Tag: Kyra Kyralina

  • Panait Istrati

    Panait Istrati

    Né le 10 août 1884, à Braila, ville port sur le Danube, à l’est de la Roumanie, l’écrivain roumain Panait Istrati a vécu une jeunesse tumultueuse, parsemée de voyages à travers le pays et à l’étranger, qui allaient devenir plus tard des sources d’inspiration pour ses écrits. Ses premières tentatives littéraires en Roumanie datent de 1906, quand il publie des textes dans la presse ouvrière de l’époque, comme la revue « România muncitoare », « La Roumanie ouvrière ». Entre 1910 et 1912, Istrati publie dans la même revue ses premiers récits. Il écrit également des articles pour les journaux « Viata sociala »/ « La vie sociale », « Dimineata »/ « Le matin » et « Adevarul »/ « La vérité ». Dans les milieux littéraires qu’il fréquentait, il cherche à se rapprocher des cercles socialistes.

    Une fois arrivé en France, à Nice, en 1921, il est rattrapé par la misère ; malade et seul, Istrati tente de se suicider. Il est sauvé et on trouve sur lui une lettre non envoyée qu’il avait écrite à Romain Rolland. Celui-ci en est averti et lui répond promptement, l’encourageant dans sa démarche d’écrivain. C’est ainsi qu’a été publié son roman « Kyra Kyralina », en 1923, en Français, avec une préface signée par Romain Rolland.

    Panait Istrati est resté fidèle à ses convictions politiques de gauche, mais une fois rentré en France de ses voyages en Union soviétique, entre 1927 et 1929, Istrati condamne avec véhémence le horreurs du communisme.

    Membre de l’association ARCEN (l’Association roumaine pour culture, éducation et normalité), Andreea Apostu, doctorante à l’Université de Bucarest, s’est spécialisée dans la personnalité et l’œuvre de Panait Istrati.

    Andreea Apostu : « Hormis l’œuvre littéraire, Panait Istrati a été, à mon sens, une des quelques consciences lucides du 20e siècle, un des plus terribles de l’histoire. Avec des sympathies de gauche, Istrati a publié « Vers l’autre flamme », traduit en Roumain sous le titre « Confessions pour vaincus », un texte qui a généré un scandale immense en France où il a été qualifié de fasciste. Pratiquement, par tous ses proches de gauche, y compris son mentor Romain Rolland, qui l’avait sauvé du suicide et qui l’avait rendu célèbre en l’aidant à publier en France. Et pourtant, Istrati n’est pas revenu sur ce qu’il avait dit. Il a condamné la terreur, la censure et l’absence des droits citoyens en Union soviétique. C’est ce qu’il a fait jusqu’à sa fin tragique en 1935. »

    En 1930, Panait Istrati rentre définitivement en Roumanie. Il publie en 1933 l’essai L’homme qui n’adhère à rien», dans lequel il refuse toutes les idéologies. Il meurt de la tuberculose au sanatorium Filaret de Bucarest en 1935, à 51 ans, ridiculisé tant par les communistes, qui le traitent de « fasciste, » que par les fascistes qui le traitent de «cosmopolite».

    Andreea Apostu : « Quand on lit « Vers l’autre flamme », on se rend compte que Panait Istrati se prononçait contre toute mort spirituelle, contre l’idée de se taire et de ne pas dire la vérité. Il a été celui qui a écrit la première préface pour la traduction française du roman « 1984 » de George Orwell. Peut-être que c’est un aspect moins connu de la vie d’Istrati, mais à mon avis, il a été une des personnalités les plus intègres et les plus passionnées de vérité du 20e siècle. »

    Quelques années après la mort de son admirateur fervent, Romain Rolland a déclaré dans une interview que Panait Istrati « n’avait trahi personne » et qu’ « ils n’avaient pas le droit de lui coller des étiquettes ». (Trad. Alex Diaconescu)

  • „Buch Wien“: Rumänische Autoren und ihre Übersetzer im Rampenlicht

    „Buch Wien“: Rumänische Autoren und ihre Übersetzer im Rampenlicht

    450 Veranstaltungen, tausende Neuerscheinungen und mit 18 Nationen so international wie nie zuvor, war die neunte internationale Buchmesse und Lesefestwoche Buch Wien“. Seit drei Jahren bietet die Buchmesse in der österreichischen Hauptstadt auch rumänischen Autoren, Autorinnen und Literaturübersetzern eine Bühne. 2016 haben Filip Florian und Cătălin Dorian Florescu ihre neuesten Romane Alle Eulen (rumänischer Originaltitel: Toate bufniţele) bzw. Der Mann, der das Glück bringt präsentiert. Mit Alle Eulen feiert der 48-jährige Filip Florian seine zweite deutsche Übersetzung. Der Band erschien 2016 im Berliner Verlag Matthes & Seitz in der Übersetzung von Georg Aescht und erhielt viele positive Pressestimmen. Der gebürtige Bukarester pflegt eine gute Beziehung zum deutschsprachigen Kulturraum:



    Ich muss gestehen, der deutschsprachige Raum liegt mir äu‎ßerst nah am Herzen. Freilich hat dieser Kulturraum ein ausgezeichnetes Verhältnis mit der Welt der Literatur, wie es heute kaum ein ähnliches gibt. Die öffentlichen Lesungen werden sehr gut besucht, die Menschen zahlen ganz gro‎ßzügig teure Eintrittskarten, um an Lesungen teilzunehmen und mit Schriftstellern zu diskutieren. Meine beiden Romane, die ins Deutsche übersetzt wurden, haben sich hier zahlreicher Rezensionen erfreut, Kleine Finger hatte alleine 28, also mehr als in Rumänien. Die Buchrezensionen werden in diesem Sprachraum für Literatur und für die sensiblen Liebhaber der Literatur geschrieben. Ich finde ganz wichtig, dass es im deutschsprachigen Raum auch Residenz-Programme gibt. Ein ungarischer Autor und Freund von mir sagt, dieser Raum ist wie Mutter Theresa der Schriftsteller aus dem Osten, es gibt so viele Autoren aus dem ehemaligen Ostblock, die sich solcher Residenz-Programme in Deutschland, Österreich und in der Schweiz erfreuen, und nur so finden sie die Zeit, zu schreiben.“




    Auf Buch Wien“ ging es dieses Jahr auch musikalisch zu. Die rumänische Pianistin Raluca Ştirbăţ präsentierte die deutsche Übersetzung eines in Rumänien bekannten Essaybandes des rumänischen Komponisten Pascal Bentoiu über die Meisterwerke von George Enescu. Der Band Enescu: Meisterwerke erschien im November 2015 im deutschen Verlag Frank und Timme in der Übersetzung von Larisa Schippel und Julia Richter. Raluca Ştirbăţ investierte viel Energie als Beraterin und Mitarbeiterin bei der deutschen Übersetzung des Bandes von Pascal Bentoiu. Damit erhofft sich die Pianistin, den rumänischen Komponisten im deutschsprachigen Raum besser bekannt zu machen:



    Es ist für mich ein bisschen frustrierend, denn Enescu ist mit 7 Jahren nach Wien gekommen und mit 14-15 lie‎ß er sich in Paris nieder, um zu studieren. Er hat trotzdem immer wieder betont, dass seine musikalische Grundausbildung eine wienerische Ausbildung sei und eben in Österreich wurde er vergessen. Man verbindet ihn vor allem mit Paris und mit dem französischen Raum. Es gibt leider zurzeit sehr wenige Bücher über Enescu, über sein Werk, über sein Leben, die ins Deutsche übersetzt worden sind. Bentoiu war nicht nur ein gro‎ßartiger Komponist, sondern auch ein phantastischer Enescu-Kenner. Dieses Buch ist Das Grö‎ßte, das Beste, das Umfangreichste, was über Enescu geschrieben wurde. Ein Musiker, oder nicht unbedingt ein Musiker, auch ein Musikliebhaber, der Enescu nicht gründlich kennt, sondern nur seine Rhapsodien, könnte mit diesem Buch beginnen. Es wird vielleicht etwas schwieriger sein, aber für einen Musiker ist dieser Band ohne Zweifel ein Muss.“




    Für eine Buchpräsentation der besonderen Art sorgte auch der Literaturübersetzer und ehemaliger Verleger Thomas Kleininger mit dem Roman Kyra Kyralina. Zum ersten Mal erschien das Buch von Panait Istrati 1932 und wurde unmittelbar in viele Sprachen übersetzt. Der Roman, dessen neueste Ausgabe in der deutschen Übersetzung von Oskar Pastior dieses Jahr mit einem Nachwort von Mircea Cărtărescu erschien, wirft immer noch aktuelle Fragen auf. Thomas Kleininger:



    »Kira Kyralina« ist in einer neuen Ausgabe im Klaus Wagenbach Verlag in Berlin erschienen, was an sich eine Leistung ist, denn Panait Istrati ist kein Autor, der international zurzeit sehr bekannt ist. Zudem denke ich, dass die elektronischen Bücher wie Kindle heute eine gro‎ße Herausforderung für das traditionelle Buch darstellen. Unter diesen Bedingungen einen wenig bekannten Autor herauszubringen, kann nur darauf beruhen, dass der Wagenbach Verlag der festen Überzeugung war, dass das Buch an sich ein gro‎ßer Publikumserfolg sein wird. Das Buch ist von keiner rumänischen Institution subventioniert worden, sondern der Verlag in Berlin (und Berlin ist ja die geheime europäische Kulturstadt heute) hat beschlossen, »Kira Kyralina« zu veröffentlichen. »Kira Kyralina« ist ein Geheimtipp, würde ich als ehemaliger Verleger sagen, es ist ein Buch, das immer Erfolg haben wird, solange Menschen Menschen sind, denn das Buch ist in letzter Instanz ein Aufruf an die Güte, an die Menschlichkeit, das ist, was die Hauptfigur Stavro sucht, er sucht, was das Gute im Menschen ist.“




    Freilich spielte auch die Philosophie eine Rolle bei der Wiener Buchmesse und die rumänische Philosophie durfte nicht fehlen. Der Wiener Professor Dr. Rainer Schubert hat seine letzte Übersetzung von Lucian Blagas Über das Philosophische Bewusstsein (Despre conştiinţa filosofică) präsentiert. Mit der Trilogie der Erkenntnis war es zum ersten Mal in fast hundert Jahren, dass ein philosophisches Werk von Blaga in deutscher Sprache erschien. Der ehemalige Kulturattaché der Republik Österreich in Bukarest erläutert, welches das grö‎ßte Verdienst des Ergänzungsbandes Über das philosophische Bewusstsein ist:



    Ich glaube, dass man eindeutig sagen kann, das Buch hat eine sehr hohe Aktualität, weil Blaga in diesem Buch fragt, worin eigentlich das typisch philosophische Bewusstsein besteht. Er grenzt das Bewusstsein der Philosophie ab von der Kunst auf der einen Seite und von der Wissenschaft auf der anderen Seite. In der heutigen Zeit ist die Philosophie, die klassische Philosophie, nämlich die Metaphysik von einer starken Auflösung betroffen, das hei‎ßt, es werden sehr viele Themenbereiche, die traditionellerweise die Metaphysik bearbeiten, in wissenschaftliche Gebiete, in Kunstgebiete usw. ausgelagert, und Blaga stellt ausdrücklich die Frage, was ist sozusagen das höchste autonome, eigentliche philosophische Bewusstsein. Ich halte diese Frage für enorm wichtig, und es sollte sich jeder, der sich für Philosophie interessiert, damit beschäftigen.“




    Buch Wien“ verzeichnete in diesem Jahr einen Publikumsrekord, besonders die mittlerweile etablierte Lange Nacht der Bücher“ und das Wochenende zogen die rund 43.000 Bücherfans an. Die rumänische Präsenz auf der Internationalen Buchmesse wird vom Rumänischen Kulturinstitut (RKI-Wien und RKI Nationales Buchzentrum) organisiert.




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