Tag: Malerei

  • 60. Biennale in Venedig: Rumänien mit thematischer Ausstellung des Malers Șerban Savu vertreten

    60. Biennale in Venedig: Rumänien mit thematischer Ausstellung des Malers Șerban Savu vertreten

     

     

    Die Biennale öffnet am 20. April ihre Pforten, und dadurch wird Venedig für mehr als sieben Monate zur Welthauptstadt der Kunst. In ihrer 60. Ausgabe vereint die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung mehr als 330 Künstler aus der ganzen Weltdieses Jahr vor allem aus Lateinamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Asien. 88 nationale Beiträge werden in den historischen Länderpavillons in den Giardini und im Arsenale oder im Zentrum von Venedig ausgestellt.

    Die Biennale wird mit einer zentralen Ausstellung mit dem Titel „Stranieri Ovunque“ („Fremde überall“) eröffnet, die vom Brasilianer Adriano Pedrosa kuratiert wird, der eigens für die Biennale aus Lateinamerika kommt. Ihm zufolge habe der Titel der Ausstellung mehrere Bedeutungen. „Erstens bedeutet er, dass man, wo immer man hingeht und wo immer man ist, immer auf Fremde trifft: Sie sind/wir sind überall. Zweitens: Egal, wo man sich befindet, ist man in der Tiefe seines Inneren immer ein Fremder“, schreibt Adriano Pedrosa über die Ausstellung „Fremde überall“.

    Der rumänische Beitrag trägt den Titel „Was ist Arbeit?“, ist eine Konzeptarbeit des Malers Șerban Savu und wird von Ciprian Mureșan kuratiert. Das Projekt untersucht die Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit und wird im Nationalen Pavillon Rumäniens ausgestellt, der 1938 vom Historiker Nicolae Iorga eingeweiht wurde, aber auch im Herzen von Venedig, in der Neuen Galerie des Rumänischen Instituts für Kultur und humanistische Forschung. Im rumänischen Pavillon werden mehr als 40 Gemälde zu sehen sein, die einen Einblick in Savus Schaffen der letzten fünfzehn Jahre ermöglichen. Nach Angaben des Rumänischen Kulturinstituts (ICR) untersucht die Ausstellung die bildliche Darstellung der Arbeitswelten und lässt sich dabei auch vom historischen Realismus und der Propagandakunst der Länder des so genannten „Ostblocks“ inspirieren. Anstatt diese Diskurse direkt in Frage zu stellen oder auseinander zu nehmen, hinterfragt Savu sie und zielt darauf ab, Momente des Innehaltens und der zeitlichen Aussetzung darzustellen, in denen die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt, schreibt das ICR.

    Diese Momente der Ungewissheit seien ein Spiegelbild umfassenderer gesellschaftlicher Veränderungen und Krisen, sagt der Maler Șerban Savu selbst. Er interessiere sich für die Welt zwischen den Welten, die Räume zwischen Stadt und Land, zwischen Arbeit und Freizeit, eine hybride und unbestimmte Welt oder eine Welt, die gerade beginnt, Gestalt anzunehmen“. Es sei die Welt der Peripherien, die alle Möglichkeiten der Zukunft enthält.Viele meiner Figuren“, schreibt der Künstler weiter, „ruhen während der Arbeitszeit und arbeiten in ihrer Freizeit, in einem Zustand der anarchischen Aufhebung und außerhalb des Produktionssystems“.

    Die Figuren von Șerban Savu stehen, wie er selbst sagt, im Gegensatz zur Idee und Darstellung des Arbeiters in der offiziellen Kunst des kommunistischen Regimes, sie sind weder heroisch noch monumental. Gleichzeitig bezeugen sie das Scheitern des kommunistischen sozialpolitischen Projekts und sinnieren vor allem über das heutige Leben, in dem sie ihren Platz und ihren Sinn zu finden versuchen.

  • Accelerator: Mentorenprogram für Nachwuchskünstler geht in die zweite Phase

    Accelerator: Mentorenprogram für Nachwuchskünstler geht in die zweite Phase

    Das ist die zweite Phase des Programms Accelerator. Mentorship und Produktion für aufstrebende Künstler“, dem bisher komplexesten Mentorenprogramm in Rumänien, das mit seinen Aktivitäten einen strategischen Ansatz für die Karriere von Nachwuchskünstlern unterstützt.


    Für die Ausstellung wurden zehn Künstler ausgewählt, die sich in ihren Werken mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln mit der Gesellschaft und der Umwelt, in der wir leben, auseinandersetzen. Wir fragten Andrei Breahnă, den Vorsitzenden des Kulturvereins Eastwards Prospectus“ und Projektleiter des Accelerator“-Programms, nach der Botschaft der Ausstellung, ihren Ansatz und die Entstehungsgeschichte.



    Die Ausstellung im Rahmen des Accelerator-Mentorenprogramms <Back to Where It All Began> wird von dem Kurator Tevž Logar kuratiert, einem unabhängigen Kurator aus Slowenien, mit dem wir schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten. Die Ausstellung ist ein sehr wichtiger Moment in unserem Projekt, denn sie war und ist eine Gelegenheit für die Künstler, das Wissen und die Ideen, die praktischen Aspekte, mit denen sie sich im Rahmen des Mentorenprogramms beschäftigt haben, anzuwenden. Die Ausstellung wurde als Gruppenausstellung mit allen 10 Künstlern konzipiert, ohne jedoch, sozusagen, ein Thema anzusprechen, das alle ihre Praktiken integriert.


    Der Ansatz des Kurators bestand darin, durch direkte Gespräche mit jedem Künstler die Praxis des Künstlers in den gegenwärtigen Moment zu integrieren, so dass die Ausstellung letztlich eine Momentaufnahme dessen ist, was der Künstler produziert. Oder das Ergebnis der neuesten Forschung. Die Künstler erhalten ein Honorar für die Produktion neuer Arbeiten. Daher zielen das Projekt und die Ausstellung darauf ab, diese Künstler in ihrem Produktionsprozess zu begleiten, mit einem gut ausgearbeiteten Plan und im Verhältnis zum Galerieraum. Der Plan ist sehr spezifisch und sehr präsent.



    Projektleiter Andrei Breahnă führte uns kurz durch die Ausstellung, wobei er einige der wichtigsten ausgestellten Werke hervorhob und die Gaep-Galerie kurz beschrieb:



    Wir befinden uns in einer Villa aus dem 19. Jahrhundert, mit einer halbkreisförmigen Struktur, mit großen Räumen, vier Meter hoch und mit einem Untergeschoss, das für diejenigen, die zum ersten Mal kommen, wie ein Labyrinth aussieht, und ich kann sagen, dass in den fast neun Jahren, in denen wir in diesem Raum arbeiten, fast alle Ausstellungen als eine Art Ausdrucksmittel im Verhältnis zum Galerieraum funktionieren. Hier möchte ich die Arbeit von Alina Ion erwähnen, eine sehr selbstreferenzielle Arbeit, intim sogar, die sich auf die Sprache bezieht und auf ihre Aktivitäten, die irgendwie mit der Textanalyse zusammenhängen. Im Grunde haben wir eine Arbeit, in der der Text zu einer Art langer Installation wird, die in einen U-förmigen Raum projiziert wird und die der Besucher aus nächster Nähe betrachten kann. Der Text wird gewissermaßen zu einem Medium, das wir nicht durch Lesen erfahren, sondern durch diesen direkten und immersiven Kontakt mit der Taktilität des von ihr gewählten Papiers und der Präsenz der Buchstaben darauf.


    Im Untergeschoss der Ausstellung betont die Arbeit von Maria Mandea, die einen weiteren, sagen wir mal, neuartigen Ansatz verfolgt, den partizipatorischen Aspekt. Sie präsentiert eine Installation, die die Idee des Privateigentums kommentiert, ausgehend von der Situation der Rückerstattung eines wichtigen Teils des IOR-Parks in Bukarest, die, wie ich hinzufügen möchte, zu einem bestimmten Zeitpunkt große Wellen schlug, auch in der Presse und in der Nachbarschaft, und die ein legales Verfahren war. Aber es bedeutete praktisch, einen öffentlichen Raum zu erobern, zu dem zum Beispiel Maria einen direkten Bezug hat, weil sie in diesem Viertel aufgewachsen ist, und in der Ausstellung ist sogar ein Foto der Künstlerin zu sehen, als sie noch sehr jung war und auf dem Spielplatz spielte, das vielleicht einige der Besucher wiedererkennen werden. Außerdem gibt es eine partizipatorische Komponente, nämlich eine Karte des IOR-Parks, die aus einem essbaren Material, nämlich Zucker, hergestellt ist. Und im Grunde haben die Besucher die Möglichkeit, in diesem Park Bäume zu pflanzen, ihn zu bevölkern und ihn wieder in einen öffentlichen Raum zu verwandeln, und zwar mit Hilfe von Lollypops, die die Künstlerin speziell für die Ausstellung hergestellt hat.


    Im Obergeschoss haben wir in den drei zentralen Räumen des Ausstellungsraums einige sehr unterschiedliche Praktiken, von der Malerei bis hin zu reinen, abstrakten Formen, bei denen es sehr stark um die Präsenz von Licht oder die Natur des Lichts geht, würde ich sagen. Ein weiteres Werk, über das ich nicht zu viel sagen möchte, weil ich die Besucher ermutigen möchte, es sich anzusehen, ist die Arbeit von Stanca Soare. Sie hat eine Installation im Zusammenhang mit dem Louvre-Museum geschaffen, wo sie auch arbeitet. Sie lebt in Frankreich und die Arbeit wird als Video- und Objektinstallation im Badezimmer der Galerie präsentiert. Es handelt sich also um einen äußerst intimen Rahmen. Im wahrsten Sinne des Wortes und im übertragenen Sinne, denn jeder Besucher kann dieses Werk im Ausstellungsraum erleben.



    Am Ende unseres Gesprächs teilte uns Andrei Breahnă seinen Wunsch bezüglich der Wirkung der Ausstellung auf die Öffentlichkeit mit.



    Aus den genannten Gründen halte ich die Ausstellung des Mentorenprogramms <Accelerator> für sehr frisch, und ich freue mich, sagen zu können, dass die Aufgabe, ein ganz neues Projekt aufzubauen, junge Künstler im Produktionsprozess, bei der Installation der Werke im Raum und im Dialog mit dem Kurator zu begleiten, wirklich ein Erfolg ist. Und unser Ziel ist es, diese Ausstellung als Anker und als Möglichkeit für das Fachpublikum oder die breite Öffentlichkeit zu nutzen, um viel mehr mit diesen Werken und diesen Künstlern zu interagieren.

  • Iosif Iser Ausstellung in Bukarest bis Ende August zu sehen

    Iosif Iser Ausstellung in Bukarest bis Ende August zu sehen

    Aus Anlass des 140. Geburtstages von Iser wurde im Nationalen Kunstmuseum in Bukarest eine Ausstellung eröffnet, die an die Reisen des gro‎ßen Malers erinnert, Reisen, die ihn tief geprägt haben. Die Ausstellung umfasst Werke aus der Sammlung Moise Weinberg und der Sammlung Iser, vor allem grafische Arbeiten. Als junger Künstler wurde Iosif Iser von der expressionistischen Bewegung inspiriert, später, nach eine Reise durch Europa, begann er, sich exotischen Tönen und ausgewogenen Kompositionen zu nähern. Er setzte sich auch mit sozialistischen Themen auseinander und malte auch Portraits von Arbeitern. Wir haben mit der Kuratorin der Ausstellung Isers Reisen”, Alina Petrescu gesprochen: Die Iser-Ausstellung wurde am 21. Mai, dem 140. Geburtstag des Künstlers, eröffnet. Die Ausstellung kann bis zum 29. August besichtigt werden und umfasst Werke aus der Sammlung Moise Weinberg und der Sammlung Iser, vor allem grafische Arbeiten. Es gibt eine Vitrine mit Dokumenten, darunter Fotos von Iosif Iser vom Alter von 3-4 Jahren bis zu seiner Ausstellung in New York 1948, wo 40 Werke gezeigt wurden.



    In den Vordergrund bringen wir seine Werke, die aus der Zeitspanne 1920 – 1940 stammen, einen Teil davon widmen wir der Reise nach Frankreich, einen der Reise nach Spanien und im letzten Raum haben wir Werke aus dem Orient – Dobrudscha, Balchik und dem Nahen Osten. Die Werke aus Spanien zeichnen sich durch den Einfluss von Paul Cézanne und André Derain aus. Wie Iser sagte, braucht Spanien keine Museen, die Landschaft ist gro‎ßartig. Die Landschaften, die Frankreich gewidmet sind, haben eine Atmosphäre, die den Gemälden Palladys nahe kommt – basierend auf farbigen Grautönen, auf einer dumpferen Atmosphäre, mit Ausnahme des Strandes von Saint-Malo”. Die Kuratorin Alina Petrescu gab uns mehr Details über das Leben von Iosif Iser, seine Bedeutung und die ausgestellten Werke: Die Ausstellung umfasst 66 sehr unterschiedliche Landschaften, die zwischen 1919-1940 entstanden sind, 1919 war das Jahr seiner Reise in die Türkei, die ihn prägte und 1940 das Jahr, als er seinen künstlerischen Stil änderte. Isers Werk lässt sich in zwei Hauptperioden einteilen: die erste dauert bis 1920, in der er sich ausschlie‎ßlich der Zeichnung und der satirischen Karikatur widmet, und nach 1920, in der er zum Koloristen wird.



    Die Farbgebung der 20er und 40er Jahre ist von pastellischen Tönen geprägt und die Themen sind sehr nah an seinem Leben, an den Reisen, die er unternahm. Iosif Iser war bekanntlich einer der grö‎ßten Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Aus Platzgründen haben wir uns mehr auf seine Reisen konzentriert. Die Besucher können sich einen Einblick in Isers Werk verschaffen einen Einblick, einen Einblick der auf Emotionen beruht, auf der Art und Weise, wie Iser die Realität wahrnimmt – denn jeder Maler nimmt die Realität auf eine originelle Weise wahr. Die meisten ausgestellten Werke gehören zum Museum der Sammlungen, einer Abteilung des Nationalen Kunstmuseums, und wurden zum ersten Mal ausgestellt.”

  • „Fragmentarium Abstract“: Malerin Luminiţa Gliga stellt im Parlamentspalast aus

    „Fragmentarium Abstract“: Malerin Luminiţa Gliga stellt im Parlamentspalast aus

    Eine Ausstellung der Malerin Luminiţa Gliga war im Monat November im Saal Constantin Brâncuşi“ des Parlamentspalastes zu sehen. Ausgestellt wurden über 140 Werke der Künstlerin, die in den letzten Jahren einen gro‎ßen internationalen Erfolg feierte. An der Vernissage der Ausstellung Fragmentarium Abstract“ sagte der Kunsthistoriker und Vizepräsident der Rumänischen Akademie, Răzvan Theodorescu:



    Luminiţa Gliga hat internationale Preise erhalten, der jüngste davon ist der Botticelli-Preis für ein Werk, das von Anfang an einen sehr klaren und gut definierten Stil aufweist. Die Malerin hat ihren Stil schon lange her definiert, es handelt sich um einen Stil, der einen klaren Platz in allen ihren Ausstellungen hat, und im Zentrum dieses Stils steht die Farbe. Neben ihrer äu‎ßerst eleganten Zeichnung lassen sich die lebendigen und harmonischen Farben merken. Luminiţa ist eine Künstlerin mit einer ausgezeichneten visuellen Kunst.“




    Die Malerin wurde am 23. Oktober 1975 im mittelrumänischen Braşov (Kronstadt) geboren, 2002 hat sie die Kunsthochschule in Bukarest absolviert, zwei Jahre später ist sie dem Verband der Bildenden Künstler beigetreten. 2008 hat sie den Doktortitel im Bereich Bildende Kunst erhalten. Der Kunstkritiker Marius Tiţa sagte über die Ausstellung Fragmentarium Abstract“:



    Das ist die grö‎ßte Ausstellung der Malerin Luminiţa Gliga und sie findet im besten Moment ihrer Karriere und des Kulturlebens Rumäniens statt. Es war an der Zeit, dass wir unsere Künstler wiederentdecken und besser kennen. Luminiţa Gliga hat in dieser Zeit in der internationalen Kunst noch viel zu sagen.“




    Die Werke der rumänischen Malerin wurden bereits in Cannes, Tokyo, Paris, Marseille, New York, London und Peking ausgestellt. 2019 war besonders erfolgreich für die Malerin. Das Rumänische Kulturinstitut in Venedig war im Herbst Gastgeber ihrer Ausstellung ANOTHER SIDE/ANOTHER VIEW“. Die Farbe steht im Mittelpunkt ihrer individuellen künstlerischen Sprache. Marius Tiţa kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Ausstellung kann man als Widerspiegelung der jüngsten Werke der Malerin sehen, einer Malerin mit einer besonderen künstlerischen Kraft. In ihrer Schöpfung lässt sich ein scheinbarer Aufruhr auszeichnen, für Luminiţa, für ihre Fähigkeit, zu malen, ist das keine sonderbare Sache. Sie malt mit der Leichtigkeit, mit der andere Menschen ihre tiefsten Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringen.“




    Wie könnte man die Werke der Malerin als zeitgenössische Künstlerin definieren? Marius Tiţa erläutert:



    Es handelt sich um eine non-figurative Zone, die für einen Kunstschöpfer besonders kompliziert ist. Wenn man statische Natur oder eine Landschaft malt, scheint es ein bisschen einfacher zu sein. Wie kann man sich sonst gegenüber der künstlerischen Emotion positionieren, wenn der grobe Strich nicht existiert? Es gibt eine Serie der Malerin, die man einfach als chromatischen Wahnsinn bezeichnen kann.“




    Zu den wichtigsten Preisen der Malerin zählen internationale Auszeichnungen wie der Michelangelo-Preis in Rom 2019, Diploma of Excellence“ von der Amerikanisch-Rumänischen Akademie für Kunst und Wissenschaft, Italien 2015 sowie die Auszeichnung der Akademischen Gesellschaft Arts-Sciences-Lettres“ in Paris 2006.



    Wir haben die Malerin gefragt, wie der Wunsch, sich durch Malerei auszudrücken und wie der abstrakte Stil entsteht, den sie seit Anfang ihrer Karriere annimmt. Luminiţa Gliga:



    Ich könnte sagen, dass ich selbst nicht wei‎ß, wie die Kraft und der Wunsch, zu malen, entsteht, aber das ist die beste Art und Weise, mich selbst zum Ausdruck zu bringen. Wie ich feststellte, erreiche ich mehrere Menschen, egal wo sie leben und wie alt sie sind. Die Farbe kann ein guter Botschafter sein. Dank der Kunst kann man Freundschaften anknüpfen. Sie ist ein Botschafter der Gefühle, der sichtbaren und der unsichtbaren Sachen, so definiere ich die abstrakte Malerei.“

  • Lange Nacht der Museen: Street Art im Vordergrund

    Lange Nacht der Museen: Street Art im Vordergrund

    Vor kurzem fand zum 13. Mal in mehreren Städten in Rumänien die Museennacht statt. Kunstgalerien, Museen, Kulturinstitute, alternative Kulturräume, kreative Hubs und Künstlerwerkstätte öffneten ihre Tore für das breite Publikum in Bukarest und in weiteren 13 Städten landesweit. Die nächtliche alljährliche Veranstaltung bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Vielfalt der zeitgenössischen Kultur zu entdecken — performative bildende Künste, Musik und Film stehen im Angebot der Museen, Kulturinstitute und Künstlerwerkstätte.



    Nach der Veranstaltung im Kulturraum Rezidenţa BRD Scena9 in Bukarest ist zum ersten Mal ein permanentes Kunstwerk erhalten geblieben. Das Projekt Outside Histories“ (dt. Historien der Au‎ßenwelt) kann für unbefristete Zeit in Bukarest betrachtet werden. Im Zuge der genannten künstlerischen Initiative übermalten die Künstler Alexandru Ciubotariu, alias Pisica Pătrată“ (Quadratische Katze“), Robert Obert, Maria Bălan und John Dot S die auf den Hofmauern von Rezidenţa BRD Scena9 vorhandenen Malereien. Skurrile Szenen, inspiriert von der Kultur der Azteken, vermischt mit byzantinischen Dekorelementen — das verzierte den Hof des Gebäudes, das zum historischen Denkmal erklärt wurde. Es stammt aus dem Jahr 1890 und war Eigentum des rumänischen Königs Michael. Das Gebäude war ursprünglich ein Geschenk des Königs Ferdinand an Königin Maria. An seinen Wänden sind die Spuren sämtlicher wechselvoller Bestimmungen des Gebäudes erkennbar. Es ist zu erkennen, dass das Gebäude früher im Besitztum der königlichen Familie war, dass es mal als öffentliche Institution fungierte, dass es ein mexikanisches Restaurant beherbergt hat. Heute wurde es in ein Zentrum für zeitgenössische Kultur umgestaltet.



    Alexandru Ciubotariu, bekannt unter dem Künstlernamen Pisica Pătrată“ (Quadratische Karte“), ist ein in Rumänien sehr geschätzter einheimischer Illustrator und Street-Artist. Gleichzeitig ist er Mitbegründer des Museums der Comics. Wir überraschten ihn während der Galeriennacht bei seiner Arbeit — er war am Malen und zeigte sich bereit, uns über sein Projekt zu erzählen:



    Ich arbeite an einem dreidimensionalen Gegenstand — eine etwas neuere Beschäftigung in meinem Arbeitsumfeld. Ich arbeite mehr oder weniger mit den gleichen Phantasieelementen, nur versuche ich, meine Kreativität in eine dreifache Dimension zu übersetzen. Blo‎ß ein Versuch, momentan.“



    Ein Projekt wurde Un-hidden“ getauft. Der Künstler — Pisica Pătrată — erzählte uns, worum es dabei ging:



    Zwei Ausstellungen werden zusammengekoppelt. Eine davon ist eine persönliche Ausstellung von mir, »+ Plus«, wie ich sie genannt habe. Zusätzlich zu den Wandmalereien in der Stadt, die etwas bekannter sind, versuchen wir auch die vorbereitenden Skizzen vorzustellen. Wir wollen den Zuschauern unsere tiefgehenden Beschäftigungen mit der Leinwand zeigen, den dreidimensionalen Charakter. Wir stellen auch einige Skizzen für Comics aus. Ich will nämlich die Vielfalt meiner Beschäftigungen veranschaulichen.“



    Die Street-Artists waren dieses Mal die Stars der Veranstaltung. Wie es dazu kam, erfahren wir von Pisica Pătrată:



    Die von uns veranstaltete Ausstellung unterstützt ein Projekt, dass die ursprünglich lediglich in Bukarest praktizierte Stra‎ßenkunst zusammenfassen wollte. Mit der Zeit wurde das Vorhaben erweitert, so dass es im Moment das ganze Land umfasst. In Wirklichkeit handelt es sich um eine interaktive Karte, zu der jedermann Zugang hat. Sie stellt sämtliche Stra‎ßenkunstwerke in Rumänien vor. Unsere Ausstellung will eben dieses Projekt unterstützen. Die Karte wird ständig angepasst, die neu erschienen Kunstwerke werden darauf ergänzt. Die in der Ausstellung gezeigten Gegenstände sind mit den Stra‎ßenkunstwerken in Verbindung zu setzen, es sind Gegenstände, die mit den Kunstwerken, die im öffentlichen Raum geschaffen wurden, zusammenhängen.“




    Von Pisica Pătrată erfuhren wir auch, wie die Stra‎ßenkunst in Rumänien wahrgenommen wird:



    In letzter Zeit sind viele relevante Kunstwerke im öffentlichen Raum entstanden. Die Leute beginnen zu verstehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Graffiti, Street-Art und Intervention im öffentlichen Raum. Dank dieser Vielfalt und der vielen Verschiedenheiten, ist die Stra‎ßenkunst einfacher zu verdauen und auch aufzunehmen. Ja, ich glaube, man könnte das so ausdrücken: Die Stra‎ßenkunst, der künstlerische Eingriff im öffentlichen Raum ist verdaulicher geworden.“




    Die Ausstellung wurde in einer Kunstgalerie veranstaltet, die auf Rekonstruktion der kommunistischen Zeit spezialisiert ist. Demnach forderten wir den Künstler auf, uns diese Verknüpfung zu erläutern.



    Der Vorschlag kam von ihnen. Ich habe oft mit der Kunstgalerie »Imbold« zusammengearbeitet. Sie bestanden darauf, diese Ausstellung in ihren Räumlichkeiten zu organisieren. Ich sagte zu, allerdings unter der Bedingung, mir zu erlauben, das zu tun, was ich auch sonst für alle Ausstellungen tue — nämlich mir zu erlauben, ein neues Werk in dem Raum zu schaffen. So entstand auch der dreidimensionale Gegenstand, an dem ich arbeitete, als Sie auf Besuch kamen. Es müssen noch einige Wände bemalt werden. Auch einige Comics sind noch zu Ende zu bringen. Vier Comics-Bücher werden wahrscheinlich gleichzeitig erscheinen. Bei der Buchmesse »Gaudeamus« im November werden wir vermutlich vier neue Titel vorstellen.“




    Die Comics waren meine erste gro‎ße Leidenschaft, ich zeichne die Figuren, die in meiner Phantasie zu Leben erwecken“, sagte noch der Künstler, der seiner ersten Liebe immer noch treu geblieben ist. Unser Fazit: Die Veranstaltung war ein totaler Erfolg der zeitgenössischen Kunst!

  • Bauernmuseum veranstaltet kreative Workshops für Kinder und Eltern

    Bauernmuseum veranstaltet kreative Workshops für Kinder und Eltern

    Jeden Sommer organisiert das Bauernmuseum in Bukarest eine Reihe von Veranstaltungen, die den Kindern gewidmet werden. Das Programm, das zwischen dem 1. und dem 31. Juli stattfindet, trägt den Namen Nehmt uns in die Ferien mit“ und verbindet Spa‎ß mit aktivem Lernen. Auf dem Programm stehen 14 Workshops, die laut den Organisatoren sich eigentlich nicht nur an Kinder in jedem Alter, sondern auch an ihre Eltern richten. Valentina Bâcu vom Nationalen Bauernmuseum kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Das Programm richtet sich nicht nur an Kinder über 2 Jahren, sondern auch an ihre Familien. Damit möchten wir die Eltern dazu anregen, die Zeit sinnvoll mit ihren Kindern zu verbringen. Wir organisieren auch Workshops für Teenager. Dieses Jahr haben wir eigentlich ein vielfältiges Angebot für diese Kategorie von Teilnehmern. Die Teenager laden wir zu Workshops zum Thema Radiojournalismus, Fotobearbeitung sowie zu einem Animationsfilm-Workshop. Wir empfehlen zudem ein Seminar, das jedes Jahr auf unserem Programm steht und ganz gut besucht wird: »Geschichten mit Ohren« ist ein vom Musiker und Schriftsteller Călin Torsan gehaltenes Seminar, das den Kindern einen Einblick in die Geschichte und Spieltechnik der traditionellen Musikinstrumente geben soll.“




    Kinder, Teenager, Eltern, die ihrerseits im Kindesalter in der Sommerzeit sinnvolle Zeit mit ihren Eltern oder Gro‎ßeltern beim traditionsreichen Bauernmuseum im Herzen Bukarests verbrachten — um das Bauernmuseum sei schon längst eine wahre Gemeinschaft entstanden, sagt unsere Gesprächspartnerin:



    Das ganze Jahr lang haben wir hier Eltern und Kinder zu Gast. Die Kinder sind nicht mehr so klein, sind aber trotzdem oft bei uns, und wir tun unser Bestes, um mit der Zeit ihre Zuneigung nicht zu verlieren. Sie sind die Teenager von heute, und wir versuchen, mit der jüngeren Generation den Schritt zu halten, wir organisieren dafür auch Workshops für digitale Medien. Diese Seminare sind eigentlich als Fortsetzung älterer Projekte zu verstehen, so zum Beispiel das Bildarchiv. Damals luden wir die Kinder ein, uns ihre eigenen Bilder zu zeigen, jetzt bringen wir ihnen bei, wie man Bilder bearbeiten kann. Wie gesagt, wir tun unser Bestes, um den Erwartungen der jüngeren Generation nachzukommen.“




    Unsere Gesprächspartnerin hält auch drei Workshops, die die Kreativität und die Lektüre fördern:



    Bei einem davon laden wir die Kinder dazu ein, ein Ferien-Tagebuch zu schreiben. Dafür setzen wir verschiedene Techniken ein. Ausgangspunkt der Tagebücher sind die Gestalten ihrer Lieblingsbücher oder die eigene Ferien-Erfahrung. Andere finden hingegen Inspiration in Landkarten. Damit fördern wir ihre Kreativität und ihre Einbildungskraft. Das Endprodukt zählt weniger als die Kreativität. Der Animationsfilm-Workshop richtet sich an etwas ältere Kinder, im Alter von über 10 Jahren, und wird in zwei Teilen aufgeteilt. Wir verwenden dabei die einfachste Animationstechnik, das benötigt aber viel Geduld, denn die Gestalten werden sehr langsam bewegt und wir fotografieren jede Szene, am Ende kriegen wir den Animationseffekt. Jeder Teilnehmer soll einen kurzen Film machen, der auf rumänischen Bauernmärchen basiert. Der dritte Workshop setzt sich zum Ziel, alte Fotos wieder in die Aufmerksamkeit zu bringen. Wir suchen im Archiv des Museums nach Schwarz-wei‎ß-Fotos und laden die Kinder dazu ein, sich einen Dialog zwischen aktuellen und diesen alten Bildern vorzustellen. Somit lernen sie, wie sie eine Zeitreise in die Vergangenheit machen oder die Vergangenheit in den Gegenwart bringen können.“

  • Ausstellung der in London lebendenden Künstlerin Mariana Gordan in Bukarest eröffnet

    Ausstellung der in London lebendenden Künstlerin Mariana Gordan in Bukarest eröffnet

    Die Bildhauerin Mariana Gordan hat in den siebziger Jahren Rumänien verlassen, um ein neues Leben in Gro‎ßbritannien anzufangen. In London hat sie Malerei und Bildhauerei studiert. Ihre Werke wurden später in der britischen Hauptstadt in renommierten Galerien wie Pitshanger Gallery und ACAVA Gallery ausgestellt. Der jungen rumänischen Künstlerin wurde damals ein gro‎ßangelegtes Projekt anvertraut: die Wandmalerei in drei U-Bahn Stationen in der britischen Metropole — Oxford Circus, Tottenham Court Road und Finsbury Park Station. Persönliche Ausstellungen von ihr fanden in Paris, Venedig, Florenz, Avignon, Ulm, Berlin, Tokio, Seattle, Washington statt. Im Band My Cold War memoir“, der 2014 im Verlag der Stiftung Raţiu“ in London erschien, beschreibt sie ihr Leben im kommunistischen Rumänien und ihre Flucht vor dem Kommunismus.



    Primăvară, primăvară, înăuntru şi afară!“ (Frühling, Frühling, drinnen und drau‎ßen“) ist der Name der jüngsten Ausstellung von Mariana Gordan, die bis zum 5. März im Kulturzentrum des Rumänischen Architektenverbands (UAR) zu besuchen ist. Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen: Frühling im Innern“ spielt auf die Gewohnheit an, das Haus im Frühling gründlich zu putzen. Die abstrakt-expressionistischen Gemälde und Skulpturen in diesem Teil der Ausstellung bebildert Böden, Wände und andere Bestandteile eines Hauses.



    Frühling drau‎ßen“ ist eine Sammlung von kleinen Landschaftsmalereien (im Format 20×20 cm), es handelt sich um Ölgemälde in der Sgraffito-Technik , einer Dekorationstechnik, die ursprünglich zur Bearbeitung von Wandflächen diente. Nach der Auflage verschiedener Farben werden Teile der oberen Farbschicht mit der Pinselspitze abgekratzt und Teile der darunterliegenden Schicht freigelegt, sodass durch den Farbkontrast ein Bild erzeugt wird. Einzelheiten über die Ausstellung haben wir von der Künstlerin erhalten:



    Ich habe die Einladung des Kulturzentrums des Architektenverbands voller Begeisterung wahrgenommen. Die Landschaftsmalereien habe ich für diese Ausstellung aus London gebracht. Es handelt sich um abstrakte Gemälde auf kleinen lackierten Bodenstücken, die in zwei verschiedenen Sälen ausgestellt werden, da die Ausstellung aus zwei Teilen besteht. Die Ausstellung kreist hauptsächlich um zwei Hauptthemen: zum einen Pompei und die abstrakte Malerei, zum anderen die Ölmalerei in der Sgraffito-Technik. Selbst wenn Pompei meine Inspirationsquelle war, sind die Werke höchst aktuell, auch was die Komposition angeht: Sie sind mit organischer und sehr beständiger Beschichtung lackiert.“




    Als Inspirationsquelle für die Bukarester Ausstellung diente ihr Vatikanstadt, sagt die Künstlerin:



    1985 habe ich den Vatikan besucht. Diese Stadt bleibt nach wie vor eine äu‎ßerst wertvolle Inspirationsquelle für mein Werk. Selbst wenn sie wärmer und weniger geometrisch ist, spielt meine Malerei zumindest durch ihre Chromatik auf den Reichtum und Luxus der Vatikanstadt an.“




    Vor einem Jahr wurde in Bukarest eine andere Ausstellung der rumänischen Künstlerin eröffnet: NOMADA. Die Ausstellung kann auch heute im Kulturzentrum des Architektenverbands besichtigt werden.

  • Minderheiten: Ausstellung über Wahrnehmung ethnischer Gruppen in der visuellen Kultur

    Minderheiten: Ausstellung über Wahrnehmung ethnischer Gruppen in der visuellen Kultur

    Zwischen dem 20. August und dem 4. Oktober hat die Kulturstiftung PostModernism Museum in Brüssel das Forschungsprojekt Ethnische Minderheiten in der visuellen Kultur — Fokus Rumänien“ ausgestellt. Die Initiative ist im Kontext der aktuellen Frage der Integration der Flüchtlinge entstanden, die Europa beschäftigt. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Tatsache, dass in Rumänien 18 Minderheiten leben, die durch je einen Abgeordneten im Parlament vertreten werden. Das Projekt erinnert an den 100. Jahrestag der Gründung Gro‎ßrumäniens, der am 1. Dezember 2018 gefeiert wird, und bringt Konzepte wie Identität, kulturelle Vielfalt und Staatsangehörigkeit in den Vordergrund. Wir haben den Kurator Cosmin Năsui um Einzelheiten gebeten:



    Unser Interesse als Forscher in diesem Feld lag nicht darin, neue Etiketten zu identifizieren, laut denen ethnische Gruppen eingestuft werden könnten, sondern den multikulturellen Faktor zu identifizieren und den durchaus wichtigen Beitrag der Minderheiten zu unserer jungen Nation zu betonen. Wir wollten dem Publikum bewusst machen, dass die ethnischen Volksgruppen einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung der rumänischen Identität geleistet haben. Ganz interessant war für uns, zu erfahren, welche Minderheiten in den letzten 100 Jahren über unser Territorium nach anderen Teilen Europas gezogen sind und welche als sogenannte ‚übernationale‘ ethnische Gruppen eingestuft werden, das hei‎ßt Gruppen, die in ganz Europa leben, so zum Beispiel die Roma und die Juden. Sehr interessant war auch die Frage der Minderheiten, die in unserer Nachbarschaft leben, also der Volksgruppen, die im Kontext der politisch bedingten Schrumpfung und Ausdehnung des Territoriums entstanden, also als Rumänien zu einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte Bevölkerung der Nachbarstaaten eingliederte oder als sich solche Gruppen gro‎ßen Gemeinschaften auf unserem Territorium anschlossen. Ein gutes Beispiel wären die Ungarn und die Deutschen in der südostrumänischen Dobrudscha sowie die Schwaben im westrumänischen Banat. Es handelt sich also um vielfältige Gemeinschaften, die einen äu‎ßerst interessanten Beitrag zur sogenannten visuellen Kultur gebracht haben.“




    Die Ausstellung ist in zwei Abschnitte unterteilt: Die erste wird den alten Minderheiten und ihren Abbildungen in der visuellen Kultur Rumäniens gewidmet, also den Juden, Griechen, Lipowanern, Ungarn, Deutschen, Türken, Tataren, Roma, die zweite den neuen Minderheiten, die nach der Wende nach Rumänien gezogen sind — Chinesen, Engländer, Franzosen, Inder, Libanesen. Cosmin Năsui kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Wir stellen sowohl Originalstücke der Malerei, Graphik, Skulptur und Fotografie als auch Werke der graphischen Datenverarbeitung aus, die letzteren werden verschiedenen Unterthemen gewidmet: Exotik, Diskriminierung, Autonomie, Exil und Kolonisation. Es handelt sich um Bild und Text, die überlappt werden, damit sie leicht verstanden werden, denn wir setzen uns mit einem Thema auseinander, dem wir über 100 Jahre folgen.“




    Die alten“ Minderheiten sind in interessanten Gemälden rumänischer Maler wie Iosif Iser, Nicolae Tonitza, Octav Băncilă, Nicolae Grigorescu und in Bildern und Postkarten abgebildet. Im Fall der Volksgruppen, die nach Rumänien nach der Wende gezogen sind, lässt sich eine andere Situation auszeichnen. Cosmin Năsui erläutert:



    Diese Volksgruppen sind meistens in der visuellen Kultur zu finden, zum grö‎ßten Teil im Bereich der Filmkunst. Die neue rumänische Kinowelle thematisiert oftmals das Leben der ethnischen Volksgruppen. In der Dokumentation »Anul dragonului« (»Das Jahr des Drachen«) setzen sich die Regisseure Adina Popescu und Iulian Manuel Ghervas mit dem Alltag der Chinesen in Rumänien auseinander, Radu Gabrea thematisiert in »Mănuşi roşii« (»Rote Handschuhe«) und »Cocoşul decapitat« (»Der geköpfte Hahn«), einer Verfilmung der gleichnamigen Romane von Eginald Schlattner, das Leben der Siebenbürger Sachsen. Es gibt zudem Spielfilme, Dokumentationen und Doku-Spielfilme wie die Produktion von Alexander Nanau »Toto şi surorile lui« (»Toto und seine Schwestern«), die sich mit der Situation der Roma-Minderheit auseinandersetzt. In Bukarest fanden au‎ßerdem zahlreiche Ausstellungen zum Thema Diskriminierung statt, in Kronstadt und Klausenburg gibt es eine Reihe von Denkmälern, die nach der Anerkennung des Holocausts errichtet wurden. Die ersten visuellen Zeichen, die an die Holocaust-Anerkennung auf rumänischem Territorium erinnern, waren die Schilder, die an die Wände der Bahnhöfe befestigt worden sind, von wo die sogenannten Züge des Todes ihre unheilvolle Reise in die Vernichtungslager antraten.“




    Das Projekt Ethnische Minderheiten in der visuellen Kultur — Fokus Rumänien“ regt zum Nachdenken an, die Kommentare, die das Publikum hinterlässt, werden zum Teil des Ausstellungskatalogs. Die Ausstellung wurde anschlie‎ßend nach Bukarest verlegt, wo sie zwischen dem 9. Oktober und dem 3. November im zum Museum der Stadt Bukarest gehörenden Villa Minovici zu besichtigen ist. Von Bukarest wandert die Ausstellung weiter nach Kronstadt, Klausenburg und Craiova. 2017 soll das Projekt die Benelux-Länder erreichen.




    Deutsch von Ana Nedelea

  • Venezolaner Humberto Miquilena: Rumänien und Lateinamerika haben vieles gemeinsam

    Venezolaner Humberto Miquilena: Rumänien und Lateinamerika haben vieles gemeinsam

    Den Auftakt der venezolanischen Kulturwoche in Bukarest hat in diesem Jahr eine Ausstellungseröffnung der besonderen Art gebildet. Der begabte und kreative Künstler Humberto Miquilena präsentierte dabei seine Gemälde und Skizzen. Der Venezolaner lebt in Bukarest, wo er eine vielversprechende künstlerische Karriere entwickelt. Der aus Caracas stammende Humberto Miquilena lebt und schafft nun in Rumänien. Das Land sei ihm inzwischen ans Herz gewachsen, au‎ßerdem habe er hier die Hobbys vertiefen können, denen er in der Heimat Venezuela nachging.



    Die Musik und die Malerei waren für mich zu Hause wie ein Hobby, denn ich bin eigentlich gelernter Graphik-Designer. Ich übte mich hin und wieder im Malen und Musizieren, und zwar dann, wenn mich die Inspiration packte. Ich wei‎ß nicht genau, was passiert ist, als ich in Europa ankam. Es war wie eine Art Offenbarung, eine Anziehungskraft, die von der Kunst ausging. Als erstes bereiste ich Italien, ein Land mit einem reichen Kulturerbe, das für die Malerei und Bildhauerei berühmt ist. Bevor ich nach Rumänien kam, hatte ich recht wenig über Ihr Land gelesen. Es ist ein sehr interessantes Land, weil es das einzige Land mit lateinischen Wurzeln in Osteuropa ist. Es ist auch das einzige lateinische Land, das orthodox ist. Es gibt viele Dinge, die den Besucher hier anziehen. Und um ehrlich zu sein, fühle ich mich hier wie zuhause, seitdem ich den ersten Fu‎ß in Rumänien gesetzt habe. Ich sage meiner Frau, ich spreche 70% rumänisch, bin aber zu 30% Rumäne.“




    Humberto Miquilena glaubt, dass Lateinamerika und Rumänien viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Und er spricht von beiden Kulturen fast mit Zuwendung.



    Die Gerichte, die Kultur. Mir gefällt dieses Land sehr. Der Humor ist derselbe wie in den lateinamerikanischen Ländern. Ich glaube, dass das die Integration ungemein erleichtert. Die rumänische Sprache hat viele Ähnlichkeiten mit der italienischen Sprache, aber noch mehr mit dem Spanischen, wie ich finde. Wir haben fünf Vokale, im Rumänischen gibt es sieben. Die Phonetik ist unterschiedlich. Das Klima hier ist anders. Wenn wir uns mit Freunden treffen, scherzen wir über den berüchtigten ‚Luftzug‘ [der im Volksglauben für alle möglichen Krankheiten verantwortlich sein soll — Anm. d. Red.]. Bei uns gibt es ihn nicht. Wir lassen unsere Häuser offen, die Fenster sind immer offen, weil das Klima anders ist. Die Liste mit den Unterschieden beginnt mit dem Klima. Ich kann mich noch an meine ersten Tage hier erinnern, in 2011. In Rom waren es 14 Grad Celsius. Nach zwei Flugstunden hatten wir -1 Grad. Ich hatte noch nie bei Temperaturen von -1 Grad gelebt. In Buenos Aires waren es 11 Grad. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied. Die Dame am Flughafen sagte mir, dass es noch schlimmer werden würde. Auch beim Essen gibt es doch Unterschiede, die klimabedingt sind. Die Küche hier basiert auf viel Gemüse und Schweinefleisch. Es ist aber ein Land mit einer gro‎ßen Kultur.“




    Die Tavi Colen Band ist eine Pop-Rock-Band, die aus der Leidenschaft ihrer Mitglieder für Musik entstand. Seit zwei Jahren ist auch Humberto Miquilena Mitglied der Band.



    Ich habe Tavi Colen vor zwei-zweieinhalb Jahren kennengelernt, bevor ich Mitglied in seiner Band wurde. Er war auf der Suche nach jemandem, der Bassgitarre spielt. Und ich hatte mehreren Freunden gesagt, die Musiker sind, dass ich das tue und ich die Bassgitarre spiele. Niemand kannte mich. Ein Freund musste mich empfehlen. Also trat ich der Band bei und jetzt spiele ich mit ihnen seit bereits zwei Jahren. So musste es wohl kommen. Am Anfang fiel es mir schwer, weil er eine sehr gute Stimme hat, er ist einer der besten Sänger des Landes und verbindet die Volksmusik mit dem Rock, mit der klassischen Musik, während ich zu Hause mehr Rock and Roll spielte. Es war einfacher für mich. Ich musste hier einige rumänische Volkslieder lernen, ich musste auch ein wenig klassische Musik lernen. Es war eine Herausforderung für mich und ich glaube, dass mir das soweit gut gelungen ist.“




    Die rumänische Erfahrung habe seine persönliche Entwicklung vorangetrieben, sagt Miquilena. Er könne sich glücklich schätzen, weil er viele Leute kennenlernte, die an ihn glaubten und seinen Fähigkeiten vertrauten. Er ist Venezolaner, lebt aber fern von seiner Heimat und ist der Ansicht, dass er seiner Wahlheimat etwas bieten muss. Rumänien ist in seinen Augen ein der Kultur gegenüber offenes Land. Und er freut sich über das kulturelle Angebot, was ihn weiter motiviert.



    Miquilena glaubt auch, dass es kein Zufall war, als er hier landete. Jetzt kann er sich nirgendwo anders auf der Welt sein Zuhause vorstellen. Rumänien zieht ihn auf seine eigene Weise an, manchmal ist das unerklärlich. Er spaziert gerne auf den Stra‎ßen der Hauptstadt und macht dabei Fotos von den alten Gebäuden. Ganz begeistert ist der von dem Zusammenspiel von Alt und Neu, in keinem anderen Land habe er das so feststellen können. Auch wenn er sein Leben jetzt genie‎ßt, erinnern seine Gemälde an seine Herkunft, an das Land, in dem andere Farben herrschen als hier. Rumänien ist ein Land mit lateinischen Wurzeln, das würde uns auch näherbringen, glaubt Miquilena. Und ihm bietet das ein Zugehörigkeitsgefühl und auch das Gefühl, zuhause zu sein.

  • „Natur – Mensch – Universum“ – der Kunstmaler Emil Ciocoiu stellt in Bukarest aus

    „Natur – Mensch – Universum“ – der Kunstmaler Emil Ciocoiu stellt in Bukarest aus

    Licht, Farbe, positive Energie, Zusammenhang zwischen Natur, Menschen und Universum — das und viel mehr können die Kunstliebhaber bis zum 21. Juni 2016 in Bukarest erleben. Zwei Monate lang sind 100 ausgelesene, darunter auch monumentale Werke des Kunstmalers Emil Ciocoiu in den Cantacuzino-Sälen des Nationalen Museums Cotroceni zu erleben. Diese atemberaubende Ausstellung trägt den Titel Natur — Mensch — Universum“ und illustriert die drei gro‎ßen Themen im künstlerischen Schaffen Emil Ciocoius. Wie der Kunstkritiker Marius Tiţa in seiner Eröffnungsrede sagte, spiegelt die Ausstellung Natur — Mensch — Universum die Grö‎ße des Menschen, die Vollkommenheit der Natur und die Herrlichkeit des Universums wider. Die Werke stellen einen Dialog zwischen Menschen, Kulturen und Religionen dar; sie sind eine Einladung zur Selbstbetrachtung“.



    Der 1948 in der rumänischen Ortschaft Sasa in Siebenbürgen geborene Emil Ciocoiu machte ein Kunststudium an der Kunstakademie Bukarest, das er 1974 mit Diplomabschluss beendete. Bereits während seiner Studienzeit fanden seine Arbeiten in Westeuropa Beachtung. Seit 1981 lebt und arbeitet Emil Ciocoiu in Aachen. Seine Ausstellungen und Auszeichnungen in Europa, USA, Kanada und Japan belegen die gro‎ße Anerkennung für seine eigenständige Malerei. Die Verbindung zu seinem Heimatland ist im Laufe der Jahre sehr stark geblieben, und das hob auch der Bürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, hervor: Emil Ciocoiu trägt in seiner Seele seine rumänischen Wurzeln, welche seine Schritte in die Heimat zurückführen. Seine Kunst strahlt Optimismus und eine leuchtende Tiefe aus.“ Bei der Eröffnung der Ausstellung im Bukarester Museum Cotroceni sagte Marcel Phillipp:



    Es ist ein Freundschaftsdienst und eine Freude, die ich einlösen wollte, was ich schon lange vorhatte. Wir können in Aachen stolz sein, dass wir einen bei uns sehr bekannten Künstler haben, der zugleich hier ein bekannter Künstler ist. Emil Ciocoiu kennen in Aachen sehr, sehr viele. Sehr viel mehr Menschen können seine Bilder zuordnen, als seinen Namen aussprechen. Seine Kunst ist gut wiederzuerkennen, sehr präsent in Aachen: sehr beständig, meditierend und die Menschen berührend. Natürlich freuen wir uns, dass Aachen auch in dieser Ausstellung sichtbar wird. Man muss nicht lange suchen und es sind wirklich sehr schöne Bilder, die auch die Stadt Aachen beinhalten. Aber es ist eben die Themenweite und ich finde besonders die Themen, die sich mit dem interreligiösen Dialog beschäftigen, sehr eindrucksvoll. Das Verbindende steht im Vordergrund und das ist vielfach auch die Rolle der Stadt Aachen, nicht zuletzt immer dann, wenn wir den Internationalen Karlspreis verleihen. Wir stehen kurz vor der Verleihung dieses Jahres, und Papst Franziskus wird diesen Preis bekommen, und auch das ist ein Zeichen für die Bedeutung der Religion und des interreligiösen Dialog. Emil Ciocoiu hat dieses Thema schon vor Jahren aufgegriffen. Aber auch über diese Themen hinaus ist es eine besondere Erzähltechnik, die man in diesen Bildern sieht, und ich freue mich sehr, dass hier in diesem schönen Rahmen präsentiert werden können.“




    Kurz vor der Eröffnung der Ausstellung Natur — Mensch — Universum“ sprach der Kunstmaler Emil Ciocoiu über seine Inspirationsquellen:



    Ich liebe die Fluss- und Seelandschaften. Ich finde sie faszinierend, und in meinen Skizzen halte ich verschiedene Aspekte der Natur fest. Ich liebe es, in der freien Natur zu malen — ich malte in Baltschik, in Gran Canaria, in Venedig… Mich zieht es nach Süden, weil ich aus dem Süden abstamme. Ich arbeite sehr gern in Italien, dort stelle ich auch oft aus. In Südfrankreich und in Spanien fühle ich mich auch sehr wohl. Viele meiner Werke sind in Südeuropa entstanden: »«Andalusische Landschaft, »Mikonos«, »Santorini«. Hier, ganz vorne, sehen Sie eine Landschaft mit dem Mont Saint-Michel, in der Normandie. Ich malte auch Aachen, den Ort, wo ich lebe und arbeite. Auf dem Gemälde »Guten Morgen, Aachen« habe ich den von Karl dem Gro‎ßen errichteten Aachener Dom und das Aachener Rathaus dargestellt.“




    In seinen Werken verwendet der Kunstmaler Emil Ciocoiu mit Vorliebe die warmen Farben — Rot, Gelb, Orange. Emil Ciocoiu:



    In meinem Gemälde »Sant Egidio«, einem Werk, das vom Dialog der Religionen in Aachen inspiriert wurde, ist die Farbe Rot dominierend. Vertreter aller Religionen werden mit einem Buch in der Hand dargestellt. Im Hintergrund sieht man den Aachener Dom und im Vordergrund sind zahlreiche Vertreter verschiedener Religionen der Welt, die sich allmählich in ein Gebäude verwandeln. Sant Egidio ist eine Weltbewegung der Religionen, ein Dialog der Religionen. Es geht dabei nicht um eine Vereinigung der Religionen, sondern um den Dialog zwischen verschiedenen Religionen, denn durch Dialog entsteht der Frieden. Wir müssen zueinander tolerant sein, wir müssen verstehen, dass wir in verschiedenen Kulturen geboren wurden. In meiner Betrachtungsweise finden die verschiedenen Kulturen durch Dialog zueinander und so erreichen sie die Harmonie, die ich mir wünsche. Wir leben in einer komplizierten Zeit, wegen der Missverständnisse, die zwischen Völkern, Kulturen, Religionen entstehen können. Deshalb schlage ich allen das Werk »Konsens« vor — es sind die Symbole der vier gro‎ßen Religionen, vereint in einem einzigen Monumentalwerk. Das ist mein Vorschlag zur Vereinheitlichung der verschiedenen Symbole in einem harmonievollen System der Verständigung und des Friedens.“




    Werke von Emil Ciocoiu befinden sich zurzeit in mehreren Sammlungen und Museen, darunter in Köln, in der WDR-Sammlung, in Aachen, in der Ludwig-Stiftung für Kunst und Verständigung, in den Niederlanden, in der Sammlung des niederländischen Königshauses, in Jordanien, in der Sammlung des jordanischen Königshauses, in Venedig, im Museum für Sakrale Kunst in Livorno, in der Sammlung der Stadtgalerie San Vincenzo, in Luxemburg, im Musee 2000“ in Peking, in der Internationalen Kunstgalerie und selbstverständlich in Bukarest, im Nationalen Kunstmuseum und im Kunstmuseum der Stadt Bukarest.

  • Bildende Künstler in Râmnicu Vâlcea – drei Portraits

    Bildende Künstler in Râmnicu Vâlcea – drei Portraits

    Die heutige Ausgabe der Kulturchronik widmen wir drei bildenden Künstlern, die repräsentativ für das Kulturleben des Landkreises Vâlcea sind. Ein paar ihrer Werke warten schon darauf, den Besitzer zu wechseln — einige Gewinner unseres Hörerquiz Bad Govora — eine Gesundheitsoase“ werden sie als Preis erhalten.



    Sie hatten zahlreiche Einzelausstellungen in Rumänien und im Ausland, sie erklären sich verliebt in die Region Vâlcea, wo sie leben, und sie sind unsere Gesprächspartner in der heutigen Ausgabe der Kulturchronik, die für Teilnehmer am Preisausschreiben Bad Govora — eine Gesundheitsoase eine Ermunterung zur Auflösung der Quizfragen sein soll: die Künstler Petti Velici, Sergiu Plop und Marcel Duţu. Ein paar ihrer Werke haben sie zur Verfügung gestellt — sie werden nach der Auslosung einigen Gewinnern unseres Preiswettbewerbs zugeschickt.




    Mit 18 Jahren hatte Petti Velici die erste Einzelausstellung, studierte Konservierung und Restaurierung und vor 20 Jahren lie‎ß er sich in Râmnicu Vâlcea nieder, einer Stadt, die bei ihm nostalgische Gefühle weckt und ihm die benötigte Ruhe bringt. Nach Râmnicu Vâlcea kam ich zum ersten Mal als Gymnasium-Schüler, ich nahm an einem Ferienlager teil, das von dem Kunstgymnasium Craiova organisiert worden war. Aus diesem Anlass lernte ich die alte Stadt Râmnic kennen. Mittlerweile hat sie sich stark verändert, aber ich hätte nie gedacht, dass ich mich hier niederlassen werde. Die starke Ähnlichkeit dieser Stadt zu meiner Heimatstadt Turnu Severin und der Fluss Olt haben mich überzeugt, hier zu bleiben. Die Ruhe, der Olt, der durch die Stadt flie‎ßt, erinnern mich an die Donau, da meine Geburtsstadt ein Donauhafen ist. Selbstverständlich ist das Kulturleben hier viel reicher als in Turnu Severin und das spielte eine ausschlaggebende Rolle bei meiner Entscheidung, hier zu bleiben. Es gibt Menschen, die in einem Bahnhof malen können, das bin ich aber nicht, ich brauche Intimität, Ruhe, und das kann ich hier finden. Nur so kann ich mein Thema, meine Farben finden und den seelischen Zustand, der in mir herrscht, wenn ich male“, erinnert sich Petti Velici.



    Petti Velici zeigt sich enttäuscht über den gesellschaftlichen Status des zeitgenössischen Malers in Rumänien, der eher schlecht als recht über die Runden kommt, und ist unzufrieden mit der Nachlässigkeit der rumänischen Behörden im Umgang mit dem Kulturerbe des Landes. Die Malerei bleibt unter den aktuellen sozialen Umständen seine Zuflucht:



    Ich male Blumen. Die Blumen versetzen mich in eine ruhige Stimmung. Ich mache auch Graphik und es gibt Werke, denen ich eine besondere Aufmerksamkeit schenken muss. Ich plane, auch Porträts zu malen, ich habe sogar vor, eine Porträtgalerie zu eröffnen. Ich möchte Dorfbewohner, alte Menschen porträtieren, die mich an meine Eltern, an meinen Gro‎ßvater und meine Urgro‎ßeltern erinnern. Vorerst gibt es nur ein paar Skizzen und Zeichnungen.“




    Sergiu Plop wurde im Dorf Arineşti in Bessarabien geboren, er empfindet sich dennoch als Mitglied der russischen Avantgarde. Nach dem Erfolg, den er 1993 mit seiner ersten Ausstellung in Râmnicu-Vâlcea erzielte, an der er sich zusammen mit dem Künstlerkollegen Arcadie Răileanu beteiligte, fühlt er sich der Region Oltenien (Kleine Walachei) eng verbunden. Seine Malerei sei von gewissen Perioden geprägt worden, sagt der Künstler. Es handelt sich dabei um die schwarze Zeitspanne bis 1993, die zweite Zeitspanne, eine Art Pointilismus, die mit dem Ankauf der ganzen Ausstellung durch einen deutschen Sammler zu Ende ging. Dann kam die grüne Periode, erzählt der Künstler, jetzt malt er eher figurativ, es sei aber nicht ausgeschlossen, dass er nicht mehr zur abstrakten Malerei zurückkehrt:



    Ich bin im Norden Bessarabiens geboren. Bekanntlich sind die Bewohner des Nordens zurückhaltend, während die des Südens hingegen eher kontaktfreudig wirken. Als ich mich in Râmnicu Vâlcea niederlie‎ß, musste ich mich ändern. Was ich hier besonders mag, ist, dass die Menschen stets sehr aktiv sind. Das lie‎ß sich auch in meiner Malerei erkennen, insbesondere aus Sicht der Farbe. Meine Farben sind froh und leuchtend. Die Farbe der Gegend wahrzunehmen, spielt in der Malerei eine wesentliche Rolle.“




    In der Republik Moldau entfalte sich ein bedeutendes Kunstpotential, sagt Sergiu Plop. Deshalb würde er sich vor allem um die Förderung der bessarabischen Künstler bemühen.



    Seit 2009 habe ich zwei Ausstellungen im Museum »Nicolae Bălcescu« in der gleichnamigen Ortschaft unweit von Vâlcea organisiert, die den bessarabischen Künstlern gewidmet waren. Diesen folgten drei weitere Veranstaltungen dieser Art, die unter dem Namen »La Râmnic« (»In Râmnic«) stattfanden. Ich habe dazu bessarabische Maler eingeladen, weil einige von ihnen in unserer Gegend nicht bekannt sind. Ich versuche, die Malerei-Schule von Chişinău zu fördern. Viele von diesen Malern sind auch als Professoren an der Kunstakademie tätig. Ich bin sehr zufrieden damit, wie es mit unseren Aufenthaltsförderungen gelaufen ist, es war eine Zeit, in der ich dem Publikum fast monatlich einen Künstler aus Chişinău in der Bibliothek »Antim Ivireanul« vorstellte. Die meisten Veranstaltungen fanden um den Tag der Nationalhymne, also um den 29. Juli statt, der in Râmnicu Vâlcea jedes Jahr gefeiert wird. Voriges Jahr fand die Ausstellung beim Kunstmuseum statt und alles lief sehr gut. Zwei Jahre wurde sie im Museum des Dorfes Bujoreni organisiert, die Künstler haben dort direkt vor dem Publikum gemalt. Wir haben auch ein paar Reisen organisiert, um den Künstlern, die wir zu Gast hatten, die Gegend zu zeigen. Vâlcea ist ohne Zweifel einen Besuch wert, hier gibt es so vieles zu sehen: schöne Orte, berühmte Klöster — und anschlie‎ßend sind wir zusammen auch nach Târgu Jiu gereist, um unseren Gästen die berühmte »Endlose Säule« des weltweit berühmten rumänischen Bildhauers Constantin Brâncuşi zu zeigen.“




    Am liebsten hält sich Marcel Duţu in seiner Werkstatt in Drăgăneşti-Olt auf, dort, wo er uns auch empfangen hat. Der Maler erinnert sich mit besonderer Dankbarkeit an die Künstler Traian Zorzoliu und Nicolae Truţă, die bei ihm die Liebe zur Malerei erweckten. Nicoale Truţă widmete er einige Ausstellungen:



    Die erste Ausstellung, die ich Truţă widmete, hie‎ß blo‎ß »Für Nae« [liebkosende Namensform von Nicolae — Anm. d. Red.]. Nicolae Truţă war für mich der Grundstein meiner Kunst. Er hat mich nicht für die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule vorbereitet, aber ich habe ihn als Organisator, eigentlich Gründer der kreativen Förderungsaufenthalte für Künstler und werdende Künstler kennengelernt. Ein solcher Aufenthalt bietet einem die Gelegenheit, andere Künstler kennenzulernen, persönlich fühle ich mich sehr wohl im Kontakt mit anderen Menschen, sie wirken stimulierend bei mir. Der erste Förderungsaufenthalt, an dem ich mich beteiligte, fand in Vitomireşti statt. Als ich Student war, fanden solche Zusammenkünfte am Ende eines jeden Schuljahres statt, sie stellten gleichzeitig die Prüfung und das Debüt des Nachwuchskünstlers dar.“




    Es handelt sich um eine Reihe von Arkaden und Säulen, einen wahren Ausbruch der Sinne, ein Hin-und-her sowie vertikale Bewegungen“ — so beschreibt Marcel Duţu sein Werk. Kurzum, ein Modernist: In der bildenden Kunst gab es entscheidende Änderungen, daher kann ich nicht behaupten, dass ich etwas Neues bringe. Ich bin aber auf einer ständigen Suche. Etwas, das noch nie dagewesen ist, ist schwer zu finden. Meine Werke sind atypisch, im Mittelpunkt meines Schaffens steht die Dreidimensionalität. Neulich schuf ich vier neue Werke für eine Ausstellung in Vâlcea. Ich ging von einem Würfel aus. In der Mitte jedes Gemäldes stand ein gemalter Würfel. Ich ging vom Würfel als Darstellung der vollkommenen Form gegenüber der Unvollkommenheit der Menschen aus. Die ausgestellten Werke sollen bald auch in Deutschland präsentiert werden“, sagte der Künstler.

  • Von der Malerei zum Flugzeugmodellbau und zurück

    Von der Malerei zum Flugzeugmodellbau und zurück

    Ein Meister im alten Sinne des Wortes, ein Schöpfer, ein Macher von Noch-Nicht-Dagewesenem hat uns gezeigt, wie Kunst und Technik sich näher kommen. Wenn wir von künstlerischem Schaffen sprechen, denken wir in diesem Fall an Malerei, denn die ersten Kunstwerke, die George Băjan geschaffen hat, waren Gemälde. Und wenn wir von technischem Schaffen sprechen, dann geht es um seine Leidenschaft für Modellflug — dadurch begann er, eine Serie von detailgetreuen historischen Flugzeugmodellen zu bauen. Kurzum: George Băjan ist ein Kunstmaler, der voll funktionsfähige Flugzeugmodelle baut.



    Was Malerei und Flugzeugmodellbau zusammenbringt, ist der Blick fürs Detail und das Schaffen eines einheitlichen Ganzen von Null an. George Băjan spricht über die Verknüpfung seiner zwei Leidenschaften:



    Ich liebe die bildende Kunst, aber ich liebe auch die Flugzeuge. Ich kann nicht sagen, ob mir die eine oder die andere Beschäftigung lieber ist. Mit der Malerei habe ich als Kind angefangen. Ich erinnere mich, dass ich ein Album mit Gemälden rumänischer Kunstmaler hatte und eines Tages anfing, diese Bilder nachzumalen. Gleichzeitig fand ich aber auch Modellflugzeuge ganz toll, bald wurde ich Mitglied in einem Kinderclub für Modellflug. Es gab Zeiten, als das eine Hobby mir wichtiger war, dann wiederum hatte das andere Vorrang. Lange Zeit malte ich nur; dann lie‎ß ich das Malen beiseite und beschäftigte mich mit dem Flugzeugmodellbau, studierte die Flugzeugtechnik, das Flugzeugfliegen und die Geschichte der Flugzeuge.“




    Der Kunstmaler George Băjan baut Flugzeugmodelle, die fliegen können. Alle Bestandteile, auch die winzigsten, fertigt er mit seinen eigenen Händen an. Die Flugzeugmodelle sind ma‎ßstabreduzierte, vorbildgetreue Kopien berühmter oder seltener Flugzeuge. Bei seiner Arbeit verwendet George Băjan immer historische Bilder oder Pläne dieser Flugmaschinen. Von einer einfachen Schraube im Cockpit bis zum Maschinengewehr eines Kampfflugzeuges, alles baut George Băjan realitätsgetreu nach. Auch die kleinen Piloten tragen korrekte Uniformen und Mützen mit entsprechenden Abzeichen. Diese Details verleihen seinen Flugzeugmodellen historischen Wert.



    Normalerweise würde ein Kunstmaler, der sich fliegende Flugzeuge gern anschaut, diese Flugzeuge in Gemälden darstellen. Nicht aber George Băjan — er hat sich entschlossen, aus Blech und Holz alle notwendigen Teile zu basteln und voll funktionsfähige Modelle seiner Lieblingsflugzeuge im Ma‎ßstab ½ oder ¼ zu bauen. Diese Modellflugzeuge fliegen auch in die Höhe und lassen den Betrachter davon träumen, dass er ein Stuka mit dem Abzeichen des rumänischen Königshauses, ein Hansa-Brandenburg mit Tragflächen aus Holz mit Stoffbespannung oder den Roten Baron“ Manfred von Richthofen mit seinem berühmten Fokker-Dreidecker am Himmel sieht. George Băjan erzählt, wie man ein Flugzeugmodell baut, um damit eine Landesmeisterschaft im Modellflug zu gewinnen:



    Vor allem spannte ich den Karren vor das Pferd — das werde ich Ihnen gleich erklären. Ich fing als Kind an, Flugzeugmodelle zu bauen; dann folgte eine lange Pause, und mit 30 Jahren ging ich wieder diesem Hobby nach. Und ich begann gleich mit einem schwierigen Modell — ich wählte ein Junkers Ju 87, ein Stuka. Irgendwie spannte ich also den Karren vor das Pferd, weil ich jahrelang studieren, andere Projekte durchführen und viele Modellflugzeuge fliegen musste, bevor ich verstand, wie ich mein Stuka-Modell bauen sollte, damit es richtig funktioniert. Ein besonders interessantes Modell war das Fokker-Dreidecker-Flugzeug, das Fokker DR1 des ‚Roten Barons‘ Manfred von Richthofen, vom Ersten Weltkrieg, in dem Ma‎ßstab ¼. Als erstes kaufte ich mir einen Modellbausatz, den ich aber allmählich nachbesserte. Man muss immer an den Modellen ein bisschen tüfteln, damit sie perfekt werden. Der Fokker-Dreidecker war mein erstes fertiggestelltes Modell, ich wusste gar nicht, ob es auch fliegen würde. Ich sah mir die drei Reihen von Tragflächen an, die man auch ‚Bücherregale des Barons‘ nannte, und konnte nicht glauben, dass so etwas fliegen könnte. Das Flugzeugmodell flog aber tadellos, Abflug und Landung waren perfekt, ich machte zuerst ein paar Demonstrationsflüge, dann nahm ich an der Landesmeisterschaft teil, und wurde Landesmeister mit diesem Fokker-Dreidecker. Das Flugzeug hat allen sehr gut gefallen, ich führte auch alle Akrobatikübungen durch, die ich mir vorgenommen hatte, und wurde Landesmeister im Modellflug, in der Kategorie F4C.“




    Abgesehen von der Vorliebe für das eine oder das andere Flugzeugmodell lässt sich der Künstler auch dazu herausfordern, grö‎ßere Modelle, im Ma‎ßstab ½, zu bauen. George Băjan:



    Zurzeit arbeite ich an einem Hansa-Brandenburg im Ma‎ßstab ½, mit einer Spannweite von 4,25 Metern und einem Gewicht bis 30 Kilo. Es wäre das einzige Modell dieser Art in der Geschichte des rumänischen Modellbaus. Man hat noch nie den Ma‎ßstab ½ bei einem vorbildsgetreuen Modell verwendet. Das Flugzeugmodell wird, wie die anderen, ferngesteuert, es wird einen 2-Zylinder-Motor mit Benzin und dieselben elektronischen Systeme haben, blo‎ß etwas stärker, weil das Modell grö‎ßer ist und mehr wiegt. Und wenn ich das Flugzeug im Ma‎ßstab ½ fertiggebaut habe, warum denn nicht auch eins in Wirklichkeitsgrö‎ße? Es dürfte nicht allzu schwierig sein. Ein Junkers Ju 87, ein Stuka, wäre eine echte Herausforderung, denn es ist ein Stück Kriegsgeschichte. Das Flugzeug sieht so aggressiv aus, es ist ein richtiger Raubvogel. Man baute diese muskelbepackten Kriegsvögel mit der klaren Absicht, den Feind zu erschrecken, das sieht man dem Stuka an. Ein anderes Flugzeug, das mich wie ein fliegendes Gedicht beeindruckt hat, ist das französische Nieuport 11. Man nannte ihn Bébé, das Baby. Es ist ein sehr schönes Flugzeug, das im Flug wunderbar aussieht, die doppelten Tragflächen sind fast durchsichtig, der Rumpf ist aus Holz und Metall, mit Tuchbespannung. Ich möchte dieses Modell im Ma‎ßstab 1/3 nachbauen.“




    Bei George Băjan vermischen sich Kunstmalerei, Geschichte und Technik, und die Resultate sind Flugzeugmodelle, die jenseits der Vorstellungskraft fliegen können.



    Deutsch von Daniela Cîrjan

  • Der Maler Laurenţiu Dimişcă und seine Werkstatt

    Der Maler Laurenţiu Dimişcă und seine Werkstatt

    Der Maler Laurenţiu Dimişcă ist ein international anerkannter Vertreter der Malerei au‎ßerhalb der Normen. Er beteiligte sich mit seinen Werken an berühmten internationalen Veranstaltungen. In Rumänien organisierte Laurenţiu Dimişcă sogen. Outsider-Art-Veranstaltungen. Diesmal schlägt er uns einen Treffpunkt vor, und zwar seine Werkstatt im ersten Stock des Gebäudes des Puppentheaters ŢĂNDĂRICĂ am Lahovari-Platz. Es geht um die erste Ausstellung in Rumänien und in dieser Gegend Osteuropas, die sich mit Richtungen wie Singuläre Kunst, Reine Kunst, Naive Kunst, Volkskunst, Alternative Kunst, Visionäre Kunst, Schizophrene Kunst und Raw Vision aus der ganzen Welt beschäftigt. Der Kritiker Marius Tiţa dazu:



    Die Werkstatt von Laurenţiu Dimişcă ist eigentlich die Hauptstadt der rohen Kunst, der singulären Kunst in dieser Gegend Europas. Laurenţiu Dimişcă ist als ein Schöpfer von roher Kunst bekannt. Er ist ein wahrer Maler, der das Kunstgymnasium sowie die Kunsthochschule besuchte. Er ist Doktor der Kunstuniversität in Klausenburg. Die Werkstatt ist die dritte Auflage der gro‎ßen Ausstellungen des Malers Laurenţiu Dimişcă in Bukarest, die vom Parlamentspalast, Dorfmuseum und Bauernmuseum beherbergt wurden. Gleichzeitig ist sie ein ständiges Zentrum, wo wir erfahren können, was diese Kunst bedeutet. Hier können wir Schöpfer roher Kunst kennenlernen und bedeutende Sammlungen aus Frankreich bewundern. Hinzu kommen verschiedene Events, die dieser Kunst, der Outsider Art gewidmet sind. Die rohe Kunst ist eine Kunst, die sich au‎ßerhalb den Normen entwickelt. Der Künstler entscheidet allein, sich in dieser Weise auszudrücken.“



    Die Ausstellung von Laurenţiu Dimişcă stellt die Konkretisierung eines älteren Traums des Malers dar. Und zwar wünschte er sich, ein internationales Kunstzentrum, das gleichzeitig ein Museum sein soll, zu gründen. Laurenţiu Dimişcă dazu:



    Ich habe das Gebäude einer alten Schule gekauft, um ein Kunstzentrum in der Nähe von Piatra Neamţ zu gründen. Danach dachte ich, es sei besser, wenn ich die Kunstsammlung mit der Zeit entstehen lasse, indem ich Salons und Veranstaltungen organisiere. Heute habe ich meine eigene Werkstatt in der Mitte Bukarests, in einem wunderschönen Gebäude. Es geht um eine offene Werkstatt. Wer die Ausstellungen und meine persönliche Werkstatt besuchen will, muss zuerst anrufen. Das Publikum kann jetzt den dritten Salon für Singuläre Kunst besuchen. Als nächster wird hier Aurel Cogealac, ein Autodidakt, ausstellen. Danach wird Mimi Revencu ihre Werke dem Publikum vorstellen. Vor dem Frauentag am 8. März will ich zusammen mit Andra Margine eine Schmuckstücksammlung ausstellen. Danach können die Stücke im Dorfmuseum, Bauernmuseum und bei der Nationalen Bibliothek bewundert werden. Bei jeder Ausstellung werden neue Künstler anwesend sein. Es wird auch ein zweites Kolloquium für Singuläre Kunst stattfinden. Bis Jahresende habe ich mir vorgenommen, sowohl persönliche Ausstellungen als auch zeitgenössische Kunst zu entwickeln.“



    Laurenţiu Dimişcă, Aurel Cogealac und Mimi Revencu waren zusammen mit den Fotografen Andrei Baciu und Sorin Onişor im vergangenen Herbst Gäste des Rumänischen Konsulats in Lyon bei der Ausstellung Rumänien zwischen Tradition und Modernität“. Die Galerie, die persönliche Werkstatt von Laurenţiu Dimişcă, ist ein Raum, in dem der Künstler dem Publikum diese neue Kunstform bekannt machen und näher bringen will.



    Das Publikum hat die Gelegenheit, die Werkstatt eines Künstlers zu entdecken, zu besuchen. Es gibt Künstler, zu denen man nicht gelangen kann, man kann sie nicht bei der Arbeit sehen. Ich werde die Kinder, aber auch die Erwachsenen im Bereich der Kreativität, der Malerei, der Phantasie lehren. Ich habe in Frankreich Singuläre-Kunst-Festivals eröffnet und habe mit 300 Kindern von 9 Kindergärten in Pays d’Auvergne gearbeitet. Danach habe ich das Festival »Itineraires singulaires« in Dijon eröffnet, das den Menschen mit besonderen Bedürfnissen gewidmet war. Ich habe mit Menschen gearbeitet, die Probleme hatten, zum Beispiel mit Alkoholikern und Schizophrenen. Ich spreche über die Interaktion Künstler-Publikum, über Personen, die noch nie mit einem Künstler gearbeitet haben. Mein Stil ist optimistisch und ich kann verraten, dass ich weitere schöne Phantasie- und Kreativitätsprojekt habe.“



    Zurzeit können wir in der Werkstatt des Künstlers Dimişcă rund 300 Arbeiten von 50 Malern bewundern. Die meisten Maler sind, dank der Zusammenarbeit mit dem Verband für die Förderung der zeitgenössischen Volkskunst in Frankreich, Franzosen. Unter den Malern zählen auch Rumänen, Afrikaner, Kubaner, Argentinier und Norweger.



    Die Kunstliebhaber können in diesem Frühling neue Werke des Malers Laurenţiu Dimişcă in Den Haag, bei der berühmten Galerie Carré d’Artistes bewundern. Die Künstler, die hier ausstellen wollen, müssen Werke im Kleinformat schaffen, so dass diese jedem Käufer zugänglich sein sollen. Die Kunstobjekte haben alle den gleichen Preis.



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