Tag: Lehrerstreik

  • Nach Einigung über Gehaltserhöhungen: Lehrerstreik ausgesetzt

    Nach Einigung über Gehaltserhöhungen: Lehrerstreik ausgesetzt





    Seit heutigem Dienstag haben die Vorschulkinder und Schüler wieder Unterricht. Sie werden allerdings nur noch bis Freitag in die Kita oder Schule gehen, denn danach beginnen die langersehnten zweimonatigen Sommerferien. Vorausgegangen war eine durch den Lehrerstreik verursachte dreiwöchige Unterbrechung des Unterrichts. Der in den letzten 18 Jahren beispiellose Generalstreik im voruniversitären Bereich begann am 22. Mai und dauerte bis zum 12. Juni — in dieser Zeit gingen viele Lehrer auf die Stra‎ße, um ihrem Ärger über die Lohnpolitik der Regierung Luft zu machen.



    Die Leiter der Lehrergewerkschaften kündigten an, sie hätten die Entscheidung zur Aussetzung des Streiks nach Rücksprache mit ihren Kollegen im ganzen Land getroffen. Die Aussetzung sei jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Koalitionsregierung per Dringlichkeitsverordnung den Grundsatz einführt, dass die Entlohnung der frischgebackenen Lehrer auf das Niveau des durchschnittlichen Bruttogehalts festgelegt wird.



    Des weiteren versprach die Exekutive eine Erhöhung der Gehälter noch in diesem Monat um 1 300 Lei (umgerechnet etwa 260 Euro) für Lehrkräfte und 400 Lei (rund 80 Euro) für nicht lehrendes Personal. Auch im nächsten Jahr sollen ab dem 1. Januar die Gehälter auf der Grundlage des neuen Gesetzes über die Beamtenbesoldung in zwei Stufen erhöht werden, und zwar um 50 Prozent im Jahr 2024 und um weitere 50 Prozent im Jahr 2025. Die Regierung hat au‎ßerdem eine jährliche Prämie von 1 500 Lei (300 €) für Lehrer und 500 Lei (100 €) für nicht lehrendes Personal in Aussicht gestellt. Diese Prämien sollen von 2023 bis 2027 jeweils am 5. Oktober, dem Internationalen Tag der Bildung, ausgezahlt werden.



    Sollten sich die mit der Dringlichkeitsverordnung vereinbarten Grundsätze im neuen Entlohnungsgesetz für den öffentlichen Dienst nicht wiederfinden, werde der Generalstreik wiederaufgenommen, drohten indessen unverhohlen Simion Hăncescu und Marius Nistor, die Leiter der zwei wichtigsten Dachverbände der Lehrergewerkschaften.



    Doch nicht alle Lehrer sind mit der Entscheidung der Gewerkschaften, den Streik auszusetzen, zufrieden und einige wollen ihren Protest fortsetzen. In der nordostrumänischen Stadt Suceava etwa gab es am Montag eine Demonstration, an der mehr als 1 500 Menschen teilnahmen, und viele Mitglieder des regionalen Verbands der Lehrergewerkschaften sind weiterhin entschlossen, den Streik fortzusetzen und auch in den kommenden Tagen auf die Stra‎ße zu gehen. Und auch im westrumänischen Landkreis Timiș (dt. Temesch) gibt es Lehrer und weitere Angestellte im Schulwesen, die mit der Aussetzung des Streiks nicht einverstanden sind. Der örtliche Gewerkschaftsvorsitzende hat jedoch angekündigt, dass er die Entscheidung der Mehrheit seiner Kollegen im ganzen Land, die Arbeit wieder aufzunehmen, akzeptiere.



    Alles in allem hat die Nachricht von der Wiedereröffnung der Schulen die meisten Schüler gefreut, insbesondere Abgänger der Sekundärschulen und Gymnasiumsabsolventen können nun darauf zählen, dass sie die Abschlussprüfungen bzw. das Abi nach dem Zeitplan werden bestreiten können. Die anhaltende Krise im rumänischen Schulwesen würde jedoch die vom Präsidialamt gestartete Initiative Bildungsstandort Rumänien“ zunichte machen, kommentiert die rumänische Presse. Damit habe Staatschef Klaus Iohannis, selbst ehemaliger Gymnasiallehrer für Physik in seiner Heimatstadt Sibiu (Hermannstadt), während seiner beiden fünfjährigen Amtszeiten punkten wollen. Der Traum von einer tiefgründigen Reform des rumänischen Bildungswesens sei damit ausgeträumt, so die rumänische Presse.

  • Lehrerstreik geht in die dritte Woche

    Lehrerstreik geht in die dritte Woche





    Die Zahl der Teilnehmer am Ausstand scheint indessen zurückgegangen zu sein. Ministerin Ligia Deca gab bekannt, dass rund 10.000 Angestellte im Bildungswesen den Protest aufgegeben haben und dass nur noch 53 % aller Beschäftigten ihn fortsetzen. Sollte der Prozentsatz unter 50 sinken, müsste der Streik beendet werden und die Lehrer könnten die ausgefallenen Stunden nachholen, so die Ministerin:



    Was uns freut, ist der rückläufige Trend. Es ist klar, dass die Lehrer allmählich in die Klassenzimmer zurückkehren, dass das Personal in die Schulen zurückkehrt — und das ermöglicht uns ein Nachholprogramm in jeder Schule, so dass wir bis zum Ende des Schuljahres sowohl den Unterricht als auch die Tage nachholen können, an denen die Lehrer aufgrund der Protestaktionen kein Maigehalt erhalten haben.“




    Die Gewerkschaften werfen den Behörden jedoch vor, die Öffentlichkeit in die Irre führen zu wollen, und und erklärten, dass sich 87 % der Lehrer und Angestellten immer noch am Generalstreik beteiligen würden. Die von der Regierung angebotene Gehaltserhöhung liege weit unter den Forderungen der Gewerkschaften und damit nicht zufriedenstellend. Es gehe um mehr als nur um ein angemessenes Gehalt, es gehe um den Status der Lehrer im Besonderen und des Bildungswesens in Rumänien im Allgemeinen — sagen die Gewerkschafter. Da die Prüfungszeit jedoch immer näher rückt, haben Bildungsbeamte, Schüler, Eltern und Gewerkschaftsvertreter weitere Gespräche im Ministerium geführt und sich darauf geeinigt, dass die Termine für die nationalen Prüfungen vorerst nicht geändert werden. Erneut Ministerin Ligia Deca mit Einzelheiten:



    Wir sind nach wie vor im Plan, die Termine für die Prüfungen müssen nicht geändert werden. Sollten wir am Ende der Woche zu dem Schluss kommen — denn erst dann können wir eine genaue Einschätzung vornehmen — , dass die personellen Ressourcen nicht ausreichen, um diese Prüfungen zu organisieren, werden wir bekannt geben, welche Ma‎ßnahmen das Ministerium in Erwägung zieht. Unser Wunsch, der Wunsch aller, wäre es, die Prüfungen zu den angekündigten Terminen abhalten zu können, damit alle Schüler den von ihnen gewählten Weg weitergehen können. Für die anderen Klassen befinden wir uns noch in der regulären Schullaufbahn. Der Unterricht endet am 16. Juni und nicht belegte Fächer können im nächsten Jahr eingeplant und nachgeholt werden.“




    Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die mündlichen Abiturprüfungen am 12. Juni und die schriftlichen Prüfungen am 26. Juni beginnen. Was die nationale Prüfung für die Absolventen der 8. Klasse der Sekundarschule betrifft, die eine Voraussetzung für die Aufnahme in die Oberschule ist, so sollten die Prüfungen am 19. Juni beginnen. In der Zwischenzeit gehen jedoch die Stra‎ßenproteste der Beschäftigten im Bildungswesen in einigen rumänischen Städten weiter. Für Donnerstag ist eine neue Gro‎ßdemonstration in Bukarest geplant.

  • Nachrichten 12.06.2017

    Nachrichten 12.06.2017

    Die rumänischen Schullehrer werden nicht in Generalstreik treten – ihre Dachgewerkschaft teilte mit, dass die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das hie‎ße aber nicht, dass die Lehrer mit dem neuen Lohngesetz für den öffentlichen Dienst zufrieden sind, so die Gewerkschaft. Am Montag früh weigerten sich rund 1000 Lehrer in Bukarest, die Schüler bei einer der Teilprüfungen des Abiturs zu beaufsichtigen. Die Lehrer protestieren, weil die Regierung ihre Verprechen aus dem Regierungsprogramm zu einem Lohnanstieg von 20% zum 1. Juli nicht einhält.



    Eine MIG 21 Maschine der Rumänischen Luftwaffe ist am Montag 8 km weit vom Mihail Kogălniceanu Flughafen im Kreis Constanţa abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und ist verletzt, sein Zustand ist stabil. Er hatte im Landungsflug eine Funktionsstörung des Motors gemeldet, so das Verteidigungsministerium in Bukarest. Sein Einsatz erfolgte im Rahmen der militärischen Übung Thracian Eagle 2017, woran auch bulgarische Kräfte teilnehmen. Über die Umstände ermittelt jetzt die Militärstaatsanwaltschaft.



    Rumänien und Kroatien sind fest entschlossen, die Kooperation auf bilateraler Ebene sowie innerhalb der EU und der NATO zu verstärken und zu vertiefen, so der rumänische Premierminister Sorin Grindeanu in Zagreb nach dem Treffen mit seinem kroatischen Gegenüber Andrej Plenkovic. Die zwei Premierminister haben ein Zusammenarbeitsmemorandum zwischen den Handelskammern der zwei Staaten, sowie ein Abkommen über den gegenseitigen Schutz der geheimen Informationen unterzeichnet. Der kroatische Premier erklärte, dass neben Themen von gemeinsamen Interesse auch Fragen der europäischen Politik angegangen worden seien. Rumänien und Kroatien wollen sich auch im Prozess des Beitritts abstimmen. Bei seinem Kroatien-Besuch wurde Grindeanu auch von dem Vorsitzenden des Parlaments, Gordan Jandrokovic , sowie von der Staatschefin Kolinda Grabar Kitarovic empfangen.



    Der ehemalige Direktor des rumänischen Nachrichtendienstes, George Maior, zur Zeit rumänischer Botschafter in Washington, ist am Montag vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Präsidentschaftswahlen von 2009 anhört worden. Die Gründung der Enquete-Kommission wurde infolge der Enthüllungen eines Journalisten beschlossen. Nach seinen Angaben sei der Wahlprozess von 2009 von hohen Staatsbeamten, einschlie‎ßlich einiger Leiter von Gesetzesvollzugsbehörden, beeinflusst worden. Maior erklärte, die damals von ihm geleitete Behörde habe ihre Aufgaben nach Recht und Gesetz erfüllt.



    Nach Angaben der Wahlbehörde haben sich an den Teilwahlen in 49 Kommunen Rumäniens im Schnitt gerade 33% der 630.000 wahlberechtigten Bürger beteiligt. In den grö‎ßten Städten wie Craiova und Targu Jiu, beide im Süden des Landes, war die Beteiligung besonders gering. In der Gro‎ßstadt Craiova hat der amtierende Bürgermeister und Kandidat der regierenden sozialdemokratischen Partei das Mandat gewonnen. Seine Vorgängerin, Lia Olguta Vasilescu musste kündigen, da sie jetzt Arbeitsministerin ist. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist am Montag festgenommen worden. Nawalny wurde kurz vor einer von ihm angekündigten, aber von den Behörden nicht genehmigten Demonstration vor seinem Wohnort in Moskau abgeführt, teilte seine Frau mit. Zudem soll an einer Moskauer Metro-Station eine Gruppe von Nawalny-Unterstützern festgenommen worden sein. Der 41-jährige Nawalny gilt als einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bei Demonstrationen gegen die Korruption in Russland sind zudem in Moskau, Skt. Petersburg und mehreren Städten mehrere Hundert Protestierende festgenommen worden.