Tag: Lügenbrücke

  • Hörerpostsendung 14.7.2019

    Hörerpostsendung 14.7.2019

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur letzten Hörerpostsendung vor der Sommerpause!



    Viele unserer Hörer sind offensichtlich im Urlaub, denn es erreichen uns Postkarten aus dem jeweiligen Urlaubsort. So etwa erhielten wir von Michael Lindner (der in Thüringen zu Hause ist) eine Postkarte aus Prag mit folgenden Worten:



    Bestimmt schon das 10. Mal hier, trotzdem immer wieder ein Erlebnis besonderer Art. Diese Stadt verdient den Namen Goldenes Prag“!



    Vielen Dank für die Postkarte mit der schönen Prager Burg und genie‎ßen Sie Ihren Urlaub, lieber Herr Lindner!



    Und auch von Carsten Fenske erhielten wir eine schöne Postkarte von der Ostsee im nördlichen Polen:



    Liebe Freunde von RRI,



    herzliche Urlaubsgrü‎ße aus dem sonnigen Łeba an der polnischen Ostseeküste!



    Bei hitzigen 32 Grad Celsius und Motorrad-Schutzbekleidung führte mich der Weg knapp 400 km von Greifswald hierher. Bei kühlem polnischem Bier höre ich Sie täglich um 18 Uhr UTC auf Kurzwelle. Der Empfang ist sehr gut.



    Durch Sie habe ich erfahren, dass man sich in der Republik Moldau parlamentarisch geeinigt hat. Eine gute Nachricht, wie ich finde.



    Mir und dem Motorrad geht es gut und ich verfolge weiterhin täglich Ihr Programm.



    Mit herzlichen Grü‎ßen


    Ihr Hörer Carsten Fenske



    Vielen Dank für die Post, lieber Herr Fenske; dass Sie uns auch im Urlaub einschalten, wissen wir zu schätzen. Wir wünschen Ihnen noch schöne Urlaubsage!



    Paul Gager aus Wien schickte uns in einem dicken Umschlag gleich mehrere Postkarten und Prospekte von seiner Bahnreise, die ihn unlängst nach Frankfurt am Main, Elsass-Lothringen, Dresden, Fürth und Nürnberg führte. Vielen Dank dafür und herzliche Grü‎ße!



    Von Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen) erhielten wir vor wenigen Tagen per Post einen kurzen Kommentar zum aktuellen Postengeschacher an der Spitze der EU:



    Die EU-Präsidentschaft Rumäniens gehört der Vergangenheit an. Ab heute muss sich Finnland mit dieser undankbaren Aufgabe herumschlagen. Das derzeitige Gezerre um die Besetzung von Führungspositionen in der EU ist einfach nur beschämend und wird dem Vertrauen in die EU-Institutionen weiteren Schaden zufügen.



    Vielen Dank für Ihre Meinung und herzliche Grü‎ße nach Hessen!



    Die Nachricht, dass es auch dieses Jahr eine QSL-Serie aus dem Hause RRI gibt, hat viele Herzen höher schlagen lassen. So etwa schrieb uns Martina Pohl (aus Überlingen am Bodensee)



    Liebe Redaktion in Bukarest,



    dies war eine erfreuliche Nachricht, als im Funkbriefkasten zu hören war, dass in diesem Jahr doch noch QSL-Karten versendet werden. Ich habe mir sogleich die tolle QSL-Kartenserie im Internet angesehen.


    Ebenfalls im Internet gibt es einen ausführlichen Bericht und Fotos von der Sammlung der Volkstrachten von Marius Matei.

    (
    https://prinbanat.ro/de/die-ethnografische-sammlung-marius-matei/).



    Vielen Dank für den Link, liebe Frau Pohl. Auch wenn der Text im verlinkten Artikel nicht in einwandfreiem Deutsch ist, werde ich den Link in unserem QSL-Artikel einbauen, denn auf der von Ihnen entdeckten Webseite erfährt man interessante Sachen über die Entstehung der Kollektion und über die ausgestellten Exponate.



    Andere Hörer haben QSL-Karten bereits erhalten, was hei‎ßt, dass unsere Postfee in den letzten zwei Wochen recht zügig war. So etwa meldete sich Paul Gager (aus Wien) im Online-Feedback-Formular:



    Werte Redaktion!



    Herzlichen Dank für die schönen 5 QSL-Karten für meine Empfangsberichte vom Jänner-Feber-März-April-Mai 2019, die in meinem Briefkasten waren und über die ich mich sehr gefreut habe!



    Vielleicht hatte Georg Daniel Teutsch(1817-1893),Bischof von Siebenbürgen, dessen Gedenktag wir am Dienstag, den 2. Juli, laut Kalendarium der Wiener Zeitung feiern, mit seine Finger im Spiel? Dass das alles jetzt so schnell klappt. Wie auch immer. Herzlichen Dank nochmal und sonnige Grü‎ße!



    Paul Gager



    Und auch Wolfgang Waldl (ebenfalls aus Wien) bestätigte uns per Postbrief den Erhalt einiger QSL-Karten und gab uns auch Feedback zum Programm:



    Sehr geehrte Redaktion, lieber Herr Sorin,



    mit gro‎ßer Freude habe ich heute die wunderschönen QSL-Karten mit Frauenkleidern zu festlichen Anlässen aus der Sammlung Matei erhalten. Vielen herzlichen Dank!



    Auch die Briefmarken am Umschlag sind sehr schön. Ich vermute, dass es sich um zwei Schauspieler handelt: Sofia Ionescu-Ogrezeanu und Ion Cantacuzino. Vielleicht können Sie in einer der nächsten Sendungen Näheres über die beiden berichten.



    Nach wie vor kann ich Ihre Sendungen morgens, nachmittags und abends sehr gut empfangen. Der Beitrag über Vladimir Cosma hat mir sehr gefallen, da ich Le Bal“ noch gut in Erinnerung habe. Auch die Pfannkuchenrezepte waren interessant. Der rumänische Pavillon auf der Weltausstellung in Paris 1900 muss spektakulär gewesen sein.



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Waldl. Die Briefmarken auf dem Umschlag kenne ich zwar nicht, die beiden abgebildeten Persönlichkeiten sind allerdings keine Schauspieler, sondern Mediziner. Sofia Ionescu-Ogrezeanu (1920–2008) war eine rumänische Neurochirurgin und die erste Frau in Südosteuropa, die diesen Beruf ausübte. Ion Cantacuzino (1863–1934) war Arzt und Mikrobiologe sowie Begründer der experimentellen Immunologie und Pathologie in Rumänien.



    Wir bleiben in Wien, denn auch Gerald Kallinger, der ebenfalls in der österreichischen Hauptstadt zu Hause ist, freute sich über die QSL-Karten und hinterlie‎ß uns eine Botschaft im Internetformular:



    Es freut mich, dass es wieder QSL-Karten gibt. Damit wird von Euch bestätigt, dass die abgefassten Empfangsberichte auch ernst genommen werden. Der Empfang war wie so oft ganz ausgezeichnet und fast durchgehend exzellent! Nur ab und zu gab es leichtes Fading.



    Auch Ihnen vielen Dank für das Feedback und herzliche Grü‎ße nach Wien!



    Zurück zur E-Mail von Frau Martina Pohl aus Überlingen. Sie berichtete weiter über eine Sendereihe im deutschen Fernsehen, in der Siebenbürgen vorgestellt wurde:



    Diese Woche wurde im Fernsehen in der Sendereihe Wunderschön“ das geheimnisvolle Siebenbürgen vorgestellt. Das Dracula-Schloss in Bran durfte bei dieser Reise auch nicht fehlen. Dabei erzählte mir mein Mann, dass die Firma, in der er arbeitet, eine Niederlassung in Hermannstadt (Sibiu) hat. Dort werden derzeit Sensoren produziert, aber es soll künftig dort auch eine Entwicklung geben. Dafür wurden schon gro‎ße Flächen aufgekauft, damit dort in nächster Zukunft kräftig investiert werden kann. In Waldgebieten wurden Aufnahmen von Bären gezeigt. Heute dürfen diese Tiere auch nicht mehr privat gehalten werden. Als die Sprache darauf kam, unter welchen schlimmen Bedingungen die Bären ausharren mussten, habe ich erst einmal auf ein anderes Programm umgeschaltet. Dies möchte ich gar nicht hören.



    Dieselbe Sendung scheint auch Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg) gesehen zu haben, denn folgendes teilte er uns in einem Postbrief mit:



    Im WDR-Fernsehen gab es am 1.7.2019 eine Reportage über Siebenbürgen. Nicht nur das Schloss von Graf Dracula war zu sehen, sondern auch Hermannstadt, Schä‎ßburg, die berühmte Kirchenburg von Honigberg, aber auch das Dorf Viscri oder Deutsch-Wei‎ßkirch. Dort leben heute noch 420 Einwohner. In Sibiu wurde die berühmte Lügenbrücke gezeigt. Wie kam die Lügenbrücke zu ihrem Namen?



    … fragt uns zum Schluss Christoph Paustian.



    Ihnen beiden vielen Dank für den TV-Tipp, vielleicht werde ich eine Wiederholung sehen können. Die Lügenbrücke in Hermannstadt verbindet die sogenannte Obere Stadt mit der Unteren Stadt. Unweit davon befand sich auch der Stadtmarkt. Der Name dürfte von einer Verwechslung kommen, denn ursprünglich hie‎ß die Brücke Liegenbrücke“, womit die (1859 übrigens in Hessen hergestellte) gusseiserne Brücke bezeichnet wurde, die ohne Stützpfeiler auskommt. Offenbar klingen liegen“ und lügen“ im siebenbürgisch-sächsischen Dialekt sehr ähnlich, so dass aus der Liegenbrücke eine Lügenbrücke wurde, die von Legenden umwoben ist. Mehrere Sagen kursieren rund um die Lügenbrücke in Hermannstadt. Eine besagt, dass besonders junge Liebespaare auf der Brücke spazieren gingen, wobei sich Mädel und Burschen ewige Liebe und Treue schworen. Die Mädel sollen dabei ihre Jungfräulichkeit beteuert haben. Wenn man nach der Hochzeitsnacht feststellte, dass die Braut keine Jungfrau gewesen ist, zerrte man die Lügnerin“ auf die Brücke und warf sie hinunter. Klingt grausam und unzeitgemä‎ß, aber Legende ist eben Legende. Einer weiteren Legende zufolge soll die Brücke ein beliebter Treff für fesche Burschen von der örtlichen Militärakademie und junge Frauen aus Hermannstadt gewesen sein. Die jungen Soldaten versprachen den Mädchen das Blaue vom Himmel, verschwanden aber meistens nach Abschluss ihrer Ausbildung an der Akademie. Von daher Lügenbrücke“, denn dort verdrehten sie den Mädchen den Kopf. Und eine andere Sage bezieht sich auf den unweit gelegenen Markt am Kleinen Ring, der manchmal auch von unredlichen Händlern oder Gaunern bevölkert war. Stellte ein ehrbarer Bürger und Kunde fest, dass er schlechte Ware bekommen hatte oder hereingelegt worden war, so kam er am nächsten Tag voller Wut erneut auf den Marktplatz, schleifte den Betrüger auf die Brücke und schubste ihn zur Strafe für die Gaunerei hinunter.



    Die Zeit wäre schon fast um, da es aber die letzte Sendung vor der Sommerpause ist, werde ich heute etwas überziehen. Dieter Sommer (aus der Lutherstadt Eisleben) meldete sich per E-Mail:



    Hallo RRI,



    Heute möchte ich Ihnen wieder einen Empfangsbericht übermitteln mit der Bitte um eine QSL-Karte.



    Also Ihr Sender kommt hier immer mit super Empfangsstärke bei mir an. Auch die Programme sind immer umfangreich und informativ. Bitte machen Sie weiter so.



    Ich habe eine Frage, gibt es in Rumänien auch private Radiosender sowie TV-Stationen?



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Ihr Hörer Dieter Sommer



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Sommer. Ja, in Rumänien gibt es jede Menge privater Radio- und TV-Sender und das bereits seit den 1990er Jahren. Die ersten Sender wurden mit ausländischem Kapital gegründet, etwa aus den USA oder Frankreich, aber auch aus Deutschland. Später gründeten dann auch rumänische Tycoons ihre eigenen Medienimperien mit Zeitungen, Radio- und TV-Stationen, so dass heute alle möglichen Sparten bedient werden, einschlie‎ßlich Film- und Sportkanälen sowie Pay-TV. Problematisch wird es, wenn bestimmte Medienkonzerne eine gewisse politische Orientierung haben oder einem politischen Spektrum oder gar einem bestimmten Politiker nahe stehen. Dann muss man z.B. mehrere Nachrichtensender verfolgen, um nicht nur einen Teil des Geschehens serviert zu bekommen.



    Und schlie‎ßlich meldete sich auch Stefan Druschke (aus Kerpen, NRW) per E-Mail:



    Liebe Freunde vom deutschen Programm!



    Vielen lieben Dank für die Bestätigung meines letzten Empfangsberichts mit Ihrer schönen QSL-Karte. Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut!



    Vor einigen Minuten habe ich wieder Ihre schöne Sendung verfolgen können und heute möchte ich mich dann auch wieder einmal schriftlich bei Ihnen melden.



    Die Sendungen von RRI höre ich nun schon ungefähr seit 40 Jahren, und sie gefallen mir immer noch sehr gut. Am meisten interessieren mich natürlich die Tagesnachrichten und auch Berichte über Kultur und Natur in Rumänien.



    Natürlich war früher einiges besser, was die Personalausstattung des Senders und auch die Gehälter und aktuelle QSL-Karten betrifft, aber damals waren die Zeiten ja auch ein wenig anders.



    Immerhin ist RRI ja noch dreimal täglich in deutscher Sprache auf Kurzwelle vertreten, zweimal sogar mit einer einstündigen Sendung. Viele andere Kurzwellenstationen haben ihr deutschsprachiges Programm ja inzwischen sogar ganz eingestellt. So hoffe ich denn, dass das deutschsprachige Programm aus Bukarest noch lange zu hören sein wird.



    Heute möchte ich Ihnen dann auch wieder einen Empfangsbericht über die heutige Sendung zukommen lassen, die ich vor einigen Minuten gehört habe. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir den Bericht wieder mit einer QSL-Karte bestätigen könnten, soweit vorhanden, und gern auch älter.



    Für heute möchte ich mich nun auch wieder verabschieden. Vielen Dank für die täglichen schönen Sendungen aus Bukarest und den guten Hörerservice!



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Stefan Druschke



    Vielen Dank für das Feedback und für die Hörertreue, lieber Herr Druschke, und selbstverständlich erhalten Sie eine QSL-Karte, sogar aus der neuen Serie, wie Sie schon erfahren haben.



    So, jetzt habe ich restlos überzogen — zum Schluss die Postliste. Herkömmliche Post erhielten wir von Michael Lindner, Eduard Alex, Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Klaus Huber, Carsten Fenske (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Paul Gager (Österreich).



    E-Mails und Feedback im Online-Formular erhielten wir in den letzten zwei Wochen bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitagnachmittag von Josef Robl, Paul Gager und Gerald Kallinger (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland) sowie von Carsten Fenske, Helmut Matt, Martina Pohl, Heinz Günter Hessenbruch, Bernd Seiser, Dieter Sommer, Wolfgang Langer, Gerd Brüschke und Stefan Druschke (Deutschland).



    Bis Mitte September werden wir Wiederholungen des Funkbriefkastens an dieser Stelle ausstrahlen. Ich mache allerdings erst ab Mitte oder Ende August Urlaub, bis dahin steht Unterschiedliches bei mir an, unter anderem eine Renovierung meiner Wohnung. Die Wände müssen neugestrichen werden, Steckdosen und Lichtschalter möchte ich auch auswechseln und der Balkon müsste auch entrümpelt und nach der stümperhaften Wärmedämmung begradigt werden. Ich bin also in den kommenden Wochen noch da, lese zumindest die E-Mails an die Redaktion und beantworte sie bei Bedarf auch au‎ßerhalb des Funkbriefkastens.



    Ich sage an dieser Stelle Danke für die Zuschriften und wünsche Ihnen einen wunderschönen Sommer und tollen Urlaub, wann immer das jeweils der Fall sein wird. Tschüs, machen Sie’s gut!




    Audiobeitrag hören:



  • Hermannstadt, ein Juwel mittelalterlicher Architektur

    Hermannstadt, ein Juwel mittelalterlicher Architektur

    Die Stadt Sibiu (dt. Hermannstadt) ist das südliche Tor Siebenbürgens — eine alte Stadt, die zum ersten Mal 1191 urkundlich erwähnt wurde. Die Stadt rühmt sich mit ihrer Altstadt und der Architektur. Besonders auffallend sind in diesem Zusammenhang die sogenannten Augen“ der Stadt — die eigentlich nichts anderes sind als Fensteröffnungen im Hausboden der Gebäude. In Sibiu führen alle Wege zum Gro‎ßen Ring, bekannt unter dem Namen Piaţa Mare. Piaţa Mare ist einer der drei historischen Ringe in der Stadt. Er wurde 1366 gegründet, gleichzeitig mit dem Abschluss der Bauarbeiten am dritten Verteidigungsring der Stadt. Im Mittelalter wurden hier Jahrmärkte organisiert und verschiedene Zeremonien ausgetragen.



    Auch heute noch ist der Gro‎ße Ring der Ort, an dem die meisten Veranstaltungen stattfinden. Im Winter z.B. wird hier der schon berühmte traditionelle Weihnachtsmarkt organisiert. Die Gebäude rund um den Hauptplatz beeindrucken durch die schöne Architektur. Es sind die Häuser, in denen einst die Oberschicht des Bürgertums — die sogenannten Patrizier — lebten. Sämtliche Gebäude wurden nach ihren Bauherren getauft: Haller-Haus, Hecht-Haus, Lutsch-Haus oder Weidner-Haus. Bemerkenswert sind auch das Blaue Haus, das Haus der Generäle, das Rathaus, die Römisch-Katholische Kirche und selbstverständlich das renommierte Palais Brukenthal. Im Schloss Brukenthal fand unter anderem das Treffen der Staat- und Regierungschefs Europas statt.



    Im Schloss Brukenthal wurde am 25. Februar 1817 das erste Museum auf dem Gebiet des heutigen Rumänien eröffnet. Diese Leistung ist dem damaligen Gouverneur Siebenbürgens, Samuel von Bruckenthal, zu verdanken.



    Der Weg vom Gro‎ßen zum Kleinen Ring (rum. Piaţa Mică) führt an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei, dem Ratsturm. Dieser Turm verteidigte das Eingangstor in den mittleren Ring der Burg. Der Turm lag in unmittelbarer Nähe zum heutigen Rathaus — das zumindest geht aus den Urkunden des Jahres 1324 hervor. Im Roten Haus am Kleinen Ring ist derzeit ein luxemburgisches Kulturzentrum untergebracht. Dies ist nicht dem Zufall zu verdanken, sondern verdeutlicht einmal mehr, dass Hermannstadt und Luxemburg im gleichen Jahr, nämlich 2007, Europäische Kulturhauptstadt waren.



    Die Lügenbrücke (rum. Podul Minciunilor) ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Die Brücke wurde ursprünglich 1771 gebaut, dann 1859 von der Firma Friedrichshütte zu einem gusseisernen Schmuckstück rekonstruiert. Sie war die erste gusseiserne Brücke auf dem Gebiet des heutigen Rumänien. Weil sie auch die erste Brücke war, die nicht auf Pfeilern stand, wurde sie Liegebrücke“ genannt. Von liegen“ zu lügen“ war es nicht weit; so erhielt sie bald die Bezeichnung Lügenbrücke“, und es begannen sich mancherlei Legenden um diesen Namen zu ranken. Junge Paare spazieren gern über die Brücke, deren Tragwerk mit Rosetten und einer Bordüre mit kreisförmigem Zierrat und neugotischen geometrischen und Pflanzenornamenten geschmückt sind. Eine weitere Sage besagt, die Brücke solle einstürzen, sobald ein Lügner sie betritt; eine andere, dass sich früher an Markttagen die geschwätzigen Leute unter der Brücke versammelten und sich allerlei Klatsch und Tratsch“ berichteten. Von dieser legendenbehafteten Sehenswürdigkeit gibt es einen wunderschönen Blick über die Stadt und über den kleinen Ring bis hin zum Ratsturm.



    Darüber hinaus wurde Sibiu dieses Jahr zur Europäischen Gastronomieregion erklärt. Lediglich 8 Regionen in Europa erhielten diese Auszeichnung bis jetzt, darunter Katalonien und die Lombardei.