Tag: Marius Nasta

  • Luftverschmutzung in Bukarest: Schwebstoffe verursachen Krankheiten





    Jüngste Forschungsergebnisse belegen, dass die zunehmende Luftverschmutzung zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands der Einwohner führt. Die jüngste Studie in diesem Zusammenhang wurde von einem 14-köpfigen Expertenteam unter der Koordinierung des Marius-Nasta-Instituts für Lungenheilkunde in der Hauptstadt durchgeführt. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Feinstaubpartikeln vom Typ PM 2,5 und PM 10 und Krankenhausaufenthalten von Patienten mit chronischen Erkrankungen. In Bezug auf die Verschmutzung durch Feinstaub, aber auch durch toxische Gase wie Stickstoffdioxid (NO2), hat das Zentrum für nachhaltige Politik Ecopolis“ mit Hilfe seines Sensornetzes für Luftqualität einige Schlussfolgerungen gezogen, die im Bericht über die Luftqualität in Bukarest im Jahr 2023 vorgestellt werden. Oana Neneciu, Koordinatorin des Netzes von 44 Sensoren, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bukarest installiert wurden, spricht im folgenden über die Ergebnisse der Messungen.



    Schwebstoffe sind mit allen möglichen Stoffen beladene Staubpartikel, die im Allgemeinen vom Boden aufsteigen und in den Atemwegen verbleiben oder direkt in unsere Lungen gelangen. Staubpartikel vom Typ PM 10 sind Partikel, die einen etwas grö‎ßeren Durchmesser haben. Die Feinstaubpartikel vom Typ PM 2,5 gelten als die schädlichsten, weil sie direkt in die Lunge gelangen. Von den 266 Tagen, an denen wir Messungen durchgeführt haben, wurden an 101 Tagen Überschreitungen des zulässigen Höchstwertes für PM-2,5-Partikel festgestellt. Der am stärksten betroffene Monat war in dieser Zeitspanne der Februar. Der Februar ist also der Monat mit der am stärksten verschmutzen Luft im Jahresdurchschnitt. Interessanterweise war der 14. Februar, der Valentinstag, auch der Tag mit der geringsten Luftqualität im ganzen Jahr. Es scheint, dass alle mit dem Auto zur Valentinstagsparty fahren. Die höchste Luftverschmutzung innerhalb einer Stunde wurde in einem Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt, dem »Victor Gomoiu«-Krankenhaus, gemessen, und zwar mit 371 Mikrogramm Staubpartikeln pro Kubikmeter am selbigen 14. Februar. Von 30 Schulen, wo wir Messungen durchgeführt haben, wiesen 29 Werte über dem Jahresdurchschnitt für Staubpartikel vom Typ PM 2,5 auf. Was die Schwebstoff-Belastung generell betrifft, so sind die am stärksten betroffenen Areale nicht unbedingt jene im Stadtzentrum. Die Feinstaubbelastung tritt in der Regel an den verkehrsreichsten Stra‎ßen auf, die ins Stadtzentrum führen. Unter den Krankenhäusern der rumänischen Hauptstadt, bei denen wir Messungen unternahmen, wiesen 13 von 14 einen Jahresdurchschnitt über dem zulässigen Höchstwert an Feinstaubbelastung auf.“



    Die Überschreitung der zulässigen Höchstwerte für Feinstaub wird unter Bezugnahme auf die einschlägigen EU-Richtlinien und die schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit berechnet. Es gibt auch Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zulässigen Grenzwerten für Feinstaub: Für PM-2,5-Partikel sollten auf Jahresebene 5 Mikrogramm pro Kubikmeter und Monat nicht überschritten werden, und für Feinstaub vom Typ PM 10 gibt es jährliche Grenzwerte von 15 Mikrogramm pro Kubikmeter und Monat. Auf der Grundlage dieser Richtwerte haben die Autoren einer Studie über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf chronische Krankheiten fünf Jahre lang die Folgen der Grenzwertüberschreitungen bei Patienten untersucht. Die Ergebnisse stellte die Ärztin Beatrice Mahler vor, Leiterin des Instituts für Lungenheilkunde Marius Nasta“:



    Wir haben die gemessenen Feinstaubwerte mit der Zahl der Einweisungen verglichen und dabei drei Kategorien von Erkrankungen festgestellt: Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Wie wir bei der Analyse der Daten feststellten, liegt der Höhepunkt der Luftverschmutzung in der Zeit von März bis Mai. Die Verschmutzung beginnt im September und nimmt bis November ständig zu. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2020, in dem wir atypische Ergebnisse hatten, doch das war in der Zeit der Pandemie und der Quarantäne, als die Bevölkerung überwiegend zu Hause blieb und auch die Industrie stillstand. Dementsprechend ging damals auch die Zahl der Einweisungen zurück. Die Auswertung wissenschaftlich korrelierter Daten hat ergeben, dass der Einfluss von PM-2,5- und PM-10-Partikeln zu einer durchschnittlichen monatlichen Anzahl von Krankenhaus-Aufnahmen wegen Atemwegserkrankungen führt, die zwischen knapp 2000 und mehr als 3800 schwankt. Im Grunde genommen haben wir bei einem Anstieg der durchschnittlichen Monatsbelastung durch PM 2,5 um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter auch einen Anstieg der Zahl der Aufnahmen für Atemwegserkrankungen von 90 auf 938. Das bedeutet, dass mehr Menschen im Krankenhaus landen, wenn die Schadstoffwerte steigen. Die Zahl der Einweisungen aufgrund des Anstiegs der PM-10-Werte ist etwas geringer, da diese grö‎ßeren Partikel die Lungenbläschen nicht erreichen und eher in den oberen Atemwegen verbleiben, was zu bronchitisähnlichen Erscheinungen führt.“




    Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei die Situation ähnlich, die Statistik zeige eine eindeutige Korrelation der Feinstaubbelastung mit der Zahl der Einweisungen, führt die Ärztin Beatrice Mahler weiter aus:



    Eine Erhöhung der PM-2,5-Belastung um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter im Monat führt zu einem Anstieg der Zahl der Einweisungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 25 bis knapp 1400 Fällen. Die Auswirkung der Luftverschmutzung ist also bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel dramatischer. Ich beziehe mich hier auf Bluthochdruck und Herzinfarkt, also jene Erkrankungen, die gewöhnlich von unseren Kardiologenkollegen behandelt werden. Infolge der PM-10-Belastung haben wir eine geringere Zahl von zunehmenden Einweisungen — die Durchschnittszahlen bewegen sich zwischen 25 und 888. Hingegen war die Zunahme der Schlaganfälle eine Überraschung für uns; nicht weil wir nicht wussten, dass es einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen oder Erkrankungen der Blutgefä‎ße des Gehirns und Feinstaub gibt, sondern weil die Auswirkungen der Luftverschmutzung so unmittelbar sind. Hier haben wir eine Korrelation nur bei den PM-2,5-Partikeln festgestellt: Wenn also die Anzahl der Feinstaubpartikel um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter ansteigt, kommt es zu 10 zusätzlichen Einweisungen pro Monat wegen Schlaganfalls.“




    Die Schlussfolgerungen der Fachleute sind eindeutig: Wenn die Schwebstoff-Belastung der Luft in Bukarest steigt, erhöht sich auch das Risiko, dass Menschen mit einer Lungenerkrankung, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einem Schlaganfall in einer medizinischen Einrichtung landen. Auch die wirtschaftlichen Kosten sind laut dieser Studie sehr hoch: Der Anstieg der Feinstaubpartikel-Konzentration kann zu Krankenhauskosten führen, die auf umgerechnet etwa 26 500 € bis etwa 288 000 € pro Monat geschätzt werden.

  • Increased pressure on Romanian hospitals

    Increased pressure on Romanian hospitals

    The coronavirus pandemic is wreaking havoc in Romania. The crisis caused by COVID-19 is beginning to deepen and to put even more pressure on hospitals and the medical staff. On Tuesday, when two negative records were reached in Romania, the authorities announced that there were no more free beds in ICUs. Although the National Public Health Institute estimated that the threshold of 15,000 new COVID-19 cases of per day will be reached at the end of October, this threshold was exceeded on Tuesday, when more than 15,000 new cases were reported in 24 hours.



    Another negative record is the number of deaths associated with the new coronavirus – more than 250 in one single day. Also, the positive test rate has exceeded 19%. Hundreds of localities have reported more than six Covid cases per thousand inhabitants, and several towns and cities, including Bucharest, have reached a rate of 10 per thousand. Doctors are doing their best to cope with the growing number of patients. On Tuesday, there were over 14,400 people in hospitals across the country, and 1,480 in intensive care.



    Doctors have once again underscored the importance of vaccination that provides protection against infection with the new coronavirus. In fact, the numbers speak for themselves. Specialists draw attention to the fact that 95% of the patients now in ICUs and over 70% of the hospitalized patients are unvaccinated. The medical director of the “Matei Balş” Institute in Bucharest, Dr. Adrian Marinescu, said that in recent weeks, pressure has been placed on all hospitals caring for COVID patients. According to him it is more than obvious that those who put pressure on the system are the unvaccinated people. And hospitals no longer have free beds for them.



    Adrian Marinescu: “There is waiting time for patients, they need to be managed as well as possible, to be sent to other hospitals, because its hard to find a bed for them, to keep them monitored for a certain period of timeˮ.



    Beatrice Mahler, the manager of the “Marius Nasta” Institute in Bucharest believes that the situation has not got out of control, and that solutions can still be found, because everybody received treatment, a bed was eventually found for them and they received medical care. Beatrice Mahler strongly believes that more intensive mobilization from all hospitals is needed to cope with this moment.



    In another development, the Coalition of Organizations of Patients with Chronic Diseases in Romania and the associations of HIV patients are dissatisfied with the way in which the authorities decided to block the hospitalization of chronic patients. They urge decision-makers to reconsider the decision and work out other solutions for the COVID patients and not endanger the lives of chronic and HIV patients. (LS)