Tag: Lizica Codreanu

  • Nationales Tanzzentrum: Kühne Projekte für mehr Sichtbarkeit

    Nationales Tanzzentrum: Kühne Projekte für mehr Sichtbarkeit

    2017 ging für das Nationale Tanz-Zentrum in Bukarest CNDB so zu Ende, wie es seit vier Jahren zur Traditionen geworden ist: mit der Gala der CNDB-Preise. Bei dieser 4. Auflage der Preisverleihung wollte das Team vom Nationalen Tanz-Zentrum in Bukarest einige Persönlichkeiten ehren, die im Laufe des 20. Jahrhunderts den Rahmen für den zeitgenössischen choreographischen Kontext in Rumänien gesetzt haben. Die Vorreiter des rumänischen Tanzes haben Regeln gebrochen, sie haben den Tanz emanzipiert, sie waren mutig“, sagt Vava Ştefănescu, Managerin des Nationalen Tanz-Zentrums in Bukarest (CNDB). Die Preisträger 2017 sind die Choreographen und Tänzer Floria Capsali, Vera Proca-Ciortea, Iris Barbura, Lizica Codreanu, Paule Sybille, Stere Popescu, Gabriel Negri, Esther Maghiar und Trixy Checais. Dieser Vorschlag stellte eine Einleitung dar zu dem, was dieses Jahr und in 2019 auf Zentrum zukommen werde, erläutert die Managerin Vava Ştefănescu:



    Es war eine ziemlich radikale Option, weil beim Nationalen Tanz-Zentrum in Bukarest eine Etappe zu Ende geht und eine andere startet. 2019 werden wir in ein eigenes Gebäude des Nationalen Tanz-Zentrums umziehen. Bis jetzt gab es eine bestimmte Art, den zeitgenössischen Tanz zu fördern und diesen sichtbar zu machen. Ab jetzt müssen wir es anders betrachten und uns anders vorbereiten. Ich glaube, die Institution braucht eine Belebung, eine Belebung der eigenen Einstellung. Wenn eine Etappe zu Ende geht, schaut man zurück. Dank dieser Menschen hat der zeitgenössische Tanz eine Zukunft. Ich habe fest daran geglaubt, dass wir diese Persönlichkeiten ehren müssen. Wir dürfen sie nicht vergessen und müssen ihre Erfolge, ihre Dreistigkeit, ihren Mut, und insbesondere die Sprengung der Grenzen und des traditionellen Zustands ehren. Irgendwie soll also der Geist derjenigen, die geehrt wurden, beim Tanz-Zentrum befolgt werden. Du schaust zurück und siehst eigentlich die Zukunft.“




    Das Nationale Tanz-Zentrum in Bukarest ist Produzent, Gastgeber, Trainer, Forscher und Vermittler. Über die zukünftige Strategie des Zentrums berichtet weiter Vava Ştefănescu:



    Das Zentrum wird in die Innenstadt umziehen. 2018 und teilweise 2019 werden wir uns nur vorbereiten, damit wir 2019 wirklich unsere Türen mit einer klaren Botschaft und einer klaren Einstellung für das Publikum öffnen können. Das ist sehr wichtig. Deswegen glaube ich, dass die erste Achse dieser Strategie die Intensivierung der Ideen, der Dialoge und der öffentlichen Vorträge ist. Es gibt viele Projekte, die vervielfacht werden sollen. Wenn sie nicht vervielfacht werden, dann soll die Dauer verlängert werden, um einen grö‎ßere Wirksamkeit zu erzielen. Und auch die Sichtbarkeit muss besser und das Publikum mehr als bis jetzt eingebunden werden. Wir versuchen, sowohl in Bukarest als auch im ganzen Land mehrere Vorführungen von Gast-Projekten zu haben. Wir haben es nicht geschafft, Filialen des Zentrums in anderen Städten zu öffnen. Laut dem Justizministerium muss das Parlament eine solche Entscheidung billigen, was interessant ist. Aber wir werden die Au‎ßenstellen, die wir und das Publikum im Land brauchen, öffnen. Wir alle wissen, dass die choreographische Kultur sich nicht allein auf Bukarest beschränken darf.“




    Dieselbe Strategie sieht auch die Planung von Mini-Spielzeiten in mehreren Städten des Landes vor. Zunächst soll dies in Craiova und Târgu Mureş (Neumarkt) geschehen. Es folgen Iaşi (Jassy), Cluj (Klausenburg), Timişoara (Temeswar) und vielleicht sogar auch Constanţa und Braşov (Kronstadt). Zum Schluss einen Ausblick aus der Zentrale über den zeitgenössischen Tanz in Rumänien. Die CNDB-Intendantin und Choreographin Vava Ştefănescu ist der Ansicht, dass die Zukunft sehr wohl rosig sein kann.



    Es sieht viel besser aus als vor 10 Jahren. Aber es scheint mir, dass es dem Tanz gelungen ist, sich einzuordnen, aber diese Kunstform schafft es noch nicht, eine eigenständige Stimme zu entwickeln. Mit anderen Worten — es gibt keinen speziellen Diskurs im künstlerischen Denken, keine wirklich neuen oder kühnen Ideen. Es ist sehr gut, dass zeitgenössische Tanzensembles überall eingeladen werden, es gibt viele Produktionen, viel mehr als vor vier Jahren. Es gab auch Festivals und Theater, die Tanzaufführungen produzieren. Es läuft wirklich gut! Aber sie sind in der gleichen braven Ästhetik geschrieben. Mutige oder problematischere Fakten beginnen an Durchschlagskraft einzubü‎ßen, die öffentliche Aufmerksamkeit zu verlieren. Das Nationale Tanzzentrum strebt danach, einen breiteren Rahmen zu schaffen, in dem sich Publikum und Künstler vertreten fühlen. Auf der anderen Seite haben die Künstler die Aufgabe, authentisch zu sein, um für eine individuelle, persönliche Stimme zu kämpfen. Ich würde es gerne sehen, wenn sie die Gefahr in Kauf nehmen würden, weniger Applaus zu bekommen, aber dafür Fragen aufzuwerfen und dadurch Debatten anzufachen, durch das, was sie tun. Das Zentrum allein wird es nie können, aber die zahlreichen Künstler haben mehr Gewicht. Und das Publikum ist noch zahlreicher. Das Motto hinter all der Arbeit und den Kämpfen im Jahr 2018 ist, dass wir alle sagen: ‚Du bist der Kontext.‘ Sie bauen den Kontext auf. Es scheint mir sehr wichtig für die Menschen — das Publikum, die Künstler –, selbständig zu werden und sich bewusst zu werden, dass sie einen Platz und ein Volumen um sich herum haben und dass Dinge infolge ihrer Aktionen tatsächlich passieren. Nicht nur beim CNDB. Auch in der Politik, Wirtschaft und im sozialen Leben.“

  • Reenactment: Tänzerin Lizica Codreaunu in der Werkstatt von Brâncuşi

    Reenactment: Tänzerin Lizica Codreaunu in der Werkstatt von Brâncuşi

    Die Tänzerin und Choreographin Lizica Codreanu ist heute in Rumänien wenig bekannt. In den Zwanzigern faszinierte sie mit ihrem au‎ßerordentlichen Talent zahlreiche Künstler in Paris, darunter den Bildhauer Constantin Brâncuşi. Anhand von Bildern und Briefen erzählt heute die Museumsforscherin Doina Lemny ihre Geschichte nach, und beim Bukarester Tanzzentrum (CNDB) werden ihre Tanzaufführungen nachgespielt.



    Im Jahr 1922 hat der Bildhauer Constantin Brâncuşi ein Tanzkostüm für Lizica Codreanu angefertigt, lie‎ß die Platte mit den bekannten Klavierstücken Gymnopédies“ von Erik Satie spielen und lud die Tänzerin ein, in seiner Werkstatt, unter Skulpturen, einen Tanz zu erfinden. Das ganze porträtierte Brâncuşi mithilfe einer Thornton-Pickard-Kamera in sieben denkwürdigen Bildern. 1996 bildete der Regisseur Cornel Mihalache das Kostüm von Lizica Codreanu nach den Bildern aus dem Jahr 1922 nach und schlug der Choreographin Vava Ştefănescu ein scheinbar unmögliches Reenactment“ (Nachspielen) in der Werkstatt des Bildhauers auf Musik von Satie. Das Nationale Tanzzentrum Bukarest organisierte jüngst eine Aufführung, die die Tänzerin und Choreographin Lizica Codreanu wieder in die Aufmerksamkeit bringt.



    Das Treffen fand im Rahmen des Programms Hors les Murs“ des Bukarester Tanzzentrums statt. Mit dem im Jahr 2014 ins Leben gerufenen Projekt setzt sich das Tanzzentrum zum Ziel, über die vier Mauern hinaus zu gehen, die es beherbergt, und neue Wege einzuschlagen. Die Veranstaltung brachte den Regisseur Cornel Mihalache, die Forscherin Doina Lemny und die Choreographin Vava Ştefănescu zu einer Diskussion zusammen, die von Igor Mocanu moderiert wurde: Die heutige Veranstaltung widmen wir Lizica Codreanu, weil sie bis gestern die an sich unbekannte Tänzerin und Choreographin Rumäniens blieb. Das Projekt Hors les Murs“ nimmt sich vor, eine kaum bekannte Geschichte wiederzubeleben und die Persönlichkeit von Lizica Codreanu in den Vordergrund der Tanzkunst zu rücken“, sagte Mocanu.



    Bei der Arbeit am Dokumentarfilm Brâncuşi“ im Jahr 1955 entdeckte der Regisseur Cornel Mihalache Bilder von Lizica Codreanu beim Tanzen. Mihalache wandte sich an Geta Solomon für die Nachbildung des Tanzkostüms und an die Choreographin Vava Ştefănescu für das Nachspielen des Tanzes von Lizica Codreanu. Vava Ştefănescu dazu:



    Ich war 25 Jahre alt, ich konnte nicht erraten, was ein Reenactment ist, und auch nicht vorahnen, dass ich zukünftig ein erhebliches Interesse für eine Persönlichkeit der Tanzkunst zeigen und mich dafür einsetzen werde, ihre Werke wiederaufzuführen. Ich wusste damals auch nicht, dass man sich bei jeder Forschung zunächst mit den sogenannten schwarzen Löchern konfrontieren muss. Es passte mir eigentlich ganz gut, über wenige Informationen zu verfügen, weil ich Raum zum Erfinden hatte und glaubte, eine wunderbare und zugleich gespenstische Persönlichkeit zu entdecken. Ich habe mit gro‎ßem Eifer das ursprüngliche Kostüm bewahrt, weil ich den Eindruck hatte, in einer der Skulpturen von Brâncuşi gekleidet zu sein.“




    Vor zwei Jahren erschien im Verlag Vellant das Buch Lizica Codreanu. Eine rumänische Tänzerin in der Pariser Avantgarde“, ein Buch, das bereits in Frankreich veröffentlicht wurde. Die Autorin des Buches ist Doina Lemny, Forscherin am Nationalmuseum für Moderne Kunst, im Pompidou-Zentrum in Paris und Brâncuşi-Expertin. Die Autorin mehrerer Bücher über Brâncuşi entdeckte Lizica Codreanu im Brâncuşi-Archiv und war darüber empört, dass niemand von ihr gehört hatte:



    Die Forschung lief schwieriger als gedacht, weil es am Anfang des 20. Jahrhunderts keine Ballettschule gab, die Lizica besuchen konnte, und daher konnte ich mich auch an niemanden für Informationen wenden. Mit wenigen Erkenntnissen habe ich aber ihren Lebensfaden verfolgt und fühlte mich gleich davon angezogen. Ihre Vergangenheit habe ich in enger Verbindung mit dem Leben ihrer Schwester, der Bildhauerin Irina Codreanu, nachgeforscht. Beide waren mutige Frauen, die ein spannendes Leben führten und sich auf ein Abenteuer nach Paris begaben. Dort wurden sie zu Schützlingen von Brâncuşi, er verhalf ihnen zum Durchbruch im Leben der Pariser Avantgarde. Der Sohn und das Enkelkind von Lizica Codreanu zeigten mir einige Bilder, Plakate und Briefe, die ihr Leben nacherzählten. Zwei oder drei Briefe stammten sogar vom berühmten Mitbegründer des Dadaismus, Tristan Tzara. Ich habe Lizica dabei auf einem Bild bei MOMA erkannt.“




    Lizica Codreanu war nur kurze Zeit als Tänzerin und Choreographin tätig. Sie brach ihre Karriere 1927 ab, als sie den französischen Intellektuellen Jean Fontenoy heiratete. Die Ehe scheiterte und Lizica kehrte nach Paris zurück. Dort eröffnete sie unter der Anleitung eines der grö‎ßten Yoga-Experten ein Hatha-Yoga-Studio. Es war genau in der Zeit in den Drei‎ßigern, als Yoga in Paris in Mode kam. Doina Lemny:



    Ihr Sohn hat mich total entmutigt. Er sagte, dass Lizica keine Karriere als Tänzerin verfolgte. Und das war einigerma‎ßen wahr, denn ihre Karriere war sehr kurz. Sie tanzte in der Werkstatt von Brâncuşi und wurde von der berühmten Künstlerin Sonia Delaunay entdeckt, die Kostüme anfertigte. Sie weigerte sich aber, ein Kostüm von Fernand Léger zu tragen, denn er fertigte meistens Ballettkostüme an. In Paris wurde sie gar nicht vom Ballett angezogen, sie besuchte auch keine Ballettschule, sondern Zirkuskurse. Sie knüpfte zahlreiche Kontakte zu Künstlern. Sie war ein künstlerischer und erfinderischer Geist, sie trainierte in der Werkstatt von Brâncuşi, was den Bildhauer völlig faszinierte.“




    Das Buch feierte einen gro‎ßen Erfolg in Frankreich, erzählt anschlie‎ßend Doina Lemny:



    Meine Kollegen vom Pompidou-Zentrum, die Sonia Delaunay und Léger in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stellen, zeigten ein gro‎ßes Interesse an der Beziehung zwischen den Kostümen der Künstlerin Sonia Delaunay und dieser rumänischen Tanzkünstlerin, die unbekannt blieb. Ich wurde bei zahlreichen Veranstaltungen des Pompidou-Zentrums zur Sprecherin von Lizica Codreanu. Sie fasziniert mit ihrem au‎ßergewöhnlichen Talent und ihrer Persönlichkeit auch heute zahlreiche Menschen.“




    Die Managerin des Bukarester Tanzzentrums, Vava Ştefănescu, sagte über den Platz, den Lizica Codreanu im zeitgenössischen Tanz Rumäniens belegt:



    Sie stellt ein wahres Symbol dar. Sie konnte sich äu‎ßerst natürlich zwischen verschiedenen Welten, Kunstbereichen, Ideen und Perspektiven bewegen, aus denen man den Menschenkörper und den Tanz betrachten kann. Das passiert einigerma‎ßen auch heute noch mit den Künstlern.“

  • La danseuse Lizica Codreanu

    La danseuse Lizica Codreanu

    En 1922, le sculpteur Constantin Brâncuşi a confectionné un costume de danse pour Lizica Codreanu, a fait jouer le disque de vinyle avec les « Gymnopédies » d’Erik Satie sur son électrophone et invité la danseuse à créer une danse dans son atelier, parmi ses sculptures. Toute l’action a été documentée par Brâncuşi à l’aide d’un Thornton Pickard à crémaillère ; sept images en ont résulté. En 1996, le réalisateur Cornel Mihalache reconstituait le costume de Lizica Codreanu d’après les images de 1922 et proposait à la chorégraphe Vava Ştefănescu une recréation, une remise en scène apparemment impossible : refaire la danse de l’atelier du sculpteur sur la musique de Satie. Récemment, le Centre national de la danse de Bucarest a organisé un événement centré sur la chorégraphe et danseuse Lizica Codreanu.



    La rencontre a eu lieu dans le cadre du programme « Hors les murs » du Centre national de la danse de Bucarest, lancé en 2014, par lequel l’institution se propose de sortir de son siège pour mettre en débat d’autres thèmes. L’événement a réuni le réalisateur Cornel Mihalache, la chercheuse Doina Lemny et la chorégraphe Vava Ştefănescu, le modérateur de la discussion ayant été Igor Mocanu.



    Igor Mocanu: « Cette édition, nos l’avons consacrée à Lizica Codreanu parce qu’elle était, jusqu’il y a peu, la danseuse et la chorégraphe par excellence, inconnue de l’histoire de la danse roumaine, que ce soit de Roumanie ou de la diaspora. Hors les murs se propose justement d’introduire dans l’actualité du débat, mais aussi de la pratique artistique de la danse, une histoire que nous ne connaissons pas. »



    Travaillant, en 1995, sur son documentaire « Brâncuşi », le réalisateur Cornel Mihalache a découvert des photos de la danse de Lizica Codreanu. Il a fait appel à Geta Solomon pour re-créer le costume et à la chorégraphe Vava Ştefănescu pour remettre en scène la danse.



    Vava Ştefănescu : « J’avais quelque chose comme 25 ans. Je n’avais aucune idée que je faisais une reconstitution et que les figures et la récupération des créations et des personnalités du monde de la danse allaient me préoccuper autant. Je ne pouvais pas savoir qu’à chaque fois que l’on essaie de faire une recherche, on bâtit sur des trous noirs. Comme je ne disposais pas de beaucoup d’informations, j’ai pu inventer et croire que j’accédais à l’esprit d’une personnalité merveilleuse, mais fantasmatique. En fait, j’étais sous la loupe de l’œil de Cornel et j’avais le repère d’Erik Satie. En plus, j’ai gardé religieusement le costume, parce que j’avais la sensation d’être vêtue d’une sculpture de Brâncuşi. »



    Voici deux ans, les Editions Vellant lançaient à Bucarest le livre « Lizica Codreanu. Une danseuse roumaine dans l’avant-garde parisienne », livre déjà paru en France. L’auteure en est Doina Lemny, chercheuse au Musée national d’art moderne, à Paris, et spécialiste de Brâncuşi, à qui elle a consacré plusieurs ouvrages. Intriguée par le fait que personne ne savait qui était Lizica Codreanu, Doina Lemny commence à chercher des documents.



    Doina Lemny: « La recherche a été assez difficile, puisqu’au début du 20e siècle il n’y avait pas d’école de ballet que Lizica eut pu suivre, je n’ai trouvé personne qui aurait pu m’en parler. Avec le peu d’informations que j’avais, j’ai essayé de dresser le parcours de cette vie, que j’ai trouvé intéressante dès le début. Et pour cause : Lizica et sa sœur, la sculptrice Irina Codreanu, étaient des présences constantes dans l’atelier de Brancusi. Ce furent deux personnalités très courageuses, qui s’étaient lancées dans une aventure à Paris, sans avoir reçu trop d’aide, et qui ont réussi à se faire accepter par Brancusi. A mon avis, ce fut le moment le plus important de leur existence, car l’artiste roumain les a aidées à se créer beaucoup de liens avec l’avant-garde parisienne. J’ai travaillé sur plusieurs affiches fournies par le fils et le petit-fils de Lizica Codreanu. Des affiches originales, des photos et quelques lettres. Parmi elles — deux ou trois documents de l’écrivain Tristan Tzara. A cette occasion j’ai découvert Lizica Codreanu sur une photo se trouvant au Musée d’Art moderne de New York. »



    Lizica Codreanu a eu une très brève carrière de danseuse et de chorégraphe. Elle a arrêté son activité en 1927, lorsqu’elle s’est mariée avec le journaliste et écrivain français Jean Fontenoy, qu’elle a suivi dans sa mission en Chine. Au moment où son mariage n’a plus fonctionné, Lizica est rentrée à Paris. Esprit inventif, elle ne s’est pas laissée emporter par la tristesse, mais elle a ouvert un cabinet de Hathayoga, sous l’œil attentif d’un des plus grands spécialistes du yoga de l’époque. C’était justement le moment où le yoga faisait son apparition à Paris, au début des années ‘30.



    Doina Lemny raconte: « Son fils m’a découragée, me disant que Lizica n’avait pas fait de carrière de danseuse. Ce qui est vrai. Elle est apparue comme une étoile filante. Elle dansait surtout dans l’atelier de Brancusi et avait attiré l’attention de plusieurs artistes renommés, dont Sonia Delaunay, qui créait des costumes à l’époque. Elle a également attiré l’intérêt de Fernand Léger, mais elle a refusé de porter ses costumes, parce que Léger créait des costumes de ballet rigides. Elle n’a suivi aucune école de ballet classique. Bien au contraire, elle a pris des cours de cirque… elle parlait avec les artistes… Elle était pratiquement entrée dans une atmosphère de création. Esprit artistique et inventif, elle s’entraînait dans l’atelier de Brancusi et le sculpteur en était fasciné. »



    Le livre de Doina Lemny a connu de nombreux échos en France: « Mes collègues du Centre Pompidou, qui s’occupent surtout de Sonia Delaunay et de Fernand Léger, ont été très intéressés par le lien entre les costumes de Sonia et cette artiste complètement méconnue. A part cela, j’ai été invitée à de nombreux colloques. Je suis devenue la porte-parole de Lizica Codreanu. Tout le monde est surpris par ces images extraordinaires, par les mouvements qu’elle a inventés, par sa danse, par sa performance. »



    Quelle est la place de Lizica Codreanu dans la danse contemporaine roumaine? Vava Ştefănescu, manager du Centre national de la danse de Bucarest explique: « A mon avis, elle est un symbole à part. Elle symbolise cette fluidité, cette mobilité entre les différents univers, entre les domaines artistiques, entre les différentes idées, entre les différentes perceptions du corps et du mouvement. C’est en quelque sorte ce qui arrive aux artistes d’aujourd’hui. » (Trad. Ligia Mihaiescu, Valentina Beleavski)

  • Dansatoarea Lizica Codreanu în atelierul lui Brâncuşi

    Dansatoarea Lizica Codreanu în atelierul lui Brâncuşi

    În 1922, sculptorul Constantin Brâncuşi a confecţionat un costum de dans pentru Lizica Codreanu, a pus vinilul cu Gymnopediile” lui Erik Satie la picup şi a invitat-o pe aceasta să creeze un dans în atelierul său, printre sculpturi. Toată acţiunea a fost documentată de Brâncuşi cu ajutorul unui Thornton Pickard cu burduf şi cremalieră, rezultând şapte imagini. În 1996, regizorul Cornel Mihalache reconstituia costumul Lizicăi Codreanu după imaginile din 1922 şi îi propunea dansatoarei şi coregrafei Vava Ştefănescu un reenactment/ reînscenare aparent imposibil(ă): să refacă dansul din atelierul sculptorului pe muzica lui Satie. Recent, Centrul Naţional al Dansului Bucureşti a organizat un eveniment având-o în atenţie pe coregrafa şi dansatoarea Lizica Codreanu.



    Întâlnirea a fost organizată în cadrul programului Hors les Murs” al Centrului Naţional al Dansului Bucureşti, lansat în 2014, prin care instituţia îşi propune să iasă dintre zidurile care o găzduiesc, pentru a pune în discuţie şi altfel de teme. Evenimentul i-a adus împreună pe regizorul Cornel Mihalache, cercetătoarea Doina Lemny şi coregrafa Vava Ştefănescu, într-o discuţie moderată de Igor Mocanu: Ediţia de azi am consacrat-o Lizicăi Codreanu fiindcă, până mai ieri, era dansatoarea şi coregrafa prin excelenţă necunoscută a istoriei dansului românesc, din ţară sau din diaspora, Hors les Murs propunându-şi tocmai să aducă în actualitatea discuţiei, dar şi a practicii artistice a dansului, o istorie pe care nu o cunoaştem”.




    Lucrând, în 1995, la documentarul Brâncuşi”, regizorul Cornel Mihalache a descoperit fotografii din dansul Lizicăi Codreanu. Mihalache apelează la Geta Solomon pentru re-crearea costumului şi la dansatoarea şi coregrafa Vava Ştefănescu, pentru reînscenarea dansului Lizicăi Codreanu. Vava Ştefănescu: Aveam vreo 25 de ani. Habar nu aveam că fac un re-enactment şi că în viitor o să mă preocupe atât de tare figurile şi recuperarea creaţiilor şi personalităţilor din lumea dansului. Şi nu aveam de unde să ştiu că, de câte ori încerci să faci o cercetare, te bazezi pe găuri negre. Mie mi-a convenit foarte mult faptul că nu am avut prea multă informaţie, pentru că am putut să inventez şi să cred că intru în spiritul unei minunate, dar fantasmatice personalităţi. Şi, de fapt, eram sub lupa ochiului lui Cornel şi aveam reperul lui Erik Satie. Nu mai spun că am păstrat cu un fel de religiozitate costumul, pentru că aveam senzaţia că sunt îmbrăcată într-o sculptură a lui Brâncuşi”.




    În urmă cu doi ani, Editura Vellant lansa la Bucureşti cartea Lizica Codreanu. O dansatoare româncă în avangarda pariziană”, carte ce apăruse deja în Franţa. Autoarea era Doina Lemny, cercetător la Muzeul naţional de artă modernă, Centrul Pompidou, Paris şi specialistă în Brâncuşi, despre care scrisese mai multe lucrări. Pe Lizica Codreanu a descoperit-o, bineînţeles, cercetând arhiva Brâncuşi. Intrigată de faptul că nimeni nu ştia cine este, începe să caute documente: Cercetarea a fost destul de dificilă, pentru că, la începutul secolului 20 neexistând o şcoală de balet pe care Lizica ar fi trebuit să o urmeze, nu am avut cui să mă adresez. Din puţinul pe care îl aveam, am încercat să desfăşor firul acestei vieţi, care mi s-a părut interesantă încă de la început, pentru că Brâncuşi le avea pe Lizica şi pe Irina Codreanu — trebuie să le apropii, pentru că ele au trăit practic toată viaţa împreună, deci, am încercat să desfăşor firul acestor două vieţi, care mi s-au părut extrem de interesante. Două personalităţi foarte curajoase, care s-au avântat într-o aventură în Paris, neavând mare sprijin şi reuşind să deschidă uşa atelierului lui Brâncuşi. Cred că acesta a fost cel mai important moment din viaţa lor, pentru că prin el au reuşit amândouă să îşi facă mai multe relaţii în avangarda pariziană. Am brodat în jurul unor afişe pe care mi le-au arătat fiul şi nepotul Lizicăi Codreanu. Afişe originale, fotografii şi foarte puţine scrisori. Dintre care, două-trei documente de la Tristan Tzara. Am identificat, cu această ocazie, prezenţa Lizicăi într-o fotografie care se află la MOMA”.



    Lizica Codreanu a avut o apariţie foarte scurtă ca dansatoare şi coregrafă. Şi-a întrerupt activitatea în 1927, când s-a căsătorit cu un strălucit intelectual francez, Jean Fontenoy, pe care îl urmează în misiunea sa în China. Căsătoria nu a mai mers, iar Lizica s-a întors la Paris. Fire inventivă, nu şi-a plâns soarta, ci şi-a deschis un cabinet de Hatha Yoga, sub supravegherea unuia dintre cei mai mari specialişti în yoga. Era momentul când se introducea, la începutul anilor ’30, yoga la Paris. Doina Lemny: Fiul m-a descurajat, spunând că Lizica nu a făcut o carieră de dansatoare. Ceea ce este adevărat. Ea a apărut ca un meteor. Dansa mai ales în atelierul lui Brâncuşi şi a atras atenţia câtorva artişti foarte cunoscuţi, printre care Sonia Delaunay, care la acea dată crea costume. L-a atras pe (Fernand) Leger, dar Lizica a refuzat să poarte un costum creat de el, pentru că Leger crea costume pentru balete, dar costume rigide. Ori Lizica, ajungând în Paris, a înţeles foarte repede ce se întâmplă pe scena artistică şi a lăsat deoparte baletul. Nu a urmat nicio şcoală de balet. Dimpotrivă, a urmat cursuri la circ… vorbea cu artiştii… Ea a intrat practic într-o atmosferă de creaţie. Spirit artistic şi inventiv, ea îşi făcea antrenamentul în atelier la Brâncuşi, ceea ce l-a fascinat pe acesta.



    Cartea a avut un ecou foarte mare în Franţa, a povestit cercetătoarea Doina Lemny: Colegii mei de la Centrul Pompidou, care se ocupă cu prioritate de Sonia Delaunay, de Leger, au fost foarte interesaţi să vadă care este legătura între costumele propuse de Sonia şi această artistă despre care nu ştia nimeni. Dincolo de Centrul Pompidou, se organizează multe colocvii, la care sunt invitată. Am devenit purtătoarea de cuvânt a Lizicăi Codreanu şi toată lumea se minunează de imaginile extraordinare, toată lumea este impresionată de ce invenţii, din punct de vedere al mişcării, al dansului, al performanţei a făcut această artistă.”



    Vava Ştefănescu, managerul CNDB, despre locul ocupat de Lizica Codreanu în dansul contemporan românesc: Mi se pare că reprezintă la nivel simbolic ceva anume. Şi anume tocmai această fluiditate şi mobilitate între lumi, domenii artistice, între idei, între perspective de a privi corpul, mişcarea, ceea ce cred că, într-o oarecare măsură, se întâmplă astăzi cu artiştii”.