Tag: Litauen

  • Nachrichten 14.03.2023

    Nachrichten 14.03.2023

    Bildungsgewerkschafter in Rumänien haben am Dienstag eine neue Protestreihe, da sie mit den Gehältern und Prämien unzufrieden sind, begonnen. Constanța war die erste Stadt, in der Streikposten aufgestellt werden. Der Gewerkschaftsbund fordert die Regierung auf, Lösungen zu finden, um das Einkommen von Hilfskräften zu erhöhen und Überstunden für Nicht-Lehrkräfte zu bezahlen. Sie fordern die Anwendung von Vorschriften zur Gewährung von Prämien für Arbeitsbedingungen.



    Das Gesetz zur Genehmigung der Unterstützungsvereinbarung zwischen dem rumänischen Staat und Nuclearelectrica für den Bau der Einheiten 3 und 4 des Kraftwerks Cernavodă (Südosten) erhielt am Dienstag die Schlussabstimmung in der Abgeordnetenkammer. Energieminister Virgil Popescu betonte, dass die Einheit 3 Ende 2030 und die Einheit 4 im Jahr 2031 in Betrieb gesetzt werden. Nach Angaben von Nuclearelectrica werden sie dem nationalen Energiesystem 10 Terawattstunden an kohlenstofffreier Stromerzeugungskapazität hinzufügen.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis wird am Mittwoch auf Einladung seines bulgarischen Amtskollegen Rumen Radev einen offiziellen Besuch in Sofia abstatten. Der Schwerpunkt des Besuchs von Präsident Iohannis liegt auf der Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Bulgarien in Form einer strategischen Partnerschaft. Die beiden Staatsoberhäupter werden eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen. Das Dokument sieht die Intensivierung des politischen Dialogs, die Förderung des wirtschaftlichen Austauschs und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Verbesserung der Anbindung der Infrastruktur, die Förderung von Projekten zur Entwicklung des Donauraums, die Gewährleistung der Energiesicherheit und die Förderung grüner Energie vor. Klaus Iohannis und Rumen Radev werden auch das gemeinsame Ziel des Schengen-Beitritts Rumäniens und Bulgariens erörtern und ihre feste Entschlossenheit unterstreichen, noch in diesem Jahr auf eine positive Entscheidung hinzuarbeiten.



    Der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă empfing den stellvertretenden Hauptstaatssekretär im Büro für europäische und eurasische Angelegenheiten des US-Außenministeriums, Dereck J. Hogan, der in Bukarest an der Sitzung des strategischen Dialogs zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten teilnahm. Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Rumänien und den USA wurde auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene erörtert. Was die sektorale Zusammenarbeit betrifft, so stand die Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten in den Bereichen Energie, IT&C und Landwirtschaft im Mittelpunkt der Gespräche, wobei der Regierungschef sein Interesse an der Entwicklung von Projekten in Rumänien zum Ausdruck brachte. Ein weiteres wichtiges Thema war die regionale Sicherheitslage im Kontext des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Der rumänische Premierminister erläuterte die multidimensionale Unterstützung, die Rumänien der Ukraine gewährt, sowie die Hilfe für die Republik Moldau (ehemalige Sowjetrepublik, die hauptsächlich rumänischsprachig ist), wobei das konsequente Engagement Bukarests von der US-Regierung gewürdigt wurde. Es wurde auch über die Sicherheitslage in der Schwarzmeerregion gesprochen. Die amerikanische Seite schlug vor, technische Unterstützung bei der Aufnahme Rumäniens in das Programm für visumfreies Reisen zu leisten.



    Der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum und die EU-Erweiterung waren Themen der Gespräche, die der Bukarester Außenminister Bogdan Aurescu mit seinem litauischen Amtskollegen Gabrielius Landsbergis führte. Die beiden Minister diskutierten auch die Unterstützung für die Ukraine und den künftigen Wiederaufbauprozess in diesem Land. Die Beratungen konzentrierten sich auf die Auswirkungen des Krieges auf andere Staaten in der Region, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherheitslage in Moldau und gemeinsamen Maßnahmen gegen destabilisierende Aktionen Russlands lag. Auch in dem Gespräch zwischen dem Leiter der rumänischen Diplomatie und der Präsidentin des litauischen Parlaments, Viktorija Cmilyte-Nielsen, wurde die Sicherheitslage in der Republik Moldau angesprochen. Der rumänische Außenminister, Aurescu, äußerte sich anerkennend über das hohe Niveau der rumänisch-litauischen Beziehungen und hob die positive Dynamik des bilateralen Dialogs auf allen Ebenen hervor. Er würdigte die positive Entwicklung des Handels zwischen beiden Ländern. Die Vorbereitung des NATO-Gipfels in Vilnius im Juli 2023 wurde ebenfalls thematisiert.



    Das Wetter in Rumänien ist im Allgemeinen angenehm und erwärmt sich. Der Himmel zeigt sich wechselhaft und der Wind nimmt in den Bergen zu. Die Temperaturen liegen zwischen 11 und 20 Grad Celsius, mit etwas niedrigeren Werten an der Schwarzmeerküste und im Donaudelta. In Bukarest war es mittags 12 Grad warm.



  • Arbeitsmarktregelungen in Großbritannien sorgen für Unmut in Osteuropa

    Arbeitsmarktregelungen in Großbritannien sorgen für Unmut in Osteuropa

    Nach Ablauf der Brexit-Übergangsphase stellte der zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ausgehandelte Partnerschaftsvertrag die Beziehungen auf eine neue Grundlage. Neue Regelungen traten in Kraft in Bereichen wie Verkehr, Arbeit, Studium, Handel. Wer seit dem 1. Januar 2021 in Gro‎ßbritannien arbeiten möchte, muss ein Visum beantragen. Dies gilt für alle EU-Bürger. Das Visum wird gemä‎ß eines punktebasierten Einwanderungssystems gewährt. Dafür muss jeder Bewerber 70 Punkte erreichen, indem er bestimmte Kriterien erfüllt. Das System beinhaltet obligatorische Anforderungen, wie ein Arbeitsplatzangebot von einem in Gro‎ßbritannien sesshaften Arbeitgeber, Bildungsanforderungen und obligatorische Englisch-Kenntnisse, sowie spezifische Anforderungen, wie ein bestimmtes Mindestgehalt, Arbeitskräftemangel in einem Wirtschaftszweig oder ein Doktortitel in einem genauen Bereich.



    Die Wiedereinführung des Visa-Systems in Gro‎ßbritannien sorgt für Unmut in der Beziehung der EU zum Königreich, denn die Visagebühren sind nicht für alle gleich. So erhalten Bürger aus 25 Staaten, zumeist aus der EU, Visa-Gebührenerlasse im Wert von 55 Pfund. Betroffen davon sind Unternehmer, Angestellte des Gesundheitsbereiches, Forscher und Zeitarbeiter. Gleichzeitig werden die britischen Arbeitgeber durch den Erlass einer Gebühr von 199 Pfund für eine sogenannte Sponsoring-Urkunde gedrängt, bevorzugt Arbeitnehmer aus diesen 25 Staaten einzustellen. Rumänien, Bulgarien, Estland, Litauen und Slowenien gehören nicht dazu. Daraufhin haben sich zahlreiche rumänische Europaabgeordnete gegen diese ungleiche Behandlung der Arbeitskräfte auf dem britischen Arbeitsmarkt bei der Europäischen Kommission beschwert. Der rumänische Europaabgeordnete Eugen Tomac erklärt:



    Es gibt bereits erste sehr klare Anzeichen, die belegen, dass die Regierung in London den Status der EU-Bürger in Gro‎ßbritannien diskriminierend auslegt. Wir stellen fest, dass rumänische Staatsbürger und nicht nur eine zusätzliche Gebühr im Vergleich zu den Bürgern anderer europäischen Staaten entrichten müssen. Wir sind sehr erbost darüber und haben die Kommission aufgefordert, die Regierung in London darauf anzusprechen, damit es diese diskriminierende Ma‎ßnahme zurücknimmt. Dieses Thema kocht in Brüssel hoch. Die europäischen Parlamentarier der betroffenen Staaten solidarisieren sich. Wir werden mit dem erforderlichen Nachdruck auf die Kommission einwirken, damit die Verhandlungen mit der Regierung in London zu einem positiven Ergebnis diesbezüglich führen.“



    Auch andere Staaten, die sich in der Visa-Frage ungleich behandelt fühlen, haben die Unterstützung der Kommission gefordert. Sie argumentieren, dass Brüssel diese Situation nicht hinnehmen kann, weil es das Prinzip der Nichtdiskriminierung zwischen den Staaten der EU missachtet. Dabei geht es nicht vordergründig um die 55 Pfund, die die Bürger der 5 Staaten zusätzlich gegenüber den anderen EU-Bürgern entrichten müssen, sondern um ungleiche Behandlung, die sich auch in anderen Fällen wiederholen kann. Die Europäische Kommission sollte die ungleiche Behandlung durch London fest und entschlossen anprangern und alle politischen und juristischen Hebel einsetzen, um das Recht auf Arbeit und die daraus hervorgehenden Rechte aller EU-Bürger zu schützen, fordert Eugen Tomac. Dabei kann er auf den Rückhalt zahlreicher Europaabgeordneter zählen.



    Die britische Regierung argumentiert diese Ma‎ßnahme mit dem Verweis auf die Europäische Sozialcharta — ein vom Europarat 1961 initiiertes völkerrechtlich verbindliches Abkommen, das der Bevölkerung innerhalb der Unterzeichnerstaaten umfassende soziale Rechte garantiert. Darin hei‎ßt es unter anderem, dass die Länder verpflichtet sind, die bestehenden Formalitäten zu vereinfachen und die Gebühren zu reduzieren oder ganz abzuschaffen. Laut der britischen Lesart ist Rumänien erst der überarbeiteten Fassung der Charta im Jahre 1996 beigetreten und könne deswegen nicht die Gebührenerlasse beanspruchen.



    Auf eine Anfrage einer anderen rumänischen Europaabgeordneten, Corina Creţu, versicherte EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen, dass die Rechte der rumänischen Staatsbürger und ihrer Familien geschützt werden, in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Partnerschaftsvertrages der EU mit dem Vereinigten Königreich. In Klartext hei‎ßt das, dass die Rumänen, die vor dem Ende der Übergangszeit beziehungsweise bis Anfang dieses Jahres in Gro‎ßbritannien lebten, dort weiterleben, arbeiten und studieren dărfen. Die Bedingungen ändern sich grundsätzlich für alle rumänischen Bürger, die nicht ihren Wohnsitz dort haben, aber in das Vereinigte Königreich ziehen wollen, erklärte Corina Creţu.

  • Film O’Clock Festival: Fünf Länder stellen ihre Kinolandschaften vor

    Film O’Clock Festival: Fünf Länder stellen ihre Kinolandschaften vor

    Die Länder, die zwischen dem 27. Februar und dem 3. März am Festival Film O’Clock teilnahmen, sind Litauen, Rumänien, Griechenland, Ägypten und Südafrika. Die Vorführungen fanden online — auf der Plattform Festival Scope — statt und das Programm war für Zuschauer aus diesen Ländern zugänglich, die Filme wurden aber auch im Kino des Bukarester Bauernmuseums vorgeführt. Die Besonderheit dieses Festivals besteht darin, dass die Filme zu genauen Zeiten in allen Partnerländern gezeigt wurden. Q and A-Sessions mit besonderen Gästen wurden online auf der Facebook-Seite des Festivals übertragen. Das Film O’Clock International Festival ist eine Veranstaltung, die von Mirona Radu ins Leben gerufen, einer Expertin der Filmbranche mit 10 Jahren Erfahrung in der Filmproduktion. Mirona Radu:



    Es handelt sich um ein Projekt, das aus einer gro‎ßen Liebe zum Kino entstanden ist, einer Leidenschaft, die ich seit vielen Jahren habe. Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren in diesem Bereich, ich habe auf internationalen Festivals gearbeitet, ich habe ein Netzwerk von internationalen Kontakten aufgebaut und ich vertraue diesen Leuten aus den Ländern, die in diesem Jahr am Festival teilnehmen: Sie sind, wie ich, sehr leidenschaftliche Fachleute, die immer an allen Arten von lokalen Veranstaltungen in ihren Ländern beteiligt sind, die das Kino und das Publikum sehr gut kennen. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie Teil dieses internationalen Netzwerks sein wollten, das das Film O’Clock Festival vorschlägt. In den letzten Jahren gab es in Litauen sehr gute Filme, die wir auch sehen sollten. In diesem Land ist eine sehr interessante Nouvelle Vague entstanden und es wäre natürlich schade, keinen Zugang zu solchen Filmen zu haben, diese Filme unserem Publikum nicht näher zu bringen. Deshalb sagte ich, dass das Festival als eine Art Dialog entstanden ist. Wir wollten neben den rumänischen Filmen, auf die wir stolz sind, auch weniger bekannte Filme präsentieren. Wie viele von uns haben zum Beispiel Filme aus Südafrika gesehen? Jetzt haben wir die Chance, das zu tun.“



    Wie die Auswahl der Filme erfolgte, erläutert demnächst unsere Gesprächspartnerin:



    Wir sind sehr glücklich über die Endauswahl, jeder von uns hat eine Vorauswahl aus seinem Land vorgeschlagen, und zusammen haben wir die Endauswahl getroffen. Es gibt natürlich kulturelle Unterschiede, aber wir sind sehr stolz auf das endgültige Programm, denn es ist reichhaltig, vielfältig und die Filme unterstützen sich gegenseitig. Was das rumänische Filmprogramm angeht, haben wir als Spielfilm Lucian Pintilies »Balanța« (internationale Titel: »Le chêne«, »Die Eiche«) aus dem Jahr 1992 ausgewählt. Das ist ein emblematischer Film für das rumänische Kino, vor kurzem wurde er restauriert, was uns den Anlass gab, beim Festival auch über Restaurierung alter Filme zu sprechen. Zu den Kurzfilmen, die wir auf dem Festival präsentierten, zählen »Contraindicații« von Lucia Chicoș, der bei Cannes im letzten Jahr in der Sektion Cinéfondation ausgezeichnet wurde, »Bukarest von oben gesehen«, unter der Regie von Andrei Răuțu, und eine Animation, die mir sehr am Herzen liegt, »Opinci« (»Die Schuhe meines Vaters«), von den Brüdern Anton und Damian Groves. Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben, dem rumänischen Publikum solche Produktionen näher zu bringen.“

  • Wahlrumänin aus Litauen: „Ich bin hier erwachsen geworden“

    Wahlrumänin aus Litauen: „Ich bin hier erwachsen geworden“

    Egle Chișiu wurde in Vilnius, Litauen, geboren und hat in Italien Gesang studiert. Sie ist eine lyrische Künstlerin, Sopranistin, und war Solistin der rumänischen Nationaloper, wo sie jetzt Mitglied des Chores ist. Sie studierte an der Akademie für Musik und Theater in Vilnius, wo sie auch Meistergesang studierte. Anschlie‎ßend studierte sie an der Internationalen Musikakademie in Mailand und am Konservatorium Antonio Scontrino“ in Trapani. Sie ist auch Dolmetscherin und Übersetzerin aus dem Rumänischen, Litauischen, Russischen und Englischen. Ihre Karriere verfolgte sie auch in Deutschland, wo sie zwei Jahre lang lebte und Musik an einer Grundschule unterrichtete. Eine Zeit lang war Egle Chișiu auch Webmaster eines Internet-Portals für Rumänen in Gro‎ßbritannien, www.angliamea.ro, wo Nachrichten auf Rumänisch aufbereitet und Artikel aus dem Englischen und Litauischen ins Rumänische übersetzt wurden. Sie erzählt uns, wie sie nach Rumänien kam:



    Während meines Studiums in Sizilien, in Trapani, wo ich ein Regierungsstipendium hatte, lernte ich meinen zukünftigen Mann kennen. Zu dieser Zeit wusste ich nicht viel über Rumänien. Er ist auch Opernsänger, wir lernten uns dort kennen und heirateten noch im selben Jahr. Dadurch mussten wir eine Entscheidung treffen, denn wir mussten irgendwo zusammen leben. Litauen war keine Lösung, über Italien dachten wir ein bisschen nach, aber es schien zu kompliziert, und wir entschieden uns für Rumänien, wo mein Mann schon damals, 2005, als Solist engagiert wurde. Es war klar, dass ich mich anpassen würde, wenn er hier einen festen Platz hätte. Da ich bereits fünf Sprachen spreche, war es kein Problem mehr, eine weitere zu lernen, und es fiel mir leicht, basierend auf Russisch und Italienisch. 2004 lernten wir uns kennen und heirateten, und der eigentliche Umzug fand 2006 statt, denn es dauerte noch ein Jahr, da ich noch in Mailand studierte, dann noch ein Jahr, bis ich meinen Master in Litauen abschloss, aber die meiste Zeit verbrachte hier in Rumänien. Aus diesem Grund würde ich sagen, dass ich 15 Jahre alt bin, zumindest seitdem ich Rumänisch spreche und die rumänische Kultur kenne.“




    Egle Chișiu ist die Gewinnerin von fünf internationalen Gesangswettbewerben in Rumänien, Litauen, Italien und der Ukraine, sie sang auf lyrischen Bühnen in Deutschland, der Ukraine, Polen, Italien, Litauen und Rumänien. Wir haben Egle gefragt, wie der Anfang war und was ihr hier gefällt.



    In Rumänien fühle ich mich zu Hause, weil ich hier eine Familie gegründet habe, und ich fühle mich wohl und frei, integriert. Weil ich die Sprache von Anfang an gelernt habe, nachdem ich hierher kam, habe ich mich nie als Ausländerin gefühlt. Ich wurde auch gut aufgenommen von Freunden, Verwandten, der Familie meines Mannes, Vasile Chișiu. Ich habe mich hier im Land wohl gefühlt, auch wenn vielleicht manches sehr fremd und sehr distanziert war, wenn man bedenkt, dass Rumänien ganz anders ist als Litauen, aber dennoch ist diese kommunistische, sozialistische Vergangenheit sehr ähnlich, wir haben viele Gemeinsamkeiten und wir verstehen sie ganz anders als vielleicht ein Ausländer aus dem Westen. In Rumänien mag ich viele Dinge, hier habe ich auch die Schönheiten der Natur und der Städte entdeckt, ich bin sehr viel gereist, und wir fahren mit der ganzen Familie mit dem Wohnwagen ans Meer, wir mögen auch wildere Orte mit weniger Menschen. Ich mag auch die Menschen, sie haben wahrscheinlich dieses viel südlichere Temperament als die in Litauen, sie sind viel offener, einladender, freundlicher, man kommt sich viel schneller näher. Sogar der körperliche Kontakt, das Umarmen und Küssen, ist in Litauen nicht sehr verbreitet.“




    Egle Chișiu hat zwei Kinder, die hier geboren und aufgewachsen sind, mit denen sie ausschlie‎ßlich auf Litauisch spricht. Die Kinder lieben beide Länder und können es kaum erwarten, das Land ihrer Gro‎ßeltern wieder zu besuchen. Auch Egle vermisst Litauen.



    Ich vermisse das Land sehr und jetzt umso mehr, da ich diesen Sommer wegen Covid und der Reiseeinschränkungen nicht nach Litauen fahren konnte. Ich war seit eineinhalb Jahren nicht mehr dort, ich vermisse wirklich alles. Von dem Ort, wo ich aufgewachsen bin, von meinen Eltern, von meinem Bruder, von allen Verwandten dort, bis hin zu den Seen in Litauen, wo man jederzeit baden konnte, den ganzen Sommer lang. Von überall her ist man in 10 Minuten an einem See, ähnlich wie in Finnland. Ich vermisse die Wälder, das Pilzsuchen. Und meine Kinder fühlen sich in Litauen sehr wohl, es ist meine Heimat und ich bin Litauerin und fühle mich dort auch wohl.“




    Egle war Studentin, als sie nach Rumänien kam, ein neues Land mit einer besonderen Kultur für sie, die sie sofort in ihr Herz schloss. Sie fühlte sich von Anfang an sehr wohl und entdeckte mit Hilfe ihres rumänischen Mannes ein neues Leben. Sie gründete eine Familie und baute eine Karriere in Rumänien auf. Im Grunde genommen lernte Egle hier das Erwachsensein, sagt sie:



    Wirklich erwachsen bin ich hier geworden. Ich war 25 Jahre alt, als ich zum ersten Mal nach Rumänien kam. Ich habe mich komplett verändert, auch durch die Menschen, Orte und Reisen, das Familienleben und einige Werte, die hier in Rumänien ein wenig anders waren. Die grö‎ßere Nähe zwischen den Familien und sogar das Konzept der Paten und Patenkinder, das es in Litauen gar nicht gibt, all das war für mich ziemlich fremd, aber jetzt finde ich es schön und interessant, dass es so etwas gibt. Der Prozentsatz der Scheidungen ist hier viel niedriger als in Litauen, es ist eine Art von Harmonie, oder vielleicht kommt es mir so vor. Natürlich mag ich das Wetter, es ist fantastisch, dass es schon im März warm sein kann und bis November anhält. In Litauen regnet es den ganzen Sommer; wenn es zwei Wochen sonnig ist, ist man schon glücklich. In Litauen war mir immer kalt, hier ist es ganz anders. In Litauen war ich ständig deprimiert wegen des trüben Wetters, hier strahlt alles.“




    Natürlich ist nicht alles perfekt in Rumänien und es gibt Dinge, die Egle gerne so schnell wie möglich geändert sehen würde, für ein besseres Leben:



    Das Problem mit der Digitalisierung, die hier viel langsamer voranschreitet als in Litauen, wenn man Behördengänge tun muss. Das scheint mir das Schlimmste in Rumänien zu sein, im Sinne einer primitiven Bürokratie. Eine andere Sache, die man verbessern könnte, wäre der Respekt der Rumänen vor dem, was sie haben, vor der fantastischen Natur. Ich habe Bergflüsse gesehen, die sauber sein sollten, aber sie sind voller Müll, fantastische Wälder, wo man hingeht und eine Wiese voller Müll findet — das tut mir weh. Hoffen wir, dass sich mit der Änderung der Gesetze auch etwas ändert. Und wahrscheinlich auch mit Hilfe der Erziehung in der Schule und zu Hause. In diesem Sinne wünsche ich allen ein besseres und gesünderes Jahr 2021.“

  • Ana Žuravliova aus Litauen: „Ich wünsche mir mehr Zusammenhalt in Rumänien“

    Ana Žuravliova aus Litauen: „Ich wünsche mir mehr Zusammenhalt in Rumänien“

    Ana Žuravliova ist Vizepräsidentin des Internationalen Frauenverbands in Bukarest. In ihrer Wahlheimat hat sie eine Familie gegründet, sie hat sich in Rumänien schnell eingelebt und spricht auch die Sprache sehr gut. Rumänien war jedoch keine persönliche Wahl und am Anfang gefiel ihr das Leben hier nicht. Wie Rumänien ihr zweites Zuhause geworden ist, erzählt sie selbst:



    Ich bin 2012 in Bukarest angekommen, ich kann mich sogar an den genauen Tag erinnern: Es war der 28. September. Nach Bukarest bin mit der Arbeit gekommen, ich hatte keine Absicht, nach Rumänien zu kommen, und ehrlich gesagt, es gefiel mir auch nicht, aber mit der Zeit, als ich Leute getroffen habe und ich begann, die Stadt zu entdecken und Welt um mich herum zu sehen, habe ich die Situation als solche akzeptiert. Zwei Jahre später beendete ich das Projekt in Rumänien, aber zu dem Zeitpunkt lernte ich meinen Mann kennen und so bin ich in Rumänien geblieben. Das ist mehr als acht Jahre her, dass ich nach Rumänien kam und Bukarest mein Zuhause geworden ist.“




    Ana spricht mehrere Fremdsprachen und lernte sehr schnell auch Rumänisch. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, dass eine berufliche Veränderung ihr ganzes Leben verändern könnte. Jetzt ist sie zu Hause in Bukarest, einer Stadt, die ihr anfangs nicht gefallen hat. Wir haben Ana Žuravliova gefragt, wie sie die rumänische Hauptstadt sah, als sie hierher kam, und was sie dazu bewogen hat, ihre Meinung zu ändern:



    Vor acht Jahren war es jene Zeit, als es viele Hunde auf der Stra‎ße gab. Ich habe keine Probleme mit den Hunden, aber ich hatte Angst, zur Arbeit zu gehen und so viele Hunde auf der Stra‎ße zu sehen, die mich anbellten und mir nachliefen, und ich wusste nicht, wie ich mit streunenden Hunden umgehen soll. Zuerst dachte ich, die Stadt sei schmutzig, ich wohnte genau im Zentrum, in der Siegessstra‎ße, und ging zur Arbeit durch die Gassen in der Gegend, wo es so viele hängende Kabel gab. Die Stadt erschien mir unordentlich, aber mit der Zeit hat sich das offensichtlich geändert. Jetzt ist sie anders und auch viel sauberer.



    Mit der Zeit habe ich auch die Parks in Bukarest entdeckt, die sehr schön und ordentlich sind, und ich kann sagen, dass ich solche Parks in vielen anderen Ländern nicht gesehen habe, das hat mich total erobert. Und vor allem von dem Moment an, als ich meinen Mann kennenlernte, sah ich die Dinge anders, denn er begann, mir auch andere Orte und das ganze Land zu zeigen, das absolut wunderschön ist. Meiner Meinung nach ist Rumänien ein so reiches und schönes Land, es gibt so viele Dinge zu sehen, und ich wei‎ß nicht, ob wir genug Zeit dafür haben werden. Einer der Orte, der mich erobert hat und an den ich gerne zurückkehren möchte, ist die Maramureș, eine Gegend wie ein Märchen.



    Ich liebe die Natur und deshalb verbringen wir gewöhnlich viel Zeit in den Bergen und am Meer. Nicht unbedingt in überfüllten Ferienorten, wo es viele Touristen gibt, nein, wir ziehen es vor, einfach die Natur zu genie‎ßen. In Bukarest mag ich kleine Cafés, mein Liebliegscafé ist Infinitea, das sich in der Nähe des Romniceanu-Parks befindet. Es ist ein kleines Café mit einem absolut schönen Garten, eigentlich ein Teehaus, wo ich gerne etwas mit meinen Freunden trinke, aber ich gehe auch sehr oft mit einem Buch hin und ich trinke einen sehr guten Tee. Es ist ein Ort, an dem ich mich vor dem Wahnsinn um mich herum, vor dem Lärm verstecken kann.“




    Ana Žuravliova ist mit ihrer Familie und ihren Freunden viel durch Rumänien gereist. Acht Jahre lang hat sie gelernt, was es bedeutet, hier zu leben und sich für die Probleme der Gesellschaft zu engagieren. Sie hat jetzt die rumänische Staatsbürgerschaft und damit auch Rechte und Pflichten wie jeder andere rumänische Bürger. Wir haben sie gefragt, was für eine Verbesserung sie sich für Rumänien wünscht:



    Eine Sache, die mich störte und verletzte: Ich würde mir wünschen, dass die Rumänen ein bisschen mehr Zusammenhalt zeigten. In diesem Jahr hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, zu wählen, und ich fand es sehr traurig, dass ich als ausländischer Staatsbürger, der sich hier niedergelassen hat, zur Wahl ging, während viele Rumänen es nicht gemacht haben und hinterher trotzdem sagen, sie seien nicht zufrieden — das erscheint mir ein wenig seltsam. Wenn man eine Veränderung will, muss man etwas tun, und das Wichtigste ist aus meiner Sicht, vereint zu sein, Zusammenhalt zu zeigen, Sachen gemeinsam zu tun.“

  • 12.05.2019

    12.05.2019

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis wird am Montag in Brüssel an einem Treffen der Vertreter der Länder der Östlichen Partnerschaft teilnehmen, das zehn Jahre nach der Gründung dieser Initiative stattfindet. Nach Angaben der Präsidialverwaltung wird der rumänische Präsident betonen, dass die Partnerschaft zur Stärkung der Wirtschaft und Gesellschaft der östlichen Länder und auch zu einer grö‎ßeren Stabilität der EU-Grenzen beigetragen hat. Präsident Iohannis wird des weiteren erklären, dass die EU von den Partnerländern eine ständige politische Verpflichtung erwartet, was die Einhaltung der in ihren Beziehungen zur EU eingegangenen Verpflichtungen betrifft. Die Östliche Partnerschaft ist eine Initiative, die einen gemeinsamen Raum der Demokratie, des Wohlstands, der Stabilität und der engen Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und Partnerstaaten wie Armenien, Aserbaidschan, Wei‎ßrussland, Georgien, der Republik Moldau und der Ukraine geschaffen hat. An der Sitzung werden auch andere hochrangige EU-Beamte teilnehmen.




    Der Chef der Bukarester Diplomatie, Teodor Melescanu, nimmt am Montag an der Tagung des Rates für auswärtige Angelegenheiten der EU in Brüssel teil. Auf der Tagesordnung stehen die Lage in Libyen und der Sahelzone. Der rumänische Minister wird auch an einer Reihe von Veranstaltungen teilnehmen, die im Zusammenhang mit dem 10. Jahrestag der Gründung der Östlichen Partnerschaft stattfinden. Am Dienstag ist eine gemeinsame Sitzung der EU-Au‎ßen- und Verteidigungsminister mit ihren Amtskollegen der Gruppe G5, Sahel: Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger geplant.




    Die Online-Registrierung für die Liturgien, die Papst Franziskus in Rumänien halten wird, läuft bis zum 31. Mai. Hunderttausend Menschen haben sich bereits angemeldet. Neben Rumänen werden an den Gottesdiensten Christen aus Ungarn, Serbien oder der benachbarten Ukraine teilnehmen. Eingetragen haben sich auch Pilger aus fernen Ländern wie Pakistan, Ruanda, Südafrika, Niger, Madagaskar, Australien, Israel, Kanada, Namibia oder Reunion. Vom 31. Mai bis 2. Juni wird Papst Franziskus eine apostolische Reise nach Rumänien unternehmen, auf Einladung des Präsidenten Klaus Johannis und der hiesigen katholischen Kirche. Unter dem Motto “Lasst uns zusammen gehen!“, wird der Papst Bukarest, die ostrumanischen Stadt Iasi, die Stadt Blaj in der Mitte, wo sich die geistige Hauptstadt der griechisch-katholischen Rumänen befindet und das franziskanischen Heiligtum von Şumuleu Ciuc, eine Gegend mit mehrheitlich ungarischer Bevölkerung besuchen. Mit seiner Rumänien-Reise im Jahre 1999 hat Papst Johannes Paul II. erstmals ein mehrheitlich orthodoxes Land einen Besuch abgestattet.




    Die Litauer wählen am Sonntag einen neuen Präsidenten, von dem erwartet wird, das er Schere zwischen Reich und Arm reduziert. Diese hat sich in den letzten Jahren vertieft, obwohl das Land eine anhaltendes Wirtschaftswachstum verzeichnet hat. Neun Kandidaten treten gegeneinander an, um das Amt, das gegenwärtig die unabhängige Präsidentin Dalia Grybauskaite innehat. Sie beendet ihr zweites und letztes Mandat und hat gute Aussichten auf das Amt des Vorsitzenden des Europäischen Rates. Drei der neun Kandidaten haben echte Chancen, in die zweite Runde am 26. Mai, die am selben Tag mit den Wahlen zum Europäischen Parlament stattfindet, zu kommen. Zu den Favoriten gehören der Mitte-Links-Premierminister Saulius Skvernelis, die von den Konservativ unterstützte Ex-Finanzministerin Ingrida Simonyte und der unabhängige Ökonom Gitanas Nauseda.




    Die soziale Ungleichheit hat in der EU in den letzten Jahrzehnten zugenommen, vor allem im ehemaligen Ostblock. Die Kluft zwischen Arm und Reich bleibt jedoch weniger gro‎ß als in anderen Regionen der Welt, so Eurostat. Nach Angaben des Europäischen Statistikamtes ist Bulgarien das Land mit den deutlichsten Ungleichheiten in der EU, gefolgt von den baltischen Staaten, Spanien, Portugal, Griechenland, Italien, Rumänien und Gro‎ßbritannien. Zwischen 1980 und 2017 ist in Europa, das durchschnittliche Einkommen von 1 % der Reichsten doppelt so schnell gestiegen, als das der 50 % der Ärmsten, geht aus einer Studie des Laboratoriums, das die Ungleichheiten der Welt studieren und das im April veröffentlicht wurde hervor. In Osteuropa stieg die Schere zwischen den Einnahmen während der Übergangs vom Sozialismus zum Kapitalismus, in den 1990er Jahren. Eine“kleine Elite hat aus der Privatisierung profitiert. In Westeuropa verdienen die Reichsten 10 % im Durchschnitt siebenmal mehr als die ärmsten 50 %, vor der Besteuerung und aber fünfmal mehr, nach der Besteuerung.

  • Freiräume: Jugendliche aus Rumänien und Litauen über den Begriff „Freiheit“

    Freiräume: Jugendliche aus Rumänien und Litauen über den Begriff „Freiheit“

    Vierzig Goethe Institute aus Europa haben das Projekt Freiraum“ gestartet. Der Begriff der Freiheit ist für das europäische Selbstverständnis sehr wichtig. Doch das Versprechen, das dieser Begriff lange Zeit barg, hat offenbar an Strahlkraft verloren. Frei zu sein ist für die Menschen in Europa entweder zu selbstverständlich — oder hat zu viele, oft sehr unterschiedliche Bedeutungen bekommen. Freiheit hat heute einen unscharfen Wert, die Vorstellungen von ihr prallen oft scheinbar unvereinbar aufeinander.



    Mit diesem Projekt setzt sich Goethe-Institut zum Ziel, ein genaues Bild der Wahrnehmung über Freiheit der europäischen Jugendlichen zu vermitteln. Die Intendantin des Goethe-Instituts in Bukarest, Evelin Hust, kommt zu Wort mit Einzelheiten über das Projekt:



    Wir haben versucht, Menschen aus verschiedenen Ländern Europas zusammenzubringen und über die Idee der Freiheit nachzudenken. Ist die Freiheit heute in Gefahr? Wird die Freiheit des Denkens heute gefährdet, so wie im Fall der Türkei oder Polens? Wird auch die Freiheit gefährdet, sich für einen bestimmten Lebensstil zu entscheiden, wie im Fall Rumäniens, als die Regierungskoalition die Familie in der Verfassung umzudefinieren versuchte? Wir haben auch darüber nachgedacht, wie die Freiheit im Fall von Wirtschaftsrezession zum Ausdruck gebracht werden kann. Darüber hinaus sind wir wirklich frei? Nehmen die Versprechen der Europäischen Union in der Tat die Form unserer Freiheiten an? Ich glaube, dass die Rolle der Demokratie und die Vorteile, die sie anbieten kann, hier mit mehr Skeptizismus als im Westen angesehen werden.“




    Das Projekt Freiraum“, das die Vernetzung verschiedener europäischen Hauptstädte vorsieht, hat Bukarest und die lettische Hauptstadt Vilnius durch Auslosung zusammengebracht. Die Produzentin des Dokumentarfilms Kinder der Freiheit“, Ruxandra Ţuchel, ist der Ansicht, dass die Wahl eigentlich besonders treffend für die heutige Idee der Freiheit gegenüber dem Kommunismus in den beiden Ländern ist:



    Dieses Thema ist sehr wichtig für die Idee der Freiheit. Wenn wir dieses Thema im allgemeinen Kontext des zunehmenden Populismus und Nationalismus betrachten, dann stellen wir fest, dass wir mit einem ganz ernsten Problem konfrontiert werden. Besonders interessant finde ich im aktuellen osteuropäischen Raum, dass von einer Generation zur nächsten, also von den Eltern zu den Kindern, die Geschichte irgendwie verloren geht und nicht mehr richtig verstanden wird. Die Kinder, mit denen ich mich zu diesem Thema unterhalten habe, sind 17–18 Jahre alt, und ihre Eltern, die in den Neunzigern, nach dem Fall der Berliner Mauer, vielleicht in ihren frühen zwanziger Jahren waren, haben es schwer, ihren Kindern zu erklären, dass die Welt sich verändert hat und dass die Freiheit, die man heute genie‎ßen kann, vor drei‎ßig Jahren und früher eine Utopie war.“




    Die in der Dokumentation Kinder der Freiheit“ befragten Jugendlichen sind der Ansicht, dass die Freiheit heute als Reisefreiheit zum Ausdruck kommt. Viele erfreuen sich der Chance, im Ausland zu studieren oder zu arbeiten. Diese Freiheit zu haben sei jedoch nicht genug, denn es gibt auch zahlreiche Hindernisse, die man aus dem Weg räumen muss, um im Ausland studieren zu können — darunter die finanziellen Schwierigkeiten. Evelin Hust, Leiterin des Bukarester Goethe-Instituts, kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Freizügigkeit und die Freiheit, sich selbst auszusuchen, wo man studieren und leben möchte ist, meiner Ansicht nach, viel stärker heute als früher. Das betrifft aber nur die ausgebildeten Jugendlichen. In den letzten Jahren konnten wir leicht feststellen, dass sich viele Jugendlichen gesellschaftlich abgehängt fühlen, insbesondere nach der jüngsten Wirtschaftskrise, infolge derer die Arbeitslosenquote in Ländern wie Portugal, Spanien, Griechenland deutlich gestiegen ist. Es kann sein, dass die Jugendlichen in diesen Ländern sich oft fragen, wo ihre Freiheiten geblieben sind, weil es ihnen oft an den finanziellen Mitteln mangelt, um ihre Freizügigkeit zu genie‎ßen. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber ich glaube, dass die Jugendlichen manchmal ihre Freiheit als etwas Selbstverständliches sehen, denn die jüngere Generation hat die Zeiten nicht erlebt, als in Rumänien oder in der DDR die Freizügigkeit stark eingeschränkt war.“




    Jenseits des Eisernen Vorhangs war das Leben der jungen Generation nicht einfach, und der Versuch, den Lebensstil der Westeuropäer zu übernehmen, konnte negative Folgen für die eigene Freiheit haben, denn in einem totalitären Regime werden die Menschenrechte missachtet oder stark eingeschränkt. Die Litauer wurden mit einer starken Russifizierung ihrer Sprache und Kultur konfrontiert. Ruxandra Ţuchel erläutert, warum die junge Generation in Litauen ein anderes Bild von Freiheit im Vergleich zu den rumänischen Jugendlichen hat:



    Die Situation ist ein wenig ähnlich zu dem, was in Rumänien passiert. Wir haben natürlich die kommunistische Vergangenheit gemeinsam, aber auch Sachen, die die zwei Situationen deutlich unterscheiden, und zwar stand Litauen unter sowjetischer Besatzung. Unter solchen Umständen haben die Sprache und die nationale Kultur eine andere Bedeutung bekommen. Sie werden zu Waffen gegen diejenigen, die das Volk entnationalisieren wollen. Ich frage mich, was mit den Jugendlichen passiert, die in einem Land leben, das keinen Totalitarismus in der Nachkriegszeit erlebte, ich spreche von Frankreich oder Gro‎ßbritannien. In den ex-kommunistischen Ländern zeichnet sich heute leider ein deutlicher Trend ab: Alle wollen ihr Land verlassen. Der Unterschied zwischen Rumänien und Litauen liegt jedoch darin, dass sich die junge Generation Rumäniens in anderen Ländern niederlassen will, während die Litauer in ihr Heimatland zurückkehren, nachdem sie ihr Studium abschlie‎ßen.“




    Die Jugendlichen in Vilnius entscheiden sich oft für ein Studium im Ausland, weil sie das litauische Schulsystem als zu theoretisch und überholt empfinden. In der Dokumentation Kinder der Freiheit“ bezeichnen die litauischen Jugendlichen die Idee der Freiheit als die Möglichkeit, für sich selbst zu entscheiden.

  • Nachrichten 31.05.2018

    Nachrichten 31.05.2018

    Bukarest: Die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA haben am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung ein Alarmsignal in Bezug auf den jüngsten Beschlu‎ß des Verfassungsgerichtes gezogen und ihre Besorgnis darüber ausgedrückt, dass die Entscheidung des obersten Gerichtes Rumäniens sich negativ auf die Unabhängigkeit der Staatsanwälte auswirken lassen könne. Am Mittwoch hatte das Verfassungsgericht dem Staatschef Klaus Iohannis angewiesen, die führende Antikorruptionsstaatsanwältin des Landes, Laura Kövesi, zu entlassen. Einige Tausend Menschen haben am Mittwochabend in Bukarest dagegen protestiert. Die US-Botschaft in Bukarest hat infolgedessen beteuert, sie werde die weitere Entwicklung beobachten, es handele sich aber um ein internes Problem Rumäniens. Die Amtsenthebung der DNA-Chefin war vom Justizminister Tudorel Toader verlagt worden, Iohannis hatte sich aber widersetzt. Als Grund für ihre Absetzung hatte das Justizministerium unter anderem genannt, dass sie mit ihrer Kritik an der Justizreform dem Ansehen Rumäniens geschadet habe. Regierungskritiker glauben dagegen, dass der wahre Grund ihr Kampf gegen die Korruption ist. Unter Kövesis Führung wurden Abgeordnete, Minister und andere ranghohe Persönlichkeiten wegen Bestechung, Betrug, Machtmissbrauch und anderer Delikte strafrechtlich verfolgt.



    Brüssel: Die Europäische Kommission hat am Donnerstag 265 Millionen Euro europäische Kohäsionsfonds für den Bau einer Autobahn von Ungarn bis zur Grenze zu Rumänien genehmigt. Das Projekt soll die lokale und regionale Wirtschaft unterstützen und den Tourismus fördern, so Brüssel.



    Bukarest: Die rumänische Regierung hat am Donnerstag per Eilerlass die Gründung der Nationalen Behörde für Zentrale Beschaffung beschlo‎ßen. In die Kompetenz der neuen Behörde soll die Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung fallen. Damit soll vermieden werden, dass derselbe Produkt mit unterschiedlichen Preisen eingekauft wird. Darüber hinaus verabschiedete am Donnerstag das Kabinett Dăncilă ein Memorandum über die Erarbeitung eines allgemeinen Wirtschaftskodex, der das Steuergesetzbuch, die Steuerprozessordnung, das Gesetz über die Gründung von Handelsgesellschaften, das Gesetz über Steuerhinterziehung und weitere Gesetze im Wirtshaftsbereich umfasst.



    Bukarest: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Stra‎ßburg hat am Donnerstag die EU-Mitgliedsländer Litauen und Rumänien wegen ihrer Komplizenschaft bei dem berüchtigten CIA-Programm für Geheimgefängnisse in beiden Ländern verurteilt. Den Urteilen zufolge machten sich beide Länder im Zusammenhang mit der Inhaftierung von Terrorverdächtigen “mehrerer Verstö‎ße gegen die Menschenrechte” schuldig. Die Regierungen sollen nicht nur davon gewusst, sondern mit der CIA auch kooperiert haben. Nach Ansicht der Richter haben Rumänien und Litauen damit unter anderem gegen das Folterverbot versto‎ßen, das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschrieben ist. Geklagt hatten ein Saudi-Araber und ein Palästinenser. Beide werfen der CIA vor, misshandelt und gefoltert worden zu sein. Laut dem Urteil müssen Rumänien und Litauen den beiden jeweils 100.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Au‎ßerdem wurden beide Länder dazu verurteilt, die Vorwürfe schnellstmöglich aufzuklären und Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Au‎ßerdem sollen sie darauf hinwirken, dass die USA gegen die Terrorverdächtigen keine Todesstrafen verhängt.



    Bukarest: Der Präsident der Abgeordnetenkammer in Bukarest, Liviu Dragnea, hat am Donnerstag seinen offiziellen Besuch in Bern abgeschlossen. Die Reise fand auf Einladung des Präsidenten des Schweizer Parlaments, Dominique de Buman, statt, mit dem Ziel einer Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Legislativgremien. Das Programm beinhaltete auch ein Treffen mit dem Präsidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft Alain Berset und Gespräche mit den drei Honorarkonsuln Rumäniens in der Schweiz. Am Dienstag, als Dragnea bereits in der Schweiz war, hatte der Oberste Gerichts- und Kassationshof in Bukarest erneut das Urteil im Prozess gegen ihn, in dem er der Korruption beschuldigt wird, vertagt. DNA-Staatsanwälte haben beim Gericht eine Haftstrafe von sieben Jahren und fünf Monaten für Dragnea wegen Amtsmissbrauchs sowie eine weitere Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten wegen Urkundenfälschung gefordert. Im Jahr 2016 war der sozialdemokratische Politiker bereits zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe wegen Wahlbetrugs veurteilt worden.



    Washington: Ab dem 1. Juni führt Washington Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der EU ein. Das teilte US-Handelsminister Wilbur Ross am Donnerstag mit. Die EU kündigte umgehend Gegenma‎ßnahmen an. Verhandlungen der EU über eine dauerhafte Ausnahme von den Strafzöllen in den vergangenen Wochen waren erfolglos geblieben. Donald Trump hatte die Zölle im März verhängt, er nahm die EU sowie die Handelspartner Mexiko und Kanada jedoch vorläufig davon aus, um Raum für die Verhandlungen zu geben. Seither gab es zahlreiche Gespräche, in denen es nicht nur um den Handel mit Stahl und Aluminium, sondern generell um den Warenverkehr zwischen den USA und Europa ging.

  • Die Woche 16.05.-20.05.2016 im Überblick

    Die Woche 16.05.-20.05.2016 im Überblick

    Hexi-Pharma Skandal weitet sich aus




    Ein Skandal erheblichen Ausmaßes zeigt erneut auf, wie anfällig das rumänische Gesundheitswesen ist. Journalisten hatten vor einiger Zeit bei ihren Ermittlungen festgestellt, dass das Unternehmen Hexi Pharma stark verdünnte Desinfektionsmittel verkaufte. Die Konzentration soll teilweise um bis zu zehn Mal geringer gewesen sein als vorgesehen. Ein schwerer Vorwurf, wenn man bedenkt, dass die Sterilzonen und die Instrumente in den OP-Sälen über Leben und Tod der Patienten entscheiden können.



    Anschließende Kontrollen in Dutzenden von Krankenhäusern haben inzwischen die Schlussfolgerungen der journalistischen Recherche bestätigt.. Der Gesundheitsminister trat aus seinem Amt zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete ein Strafverfolgungsverfahren gegen Hexi Pharma ein, der offizielle Vorwurf lautet auf Vereitelung der Krankheitsbekämpfung und Produktfälschung.



    Staatspräsident Klaus Iohannis und Ministerpräsident Dacian Ciolos haben im Rahmen einer Beratungsrunde eine zügige Änderung des Gesetzes über öffentliche Beschaffungen im Gesundheitswesen vereinbart. Damit soll eine effizientere Kontrolle der Produkte gewährleistet werden, die auf der Einkaufsliste von Krankenhäusern stehen. Die Standardisierung der Beschaffungen wird dazu führen, dass die Kliniken und Krankenhäuser über normkonforme Produkte verfügen, die das Leben der Patienten nicht gefährden, war in einer Mitteilung des Präsidialamtes zu lesen. Wie lange die verdünnten Desinfektionsmittel in den Krankenhäusern in Umlauf waren müssen jetzt die Staatsanwälte ermitteln. Der Nachrichtendienst habe laut eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren mehrere Vermerke zur schlechten Qualität der Desinfektionsmittel an die legalen Informationsempfänger geschickt. Das sind der Staatspräsident, der Ministerpräsident, die Präfekten und die Kreisräte.




    Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor stehen unter Debatte




    Der rumänische Arbeitsminister Dragoş Pîslaru hat am Dienstag den Entwurf der Dringlichkeitsverordnung zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten in Rumänien zu Debatte gestellt. Die Hauptänderungen betreffen die komplette Umstrukturierung des Entlohnungssystems im Gesundheits- und im Bildungsbereich und die Einführung eines Prämiensystems basierend auf Leistungskriterien für die Angestellten der beiden Bereiche. Diese sollen die Prämien beginnend mit dem 1. Januar 2017 erhalten. Der Entwurf sieht auch die Beseitigung der Unebenheiten in der Entlohnung für die gleiche Funktion, am selben Arbeitsplatz vor. Alle Gehälter sollen auf das derzeitige Höchstgehaltsniveau für jede einzelne Berufskategorie angehoben werden. Premierminister Dacian Cioloş erklärte, dass der Entwurf einige Unebenheiten im System ausbügeln wird. Der Fokus wird dabei auf das Gesundheitswesen gesetzt, allerdings nicht auf alle Bereiche, denn die Exekutive muss sich in gewissen Haushaltsgrenzen halten. Laut Arbeitsminister Dragoş Pîslaru, werden infolge dieser Maßnahmen über 1,2 Millionen höhere Gehälter erhalten und mit Sicherheit wird keiner weniger bekommen als jetzt. Als Antwort sagt der Vorsitzende des Nationalen Gewerkschaftsblocks Dumitru Costin, dass nur 400.000 öffentliche Bedienstete Lohnerhöhungen erhalten werden und der Rest von 800.000 nicht. Der Entwurf zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten hat für die Unzufriedenheit der Gewerkschaften gesorgt, besonders im Bildungswesen. Diese behaupten, dass der besagte Entwurf nur die Probleme in der Gesundheit und in der Zentralverwaltung lösen würde. Die Auswirkung auf den Haushalt infolge der Änderungen des Entlohnungssystems der öffentlichen Bediensteten beläuft sich auf rund 2,3 Milliarden Lei. Davon sollen 1,2 Milliarden Lei um die Unebenheiten auszubügeln und 1,022 Milliarden für die Gesundheitsreform zugewiesen werden.




    Statschef Klaus Iohannis besucht Litauen




    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis ist am Mittwoch in Vilnius mit der litauschen Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zusammengekommen. Die beiden Würdenträger diskutierten über die regionale Sicherheit und über die gemeinsame Position Rumäniens und Litauens beim Nato-Gipfel in Warschau. Beasonders wichtig sei eine ausgewogene Position betreffend die Konsolidierung der Ostflanke der Nato, in dem Sinne, dass die Maßnahmen sowohl den Süden als auch den Norden der Ostflanke betreffen, sagte Klaus Iohannis. Was die Flüchtlingskrise betrifft, sei das Treffen von Sanktionen gegen die EU-Staaten, die keine Migranten aufnehmen wollen, keine wirksame Lösung. Eine Alternative wäre die Verstärkung der EU-Außengrenzen, mit besonderer Hervorhebung der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union FRONTEX, im Rahmen derer Rumänien an zweiter Stelle nach Deutschland einen wichtigen Beitrag leistet, sagte noch Iohannis. Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite sagte ihrerseits, Rumänien und Litauen hätten ähnliche Positionen zu diesem Thema, in dem Sinne, dass die Europäische Union ihre Grenzen schützen und den Immigranten Integrationsmöglichkeiten bieten sollte.


    Das Bukarester Dorfmuseum feiert 80. Jubiläum




    1936 wurde in Bukarest eines der ersten ethnographischen Freilichtmuseen der Welt gegründet: das Dorfmuseum. Am 10. Mai wurde das Museum im Beisein des Königs Karl II und der wichtigsten politischen, kulturellen und religiösen Persönlichkeiten das Museum eingeweiht. Am 17. Mai wurde es dann dem Publikum zugänglich gemacht. Die Gründung des Dorfmuseums ist das Ergebnis


    intensiver Forschungen. Zehn Jahre lang wurden die Forschungsarbeiten in etwa 600 Ortschaften Rumäniens von Universitätsprofessor Dimitrie Gusti geleitet.


    In den 80 Jahren seit der Gründung wuchs natürlich die ethnographische Sammlung des Museums. Als es eröffnet wurde, waren im Museum nur 29 Orinigal-Häuser aus unterschiedlichen Regionen Rumäniens zu sehen. Heutzutage sind es 370 Häuser, die Stück für Stück nach Bukarest gebracht und hier wieder aufgebaut wurden. Die Museums-Sammlung umfasst zudem 60 Tausend Objekte. Das Bukarester Dorfmuseum wurde deshalb in Form eines Dorfes gebaut, mit Häusern, Strassen, Kirchen, Brunnen und öffentlichen Plätzen.


    Anlässlich des 80. Jubiläums hat Rumäniens Staatschef dem Dorfmuseum Dimitrie Gusti den Kultur-Verdienst-Orden in der Klasse Großoffizier verliehen. Durch diese Auszeichnung zeigt der rumänische Staats seine Schätzung gegenüber einem Museum, das eine große Rolle in der rumänischen Kultur und Forschung spielt. Mehr als 500 Tausend Menschen besuchen jährlich das Bukarester Dorfmuseum.

  • Nachrichten 18.05.2016

    Nachrichten 18.05.2016

    VILNIUS: Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis ist am Mittwoch in Vilnius mit der litauschen Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zusammengekommen. Die beiden Amtsträger diskutierten über die regionale Sicherheit sowie den gemeinsamen Standpunkt Rumäniens und Litauens beim Nato-Gipfel in Warschau. Besonders wichtig sei eine ausgewogene Position betreffend die Konsolidierung der Ostflanke der Nato, in dem Sinne, dass die Maßnahmen sowohl den Süden als auch den Norden der Ostflanke betreffen, sagte Klaus Iohannis. Was die Flüchtlingskrise betrifft, sei das Treffen von Sanktionen gegen die EU-Staaten, die keine Migranten aufnehmen wollen, keine wirksame Lösung. Eine Alternative wäre die Verstärkung der EU-Außengrenzen, mit besonderer Hervorhebung der Europäischen Grenzagentur FRONTEX, im Rahmen derer Rumänien nach Deutschland den zweitwichtigsten Beitrag leistet, sagte Iohannis weiter. Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite sagte im Gegenzug, Rumänien und Litauen hätten ähnliche Positionen zu diesem Thema, in dem Sinne, dass die Europäische Union ihre Grenzen schützen und den Immigranten Integrationsmöglichkeiten bieten sollte.



    BUKAREST: Die USA wollen Rumänien bei der Modernisierung und Technologisierung seiner Armee Unterstützung bieten. Das erklärte am Mittwoch der US-Botschafter in Bukarest, Hans Klemm. Rumänien und die Vereinigten Staaten hätten eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der bilateralen Strategischen Partnerschaft und der gemeinsamen NATO-Mitgliedschaft, so Klemm. Der amerikanische Botschafter wohnte der Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Verteidigung und Luftfahrt am Schwarzen Meer in Bukarest bei. Die internationale Ausstellung kann bis am 20. besichtigt werden und ist außer der Luftfahrt und Verteidigung der Landessicherheit und der Sicherheit von Privatpersonen gewidmet.



    BUKAREST: Die Gewerkschaften aus Bildungs- und Erziehungswesen werden am 1. Juni einen Protestmarsch organisieren. Dies erklarte am Mittwoch Marius Nistor, einer der Gewerkschaftsführer in diesem Bereich. Die Angestellten aus dem Bildungswesen sind mit dem Entwurf der Eilverordnung über die Entlohnung der Staatsangestellten, der zur Zeit zur öffentlichen Debatte steht, unzufrieden. Am Dienstag hatte Ministerpräsident Dacian Ciolos erklärt, die Eilverordnung werde nur einen Teil der Ungleichgewichte im System ausbügeln. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    BUKAREST: Das rumänische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch bestätigt, dass in den letzten 10 Jahren an allen Orten, wo rumänische Truppen stationiert waren, Produkte des Unternehmens HexiPharma verwendet wurden. Im Skandal um die verdünnten Desinfektionsmittel wird derzeit gegen das Unternehmen Hexi Pharma strafrechtlich ermittelt. Die Firma soll die Krankheitsbekämpfung behindert und Produkte gefälscht haben. Die nonkonformen Stoffe sind offenbar seit Jahren in den Krankhenhäusern Rumäniens in Umlauf. Der Nachrichtendienst habe laut eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren mehrere Vermerke zur schlechten Qualität der Desinfektionsmittel an die legalen Informationsempfänger geschickt. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    SOFIA: Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Außenministerium, Daniel Ioniţă, leitet die rumänische Delegation beim Treffen des Ministerkommittees des Europarates, das in Sofia unter der Präsidentschaft Bulgariens stattfindet. Themen der Gespräche, an denen Vertreter der 47 Mitgliedsstaaten teilnehmen, sind unter anderen die demokratische Sicherheit für alle europäische Bürger, die Achtung der Menschenrechte in Konfliktregionen und die Antwort Europas auf die Flüchtlingskrise. Das Treffen in Sofia markiert auch die Übernahme der turnusmäßigen sechsmonatigen Präsidentschaft des Ministerkommittees des Europarates durch Estland.



    SPORT: Tennisprofi Adrian Ungur hat bei den French Open die letzte Runde des Qualifikationsturniers erreicht. Die Nummer 204 der Welt bezwang Marton Fucsovics aus Ungarn mit 6:4 und 6:2. Auch Marius Copil, derzeit auf Rang 190 zu finden, steht in der letzten Runde der Qualifikation. Er schlug den Belgier Kimmer Coppejans mit 6:3 und 6:4. Bei den Frauen treten zwei Rumäninnen in der Qualifikation an. Sorana Cîrstea (99. WTA) spielt gegen die Slowakin Jana Cepelova (134. WTA), während Andreea Mitu (114. WTA) es mit der Chinesin Jia-Jing Lu (208. WTA) zu tun bekommt. Bereits für das Hauptfeld qualifiziert sind weitere vier Spielerinnen aus Rumänien – die Weltranglistensechste Simona Halep, die Nummer 28. der Welt, Irina Begu, die 35. der Rankings Monica Niculescu und Alexandra Dulgheru, derzeit auf Rang 129.

  • Nachrichten 17.05.2016

    Nachrichten 17.05.2016

    Vilnius: Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis unterimmt einen zweitägigen Staatsbesuch in Litauen. Iohannis kommt in Vilnius mit seiner litauischen Amtskollegin Dalia Grybauskaite, mit dem Premier Algirdas Butkevicius sowie mit der Parlamentspräsidentin Loreta Graužinienė zu Gesprächen zusammen. Themenschwerpunkte bilden dabei die Verstärkung des politischen Dialogs und die Förderung der wirtschaftlichen Kooperation. Auf der Gespächsagenda stehen ebenfalls Themen der EU-Regionalpolitik.



    Bukarest: Der rumänische, politisch unabhängige Premierminister Dacian Cioloş hat am Dienstag dem Finanzexperten Vlad Voiculescu vorgeschlagen, das Amt des Gesundheitsministers zu übernehmen. Dieses wurde nach dem Rücktritt von letzer Woche des ehemaligen Inhabers Patriciu Achimas-Cadariu. Gesellschaftsengagiert und zurzeit Kabinettleiter der Finanzministerin Anca Dragu, rief Voiculescu im Jahr 2008 das sogenannte Zytostatiker-Netzwerk ins Leben. Es handelte sich dabei um über 400 Freiwillige aus ganz Europa, die nach Rumänien Zytostatiker brachten, die den Krebskranken fehlten. Interimsgesundheitsminister ist der Regierungschef selbst. Er hat die Dringlichkeitsma‎ßnahmen infolge der Enthüllungen bezüglich der Verdünnung der in Krankenhäusern eingesetzten Desinfektionsmittel koordiniert. Auch am Dienstag wiederrief der Desinfektionsmittelhersteller Hexi Pharma seinen Infolvenzantrag. Die Firma wird von den Staatsanwälten wegen unangemessener Teilnahme an der Straftat zur Beeinträchtigung der Krankheitenbekämpfung strafrechtlich verfolgt. Zuvor hatte das Gericht der Firma das Verbot auferlegt, für einen Zeitraum von 60 Tagen, die Auflösungs- oder Liquidationsverfahren einzuleiten oder ihre Aktiva zu verkaufen.



    Bukarest: Das Plenum der Abgeordnetenkammer konnte über den einfachen Misstraeunsantrag Achim Irimescu — das grö‎ßte Desaster in der Landwirtschaft im postkommunistischen Rumänien“ wegen unzureichender Beteiligung nicht abstimmen. Eingeleitet wurde der Antrag gegen den Landwirtschaftsminister Irimescu von 84 Abgeordneten der sozial-demokratischen Partei PSD und der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE. Der Antrag richtet sich gegen die Missstände in der rumänischen Landwirtschaft. Während der Amtszeit von Irimescu hätte das Landwirtschaftsministerium direkte Subventionen nicht gezahlt, das Abrufen von EU-Fonds durch Rumänien sowie Investitionen im Bewässerungsbereich blockiert. Der Antrag prangert zudem das unzulängliche Management im Landwirtschaftsministerium an. Am Vortag wies Irimescu die Vorwürfe zurück. Seine Arbeit sei von den Verbänden rumänischer Landwirte hoch geschätzt, so der Landwirtschaftsminister.



    Bukarest: Arbeitsminister Dragos Pîslaru hat am Dienstagabend den Etnwurf zur Dringlichkeitsverordnung bezüglich der Entlohnung von Staatsbediensteten vorgestellt. Der besagte Entwurf nimmt sich vor, die Unebenheiten im öffentlichen Entlohnungssystem auszübügeln und gleiche Lohnrechte für die gleiche Arbeit zu gewähren. Die Gewerkschaftler aus dem Bildungssystem kündigten an, dass sie über den Inhalt der Entlohnungsverordnung unzufrieden sind. Sie behaupten, es gebe keine Verbesserungen im Vergleich zur vorherigen Verordnung und es seien keine zusätzlichen Beträge zugewiesen worden. Die angekündigten Ma‎ßnahmen sollen ungefähr 400.000 Staatsbedienstete betreffen.



    Bukarest: Der rumänische Premier Dacian Cioloş hat sich am Dienstag an der Eröffnung eines neuen Gebäudeflügels des Dorfmuseums beteiligt. Das Bukarester Freilichtmuseum feiert heute seinen 80. Jahrestag. Das Dorfmuseum wurde offiziell am 10. Mai 1936 eröffnet, sieben Tage später wurde es auch für das Publikum eröffnet. Die Initiative ist dem Soziologen Dimitrie Gusti zu verdanken, der in der Zwischenkriegszeit dutzende bäuerliche Häuser und Höfe aus dem ganzen Land nach Bukarest zusammenbringen wollte. Derzeit präsentiert das Museum 370 Denkmäler und 60.000 Gegenstände, die dem Kulturgut des Landes gehören.

  • Rumänien erfüllt nicht alle Kriterien zum Euroraum-Beitritt

    Rumänien erfüllt nicht alle Kriterien zum Euroraum-Beitritt

    Selbst wenn Rumänien den Euroraum-Beitritt anstrebt, erfüllt das Land nicht alle erforderlichen Beitrittskriterien. Laut dem EU-Abkommen überprüft die Europäische Kommission jedes zweite Jahr oder auf Ansuchen eines Mitgliedstaates, ob alle Kriterien zur Einführung der europäischen einheitlichen Währung erfüllt werden. Die Europäische Kommission stellt in ihrem letzten Konvergenzbericht fest, dass die Fortschritte Bulgariens, Tschechiens, Kroatiens, Litauens, Ungarns, Polens, Rumäniens und Schwedens, alles Staaten, die den Euro einführen wollen, nicht auf demselben Niveau liegen. Dem besagten Bericht zufolge erfülle Rumänien zwei von den fünf Konvergenzkriterien zur Einführung der gemeinsamen europäischen Währung nicht.



    Es handelt sich um die Inflation und um den Wechselkurs. Rumänien erfülle dennoch die erforderlichen Kriterien angesichts des Handelsdefizites, der öffentlichen Schulden und der langfristigen Realzinsen. Dem Bericht zufolge lag der durchschnittliche Wert der Inflation in den letzten 12 Monaten und bis April 2014 bei 2,1%, d.h. über dem Referenzwert von 1,7%. Das ist der berechnete Durchschnitt der Inflationsraten in Litauen, Portugal und Irland in den letzten 12 Monaten plus 1,5%. Die Europäische Kommission schätzt einen Anstieg der Inflationsrate bis zu 3,3% im Jahr 2015. Der EU-Bericht zeigt des Weiteren, dass Rumänien die Wechselkurspolitik des kontrollierten Floating verfolge, die Eingriffe der Zentralbank in den Währungsmarkt ermöglicht. Nach der internationalen Finanzkrise verzeichnete die Landeswährung Leu eine deutliche Stabilisierung, in den letzten zwei Jahren wurde der Leu hingegen gegenüber dem Euro um 1,9% abgewertet, so der EU-Bericht.



    Gegen Rumänien laufe dennoch kein EU-Verfahren wegen exzessiven Haushaltsdefizites. 2013 lag das Haushaltsdefizit bei 2,3% des Bruttoinlansproduktes. Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge soll das Haushaltsdefizit 2014 auf 2,2% des Bruttoinlandsproduktes und 2015 auf 1,9% sinken, während die öffentlichen Schulden von 38% des Bruttoinladsproduktes wie im Jahr 2013 auf 40% im Jahr 2015 wachsen sollen. Die Raten der langfristigen Zinsen sind im Monat April auf 5,3% gesunken und liegen somit unter dem Referenzwert von 6,2%. Das Geschäftsumfeld in Rumänien habe dem Bericht zufolge nicht so gut wie in anderen EU-Staaten funktioniert und die Gesetzgebung im Bankenbereich sei nicht vereinbar mit der Einführung der europäischen gemeinsamen Währung.



    Das einzige Land, das die EU-Konvergenzkriterien zum Euroraumbeitritt erfülle, sei Litauen. Ab 1. Januar 2015 soll der Euroraum nach dem Beitritt Litauens 19 Mitglieder haben. Litauen wird somit nach der Slowakei, Slowenien, Estland und Lettland zum fünften Land des ehemaligen kommunistischen Raums, die die gemeinsame europäische Währung einführt. Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Polen und Schweden erfüllen derzeit nicht alle Kriterien zum Euroraum-Beitritt. Ihre Situation soll in zwei Jahren erneut geprüft werden.

  • Nachrichten 9.01.2014

    Nachrichten 9.01.2014

    ATHEN: Griechenland, das seit dem 1. Januar den Halbjahresvorsitz des EU-Rates innehat wird auf den Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens bestehen. Dies erklärte am Donnerstag der griechische Minister für Öffentliche Ordnung und Bürgerschutz Nikolaos Georgios-Dendias in Athen. Er wird sechs Monate lang den Rat für Justiz und Innenagelegenheiten leiten, der in der besagten Akte das letzte Wort hat. Am Mittwoch hatte der rumänische Au‎ßenminister anlä‎ßlich der Übernahme des EU-Vorsitzes durch Griechenland in Bukarest erklärt, dass Rumänien weiterhin handeln wird, um die politischen Schengen-Beitrittskriterien zu erfüllen. Er erinnerte daran, dass Bukarest die erforderlichen technischen Kriterien für den Beitritt zum Freizügigkeitsraum bereits erfüllt hat. Ursprünglich für den Frühling 2011 geplant wurde der Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens mehrmals verschoben. Die Vorwürfe gegen die beiden Länder beziehen sich auf den Reformmangel in der Justiz und auf die ineffiziente Bekämpfung des organisierten Verbrechens.



    VILNIUS: Der rumänische Au‎ßenminister Titus Corlăţean, der sich auf Litauen-Reise befindet, ist mit seinem litauischen Gegenüber Linas Linkevičius zusammen gekommen, dessen Land den Turnusvorsitz der EU bis zum 31. Dezember innehatte. Die beiden führten unter anderem Gespräche über die Beteiligung Rumäniens an einem Eisenbahnvorhaben, das das Baltikum mit dem Schwarzen Meer, wo Rumänien Anreinerstaat ist, verbinden soll. Au‎ßerdem betonten Corlăţean und sein litauischer Amtskollege die Bedeutung der Politik der offenen Türen der NATO, vor dem Hintergrund, dass Rumänien und Litauen 10 Jahre seit ihrem Beitritt zur besagten Allianz verzeichnen. Das Treffen der beiden Au‎ßenminister fand anlä‎ßlich der Teilnahme des rumänischen Chefdiplomats an einer informellen Veranstaltung in Litauen statt.



    WASHINGTON: Die Stellvertretende US-Au‎ßenministerin Victoria Nuland trifft am Freitag für einen zweitägigen Besuch in Bukarest ein. In der rumänischen Hauptstadt soll sie vom Staatschef Traian Băsescu und Au‎ßenminister Titus Corlăţean empfangen werden. Zudem soll Nuland in Bukarest mit Mitgliedern der Zivilgesellschaft zu Gesprächen zusammenkommen. Die bilateralen Beziehungen, Regionalprobleme und die Bemühungen Rumäniens, den Rechtsstaat zu stärken dürfen dabei zur Sprache kommen. Der Rumänien Besuch ist Teil einer europäischen Reise, auf deren Agenda ebenfalls die Nato-Staaten Deutschland, die Niederlande, Litauen und Frankreich stehen.



    BUKAREST: Das Handelsdefizit Rumäniens ist in den ersten elf Monaten des Vorjahres um 3,5 Milliarden Euro, auf 5,19 Milliarden Euro gesunken, teilte heute nach ersten Schätzungen das Nationale Statistikamt mit. In der Zeitspanne 1 Januar- 30 November stiegen die Exporte auf über 45 Milliarden Euro, während die Importe den Wert von rund 50 Milliarden Euro betrugen. Damit stiegen die Exporte um 9,0%, während die Importe um 0,4% im Vergleich zur selben Zeitspanne 2012 gesunken sind.

  • Litauen übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

    Litauen übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

    Litauen hat am 1. Juli die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Die 3,2 Millionen Einwohner gro‎ße Republik verzeichnet somit eine doppelte Premiere: Litauen übernimmt erstmals seit seiner Aufnahme in die Europäische Union 2004 die EU-Ratspräsidentschaft und wird somit zum ersten baltischen Staat, der die Ratspräsidentschaft inne hat. Die beiden Nachbarländer, ebenfalls ehemalige Sowjetrepubliken, Lettland und Estland werden diese Rolle 2015, bzw. 2018 übernehmen.




    Die litauische EU-Ratspräsidentschaft ist zudem die erste einer Union mit 28 Mitgliedstaaten, nach dem Beitritt Kroatiens. Litauen sei dafür vorbereitet, sagte Präsidentin Dalia Grybauskaitė, während die Medien europaweit von der Menge Aufgaben berichten, die in den kommenden sechs Monaten vor dem kleinen Staat liegen. Europa nähert sich dem Ende der Amtszeit der Europäischen Kommission und des Europaparlaments.




    Auf der europäischen Agenda stehen viele Aufgaben, unter denen auch unvollendete Angelegenheiten. Laut dem Nachrichtenportal EUobserver, soll Litauen in seinem Programm den Akzent hauptsächtlich auf Wirtschaftswachstum setzen. Selbst wenn das Land den Euro erst 2015 einführen will, sei in Litauen eine deutliche Belebung der Wirtschaft während der Wirtschaftskrise festzustellen, im Vergleich zu anderen EU-Staaten. Daher erklären die Behörden in Vilnius ihren Optimismus vor dieser Herausforderung. Während der litauischen Präsidentschaft muss der Rahmenhaushalt 2014-2020 umgesetzt werden. Litauen muss sich au‎ßerdem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen zum Ziel setzen. Die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit den USA müssen au‎ßerdem fortgesetzt werden.




    Litauen kündigte zudem an, sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und den osteuropäischen Ländern einzusetzen. Die Ostpartnerschaft soll mit einem Gipfel in Vilnius gestärkt werden. Dabei soll ein neues engeres Assoziierungsabkommen mit der Republik Moldau unterzeichnet werden. Auf der Agenda des Gipfeltreffens in der litauischen Hauptstadt steht zudem die Visa-Liberalisierung für moldauische Bürger.




    Die Aufnahme Rumäniens und Bulgariens in den grenzkontrollfreien Schengenraum gilt überdies als eine schwere Angelegenheit für die kommende Zeit. Früher oder später müsse sie gelöst werden, sagte Präsidentin Dalia Grybauskaitė. Selbst wenn es witerhin offene Punkte gibt, die noch erledigt werden müssen, gäbe es dafür den politischen Willen, fügte die litauische Präsidentin hinzu. Rumänien und Bulgarien wissen genau, wo ihre Schwachpunkte liegen, so die Behörden in Vilnius. Für einen endgültigen Beschluss sei aber die Einigung aller Mitgliedstaaten erforderlich und einige davon haben noch Vorbehalte gegen die Aufnahme Rumäniens und Bulgariens in die grenzkontrollfreie Schengen-Zone.