Tag: Kurzwellensender

  • Funkbriefkasten 10.04.2022

    Funkbriefkasten 10.04.2022

    Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK – ich heiße Alex Sterescu und freue mich, dass sie heute wieder dabei sind. Zu Beginn unserer Rubrik möchte ich erneut ein wenig auf den Ukraine-Konflikt eingehen, diesmal geht es mir um die sozialen Netzwerke und die dort abgebildete Anteilnahme mit den Opfern. Es geht mir nämlich genauso wie unserem Hörer Hans-Joachim Pellin, der feststellt, dass der Krieg bereits mehr als einen Monat dauert und möchte, dass alles möglichst schnell vorbei ist. Auch Herr Dieter Feltes brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Blutvergießen bald ein Ende findet.



    Allerdings merke ich, dass viele der Menschen, die sich im Internet solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigen, gleichzeitig Wut- und Hasstiraden auf das russiche Volk verbreiten. Vor allem meine rumänischen Mitbürger fallen in diese Kategorie, wie ich finde. Da ich doch ein friedfertiger Mensch bin, muss ich immer auch an russische Soldaten denken, die einfach gezwungen sind, Befehle auszuführen. Für mich ist diese Gewaltspirale der Auslöser weiterer Angstgefühle. Vor diesem Hintergrund habe ich recherchiert und herausgefunden, dass META, das Unternehmen, dem Facebook und Instagram gehören, die Spielregeln der unterschiedlichen Veröffentlichungen verändert hat.



    Wie die NY Times schreibt, setzte META einige der Qualitätskontrollen aus, die sicherstellen, dass Beiträge von Nutzern aus Russland, der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern ihren Regeln entsprechen. Meta habe seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Monat mehr als ein halbes Dutzend Änderungen an den Inhaltsrichtlinien vorgenommen. Das Unternehmen hat Beiträge über den Konflikt zugelassen, die es normalerweise gelöscht hätte – einschließlich einiger, die zum Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin und zu Gewalt gegen russische Soldaten aufriefen -, bevor es seine Meinung änderte oder neue Richtlinien aufstellte, hieß es aus Angestelltenkreisen.



    Dies habe zu interner Verwirrung geführt, insbesondere bei den Moderatoren, die auf Facebook und Instagram nach Texten und Bildern mit blutigen Inhalten, Hassreden und Aufrufen zur Gewalt suchen. Meta hat seine Regeln manchmal täglich geändert und damit einen Peitscheneffekt verursacht.



    Die Verwirrung über die Inhaltsrichtlinien sei dabei nur einer der Wege gewesen, auf denen Meta durch den Krieg in der Ukraine in Aufruhr geraten ist. Das Unternehmen habe auch mit dem Druck der russischen und ukrainischen Behörden wegen der Informationsschlacht über den Konflikt zu kämpfen. Und intern hat es mit Unzufriedenheit über seine Entscheidungen zu kämpfen, unter anderem von russischen Mitarbeitern, die um ihre Sicherheit besorgt sind, und ukrainischen Mitarbeitern, die wollen, dass das Unternehmen härter gegen Kreml-nahe Organisationen im Internet vorgeht, so die Quellen.



    Ein kleines Fazit für mich: Ich werde mich nach wie vor bemühen, relevante Berichterstattung selber auszumachen und mich nicht mehr am Newsfeed zu orientieren – denn der Newsfeed wird seit eh und je von einem Logarithmus vorgegeben.



    Und jetzt zu den Zuschriften unserer Hörerschaft: Herr Ernst Witibschlager schreibt uns aus Wels in Österreich. Er ist ein wenig enttäuscht darüber, dass er bislang noch keine QSL-Karte bekommen hat und stellt uns außerdem die wichtige Frage über die Zukunft der deutschsprachigen KW-Sender. Um ganz ehrlich zu sein, setzen wir uns mit dieser Frage seit meinen Anfängen bei RRI auseinander, das war um das Jahr 2003 herum. Kurz nach meiner Anstellung, musste RRI auch einige Fremdsprachen-Redaktionen schließen, etwa die türkische, die griechische oder portugiesische Abteilung. Zum Glück gibt es die deutsche Abteilung heute noch, und wir senden tatsächlich noch auf Kurzwelle. Wie es um die Zukunft des Senders bestellt ist, das steht immer noch in den Sternen – wichtig ist es aber wohl für die Chefetage, dass wir eine zahlreiche Hörerschaft nachweisen können. Das ist nur dann möglich, wenn wir genügend Zuschriften mit Empfangsberichten bekommen und auch unsere Postings im Internet gut verfolgt werden.



    Unser Hörer Michael Lindner muss wohl besonders gut gelaunt gewesen sein, trotz der winterlichen Bedingungen in seiner Region, als er uns folgende Zeilen schrieb: Es gibt auch eine wundervolle Nachricht am heutigen 01. April zu vermelden. Wie ein Wunder ist es mir gelungen, Ihr deutschsprachiges Programm auf der UKW-Frequenz 99,9 MHz in Stereoqualität zu empfangen. Die atmosphärischen Bedingungen des 01. Aprils ließen es zu, dass Ihre Signale bis nach Gera reichten. Leider ist es aber so, dass solche UKW-Weitempfänge nur einmal im Jahr möglich sind, immer nur am 01. April! Natürlich haben wir uns alle über diese Zeilen gefreut.



    Dann schrieb uns Siddhartha Bhattacharjee aus dem fernen Kharagpur in Indien, seine Email war auf Englisch verfasst. Seine Frage lautete: Gibt es in Ihrem Land verwaiste Straßenkinder? Gibt es Pläne der Regierung, das Problem der Waisenkinder zu beseitigen?



    Leider sind die Straßenkinder nach wie vor ein Teil des Alltags in den größten Städten des Landes. In Bukarest gab es 2016 ungefähr 1500 Straßenkinder. Laut einer anderen Quelle sollen 2018 landesweit 9000 Kinder auf der Straße gelebt haben.



    Dafür gibt es viele Ursachen, wie mehrere NGOs herausgefunden haben.


    Unter den allgemeinen Ursachen, die zur Existenz von Straßenkindern geführt haben, ist die Verstädterung. Die Entwicklung der Industrie und die Abwanderung der Bevölkerung vom Land in die Städte haben zur Entstehung von Vorstädten, zu sozialer Desorganisation und zum Zerfall der traditionellen Familie (durch Fehlanpassung) geführt, was Trennung, Scheidung, misshandelte, verlassene und auf die Straße geworfene Kinder zur Folge hatte.



    Eine weitere Ursache für das Auftreten des Phänomens der Straßenkinder ist die rumänische Bevölkerungspolitik bis Dezember 1989. Es ist allseits bekannt, dass die rumänische Bevölkerungspolitik bis 1989 eine geburtenfördernde Politik war, um die Zahl der Arbeitskräfte zu erhöhen. Es wurde viel Wert auf Quantität gelegt und nicht auf die Qualität der Nachkommen. Um die Bevölkerungszahl zu erhöhen, wurden Abtreibungen verboten und von der Verwendung von Verhütungsmitteln so weit wie möglich abgeraten. Dies führte dazu, dass viele ungewollte Kinder geboren wurden, die von ihren eigenen Eltern sehr leicht im Stich gelassen wurden.



    Ein weiterer Faktor, der dazu geführt hat, dass Straßenkinder obdachlos wurden, war und ist die Armut. Die meisten Straßenkinder stammen aus kinderreichen Familien ohne Einkommen und leben in extremer Armut. Sie haben kein Zuhause, weil es entweder von ihren Eltern verkauft wurde, um Geld zu verdienen, oder weil es durch Katastrophen zerstört wurde. Dieser Zustand extremer Armut veranlasst die Eltern meist dazu, ihre Kinder von klein auf zum Arbeiten zu schicken, um ihr Einkommen aufzubessern.



    Die Regierung versucht bereits seit Anfang der 2000er, durch verschiedene Programme die soziale Inklusion der Straßenkinder voranzutreiben. Die Zivilgesellschaft bescheinigt derartigen Initiativen kleinere oder größere Fortschritte. Mein persönlicher Eindruck vom Straßenbild in Bukarest ist, dass die Anzahl der Straßenkinder in den letzten 10 Jahren doch abgenommen hat. Dazu könnte auch die Nationale Strategie für die soziale Inklusion und Armutsbekämpfung für den Zeitraum 2015-2020 ihren Beitrag geleistet haben. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das Interesse und die Initiativen von NGOs wie SOS Kinderdorf oder Rettet die Kinder (Salvati copiii) präsenter sind.



    So, wir nähern uns dem Ende des heutigen FBKs, hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Bernd Seiser, Michael Reiffenstein, Michael Willruth, Heinz Günter Hessenbruch, Reinhard Westphal, Paul Gager, Ralf Urbanczyk mit einem ausführlichen Kommentar zur Ukraine-Krise, Lutz Winkler, Karin Zimmermann, Dieter Feltes, Alfred Albrecht, Horst Kuhn, Martina Pohl und Gerd Brüschke.



    Auch die Schneckenpost bescherte uns einige Zuschriften, über die wir uns gefreut haben, etwa von: Manfred Schida, Georg Feichtinger, Wolfgang Waldl, Thomas Becker, Johann Ruff, Klaus Huber, Michael Lindner, Christian Paustian, Erhard Lauber, Peter Möller, Detlef Jurk und Harald Süß.


    Fragen aus diesen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.



    Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche ihnen ein angenehmes Restwochenende, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!

  • Senderausfall – Update 28.04.2021

    Senderausfall – Update 28.04.2021

    UPDATE 28.04.2021:



    RADIOCOM teilt mit, dass die Sendeanlagen in Galbeni (Landkreis Bacău, Ostrumänien) wieder funktionsfähig sind. Der Kurzwellensender in Ţigăneşti (bei Bukarest) ist weiterhin unter Wartung.



    Betroffen sind Kurzwellenfrequenzen unserer Sendungen in Rumänisch (Sonntagssendung “Curierul românesc”), Englisch (Azimut New York, Los Angeles, London, Tokyo), Französisch (Azimut Montréal, Zentralafrika, Maghreb), Deutsch (Azimut Berlin), Spanisch (Azimut Mexiko, Madrid, Buenos Aires), Russisch (Azimut Moskau, Nowosibirsk), Arabisch (Azimut Maghreb und Maschrek) und Chinesisch (Azimut Peking).



    An der Behebung des technischen Schadens wird nach wie vor gearbeitet.



    Liebe Hörerinnen und Hörer, RADIOCOM, der staatliche Betreiber der Sendeanlagen von Radio Rumänien International, hat bekannt gegeben, dass 2 von den insgesamt 5 Kurzwellensendern ausgefallen sind. Betroffen sind die Sender in Ţigăneşti (nahe Bukarest) und in Galbeni (Landkreis Bacău, Ostrumänien).



    Aus diesem Grund ist der Empfang unserer Programme in Rumänisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch, Arabisch und Chinesisch derzeit auf mehreren Frequenzen nicht möglich.



    RADIOCOM arbeitet daran, den Schaden so bald wie möglich zu beheben. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und bis dahin weisen wir Sie darauf hin, dass Sie uns auf den verbliebenen Frequenzen empfangen sowie unsere Sendungen via Livestream, Podcasts, diverse Radio-Apps sowie Satellit hören können.



    Wir bitten um Ihr Verständnis.

  • Nachrichten 02.12.2020

    Nachrichten 02.12.2020

    Der rumänische Präsident Klaus
    Iohannis sagte am Mittwoch, dass Ende der Woche die verschlossenen Agrar- und
    Lebensmittelmärkte wieder geöffnet werden, nachdem die Zahl der neuen
    COVID-19-Fälle in Rumänien in den letzten Wochen gesunken ist. Sie wurden
    Anfang November geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen. Laut
    dem jüngsten Bericht des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit hat
    sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit des neuen Coronavirus in Rumänien in der
    vergangenen Woche gegenüber der Vorwoche um fast 10% verringert. Am Mittwoch
    wurden weitere 4.916 neue Krankheitsfälle und 135 Todesfälle im Zusammenhang
    mit dem neuen Coronavirus gemeldet, und 1.260 Patienten werden auf die
    Intensivstation behandelt. Seit Beginn der Pandemie hat die Gesamtzahl der
    Krankheiten im ganzen Land 484.000 überschritten, und die Zahl der Todesopfer
    hat 11.665 erreicht. Die Behörden fordern die Bevölkerung auf, die Gesundheitsregeln
    weiterhin strikt einzuhalten.



    Am Sonntag finden in Rumanien Parlamentswahlen statt. Genau wie bei den Kommunalwahlen Ende September haben die Behörden die Zahl der Teilnehmer an den Wahlveranstaltungen beschränkt und strenge Hygienevorschriften erlassen, nach denen diese stattfinden können. Die Bürger werden ihr Wahlrecht in allen derzeit abgeriegelten Ortschaften ausüben können, ohne dass es diesbezüglich Einschränkungen gibt, sagte Premierminister Ludovic Orban. Er erklärte, dass mit dem Virus infizierte Personen und solche, die sich isolieren, ihre Stimme über mobile Wahllokale abgeben können. Der Premierminister gab diese Erklärungen ab, da eine Reihe von Städten und Dörfern in Rumänien wegen des Anstiegs der Infektionsrate abgeriegelt sind. Rumänische Wähler aus dem Ausland werden ihre Stimme im Laufe von zwei Tagen, am 5. und 6. Dezember, abgeben können. Die rumänische Diaspora wird im nächsten Parlament durch vier Abgeordnete und zwei Senatoren vertreten sein.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu nimmt an einem Treffen der NATO-Außenminister teil, um über die Sicherheit in der Schwarzmeerregion zu diskutieren. Bei den Gesprächen, die in Form einer Videokonferenz geführt werden, geht es um die Umsetzung der Beschlüsse der Bündnispartner im Hinblick auf die Anpassung der NATO an aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen und strategische Herausforderungen. In der ersten Arbeitssitzung am Dienstag rief Minister Aurescu dazu auf, die Rolle der NATO zu konsolidieren, die zentrale Rolle der transatlantischen Beziehungen auf der Grundlage der Prinzipien des Zusammenhalts, der Einheit und der Solidarität der Bündnispartner zu bekräftigen und die Partnerschaften der NATO neu zu beleben, auch durch die Fortsetzung der Politik der offenen Tür des Bündnisses.

    Rumänien hat
    2018 nur 580 Euro pro Kopf für die Gesundheit bereitgestellt. Dies ist der
    niedrigste unter den Mitgliedsländern der Europäischen Union registrierte
    Betrag. Dies geht aus Daten hervor, die Eurostat am Mittwoch veröffentlicht
    hat. Am gegenüberliegenden Pol befinden sich Dänemark und Luxemburg mit über
    5.200 Euro / Kopf. Der Durchschnitt auf Gemeindeebene liegt bei fast 3.000 Euro
    pro Kopf. In Prozent des Bruttoinlandsprodukts machten die Gesundheitsausgaben
    auf Ebene der Europäischen Union im Jahr 2018 9,9% des BIP aus. Unter den
    Mitgliedstaaten waren die größten Anteile in Deutschland und Frankreich
    registriert, über 11% des BIP (11,3% des BIP) und Schweden (10,9% des BIP). In
    diesem Fall liegt Rumänien unter den Bedingungen, unter denen die Gesundheitsausgaben
    5,6% des BIP ausmachten, ganz unten in der Rangliste, nur in Luxemburg
    niedriger (5,3% des BIP).


    Die Kurzwellensender in Galbeni im Osten Rumäniens, die die Sendungen von Radio Romania International ausstrahlen, werden am Donnerstag, dem 3. Dezember, zwischen 09.00 und 17.00 Uhr rumänischer Zeit (07.00-15.00 Uhr GMT) planmäßig repariert. Dies betrifft die Afrika-Sendungen des Senders in englischer Sprache, die Westeuropa-Sendungen in französischer und rumänischer Sprache und die Maghreb- und Maschrik-Sendungen in arabischer Sprache. Sie können diese Sendungen weiterhin über die Kurzwellensender unter Ţigăneşti und im Internet unter www.rri.ro, über die im Google Play and App Store verfügbaren mobilen Anwendungen zum Herunterladen, über Eutelsat 16A und über Ihre Land- und Mobiltelefone empfangen.

  • Hörerpostsendung 17.11.2019

    Hörerpostsendung 17.11.2019

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Heute haben wir sozusagen den Hörertag 2019 in dritter Folge, denn heute möchte ich die noch verbliebenen Beiträge bringen.



    Yigal Benger ist in Ochtrup im nordwestlichen Münsterland zu Hause und hört seit den 1980er Jahren internationale Radiosender. Durch einen Rundbrief vom Hörerkollegen Bernd Seiser wurde er auf den Hörertag bei RRI aufmerksam und schickte uns einen selbst eingesprochenen Audiobeitrag, den wir gleich hören:



    Audiotrack Yigal Benger (4‘55‘‘)



    Einige Zeilen auf rumänisch erhielten wir von unserem Landsmann Alexandru Buşneag, der in Deutschland lebt. Hier eine paar Auszüge in Übersetzung:



    Da ich Mitte der 1990er Jahre geboren bin, habe ich keine Erinnerungen an die Propagandaprogramme der internationalen Radiosender vor 1989. Ich kann Ihnen aber sagen, dass RRI heute durch den beständigen und tiefgehenden Dialog mit seinen Hörern aus aller Welt einen wichtigen Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung leistet. […] Ich glaube, dass kein Fernsehsender und keine Webseite die Seelen der Menschen so unmittelbar erreichen kann, wie eine über die Radiowellen aus dem Äther hereinkommende Stimme es tut. […] Ich hoffe aus ganzem Herzen, die Frequenzen von RRI noch viele Jahre einschalten zu können.“





    Dieter Langguth ist in Essen zu Hause und ist ein langjähriger Kurzwellenfreund. Dementsprechend waren für ihn die Propagandasendungen aus Osteuropa zu Zeiten des Kalten Kriegs als solche zu erkennen, wenn auch manche Sender trotzdem beliebt waren. Doch auch heute müsse man als Hörer kritisch bleiben und die Berichterstattung hinterfragen, meint Herr Langguth. Hören wir seinen Beitrag:



    Wenn man vor dem Fall des Eisernen Vorhangs einen Sender aus dem kommunistischen Machtbereich hörte, war es dem Hörer klar, dass er mit Propaganda und Agitation konfrontiert wurde. Nach dem Motto: Gefahr erkannt — Gefahr gebannt, betrachteten die Hörer vorab die Inhalte dieser Sendungen sehr kritisch.



    Es entwickelten sich aber auch zwei Sender aus der DDR, die eigentlich der Zersetzung und Agitation im Westen dienen sollten, zu richtigen Kultsendern im Osten sowie im Westen. Jeder im Westen wusste, dass der Freiheitssender 904 und der Soldatensender von Burg in der damaligen DDR ausgestrahlt wurde. Tolle Musik und fetzige Sprüche, nette Moderation, angelehnt an die Programmstruktur des wohl von jungen Leuten meist gehörten Senders Radio Luxemburg, machten die beiden Sender zu eine Art Kultsender. Abends, wenn Radio Luxemburg nicht mehr in Deutsch sendete, wechselte so mancher zum Freiheitssender 904 oder zum Soldatensender. Pünktlich um 00:00 Uhr nachts strahlte dieser das Lied von Lale Andersen und Lilly Marleen aus. Ein Lied, was in der DDR reglementiert war und nicht gespielt werden sollte. Immerhin erreichte der Sender aus Burg in den Abendstunden eine Reichweite von ca. 2000 km und somit ganz Europa. Die Kontaktadresse, die Eberhard Kohlmann, alias Martin“, am Ende der Sendung mit Werner Schütz in Berlin W8 angab, sollte vortäuschen, dass es sich um einen Sender in West-Berlin handelte.



    Die Beliebtheit des Deutschen Soldatensenders lässt sich beispielsweise an den Hörerzuschriften messen. So erreichten im Jahr 1966 aus der Bundesrepublik Deutschland 31.871 Zuschriften, aus der DDR 24.079 und aus anderen Ländern 487 Zuschriften den Deutschen Soldatensender — Tendenz jährlich steigend.



    Heute ist es aber im Rundfunk viel schwieriger geworden, um Propaganda zu erkennen. So gibt es viele Nichtregierungsorganisationen, die auch im öffentlich Rundfunk eine gro‎ße Bühne sehen und ihre Ideen propagieren. Wenn man sich die ganzen Aktionen von und mit Greta ansieht, aber so gut wie nichts über die dahinterstehenden Organisatoren wei‎ß, kann man leicht an die Worte von Greta glauben. Dass hier wohlmöglich ein 16-jähriges Mädchen von einer PR- Agentur zu deren Zwecken missbraucht wird, findet in öffentlichen Medien kaum Beachtung. Kommerzielles Ziel der Rentzhog-Kampagne war es von Anfang an, über die Klima-Ikone Greta die Aktiengesellschaft We don‘t have time“ zu einer grünen Massenplattform auszubauen.



    Vielleicht will man auch mit der vielbeachteten Kinderseefahrt Gretas an den historische Kinderkreuzzug aus dem Jahre 1212 anknüpfen. Der Junge Nikolas wollte mit einer Gruppe politisch beseelter Kinder damals das Heilige Land retten. Die meisten Kinder scheiterten schon an den Alpen. Als sich dann das Mittelmeer nicht auftat, damit man es trockenen Fu‎ßes durchqueren konnte, scheiterte die ganze Aktion. Greta greift nun noch weiter, sie will die ganze Welt retten, und Politiker, die um ihre Wählerstimmen fürchten, sprangen auf den rollenden Zug auf.



    Für mich ist es unerklärlich, wie innerhalb kurzer Zeit Eltern unkritisch ihren Kindern


    Erlaubten, Freitags die Schule zu schwänzen, und der Staat nicht eingeschritten ist. Unverständlich ist für mich, dass sogar die Vereinten Nationen Greta eine Bühne boten. Vielleicht hat auch die raue See bei der Überfahrt dazu bei getragen, dass es nun etwas ruhiger um Greta geworden ist.



    Dies zeigt, dass Propaganda weiterhin allgegenwärtig ist. Die Presse sollte solche Aktionen zunächst einmal gründlich hinterfragen und recherchieren, so wie man es vom Qualitätsjournalismus erwarten dürfte, bevor diese Aktionen ungefiltert weitergegeben werden. Wie sagte schon mein früherer Chef Wilfried: Ein Jahr Schauspielunterricht bringt mehr als 10 Semester fundiertes und fachbezogenes Studium!“



    Ach ja, welchen Beruf hatte noch der Vater Svante Thunberg?




    Norbert Richter ist in Bad Hersfeld im Nordosten von Hessen zu Hause und ein langjähriger Hörer der deutschsprachigen Programme aus Bukarest. In einem Mitte Oktober verfassten Postbrief an uns nimmt er zwar nicht ausdrücklich Bezug auf den Hörertag, seine Zeilen passen aber wunderbar zum diesjährigen Thema:



    Ich selbst höre die Programme von Radio Bukarest und folgend Radio Rumänien International seit 1967, zunächst mit selbst gebauten Radioempfängern in meiner Schulzeit. Ich war damals 17 Jahre alt. Zu Hause war ich auf Mittel- und Kurzwellen.



    Propagandasender gab es reichlich. Auf westlicher Seite fungierten Radio Freies Europa sowie Radio Liberty, welche vom US-Informationsservice (USIS) betrieben wurden. Das Sendezentrum befand sich in München-Ismaning, die Redaktion residierte im Englischen Garten, wo die Militärpolizei scharfe Sicherheitsvorkehrungen betrieb. Auf östlicher Seite fungierte der Freiheitssender 904“ sowie der Deutsche Soldatensender, dessen Zielgruppe Angehörige westlicher Streitkräfte waren. Die Programme wurden auf Mittelwelle gesendet. Sendestandort war vermutlich Leipzig. Als Adressen wurden Postfachnummern ausgegeben, die sich entweder in Westdeutschland oder in Westberlin befanden.



    Nicht unerwähnt bleiben sollten die Programme von Radio Frieden und Fortschritt“ und Radio Svoboda, letzterer auf Kurzwelle, welche aus der Sowjetunion kamen. Ersterer sendete auf Mittelwelle, vermutlich aus Burg bei Magdeburg in der damaligen DDR. Die Kurzwellen-Aussendungen wurden von unterschiedlichen Standorten zu verschiedenen Tageszeiten ausgestrahlt.



    Nouri Streichert ist im niedersächsischen Hildesheim zu Hause und hat mit dem Hobby DX im wechselvollen Jahr 1989 angefangen. Damals wie heute sind internationale Radiosender wichtig für ihn. Hören wir seinen Beitrag:



    Als 1989 die Mauer fiel fing ich gerade mit dem Hobby DX an. Es war eine schöne Zeit. Sender wie in Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Albanien oder Rumänien waren sehr wichtige Informationsquellen. Gerade zu Zeiten, wo nach und nach die Regierungen fielen. Man merkte im Laufe der ersten Monate danach eine Aufbruchstimmung, die die Hörer positiv hoffen lie‎ßen. Und ich muss leider sagen, dass viele Sender ihre Programme eingestellt hatten. Ich denke da zum Beispiel an die deutschen Programme in Ungarn oder Russland. Es gibt auch positive Beispiele. Eine der besten Redaktionen und — ich würde sagen — eine der besten und positivsten Beispiele sind die Programme aus Rumänien. Gerade hier schalte ich gern und häufig ein. Die Informationen sind hier spitze, informativ — es macht einfach Spa‎ß, einzuschalten. Andere Sender mit gutem Programm senden nur noch im Internet. Das ist schade. Für mich war das Hobby DX damals wie heute interessant, weil man nie wusste, wie gut der Empfang ist heute. Wenn ich einfach nur die Internetadresse eingebe und wei‎ß, ich empfange das Programm in jedem Falle sehr gut hörbar, fehlt mir der Reiz. Genauso der Trend zu den elektronischen QSLs finde ich schade. Ich gehe gern an meinem Briefkasten im Haus vorbei und schaue in den Briefkasten. Ich habe halt lieber eine richtige Karte in der Hand als eine digitale in der Hand. Das ist in meinem Auge auch eine Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Sender und vor allem der Künstler, die die Karte gestalteten.



    Vor 30 Jahren, als die Grenzen fielen hatte ich gehofft, es würde alles besser, die Menschen würden sich europaweit besser kennen lernen.



    Heute bin ich sehr enttäuscht. Die ganzen Menschen in Europa wählen das, was sie früher hatten. Schauen wir allein nach Polen mit der PiS oder Ungarn mit Orbán. Es ist wie früher. Jeder gegen jeden. Alle auf die Schwächeren. In Deutschland schimpft man gegen Ausländer, Flüchtlinge, Juden, Schwule, Roma oder Sinti. Und in vielen Ländern auch. Ich wei‎ß nicht, wen es wirklich gibt. Gott, Allah, Buddha, Jehova oder sonstige Herren. Ich glaube, der, der alles geschaffen hat, wird nicht gewollt haben, dass solche Stimmungen entstehen. Ich persönlich hätte damals lieber die Menschen in den einzelnen Ländern kennen gelernt. Und 30 Jahre später würde ich das immer noch, vorausgesetzt, die Personen sind weltoffen.



    Als ich 2008 mit dem DX-Hobby aus Zeit- und Platzgründen pausierte, erhielt ich aus Rumänien meine letzte QSL-Karte. Als ich 2018 wieder begann, erhielt ich aus Rumänien die erste. Ich hatte mich so gefreut, als ich mein Radio einschaltete und bemerkte, dass Rumänien immer noch den Jingle wie damals im Programm hat. Ganz ehrlich, ich finde den damals wie heute richtig toll. In jedem Fall würde ich mich freuen, wenn ich ihn auch in 20 oder 30 Jahren noch auf Kurzwelle hören kann.



    Zum Schluss geht es nach Emmendingen in Baden-Württemberg, wo unser Hörer Alfred Albrecht zu Hause ist. Auch für ihn ist die Kurzwelle heute noch von Bedeutung:



    Zum Hörertag im Jahr 2019 möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ein internationaler Kurzwellensender eine sehr gro‎ße Bedeutung einnehmen muss und für mich hat. Es ist sehr schade, dass nach vielen Jahren der zwischen dem Osten und Westen herrschenden gegenseitigen Propaganda einige Sender abgeschaltet worden sind. Sie fehlen uns Kurzwellenhörer sehr. Umso grö‎ßer ist meine Hochachtung gegenüber Radio Rumänien International für die Aufrechterhaltung der Sendungen in deutscher Sprache auf der Kurzwelle. Meine Erfahrungen sind, dass seit dem Fall des Eisernen Vorhangs die Sendungen der übriggebliebenen Sender wesentlich ungezwungener moderiert werden. Dies war und ist für mich eine Wohltat. Ich erwarte, dass dies so bleiben möge. Wie Sie selbst feststellen können, habe ich mich lange Zeit bei Ihnen nicht gemeldet oder nur sehr wenige Empfangsberichte geschickt. Ich bin bestrebt, dies zu ändern. Zum Schluss gestatten Sie mir eine Bemerkung: Das Internet kann die Kurzwelle nur ergänzen, aber nicht ersetzen.




    Liebe Freunde, herzlichen Dank nochmals für die rege Beteiligung am Hörertag 2019!



    Ich habe den zeitlichen Rahmen schon restlos überschritten, daher gibt es diesmal keine Postliste, hole es aber nächste Woche nach. Danke fürs Zuhören und noch ein angenehmes Wochenende!



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 23.4.2017

    Hörerpostsendung 23.4.2017

    Heute möchte ich mit einer Ansage in eigener Sache beginnen, und zwar geht es um eine technische Angelegenheit. Wie Sie wissen, strahlt RRI seine analogen Sendungen über insgesamt sechs Kurzwellensender aus, die sich an drei verschiedenen Standorten befinden. Folgende Mitteilung bekam ich vom Technischen Dienst:



    Unsere Kurzwellensender am Standort Galbeni werden am Donnerstag, den 27. April, von 06.00-14.00 UTC generalüberholt. In dieser Zeit können Sie unsere Sendungen nach wie vor über die Ausstrahlungen der Kurzwellensender am Standort Ţigăneşti bei Bukarest empfangen und selbstverständlich auch im Internet direkt auf unserer Homepage oder über die Apps für mobile Geräte mit Android oder iOS als Betriebssystem. Hörern in Rumänien, Italien, Spanien, Frankreich, Gro‎ßbritannien und den USA steht au‎ßerdem auch die Möglichkeit zur Verfügung, unsere Sendungen on demand per Telefonanruf zu hören. Dabei ruft man eine Nummer im jeweiligen Land an, es gelten Ortstarife bzw. wird vom persönlichen Guthaben im Grundvertrag mit dem eigenen Dienstleister abgebucht und schon ist man live dabei.



    Hörer der deutschsprachigen Programme sind von der Generalüberholung am 27. April allerdings nur mit der Morgensendung von 0600-0630 UTC betroffen. In der Mitteilung steht allerdings nichts vom dritten Standort, nämlich Săftica bei Bukarest, und es wird auch nicht angegeben, welche Frequenz davon betroffen ist. Wer also unsere Morgensendung am 27. April per Kurzwelle einschalten möchte, der möge es über beide versuchen; wenn auf der einen nichts reinkommt, dürfte es mit der anderen klappen.




    Und da schon die Rede von unseren Apps war — die Mehrzahl ist schon richtig: Wir haben mittlerweile jeweils zwei Apps für Android bzw. iOS, beide sind bei Googleplay bzw. im App Store kostenlos herunterzuladen. Im Folgenden möchte ich aus meiner Erfahrung mit den Apps berichten. Beide haben Vor- und Nachteile, sind aber leicht zu bedienen. Die ältere hei‎ßt schlicht Radio Romania International, ist an unserem Logo zu erkennen und ist recht einfach gehalten: Sie macht im Grunde nichts anderes, als die Mobilansicht unserer Homepage auf dem Endgerät zu emulieren. Über das aufklappbare Menü kann man durch die einzelnen Rubriken surfen oder die gewünschte Sprachvariante einstellen. Im Unterschied zu älteren Varianten funktioniert nun der Live-Button im oberen Bereich einwandfrei, man braucht nur das kleine Dreieck anzutippen und schon startet der Livestream direkt in der App. Ganz rechts neben dem Play-Button ist noch ein Download-Symbol zu sehen, das vermutlich fürs Herunterladen der Podcasts vorgesehen war — leider passiert gar nichts beim Drauftippen. Fazit: Die App ist einfach zu bedienen fürs Surfen auf unserer Homepage bzw. zum Live-Audiostream-Hören, verbraucht nur wenig Ressourcen und ist absolut werbefrei.



    Für Multimedia-Fans dürfte die zweite, neuere App interessanter sein. Sie hei‎ßt Radio Romania International II (wobei man Zwei“ mit römischen Ziffern schreiben muss), kommt vom Entwickler AudioNow Digital und ist ebenfalls an unserem Logo zu erkennen. Hier öffnet sich direkt ein Player, mit dem man den Livestream direkt abspielen oder die Podcasts bereits gesendeter Programme ansteuern kann. Man muss allerdings vorher das gewünschte Sprachprogramm aus dem Menü oben links auswählen, um an die jeweiligen Podcasts heranzukommen — nicht zu verwechseln allerdings mit der Spracheinstellung der App selbst, die man ebenfalls ändern kann. Man kann also die Menüsprache der App und das ausgewählte Programm getrennt voneinander einstellen, beispielsweise die Benutzeroberfläche auf deutsch einstellen und sich dabei für die Podcasts in russisch interessieren — oder eben auch umgekehrt. Beim Antippen der jeweiligen Podcasts ist an einem roten Faden ein Download-Vorgang erkennbar, beim erneuten Drücken auf den Player-Bereich startet dann die Wiedergabe des ausgewählten Podcasts. Um wieder zum Livestream zu gelangen, einfach erneut auf Programme“ drücken und dann die Schaltfläche Live“ antippen. Ich habe allerdings noch nicht herausfinden können, wo die Podcasts beim Herunterladen auf Handy oder Tablet landen — in den üblichen Ordnern wie Downloads oder Podcasts war bei mir auf dem Handy jedenfalls nichts zu finden. Vielleicht handelt es sich nur um ein temporäres Herunterladen im Cache der App, damit man Ressourcen spart. Wie auch immer, ich werde das noch recherchieren. Ferner kann man direkt aus dem Player“-Menü den Livestream auch per Telefonanruf zum Ortstarif ansteuern, allerdings nur wenn das rumänischsprachige Programm aufgerufen wird. Für Leute im Ausland könnte das teuer werden, zumindest bis die Roaming-Kosten ganz wegfallen, denn es wird eine rumänische Festnetznummer angerufen. Also lieber Finger weg von dieser Funktion.



    In der App kann man auch unsere Auftritte in den Social Media direkt sehen. Mit der Schaltfläche Sozial“ (oben links, gleich neben Player“) kommt man zu einer Schnittstelle, wo man beispielsweise unsere letzten Postings bei Facebook, Twitter, Instagram u.a.m. sehen kann. In der Schnittstelle Contact us“ haben Sie die Möglichkeit, uns eine E-Mail oder Fotos, Audio- und Video-Botschaften direkt von Ihrem Handy oder Tablet zu verschicken.



    Alles in allem: eine zwar noch nicht ganz ausgereifte App, die aber die multimedialen Ansprüche von heute zufriedenstellen dürfte. Einziger Wermutstropfen: Die App ist nicht werbefrei, im unteren Bereich des Bildschirms ist ein schmaler blinkender Werbestreifen zu sehen und beim Surfen durchs Menü werden hin und wieder lästige Werbespots eingeblendet, die man allerdings wegklicken kann.



    Natürlich kann man unseren Livestream auch direkt im Browser öffnen, denn unsere Homepage ist auch für mobile Geräte optimiert. Und selbstverständlich kann man jederzeit auch Apps von Drittanbietern verwenden, beispielsweise die Stream-Adresse direkt im vlc-Player öffnen oder unseren Sender mit der populären App TuneIn suchen. Meine Tests galten den Android-Apps, denn ein iPhone hatte ich nie; wer ein iPhone oder ein iPad sein eigen nennt und unsere Apps für iOS testen möchte, darf uns gerne Feedback geben.




    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Dieter Feltes ist in Pyrbaum in der Oberpfalz zu Hause und meldete sich mit folgenden Zeilen per E-Mail:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Wie ich von Ihnen hörte, stellen Sie keine QSL-Karten mehr aus. Ja, es ist für den Sender viel Arbeit, auf der anderen Seite zieht es die Hörerfamilie an, Ihre Sendungen zu lauschen. Viele sind an diese Karten interessiert, zumal sie auch immer wieder schön gestaltet sind. Ich hoffe, dass Sie dadurch keine Hörer verlieren. Ich selbst empfange Ihre Sendungen schon seit vielen Jahrzehnten. Durfte ja auch einmal Ihr Funkhaus von Innen besichtigen.



    Wenn ich Ihre Berichte höre, gibt es gro‎ße Probleme bei den öffentlichen Stellen in Rumänien. Sollte nicht auch die Staatsanwaltschaft in Ihrem Land einem Kontrollorgan unterzogen werden?



    Vielleicht würde ein Teil der Korruption gemindert werden können.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Feltes. Selbstverständlich werden auch Staatsanwaltschaften einer Kontrolle unterzogen. Anfang des Monats hat das Justizministerium kraft seiner Befugnisse ein sogenanntes Audit bei der Generalstaatsanwaltschaft und mehreren Antikorruptionsbehörden durchgeführt. Die Sache war auch politisch angehaucht, denn die regierenden Sozialdemokraten hatten seit Jahren moniert, dass die Antikorruptionsbehörden vornehmlich gegen Politiker der PSD ermitteln würden. Das ist allerdings nichts Neues unter der Sonne, denn alle Parteien haben entlang der Zeit eine politisierte“ Rachejustiz beklagt, wenn es gerade einem Politiker aus ihren Reihen an den Kragen ging. Auch standen Fragen im Raum über umstrittene Beziehungen zwischen den Staatsanwaltschaften und dem Nachrichtendienst. Die Opposition hingegen sah die Kontrolle als einen Versuch, die Justiz einzuschüchtern und die Leiter der Behörden aus ihrem Amt zu entfernen. Der Bericht des Justizministers fiel letztendlich positiv aus, nach jeder Menge Fachsimpeleien hie‎ß es, dass eine Amtsenthebung des Generalstaatsanwaltes und der Chefin der Antikorruptionsbehörde nicht opportun sei.




    Weiter geht es nach Wien zu unserem Stammhörer Paul Gager. Im Online-Formular hinterlie‎ß es uns einen TV-Tipp:



    Werte Redaktion! Die 3Sat-Sendung Eine Glocke für die Ewigkeit“ war sehr interessant. Allerdings wurde nicht erwähnt, ob die Glocke in Bukarest schon im Glockenturm montiert wurde und ob sie zu voller Zufriedenheit aller ihren ewigen Dienst tut? Vielleicht wissen Sie Näheres darüber? Danke.




    Vielen Dank für den Tipp, lieber Herr Gager. Die Doku habe ich gesehen und sie ist in der 3Sat-Mediathek immer noch abrufbar (in der Online-Fassung des Funkbriefkastens werde ich dazu verlinken). Zunächst möchte ich auch den anderen Hörern erläutern, worum es geht:



    In der Innsbrucker Glockengie‎ßerei Grassmayr, einem Familienunternehmen seit über 400 Jahren im Bereich, wurde für die neue rumänisch-orthodoxe sogenannte Läuterungskathedrale in Bukarest die schwerste freischwingende Glocke der Welt gebaut. Sie wiegt über 25 Tonnen und ist grö‎ßer als alle Glocken, die es bisher gab. Mit folgenden Worten wird die Doku auf der Webseite des Senders 3Sat eingeleitet:



    Eine Glocke dieser Grö‎ße herstellen zu können, ist für eine Gie‎ßerei keine Selbstverständlichkeit. Für die Glockengie‎ßerei der Familie Grassmayr, die ihr Handwerk ununterbrochen seit 1599 ausübt, bedeutet dies die grö‎ßte Herausforderung der Firmengeschichte. Bei allen Berechnungen zu Statik, Wandstärke und Klangvolumen helfen heute zwar modernste Computerprogramme, doch die Herstellung bleibt in vielen Bereichen ein archaischer, aufwändiger Vorgang.



    Es dauert mehrere Monate und ungezählte Arbeitsschritte, ehe endlich — wie in Friedrich Schillers Lied von der Glocke“ beschrieben — das Werk den Meister loben“ kann. 3sat hat diesen handwerklich anspruchsvollen Prozess bis zum ersten Anschlagen begleitet.



    Die Doku ist tatsächlich sehr interessant, auch wenn man selber nicht religiös ist, empfindet man eine gewisse Ehrfurcht vor der ganzen Sache. In Rumänien wurde — ähnlich wie der Bau der Kathedrale selbst, die von vielen als grö‎ßenwahnsinniges Unterfangen gesehen wird — auch die Glockenherstellung kritisiert. Einige beanstandeten, dass man die Glocke im Ausland und nicht in einer heimischen Gie‎ßerei hat herstellen lassen. Andere stie‎ßen sich daran, dass das Konterfei des Patriarchen Daniel auf der Glocke prangt. Dazu muss man allerdings sagen, dass es eine Tradition — nicht nur in der orthodoxen Kirche — ist, den Stifter in einem Fresko oder einer Inschrift zu verewigen. Und der Patriarch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche versteht sich — laut einer Verlautbarung seines Presseamtes — als geistiger Urheber der Kathedrale.



    Die Glocke ist nun fertig, den Transport und die Aufstellung übernimmt Rumänien. Der rumänischen Presse zufolge habe die Glocke knapp eine halbe Million Euro gekostet, sie soll am 15. Mai in Rumänien eintreffen. Wann sie das erste Mal zum Schwingen gebracht wird, ist ungewiss, weitere fünf kleinere Glocken sollen noch gegossen werden, um zusammen mit der Mutter aller Glocken“ im Turm der Kathedrale aufgestellt zu werden. Letztere wird beim Läuten in halb Bukarest zu hören sein, hei‎ßt es, und auf jeden Fall werden dann die Kölner traurig sein: Die Sankt Petersglocke im Kölner Dom wird dann nur noch die zweitgrö‎ßte freischwingende Glocke der Welt sein.




    Liebe Freunde, das war’s für heute — zum Schluss die Postliste. Briefe konnte ich auch diese Woche nicht erhalten — ich hab’s zweimal versucht, doch die Poststelle war jedes Mal geschlossen.



    E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Michal Hudák (CZ), Hans Verner Lollike (DK), Gérard Koopal (NL), Josef Robl, Paul Gager und Christian Mayer (A) sowie von Dieter Sommer, Reinhold Meyer, Torsten Konopka, Bernd und Willi Seiser, Volker Willschrey, Martien Post, Horst Cersovsky, Werner Hoffmann, Dieter Feltes und Siegbert Gerhard (D).



    Das Internetformular nutzte Paul Gager (A).




    Audiobeitrag hören: