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  • Weihnachten in Maramureş: Tradition, Pferdeschlittenfahrten, köstliche Gerichte

    Weihnachten in Maramureş: Tradition, Pferdeschlittenfahrten, köstliche Gerichte

    Weihnachten ist eines der beliebtesten und schönsten Feste des Jahres. In vielen Landesteilen bleiben die Weihnachtstage eine Zeit der Traditionen und Bräuche, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Für viele Rumänen bedeutet dieses Fest Weihnachtslieder, geschmückte Weihnachtsbäume und üppige Mahlzeiten. Eines der beliebtesten Winterurlaubsziele in Rumänien ist Maramureș, im Norden des Landes. Heute machen wir in einem Gebiet Halt, das aus 12 authentischen Dörfern besteht, die in den Tälern der Flüsse Mara und Cosău liegen. Sie bilden das Eco-Reiseziel Maramureș. Hier werden wir von der Managerin Edit Pop empfangen. „Ein Winterurlaub in einem authentischen Dorf in Maramures bedeutet am Dorfleben teilzunehmen. Besonders zu Weihnachten und in den Winterferien können die Besucher mehr über die lokalen Bräuche erfahren. Es gibt so viele Traditionen, die hier bewahrt werden. Die Wintergerichte, die die Gastgeber mit großer Sorgfalt zubereiten dürfen natürlich nicht fehlen.

     

     

    Da wir uns in einem Ökotourismusgebiet befinden und den Touristen vor allem Aktivitäten in der Natur anbieten, laden wir sie, wenn sie ihren Urlaub in den Dörfern von Maramureș verbringen, zu einem Spaziergang durch die Dorfgassen ein. Somit können Sie die Einzigartigkeit des Ortes mit der lokalen Architektur und einer märchenhaften Landschaft entdecken.“ Zur Weihnachtszeit werden die alten Holzkirchen zur Hauptattraktion der Dörfer in Maramures. Einheimische und Touristen strömen gleichermaßen zu den schönen religiösen Bauwerken mit ihren hohen Türmen: „Das ist im Grunde die Hauptaktivität oder Attraktion für Touristen. Sie sind eingeladen, zusammen mit den Einheimischen an der ganzen Organisation der Festage aktiv mitzumachen. Am Weihnachten und am Heiligabend sind alle Häuser erleuchtet, alle Türen stehen offen, Kinder und Jugendliche ziehen mit Weihnachtsliedern von Haus zu Haus und verkünden die Geburt Jesu Christi. Sie werden von ihren Gastgebern mit Süssichkeiten, Nüssen und Äpfeln belohnt. Am Weihnachstag tragen alle Dorfbewohner eine Nationaltracht. Touristen, die in dem Ort Urlaub machen, werden von den Einheimischen in Trachten gekleidet und eingeladen, mit ihnen die Geburt Jesu Christi zu feiern. Es gibt viele Aktivitäten, die Urlauber am Ende des Jahres unternehmen können.

     

     

    Wenn wir Glück haben und es schneit, sind die Pferdeschlittenfahrten eine besondere Attraktion. Wenn es keinen Schnee gibt, werden sie durch Pferdekutschen ersetzt, die die Touristen an märchenhafte Orte bringen. Maramureș ist schön mit Schnee, aber es ist auch schön ohne Schnee.“ Und in all dieser verträumten Landschaft stechen die schön geschnitzten Tore, die Zäune der Häuser, die alle aus Holz sind, hervor, sagt Edit Pop. „Das Holzhandwerk ist das kulturelle Rückgrat dieses Reiseziels. Holz war in den alten Dörfern sicherlich ein nützlicher Rohstoff. Die Wälder von Maramureș versorgten die Einheimischen mit diesem Holz. Sowohl Häuser als auch Nebengebäude wurden aus Holz gefertigt, ebenso wie geschnitzte Tore. Aus Holz wurden auch die geflochtenen Zäune hergestellt, und aus Holz wurden auch die Kirchen gebaut, die die kulturelle Attraktion der Dörfer in diesem Gebiet sind. Jedes Dorf hat eine Holzkirche, manche Dörfer haben sogar zwei. Wir haben viele Touristen aus den nordischen Ländern, den USA, Australien und Israel. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber viele kommen, um Europa kennen zu lernen, und Maramureș wird nie ausgelassen. Sie sind fasziniert vom Dorfleben.

     

     

    Es ist eine Art des Seins, die Lebensweise des Maramureș-Dorfes, das seine Einzigartigkeit bewahrt hat.“ Der Priester Valeriu Mircea Vana erzählte auch von der warmen Atmosphäre der Winterferien in Maramureș, die von verschiedenen Veranstaltungen gerundet wird: „Das Fest der Bräuche und Sitten von Sighetu Marmației findet dieses Jahr bereits zum 55. Mal statt und wird am dritten Weihnachtstag gefeiert. Außerdem versuchen alle Gasthäuser, aber auch die öffentlichen Behörden, Freude zu bieten, denn es ist ein Fest der Familie und der Freude, eine intime Atmosphäre, in der man auch an Traditionen teilnimmt und die Menschen gastronomische Köstlichkeiten genießen. Darüber hinaus gibt es auch einen Teil, der für die Seele reserviert ist, den authentischen Teil, den reinen Teil. Dies zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten, denn es gibt auch die kulturellen Sehenswürdigkeiten, die Museen, die Holzkirchen, die acht UNESCO-Weltkulturerbe-Kirchen, die Klöster, und Maramureș ist in ein festliches Gewand gekleidet. Die Touristen, die sich in dieser Zeit für Maramures entscheiden, werden es sicher nicht bereuen, aber dafür müssen sie sich mit sachkundigen Leuten, mit Spezialisten, in Verbindung setzen, um die Erfahrung einzigartig zu machen.“

     

     

    Vom Priester Valeriu Mircea Vana erfahren wir auch, wie wichtig die Handwerker an diesen Festtagen sind. „Kunsthandwerker sind in den touristischen Angeboten präsent. Es ist sehr wichtig, nicht nur eine Ausstellung zu besuchen, sondern zu experimentieren, selbst einen Teller zu schnitzen. Wir haben die Kunst des Webens, die Kunst des Schnitzens, die Kunst der Glasmalerei, die Töpferei. Man kann an Workshops in verschiedenen Bereichen teilnehmen, zum Beispiel an Töpferworkshops, nicht auf professionellem Niveau, aber wir experimentieren. Was jeder von uns macht, finden wir interessant, schön und wir nehmen dieses Geschenk mit nach Hause. Nach dem Besuch einer Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, gehen wir zum interaktiven Teil über, unabhängig vom Alter. Kinder, Erwachsene und Senioren können gleichermaßen an einem Workshop zum Malen von Glasikonen teilnehmen.

     

     

    Danach lernen wir auch etwas über Gastronomie und Trachten, denn die Beziehung des Menschen zum Göttlichen war schon immer da. So finden wir die Motive, die Farben, die symbolisch sind.“ In Maramureș kann man sogar in traditionellen Häusern unterkommen, die so erhalten sind, wie sie vor über 100 Jahren waren. Die Innenräume sind für die Region typisch, mit blauen Wänden und kleinen Holzfenstern. Sie sind mit Einrichtungsgegenständen dekoriert, die von lokalen Handwerkern hergestellt wurden.

  • Osterurlaub in der Marmarosch und der Bukowina

    Osterurlaub in der Marmarosch und der Bukowina

     

     

    Ostern ist die beste Gelegenheit, das rumänische Dorf näher kennen zu lernen. Es gibt zwei nordrumänische Regionen, die an diesem Feiertag die meisten Touristen anziehen: die Bukowina im Nordosten und die Marmarosch (rum. Maramureș) im Nordwesten des Landes. Lange vor Ostern bereiten sich die Gasthäuser schon mit speziellen Programmen auf die Touristen vor. Neben einem Menü mit traditionellen Gerichten und einer Vorstellung von örtlichen Bräuchen sind die Touristen auch eingeladen, aktiven Urlaub zu betreiben, denn beide Gebiete bieten Wanderwege für die ganze Familie.

    Edit Pop, Managerin des Tourismus-Förderungsvereins Eco Maramureș, lädt uns in die Dörfer der Täler Valea Marei und Valea Cosăului – benannt nach den Flüssen Mara und Cosău. Hier sind Traditionen besonders lebendig, und die vielen Gästehäuser locken Urlauber besonders zu Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten.

    Zu Ostern wird im Allgemeinen ein Aufenthalt von fünf Tagen oder vier Übernachtungen angeboten, mit Halbpension inklusive und einem festlichen Osteressen sowie einem Programm mit vielen Aktivitäten an jedem Tag. Die Entdeckung der Marmarosch beginnt direkt im Dorf, wo Besucher die kulinarischen Traditionen mit Hausmannskost aus alten Zeiten kennenlernen können. Es ist gesundes und sehr herzhaftes Essen, aber natürlich können Sie danach auch die Natur erleben und wandern gehen. Wir haben sowohl lange Wanderwege für erfahrene Wanderer, als auch kürzere Strecken rund um das Dorf. Letztere sind vielleicht für ältere Touristen oder für Familien mit Kleinkindern geeignet, die einen Spaziergang in einer schönen Umgebung machen wollen, ohne sich zu viel anzustrengen.“

     

    Doch wie läuft generell ein Osteraufenthalt in einer Dorfpension in der Marmarosch ab? Tourismusmanagerin Edit Pop mit weiteren Einzelheiten:

    Die Touristen werden beginnend mit Gründonnerstag erwartet, sie können aber auch am Karfreitag anreisen. Am Karfreitag werden Eier gefärbt. Bei uns wird alles noch ganz naturnah gemacht. Zunächst pflückt man im Garten schöne und in der Form gut aussehende Blätter, die fest an die Eier gebunden werden, damit beim Färben schöne Muster entstehen. Die Eier werden dann zusammen mit Zwiebelschalen gekocht – so erhalten sie ihre Farbe. Am Ostersamstag können die Touristen an der Zubereitung der Gerichte teilnehmen. Das Hauptgericht, sozusagen der Star, ist der gefüllte Lammbraten. Außerdem werden Körbe mit den Speisen vorbereitet, die am Ostertag in der Kirche geweiht werden. In dieser Zeit finden auch diverse Veranstaltungen statt. In der Ortschaft Breb zum Beispiel gibt es in der Osternacht einen Jahrmarkt im Dorf. Dort werden Kunsthandwerk und lokale Produkte angeboten.

    In allen Dörfern sind die Touristen herzlich eingeladen, an der Mette in der Nacht der Auferstehung teilzunehmen. Wenn Sie nachts nicht ausgehen wollen, können Sie am Ostersonntag tagsüber zur Kirche gehen, wo die Speisen geweiht werden und anschließend ein großes Festmahl stattfindet. Am Ostermontag werden verschiedene Aktivitäten für Touristen angeboten, etwa ein Umzug mit feurig musizierenden Fiedlern im Tross oder Wagenfahrten durch das Dorf und seine Umgebung. Auch Foto-Sessions sind beliebt: Die Touristen können sich in der Volkstracht der Region einkleiden und fotografieren lassen – Freunde in den Social Media dürften danach staunen. Am Abend gibt es dann ein Lagerfeuer, wobei ein Hirtengericht aus Schafskäse und Polenta namens Balmuș zubereitet und serviert wird und natürlich viele, viele Geschichten gesponnen werden.“

     

    Die Marmarosch ist ein Gebiet, in dem die Viehzucht eine grundlegende Tätigkeit und Heu für die Tiere im Winter notwendig ist. Daraus ergibt sich die Landschaft der Maramarosch mit ihren Wiesen voller Heu, das noch von Hand gemäht wird. Langsam wandelt sich jedoch das gesamte Gebiet. In den tiefer gelegenen Gebieten werden zunehmend Mähmaschinen eingesetzt, um die Arbeit zu erleichtern. Doch die Schönheit, der Duft und die Geschichte des althergebrachten Mähens mit der Sense lässt immer noch die Herzen der Urlauber höher schlagen, sagt Edit Pop vom Verein „Eco Maramureș“, von der wir auch einige weitere interessante touristische Angebote erfahren:

    Wir haben auch einige Tourismuspakete im Angebot, die thematische Aufenthalte umfassen, um die Geschichte der landwirtschaftlichen Aktivitäten und Handwerke nachzuvollziehen: die Geschichte des Heus, die Geschichte der Holzgewinnung, die Geschichte der Wolle. An zwei Tagen können die Touristen den vollen Naturbezug dieser Gewerbe erleben. Die Geschichte des Holzes zum Beispiel beginnt im Wald. Am ersten Tag wandern wir durch einen Urwald und entdecken alle Baumarten, die dort anzutreffen sind. Am zweiten Tag spüren wir dem Holz im Dorf nach, nachdem es aus dem Wald gebracht wurde. Wir werden sehen, wie sich das Holz in all das verwandelt, was die Holzkultur in der Marmarosch ausmacht: geschnitzte Holztore, Gehöfte, Haushaltsutensilien und Werkzeug aus Holz, volkstümliche technische Einrichtungen. Die Marmarosch ist immer noch erlebte Geschichte.“

     

    Weiter geht es in die Bukowina, die im Nordosten Rumäniens liegt. Tourismusmanagerin Maricica Cazimirciuc lädt in das Umland der Stadt Vatra Dornei (dt. Dorna Watra) ein, wo Tradition ebenfalls großgeschrieben wird:

    Das Osterfest lässt uns an Tradition, Glauben und Liebe denken und regt uns dazu an, sich jene Dinge zu vergegenwärtigen, die wirklich wichtig sind: die Familie und die Familienmitglieder, die in alle Ecken der Welt gegangen sind und die mit Liebe und Sehnsucht an uns denken. Apropos Tradition: Kürzlich fand in der Ortschaft Ciocănești die 19. Ausgabe des Nationalen Festivals der bemalten und verzierten Eier statt, mit einer beeindruckenden Ausstellung von kunstvoll verzierten Ostereiern, einer Ausstellung von Osterkörben, Folkloreveranstaltungen, Gemäldeausstellungen und einem Symposium zum Thema Volkskunst. Es handelt sich um eine landesweit einzigartige Veranstaltung, die diese schöne Tradition der Region hervorhebt und auch die Gemeinde Ciocănești der Welt bekannt macht. Das Dorf ist nämlich ein richtiges Freilichtmuseum mit Hunderten von Häusern, deren Außenwände mit von Volkstrachten inspirierten Mustern bemalt sind.“

     

     

    Auch in der Bukowina kann man Entspannung und Gastronomie mit aktivem Tourismus in der Natur verbinden. Es werden mehrere Arten von Wanderungen oder Fahrradtouren angeboten, erzählt zum Schluss unsere Gastgeberin Maricica Cazimirciuc:

    Die Bukowina trägt den Beinamen »Heimat der Sahne« völlig zu Recht, denn der besondere Geschmack und die Qualität der Milch sind auf die Flora des Gebiets zurückzuführen. Hier werden berühmte frische und gereifte Käsesorten hergestellt. Ergänzt wird das Angebot durch Bewegung im Freien auf den Wander- und Radwegen. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die in der gesamten Region angelegt sind. Wir haben mehr als 420 km Wanderwege und mehr als 180 Radwege. Auf solchen Wanderungen kann man absolut fantastische Landschaften bewundern und mit Einheimischen in Kontakt treten oder den Nationalpark Călimani besuchen. Empfehlenswert ist auch eine Besichtigung des sogenannten Kurbad-Casinos in der Stadt Vatra Dornei (dt. Dorna Watra), das komplett renoviert wurde und letzten Sommer nach 35 Jahren wiedereröffnet wurde. Dies sind nur einige Sehenswürdigkeiten, zu deren Entdeckung wir alle herzlich einladen.“

     

    Falls wir Ihr Interesse geweckt habe, finden Sie auf den Websites der beiden Reiseziele umfassende Informationen über die angebotenen Erlebnisse sowie Pauschal- und Servicepakete. Auf ecomaramures.com und taradornelor.ro finden Sie ebenfalls einen Veranstaltungskalender für das ganze Jahr.

  • Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

    Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

     

    Immer mehr Touristen interessieren sich für Freilichtmuseen – sie bieten nämlich den Vorteil, sich im Freien bewegen und gleichzeitig Interessantes und Wissenswertes erfahren zu können. Aus diesem Grund hat das rumänische Tourismusministerium eine sogenannte Route der rumänischen Freilichtmuseen eingerichtet. Die Initiative kam vom Museum für Ethnografie und Volkskunst im nordrumänischen Landkreis Maramureș, und die Route verbindet insgesamt 11 Museen im ganzen Land.

    Monica Mare ist Leiterin des Landkreismuseum für Ethnografie und Volkskunst in Baia Mare (Frauendorf), der Kreishauptstadt der Maramureș. Ihr Herz schlägt besonders für die Bauernarchitektur. Im Folgenden erzählt sie, wie er zur Initiative der Museumsroute kam:

    Das Projekt begann ursprünglich mit acht Museen. Wir haben ein paar Flyer erstellt, die diese Museen auf einer Karte zeigen. Wenn wir uns in Bukarest befinden, können wir die Route von dort aus starten, vom Bukarester Dorfmuseum, das den Namen des Völkerkundlers Dimitrie Gusti trägt und wahrscheinlich das meistbesuchte ethnografische Museum des Landes ist. Dann können wir in Richtung Landesmitte fahren. Wir können dabei einen Halt beim „Museum für die Geschichte des Obst- und Weinanbaus in Rumänien“ machen, das sich auf dem ehemaligen Grundstück der Adelsfamilie Golescu im Landkreis Argeș befindet und daher auch das Golești-Museum genannt wird. Dort kann man traditionelle rumänische Bauernhäuser – vornehmlich von Obstbauern und Winzern – sehen. Danach fahren wir an Brașov (Kronstadt) vorbei und gelangen nach Sibiu (Hermannstadt), wo man das ASTRA-Museum, das größte ethnografische Freilichtmuseum Europas, besichtigen kann. Weiter geht es nach Cluj (Klausenburg) und zum Schluss kommen wir ganz hoch im Norden in der Maramureș an, wo wir zwei ethnographische Museen in die Route aufgenommen haben, nämlich das Dorfmuseum in der Kreishauptstadt Baia Mare und das Marmaroscher Dorfmuseum in Sighetu Marmației (Marmaroschsiget).

    Ebenfalls in unserer Gegend, im an die Marmarosch angrenzenden Oascher Land, haben wir das ethnografische Museum in Negrești-Oaș, und, wenn wir die Ostkarpaten überqueren, finden wir in Suceava (Suczawa) das Dorfmuseum der Bukowina. Ob ein Besuch aller Museen auf unserer Route möglich ist, hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit der Tourist zur Verfügung hat. Diese Route kann in ihrer Gesamtheit befolgt werden, oder man kann in einer ersten Phase nur einige Museen in einem bestimmten Gebiet auswählen. Und wenn die Neugierde einmal erweckt ist, kann man anschließend in andere Gebiete des Landes fahren.“

    Alle Freilichtmuseen entwickeln das ganze Jahr über Projekte, doch die Sommersaison ist naturgemäß am beliebtesten unter Urlaubern. Beim Besuch der ethnografischen Freilichtmuseen kann man Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen und die von ihnen hergestellten Gegenstände kaufen. Außerdem kann man bei Workshops mit den Handwerkern selbst Hand anlegen und neue Fertigkeiten lernen, sagt weiter unsere heutige Reiseleiterin:

    Auch das Dorfmuseum in Baia Mare bietet solche Veranstaltungen an. Wir organisieren das ganze Jahr über Messen, doch wir haben auch einen Souvenirladen, mit dem wir versuchen, die Arbeit der Handwerker aus der Region zu fördern. Auch andere Museen im Land haben solche Läden. Damit die Traditionen an künftige Generationen weitergegeben werden können, müssen die Handwerker, vor allem die jüngeren, die das Handwerk übernehmen, die Aussicht haben, vom Handwerk leben zu können. Daher ist es die unsere Aufgabe als ethnografische Museen, sie zu unterstützen und bekannt zu machen. Zusammen mit den Förderzentren für traditionelle Kultur, wo die meisten Handwerker eingetragen sind, versuchen wir auch, sie auf den Tourismusmessen, an denen wir teilnehmen, und bei den vom Museum durchgeführten Aktivitäten zu fördern.“

    Das Landkreismuseum in Baia Mare dokumentiert sämtliche ethnografische Gebiete, aus denen sich die Marmarosch zusammensetzt. Museumsleiterin Monica Mare erläutert das Konzept der Freilichtausstellung:

    Während das Museum in Sighet nur die traditionelle Architektur der Region dokumentiert, die ehemals als Woiwodschaft Marmarosch bekannt war, führt das Dorfmuseum in Baia Mare die Dörfer aller vier ethnografischen Gebiete der Marmarosch vor Augen. Wir nennen sie Länder: das Codru-Land, das Chioar-Land, das Lăpuș-Land und die Woiwodschaft Marmarosch. Für Lăpuș ist ein Haus mit Strohdach repräsentativ. Sie können hineingehen und sehen, wie die Menschen früher gelebt haben, wo das Feuer gemacht wurde, wo der Ofen stand, wie ein Baby in einer Wiege geschaukelt wurde, wie die sogenannte gute Stube aussah, wo die schönsten Textilien und die Aussteuertruhe aufbewahrt wurden und wo man sich zu den großen Ereignissen des Lebens traf.

    Das älteste Objekt, das wir besitzen, ist unsere kleine Kirche, ein Baudenkmal aus dem Jahr 1630, die wie die meisten Kirchen in den Dörfern der Marmarosch auf dem Hügel liegt und um die herum das Museum praktisch entstanden ist. Sie war das erste Objekt, das hierher ins Dorfmuseum gebracht wurde. Sie flößt dem Freilichtareal unseres Museums Leben ein. Das Dorf auf dem Hügel, wie wir es nennen, ist lebendig, weil in der Kirche an großen Feiertagen und Sonntagen immer noch Gottesdienste abgehalten werden. Und es gibt eine Gemeinde, die hierher kommt, um zu beten.“

    Ein weiteres interessantes Objekt im Ethnografischen Freilichtmuseum in Baia Mare ist das älteste Haus im Bestand der Institution, das aus dem Jahr 1758 datiert. Museumsmanagerin Monica Mare mit weiteren Einzelheiten:

    Das Team, das ich derzeit leite, kann sich rühmen, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, ein neues Stück traditioneller Bauernarchitektur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es in unser Museum zu überführen, obwohl unser Budget meist begrenzt ist. Es handelt sich um ein sehr schönes Haus aus der Region Chioar, das den Chioar-Stil repräsentiert und das wir neben der Kirche, ebenfalls aus der Region Chioar, aufgestellt haben. Es ist ein Haus mit einer für die Marmarosch typischen blauen Farbe und kann von Touristen besichtigt werden. Wir sind auch stolz auf das Petrova-Haus, in dem der Gründer der rumänischen Schule für Zahnmedizin, Gheorghe Bilașcu, geboren wurde. Dies sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die wir Ihnen anbieten, wenn sie unsere Schwelle überschreiten.“

    Von Monica Mare, der Leiterin des Museums für Ethnografie und Volkskunst des Kreises Maramureș in Baia Mare, erfuhren wir noch, dass das Museum Broschüren auf Rumänisch und Englisch anbietet. An den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Tour gibt es QR-Code-Tafeln für weitere Informationen, die von der Website der Einrichtung abgerufen werden und in mehreren Sprachen verfügbar sind. Zum anderen können Kinder und Jugendliche auch an einer Schatzsuche teilnehmen. Damit werden sie angespornt, sich von ihren Handys zu lösen und das Museum auf eigener Faust zu erkunden. Alle größeren Museen auf der rumänischen Kulturtourismusroute der Freilichtmuseen verfügen über verschiedene Werbematerialien. Das Museum in Sibiu (Hermannstadt) zum Beispiel hat eine eigene App, die Astra App, die Führungen, einschließlich Audio-Guides, in mehreren internationalen Sprachen bietet.