Tag: Kurzfilme

  • Filmfestival im Donaudelta: Anonimul-Preis geht an Bogdan Alexandru

    Filmfestival im Donaudelta: Anonimul-Preis geht an Bogdan Alexandru

    Für die Endauswahl bei Anonimul wählte Filmkritiker Ionuț Mareș 12 Titel aus, von denen viele von bekannten Namen des rumänischen Kinos gezeichnet waren.


    Der Film von Bogdan Alecsandru wurde auch in den Wettbewerb der rumänischen Filmtage auf dem TIFF (Transilvania International Film Festival) aufgenommen. Bogdan Alecsandru, der vor kurzem sein Studium der Filmregie an der Nationalen Universität für Theater und Kino (UNATC) I.L. Caragiale in Bukarest abgeschlossen hat, nahm zum zweiten Mal am Kurzfilmwettbewerb des Anonimul teil. Letztes Jahr war er in Sfântu Gheorghe im Donaudelta, wo das Festival jedes Jahr stattfindet, mit seinem ersten Kurzfilm Unser Haus vertreten. Wir sprachen mit Bogdan Alecsandru über das Thema seines Films und die Reaktionen des Publikums bei Anonimul.



    Dies ist das zweite Jahr, in dem ich am Kurzfilmwettbewerb von ANONIMUL teilnehme, und es ist auch das zweite Jahr, in dem das Festival selbst etwas ganz Besonderes und sehr Spezielles ist. Ich habe Leute getroffen, die Monate im Voraus buchen, um an dem Festival teilnehmen zu können, das, wie Sie wissen, an einem ziemlich abgelegenen Ort stattfindet. In Sfântu Gheorghe gibt es nicht viel zu tun, und das ist das Tolle daran, dass sich die Menschen dort versammeln, um Filme zu sehen, daher die ganz besondere Atmosphäre. Ich war mit dem Film dort und ich war froh, dass ich gekommen bin. Für mich ist es sehr wichtig, mit dem Publikum hier in Kontakt zu kommen, ein ganz besonderes und engagiertes Publikum. Übrigens wird dieser Preis, der Publikumspreis, an junge Filmemacher durch Abstimmungen vergeben, sowohl physisch als auch online, und für mich ist das eine prägende Erfahrung, würde ich sagen.


    Während des Festivals wird jeder Kurzfilm zweimal vorgeführt. Bei einer dieser Vorführungen gibt es auch eine Fragerunde, und das ist tatsächlich das einzige Mal, wo man vor das Publikum kommt und direkt mit ihm interagieren kann. Ich fand die Reaktionen ziemlich enthusiastisch, und es hat mir Spaß gemacht, weil ich einen ziemlich publikumsfreundlichen Kurzfilm mit Elementen des Horrorgenres, ich würde sogar sagen, des Thrillers, im klassischsten Sinne machen wollte. Deshalb habe ich erwartet, dass der Film gut ankommt, aber ich habe nicht mit dieser Auszeichnung gerechnet. Denn auch wenn es sich um einen populären Publikumsfilm handelt, so beleuchtet er doch ein ziemlich sensibles Thema in Rumänien, nämlich die Beziehung zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts.



    Bogdan Alecsandru interessiert sich laut eigenen Aussagen besonders für das Queer-Kino, das in Rumänien noch immer eine Nische darstellt. Und er habe es nicht eilig, sein Spielfilmdebüt zu geben, da er sich nach wie vor für das Kurzfilmgenre begeistere, das er seiner Meinung nach noch nicht genug erforscht habe.



    In Rumänien gibt es nur wenig queeres Kino, d. h. Filme, die Geschichten über gleichgeschlechtliche Beziehungen erzählen. Allerdings wurde diese Art von Kino schon früher in Angriff genommen, aber der erste rumänische Queer-Film kam erst recht spät, 2006, als Tudor Giurgiu <Krankhafte Beziehungen> drehte. Ich denke, dass es viele Geschichten dieser Art gibt, die noch nicht erzählt wurden oder die bis vor kurzem nicht die Möglichkeit hatten, erzählt zu werden, und ich bin daran interessiert, in diesem Sinne ein wenig Aufschluss zu geben, ich interessiere mich jetzt für diesen Bereich des Kurzfilms, der sicherlich als eine Übung oder ein Training betrachtet werden kann. Aber ich halte den Kurzfilm für eine sehr wertvolle eigene Gattung, so dass ich zumindest in den nächsten Jahren versuchen werde, das Spezifische daran zu erforschen. Das heißt, ich versuche Kurzfilme zu vermeiden, die eher wie ein Anfang oder eine Vorführung für einen Spielfilm wirken könnten. Das gilt für die Gegenwart.


    In Zukunft weiß ich nicht, was ich machen werde, denn ich bin noch recht jung und ändere meine Interessen recht schnell. Wenn wir über das rumänische Kino sprechen, denke ich, dass es gerade eine gute Zeit erlebt, und es war eine Freude, in einer Auswahl zu sein, in der die Mehrheit der Filmemacher Frauen waren. Viele dieser Künstler sind auch meine Freunde, und ich freue mich über ihren Weg. Ich finde es auch gut, dass es immer mehr kommerzielle Filme gibt, dass dieses Phänomen zu wachsen scheint. Ich denke dabei an Filme wie Teambuilding, die in den Kinos ziemlich hohe Einspielergebnisse erzielt haben, was bei rumänischen Filmen selten der Fall ist. Ich halte das für eine gute Sache, auch weil diese Art von Filmen die Sichtweise der Rumänen auf rumänische Filme ein wenig verändern könnte, aber natürlich auch aus kommerzieller Sicht. Ich denke, eine funktionierende Industrie sollte sowohl Autoren– als auch kommerzielle Filme haben.



    Zur Besetzung von Nachtraining gehören Andrei Giurgea, Tiberius Zavelea, Gabriel Spahiu, Marc Titieni, Rareș Ularu, Horațiu Băcilă, Vlad Tudoran, Robi Brage und Antonio-Daniel Petrica.

    (deutsche Fassung von Alex Sterescu)

  • Making Waves: Rumänisches Filmfestival in den USA hob Kurz- und Dokumentarfilme hervor

    Making Waves: Rumänisches Filmfestival in den USA hob Kurz- und Dokumentarfilme hervor

    Das Festival, das auf eine 15-jährige Tradition in New York zurückblickt, fand unter der Leitung von Corina Şuteu, Mihai Chirilov und Oana Radu statt. Es ist dasselbe Team, das die erste Ausgabe des Festivals im Jahr 2006 organisierte. Mihai Chirilov, künstlerischer Leiter des Making Waves-Festivals, spricht über das Programm:



    Für die diesjährige Ausgabe mussten wir das Festival neu erfinden. Wir organisierten alljährlich Treffen zwischen Regisseuren und Schauspielern auf der einen Seite und dem amerikanischen Publikum auf der anderen. Es auch gab Diskussionsrunden. Die diesjährige Ausgabe lief sehr gut. Das Festival dauert immer eine Woche, in dieser Zeit werden ca. sieben rumänische Filme gezeigt, manchmal auch einige Kurzfilme. Das Online-Format ermöglichte uns, diesmal mehr Filme zu streamen. Neben den sieben Spielfilmen nahmen wir auch sechs Kurzfilme ins Programm auf. Ein Vorteil des Online-Formats war, dass die Filme nicht nur dem Publikum in New York zugänglich waren, sondern in ganz Amerika. Vor einigen Tage sprach ich mit unseren Partnern vom Jacob Burns Film Center, die von der Vielzahl der Menschen, die sich die Filme ansahen, überrascht waren. Um alle Filme der diesjährigen Ausgabe zu streamen, benötigte man einen Festivalpass. Sowohl wir als auch unsere Partner vom Jacob Burns Film Center sind froh, dass die Filme ein so breites Publikum fanden. Das Festival hat ein Stammpublikum, gebildet aus New Yorkern, die rumänische Filme mögen, und Rumänen der Diaspora, die die neusten rumänischen Produktionen sehen möchten. Ausdauer war der Schlüssel zum Erfolg. Making Waves erlebte Höhen und Tiefen, richtete sich neu aus und wurde unabhängig. Es finanziert sich gänzlich aus Spenden. Die amerikanischen Zuwendungen binden ein Publikum, das wir heranzogen und das uns die Treue hält. Die geografische Öffnung Amerikas wirkte sich dieses Jahr positiv aus. Bis zu dieser Ausgabe fand Making Waves in New York statt. Einzig im Jahr 2019, bei der Ausgabe anlässlich der 30. Jährung der Revolution von 1989, hatten wir ein grö‎ßeres Programm, mit 30 Filmen, die in diesen 30 Jahren Geschichte geschrieben haben, das wir in mehreren amerikanischen Städten zeigten.“




    Die Filme Malmkrog“ des Regisseurs Cristi Puiu, Urma“ (Die Spur“) von Dorian Boguţă, Campania (Die Kampagne“) von Marian Crişan, Ivana cea groaznică“ (Ivana die Schreckliche“) von Ivana Mladenović, Casa cu păpuşi“ (Das Puppenhaus“) von Tudor Platon, Acasă“ (My Home“) von Radu Ciorniciuc und colectiv“ von Alexander Nanau wurden dieses Jahr auf dem Making Waves Festival gestreamt. Es war ein ausgezeichnetes Jahr für den rumänischen Dokumentarfilm, der ins Besondere die sozialen Missstände entlarvt. Sowohl »colectiv« als auch »Acasă« (in der Regie von Radu Ciorniciuc) erhielten beeindruckende internationale Auszeichnungen. Wohlverdient wurden diese zu Beginn und zum Ende des Making Waves Festivals präsentiert. Dazwischen kam das neue Opus von Cristi Puiu, »Malmkrog«, erneut nach Amerika, nach der Online-Premiere auf dem New Yorker Film Festival im vergangenen Jahr, um die Stimmung weiter anzuheizen“, schreib der Filmkritiker und künstlerische Leiter des Making Waves Festivals, Mihai Chirilov.




    Den Dokumentarfilm colectiv“ in der Regie von Alexander Nanau, ein Film, der für den diesjährigen Oscar für den besten ausländischen (nicht-amerikanischen) Dokumentarfilm nominiert wurde, bezeichneten die internationalen Medien als einen der besten der je über den Journalismus gedrehten Filme. Das Magazin Rolling Stone nannte diesen den besten Film des Jahres 2020 und im Time Magazine schaffte es dieser auf dem 2. Platz der besten Dokumentarfilme des vergangenen Jahres. IndieWire schreib, er ist einer der besten über Journalismus gedrehten Filme überhaupt. Gute Kritik erhielt der Film Alexander Nanaus auch in den Publikationen New York Times, Variety und The Guardian. Mihai Chirilov, der künstlerische Leiter des Festivals Making Waves:



    Wenn wir an einer Festival-Ausgabe arbeiten und die Filme auswählen, dann versuchen wir, Filme und Regisseure, die in Amerika bekannt sind, mit neuen Filmschaffenden zu kombinieren. So trafen wir auch die diesjährige Auswahl. Dass der Film »colectiv« von Alexander Nanau in der Eröffnung des Festivals präsentiert wurde, ergab sich von selbst. Er war ja schon sehr bekannt, nicht nur in Amerika, aber vor allem dort hatte er hervorragende Kritik, und das schon seit 2019, als dieser auf dem Filmfestival in Toronto präsentiert wurde. Wegen der Pandemie hatte der Film einen steinigen Weg, aber selbst die Pandemie konnte seinem Ruf und seiner Wirkung nichts anhaben. Dies beweist sein Höhenflug, bis hin zur Nominierung für einen Oscar. Es ergab sich von selbst, den Status des Films in Amerika in Ehren zu halten zu wollen und ihn zur Eröffnung zu präsentieren, weil er nun mal bekannt ist. Damit war auch die Hoffnung verbunden, dass Making Waves den Film noch bekannter macht, und zwar mit Blick auf die Preisverleihung der Amerikanischen Filmakademie.“




    Um den Geist des Festivals zu erhalten, ermöglichten die Organisatoren allen, die einen Pass erworben hatten, mit der Schauspielerin Irina Rădulescu und den Regisseuren Marian Crişan, Tudor Platon und Ivana Mladenović zu diskutieren.

  • Pelicam – das internationale Filmfestival mit Umwelt-Thematik

    Pelicam – das internationale Filmfestival mit Umwelt-Thematik

    Die 5. Auflage des Internationalen Filmfestivals Pelicam“ über Umwelt und Menschen findet in Tulcea vom 16. bis 19. Juni statt. Vier Tage lang werden mehr als 30 Filme zum ersten Mal in Rumänien gezeigt. Am Festival nehmen Regisseure, Produzenten und Darsteller aus allen Ecken der Welt teil. Das Festival umfasst auch dieses Jahr vier Kategorien: Langfilm, Black Sea Docs, Kurzfilm und Fresh Perspectives. Benjamin Ribout, Festival-Direktor, dazu:



    Vier Tage lang werden sowohl tagsüber in zwei Räumen als auch abends auf dem Gro‎ßen Platz in Tulcea und im Pelicam-Camp Filme gezeigt. Es wird also vier Orte geben, an denen Filme gezeigt werden. Es werden Dokumentarfilme aus aller Welt gezeigt. Wir werden 35-40 Filme aus Südamerika, Afrika und Europa zeigen. Europa produziert sehr viele Dokumentarfilme über die Umwelt. Alte Dokumentarfilme stammen aus Deutschland, Frankreich, Spanien. Italien wird in der Kategorie »Black Sea Docs« einen Film über die Donau bringen. Weiter sollen Filme aus dem Schwarzmeer-Raum gezeigt werden: aus Rumänien, der Moldaurepublik, der Ukraine, der Türkei, Georgien und Bulgarien. Au‎ßerdem gibt es die Kategorie »Flash Perspectives«. Die Jury dieser Kategorie besteht aus Gymnasiums-Schüler aus Tulcea. Hier konkurrieren frische Filme, die alternative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft anbieten. Eine weitere Kategorie ist die der Kurzfilme, in der dieses Jahr 10 Filme aus mehreren Ländern um den Titel kämpfen. Aus der Türkei kommen zwei Filme, andere Filme aus Spanien, Frankreich und Deutschland. Diese Filme werden auf unterschiedlichen Festivals in der Welt gezeigt, manche sogar in Berlin und Cannes, es sind wertvolle Dokumentarfilme, die leider bei uns im Fernsehen nicht gezeigt werden. Es sind Dokumentarfilme über die Umwelt und über das Zusammenleben mit der Umwelt nicht nur in Rumänien, sondern in der ganzen Welt. Das Thema dieses Festivals ist das Zusammenleben zwischen Mensch und Natur, die Filme üben Kritik aus, stellen Missbrauchs-Situationen gegenüber der Umwelt dar, es sind aber auch schöne Filme.“




    Das Internationale Filmfestival über Umwelt und Menschen Pelicam“ nimmt sich vor, durch die gezeigten Filme Umweltprobleme, die für uns alle wichtig sind, hervorzuheben. Deshalb werden die Filme von Frage-Antwort-Runden begleitet. An diesen nehmen die Regisseure, die Produzenten oder die Darsteller sowie Umwelt-Spezialisten aus Rumänien teil. Diese präsentieren die rumänische Perspektive über die globalen Herausforderungen. Letztes Jahr haben mehr als 5000 Personen an den Film-Projektionen, Debatten, Ausstellungen und Konzerten, die im Rahmen des Festivals organisiert wurden, teilgenommen.

  • Das internationale Filmfestival NexT 2014

    Das internationale Filmfestival NexT 2014

    Der Kurzfilm kann mehr als ein Geschichtebuch oder eine Zeitung sagen“, erklärte die Direktorin des Internationalen Filmfestivals NexT, Ada Solomon. Das Festival wurde mit dem Spielfilm des Regisseurs Basil da Cunha La capătul nopţii“ / Até Ver a Luz“, der mit der Trophäe NexT 2013 ausgezeichnet wurde, eröffnet. Das achte Internationale Filmfestival NexT fand Anfang April im Bukarester Kinosaal Studio statt. Ich bin der Meinung, dass man dem Publikum Respekt entgegenbringen muss, und das ist eine der wichtigsten Regeln für einen Filmemacher: Man muss versuchen, dem Publikum mehr zu bieten. NexT spricht über das, was folgt, NexT bedeutet Frische, Jugend, Mut, Herausforderung, jeder nächste Schritt ist eine Herausforderung für uns alle. Deswegen versuchen wir verschiedene Varianten zu bieten“, erklärte weiter Ada Solomon.



    Es ist zugleich ein Bekenntnis zum Egoismus. Für mich persönlich ist das Festival eine Energiequelle. Der Wunsch der Cineasten und der Jugendlichen, die daran teilnehmen, etwas mit Professionalismus zu schaffen, scheint mir wunderbar. Meiner Meinung nach geht es um ein Filmfestival, das dir hilft, besser zu sehen, was in deiner Nähe passiert. Eine Neuigkeit waren der Projektmarkt für Kurzfilme und die Treffen für Koproduktion, die zum ersten Mal organisiert wurden. Es wurden 14 Projekte vorgestellt. Wir haben mit »The Pitch« begonnen, das von Shorts TV organisiert wurde. 15 Cineasten haben ihre Projekte präsentiert. Sie haben ganz kurze Filme, sogenannte Pitches produziert. Das Publikum wurde eingeladen, abzustimmen. Eine Jury hat am Ende beschlossen, wer der Gewinner ist und die 5000 Euro bekommt. Davon ausgehend haben wir einen Projektmarkt organisiert. Wir haben Produzenten aus Europa eingeladen, um mit den Autoren der Projekte zusammenzukommen. Und wir hatten die Gelegenheit, an einem Sonntagmorgen vor ein zahlreiches Publikum aufzutreten und 14 Cineasten kennenzulernen, die ihre Projekte kreativ und überzeugend vorgestellt haben. Das hat mir bewiesen, dass die Sachen in der Kinobranche gut laufen. Und wenn ich sage, dass wir dem Publikum mehr geben wollen, dachte ich nicht an etwas Zugängliches oder Einfaches. Wir versuchen, etwas in der allgemeinen Wahrnehmung von Kino zu verändern, so dass die Zuschauer begeistert werden und nicht nur einen Unterhaltungsmoment erleben.“




    Die beiden Ko-Juroren Irina Trocan und Andrei Rus haben von den 1000 eingeschriebenen Filmen die besten Kurzfilme ausgewählt so, dass die Zuschauer unterschiedliche Visionen, Geschichten aus der ganzen Welt zu sehen bekam, aus Gro‎ßbritannien, Frankreich, sogar aus Argentinien und Kirgistan. Ada Solomon, Direktorin des Internationalen Filmfestivals NexT, dazu:



    Seit ein paar Jahren werden uns mehr als 1000 Filme zugeschickt. Es ist sehr bedeutend, was für Filme es sind und wer an dem NexT Festival teilnehmen will. Viele eingeschriebene Filme beteiligten sich auch an internationalen Wettbewerben. Wenn es für sie bedeutend ist, von uns ausgewählt zu werden, dann hei‎ßt es, NexT spielt eine wichtige Rolle, hat einen guten Ruf, und die Menschen wollen Teil dieses Ereignisses sein. Beim diesjährigen Festival gab es noch eine Neuigkeit, über die ich begeistert bin. Wir haben zusammen mit den Kritikern Andrei Rus und Irina Trocan einen nationalen Wettbewerb organisiert. Das Niveau war sehr hoch. Von 100 rumänischen Filmen wurden 14 ausgewählt. Einige sind Schulfilme oder Streifen, die vom Nationalen Zentrum für Filmförderung finanziert werden, während andere vollständig mit eigenen Finanzierungsmitteln produziert wurden. Es ist interessant, dass in diesem Showcase sowohl bereits etablierte Regisseure wie Adrian Sitaru und Igor Cobileanski als auch junge Absolventen der Filmakademie zusammenkamen.“




    Hören wir nun, was der Filmkritiker Andrei Rus über die ausgewählten Filme sagte:



    Die Filme sind sehr unterschiedlich, eben weil wir uns das vorgenommen haben. Durch unsere Auswahl wollten wir dem Publikum zeigen, dass die Filmkunst komplex funktionieren und in mehrere Richtungen laufen kann. Wir haben Filmemacher ausgewählt, die ihren Weg noch suchen, und keine Künstler, die alles wissen. Die Filme können nicht sehr einfach einem bestimmten Stil oder Genre zugeordnet werden. Das hängt mehr von meiner und Irina Trocans Wahl ab. Ich werde immer einen Film bevorzugen, der nicht leicht in eine Klasse eingeordnet werden kann. Hingegen werden korrekte und weniger ehrgeizige Streifen kaum meine Zustimmung finden. Kurzum: Ich ziehe Filme vor, die man erneut sehen möchte, und nicht Streifen, die sich nach der ersten Vorführung offenlegen.“




    Einige der besten Kurzfilme des vergangenen Jahres konnten beim Internationalen Filmfestival NexT innerhalb der zwei populärsten Sektionen gesehen werden: Short Matters!“ und Semaine de la Critique“. NexT brachte nach Bukarest zehn Kurzfilme, die im vergangenen Jahr bei Semaine de la Critique“, der parallelen Abteilung des Festivals von Cannes, präsentiert wurden, einschlie‎ßlich des Gewinners des Discovery Awards, Come and Play“ von Daria Belova. Der Schwarz-Wei‎ß-Film stellt das Abenteuer eines Jungen vor, der mit einer Pistole im Wald spielt und in eine andere Realität übergeht. Die Trophäe NexT 2014 ging an die aserbaidschanisch-deutsche Koproduktion The Swing of the Coffin Make“ (Die Schaukel des Sargmachers“) des Regisseurs Elmar Imanov. Der Film bringt eine Geschichte voller Lokalkolorit, die eine universelle Botschaft sendet. Der Streifen strahlt Wärme, Menschlichkeit und Vertraulichkeit aus“, hie‎ß es in der Begründung der Jury.



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