Tag: Leistungsbilanzdefizit

  • Nachrichten 13.01.2020

    Nachrichten 13.01.2020

    Rumänien verfolgt mit besonderer Aufmerksamkeit die Situation am Persischen Golf, nachdem der Iran eingeräumt hat, ein ukrainisches Flugzeug abgeschossen zu haben. Die Monitorisierung umfasst auch die Einhaltung der Wiener Konvention, die die diplomatischen Beziehungen und die Versammlungsfreiheit im öffentlichen Raum regelt, heisst es in ein Posting auf dem offiziellen Twitter-Account des rumänischen Außenministeriums. Am Samstag und Sonntag kam es im Iran zu Straßenprotesten gegen die Art und Weise, wie die Behörden über den ukrainischen Flugzeugabsturz in der Nähe von Teheran kommunizierten. Die iranischen Behörden behaupteten zunächst es würde sich um einen Unfall handeln. Tausende von iranischen Demonstranten forderten den Rücktritt von Ajatollah Ali Khamenei, nachdem ein Vertreter der Islamischen Revolutionsgarden am Mittwoch bestätigt hatte, dass diese das ukrainische Flugzeug mit 176 Menschen an Bord, hauptsächlich Iraner und Kanadier, irrtümlich abgeschossen haben.



    Am Montag findet im Verkehrsministerium in Bukarest ein wichtiges Treffen für die zukünftige Autobahn, die die zentralrumänische Stadt Sibiu mit Pitesti, Stadt im Süden des Landes, statt. Das Treffen soll Klarheit über ein Ersuchen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Auswirkungen dieses großen Infrastrukturprojekts auf die Umwelt schaffen. Die Gewährung nicht rückzahlbarer europäischer Mittel für dieses Projekt hängt von eben diesen Klarstellungen ab. An dem Treffen nehmen Vertreter des Ministeriums für europäische Fonds, der Verkehrs- und der Umweltministerien sowie der Agenturen für Schutzgebiete und Umweltschutz teil. An dem Treffen werden auch europäische Experten teilnehmen, die bei der Vorbereitung von Infrastrukturprojekten beratend tätig sind. Von den 5 Abschnitten der Autobahn ist nur für einen Abschnitt ein Vertrag für Planung und Bau unterzeichnet worden. Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Zwei Abschnitte befinden sich noch in der Bewertungsphase, während für die beiden anderen Abschnitte, die aufgrund ihrer Lage in einem Berggebiet eigentlich die schwierigsten sind, eine Ausschreibung durchgeführt wird. Mindestens elf Naturschutzgebiete, die an der Strecke der Autobahn liegen, benötigen konkrete Maßnahmen zum Naturschutz, die Rumänien noch nicht ergriffen hat, so die Schlussfolgerung der Europäischen Kommission. Der Gesamtwert des Projekts beläuft sich auf 1,3 Mrd. Euro, von denen 85 % aus Bruxelles kommen soll.



    Die Vorschul- und Schulkinder haben am Montag das zweite Semester begonnen. Dieses ist um 5 Wochen länger als das erste Semester. Die Frühlingsferien sind vom 4. bis 21. April angesetzt. Bildungsministerin Monica Anisie hat angekündigt, dass sie im Laufe dieser Woche die Methodik für die Organisierung von Wettbewerben für Generalinspektoren und Schulleiter zur öffentlichen Debatte vorlegen wird.



    In Straßburg findet die erste Sitzung des Europäischen Parlaments im Jahr 2020 statt. Im Mittelpunkt der Debatten steht die Deeskalation der Spannungen im Iran und in Libyen vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des heutigen Treffens ist auch die Vorstellung der Prioritäten der kroatischen EU-Ratspräsidentschaft. Die Abgeordneten werden auch Themen wie die Anwendung und Überwachung der Rechte der europäischen Bürger in Großbritannien, die Situation der Justiz in Ungarn und Polen sowie den europäischen Green Deal erörtern. In dem 751 Abgeordente zählenden Europaischen Parlament, hat Rumänien 32 Vertreter.



    Rumänien verzeichnete im 3. Quartal des Jahres 2019 das drittgrößte Leistungsbilanzdefizit in der EU. Nach den am Montag von Eurostat veröffentlichten Daten waren die EU-Mitgliedsstaaten mit dem größten Leistungsbilanzdefizit im ausgewerteten Zeitraum Großbritannien (23,9 Milliarden Euro), Frankreich (4,1 Milliarden Euro) und Rumänien (3,6 Milliarden Euro). Die rumänische Nationalbank gab am Montag bekannt, dass die Leistungsbilanz von Januar bis November 2019 ein Defizit von fast 10 Mrd. Euro verzeichnete, das um 21% höher als im Vorjahreszeitraum war.

  • Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Dies ist der höchste Stand, der seit 2008 verzeichnet wurde, obwohl der damalige Rekordwert von 9,5 Milliarden Euro nicht mehr erreicht wurde. 2018 konzentrierten sich die ausländischen Netto-Direktinvestitionen hauptsächlich auf den Handel, gefolgt von der verarbeitenden Industrie, dem Finanzhandel und den Versicherungen sowie dem Bau- und Immobiliensektor. Die Länderstruktur des Saldos der ausländischen Direktinvestitionen zeigt, dass die Niederlande weiterhin an erster Stelle stehen, gefolgt von Deutschland, Österreich, Italien, Zypern, Frankreich und der Schweiz. Der Wachstumstrend der Auslandsinvestitionen sei ermutigend, sagte Wirtschaftsanalytiker Aurelian Dochia bei Radio Rumänien. Bezogen auf die Einwohnerzahl befindet sich der Wert dieser Investitionen in Rumänien jedoch hinter Ländern wie Ungarn, Polen oder der Tschechischen Republik. Aurelian Dochia:



    Der Zufluss von Direktinvestitionen ist für Rumänien äu‎ßerst wichtig. Natürlich ist es eine Quelle der Entwicklung, aber gleichzeitig muss es aus der Perspektive des Defizits betrachtet werden, das wir in der Handelsbilanz haben. Alle sind besorgt über dieses Defizit der Handelsbilanz, aber solange das Defizit durch Kapitalströme wie ausländische Direktinvestitionen gedeckt ist, sollten wir es als positiven Faktor betrachten, der für die Entwicklung Rumäniens von Vorteil ist. Dies insbesondere wenn sich die Investitionsströme auf Wirtschaftszweige richten, die Aussichten haben, in Zukunft mehr zu produzieren und insbesondere einen höheren Mehrwert zu schaffen. Unter diesem Gesichtspunkt zeigen jedoch die statistischen Daten, die wir jetzt bezüglich ausländischer Direktinvestitionen haben, dass ein Gro‎ßteil davon in Bereiche wie den Handel floss. Dabei handelt es sich offensichtlich um einen Bereich, der mit dem inländischen Markt zusammenhängt, und dieser wird in Zukunft kein Produktionswachstum anbieten, das zur Rückzahlung dieser Kredite und zum Ausgleich der Kapitalströme führt. Für die rumänische Wirtschaft sind diese Investitionsströme jedoch äu‎ßerst wichtig. Die Attraktivität Rumäniens bleibt für ausländische Investoren von Bedeutung, da in vielen Branchen erhebliche Rückstände hinsichtlich der Deckung der internen Nachfrage besteht. Wir haben weiterhin niedrigere Arbeitskosten, obwohl sie in den letzten Jahren sehr schnell gestiegen sind, aber sie bleiben auf einem viel niedrigeren Niveau als auf Märkten wie Deutschland oder Frankreich. Der Prozess einer sehr starken Integration mit den Märkten der Europäischen Union macht Rumänien offensichtlich zum attraktiven Ort, um hier ausländische Investitionen zu tätigen.“




    Die ausländischen Direktinvestitionen werden vor Herausforderungen stehen — insbesondere die Spannungen auf dem Arbeitsmarkt und die Verschärfung der Zwillingsdefizite: Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit. Experten gehen jedoch davon aus, dass mittelfristig weiterhin erhebliche ausländische Direktinvestitionen nach Rumänien flie‎ßen werden, vor dem Hintergrund der erheblichen Rückstände, verglichen mit dem europäischen Durchschnitt in Bezug auf die Infrastruktur und des hohen Entwicklungspotenzials der Gesamtproduktivität der Produktionsfaktoren in Rumänien sowie im Vergleich zu den Ländern der Region.



    Das Vertrauen, das die rumänische Wirtschaft unter den Investoren genie‎ßt, spiegelt sich andererseits in der jüngsten Entscheidung einer der grö‎ßten Börsen-Ratingagenturen, FTSE Russel, wider, die die Bukarester Börse vom Status eines Grenzmarktes zum sekundären Schwellenmarkt aufwertete. Durch dieses Rating hat Rumänien nun Zugang zu drei‎ßigfach höheren Investmentfonds als bisher. Laut Lucian Anghel, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Bukarester Börse, ist dies keine politische Entscheidung, sondern eine Entscheidung einiger Gremien, an denen internationale Investoren, Treuhandbanken, gro‎ße internationale Broker beteiligt sind, die Hunderte Milliarden von Euro verwalten. Grundsätzlich, so Lucian Anghel, haben diese Investoren vereinbart, dass sie am rumänischen Kapitalmarkt investieren wollen:



    Laut WOOD & Company ist der Wert internationaler Investmentfonds, die in Schwellenländern investieren können, 128-mal höher als der Wert der Fonds, die in Grenzmärkten investieren können. Offensichtlich sind sie nicht verpflichtet, in Rumänien zu investieren, aber zumindest bis jetzt durften sie laut Prospekt nicht in Rumänien investieren. Wir steigen als Kapitalmarkt in eine andere Liga.“



    Es ist der Beginn einer schönen Reise, sagen die Fachleute, aber die Bemühungen um die Modernisierung und Entwicklung der rumänischen Börsen, um den neu erlangten Status zu festigen und sogar weitere Fortschritte zu erzielen, müssen fortgesetzt werden.

  • Nachrichten 15.07.2019

    Nachrichten 15.07.2019

    Die Sozialdemokratische Partei PSD, die wichtigste Partei der Regierungskoalition in Rumänien, wird einen eigenen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November haben, und der Kongress, der diesen Kandidaten bestätigen wird, wird am 3. August stattfinden, kündigte die Parteivorsitzende und Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă am Ende der Sitzung des Nationalen Exekutivkommitees der PSD an. Das PSD-Exekutivkomittee hat beschlossen, dass die Ämter des Innenministers und des Au‎ßenministers vom PSD-Senator Nicolae Moga, bzw. von Ramona Mănescu, vom Koalitionspartner ALDE, übernommen werden. Die Innenministerin Carmen Dan und der Au‎ßenminister Teosdor Melescanu haben die politische Unterstützung ihrer Parteien verloren, aufgrund der ungünstigen öffentlichen Wahrnehmung, sagte die Premierministerin Viorica Dăncilă. Die Innenministerin Carmen Dan, von der PSD, hatte bereits bekanntgegeben, dass sie ihr Amt niedergelegt hat. Ferner hat die Sozialdemokratische Partei den PSD-Exekutivpräsidenten Mihai Fifor für das Amt des Vizepremierministers für strategische Partnerschaften vorgeschlagen.



    Rumäniens Tennisliebling Simona Halep ist am Montag nach dem Sieg im Wimbledon-Turnier gegen Serena Williams wieder nach Rumänien zurückgekehrt und wurde am Flughafen von vielen Fans empfangen. In der am Montag veröffentlichten WTA-Wertung kletterte sie nach dem historischen Sieg um drei Plätze nach oben und liegt jetzt auf Platz vier. Präsident Klaus Iohannis beschloss, der Wimbledon-Siegerin Simona Halep die höchste Auszeichnung des rumänischen Staates, den Nationalorden Stern von Rumänien“ im Rittergrad, zu verleihen. “Durch ihr Engagement, ihre Hingabe und ihr Professionalismus, die sie sowohl auf dem Tennisplatz als auch au‎ßerhalb zeigte, förderte Simona Halep den Namen Rumäniens in der ganzen Welt. Simona Halep ist ein Vorbild für die junge Generation, und ihr Engagement bei der Tennis-Förderung unter Kindern ist ein gro‎ßer Gewinn für den rumänischen Sport“, steht in einer Pressemitteilung der Präsidialverwaltung.



    Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind am Montag in Stra‎ßburg im Plenum zusammengekommen, um über den neuen Präsidenten der Europäischen Kommission zu entscheiden, der am 1. November das Amt übernimmt. Die eigentliche Abstimmung ist für Dienstag geplant. Eine Möglichkeit für den Nachfolger von Jean-Claude Juncker ist die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Erhält sie mindestens 374 Stimmen von den Europaabgeordneten, würde sie als erste Frau die Kommission in den nächsten fünf Jahren leiten. Die rumänische Premierministerin Viorica Dancila wird am Dienstag auch vor dem Europäischen Parlament sprechen, um über die Ergebnisse Rumäniens beim EU-Ratsvorsitz zu berichten, der am 30. Juni endete. Ebenfalls diese Woche treffen sich die Vorsitzenden der Ausschüsse des Europäischen Parlaments zu einer Konferenz, bei der auch der Rumäne Ioan Mircea Pascu und die Estin Kadri Simson, Kandidaten für das Amt eines EU-Kommissars, angehört werden. Die beiden wurden Mitglieder der Europäischen Kommission, ohne jedoch einen bestimmten Aufgabenbereich zu übernehemen. Grund dafür ist ihre kurze Amtszeit, die am 31. Oktober endet.



    Das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens ist in den ersten 5 Monaten des Jahres um 32,6% auf über 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte die Zentralbank in Bukarest mit. Die ausländischen Direktinvestitionen kamen auf knap 1,5 Milliarden Euro, mehr als 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Auslandsschulden nahmen zwischen Januar und Mai um mehr als 4 Milliarden Euro zu und erreichten 103,5 Milliarden Euro.



    Mehr als 2.000 Soldaten aus 11 NATO-Mitgliedsstaaten – Albanien, Belgien, Bulgarien, Kanada, Griechenland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, USA, Türkei – nehmen an der internationalen Militärübung Breeze 2019 teil, die bis zum 21. Juli in den bulgarischen Hoheitsgewässern im Schwarzen Meer stattfindet, informiert die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite. An der Militärübung Breeze 2019 beteiligen sich 26 Kampf- und Hilfsschiffe, 10 Flugzeuge und Hubschrauber, die zweite Ständige Gruppe der NATO und das Ständige Minenbekämpfungsschiff der Reaktionstruppe der Allianz. Im Rahmen der Übung findet eine Simulation einer Operation zur Gefahrenabwehr auf See im Krisenfall statt. Hauptziel ist es, die Interoperabilität und Interaktion zwischen den Seestreitkräften der teilnehmenden Länder zu verbessern.

  • Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Das siebte Jahr in Folge wächst die EU-Wirtschaft, die Wirtschaften aller Mitgliedstaaten wachsen trotz weniger günstiger Bedingungen und Unsicherheiten in der Welt, hei‎ßt es aus einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission. Die Zahl der Beschäftigten erreichte einen Rekordwert und die Arbeitslosenquote war noch nie niedriger, aber es bleiben nach wie vor beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, Regionen und Bevölkerungsgruppen.



    Dieses europäische Semester hat einen echten Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Europa geleistet. Es bleiben jedoch gro‎ße Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, und das Risiko einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten wird immer deutlicher“, warnte Valdis Dombrovskis, Komissar für den Euro und den sozialen Dialog, verantwortlich für die Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Vereinigung der Kapitalmärkte. Es ist besorgniserregend, dass sich die Reformen in einigen Ländern verlangsamt haben“, so der europäische Beamte. Wir fordern alle Mitgliedstaaten auf, ihre Anstrengungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und zur Förderung eines gleicherma‎ßen nachhaltigen und integrativen Wachstums zu erneuern. Eine bessere Ausrichtung der Investitionen kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten“, sagte Dombrovskis.



    Rumänien, das im Februar von der Europäischen Kommission in einer Gruppe von 13 EU-Ländern aufgelistet wurde, die mit Ungleichgewichten konfrontiert waren, verzeichnete im ersten Quartal 2019 ein Wirtschaftswachstum von fast 5 Prozent. Dennoch warnen die Kommission und der IWF, dass sich die makroökonomischen Ungleichgewichte vertieft haben, das Leistungsbilanzdefizit und das Steuerdefizit erhöht haben und der Inflationsdruck wieder steigt. Lidia Moise, Chefredakteurin der Publikation Global Reporter“, war bei Radio Rumänien zu Gast und erläuterte:



    Leider ist Rumänien das einzige europäische Land, das zwei beträchtliche Ungleichgewichte verzeichnet — sowohl ein recht hohes und tendenziell steigendes Haushaltsdefizit, das hei‎ßt, dass wir mehr Geld ausgeben als unsere Einnahmen, als auch ein Leistungsbilanzdefizit; das hei‎ßt, die Differenz zwischen der ausländischen Währung, die in das Land einflie‎ßt, und der, die aus dem Land rausgeht, um es einfach auszudrücken. In dieser Situation befindet sich in Europa auch die Türkei. Die Türkei erlitt einen enormen Druck auf die Landeswährung, sie verzeichnet Inflation, Zwillingsdefizite und eine brutale Abwertung der türkischen Lira. Es besteht eine riesige Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität, wenn man diese Zwillingsdefizite verzeichnet, vor allem wenn dies in einer Phase des wirtschaftlichen Wachstums geschieht. Während des Wirtschaftswachstums schafft man es in der Regel, seine Kosten zu decken, ohne dass sich die Defizite vertiefen.“




    Anwesend bei der Bukarester Konferenz über den öffentlichen Vortrag spezifischer Empfehlungen für Rumänien im Europäischen Semester 2019, stellte Isabel Grilo, Leiterin der Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission, eine Bewertung der Situation vor:



    Wir stellen fest, dass in letzter Zeit die rumänische Wirtschaft zwar über ihrem Potential funktioniert und somit ein positives Defizit oder eine positive produktive Differenz verzeichnet hat, aber die belastende Fiskalpolitik wurde weiterhin erweitert. Und wenn wir tiefer gehen, lassen Sie uns die Zusammensetzung dieser Fiskalpolitik betrachten. Wir stellen fest, dass sie nicht so sehr auf Investitionen basiert, nicht die Investitionen bewirken dieses Defizit, sondern die Finanzpolitik, die den Verbrauch fördert, d.h. Steuersenkungen, aber auch Ausgaben für Gehälter und Renten, die wiederum den Verbrauch fördern und schwer rückgängig zu machen sind. Deshalb glauben wir, dass es Gründe gibt, besorgt über die Nachhaltigkeit dieses Wachstums zu sein.“



    Eine europaweite Fachstudie zeigt unterdessen, dass 78% der rumänischen Unternehmen sich über Zahlungsrückstände beklagen, die ein echtes Problem für die Geschäftsentwicklung, bei der Einstellung neuer Mitarbeiter und für den Umsatz des Unternehmens darstellen. Im Vergleich dazu haben nur die Hälfte der europäischen Unternehmen ein solches Problem. Dies führt dazu, dass rumänische Geschäftsleute glauben, dass sich in den nächsten zwei Jahren eine neue Rezession entwickeln könnte, sagt die Vertreterin der Firma, die die Studie durchgeführt hat, Sarah Mincu:



    Eine mögliche Krise scheint unmittelbar bevorzustehen. Innerhalb von fünf Jahren prognostizieren die meisten Unternehmen einen wirtschaftlichen Abschwung und eine mögliche Rezession. Und nicht nur in Rumänien, sondern auch in Griechenland und Italien sind diese Indikatoren stark sichtbar. Die Unternehmen erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren wieder eine Rezession stattfindet.“




    Über diese Unsicherheiten hinaus bleibt eine Konstante — Rumänien hat ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, die Situation zu auszugleichen, nämlich das enorme Volumen an europäischen Fonds, die es aufnehmen kann.

  • Rumänien wird ein Haushaltsdefizit unter 3% schaffen

    Rumänien wird ein Haushaltsdefizit unter 3% schaffen

    Der rumänische Finanzminister Eugen Teodorovici hat in den Vereintigten Staaten während des Treffens mit dem Direktor der Europäischen IWF-Abteilung Poul Thomsen das Versprechen Rumäniens hervorgehoben, seine Verpflichtung gegenüber den internationalen Finanzorganisationen, das Haushaltsdefizit unter 3% zu behalten, zu erfüllen. Laut einer Mitteilung des rumänischen Finanzministeriums, versicherte Teorodorovici weiterhin, die von der Exekutive getroffenen Maßnahmen, werden ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum für 2018 und die kommenden Jahre sichern.



    Eugen Teodorovici beteiligte sich am 20. und 21. April an der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in der US -amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. Rumänien geht in die gute Richtung, und greift auf ein Wirtschaftswachstum, das auf Investitionen basiert, zurück. Die Dynamik der Haushaltseinkommen im ersten Jahresquartal ist besser als die für die BIP prognostizierten Dynamik und ist die höchste nach der Krise, außer jene im ersten Jahresquartal 2015, so Teodorovici.



    Der rumänische Finanzminister ist ebenfalls mit dem Vizepräsidenten der Weltbank für Europa und Mittelasien Asien Cyril Muller zusammengekommen. Analysiert wurden Projekte, die von der Bank in Rumänien finanziert werden, darunter auch das Projekt zur Modernisierung der nationalen Steuerverwaltung ANAF. Eugen Teodorovici hat der Leitung der Weltbank ein neues Vorgehen für die Gewährung von Darlehen vorgeschlagen, die zu einer flexiblen Verwendung der Geldsummen führen könnte. Die rumänische Delegation ist mit Vertretern der Banken, der Ratingagenturen, sowie mit Vertretern der internationalen Finanzorganisationen zusammengekommen. Präsentiert wurden Aspekte des makroökonomischen Umfelds, der Aufsicht auf Makroebene, der Entwicklung der Inflation, sowie die Prioritäten für die nächste Zeitspanne.



    Der IWF hat vor kurzem die Schätzungen für die rumänische Wirtschaft 2018 von 4,4% auf 5,1% korrigiert. Rumänien könnte das größte Wirtschaftswachstum in Europa nach Malta haben. Der Fonds hat auch die Prognose für das Leistungsbilanzdefizit auf 3,7% des BIP für das Jahr 2018 verbessert. In Oktober wurden 2,9% vorausgesagt. Die Institution erwartert für 2019 ein Leistungsbilanzdefizit von ebenfalls 3,7% des BIP.

  • Nachrichten 29.03.2018

    Nachrichten 29.03.2018

    Die Rumänische Nationalbank wurde vor dem Hintergrund der beschleunigten Steigerung der Inflation gezwungen die Leitzins zweimal anzuheben. Dies hatte beträchtliche Auswirkungen auf das Geschäftsumfeld, sagte am Donnnerstag der Gouverneur der rumänischen Nationalbank, Mugur Isărescu, im Rahmen des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Dienstleistungen des Senats. Das Leistungsbilanzdefizit und das Haushaltsdefizit seien mehr als in den anderen Ländern der Region gestiegen, so Isarescu. Au‎ßerdem sei der Druck auf die Landeswährung beträchtlich gewesen. Die Daten des Nationalen Statistikamtes verweisen darauf, dass der jährliche Inflationsindex, der die Entwicklung der Konsumpreise im letzen Jahr misst, im Februar auf 4,72% gestiegenen ist. Das ist der höchste Stand seit Juni 2013. Gleichzeitig erhöhte die Nationalbank Rumäniens zum zweiten Mal in diesem Jahr die Leitzins von 2% auf 2,25%.



    In Bukarest haben die Gewerkschaftler vom Gesundheitswesen am Donnerstag vor dem Arbeitsministerium protestiert, nachdem sie am Dienstag vor dem Ressortministerium protestiert hatten. Sie forderten unter anderen die Gewährung von Lohnerhöhungen ab dem 1. März für das ganze ärztliche Personal und für die Sozialassistenten, und die Rückgewinnung der Verluste aus den Einkommen, nach der Umsetzung des neuen Entlohnungsgesetzes ab dem 1. Januar. In der Sitzung der Exekutive am Donnerstag wurde das Regelwerk für die Zuschläge im Gesundheitssystem verabschiedet. Die Rechtsnorm sieht verschiedene Zuschläge für verschiedene Personalkategorien, abhängig von den Spezialisierungen, vor. Jahrelang wurde Rumänien vor dem Hintergrund einer chronischen Unterfinanzierung des Gesundheitswesens mit einem massiven Exodus der Ärzte und der Assistenten konfrontiert, die auf der Suche nach besser bezahlten Arbeitsplätzen ausgewandert sind.



    Die National-Liberale Partei (PNL) und die Union Rettet Rumänien (USR), von der parlamentarischen Opposition, haben am Donnerstag zum zweiten Mal einen Antrag über die Justizgesetze an das Verfassungsgericht eingereicht. Im besagten Dokument werden 37 Gründe für die Verfassungswidrigkeit der neuen Justizgesetze angegeben, in Bezug auf den Status der Richter und Staatsanwälte, die Organisierung der Justiz und die Funktionierung des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte. Nach einer ersten Entscheidung des Verfassungsgerichts wurden die Justizgesetze neulich im Parlament noch einmal besprochen und korrigiert. Die Opposition beklagt die Eile und die Oberflächlichkeit der Senatoren und Abgeordneten beim Diskutieren und Korrigieren der Justizgesetze. Auch nach den jüngsten Änderungen seien die Justizgesetze immer noch fehlerhaft — sie lassen Möglichkeiten frei für willkürliches Verhalten und Amtsmissbrauch, und stellen die Unabhängigkeit der Justiz in Frage, so die Oppositionsparteien PNL und USR. Die regierende Sozialdemokratische Partei (PSD) behauptet dagegen, alle Änderungen der Justizgesetze seien demokratisch durchgeführt worden.



    In den nächsten 24 Stunden wird es wärmer als normal für diese Jahreszeit in Rumänien, besonders im Süden und Westen. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 10 und 20 Grad C erreichen. Der Himmel wird wechselhaft, teilweise bewölkt, mit zeitweiligen Regenfällen, auf begrenzten Gebieten im Norden und in der Mitte des Landes. Im Gebirge kommt es zu Schneefällen. Nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage gibt es in 12 Landkreisen im Süden, Südwesten, Zentrum und Nordosten neue Warnungen wegen Überschwemmungen Stufe Gelb und Orange, gültig bis Freitag Nachmittag. Auch einige Teile der Donau stehen bis Anfang April unter Hochwasserwarnungen Stufe Gelb und Orange.

  • IWF zieht Fazit der Evaluierungsmission in Bukarest

    IWF zieht Fazit der Evaluierungsmission in Bukarest

    Eine gemeinsame Delegation des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Weltbank hat sich für zwei Wochen in Bukarest für die Evaluierung des im vergangenen Jahr abgeschlossenen Abkommens vorbeugender Art aufgehalten. Im Mittelpunkt der Gespräche mit den rumänischen Behörden standen die Schwerpunkte der Wirtschaftsreform und der gesetzliche Rahmen mit Bedeutung für die Wirtschaft. In den letzten zwei Wochen kamen Vertreter der internationalen Kreditgeber Rumäniens in Bukarest mit Staatschef Traian Băsescu, Premierminister Victor Ponta, Vertretern der Gewerkschaftsverbände, der politischen Parteien, der Geschäftsleute, Finanzinstitutionen und der Zivilgesellschaft zusammen.



    Das voriges Jahr abgeschlossene Stand-by-Abkommen Rumäniens mit dem Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission beläuft sich auf 4 Milliarden Euro und seine Laufzeit beträgt zwei Jahre. Am Ende der Diskussionen zogen die internationalen Finanzexperten das Fazit und empfahlen den rumänischen Behörden, mehr EU-Fonds abzurufen und Lösungen zur Erhöhung des Verbrauchs zu finden. IWF schätzt das Wirtschaftswachstum in Rumänien für dieses Jahr auf 2,2%. Im Vorjahr verzeichnete Rumänien das grö‎ßte Wirtschaftswachstum nach Ausbruch der Krise: 2,8%.



    Dies sei hauptsächtlich auf das gute Jahr in der Landwirtschaft und auf die Senkung der Energieimporte zurückzufünren, die ihrerseits ein niedriges Leistungsbilanzdefizit bewirkten. Der 2014 Haushalt ist ein Haushalt der Investitionen und die Exekutive setzt hauptsächlich die Entwicklung der Infrastruktur zur Priorität. Die internationalen Kreditgeber Rumäniens zeigten sich über die niedrigen Zinsen optimistisch, die sogar historische Rekordwerte erreichten. Ein weiterer Grund zum Optimismus ist, dass Rumänien zu einem bedeutenden Energie-Exporteur werden kann, was zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen soll. Für die Meinungsverschiedenheit zwischen Staatschef Traian Băsescu und dem Kabinett von Victor Ponta angesichts der für Jahresanfang geplanten Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Treibstoff um 7 Eurocents wurde bei den Bukarestern Gesprächen ebenfalls eine Lösung gefunden.



    Präsident Traian Băsescu, der sich der Ma‎ßnahme widersetzte, hatte angekündigt, er werde den Staatshaushalt für 2014 nicht genehmigen, sollte die Ma‎ßnahme umgesetzt werden. Die Einführung der Verbrauchssteuer von 7 Eurocent pro Liter wird im Absichtsschreiben an den IWF nicht erwähnt, sie soll aber ab 1. April sowohl für Benzin als auch für Diesel umgesetzt werden.



    Regierungschef Victor Ponta gab am Ende der Bukarester Beratungen bekannt, sein Kabinett habe von den internationalen Kreditgebern grünes Licht für zwei Beschlüsse mit Auswirkungen auf die Wirtschaft bekommen. Die erste Ma‎ßnahme betrifft die Kreditnehmer. Rentner und Angestellte mit einem Gehalt unter der Grenze von 1.610 lei (rund 360 Euro) pro Monat könnten innerhalb von zwei Jahren nur die Hälfte der Kreditrate zurückzahlen. Die Rate kann jedoch nicht um mehr als 500 Lei (umgerechnet rund 110 euro) pro Monat reduziert werden. Die zweite Ma‎ßnahme betrifft den Privatsektor und soll ab 1. Juli umgesetzt werden. Für die Unternehmen, die mindestens 20 Arbeitsplätze schaffen, soll der Staat die Hälfte des Gesamtwertes der Lohnausgaben zahlen.

  • Nachrichten 30.12.2013

    Nachrichten 30.12.2013

    BUKAREST: Infolge der Selbstmordanschläge in Wolgograd schickte der rumänische Staatspräsident Traian Basescu am Montag einen Beileidsbrief an den Staatspräsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin. In seinem Kondolenzbrief sagte der rumänische Staatschef, er werde mit allen Kräften den russischen Präsidenten bei der Bekämpfung des Terrorismus unterstützen. Terrorismus bedrohe die fundamentalen Werte, an denen Rumänien und Russland glauben, so Basescu. Auch der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta schickte seinem russischen Gegenüber Dmitri Medwedew einen Beileidsbrief, in dem er Bestürzung und Mitgefühl mit den Familienangehörigen der Opfer und mit dem gesamten russichen Volk ausdrückte. Nach den zwei Terroranschlägen am Sonntag und Montag in Wolgograd, bei denen mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt wurden, ordnete das russische Innenministerium eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen im ganzen Land an und setzte die Terrorwarnstufe für Wolgograd herauf. Kreml-Chef Wladimir Putin beauftragte den Inlandsgeheimdienst FSB, sich in die Ermittlungen einzuschalten. Putin bekräftigte, dass die Terrorakte nicht ungesühnt bleiben dürften.



    BUKAREST: Die Europäische Kommission hat bekräftigt, Rumänien befinde sich im Top der makroökonomischen Leistung in der Europäischen Union im Jahre 2013, so Cristian Socol, Berater des rumänischen Premierministers für makroökonomische Fragen. Laut Socol bestätige die makroökonomische Entwicklung in 2013 eine durchhaltende Konvergenz in Richtung der stärksten EU-Länder. Die Elemente, die das Bild der makroökonomischen Entwicklung bezeichnen, sind: ein Haushaltsdefizit von höchstens 2,5% des BIP (das niedrigste nach dem EU-Beitritt Rumäniens), die niedrigste Inflationsrate nach 1989, ein Leistungsbilanzdefizit von höchstens 2% des BIP, ein unerwarteter Wirtschaftsanstieg, ein 4-mal höherer Absorptionsgrad der EU-Fördermittel und eine Rekorddynamik der Industrieproduktion.



    BUKAREST: 2014 wird eine Kampagne für die Förderung des rumänischen Tourismus im Inland und im Ausland stattfinden. Laut der Rumänischen Tourismusbehorde werden im kommenden Jahr 25 Millionen Euro für Stra‎ßen- und Fernsehwerbung ausgegeben. Der rumänische Tourismus soll mit Werbung im Fernsehen und in der geschriebenen Presse in den USA, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien gefördert werden. Ziel der Kampagne sei, Rumänien bekanntzumachen, und die 25 Millionen Euro kämen aus Europäischen Fonds, so die Rumänische Tourismusbehörde. Laut der Nationalen Statistikbehörde hätten in den ersten 10 Monaten dieses Jahres rund 1,5 Millionen ausländische Touristen Rumänien besucht — um 3,3% mehr als in 2012.