Tag: Lebenserwartung

  • Nachrichten 06.05.2024

    Nachrichten 06.05.2024

    Die mehrheitlich orthodoxen und griechisch-katholischen Christen in Rumänien befinden sich heute, am zweiten Tag von Ostern, am Beginn einer Woche, die „Helle Woche“ genannt wird. Das Fest der Auferstehung, das größte Fest der Christenheit, ist das einzige, dem drei Tage gewidmet sind. In dieser Woche steht alles im Zeichen des Lichts, dem Symbol für die Auferstehung Christi. Die übliche Begrüßung ist seit Sonntag durch ein Begrüßungsbekenntnis ersetzt worden: „Christus ist auferstanden! Wahrlich, er ist auferstanden!“ das den Glauben an die Auferstehung öffentlich zum Ausdruck bringt. Der Montag wird auch Weißer Montag genannt, und es heißt, dass sich an diesem Tag die Pforten des Himmels und der Vergebung öffnen.  An diesem Tag die Patenkinder mit Kuchen, Pasca und roten Eiern zu ihren Paten, und die Kinder gehen zu ihren Eltern.

     

    Rumänien hat mit 76,6 Jahren die drittniedrigste Lebenserwartung in der Europäischen Union – so eine Analyse von Eurostat. Die einzigen beiden Länder, die noch schlechter dastehen, sind Bulgarien und Lettland, die beide unter 76 Jahren liegen. Spanien hat mit 84 Jahren die höchste Lebenserwartung in der EU, dicht gefolgt von Italien und Malta. Im Allgemeinen – so zeigen die Eurostat-Daten – ist die Lebenserwartung in Osteuropa und den drei baltischen Ländern am niedrigsten, während die Mittelmeerländer, Skandinavien und Mitteleuropa länger leben. Andererseits zeigen die europäischen Statistiken auch, dass Rumänien von 2019 bis 2023 den größten Anstieg der Lebenserwartung zu verzeichnen hat, und zwar um ein Jahr.

     

    Bis zum 24. Mai findet die multinationale Übung Swift Response 24 statt, auch auf rumänischem Gebiet. Tausende von Soldaten und Hunderte von technischen Mitteln aus sieben verbündeten Ländern und Partnerländern nehmen daran teil. Die Übung wird vom US-Landstreitkräftekommando Europa und Afrika organisiert und umfasst nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Bukarest eine der größten Luftlandeoperationen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg mit rund 2.000 Fallschirmjägern aus Frankreich, Deutschland, Rumänien, Spanien, den USA und den Niederlanden. Rumänien beteiligt sich mit 2.300 Soldaten und 220 technischen Kräften und stellt mehrere Luftwaffenstützpunkte und drei Polygone zur Verfügung. Auf rumänischem Territorium wird die Übung von der Bundeswehr in Partnerschaft mit den rumänischen Bodentruppen und mit Unterstützung der rumänischen Luftwaffe durchgeführt.

     

    Der Krieg in der Ukraine und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und China sind die zentralen Themen der heutigen Gespräche in Paris während des zweitägigen Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Frankreich. Der Pekinger Staatschef rief in Paris dazu auf, dass China und die EU als zwei große Weltmächte ihre „strategische Koordination“ verstärken und inmitten zahlreicher Streitigkeiten, die von Handel bis hin zu Menschenrechten reichen, „Partner“ bleiben sollten. Die Erklärung wurde zu Beginn eines trilateralen Treffens im Elysée-Palast mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen abgegeben. Präsident Macron forderte außerdem „faire Regeln für alle“ im Handel zwischen Europa und China. „Die Zukunft unseres Kontinents wird auch ganz klar von unserer Fähigkeit abhängen, die Beziehungen zu China weiterhin in ausgewogener Weise zu entwickeln“, sagte der Elysée-Chef. Die „Koordinierung“ mit Peking bei den „großen Krisen“ in der Ukraine und im Nahen Osten sei „absolut entscheidend“, fügte Emmanuel Macron hinzu. „China und die EU haben ein gemeinsames Interesse an Frieden und Sicherheit“, betonte auch EU-Chefin Ursula von der Leyen und bekräftigte ihre „Entschlossenheit, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu schaffen“.

     

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, „in naher Zukunft“ Atomübungen abzuhalten, wobei die Truppen vor allem in der Nähe der Ukraine stationiert werden sollen, berichten AFP und Reuters. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zielt das Training darauf ab, „die Bereitschaft der Armee aufrechtzuerhalten“ angesichts „provokativer Äußerungen und Drohungen bestimmter westlicher Führer gegenüber Russland“. An den Übungen nehmen Raketeneinheiten des südlichen Militärbezirks und Seestreitkräfte teil. Russland verfügt derzeit über das größte Atomwaffenarsenal der Welt. Der von Wladimir Putin angeordnete Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 hat nach Angaben amerikanischer und russischer Diplomaten zur schlimmsten Verschlechterung der russisch-westlichen Beziehungen seit der kubanischen Raketenkrise geführt. Russland stellt den Krieg als einen Kampf mit dem Westen dar, der nach Putins Ansicht Moskaus Versuche, seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 freundschaftliche Beziehungen aufzubauen, ignoriert und versucht, die Ukraine zu kontrollieren und gleichzeitig die militärische Präsenz der NATO nach Osten auszuweiten. Der Westen und die Ukraine hingegen sagen, dass sie nicht eher nachgeben werden, bis die russischen Streitkräfte besiegt sind, und bezeichnen Putins Krieg als einen Krieg im imperialen Stil, der darauf abzielt, Territorium zu erobern und das überfallene Land in den Orbit Moskaus zu bringen, wie Reuters berichtet.

     

    Die israelischen Streitkräfte begannen am Montag mit der Evakuierung palästinensischer Zivilisten aus Rafah im Vorfeld einer erwarteten israelischen Militäraktion in der Stadt im südlichen Gazastreifen, berichtete der israelische Rundfunksender Army Radio. Die israelische Armee erklärte, sie ermutige die Bewohner von Ost-Rafah, sich in die nahe gelegene erweiterte humanitäre Zone zu begeben“. Sieben Monate nach Beginn seiner Offensive gegen die Hamas erklärte Israel, dass sich Tausende von islamistischen Kämpfern der Bewegung in Rafah aufhielten und ein Sieg ohne die Einnahme der Stadt unmöglich sei. Doch angesichts von mehr als einer Million vertriebener Palästinenser in Rafah beunruhigt die Aussicht auf eine Militäroperation mit einer großen Zahl von Opfern die westlichen Staaten und das benachbarte Ägypten, wie Reuters berichtet.

  • Nachrichten 14.12.2021

    Nachrichten 14.12.2021

    Bukarest: Die Behörden in Bukarest haben am Dienstag 946 Covid-19-Neuinfektionen gemeldet, eine deutlich höhere Zahl als am Vortag. Au‎ßerdem wurden 106 neue Covid-bedingte Todesfälle bekannt gegeben, und die 14-Tage-Infektionsrate in Bukarest lag am Dienstag bei 0,85 Fällen pro 1.000. Die höchste Infektionsrate meldete Bukarest am 22. Oktober mit 16,54 pro 1.000 Einwohner. Nach Angaben des Komitees, das für die Einführung des COVID-19-Impfstoffs zuständig ist, wurden bisher 25 % der Landbevölkerung und über 42 % in den Gro‎ßstädten Rumäniens geimpft.



    Bukarest: Die Lebenserwartung in Rumänien ist angesichts der COVID-19-Pandemie deutlich gesunken und liegt weit unter dem EU-Durchschnitt, wie eine kürzlich von der Europäischen Kommission durchgeführte Umfrage zeigt. Demnach liegt die Lebenserwartung in Rumänien fast 6 Jahre unter dem EU-Durchschnitt, und Frauen leben im Durchschnitt 8 Jahre länger als Männer — das stellt den grö‎ßten Unterschied in der EU dar. Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass fast die Hälfte der in Rumänien registrierten Todesfälle auf Risikofaktoren wie übermä‎ßigen Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung zurückzuführen sind, was über dem Durchschnitt der EU liegt. Die rumänischen Jugendlichen sind übergewichtig oder sogar fettleibig und rauchen mehr als die europäischen Jugendlichen, obwohl die Zahl der Raucher leicht unter dem europäischen Durchschnitt liegt.



    Bukarest: Am Mittwoch und Donnerstag nimmt Rumäniens Präsident Klaus Iohannis am Online-Gipfel der Östlichen Partnerschaft und an den Beratungen des Europäischen Rates in Brüssel teil. Gestern nahm der rumänische Staatschef an einer Online-Konferenz teil, an der sich auch der Vorsitzende des Europäischen Rates Charles Michel und die Ministerpräsidenten Sloweniens, Janez Jansa, Estlands, Kaja Kallas, und Lettlands, Krisjanis Karins, beteiligten. Ganz oben auf der Tagesordnung standen die europäische Koordinierung im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, der Umgang mit und die Entwicklung von Widerstandsfähigkeit in Notsituationen, die Energiepreise, die Sicherheit und Verteidigung der EU, die externen Aspekte der Migration und die Au‎ßenbeziehungen mit Schwerpunkt auf der Situation an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus.



    Bukarest: Die rumänische Handballnationalmannschaft der Frauen unterlag am Montagabend in Castello in ihrem letzten Spiel der Weltmeisterschaft in Spanien dem schwedischen Nationalteam mit 34:30. Aus dieser Gruppe haben sich Schweden und Norwegen für die nächste Phase des Wettbewerbs qualifiziert, letztere nach einem Sieg gegen den Weltmeister Niederlande. Rumänien beendete den Wettbewerb auf dem 13. Platz und ist die einzige Handballmannschaft, die an allen 25 Auflagen des genannten Wettbewerbs teilgenommen und vier Medaillen gewonnen hat, eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

  • Demographisches Gefälle: Europas Bevölkerung wird immer älter

    Demographisches Gefälle: Europas Bevölkerung wird immer älter

    Im jüngsten Demographie-Bericht der Europäischen Kommission vom Juni 2020 hei‎ßt es, dass die Lebenserwartung in der EU für Männer und Frauen heute 10 Jahre höher als vor 50 Jahren liegt. Heute ist einer von 5 EU-Bürgern über 65 Jahre alt und bis 2070 soll es fast einer von drei sein. Bei Radio Rumänien spricht Vladimir Alexandrescu vom Nationalen Statistikinstitut (INS) über die Faktoren, die zu dieser Lage in der EU beitragen:



    Egal wie kritisch wir sind — die Ernährung ist in europäischen Ländern einfach besser. Genauso steht es um die Gesundheitsversorgung, die Pandemie als ganz au‎ßerordentliche Situation jetzt mal au‎ßen vor gelassen. Das Leben ist überall besser geworden und die Lebenserwartung steigt deshalb konstant. Wir sind jetzt in der EU bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren und wir in Rumänien kommen diesem Niveau immer näher. Natürlich ist damit ein Problem verbunden — schlie‎ßlich brauchen ältere Menschen mehr medizinische Fürsorge als die jungen Menschen. Daher werden die Sozialkosten in den nächsten Jahren in allen Ländern zunehmen.“



    Senioren in der EU leben in der Regel gesünder, ihre Leiden werden früher und genauer erkannt und behandelt. Sie können deshalb freier über ihren Lebensabend entscheiden — und viele arbeiten länger oder nehmen mehr an der Gesellschaft teil. Aber das ist eben nur die Regel — es ist die Herausforderung und Verantwortung der Sozialfürsorgesysteme, sich um die Ausnahmen zu kümmern. Wie der Demographieforscher Vladimir Alexandrescu erklärt, sollte man den Wald vor lauter Bäumen nicht übersehen:



    Vor einigen Jahren haben Demographen neben der Lebenserwartung bei der Geburt einen zweiten Indikator ins Spiel gebracht: die gesunde Lebenserwartung. Denn es ist wichtig, dass der Mensch nicht zu einer Bürde für die Gesellschaft wird, für seine Mitmenschen, und dass er im Gegenteil durch ein aktives und gesundes Leben eine Stütze für seine Familie ist. Und hier gibt es gegensätzliche Dinge zu bemerken.“



    Frauen, meint Vladimir Alexandrescu, haben eine höhere Lebenserwartung bei der Geburt als Männer. Im Falle Rumänien sind es z.B. 79 Jahre für Frauen und 72 für Männer, also ein Unterschied von sieben Jahren. In der EU sind es 83 zu 78 Jahren zugunsten der Frauen. Schauen wir uns aber die gesunde Lebenserwartung an, ist es umgekehrt: Frauen schneiden schlechter ab als Männer, stellt der Statistiker fest. Und in puncto Lebenswartung nach dem 60. Lebensjahr sind es wieder die Männer, die eine längere Erwartung als die Frauen haben, führt er aus.



    Brüssel prüft aufmerksam diese Fakten, die einen wichtigen Platz auf der Tagesordnung der Debatten in der Union einnehmen. Dabei geht es um den Beitrag, den Senioren zur Gesellschaft leisten, bis hin zu den Rentensystemen und ihrer Fähigkeit, mit den aktuellen Herausforderungen einer steigenden Zahl von Rentnern fertig zu werden. Ein Schlagwort ist diesbezüglich die sogenannte Ökonomie des dritten Alters — Produkte und Dienstleistungen, die gezielt Senioren ansprechen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Branche könnte um 5% im Jahr wachsen — auf bis 5,7 Billionen Euro in 2025.



    Tourismus, intelligentes Wohnen in Eigenregie, Technologien zur Begleitung der Alterungsprozesse, Wellnessrobotik, automatisierte Mobilität — in solchen Bereichen könnten viele Jobs entstehen. Die Perspektiven der Patienten könnten durch Telemedizin verbessert werden. Frühdiagnostik kann durch neue Biosensoren, die an Smartphones angeschlossen sind, ebenfalls sicherer werden. Und dadurch ist auch eine Überwachung von Patienten aus der Ferne möglich.



    All das kommt in einem Grünbuch zur Alterung der Gesellschaft vor, das nach dem Bericht der Europäischen Kommission herausgegeben wurde. Das Papier stö‎ßt eine breite Diskussion zu Chancen und Herausforderungen für die europäischen Gesellschaften an. Es spricht das Tempo und den Umfang der Veränderungen und die diesbezüglichen Fragestellungen an. Aus der Perspektive der Kommission gehört alles dazu — von der Förderung einer gesunden Lebensweise und des lebenslangen Lernens bis hin zur Konsolidierung der Gesundheits- und Pflegesysteme. Nicht minder wichtig ist allerdings die Unterstützung einer höheren Geburtenrate, um das Demographiegefälle wieder auszutarieren.

  • Nachrichten 28.11.2019

    Nachrichten 28.11.2019

    Rumäniens Verfassungsgericht hat am Donnerstag das Ergebnis der Präsidenten-Stichwahl vom Sonntag validiert. Ebenfalls am Donnerstag kündigte die Zentrale Wahlkommission das endgültige Ergebnis der Wahl an. Demnach ging der amtierende Präsident Klaus Iohannis, unterstützt von der regierenden Nationalliberalen Partei, mit 66% der Stimmen als klarer Sieger hervor. Iohannis erhielt doppelt so viel Stimmen im Vergleich zur ehemaligen sozialdemokratischen Premierministerin Viorica Dăncilă. Die Wahlbeteiligung lag bei 45% der Wahlberechtigten (circa 10 Millionen Wähler). Knapp 95% der Auslandsrumänen gingen diesmal wählen, 94% von ihnen gaben ihre Stimme für Klaus Iohannis ab.



    Rumänische Wirtschaftsexperten warnen vor den Risiken für den öffentlichen Haushalt, die mit der Erhöhung der Renten einher gehen. Eine mögliche Auswirkung des geltenden Rentengesetzes könnte ein höheres Handelsdefizit von bis zu 6,5% bis 2022 sein. Der Chefökonom der Zentralbank Valentin Lazea ist der Ansicht, dass die Durchsetzung des Rentengesetzes verschoben werden sollte. Der angestrebte Anstieg der Steuereinnahmen sollte nicht unbedingt durch eine Erhöhung der Steuern und Abgaben erreicht werden. Premierminister Ludovic Orban erklärte indes, dass der Haushalt für das nächste Jahr unter Berücksichtigung einer Erhöhung der Renten um 40 % aufgestellt werden sollte und dass ein Einsatz von Eilverordnungen in diesem sensiblen Bereich ausgeschlossen sei.



    Rumänien gehört zu den EU-Ländern mit der niedrigsten Lebenserwartung. Auch wenn die durchschnittliche Lebenserwartung seiner Bürger seit 2000 stets zugenommen hat, bleibt der Wert sechs Jahre unter dem europäischen Schnitt. Das ist in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission zu lesen. Die hohe Anzahl an vermeidbaren Sterbefällen zeige, dass der Ansatz gegenüber den Risikofaktoren verbessert werden müsse. Außerdem sollte die Effizienz der medizinischen Dienstleistungen erhöht werden. Darüber hinaus zehre die Unterfinanzierung des Systems an der Kapazität Rumäniens auf aktuelle Bedürfnisse der Bevölkerung zu antworten, heißt es in dem EU-Bericht noch.



    An der Parade zum Nationalfeiertag am 1. Dezember beteiligen sich 4.000 Soldaten mit 200 technischen Geräten. Außerdem werden 500 Truppen aus Partnerländern an der Parade teilnehmen. Der Nationalfeiertag wird im In- und Ausland mit Paraden, religiösen Zeremonien, Ausstellungen über Militärtechnologie sowie Waffen und kulturellen Veranstaltungen begangen. Das Datum des 1. Dezember 1918 bleibt ein Symbol für die Vereinigung aller Rumänen. Der 1. Dezember ist ein offizieller Feiertag nach der antikommunistischen Revolution von 1989 und markiert den Abschluss der Gründung des rumänischen Nationalstaates am Ende des Ersten Weltkriegs nach der Vereinigung aller Provinzen mit mehrheitlich rumänischer Bevölkerung.



    Die 14. Ausgabe des Filmfestivals Independent Producers Indie Film, das einzige Festival in Rumänien, das unabhängige Filmemacher unterstützt, findet in Bukarest statt. Das Festival wird vom Rumänischen Verband der Filmproduzenten und der Produzenten im audiovisuellen Bereich organisiert. Fünf Tage lang haben Filmliebhaber die Möglichkeit, im Kino Union in Bukarest die neuesten rumänischen unabhängigen Spiel-und Kurzfilme zu sehen. Auf dem Programm des Festivals ist auch ein Drehbuchwettbewerb für Kurz- und Spielfilm vorgesehen. Außerdem finden Workshops für Drehbuchautoren statt, die ihnen helfen sollen, ihre Drehbücher in Filme umzusetzen.

  • Nachrichten 23.11.2018

    Nachrichten 23.11.2018

    Brüssel: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis beteiligt sich am Sonntag am Brexit-Sondergipfel in Brüssel. Beim Treffen der Staats- Regierungschefs der EU-Länder soll den Austrittsvertrag der Europäischen Union mit Großbritannien abgeschlossen werden. Einen Themenschwerpunkt bildet in diesem Zusammenhang auch die politische Erklärung über die künftigen Beziehungen zwischen Brüssel und London. Es handelt sich um die gemeinsamen Ziele im Bereich Handel, Sicherheit und politische Zusammenarbeit. Nach dem Sondertreffen am Sonntag soll das Austrittsabkommen formell auch vom EU-Rat und vom Europäischen Parlament gebilligt werden und im Anschluss vom britischen Parlament ratifiziert werden.



    Bukarest: Am Freitag hat das Kabinett Dancila die zweite Haushaltsberichtigung des Jahres genehmigt. Mit dieser Haushaltskorrektur versucht die rumänische Regierung, das Haushaltsdefizit unter die 2,97% des BIP zu drücken und Finanzmittel für die Umsetzung des Regierungsprogramms und das gute Funktionieren der öffentlichen Institutionen bereitzustellen, so Ministerpräsidentin Dancila. Finanzminister Eugen Teodorovici erklärte, dass Haushaltsdefizit werde unter 3% des BIP liegen. Er fügte hinzu, bei dieser Haushaltsberichtigung seien 9,5 Milliarden Lei (2 Milliarden Euro) mehr Einkommen und 10,7 Milliarden Lei (2,2 Milliarden Euro) mehr bei den Ausgaben als im vorigen Haushalt. Eugen Teodorovici sagte weiter, Rumänien werde die Schuldenquote der Regierung auf 35%, die viert kleinste in der EU, behalten. Laut dem Entwurf der zweiten Haushaltskorretur des Jahres werden das Transport-, Forschungsministerium sowie das Bildungsministerium Finanzmittel verlieren, mehr Geld bekommen hingegen das Finanz-, Arbeits- und Gesundheitsministerium zugeteilt.



    Brüssel: Die Lebenserwartung der Rumänen ist unter den niedrigsten in der Europäischen Union, laut einem neulich veröffentlichten EU-Bericht über die Gesundheit europäischer Völker. Die häufigsten Todesursachen seien in Rumänien laut dem besagten Bericht die Herzinsuffizienz und der Krebs, die Infektionskrankheiten und vor allem die Tuberkulose gelten als große Risiken für die öffentliche Gesundheit. Rumänien verzeichne im Anschluss EU-weit die gerigsten Ausgaben im Bereich Gesundheit. Zu den größten Mängeln des rumänischen Gesundheitswesens nennt der EU-Bericht das unzureichende Personal und die Unterfinanzierung der Infrastruktur.



    Seoul: Der rumänische Außenminister Teodor Meleşcanu ist am Freitag in Seoul für einen dreitägigen offiziellen Besuch aus Anlass des 1. Jahrestages der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und Südkorea angetroffen. Meleşcanu wird von dem Handelsminister Ştefan-Radu Oprea begleitet. Die zwei rumänischen Minister sind mit dem koreanischen Ministerpräsidenten Lee Nak Yon sowie mit dem südkoreanischen Außenminister Kang Kyung-wha zusammengekommen. Sie haben an Bukarest appelliert, in der ersten Jahreshälfte 2019 eine Schlüsselrolle in der Förderung des Friedensprozesses in der koreanischen Halbinsel zu spielen. Ab Januar 2019 übernimmt Bukarest den Vorsitz des EU-Rates. Weitere Themen waren der politisch-diplomatische Dialog, die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Zusammenarbeit in Bereichen wie Kultur, Bildung und Gesundheit, sowie Aspekte der Bezieung zwischen der EU und Korea. Der rumänische Außenminister hob das Interesse Rumäniens hervor, die Strategische Partnerschaft zwischen den zwei Ländern auf einem höheren Ebene zu verwerten. Im Anschluss betonte der südkoreanische Außenminister die Bedeutung der Rolle Rumäniens in diesem Prozess, in einem Moment in dem Südkorea alle Bemühungen auf die Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel konzentriert. Andererseits hatten die rumänische VertreterTreffen mit den Vertretern von südkoreanischen Konzernen. Melescanus Besuch in Südkorea ist Teil einer Reise, die am 27. November enden soll und noch Indien einschließt.



    Bukarest: Bis Sonntag findet in Bukarest das Internationale Radio-Orchesterfestival RadiRo statt. Das BBC Philharmonic Orchestra aus Großbritannien hat am Donnerstag unter der Leitung des Dirigenten Moritz Gnann konzertiert, heute tritt das berühmte Orchester unter der Leitung des Dirigenten Ben Gernon auf. Auch am Donnerstag treten Marilyn Mazur & The Danish Radio Big Band, unter der Leitung des Dirigenten Miho Hazama auf. Mit dieser Ausgabe des Festivals markiert Radio Rumänien die beiden wichtigen Ereignisse des Jahres – den 90. Jahrestag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks am 1. November und den 100. Jahrestag der Großen Vereinigung am 1. Dezember. Alle Konzerte des Festivals werden von Radio Rumänien live übertragen.



    Sport: In Bukarest findet am Freitag und Samstag die 50. Damenhandball-Trophäe Karpaten statt. Am diesjährigen Turnier beteiligen sich neben dem Gastland Rumänien der Olympiameister Russland und Serbien. Bei der WM belegte Serbien den neunten Platz. An der EM, die nächsten Monat in Frankreich stattfindet, trifft Rumänien auf Tschechien, Deutschland und Norwegen. Die ersten drei Teams der Gruppe ziehen in die nächste Qualifikationsrunde ein. 2016 belegte Rumänien bei der EM den 5. Platz.



    Wetter: Es wird wärmer in Rumänien, der Himmel bleibt jedoch bewölkt und es regnet vereinzelt im Süd-Westen. Der Wind weht schwach bis mäßig. Die THT liegen zw 0 und 10 Grad.

  • EU-Gleichstellungsindex: Rumänien Schlusslicht im Kernbereich Gesundheit der Frauen

    EU-Gleichstellungsindex: Rumänien Schlusslicht im Kernbereich Gesundheit der Frauen

    Laut dem Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen ist der Gesamtwert des Index für die EU seit 2005 um vier Punkte auf 66,2 von 100 gestiegen. Basierend auf diesem Index befassen wir uns im heutigen Sozialreport mit Gleichstellungsfragen im Gesundheitsbereich.



    Fragt man sie nach ihrer Gesundheit und nach ihrem Wohlempfinden, so antworten 65,3% der rumänischen Frauen, dass es ihnen gut oder sogar sehr gut geht. Im Vergleich zu den Frauen sagen 74,8% der rumänischen Männer, sie seien mit ihrem Gesundheitszustand zufrieden oder sehr zufrieden. Laut weiteren Statistiken sind es aber die Frauen, die einen gesunden Lebensstil pflegen. Ein Beispiel: Nur 36,2% der rumänischen Männer haben erklärt, sie seien Nichtraucher und würden keinen Alkohol trinken; bei den Frauen waren es 73,4%. In Bezug auf gesunde Ernährung und Bewegung sieht es aber bei den Männern besser aus: 16% der befragten Männer essen regelmä‎ßig Obst und Gemüse und treiben auch Sport, verglichen mit nur 7,4% bei den Frauen. Das sind nur einige der Angaben über die Gesundheit, die neulich vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE), einer Agentur der Europäischen Union mit Sitz in der litauischen Hauptstadt Vilnius, im Europäischen Index für Gleichstellungsfragen veröffentlicht wurden.



    Der Index gibt einen Wert für die Leistung der Mitgliedstaaten und ihre Erfolge bei der Beseitigung von geschlechtsspezifischen Unterschieden an. Dieser Wert liegt zwischen eins und 100, wobei ein Wert von 100 den Optimalzustand darstellt. Der Index nimmt für die Bewertung nationaler gleichstellungspolitischer Strategien sechs Kernbereiche (Arbeit, Geld, Wissen, Macht, Zeit und Gesundheit) und zwei Satellitenbereiche (Gewalt gegen Frauen und sich überschneidende Ungleichheiten) in den Blick.



    In puncto Gesundheit haben die festgestellten Ungleichheiten hervorgehoben, dass sowohl der Zugang zu medizinischen Dienstleistungen als auch die Ansicht über die Gesundheitspflege geschlechtsspezifisch sind. Wenn die Jungen schon in einem zarten Alter von ihrem Umfeld dazu ermuntert werden, zu rauchen und Alkohol zu trinken, beweist das eine gewisse Mentalität der Gesellschaft über die Rollen der Männer und der Frauen in der Gemeinschaft, meint Zuzana Madarova, Expertin beim Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen:



    Die sozialen Gendernormen für Frauen in Bezug auf ihre Gesundheit unterscheiden sich von denen für Männer. Das Image einer modernen Frau stellt die Frauen stark unter Druck. Viele Frauen haben Jobs und werden für ihre Arbeit entlohnt, aber sie sind auch für Haushalt und Kinder verantwortlich. Wir müssen die Lage der Frauen in diesem Kontext betrachten. Ferner haben die Frauen viel weniger Zeit für soziale Aktivitäten, für Entspannung, Sport oder kulturelle Aktivitäten. Deshalb sollten wir auch die öffentliche Gesundheitspolitik aus einer Genderperspektive betrachten.“




    In der Europäischen Union leben die Frauen im Durchschnitt 5 Jahre länger als die Männer, aber man sollte auch untersuchen, ob die Frauen, die laut Statistik etwas länger leben, sich auch einer besseren Gesundheit erfreuen. Der Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, der in der EU allgemein gut ist, ist ein wichtiger Teil der Statistik. Zuzana Madarova dazu:



    Wenn wir bestimmte soziale Gruppierungen betrachten, so können wir feststellen, dass die Behinderten es am schwierigsten haben, wenn es um medizinische Dienstleistungen geht. Ferner konfrontieren sich die Alleinerziehenden, vor allem die alleinerziehenden Mütter, mit den grö‎ßten Genderungleichheiten in puncto Zugang zu medizinischen Dienstleistungen. Es gibt mehr als 9 Millionen Alleinerziehende in der EU, und 85% davon sind Frauen.“




    Laut der EU-Statistik haben es die rumänischen Frauen am schlimmsten, wenn es um ihre Gesundheit geht. Im Europäischen Index für Gleichstellungsfragen erhielt Rumänien im Kernbereich Gesundheit 70,4 Punkte und wurde somit zum Schlusslicht Europas. Der EU-Durchschnitt liegt bei 87,4 Punkten. Rumänien belegt leider EU-weit den traurigen 1. Platz bei der Sterberate infolge von Gebärmutterkrebs; die Sterberate der Mütter bei der Entbindung ist auch sehr hoch, und sehr viele Rumäninnen sterben an Brustkrebs. Die Lage ist umso trauriger, da es sowohl gegen Gebärmutterkrebs als auch gegen Brustkrebs Präventionsmittel gibt. Gegen das HPV-Virus, das Gebärmutterkrebs verursacht, können die Mädchen geimpft werden, und das Brustkrebsrisiko wird um 30% vermindert, wenn die Mütter 12 Monate lang ihre Babys stillen. Durch Stillen werden sowohl die Kinder als auch die Mütter gesunder. Die Brustkrebs-Prävention sieht aber auch spezifische Ma‎ßnahmen vor. Ana Măiţă von dem Verband SAMAS zum Schutz der Mütter und Säuglinge, bringt weitere Details:



    Das rumänische Gesundheitsministerium hat ein nationales Programm zur Brustkrebsprävention erarbeitet. Leider haben nicht alle rumänische Frauen Zugang zu diesem Programm — sei es, weil sie nicht darüber informiert wurden, sei es, dass sie die Bedeutung der spezifischen Untersuchungen nicht verstehen und mit ihren Hausärzten nicht darüber sprechen. Die öffentliche Gesundheitspolitik sollte besser orientiert werden, um die Gesundheit der Frauen zu schützen, von der Hervorhebung der Prävention und der Impfung bis zur Gesundheitserziehung in der Schule und in der Gemeinde. Besonders wichtig ist die Erziehung der Mädchen in puncto Fortpflanzung. In Wirklichkeit haben 20% der rumänischen Frauen, die ein Kind bekommen, den ersten Kontakt mit dem Frauenarzt bei der Entbindung. Viele schwangere Rumäninnen gehen zu keiner Schwangerschaftsuntersuchung, obwohl die regelmä‎ßigen Untersuchungen während der Schwangerschaft per Gesetz garantiert und zum grö‎ßten Teil kostenlos sind.“




    Neben der mangelhaften Information und dem schweren Zugang zu medizinischen Dienstleistungen sind auch die sozialen Rollen von Männern und Frauen schwerwiegend, steht noch im jüngsten Europäischen Index für Gleichstellungsfragen. Ana Măiţă dazu:



    Es ist wahr, dass in Rumänien die Last der Haushaltsarbeit von den Frauen getragen wird, und das ist einer der konkreten Gründe, warum die Frauen keine Zeit mehr haben, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Deshalb werden die meisten Frauen, die an verschiedenen Krebsarten erkranken, leider in einer fortgeschrittenen Phase der Krankheit diagnostiziert. Viele Rumäninnen gehen zum Arzt im allerletzten Moment, wenn jede Hilfe zu spät kommt.“

  • EU-Gesundheitsbericht: Rumänien Schlusslicht in vielen Parametern

    EU-Gesundheitsbericht: Rumänien Schlusslicht in vielen Parametern

    Der von der Europäischen Kommission Ende letzten Jahres veröffentlichte Bericht Health at a Glance“ stellt die neuesten Daten über den Gesundheitszustand, die Risikofaktoren für die Gesundheit sowie den Zugang zu qualitativen Dienstleistungen in allen EU-Mitgliedsstaaten, Kandidatenländern (mit Ausnahme Albaniens, für das nur begrenzte Daten zur Verfügung stehen) und Mitgliedsstaaten des Europäischen Freihandelsverbandes (EFTA) vor. Die Ergebnisse zeigen, wie immer, eine Mischung zwischen positiven und negativen Sachen in allen Staaten, einschlie‎ßlich in Rumänien. Z.B. ist die Lebenserwartung bei der Geburt in den EU-Staaten zwischen 1990 und 2012 um über 5 Jahre, bis zu durchschnittlich 79,2 Jahren gestiegen. Trotz der positiven Entwicklung sind die Unterschiede zwischen den höchsten Lebenserwartungen (in Spanien, Italien und Frankreich) und den niedrigsten (Litauen, Lettland, Bulgarien und Rumänien) seit Anfang de 90er Jahre nicht kleiner geworden.



    Im Falle Rumäniens könnte man diese Situation darauf zurückführen, dass hierzulande weniger Geld für die Gesundheit einer Person ausgegeben wird, wie aus demselben Bericht verlautet, sogar weniger als in Serbien und Montenegro. Ein Beispiel in diesem Sinne ist, dass Rumänien das europäische Land mit den niedrigsten Zahlen ist, was Untersuchungen mit Spitzentechnologie anbelangt (NMR und CT). Die Unterfinanzierung, sowohl durch die Haushaltszuweisungen, die 2015 nur 4% des BIP betragen, als auch durch das Geld, das Einzelpersonen zahlen können, sind womöglich eine Erklärung für die unzulängliche Eruierung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Bevölkerung.



    Eine daraus abzuleitende Konsequenz ist eine der EU-weit höchsten Sterberaten infolge von Gebärmutterhalskrebs, einer Krebsart, die im Falle einer frühzeitigen Erkennung heilbar wäre. Hier sieht man auch den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitssystem und dem wirtschaftlichen Entwicklungsgrad des betreffenden Landes: Die reichsten Länder haben leistungsstärkere Gesundheitssysteme als ärmere Länder wie Rumänien. Da die Wirtschaft nicht den Leistungsstand anderer europäischer Länder erreicht, gibt es nicht so viele Finanzierungsquellen des Systems. Die Hauptquelle sind die öffentlichen Pflichtversicherungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die von der Nationalen Gesundheitskasse verwaltet werden. Privatversicherungen sind in Rumänien wenig verbreitet und somit zahlen viele Menschen aus der eigenen Tasche für ärztliche Dienstleistungen. Ein Fünftel der Rumänen kommt folglich für Behandlungen und Untersuchungen selbst auf. Inbegriffen in diesen informellen Zahlungen können — au‎ßer der offiziellen Rechnung — auch die sogenannten kleinen Zugaben“ für das Ärztepersonal sein, eine zwar verpönte, aber weit verbreitete Praxis. Cristian Vlădescu, Leiter der Nationalen Bildungsstätte für Öffentliche Gesundheit sieht einen Zusammenhang zwischen dieser Situation und dem niedrigen Entlohnungsstand der Ärzte und vergleicht die Lage der Fachleute im Gesundheitsbereich mit der der Justizbeamten:



    Bei uns hat man vor mehreren Jahren die soziale Bedeutung des Justizapparats erkannt, so dass Fachleute hier einen Entlohnungsstand haben, der mit dem internationalen Durchschnitt vergleichbar ist. Was das Gesundheitswesen anbelangt, ist das nicht der Fall. Anders gesagt wird die soziale Bedeutung der Ärzte nicht anerkannt. Man stellt aber fest, dass die Bevölkerung den Leuten, die in diesem Bereich arbeiten, die angemessene soziale Anerkennung zukommen lässt. Die Tatsache, dass informelle Zahlungen erfolgen, kann auch auf diese Weise erklärt werden. Kurz- und mittelfristig muss man aber Lösungen finden, um die Finanzierung des Systems, einschlie‎ßlich der Einkommen des Personals, zu erhöhen.“




    Au‎ßer den niedrigen Löhnen gibt es auch wenige Ärzte in Rumänien, eines der europäischen Länder mit den wenigsten Ärzten pro Einwohner bzw. 2,5 bei 1.000 Einwohnern. Nur in Polen gibt es eine besorgniserregendere Situation. Dieser Engpass wird durch die Personalknappheit erhöht, die die massive Auswanderung der rumänischen Ärzte hervorruft. Cristian Vlădescu:



    Das ist ein Teufelskreis. Einerseits fordert man von den Ärzten denselben Leistungsgrad bei der Lebensrettung, den ihre Kollegen im Westen erzielen. Andererseits bietet ihnen der Staat eine soziale Anerkennung und vergütet diese, als würden sie weniger wichtige Berufe ausüben. Der Teufelskreis ist seit unserem EU-Beitritt brüchig geworden, da unsere Ärzte auswandern. Es wandern immer mehr aus, denn im Westen ist der Bedarf hoch.“




    So wie die Organisations- und Finanzierungsweise des Gesundheitswesens von den Wirtschaftsfaktoren abhängt, hängt dieses auch von den Prioritäten der einzelnen Staaten ab. Obwohl sich die EU-Institutionen mit dem Gesundheitsstand der EU-Bürger beschäftigen, was auch durch den Bericht Health at a Glance“, der gemeinsam mit der OECD erarbeitet wurde, ersichtlich ist, kann man aus Brüssel und Stra‎ßburg keine bestimmte Politik durchsetzen. Man kann nur Empfehlungen machen, wie die Europaabgeordnete Renate Weber eröffnet:



    Aus Gründen, die mir persönlich unbegreiflich sind, wird im Gesundheitswesen keine einheitliche EU-Gesetzgebung umgesetzt. In diesem Fall wird das Subsidiaritätsprinzip angewandt. Somit funktionieren die Gesundheit und die Bildung nach Gesetzgebungen der jeweiligen Mitgliedsstaaten. Ich verstehe nicht, warum das so ist. Wenn man eine gesunde Union aus allen Gesichtspunkten haben möchte, dann muss der Gesundheits- und Bildungsstand der Bürger in allen Staaten derselbe sein. Es gibt aber Empfehlungen für öffentliche Politik, die aus Brüssel kommen, Empfehlungen, die man den Mitgliedsstaaten aber in keiner Weise als verpflichtend aufzwingen kann.“




    Abgesehen von der wirtschaftlichen und gesetzlichen Lage hängt die eigene Gesundheitspflege von der Erziehung und von einem minimalen Kenntnisstand über Vorbeugung ab. Renate Weber:



    Wenn ich über Erziehung spreche, dann beziehe ich mich auf jene Art von Verhalten, das auf öffentlicher Ebene eine Pflicht darstellen muss, um der Erkrankung vorzubeugen. Hier wurden in der Tat einige Fortschritte durch die Gesetzgebung erzielt. Ich meine etwa das Rauchverbot oder die Regelungen bezüglich der elektronischen Zigaretten. Hier sind Gesetzgebung und Erziehung bestens miteinander verflochten.“




    Was Rumänien anbelangt, hält der Bericht Health at a Glance“ sowohl positive als auch negative Tatsachen fest. Hier gibt es die europaweit höchste Sterberate wegen Schlaganfälle und auch die höchste Kindersterberate. Wir schneiden aber beim Diabetes gut ab, mit den niedrigsten Zahlen, was Diabetes-Typ-1-Erkrankungen bei 100 Einwohnern angeht. Beim Alkohol- und Tabakkonsum befindet sich Rumänien unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Neben den Bulgaren und den Finnen verzeichnen die Rumänen den niedrigsten Obstverzehr EU-weit. Was den Verbrauch von Gemüse anbelangt, entspricht Rumänien dem europäischen Durchschnitt, folglich gibt es hier die wenigsten fettleibigen Personen in Europa.



    Deutsch von Florin Lungu

  • Institut für Statistik veröffentlicht Rumänien-Barometer

    Institut für Statistik veröffentlicht Rumänien-Barometer

    Rumäniens Bevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten weiter schrumpfen — laut Schätzungen könnte sie bis 2060 auf circa 12 Millionen fallen. Die demographischen Daten sind von dem Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht worden, im Vorfeld des Weltbevölkerungstags am 11. Juli, des Tags des Statistikers und des 155. Jahrestags der rumänischen Statistik.



    Im vergangenen Jahr hat die Anzahl der Jugendlichen in Rumänien um 50.000 abgenommen. Darunter fallen Personen unter 14 Jahren. Die ältere Bevölkerung über 65 Jahre ist um fast 40.000 Menschen gestiegen. Fast 54% der Bevölkerung lebte Anfang dieses Jahres in ländlichen Gebieten. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung beträgt 51,2%, absolut betrachtet sind es fast um 10.000 mehr Frauen als Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen beträgt mehr als 78 Jahre und liegt damit über dem rumänischen Durchschnitt von 74,5 Jahren, der ebenfalls von dem Institut für Statistik errechnet wurde.



    Indes ist das Institut zu dem Schluss gekommen, dass das Durchschnittsgehalt im Mai dieses Jahres um fast 3% gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Wirtschaftsexperte Constantin Rudniţchi ist der Ansicht, dass die gute Entwicklung der Volkswirtschaft sich nicht in einer entsprechenden Erhöhung der Gehälter widerspiegele. Die Erklärung dafür sei, dass die privaten Unternehmen nach der globalen Krise noch mit deren Auswirkungen kämpfen müssen, sagt Rudniţchi:



    Auch wenn die Industrie, global gesehen, immerhin um die 30% des Bruttoinlandsproduktes ausmacht, sind in Rumänien nur bestimmte Unternehmen leistungsstark — damit meine ich, dass vor allem Exportunternehmen sich weiterentwickeln, und zweitens Unternehmen, die über gro‎ße interne Absatzmärkte verfügen, etwa die Erdölhersteller, Erdölhändler, Erdgasunternehmen, mit einem Wort die Energiebranche”.



    Dadurch lässt sich wahrscheinlich auch die Tatsache erklären, dass die durchschnittlichen Monatseinkommen in Rumänien nur gut 91% der durchschnittlichen Ausgaben decken. Experten verweisen au‎ßerdem auf die abnehmende Inflation, die im Zeitraum Juni-Juli sich bei Null einpendeln oder sogar den Negativbereich erreichen könnte. In Rumänien ist die Entwicklung als ungewöhnlich zu bewerten, nachdem die Ökonomen sich in den vergangenen 20 Jahren wie besessen mit der zu hohen Inflation befasst hatten. Das historische Rekordtief der Inflationsrate könnte der Nationalbank ermöglichen, die Inflationsprognose für dieses Jahr nach unten zu korrigieren, sagen Experten. Und damit würde neuer Spielraum für eine erneute Herabsetzung des Leitzinses geschaffen.

  • Nachrichten 02.01.2014

    Nachrichten 02.01.2014

    Bukarest — In Rumänien steht die nationale Strategie des Gesundheitsministeriums zur öffentlichen Debatte. Diese nimmt sich vor, bis 2020 das Gesundheitswesen in Rumänien tiefgreifend zu ändern. Die Hauptziele sind dabei die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und die Steigerung der Lebenserwartung in Rumänien. Ein wichtiger Bestandteil der Strategie ist die Prävention, insbesondere der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Krebsarten, die vorbegeut werden können.




    Bukarest — Ab dem 1. Januar 2014 darf Rumänien wieder Schweinefleisch in die EU exportieren. Alle für diese Tätigkeit zugelassenen Unternehmen dürfen das Fleisch exportieren. In den letzten Jahren war die Ausfuhr von Schweinefleisch aus Rumänien in die EU wegen der Schweinepest eingeschränkt worden. Die letzte Erkrankungswelle wurde laut der Nationalen sanitär-veterinär-Agentur 2007 verzeichnet. Rumänien hat mehr als sieben Millionen Euro für die Beseitigung der Schweinepest ausgegeben.

  • Nachrichten 28.12.2013

    Nachrichten 28.12.2013

    BUKAREST: Das rumänische Gesundheitsministerium hat am Freitag die Nationale Gesundheitsstrategie der öffentlichen Debatte vorgelegt. Durch die geplante Gesundheitsstrategie soll das rumänische Gesundheitsystem bis 2020 wesentlich geändert werden, so das es besser funktioniert. Die wichtigsten Ziele der Behörden sind, den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern und die Lebenserwartung in Rumänien zu erhöhen. Ein wichtiges Elenment der Nationalen Gesundheitsstrategie ist die Prävention der Herzkrankheiten und der Krebsleiden. 30 Tage lang steht der Entwurf der Nationalen Gesundheitsstrategie zur öffentlichen Debatte.



    BUKAREST: Der ukrainische Ministerpräsident Mykola Azarov hat die jüngsten Meinungsumfragen über den EU-Beitritt der Ukraine als sinnlos“ bezeichnet, und gesagt, niemand hätte die Ukrane eingeladen, der Europäischen Union beizutreten“. Laut einiger Meinungsumfragen erklärten sich 45% der Ukrainer für den EU-Beitritt ihres Landes, während 35% der Befragten einen Beitritt zur Zollunion bestehend aus Russland, Kasachstan und Wei‎ßrussland bevorzugten. Mehrere EU-Würdentrager hatten wiederholt erklärt, die Tore der Europäischen Union seien offen für die Ukraine, obwohl das EU-Asoziierungsabkommen keine wörtliche EU-Beitrittseinladung enthält. Ende November hatte der ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch offenbar auf Druck Russlands die lang geplante Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union abgesagt.



    BUKAREST — Die Repatriierung von 15 rumänischen Bürgern, die sich seit mehreren Tagen in einer kritischen Situation im Süden Sudans befanden, ist finalisiert worden, informierte das Bukarester Aussenministerium. Die rumänischen Bürger gehörten zu einem Team von 100 Personen, vorwiegend aus der Republik Moldawien, die Bauarbeiten im Südsudan durchführten. Vor 10 Tagen hatten die Behörden in Kischinew das Bukarester Aussenministerium über diesen Fall informiert und um Hilfe gebeten.