Tag: Lehrkräfte

  • Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Das neue Schuljahr umfasst 36 Unterrichtswochen und ist wie das vorangegangene in fünf Modulen organisiert. Die Sonderveranstaltungen Grüne Woche“ und Schule einmal anders“ werden vom 11. September 2023 bis zum 26. April 2024 laufen. Diese können von den Schulen in jedem der Module 1 bis 4 in Intervallen von 5 aufeinanderfolgenden Arbeitstagen geplant werden. Die Zeiten für die beiden Sonderwochen müssen von den Schulen den Eltern und Schülern bis zum 1. Oktober mitgeteilt werden.



    Auch in diesem Jahr wird es im Zeitraum 12. Februar-3. März bewegliche Ferien geben, die bisher nur von einigen Schulaufsichtsbehörden festgelegt wurden. Das Schuljahr endet am 21. Juni 2024. Für die Klassen der Sekundarstufe – den technischen Zweig und für die Berufsklassen dauert das Schuljahr 37 Wochen und endet am 28. Juni 2024.



    Dies ist das erste Jahr unter dem Schirm des neuen Bildungsgesetzes, das eine Reihe von Änderungen mit sich bringt und auch die nationalen Prüfungen betrifft. Schüler, die jetzt die 5. Klasse besuchen, werden die ersten sein, die im Sommer 2027 eine zusätzliche Aufnahmeprüfung für das Lyzeum ablegen. Am Ende der 8. Klasse werden sie zunächst die Standardprüfung in Rumänisch und Mathematik bestehen müssen. Danach werden sie eine zweite Prüfung ablegen, die von den hundertjährigen Elitegymnasien des Landes organisiert wird – dort ist die Anfrage traditionell sehr hoch. Zwischen den beiden Prüfungen wird es eine Woche Pause geben.



    Auch bei der Abiturprüfung wurden Änderungen vorgenommen, die nicht ab diesem Jahr, sondern erst für Schüler gelten, die im Schuljahr 2025-2026 in die 9. Klasse kommen. Gleichzeitig wollen die Behörden die Schule zu einem sicheren Ort machen, dem Drogenhandel und -konsum unter Schülern wurde deshalb der Kampf angesagt. Die Behörden wollen auch das Bullying eindämmen sowie das Risiko, dass Schüler Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen, ausgesetzt sind. Zu diesem Zweck unterzeichneten mehrere Minister des Kabinetts Ciolacu vor Kurzem einen Plan zur Sicherheit an den Schulen.



    Was die Lehrkräfte betrifft, so wird das Bildungsministerium eine Reihe von Standards für die Unterstützung des Erstausbildungsprogramms verabschieden. Der Schwerpunkt wird ab dem Schuljahr 2025-2026 auf einer effektiven praktischen Ausbildung liegen. Die Bildungsgewerkschaften hatten im Mai wegen der niedrigen Gehälter einen Generalstreik eingeleitet. Nach mehreren Verhandlungsrunden hat die Regierung die Forderung der Gewerkschaften akzeptiert, die Gehälter um 25 % zu erhöhen und bis 2027 jährlich 1.500 Lei für Lehrkräfte und Hilfskräfte sowie 1.000 Lei für das Verwaltungspersonal bereitzustellen.

  • Mehr Geld und finanzielle Leistungen für Beschäftigte im Bildungs-und Gesunheitswesen

    Mehr Geld und finanzielle Leistungen für Beschäftigte im Bildungs-und Gesunheitswesen

    Die Bildungsministerin Ligia Deca kündigte auf ihrer Facebook-Seite an, dass (wir zitieren) “als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für die Arbeit, die sie jeden Tag leisten”, die Angestellten, die ein krankes Kind im Alter von bis zu 7 Jahren betreuen, von einer reduzierten Arbeitszeit profitieren werden, ohne dass dies Auswirkungen auf ihre Dienstzeit hat. Lehrer, die mit einem kranken Kind zu Hause bleiben müssen, erhalten zwei bezahlte freie Tage (nicht nur einen).



    Au‎ßerdem wird der Wert von Brillen oder Kontaktlinsen denjenigen Beschäftigten erstattet, die aufgrund ihrer Aufgaben am Computer arbeiten müssen. Die Möglichkeit, eine freie Stelle durch einen Arbeitsvertrag zu besetzen, wird ebenfalls geregelt, bis die Stelle im Rahmen eines Auswahlverfahrens besetzt wird. Und der Tag des Lehrers, der jährlich am 5. Juni begangen wird, wird für das Bildungspersonal arbeitsfrei sein. Diese Leistungen, so Ligia Deca, werden zusätzlich zu den Gehaltserhöhungen gewährt, die die Lehrkräfte in der nächsten Zeit erhalten werden. Wir erinnern daran, dass die Lehrkräfte mehr als drei Wochen lang in einen unbefristeten Streik getreten sind.



    Vor dem Hintergrund eines unterfinanzierten Bildungssystems, das den eher uninspirierten Entscheidungen der Minister unterschiedlicher politischer Couleur ausgeliefert ist, haben die Lehrer Ende Mai beschlossen, dass es an der Zeit ist, ihre Beschwerden vorzubringen, die sich vor allem auf die Gehälter, aber auch auf den Status der rumänischen Lehrer im Besonderen und das Bildungswesen in Rumänien im Allgemeinen beziehen. Und das trotz der Verabschiedung neuer Gesetze, die – so sagen diejenigen, die sie verfasst und verabschiedet haben – Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Bildungswesens machen würden.



    Finanziell besser entlohnt als die Lehrer, auch vor dem Hintergrund der nicht allzu weit zurückliegenden Covid-19-Pandemie, werden ab dem 1. August auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen mehr verdienen. Die Gewerkschaft “Sanitas” hat angekündigt, dass die Krankenschwestern und Assistenten zusätzlich zu den bereits ausgehandelten und erreichten Rechten eine monatliche Vergütung von 500 Lei (umgerechnet 100 Euro) für Bereitschaftsdienst erhalten und für die Tage, an denen sie am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten, zusätzlich 100 Lei (20 Euro). Die Ärzte erhalten 500 Lei für die zusätzlichen Bereitschaftsschichten. Alle Beschäftigten des Systems werden zudem Urlaubsgutscheinen kommen. Auch die Einstellung von Personal wird wieder aufgenommen: in der nächsten Zeit sollen 4.000 Stellen und in der darauf folgenden Zeit weitere 10.000 Stellen ausgeschrieben werden.

  • Nachrichten 31.05.2023

    Nachrichten 31.05.2023

    Das neue Angebot der rumänischen Regierung an die Lehrkräfte wird den Gewerkschaftsmitgliedern vorgelegt, damit sie entscheiden können, ob der Streik fortgesetzt oder beendet wird, kündigten führende Vertreter der Bildungsgewerkschaft am Mittwoch nach Gesprächen mit Vertretern der Exekutive an. Die Regierung hat vorgeschlagen, bis Ende des Jahres einen monatlichen Bruttobetrag von 1.000 Lei (200 Euro) für jede Lehrerkategorie und 400 Lei (80 Euro) für nicht lehrendes Personal zu gewähren. Außerdem soll eine Dringlichkeitsverordnung erlassen werden, um sicherzustellen, dass das Anfangsgehalt eines neuen Lehrers in der neuen Gehaltsskala dem durchschnittlichen Bruttogehalt in der Wirtschaft entspricht.



    Die Regierung erlässt heute eine Dringlichkeitsverordnung über die Zahlung von Entschädigungen an Landwirte, die von der Dürre im vergangenen Frühjahr betroffen waren. Die staatliche Beihilferegelung gilt für Landwirte, die Mais, Sonnenblumen, Sojabohnen und Erbsen angebaut haben, und wird in Form eines Zuschusses gewährt, der den Landwirten einen Teil ihrer Kosten von der Aussaat bis zur Ernte ersetzt.



    Die EU-Agrarminister, die sich im AGRIFISH-Rat trafen, haben es nicht geschafft, Hilfen in Höhe von 100 Millionen Euro für Landwirte freizugeben, die von den ukrainischen Billigexporten von Getreide betroffen sind. Rumänien ist eines der fünf Länder, die in den Genuss dieser Hilfe kommen könnten, und wird rund 30 Millionen Euro erhalten. Der EU-Agrarkommissar Ianusz Wojciechowski versicherte, dass die Hilfe freigegeben und die Situation überwacht werde. Er sprach sich dagegen aus, den EU-Haushalt für den Kauf ukrainischen Getreides zu verwenden, um es später an das Welternährungsprogramm zu liefern, da die Kosten dafür dreimal so hoch wären wie die des Getreides selbst. Er ist der Meinung, dass das Geld langfristig besser für die Verbesserung der Infrastruktur, z.B. in Rumänien, verwendet werden sollte und kündigte an, dass er diesbezüglich Gespräche mit der EU-Kommissarin für Verkehr und Infrastruktur Adina Vălean führen werde.



    Die Republik Moldau ist morgen Gastgeber des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft, an dem 50 Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Die Europäische Kommission ist durch ihre Präsidentin Ursula von der Leyen und den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell vertreten, die heute mit moldauischen Beamten zusammentreffen werden. Die wichtigsten Themen auf der Tagesordnung des Gipfels sind Sicherheit, Stabilität und Zusammenarbeit in Europa. Gestern beschloss der EU-Rat, die Finanzhilfe für die Republik Moldau von 150 auf 295 Millionen Euro zu verdoppeln.



    Die NATO hat ein zusätzliches Kontingent von rund 700 Soldaten entsandt, nachdem 30 Mitglieder der internationalen Friedenstruppe KFOR bei den jüngsten Zusammenstößen verwundet worden waren. Die Zahl der KFOR-Truppen im Kosovo beläuft sich damit auf 4.500. Der Einsatz sei eine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass die KFOR über die erforderlichen Fähigkeiten zur Aufrechterhaltung der Sicherheit verfüge, erklärte das Bündnis. Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoana sagte, solche Angriffe seien völlig inakzeptabel und betonte, die Gewalt müsse sofort aufhören. Die Europäische Union forderte sowohl Serbien als auch die Republik Kosovo, die Rumänien noch nicht anerkannt hat, auf, unverzüglich Maßnahmen zum Abbau der Spannungen zu ergreifen. 11 italienische und 19 ungarische Soldaten der internationalen Friedenstruppen wurden bei Zusammenstößen mit serbischen Demonstranten verwundet, die die Absetzung albanischer Bürgermeister forderten.



    Die Weltmeisterschaft der Rettungshunde 2023 wird vom 1. bis 4. Juni in Craiova, im Süden Rumäniens, stattfinden. Es ist die größte Veranstaltung dieser Art des Internationalen Rettungshunde-Verbandes. Mehr als 60 Rettungshunde aus 10 Ländern nehmen teil: Österreich, Belgien, Estland, Frankreich, Italien, Japan, Rumänien, Slowenien, Ukraine und die Niederlande. Die 19 besten Teams der Welt werden in verschiedenen Sektionen gegeneinander antreten: Fährtenhunde, Trümmersuchhunde, Flächensuchhunde sowie eine Gehorsams- und Geschicklichkeits-Sektion. Craiova ist die erste Stadt der Welt, die fünf Weltmeisterschaften für Rettungshunde organisiert hat (2009, 2016, 2021, 2022, 2023).



    Tennis. Die einzige rumänische Tennisspielerin, die in Roland Garros noch im Wettbewerb steht, Irina Begu, trifft heute in der zweiten Runde auf die Italienerin Sara Errani. Am Dienstag war Sorana Cirstea in der ersten Runde gegen die Italienerin Jasmine Paolini ausgeschieden. Ebenfalls am Dienstag besiegte die kanadische Spielerin rumänischer Herkunft Bianca Andreescu die Weißrussin Victoria Azarenka in drei Sätzen.


  • Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos

    Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos





    Nun soll das Bildungsgesetz erneut überarbeitet werden — zum Leidwesen aller Betroffenen: Lehrer, Schüler und Eltern. Die politische Instabilität in Rumänien hat zudem dazu geführt, dass an der Spitze des Bildungsressorts umstrittene bis streitbare Minister und Ministerinnen sich die Klinke im Jahrestakt oder öfters in die Hand gaben. Jeder Ressortinhaber gab sich geschäftstüchtig und voller Tatendrang, das Wort Reform“ war in aller Munde, doch im Grunde hatte keiner der Minister eine klare Vision; stattdessen wurden die halbherzigen Reformschritte der jeweiligen Vorgänger entweder rückgängig gemacht oder durch neue Änderungen ersetzt.



    Nach drei Jahrzehnten des Ruckelns und Wirrwarrs ist die Unzufriedenheit auf allen Seiten gro‎ß. Schüler und ihre Eltern haben die Nase voll davon, dass die Spielregeln während des Spiels immer wieder geändert werden. Immer mehr Eltern, die es sich leisten können, schicken ihren Nachwuchs auf renommierte ausländische Unis, die Spitzenabsolventen der heimischen Unis entscheiden sich oft für eine Karriere im Ausland oder werden direkt abgeworben. Die technischen Hochschulen bilden immer weniger gut qualifizierte Fachkräfte aus, so dass es hierzulande immer schwieriger wird, beispielsweise einen kompetenten Klempner oder Automechaniker zu finden. Aufgrund von Stress und Unterbezahlung wird auch der ehrbare Beruf des Lehrers immer unattraktiver — auf dem Lande und in Kleinstädten müssen viele Schulen nur noch mit Aushilfs- oder Ersatz-Lehrkräften zurecht kommen. Auch wenn die einschlägigen Studien umstritten und auslegungsbedürftig sind, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache — in Rumänien gibt es unter Schulabgängern einen hohen Anteil an sogenannten funktionalen Analphabeten.



    Mitten in dieser desolaten Lage kündigt Bildungsminister Sorin Cîmpeanu (PNL) neue Änderungen im Ressort an, die seiner Ansicht nach eine Verbesserung der derzeitigen Zustände bringen sollen. Gemä‎ß seinem liberalen Credo geht es in erster Linie um eine Förderung der Elite-Gymnasien, die in Rumänien als Nationalkollegs bezeichnet werden. Konkret sollen diese Gymnasien mit zumeist theoretischer Ausrichtung und Klassen mit Schwerpunkt Real- oder Humanwissenschaften ihre Aufnahmeprüfungen künftig selbst erarbeiten und organisieren dürfen. Dies gilt für 90 % der Anwärter auf den begehrten Status des Schülers eines Elite-Gymnasiums, auf die restlichen10 % der Ausbildungsplätze haben Grundschulabgänger (also Absolventen der 8. Klasse) einen Anspruch, die eine ausreichende Benotung bei der nationalen Abschlussprüfung erhalten haben. Zudem soll ab 2024 die Durchschnittsnote, die Achtklässler in der Grundschule erlangt haben, nicht mehr bei der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium mitberechnet werden — dem Minister zufolge habe der Lernerfolg in den Grundschuljahren seine Relevanz verloren.



    Auch den Abitur-Prüfungen stehen Veränderungen bevor. Die je nach Profil des Gymnasiums fakultative schriftliche Fachprüfung soll nicht mehr ins Gewicht fallen — eine Benotung dieser mit Genügend“ ist keine Bedingung mehr für die Gesamtbewertung der Abschlussprüfungen. Der Einstieg in den Lehrerberuf soll ebenfalls komplett umgestaltet werden. Angehende Lehrkräfte sollen zu Beginn ihrer Laufbahn für ein Jahr auf Probe eingestellt werden — unter Aufsicht und in Begleitung eines sogenannten Mentors, also eines erfahrenen Kollegen. Au‎ßerdem sollen auch die Regeln für die Qualifikationsprüfung zur Erlangung einer Stelle als ordentlicher Lehrer erneut geändert werden.



    Die Vorschläge zu erneuten Änderung des Bildungsgesetzes sollen bis zum 17. August, also mehr als einen Monat lang zur öffentlichen Debatte stehen. Doch wie so oft bei Gesetzes- oder Novellierungsinitiativen seitens der Regierung wird es zahlreiche Einwände von der Opposition und der Zivilgesellschaft geben, so dass es letztendlich nicht klar ist, was von den geplanten Änderungen schlie‎ßlich umgesetzt werden wird.

  • Streit um Präsenzunterricht: Impfquote des Lehrpersonals oder Inzidenz ausschlaggebend?

    Streit um Präsenzunterricht: Impfquote des Lehrpersonals oder Inzidenz ausschlaggebend?




    Der Präsenzunterricht ist nur in Schulen gestattet, wo mindestens 60% der Lehrkräfte und des Verwaltungspersonals geimpft sind, ungeachtet der Covid-Neuerkrankungen in der betreffenden Ortschaft. Das Bildungsministerium fordert eine Aufhebung der Impfquotenpflicht im Zusammenhang mit dem Präsenzunterricht in Ortschaften, wo die Inzidenz der Neuerkrankungen unter 3 je 1000 Einwohner liegt; doch das Gesundheitsministerium sieht darin eine epidemiologische Gefährdung“ und lehnt eine Lockerung der Auflagen ab. Vielmehr empfiehlt das Gesundheitsressort eine Beibehaltung der geltenden Regelungen, um nach einer gewissen Zeit feststellen zu können, inwiefern die Ma‎ßnahmen greifen.



    Das Bildungsministerium hingegen besteht darauf, dass man an Schulen eine differenzierte Berechnung der Impfquote anwenden sollte — 60% Geimpfte unter Lehrkräften allein sollten in der Auffassung des Bildungsressorts reichen, um den Präsenzunterricht wiederaufzunehmen, auch wenn in der betreffenden Schule die Gesamtquote des geimpften Personals unter 60% liegt. Zurzeit und mit den geltenden Regelungen findet in etwa 13.000 Schulen Präsenzunterricht statt, während 5.000 Bildungseinrichtungen auf Online-Unterricht setzen müssen.



    Meinungsverschiedenheiten gibt es auch um die durchzuführenden Testungen. Das Gesundheitsministerium will Schüler und selbst die jüngsten Kita-Gänger zweimal wöchentlich durch Schnelltests auf Corona testen lassen — die entsprechenden Speicheltest-Sets sollen in ausreichender Anzahl noch in dieser Woche an alle Schulen ausgeliefert werden. Durch die einfach durchzuführenden Testungen, die keine medizinischen Fachkenntnisse erforderlich machten, könnte man die infizierten Kinder aussortieren und somit weitere Infektionen vermeiden, sagt der Arzt Andrei Baciu, Staatssekretär im Gesundheitsministerium:



    Das Testen erfolgt vor Ort — in der Schule. Das Verfahren ist detailliert beschrieben, wir haben ein systematisches Procedere erarbeitet, so dass es in allen Schulen in derselben Art und Weise durchgeführt wird. Positiv Getestete werden erneut durch PCR- oder Antigen-Tests überprüft, denn dies ist die einzige Möglichkeit einer realen und sicheren Diagnose. Es ist nichts Kompliziertes und auch kein gro‎ßes Kunststück — ich glaube, hierzulande hat sich fast jeder einmal testen lassen oder einen Selbsttest durchgeführt. Wir müssen also systematisch vorgehen, um so wenig Neuerkrankungen wie möglich zu erzielen.“



    Doch nicht alle teilen die Auffassung des Gesundheitsministeriums. Zwei gewichtige Lehrergewerkschaften lie‎ßen verlautbaren, dass Lehrkräfte nicht verpflichtet werden dürfen, Testungen bei Schülern und Kinder im Kita-Alter durchzuführen, vielmehr sollte das Testen eine Aufgabe der Familie sein. Die Gewerkschaften fordern daher eine Aufhebung der geltenden Auflagen, denn sie würden in ihrer Auffassung nur zu Störungen im Unterricht führen und Schulen und Kitas zu Infektions-Hotspots machen. Auch eine Umfrage unter Lehrkräften, die vom Dachverband der Lehrergewerkschaften durchgeführt wurde, hat ergeben, dass drei Viertel der Lehrer es ablehnen, die Testung der Schüler überwachen oder selbst durchführen zu müssen.

  • Schulwesen: Hotline für Schüler, Lehrkräfte und Eltern eingerichtet

    Schulwesen: Hotline für Schüler, Lehrkräfte und Eltern eingerichtet

    Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Jeden Tag werden neue Alternativen für den klassischen Schulunterricht vorgeschlagen. Alternativen, die sowohl den Lehrern wie auch den Schülern und den Eltern entgegenkommen. Es besteht nämlich die Hoffnung, dass dadurch die Anpassung an die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Notlage erleichtert wird. Au‎ßerdem ist noch ungewiss, wie lange die Situation anhalten wird. Also wird nach Lösungen gesucht.



    Um die Familien in Rumänien zu unterstützen, startete der Verein Proacta EDU in Partnerschaft mit den Elternorganisationen, dem Bildungsministerium und dem Freien Gewerkschaftsbund der Lehrkräfte die erste Hotline für psychologische Beratung zu Zeiten der Pandemie. Die Hotline soll allerdings auch nach der Überwindung der Krise weiter in Betrieb bleiben. Die genannte Initiative trägt den Namen: Botschafter für die Gemeinschaft. Wir unterhielten uns über das Projekt mit der Psychologin Nicoleta Larisa Albert, Gründungsmutter der Organisation Proacta EDU. Sie erzählt, wie das Projekt zustande kam:



    Es ist ein umfangreiches Projekt und geht über die bewusstseinsbildende Kampagne, die wir starteten, hinaus. Es ist wichtig, einzusehen, dass wir zusammen ein Team bilden — Lehrer und Eltern arbeiten zusammen. Es ist ein konkretes Unternehmen. Wir bieten psychologische Beratung an, arbeiten mit mehreren Psychologen zusammen. Diese beraten sowohl Lehrkräfte als auch Eltern, je nach Bedürfnissen. Wir betrachten den Lehrer als einen Botschafter, der seine Botschaft an die Gemeinschaft weiterleitet. Unter den heutigen Umständen — Covid19-Pandemie — glauben wir noch fester an diese Aufgabe der Lehrkräfte. Die Lehrer sind unsere Verbündeten im Rahmen unseres Unternehmens. Sie werden die Familien erkennen, die sich in einer Gefahrlage befinden, und sie zu uns schicken. Wir bieten ihnen psychologische Beratung, Sozialhilfe, Rechtshilfe an, je nach dem, was sie brauchen. Andererseits arbeiten wir mit den Lehrern zusammen und unterstützen sie bei der Findung der besten Kommunikationswege in verschiedenen schwierigen Situationen.“




    Nicoleta Larisa Albert ist davon überzeugt, dass den Menschen auch aus der Ferne geholfen werden kann. Denn es sei überaus wichtig, das emotionale Gleichgewicht — falls verloren — wiederherzustellen.



    Seit dem Start der Initiative erreichten uns viele E-Mails und Kurzmitteilungen, ich nahm auch viele Anrufe entgegen. Einige beantragten direkt psychologische Beratung. Diese leitete ich weiter an unsere Mitarbeiter. Es kamen aber auch Fragen von Schülern der 12. Klasse. Oder manche Lehrer wollten eine Botschaft an die Institutionen vermitteln, mit denen wir zusammenarbeiten. Also wandten sie sich an uns, um ihre Botschaft weiterzuleiten. Andere suchten Empfehlungen für die Zeit, die wir derzeit erleben. Wir verfügen über verschiedene psychologisch-erzieherische Materialien, die wir gerne weitergeben. Die Leute haben unsere Botschaft richtig wahrgenommen — nämlich dass wir eine offene Gemeinschaft sind. Wir haben Beitrittsanträge für unsere Facebook-Gruppe bekommen. Die Tür steht offen — alle möglichen interessierten Personen sind willkommen.“




    Viele Fragen wurden von den Schülern der 12. Klasse gestellt. Das sind nämlich die Schüler, die jetzt ihr letztes Schuljahr beenden. Die Psychologin Nicoleta Larisa Albert wei‎ß, welche ihre Sorgen sind:



    Die 12 Klasse — also das letzte Schuljahr — ist ohnehin eine gro‎ße Herausforderung für die Teenager. Die heutigen Umstände, die Coronavirus-Pandemie, spitzt die ganze Lange nur noch mehr zu. Au‎ßer dem Abi, das die Jugendlichen ablegen müssen, stellen sie sich viele Fragen darüber, was danach kommt. Sie machen sich Sorgen um das soziale Leben, sie fragen nach der künftigen Wirtschaftsentwicklung. Sie fühlen sich irgendwie unsicher in diesem neuem Zusammenhang. Sie fragen nach dem Abitur, wissen nicht, wie es um ihre Abschlussprüfungen steht. Doch ihre Ängste und Gedanken haben einen tiefergehenden Grund — nämlich die Unsicherheit ihres künftigen Werdegangs. Manche schreiben uns unmittelbar, dass sie psychologische Unterstützung brauchen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Angstgefühle, ihre Aufregung alleine bewältigen können.“




    Die Psychologin Nicoleta Larisa Albert gibt auch einige Empfehlungen, die uns vielleicht helfen können, diese herausfordernde Zeit zu überbrücken:



    Es ist durchaus wichtig, unsere Anpassungsfähigkeit zu üben. Es ist die wichtigste Ressource, die uns zur Verfügung steht. Und die einzige, die kein Roboter übernehmen kann. Informationen sind überall zu finden — damit kommen wir schon klar. Mit oder ohne Coronavirus erleben wir nach wie vor dynamische Zeiten, also ist die Anpassungsfähigkeit ohnehin äu‎ßerst wichtig. Der Online-Bereich hat an Bedeutung zugelegt und dieser Trend wird wahrscheinlich anhalten. Doch die Offline-Welt werden wir mit Sicherheit auch weiterhin zu schätzen wissen. Denn wir sind soziale Wesen und brauchen Umarmungen und direkte Begegnungen. Das erleben wir derzeit nur in unserer Innenwelt. Doch es sind unsere Stützpunkte. Bis auf weiteres halten wir uns fest an ihnen und führen unser Leben weiter. Wir passen uns an den neuen Gegebenheiten an. Da wir aber nichts steuern können, kommen viele Fragen auf. Und deshalb gibt es uns. Wir sind ein Team. Wir lernen ebenfalls, uns anzupassen. Und wir dürfen nicht vergessen, dass die heutige Lage von den Menschen unterschiedlich wahrgenommen wird, denn wir sind nicht alle gleich.“

  • Lehrkräfte protestieren gegen niedrige Löhne

    Lehrkräfte protestieren gegen niedrige Löhne

    Die Bildung ist in Rumänien unterfinanziert und nicht selten führt diese Situation zu Problemen, die die politische Klasse seit Jahren nicht lösen kann. Die schlechte Lage des rumänischen Bildungswesens lässt sich unmittelbar auf die Chancen der Kinder auswirken. Der Premier Dacian Cioloş will laut eigener Aussage eine solide Basis für ein leistungsorientiertes Schulsystem, für Chancengerechtigkeit und den Zugang aller Kinder zu einem hohen medizinischen Versorgungsniveau schaffen. Ich möchte, dass Rumänien zu einem Land wird, in dem für Eltern ein Kind großzuziehen vor allem bedeutet, das Kind dabei zu unterstützen, den besten Weg im Leben zu finden und seine Befähigungen zu fördern, anstatt sich um morgen Sorgen zu machen, sagt der rumänische Premier.



    Um Lohnunterschiede im öffentlichen Sektor und einschließlich im Bildungswesen aufzuheben, will das Kabinett des Premiers Cioloş ein neues einheitliches Lohnabrechnungschema für Staatsbedienstete per Eilverfahren verabschieden. Die Initiative löste die starke Unzufriedenheit rumänischer Lehrkräfte aus. Tausende Lehrer haben am Mittwoch vor Regierungssitz protestiert. Später zogen die Demonstranten in einem Protestmarsch zum Sitz des Präsidialamtes, um die Unterstützung des Staatschefs Klaus Iohannis, ebenfalls Lehrer von Beruf, anzufordern.



    Die Lehrkräfte hatten für 2016 eine Lohnerhöhung um mindestens 10% gefordert, das Arbeitsministerium verprach jedoch, dass ihre Löhne ab dem 1. August um 5% wachsen werden. Selbst wenn das Arbeitsministerium den Lehrkräften bessere Lohnerhöhungen versprechen möchte, verfügt dieses Jahr die Regierung nicht über ausreichende Finanzmittel als bereits geplant, sagt der Arbeitsminister Dragoş Pâslaru: Wir sind uns der Probleme bewusst, die es im Bildungswesen gibt. Wir kümmern uns darum und die Regierung hat die Fähigkeit, Probleme mit begrenzten Ressourcen zu bewirtschaften. Wir glauben, dass diese Eilverordnung, die die großen Lohnunterschiede im öffentlichen System beseitigen soll, nur den ersten Schritt darstellt; anschließend müssten wir das Gesetz über die einheitliche Entlohnung verabschieden. Dragoş Pîslaru plant für die kommenden Tage eine letzte Verhandlungsrunde mit den Gewerkschaften im Bildungswesen.

  • Parlament beschließt Gehaltserhöhung für Staatsbedienstete

    Parlament beschließt Gehaltserhöhung für Staatsbedienstete

    Die Abgeordnetenkammer hat die Gehälter aller Staatsbediensteten um 10% angehoben. Für das Gesetz, das am 1.Dezember in Kraft tritt, stimmten 319 Abgeordnete, sieben enthielten sich und lediglich ein Abgeordneter stimmte dagegen. Den Angestellten des Gesundheitssystems wurde eine Gehaltserhöhung von 25% eingeräumt, zuvor waren bereits die Einkommen der Funktionäre aus dem Bildungswesen um ein Viertel erhöht worden.



    Jetzt kamen die Abgeordneten zu der Schlussfolgerung, dass alle Angestellten im öffentlichen Dienst mehr verdienen müssen und nicht nur Lehrkräfte und Mediziner. Da in diesem Fall die Entscheidungsbefugnis bei der Abgeordnetenkammer liegt, fehlt nur noch die Unterschrift von Präsident Klaus Iohannis. Der dazugehörige Gesetzentwurf war von den mitregierenden Sozialdemokraten dem Parlament vorgelegt worden.



    Der zuständige Berichterstatter Adrian Solomon erklärte im Parlament, warum das Gesetz im Eilverfahren verabschiedet werden musste.



    Wenn das Gesetz bis zum 1. Dezember nicht in Kraft tritt, so dass die Gehälter ab diesem Stichtag erhöht werden, ist es später nicht mehr möglich. Das, weil am 1. Januar 2016 das Wahljahr beginnt und das Gesetz zur Steuerverantwortung jegliche Gehaltserhöhungen während eines Wahljahres verbietet.“



    Die Liberalen stimmten dem Gesetz aus der Opposition zu, auch wenn sie sich ursprünglich gegen die Maßnahme stemmen wollten. Das Finanzministerium unterstützte den Entwurf hingegen nicht. Die Liberalen forderten indes eine Folgeabschätzung, die Aufschluss darüber geben soll, ob genügend Finanzressourcen für die Deckung der zusätzlichen Ausgaben verfügbar sind, wie Parteichef Eugen Nicolăescu erklärte:



    Man weiß nicht, inwiefern der Haushalt Rumäniens im kommenden Jahr diese Ausgaben tragen kann. Wir müssen gegenüber unseren Bürgern verantwortungsvoll handeln. Man darf ihnen keine Gehaltserhöhungen einräumen, um hinterher zu behaupten, es ginge nicht weil das Geld fehlt.“



    Derweil besteht bei den Liberalen der Verdacht, die Sozialdemokraten wollten aus der Maßnahme Kapital für den Wahlkampf 2016 schlagen. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Victor Ponta und der Auflösung seines Kabinetts befindet sich Rumänien in einer Übergangsphase: Der ehemalige parteilose EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Cioloş wurde als neuer Regierungschef mit der Bildung eines Kabinetts von Technokraten beauftragt.



    Die Ratingagentur Fitch meldete, das Länderrating Rumäniens könne nach der Ernennung eines neuen Ministerpräsidenten als stabil bezeichnet werden. Allerdings sei das Rating von BB-“ nach wie vor aufgrund der Steuersenkungen anfällig. Nach der Amtseinführung von Dacian Cioloş habe die Wahrscheinlichkeit von Neuwahlen abgenommen, allerdings könne dieses Szenario nicht völlig ausgeschlossen werden, hieß es. Fitch geht für 2015 von einem Wachstum des BIP um 3,3%, niedriger Inflation, beachtlichen Devisenreserven und einem stabilen Bankensektor in Rumänien aus.

  • Neues Schulsemester, neue Regelungen

    Neues Schulsemester, neue Regelungen

    Nach den einwöchigen Semesterferien, hat am Montag in Rumänien ein neues Schulsemester begonnen. Eine neue Schulregelung, die beim Beginn des neuen Semesters in Kraft getreten ist, berechtigt die Eltern dazu, bei Schriftprüfungen die schlechten Noten ihrer Kinder anzufechten. Die Lehrer müssen infolgedessen die Benotung innerhalb von 5 Tagen rechtfertigen. Sollten die Argumente der Lehrkräfte nicht befriedigend sein, dürfen dann die Eltern oder die Schüler beim Schuldirektor um eine Neubewertung ansuchen.



    Für die Neubewertung muss der Schuldirektor zwei Fachlehrkräfte aus der besagten Schuleinheit ernennen, die in anderen Klassen unterrichten. Der Durchschnitt der von den beiden Lehrern vergebenen Noten gilt als endgültige Note der Bewertung. Sollte der Unterschied zwischen der ursprünglichen Note und der Durchschnittsnote der Neubewertung unter einem Punkt liegen, dann gilt die Anfechtung als abgelehnt und die ursprüngliche Note kann nachträglich nicht mehr geändert werden.Laut der neuen Schulregelung dürfen die Lehrkräfte persönliche Angaben und Schulergebnisse der Schüler nicht an Dritte weitergeben, sollten die Schüler und ihre Eltern im Vorfeld nicht gefragt werden.



    Zudem werden sie dazu berechtigt, angesichts der Schulfächer ihre Optionen zu wählen. Die Eltern, die gegen die Schulpflicht versto‎ßen und ihre Kinder nicht zur Schule schicken, können von nun an Geldstrafen bekommen. Sie dürfen ihren Kindern für das Fernbleiben vom Unterricht nicht mehr als drei Entschuldigungen pro Semester schreiben, anstatt sieben, wie in der alten Schulregelung vorgesehen. Die neue Schulregelung sieht zudem vor, dass die Schüler 75% Ermä‎ßigungen bei Museen, Theater-, Oper- und Filmaufführungen, Konzerten und weiteren von öffentlichen Institutionen organisierten Sport- und Kulturveranstaltungen sowie 50% Ermä‎ßigungen im öffentlichen Verkehr erhalten.



    Des Weiteren erstattet das Bildungsministerium die Monatskarten für öffentlichen Verkehrsmittel im Fall von Schülern zurück, die im Umkreis von 50 Km von ihrem Wohnsitz keine Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. Dasselbe Recht genie‎ßen auch Schüler, die im Internat oder zur Untermiete wohnen. Diese bekommen den Gegenwert von acht Hin- und Rückreisen pro Semester zurückerstattet. Nicht zuletzt werden auch in Rumänien Abiturienten ihr Universitätsstudium von nun an durch Studiumkredite finanzieren können.

  • Protestaktionen rumänischer Lehrkräfte

    Protestaktionen rumänischer Lehrkräfte

    Mitglieder des Freien Gewerkschaftsverbands im Rumänischen Bildungsministerium halten ab Montag für drei Tage eine Mahnwache vor dem Bukarester Regierungssitz und vor dem Hauptquartier der regierenden sozialliberalen Union. Zudem sind Lehrkräfte landesweit bis Mittwoch in Warnstreik getreten. Somit protestieren sie gegen die sogenannte chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens und gegen die Defizite des Bildungssystems, die seit 20 Jahren häufige Ursachen für die ständige Unzufriedenheit der Lehrkräfte darstellen.



    Die Protestler fordern dass ab 2014 das Bildungsministerium 6% der BIPs zugewiesen bekommt, dass das Bildungsgesetz geändert wird und dass die Gehälter von Lehrkräften am Anfang ihres Berufslebens gesetzgemä‎ß um 50%, von 800 Lei (umgerechnet 180 Euro) auf 1.200 Lei (270 Euro) -, und der anderen Lehrkäfte um 15% steigen. Die Entpolitisierung des Bildungswesens sowie das Umdenken der Schulprogramme und des Benotungssytems mit Akzent auf der formativen, anstatt auf der informativen Seite zählen zudem zu den Forderungen der rumänischen Lehrkräfte.




    Bei der Bewertung der Schüler sollte den Akzent auf die praktische Anwendung der erworbenen Kenntnisse gesetzt werden. Somit könnten die Schüler die oftmals veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes erfüllen, erklären die Lehrkräfte. Leiter des Gewerkschaftsverbandes im Rumänischen Bildungsministerium Simion Hăncescu erläutert: Das grö‎ßte Problem des rumänischen Bildugswesens ist die Unterfinanzierung. Ein unterfinanziertes Bildungssystem kann keine qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen. Wir fordern zudem der Regierung und dem Bildungsministerium sich dafür aktiv einzusetzen, dass die Leitungsstellen in diesem Bereich nicht politisch besetzt werden. Au‎ßerdem müssen die Schulprogramme umgehend verändert werden weil sie der aktuellen Situation in Rumänien nicht mehr entsprechen.”




    Die Bürokratie im rumänischen Bildungswesen sei ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit der Lehrer, sagte Simion Hăncescu: Zu diesem Zeitpunkt beschäftigen sich die Lehrer leider mehr mit Papierkram als mit dem Bildungsprozess. Die Lehrer müssen ihren Beruf ausüben und nicht als Beamten fungieren.” Gewerkschaftler kündigen weitere Protestaktionen an, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, fügte Simion Hăncescu hinzu. Dazu zählt ein Protestmarsch am 6. November in Bukarest. Der Gewerkschaftsverband Spiru Haret droht ebenfalls mit Protestaktionen die sogar bis hin zur Unterbrechung des Schulunterrichts auf eine gewisse Zeit führen könnte.