Tag: Leta Popescu

  • (IN)CORRECT di Leta Popescu a Teatri di Vita di Bologna

    (IN)CORRECT di Leta Popescu a Teatri di Vita di Bologna

    Dal 14 al 16 gennaio, il Teatro Reactor della città romena di Cluj-Napoca invita il pubblico di Bologna allo spettacolo (IN)CORRECT della regista Leta Popescu. I protagonisti delle performances, che saranno presentate a Teatri di Vita nel capoluogo dell’Emilia-Romagna venerdì 14 gennaio, ore 21, sabato 15 gennaio, ore 20, e domenica 16 gennaio, ore 17, con le scene di Lucia Mărneanu, sono gli attori Cătălin Filip, Oana Mardare, Alina Mișoc, Emőke Pál, Paul Sebastian Popa, Lucian Teodor Rus, Doru Taloș e Sânziana Tarța. Il progetto è sostenuto dall’Istituto Romeno di Cultura e Ricerca Umanistica di Venezia.



    Il pubblico potrà scoprire come un viaggio sul Danubio fa esplodere lo scontro tra vecchie e nuove generazioni sulle minoranze etniche, sul lavoro all’estero e sulle tematiche LGBT. E’ il primo viaggio all’estero di questo spettacolo, che fa parte della trilogia Collage, assieme a (IN)VISIBILE e (IN)CREDIBILE, ha spiegato a Radio Romania Internazionale la regista Leta Popescu.



    E’ per la prima volta che (IN)CORRECT va all’estero, anche perchè la première è stata presentata in un momento abbastanza infelice, a febbraio 2020, e, come sappiamo, dal mese successivo la nostra vita è completamente cambiata a causa della pandemia. E’ anche per la prima volta che andiamo a Teatri di Vita di Bologna, il cui direttore mi ha contattata dopo aver visto online (IN)CORRECT stesso e (IN)VISIBILE, sempre della trilogia Collage, dice Leta Popescu, ricordando che i tre spettacoli sono accomunati dal tema della vulnerabilità e, ovviamente, dalla struttura del collage.



    E’ uno spettacolo che promette un conflitto, visto che stiamo attraversando un periodo segnato dal discorso della correttezza e della scorrettezza politica. Però alla fine invito gli spettatori ad una sorpresa, cioè ad una riconciliazione con questo tipo di ragionamento. Alla fine, la sorpresa e il messaggio ci portano ai nostri genitori, nonni, zii e zie che sono andati a lavorare all’estero forse per il nostro bene. Perciò invito i romeni di Bologna a vedere questo spettacolo che è anche un omaggio a tutti coloro che lavorano per una generazione come la nostra, aggiunge Leta Popescu, sottolineando che il messaggio trasmesso da (IN)CORRECT è incentrato sull’importanza della famiglia.



    Lo spettacolo con sopratitoli in italiano è stato inserito nella stagione Fuori, casa di Teatri di Vita di Bologna, che, nel difficilissimo contesto della pandemia, invita il pubblico a ritrovarsi insieme dentro a un teatro che è una casa, ha detto a Radio Romania Internazionale il suo direttore artistico, Stefano Casi.



    Ci piace andare a cercare interlocutori che vengano da altre culture, capaci di portare temi importanti. In questo senso, la Romania è per noi un punto di riferimento molto importante. Anche negli anni passati abbiamo portato artisti romeni a Bologna, nel nostro teatro. Quindi, l’incontro con Reactor è stato un felice incontro con una realtà teatrale, giovane, indipendente, che ci sembra molto forte e molto capace di portare una novità o almeno un’interrogazione sui temi del contemporaneo, ha spiegato Stefano Casi.



  • Das Festival „Temps d’Images“

    Das Festival „Temps d’Images“

    Temps d’Images — Bilderzeit, aber auch Bilder unserer Zeit. Theater, Tanz, Videokunst — alle zusammen in einem Festival, das sich auf die soziale Funktion der Kunst konzentriert:



    2008 sah das Festival ein bi‎ßchen anders aus — die jetzige Orientierung entstand im Laufe der Zeit. Wir brauchten drei Auflagen, um unsere Zielrichtung genau zu erkennen. 2011 war ich von den sozialen Bewegungen in der arabischen Welt tief beeindruckt, es wurde mir klar, da‎ß wir wichtige Zeiten erleben und die jüngsten sozialen Umwandlungen die Gegenwartsgeschichte prägen werden. Alles, was wir bei unserem Festival zusammen mit den eingeladenen Künstlern unternehmen, sollte diesen für unsere Zukunft extrem wichtigen Moment widerspiegeln. So haben wir angefangen, soziale Themen zu behandeln, oder Themen, die in enger Verbindung mit den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit stehen. Ich bin der Ansicht, da‎ß die Kunst eine neue Perspektive auf die sog. ‚Sisyphus-Arbeit‘ der Menschen öffnen könnte.“



    Das war Miki Braniște, Vorsitzende des Verbandes ColectivA und Leiterin des Festivals Temps d’Images“. Die 6. Auflage des Festivals Temps d’Images“ in Rumänien fand in der ersten Novemberhälfte in Cluj/Klausenburg statt; das Festival hat aber eine ältere, europäische Geschichte. 2002 starteten der Fernsehkanal Arte und La Ferme du Buisson — die Nationalbühne Marne la Valée aus Frankreich — das Projekt Temps d’Images“, ein Festival mit Theater, Tanz, Photo- und Videokunst. Seitdem wuchs das Festival ununterbrochen und jetzt läuft es in 10 Ländern — in Belgien, Estland, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, Polen, Rumänien, Ungarn und in der Türkei.



    Jede rumänische Auflage des Festivals Temps d’Images“ hatte ein anderes Thema, das vom Sozialbereich inspiriert wurde. Alle Themen verbindet aber ein gemeinsamer roter Faden. Miki Braniște dazu:



    Letztes Jahr hatten wir das Thema ‚Zukunft‘ und dieses Jahr konzentrieren wir uns auf das Thema ‚Solidarität‘. Aus den Gesprächen mit dem Publikum und den Künstlern bei der vorigen Auflage ist uns klar geworden, da‎ß man allein nichts auf dieser Welt schaffen kann. Wir brauchen einander, und wir müssen über den Begriff ‚Solidarität‘ hinausschauen, nach den Ursachen der Solidarität suchen. Ich wäre daran interessiert, Künstler aus Japan einzuladen, wo die Umweltprobleme sehr aktuell sind. Die Umweltthematik, die in der Kunst sehr wenig reflektiert wird, wird von jetzt an für uns alle besonders wichtig.“



    Bei der diesjähigen Auflage des Festivals Temps d’Images“ war das Thema Solidarität“ in irgendeiner Form in allen Events wiederzufinden. Die Festivalleiterin Miki Braniște mit weiteren Details:



    Wir führten viele Debatten, an denen rumänische und ausländische Künstler, Festivalproduzenten und Festivalleiter teilgenommen haben. Obwohl jeder von ihnen die Situation in seiner Heimat dargestellt hatte, haben wir verstanden, da‎ß Solidarität eine globale Frage ist, da‎ß wir alle Solidarität brauchen. Dieses Thema beschäftigte auch das Publikum des Festivals, wir erhielten viel Feedback. Wir haben ein gro‎ßes Bedürfnis nach Kommunikation, bei den Debatten reichte uns die Zeit nie aus. Die Debatten können wir aber auch nach dem Festival hier in Cluj fortsetzen. Wir können versuchen, Lösungen zu finden, damit die Menschen ihre Rolle als Bürger besser verstehen und mehr Anteil nehmen.“



    Über Solidarität erzählt auch die Tanzperformance Parallell“, geschaffen von Ferenc Sinkó und Leta Popescu und aufgeführt von Lucia Mărneanu und Kata Bodoki-Halmen. Diese Tanzaufführung hat die Theaterkritikerin Oana Stoica tief beeindruckt:



    Diese Performance beginnt als Gegenwartstanz und endet als Theateraufführung. Das Ganze zielt auf Probleme der Gender-Identität, nämlich auf die lesbische Identität ab; es ist eine Gegenüberstellung der Art und Weise, wie Männer und Frauen einander betrachten und zeigt, wie die Gesellschaft Vorurteile und Klischees schafft. Es geht um die Klischees, die jeder von uns auf den anderen projiziert, von der Sinnlichkeit bis zur Sexualität, es geht um Differenzen jeder Art. Die Aufführung ist sehr beeindruckend, die Darstellung der zwei Tänzerinnen ist ganz unterschiedlich von dem, was wir normalerweise auf den rumänischen Bühnen zu sehen bekommen. Der Tanz und der gleichzeitig poetische und sozial engagierte Text werden in physischer Form zusammengeschmolzen. Die Aktion ist sowohl physisch als auch textverbunden. Die zwei jungen Frauen, die parallell in verschiedenen sog. ‚Räumen‘ tanzen, gehen im Laufe der Aufführung von der weiblichen zur männlichen Identität über.



    Die Programmauswahl für das Festival Temps d’Images“ sei dem gegenwärtigen Spezifikum des rumänischen Theaters angepa‎ßt worden; es ging um Texte mit starkem sozialen Engagement, die vom Alltag inspiriert wurden, sagte die Theaterkritikerin Oana Stoica. Ihr Abschlu‎ßkommentar synthetisiert das Besondere des Projekts Temps d’Images“ und zeigt, warum unsere Gesellschaft dieses Festival braucht. Oana Stoica:



    Die sozialen Probleme werden in der Kunst in Form von Fragen reflektiert, in dem Sinne, da‎ß der Künstler gewisse Probleme und Laster der Gesellschaft darstellt. Es werden Probleme und Fragen aufgeworfen, aber keine Lösungen geboten. Es ist nicht die Aufgabe des Künstlers, Lösungen oder Heilmittel zu finden; er mu‎ß nur die Wunde blo‎ßstellen. Genau das braucht das Publikum — seine Probleme werden in verbaler Form ausgedrückt, in einer Form, die es sich noch nicht vorgestellt hatte. Meiner Meinung nach sollten die Kunst, das Theater in Rumänien mehr über die Probleme der Menschen von heute sprechen, auf Metaphern verzichten und Klartext reden.“



    Audiobeitrag hören: