Tag: Märzchen

  • Nachrichten 01.03.2025

    Nachrichten 01.03.2025

    Rumänien bleibt der wichtigste Partner der Republik Moldau. Das betonte Präsidentin Maia Sandu bei einem Treffen mit dem rumänischen Interimspräsidenten Ilie Bolojan in Chișinău. In Zeiten großer Herausforderungen sei diese Unterstützung besonders bedeutend. „Über gemeinsame Projekte hinaus verbindet uns eine Vision für die Zukunft – der Wunsch, in Frieden, Freiheit und Demokratie zu leben“, erklärte Sandu. Bolojan sicherte der Republik Moldau weitere Unterstützung zu. „Rumänien steht an Ihrer Seite. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern werden wir die Hilfe auf allen Ebenen – finanziell, fachlich und projektbezogen – verstärken“, sagte er. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine stelle Moldau weiterhin vor große Herausforderungen, doch das Land stehe nicht allein. Neben Rumänien unterstützen auch zahlreiche internationale Partner die Republik Moldau bei der Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und Sicherheit. Am Sonntag wird Ilie Bolojan in London erwartet. Dort findet auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer ein Gipfeltreffen zur Ukraine statt, an dem zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs teilnehmen.

    Nach dem Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Oval Office hat Rumäniens amtierender Präsident eine Nachricht auf X veröffentlicht. Darin betonte er, dass „die Sicherheit der Ukraine für die Sicherheit Europas entscheidend ist“ und dass „wir vereint für unsere Werte, Freiheit und Frieden kämpfen müssen“. Das Gespräch, an dem auch US-Vizepräsident J.D. Vance teilnahm, eskalierte in einen Streit. Selenskyj erinnerte daran, dass es seit dem ersten Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2014 zahlreiche Versuche zur Beilegung des Konflikts gegeben habe, die jedoch immer wieder an Moskaus Vertragsbrüchen gescheitert seien. Daher forderte er Trump auf, keine Kompromisse mit Wladimir Putin einzugehen. Trump und Vance reagierten scharf und warfen Selenskyj Undankbarkeit gegenüber den USA vor. Zudem warnten sie vor der Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Aufgrund der angespannten Situation wurde das von Trump geforderte Abkommen über die gemeinsame Ausbeutung ukrainischer Bodenschätze nicht unterzeichnet. Auch die geplante gemeinsame Pressekonferenz wurde kurzfristig abgesagt.

    Mehrere internationale Spitzenpolitiker haben sich zum Konflikt zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump geäußert. Sie riefen zur Besonnenheit auf und bekräftigten die Unterstützung für die Ukraine. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte Selenskyj auf, stark und mutig zu bleiben. „Er ist nicht allein“, zitierte Reuters ihre Worte. Auch aus anderen europäischen und internationalen Hauptstädten kamen Ermutigungen für die Ukraine. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erinnerte daran, dass Russland der Aggressor in diesem Konflikt sei, während die Ukrainer für ihre Unabhängigkeit und die Sicherheit Europas kämpften. Eine ähnliche Botschaft vermittelte die moldauische Präsidentin Maia Sandu. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni betonte die Notwendigkeit von Einigkeit in diesen Zeiten und schlug vor, einen US-EU-Gipfel zu organisieren, um die transatlantische Zusammenarbeit zu stärken.

    Am 1. März feiern die Rumänen den Märzchentag, einen alten Brauch mit tiefen Wurzeln in der Region. Ethnologen dokumentierten ihn bereits im frühen 20. Jahrhundert bei Rumänen, Bulgaren und Albanern. In ländlichen Gebieten Rumäniens galt das Mărțișor als Schutzsymbol gegen Krankheit und Unglück. Kinder banden sich eine Silbermünze mit einem rot-weißen Zwirnsfaden ans Handgelenk, um sich vor Krankheiten zu schützen. Nach zwölf Tagen wurde das Band an einen Baum gehängt, um eine gute Ernte zu sichern, oder an das Vieh gebunden, um dessen Gesundheit zu bewahren. In der modernen, städtischen Welt entwickelte sich das Märzchen zu einem dekorativen Schmuckstück. Es kann aus Silber oder Gold bestehen und als Brosche oder Anhänger getragen werden. 2017 wurde das Märzchen von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Die Anerkennung erfolgte nach einem multinationalen Antrag von Rumänien, der Republik Moldau, Bulgarien und Nordmazedonien.

    In Rumänien bleibt das Wetter überwiegend trüb. Regen fällt vor allem im Westen und Nordwesten sowie gebietsweise in der Mitte, im Süden und Osten. In den Gebirgsregionen, insbesondere in den Westkarpaten, den westlichen Südkarpaten und nördlich der Ostkarpaten, gibt es gemischte Niederschläge. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 4 und 12 Grad. In Bukarest trübes Wetter mit leichten Schauern und maximal 5 Grad.

  • Rumänien einmal anders – Rückblick auf 2024

    Rumänien einmal anders – Rückblick auf 2024

    Im März entdeckten wir, wie das Märzchen ein guter Vorwand für Traditionsbewahrer wird. Die Tradition des Märzchens wurde 2017 auf Antrag Rumäniens, Bulgariens, Mazedoniens und der Republik Moldau in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und ist immer noch mehr als nur ein kommerzieller Vorwand. Das erzählte uns Teodore Adrian Negoiță aus Bârlogeni, Mehedinți, den wir auf einer Messe in der Hauptstadt trafen und der seine Kreationen beschrieb:

    “Märzchen in Form von Miniaturlöffeln, mit rumänischen Volksmotiven und einem Wort auf Rumänisch, weil es sehr schön ist, sich an unsere Sprache zu erinnern, bevor wir andere Sprachen sprechen. Ich wollte also eine Erinnerung zum Märzchentag schaffen, die sowohl traditionelle Motive als auch ein rumänisches Wort enthält. Ein zweites Muster, das wir mitgebracht haben, sind Miniatur-Bauernschuhe. Sie sind ebenfalls mit einem rumänischen Wort versehen und können auf verschiedene Weise befestigt werden. Sie wurden freihändig hergestellt, alles wurde von Hand geklammert, und am Ende wurden sie in einen Umschlag verpackt, um sie zu verschenken. Und das dritte Modell, das dritte Projekt, das wir hatten, waren die Kreuze, die mit einem Zettel versehen waren, auf dem der Name des Kreuzes steht, eine Erklärung dazu, im Grunde eine Einführung in die traditionelle rumänische Kunst und in die Dorfkultur. Die Tradition, ihre Bewahrung liegt an uns, also muss jeder von uns das tun, was an ihm liegt, um zu den Ursprüngen zurückzugehen. Bei meinem Märzchen gibt es zum Beispiel kein Verschlusssystem, das wurde früher so gemacht. Selbst ältere Kunden sagen: “Das hat meine Großmutter auch so gemacht! Es gab keine andere Möglichkeit als das Aufnähen des Märzchens an von Kleidung oder das Anbinden um das Handgelenk. Das sind die traditionellen Märzchen.”

    Im Mai entdeckten wir Details über die Formen der Weinflaschen, wobei Form und Farbe der Flaschen eine besondere Bedeutung haben, wie uns George Ignat berichtete. George Ignat ist in der Fachwelt als George Wine bekannt, Dozent an der Höheren Schule für Sommeliers, Zweigstelle Rumänien, Mitglied der Vereinigung der Weinliebhaber Rumäniens:

    “Wenn wir in einem Restaurant oder besser noch in der Weinabteilung eines Geschäfts sind, sind wir von vielen Flaschen in verschiedenen Farben und Formen umgeben, deren Etiketten uns visuell begeistern. Was die Farben betrifft, so decken die Flaschen eine vielfältige Palette ab. Am weitesten verbreitet sind die durchsichtigen weißen Flaschen, die am häufigsten für Weiß- und Roséweine verwendet werden, die braunen Flaschen, die hauptsächlich für Rotweine verwendet werden, und die grünen Flaschen, die sowohl für Weiß- als auch für Rotweine benutzt werden. In jüngerer Zeit werden aus Marketinggründen auch blaue oder andere unkonventionelle Farben für Wein eingesetzt. Bei der Größe wird es noch interessanter. Die Standardgröße ist 750ml oder 75cl. Ich werde versuchen, die wichtigsten Flaschentypen mit einem etwas untypischen Fassungsvermögen aufzulisten und ein wenig über jede Flasche zu erzählen. Wir haben eine kleinere Flasche. Eigentlich gibt es mehrere, aber ich möchte nur die 375ml-Flasche erwähnen, also die Hälfte der normalen Standardgröße, die für süße Dessertweine in der Soter-Region verwendet wird. Und warum? Wenn die Ausbeute bei normalem Wein 65 Prozent beträgt, liegt die Ausbeute bei diesen Süßweinen aufgrund der Produktionsmethoden bei 12 Prozent, die Ausbeute ist sehr gering, deshalb wurde diese Art von Flasche gewählt. Die Standardflasche hat, wie gesagt, 750 ml, aber normalerweise fasst sie 770 ml. Und warum? Wegen des Korkens und des Sauerstoffraums zwischen der Flüssigkeit und dem Korken.

    Wenn man bedenkt, dass Rumänien beim Pro-Kopf-Verbrauch von Wein weltweit an 13. Stelle steht, mit etwas mehr als 23 Litern pro Jahr, etwa 30 Flaschen pro Jahr, also ungefähr 2,5 Flaschen pro Monat, wobei Portugal die Rangliste anführt, gefolgt von Frankreich und Italien, kommen wir zu einem anderen Thema: unser Erbe zugänglich machen. Mit der Absicht, das kulturelle Erbe unseres Landes hervorzuheben, hat die Vereinigung der Designer, Denker und Macher das Programm „Kultur und Kulturen“ ins Leben gerufen, das die Kultur wiederbeleben soll, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung von UNESCO-Stätten liegt. Alexandra Mihailciuc, Architektin und Koordinatorin der Kulturprogramme des Verbandes, gab uns die Details:

    “Ich habe mir dieses Programm ‚Culture Cultures‘ als eine Art kulturelles Wiederbelebungsprogramm vorgestellt, das wir zum Schutz und zur Aufwertung des rumänischen Erbes entwickelt haben. Es geht um Kultur, um die verschiedenen ethnischen Kulturen, aber auch um Kultur im ursprünglichen Sinne, die mit dem Land verbunden ist, d. h. mit den Gebieten rund um das Haus, das Landgut, das Dorf. Das bedeutet, dass es sowohl um die Pflege des Nahen als auch um die Pflege des Fernen geht, denn sie sind untrennbar miteinander verbunden. Das Ziel dieses Programms ist es, mit möglichst vielen Mitteln ein gutes Klima zu schaffen, das der Kultur, aber letztlich auch der Lebensqualität zugute kommt. Und eine der wesentlichen Komponenten dieses Programms ist die Vermittlung des kulturellen Erbes. Wir haben erkannt, dass sie für alle gesellschaftlichen Gruppen und alle Altersgruppen wichtig ist. Und ich zögere nicht zu sagen, dass dies aus unserer Sicht eines der dringlichsten Bedürfnisse der Gesellschaft in Rumänien ist. Wir sehen um uns herum, wie viel zerstört wird, wie wenig das Erbe der Gemeinschaften anerkannt wird, wie wenig es geliebt und verstanden wird und wie wenig es genutzt wird. Dieses Programm umfasst mehrere Kulturprojekte. Das Projekt, das wir dieses Jahr durchgeführt haben, “Heritage Lab. Connecting the Dots” (dt. „Kulturerbe-Labor. Die Punkte verbinden”) ist nur eines der Projekte in diesem Programm, das ebenfalls drei Bereiche umfasst: Bildung, Forschung und Design“.

    Bleiben Sie dran für weitere spannende Geschichten in diesem Jahr!

     

  • Nachrichten 28.02.2021

    Nachrichten 28.02.2021

    Der Senat und die Abgeordnetenkammer beraten am Montag im Plenum über das Haushaltsgesetz. Die Haushalts- und Finanzausschüsse des Parlaments haben bis Samstag an den Stellungsnahmen zu den einzelnen Posten gearbeitet. Dabei wurde keiner der rund 3.000 eingereichten Änderungsanträge angenommen. Laut Opposition stehe der Staatshaushalt im Zeichen von Kürzungen. Arbeitsministerin Raluca Turcan sagte jedoch, dass der Etat für soziale Fürsorge grö‎ßer als in den letzten zwei Jahren sei. Eckdaten des Haushalts sind ein Wirtschaftswachstum von 4,31% und ein Haushaltsdefizit bei 7,16%.



    2019 hat Rumänien gerade 11,9 % seines BIP für den Sozialschutz ausgegeben und gehört damit zu den EU-Mitgliedern, die am wenigsten dafür aufwenden, wie Eurostat-Daten zeigen. Der Unterschied ist mehr als sieben Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt. Am Ende des Rankings stehen noch Irland, Malta und Bulgarien. Finnland, Frankreich, Dänemark, Italien und Österreich gegen mindestens 20 % ihres BIP für den Sozialschutz aus.



    Am Sonntag sind mehr als 2.800 neue Infektionen mit Sars-Cov-2 nach etwa 17.500 durchgeführten Tests gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie erkrankten mehr als 800.000 Menschen und mehr als 20 Tausend sind an oder mit der Infektion gestorben. Ungefähr 1.000 Patienten befinden sich derzeit auf der Intensivstation.




    Am Montag beginnt die Berlinale, das erste gro‎ße europäische Filmfestival des Jahres. Der Wettbewerb findet nächste Woche online stattf, die öffentlichen Vorführungen wurden auf Juni verschoben. Zum ersten Mal vergibt ein gro‎ßes Filmfestival einen Leistungspreis ohne Unterscheidung zwischen Schauspielerinnen und Schauspielern. Der rumänische Regisseur Radu Jude, der 2015 den Silbernen Bären für den historischen Film Aférim! gewann, ist mit einer internationalen Koproduktion zurück im Wettbewerb. Der Film nimmt das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft unter die Lupe. Ausgangspunkt ist die Entscheidung eines Gymnasiallehrers, einen Amateur-Erotik-Clip auf eine Website zu stellen. Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie, deren Film “Touch Me Not” 2018 den Goldenen Bären gewann, sitzt in der Jury der diesjährigen Berlinale.




    Am Montag wird in Rumänien das Märzchen gefeiert – am ersten Frühlingstag wird Frauen ein kleinen Anhänger an einem rot und wei‎ß geflochtenen Faden geschenkt. Die rumänischen Kulturinstitute im Ausland organisieren dazu Online-Veranstaltungen. Der Brauch wurde 2017 auf die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen, nach einem gemeinsamen Ansatz von Rumänien, der Republik Moldau, Bulgarien und Nordmazedonien, wo es ähnliche Traditionen gibt.



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  • Frühlingsbräuche:  Bukarester Dorfmuseum bietet Werkstätte für Kinder an

    Frühlingsbräuche: Bukarester Dorfmuseum bietet Werkstätte für Kinder an

    Wie üblich lädt das Bukarester Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ auch dieses Jahr die Kinder auf eine Reise durch die Welt der Traditionen“ ein. Das Dorfmuseum veranstaltet demnach in den Gassen und Alleen des Museums ab Februar bis Mitte März jedes Wochenende Werkstätte für Kinder. Im Rahmen dieser Werkstätte haben die Kinder die Gelegenheit, verschiedene Frühjahrsbräuche zu entdecken. Echte Kunsthandwerker stehen ihnen bei und zeigen ihnen, wie früher die Symbole des Frühlings — Puppen, Dekorationen, Spielsachen und, selbstverständlich die beliebten Märzchen-Amuletten — gefertigt wurden. Lia Cosma, Forscherin mit Doktortitel für Volkskunde im Bukarester Dorfmuseum, lieferte uns mehr Einzelheiten zum Thema:



    Wir starteten mit dem »Dragobete«, dem Liebesfest in Rumänien, ein einheimischer Valentinstag. Dragobete wird am 24. Februar gefeiert und wird auch »Frühlingsbeginn« genannt. Wir beobachten gerne, was zu diesem Anlass in den traditionellen Gemeinden vor sich geht, wie sich die Leute in den herkömmlichen traditionellen Gemeinschaften darauf vorbereiten. Unsere Absicht ist, die frühere Stimmung in Bezug auf diese Feste im ländlichen Raum wieder zu erwecken. Daher laden wir Leute ein, die sich mit herkömmlichen Sitten und Bräuchen auskennen und diese immer noch aktiv ausleben. Anlässlich des Liebesfestes, des Dragobete, so wie es hierzulande bekannt ist, besuchten uns zahlreiche Kinder. Sie lernten hier Bräuche kennen, die vor allem für den Süden des Landes typisch waren. Die Kunsthandwerker brachten den kleinen Gästen bei, wie sie Vögel aus Wolle herstellen können. Denn die zwitschernden Vögel kündigen den Frühling an. Die Kinder lernten auch, traditionelle Puppen zu fertigen. Und im März werden sie die Gelegenheit haben, die alte hässliche Baba Dochia kennenzulernen. Die Greisin ist sowohl böse als auch hässlich und will uns nicht glauben lassen, dass der Frühling wirklich kommt.“




    Lia Cosma erzählte uns, dass das als Märzchen“ bekannte Frühlingsamulett ursprünglich lediglich aus zwei verflochtenen Schnürchen bestand, einem roten und einem wei‎ßen. Oder, wenn wir noch mehr zurück schauen — einem wei‎ßen und einem schwarzen, die das Licht und die Dunkelheit, die Kraft und die Zärtlichkeit, das Gute und das Böse darstellen. Später fügte man noch eine Münze den zwei Schnürchen hinzu, die für die Sonne stand. Denn es hie‎ß, die Sonne bringe immer Licht und Wärme.



    Laut Tradition schenkten die jungen Damen den jungen Männern solche Märzchen. Vor allem in der Moldau war es so üblich. In den restlichen Regionen war es umgekehrt, die Männer schenkten die Märzchen den Frauen. Dieser Brauch hat eine tiefgehende symbolische Relevanz. Es wurde am Handgelenk oder um den Hals gehängt getragen. Nach einer Weile — zwei Wochen oder sogar einem Monat in manchen Regionen — wurden die Märzchen an den Zweigen eines Baums gehängt. In Siebenbürgen hing man die Märzchen sogar an den Hörnern der Viecher oder am Stallbalken auf. Denn man glaubte, sie würden alles Böse fernhalten und die Dunkelheit des Winters verjagen und das Gute, den Wohlstand anziehen. Märzchen werden in mehreren Ländern am Balkan verteilt — in Bulgarien, in Albanien. Daher wurde das Märzchen als Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes im Jahr 2017 erklärt. Das hei‎ßt, dass sowohl seine hohe Bedeutung wie auch seine Schönheit und die langwierige Tradition anerkannt wurden.“




    Doktor Lia Cosma, Forscherin für Volkskunde im Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ in Bukarest erzählte uns, was die Kinder im Rahmen der Frühjahrs-Werkstätte lernten:



    Die Kunsthandwerker brachten ihnen bei, wie die Schnürchen gefertigt oder wie die Münzen — früher aus Gold oder Silber — hergestellt werden. Hauptsache, sie erinnern an frühere Zeiten. Im Rahmen der Werkstätte werden vielfältige Fertigkeiten gefördert. Man arbeitet mit Blumen, mit Schneeglöckchen, mit kleinen Nähten, volkstümlichem Schmuck. All das lockt die Kinder an. Manchmal ist die Nachfrage so gro‎ß, dass wir nicht imstande sind, alle Anträge entgegenzunehmen. Die Eltern tragen Sorge dafür, dass die Kinder die Vergangenheit, die Traditionen unseres Volkes kennenlernen. Und das ist erfreulich.“




    Über die Werkstätte für Kinder oder für Familien hinweg bietet das Dorfmuseum viele weitere Überraschungen an. Mit Details dazu Lia Cosma:



    In unserem Stra‎ßenmuseum fand Anfang März der Märzchenmarkt statt. Zahlreiche Kunsthandwerker boten dort ihre handgefertigten Produkte an. Die Schneeglöckchen — als absolutes Symbol des Frühlings — durften selbstverständlich nicht fehlen. Das Schneeglöckchen war ein sich stets wiederholendes Motiv in vielen Keramikgegenständen, auf Textilien und sogar in den kleinen Holzschnitzereien. Es ist eine Freude für alle, die damit arbeiten.“




    Trotz der grö‎ßeren Vielfalt der angebotenen Märzchen werden die traditionellen Märzchen immer noch am besten verkauft. Ihre Eleganz, Feinheit und Einfachheit überzeugt auch heute noch. Das Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ in Bukarest markiert jedes festliche Ereignis im Laufe des Jahres durch entsprechende spezifische Veranstaltungen. Daher haben schon die Vorbereitungen für die Ostern- und Pfingsten-Werkstätte angefangen. Die Kinder werden auch zu diesen Anlässen herzlichst eingeladen, sich an den Aktivitäten zu beteiligen. Eierfärben und Ikonenmalerei stehen unter anderem im Angebot.

  • Nachrichten 01.03.2020

    Nachrichten 01.03.2020

    Der erste bestätigte Coronavirus-Patient Rumäniens, ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Gorj im Südwesten, wurde am Sonntag offiziell für geheilt erklärt und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Die Familie des Mannes befindet sich bis zum Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit noch immer in Isolation zu Hause. Zwei weitere Coronavirus-Fälle wurden in Rumänien bestätigt, wobei der Zustand beider Patienten nach Angaben der Behörden gut ist. 52 Personen befinden sich landesweit in Quarantäne und 8.796 zu Hause in Isolation. Die Gesundheitsbehörden des Kreises Timis im Westen und der Maramures im Nordwesten führen epidemiologische Untersuchungen durch, um festzustellen, mit wem die beiden Personen in Kontakt gekommen sind. Sowohl die Frau als auch der Mann, der am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde, waren vor kurzem nach Italien gereist. In Europa ist Italien nach wie vor das am stärksten betroffene Land. Inmitten der Ausbreitung des Coronavirus sind die Aktien weltweit in der letzten Woche stark gefallen. Die Finanzmärkte in den USA wurden seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr so stark betroffen.




    Die ehemalige sozialdemokratische Gesundheitsministerin Sorina Pintea, die derzeit das Notfallkrankenhaus in Baia Mare im Nordwesten Rumäniens leitet, wurde für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen. Das entschied am Samstagabend das Bukarester Landgericht. Ihr wird vorgeworfen, Bestechungsgeld genommen zu haben. Nach Angaben der Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft erhielt Pintea zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 von einem Unternehmen über einen Vermittler 10.000 Euro und den Gegenwert in Lei von rund 25.000 Euro, was 7 % des Wertes eines mit diesem Unternehmen unterzeichneten Vertrags über die Durchführung von Rehabilitationsarbeiten in einer medizinischen Einheit entspricht. Pintea wurde auf frischer Tat ertappt, als sie das Geld am Freitag in ihrem Büro im Krankenhaus von Baia Mare entgegennahm. Sorina Pintea war Gesundheitsministerin im sozialdemokratischen Kabinett von Viorica Dancila, das im vergangenen Oktober entlassen wurde.




    Rumänien feiert am 1. März das Märzchen, ein altes Ritual, das den Beginn des Frühlings markiert. Die rumänischen Kulturinstitute im Ausland führen eine Reihe von Veranstaltungen durch, darunter Workshops, Ausstellungen und Konzerte. Das Märzchen, Marţişor auf Rumänisch, ist ein kleiner Gegenstand, der an einem wei‎ß-roten Faden befestigt ist und den die Menschen ihren Freunden und Familien als Geschenk geben. Die Tradition reicht bis in vorchristliche Zeiten zurück und ist spezifisch für die Bevölkerung auf dem Balkan, von der Republik Moldau bis nach Nord-Mazedonien. Obwohl sie heute hauptsächlich an Frauen und Mädchen vergeben wird, wurde sie früher vor Sonnenaufgang an Kinder und Jugendliche, sowohl männliche als auch weibliche, verschenkt. Im Jahr 2017 wurden die mit dem 1. März verbundenen kulturellen Praktiken von Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und der Republik Moldau in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.




    Der rumänische Filmemacher Cristi Puiu hat für seine Produktion Malmkrog den Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters der Internationalen Filmfestspiele Berlin gewonnen. Der Film basiert auf einem Buch des russischen Philosophen Vladimir Solovyov aus dem 18. Jh. Er wurde am Drehort im Apafi-Gastshaus im Dorf Mălâncrav/ Malmkrog im Kreis Hermannstadt gedreht. Dies ist nach dem Goldenen Bären in der Kurzfilmsektion im Jahr 2004 bereits die zweite Auszeichnung für Puiu in Berlin. Encounters ist die brandneue Wettbewerbssektion des Festivals. Eine weitere rumänische Produktionen wurden dieses Jahr in Berlin gezeigt, von Radu Jude und Adrian Cioflâncă. Der Goldene Bär ging an den iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof und seinen Film There Is No Evil. Der Filmemacher konnte seinen Preis nicht abholen, da er den Iran, wo zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, nicht verlassen durfte.

  • Nachrichten 01.03.2019

    Nachrichten 01.03.2019

    Bukarest: Der Rumänische Hörfunk sendet beginnend mit dem 1. März auf einem neuen lokalen Sender in Brasov (dts. Kronstadt) , auf der Frequenz von 93.3 FM. Die Sendungen von Radio Rumänien Brasov FM sind auf lokale Entwicklungen, Entscheidungen lokaler Behörden, laufende Projekte, Verkehr, Wetter, kulturelle und künstlerische Veranstaltungen sowie Sportereignisse fokusiert. Radio Rumanien hat letztes Jahr, am 1. November, 90 Jahre seit seiner ersten Sendung gefeiert. Im Land gibt es neben nationalen Kanälen wie Radio Rumänien Aktuell, Radio Rumänien Kultur, Radio Rumanien Musik und Radio Rumänien Dorfantenne, regionale und lokale Kanäle sowie Online-Kanäle für Kinder und Jugendliche. Radio Rumänien International produziert Programme in 11 Fremdsprachen sowie in rumänischer Sprache und im aromunischen Dialekt.



    Bukarest: Die Rumänen haben am Freitag das Martisor, ein Symbol des Frühlings, gefeiert. Das traditionelle Märzchen ist ein kleiner Anhänger mit rot-weißer Schnur, der Frauen und Mädchen zum 1. März überreicht wird. Das Wort Martisor ist lateinischen Ursprungs und ist die Volksbezeichnung für den Monat März. Nach dem alten römischen Kalender war der 1. März der erste Tag des Jahres, an dem der Gott Mars gefeiert wurde. Rumänien hat seit 2017 an der Seite Bulgariens, Mazedoniens und der Republik Moldau die mit dem 1. März verbundenen kulturellen Praktiken in das UNESCO-Welterbe eingetragen.



    Bukarest: In Rumänien hat der Oberste Richterrat am Freitag bekanntgegeben, dass er die neue Form der Eilverordnung 7 erhalten habe, durch die die Gesetze erneut geändert werden. In der nächsten Woche wird das Plenum zusammenkommen, um eine Stellungnahme abzugeben. Der Oberste Richterrat hat bestätigt, dass die neue Form einige Bestimmungen aufhebt, die zu Unzufriedenheit der Richter geführt haben und andere Bestimmungen geändert wurden. Zuvor trafen sich Staatsanwälte vom CSM mit Justizminister Tudorel Toader, um die Aufhebung der Eilverordnung zu fordern. Unterdessen protestierten hunderte Richter am Freitag in Bukarest und in anderen Städten des Landes erneut, um die Gesetze der Justiz zu ändern.



    Bukarest: Rumänien hat sich vorgenommen bis Ende dieses Jahres, europäische Mittel in Höhe von 12,5 Milliarden Euro anzuwerben, sagte die europäische Finanzministerin Rovana Plumb. Sie sprach über Investitionen in Humankapital, große Infrastruktur, Forschung, Innovation, Investitionen in die Bildungsinfrastruktur, Gesundheit und Investitionen auf Ebene jeder administrativ-territorialen Einheit. Die Ministerin kündigte außerdem an, dass in diesem Jahr zwei neue Programme gestartet werden sollen, eines zur Bekämpfung von Schulabbruch und eines zur Unterstützung von Innovationen bei Unternehmern. Rumänien hat bisher 8,5 Mrd. EUR aus dem laufenden Programm erhalten, was 28 Prozent der gesamten zugewiesenen Mittel ausmacht, was fast dem EU-Durchschnitt von 29 Prozent entspricht.



    Bukarest: Mehr als 1.000 Militärs nehmen an der ersten multinationalen Übung teil, die 2019 von der rumänischen Marine organisiert wurde und unter dem Namen Poseidon 19 zwischen dem 1. und 8. März in den rumänischen Hoheitsgewässern und den internationalen Gewässern im Westen des Schwarzen Meeres läuft. Es nehmen 10 rumänische Schiffe, vier Militärschiffe aus Bulgarien, Deutschland, Spanien und der Türkei und zwei Schnellboote für Taucher teil. Die Luftübungen werden von einem Puma See-Hubschrauber, zwei MiG 21 Lancer-Flugzeugen und zwei F-16-Flugzeugen der rumänischen Luftwaffe durchgeführt.



    Bukarest: In Bukarest findet ein informelles Treffen der EU-Minister für Telekommunikation statt, das vom rumänischen EU-Ratsvorsitz organisiert wird. Die Hauptthemen der Agenda sind künstliche Intelligenz und Cybersicherheit. Der rumänische Minister für Kommunikation und Informationsgesellschaft Alexandru Petrescu sagte gegenüber Radio Rumanien, die Teilnehmer fokusieren sich auf die gegenwärtigen Herausforderungen und suchen nach Wegen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu verbessern. Angestrebt wird die strategische Autonomie der Europaischen Union, gegenüber den wirtschaftlichen Partnern.



    Bukarest: Die rumänische Premierministerin Viorica Dancila hat angekündigt, dass der US-Vizepräsident Mike Pence in der ersten Hälfte dieses Jahres Rumänien besuchen wird. Sie sagte auch, sie habe am Telefon mit Mike Pence über die als hervorragend angesehenen rumänisch-amerikanischen Beziehungen diskutiert, die eine positive Entwicklung innerhalb der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Staaten haben. Dancila hat erneut bekräftigt, wie wichtig es ist, dass die rumänische Bevölkerung die transatlantischen Beziehungen konsolidiert. Mike Pence wiederum hat die Bedeutung der strategischen Partnerschaft für die Regierung in Washington hervorgehoben.



    Bukarest: Das Arbeitsministerium in Bukarest wird in der nächsten Zeit eine Jobbörse für die Rumänen veranstalten, die im Ausland in den EU-Ländern arbeiten, in den Versuch sie zu überzeugen, nach Rumänien zurückzukehren, um im Bausektor zu arbeiten, der jetyt bessere Verdienstmochkeiten bietet. Minister Marius Budai sagte, dass zusätzliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Erwerbsfahigen Bevolkerung im Zusammenhang mit einem erheblichen Defizit der Arbeitskräfte und einer niedrigen Arbeitslosenquote in bestimmten Gebieten Rumäniens, insbesondere in der westlichen Region, ergriffen werden. Der Minister fügte hinzu, dass angesichts der jüngsten Maßnahmen zur Besteuerung, der Nettolohn eines Arbeitnehmers in der Bau-Branche nicht unter dem Gegenwert von 500 Euro liegen sollte.

  • Hörerpostsendung 12.3.2017

    Hörerpostsendung 12.3.2017

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Beginnen möchte ich heute mit einem poetischen Frühlingsgru‎ß von unserem Hörer Andreas Pawelczyk aus Mannheim:



    Recht Dank für die vielen Veröffentlichungen meiner Gedanken. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass bei Radio Rumänien die frische Brise des Geistes weht.



    Zur jetzigen launischen Diva des Mannheimer Frühlings möchte ich einige Gedanken äu‎ßern. So schreibt Hölderlin über ihn:



    Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten


    Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten.


    Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,


    So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.“



    Und Friedrich von Schiller meint zum Frühling:



    Alles freuet sich und hoffet,


    wenn der Frühling sich erneut.“



    Ja, es umgibt uns eine neue Welt!“, so Goethe.



    So wünsche ich den Hörern in Deutschland einen schönen Frühling.



    Mit besten Grü‎ßen nach Bukarest von


    Andreas Pawelczyk




    Vielen Dank für den netten Gru‎ß, lieber Herr Pawelczyk, den ich gerne mit einem Gedicht von Christian Morgenstern erwidern möchte:



    Der Frühling kommt bald



    Herr Winter,

    geh hinter,

    der Frühling kommt bald!

    Das Eis ist geschwommen,

    die Blümlein sind kommen

    und grün wird der Wald.



    Herr Winter,

    geh hinter,

    dein Reich ist vorbei.

    Die Vögelein alle,

    mit jubelndem Schalle,

    verkünden den Mai!“




    Tja, der Mai ist allerdings noch anderthalb Monate entfernt und zurzeit haben wir in Bukarest trübes und nasses Wetter.



    Von Mannheim geht es nun weiter nach Schmitten im Taunus, wo unser Hörer Lutz Winkler zu Hause ist. Frühlingshafte Gefühle stecken auch in den Zeilen von Herrn Winkler, die er uns per E-Mail schickte:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    auch in diesem Monat möchte ich wieder meine Freundschaft mit Ihrem Sender mit einem Empfangsbericht und einem kleinen Hörerbrief zum Ausdruck bringen. Sie senden täglich ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Programm aus Rumänien — und so möchte ich mit diesen Zeilen einen kleinen Beitrag zu unserer Freundschaft leisten.



    Schön finde ich die kleine Tradition bei Ihnen, über das Märzchen zu berichten. Wir hatten in der Seminargruppe im Studium (zu DDR-Zeiten) einige Bulgaren — da habe ich das erste Mal von dieser Tradition gehört. Und dann gab es mal bei Radio Bulgarien ein Märzchen im Briefumschlag — dieses hängt nun schon einige Jahre bei uns und erinnert mich immer an diese schöne Tradition des Frühlingsbeginns.



    Nun hat der erste Frühlingsmonat begonnen — die Tage werden wieder länger und heller, wohin man schaut, blüht und grünt es. In der Natur bricht sich neues Leben Bahn: Knospen und Blüten und frühmorgens das laute Zwitschern der Vögel, das den Frühling lautstark willkommen hei‎ßt. Ich spüre eine grö‎ßere Lebens- und Unternehmungslust: Bewegung, Luft, Sport, Ausflüge ins Freie und in die Natur. Im Frühling zeigt sich etwas vom Wesen Gottes, der die Welt geschaffen hat und nicht aufhört, Neues und neues Leben zu schaffen. Das bebildert“ die Natur in diesen Wochen. Frühling bedeutet daher für mich, nach vorne zu schauen. Ich freue mich auf diese Tage und genie‎ße diese.



    In einem Bericht habe ich gelesen, dass Österreicher besonders sportlich sind. 49,8% der Österreicher machen mindestens 2,5 Stunden Sport pro Woche. Ich gebe zu, dass ich da auch darunter falle. Wie sieht das in Rumänien mit der sportlichen Betätigung aus, sind die Rumänen sportbegeistert oder eher Sportmuffel?



    Ich möchte mich für heute verabschieden, bleiben Sie bitte auf Sendung!



    Viele Grü‎ße an Sie alle in der Redaktion.




    Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, lieber Herr Winkler. Es stimmt, dass wir die Tradition des Märzamuletts mit unseren bulgarischen und moldauischen Nachbarn teilen. Das Amulett wird als mărțișor im Rumänischen und marteniza (kyrillisch: мартеница) im Bulgarischen bezeichnet, die Wörter sind vom Namen des Monats März abgeleitet und wörtlich übersetzt bedeuten beide Vokabeln Märzchen“. Von uns werden Sie aber bestimmt kein Märzchen erhalten haben, denn einen kleinen Unterschied gibt es: In Rumänien werden überwiegend Frauen am 1. März mit dem Märzchen beschenkt, während sich in Bulgarien Frauen und Männer gegenseitig beschenken. Und gleich muss ich’s wieder relativieren, denn nicht in ganz Rumänien ist es so — im östlichen Teil des Landes, der sich Moldau nennt, und auch in der benachbarten ex-sowjetischen Moldaurepublik ist es wieder genau wie bei den Bulgaren: Beide Geschlechter beschenken sich gegenseitig und dürfen die sympathischen Amulette tragen. In Bukarest wussten das früher viele nicht und wunderten sich, wenn sie Männer mit Märzchen bestückt sahen. Ursprünglich bestand das Märzchen nur aus einer aus wei‎ßen und roten Fäden geflochtenen Schnur. In Rumänien wird heute die Schnur an kleine, in mühsamer und liebevoller Arbeit gebastelte Gegenstände aus Stoff, Metall, Plastik oder Keramik angehängt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt; waren es früher meistens kleine symbolische Glücksbringer wie stilisierte Schornsteinfeger, Hufeisen, Stoffpuppen, gepresste Blumen, so habe ich immer wieder auch richtig kleine Juwelen gesehen wie Perlen, Schmuck aus Bernstein oder Edelmetall. Letztere sind entsprechend teurer. Aber paradoxerweise verhindert gerade die Kommerzialisierung das Verschwinden des Brauchtums — das Märzchen ist immer noch sehr beliebt.



    Zu Ihrer Frage über die Sportlichkeit der Rumänen: Ich habe ähnliche Berichte in rumänischen und österreichischen Medien gelesen. Sie beriefen sich auf eine Statistik von Eurostat, die ich auf der Webseite des Statistikamtes der EU leider nicht finden konnte. So muss ich mich dann auf die Zahlen verlassen, die die Kollegen veröffentlicht haben. Demnach sieht es in puncto sportlicher Betätigung schlecht für Rumänien aus. Die Rumänen sind am wenigsten sportlich, berichtet etwa der ORF: Europaweit führend sind ganz klar die nordischen Länder: In Finnland sind es 54,1 Prozent, in Dänemark 53,4 Prozent, knapp gefolgt von Schweden mit 53,1 Prozent. Österreich folgt als erstes nicht nordisches Land gleich auf Platz vier, allerdings mit Respektabstand: 49,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind laut EU-Kriterien sportlich genug. Deutschland folgt auf Platz fünf — dort sind es nur noch 47,3 Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Rumänien mit 7,5 Prozent und Bulgarien mit 9,0 Prozent. Als Sportmuffel erweisen sich der Statistik zufolge auch die mediterranen Länder: Hier schafft es nur Malta unter die Top Ten. Der nächste EU-Mittelmeer-Anrainerstaat ist Zypern auf Platz 15. Italiener und Portugiesen sind nur etwas bewegungsfreundlicher als die Polen. Die Griechen liegen vor Bulgarien und Rumänien auf dem drittletzten Rang.“




    Weiter geht es mit den Zeilen von Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt), die wir ebenfalls per E-Mail erhielten:



    Liebes Team der deutschen Redaktion von RRI,



    nach einigen Wochen Pause sende ich heute endlich mal wieder ein paar Zeilen aus Sangerhausen.



    Die deutschen Sendungen aus Rumänien konnte ich hier während der letzten Wochen regelmä‎ßig in bester Empfangsqualität verfolgen. Sehr anerkennenswert, dass sich RRI die Direktsendungen in Deutsch auf der Kurzwelle weiterhin leistet“ und die geneigten Hörer aus erster Hand aktuell und sachlich über das Geschehen im Land informiert und dabei auch kritisch die eigene Geschichte reflektiert. Mit der europäischen Presseschau wird sogar im gewissen Sinne etwas die Lücke gefüllt, welche Auslandsrundfunkdienste aus anderen europäischen Ländern nach Einstellung ihrer Sendungen hinterlassen haben. Ich betrachte allerdings Ihre Sendungen schon immer auch als eine Informationsquelle der Tagespolitik in der Welt.



    Über die Wiederholung von Beiträgen am Wochenende hatte ich mich bereits früher positiv geäu‎ßert. Es war durchaus sinnvoll, die Sonntagsstra‎ße“ zu erweitern. Trotzdem möchte ich die zuletzt im Funkbriefkasten geäu‎ßerte Hörermeinung unterstützen, die Sonntagssendung wieder mit Musik aufzulockern, bevorzugt auch nach meinem persönlichen Geschmack mit Jazz. Ich muss überhaupt sagen, dass ich aufgrund des guten Empfangs auch auf der Kurzwelle gern Musik höre. So hat mir z.B. die Klassik-Rubrik mit dem Pianisten Radu Lupu sehr gut gefallen. Klassik auf der Kurzwelle habe ich eigentlich meist eher kritischer bewertet.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Cersovsky. Wie schon in der erwähnten Hörerpostsendung gesagt, soll eine Auflockerung des Sonntagsprogramms mit Musik geplant sein. Die Qualität des Musikempfangs auf der Kurzwelle hängt sicherlich mit den Empfangsbedingungen im jeweiligen Gebiet zusammen. Aber wenn einem eine Musiksendung besonders gefallen hat, so kann man sich später den Podcast nochmals anhören oder herunterladen.



    Zeit für die Postliste. Postbriefe trafen ein von Ingmar Larsson (Schweden), Sandro Blatter (Schweiz) und Ulrich Wicke (Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Georg Pleschberger, Josef Robl und Friedrich Albert (alle drei aus Österreich), Sergej Isjumow (Russland) sowie von Bernd Seiser, Martina Pohl, Jens Adolph, Calvin Knott, Lutz Winkler, Herbert Jörger, Heinz Günter Hessenbruch, Andreas Pawelczyk und Horst Cersovsky (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Patrick Wietschke und Stefan Hein (beide aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören: