Tag: Mazedonien

  • Angela Apostolovska aus Nordmazedonien: „Rumänien bot mir einmalige Chancen“

    Angela Apostolovska aus Nordmazedonien: „Rumänien bot mir einmalige Chancen“





    Nach ihrem Studium an der Nationalen Theater- und Filmuniversität (UNATC) in Bukarest hat Angela Apostolovska ebenda ein Masterstudium belegt. Danach kehrte sie nach Skopje, in die Hauptstadt ihrer Heimat, zurück. Doch die Verbindung zu Rumänien ist dadurch nicht verloren gegangen, die junge Schauspielerin ist ständiges Mitglied in zwei Theatertruppen und spielt regelmä‎ßig auf der Bühne des unabhängigen Theaters Del Arte“ in ihrer Heimatstadt Bitola und jener des Theaters Perform ART“ in Bukarest. Darüber hinaus hat Angela Apostolovska einen Dokumentarfilm über die Aromunen in Rumänien gedreht — das Projekt nannte sich Autobahn des Erfolgs“ und wurde vom Au‎ßenministerium der Republik Nordmazedonien finanziert. Dabei führte sie Regie und war zugleich Sprecherin und Produzentin. Und seit kurzem spielt sie auch in einer mazedonischen Komödienserie namens Prespav“ mit, deren Handlung im Dreiländereck von Nordmazedonien, Albanien und Griechenland angesiedelt ist. Die Produzenten binden Schauspieler aus Serbien, Bulgarien, Albanien und Nordmazedonien ein, und die Serie ist in all diesen Ländern gleicherma‎ßen beliebt.




    Während ihres Studiums in Rumänien und danach heimste sie mehrere Preise für Schauspielkunst ein, darunter die Auszeichnung Beste Darstellerin“ beim Internationalen Theaterfestival in Hermannstadt 2019. Im Folgenden erzählt Angela Apostolovska, wie sie sich entschieden hat, in Rumänien zu studieren:



    Die Entscheidung fiel ziemlich im letzten Augenblick, denn ich hatte von dieser Chance recht spät erfahren und fand kaum Zeit, die notwendigen Dokumente zusammen zu tragen und übersetzen zu lassen. Bei uns in Nordmazedonien gibt es einen Verein der aromunischen Volksgruppe, der jungen Leuten hilft, die im Ausland studieren möchten. Ich hatte die Wahl zwischen Rumänien, Russland und Japan. Als rationaler Mensch sagte ich mir: Von Russland kenne ich zu wenig, in Japan ist die Sprache schwierig, au‎ßerdem gibt es dort eine völlig andere Theatertradition, in die man sich als Ausländer nur schwerlich integrieren kann. Also dachte ich mir, die beste Option sei Rumänien — und ich bereue diese Entscheidung bis heute nicht. In den drei Studienjahren wurden mir auch die Vorteile bewusst, an der Theater- und Filmuniversität in Bukarest zu studieren: Die Hochschule ist über die Landesgrenzen bekannt, man lernt sein Metier ordentlich, all die Jahre waren eine Bereicherung. So dass ich mich nach den drei Preisen, die ich erhalten hatte, entschloss, weiter zu machen und auch ein Masterstudium in Bukarest zu belegen. Nun habe ich es hinter mich gebracht und denke auch ein Doktoratsstudium, aber vorerst habe ich mir ein Sabbatjahr genehmigt, um meine Gedanken und Pläne zu ordnen. In meiner Heimat spiele ich allerdings in einer Serie mit, die von der Europäischen Union finanziert wird, und dort habe ich auch die Gelegenheit, mit Jugendlichen zu arbeiten. Dabei wende ich die sogenannte Stanislawski-Methode an und beobachte die Unterschiede zu Bukarest. Die Jugendlichen lernen an der Kunstfakultät in Mazedonien zwar dieselben Dinge, doch gibt es nicht die Tiefe, die man in Rumänien vermittelt bekommt. Was ich also in Rumänien gelernt habe, möchte ich auch an die jungen Generationen in Mazedonien weitergeben. Ich werde sicherlich irgendwann nach Rumänien zurückkehren und möchte auch dort mit Jugendlichen arbeiten, aber vorerst will ich hier bleiben und meine Arbeit mit mazedonischen Jugendlichen fortsetzen, denn es gibt noch viel zu tun.“




    Angela Apostolovska kam mit 18 Jahren nach Rumänien, ohne die Sprache zu kennen oder Bekannte und Freunde zu haben, die sie hätten unterstützen können. Doch sie fand schnell Anschluss an Land und Leute, so dass der sechsjährige Aufenthalt im neuen Land für sie ziemlich erlebnisreich und bereichernd war:



    Ich bin überall mit offenen Armen aufgenommen worden — bei Castings, auf Filmsets, auch bei einem kleinen und nur scheinbar weniger wichtigen Theaterensemble durfte ich mitmachen, das mir wichtige Rollen anbot und sogar auf Tourneen ging. In meiner Heimat werde ich immer von Rumänien schwärmen und von den Chancen erzählen, die ich dort erhielt. Inzwischen bin ich zur Vorsitzenden des Vereins der Aromunen in Mazedonien geworden und ich möchte auch den kommenden Generationen so helfen, wie mir geholfen wurde. Meine Erfahrung in Rumänien war überwältigend, und ich möchte all meinen Professoren, Kommilitonen und all den Menschen danken, die mir das Gefühl gegeben haben, in Rumänien zu Hause zu sein. Heute kann ich sogar sagen: Ich bin auch eine Rumänin!“




    Angela Apostolovska lebt derzeit in der mazedonischen Hauptstadt Skopje. Doch ihr innigster Wunsch ist es, so bald wie möglich nach Rumänien zurückzukehren. Sie vermisst die warmherzigen Menschen hier, sagt sie, und die Vorteile für ihren beruflichen Werdegang:



    Abgesehen von innigen Freundschaften, die ich in Rumänien knüpfen konnte, fehlt mir die rumänische Kultur schlechthin. Es mag zwar wie ein Klischee klingen, aber ich hatte wirklich die Chance, in Rumänien etwas anderes kennenzulernen und wie man mit Jugendlichen schauspielerisch arbeitet. Beispielsweise gibt es in Nordmazedonien nicht einmal ein Kunstgymnasium. In Rumänien ist man sich gegenteilig nicht dessen bewusst, was man alles hat. Natürlich ist nicht alles rosig in Rumänien, es gibt vieles, das verbesserungsbedürftig ist, doch kulturell ist das Niveau generell höher als in Mazedonien, und dabei meine ich nicht allein die Theater- und Filmszene, sondern die Kunstszene im Allgemeinen.“

  • Sorgenkinder der EU: Westbalkan, Türkei, Großbritannien

    Sorgenkinder der EU: Westbalkan, Türkei, Großbritannien

    Die Europäische Kommission bestätigte, dass eine glaubwürdige Erweiterungspolitik eine geostrategische Investition in Frieden, Stabilität, Sicherheit und Wirtschaftswachstum in ganz Europa darstellen müsse und nahm Ende Mai die jährliche Bewertung der Reformen in den Partnerländern des Westbalkans und der Türkei sowie eine Reihe von Empfehlungen zu den nächsten Schritten für diese Länder an.



    In der Vision von Brüssel ist eine feste und glaubwürdige Vision für den Westbalkan unerlässlich, um Wandlung und Versöhnung voranzutreiben, um Stabilität in die Region zu exportieren und die Werte und Standards der EU zu fördern. In der im Februar 2018 verabschiedeten Strategie der Kommission für die Region wurde ein erneutes Engagement der Union und ihrer Mitgliedstaaten für diesen Bereich zum Ausdruck gebracht, und ein Jahr später wurden auf dem Westbalkan konkrete Fortschritte festgestellt, auch wenn jedes Land nach Ansicht der europäischen Beamten die Reformen mit unterschiedlichem Erfolg vorantreiben. Albanien und Nordmazedonien erzielten die besten Ergebnisse bei den Reformen, erfüllten die relevanten Bedingungen, so dass die Kommission dem Rat eine Empfehlung zur Aufnahme von Verhandlungen über den Beitritt der beiden Länder zur Union vorlegte. Die Hohe EU-Vertreterin für Au‎ßen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, bestätigte dies:



    Nordmazedonien und Albanien haben ihren Beitrag geleistet, und es liegt nun an der Europäischen Union, ihre Rolle zu erfüllen. Nach unserer Empfehlung liegt der Ball nun beim Rat. Wir veröffentlichen auch die Stellungnahme der Kommission zum Antrag Bosnien-Herzegowinas auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union. In diesem Zusammenhang legt die Kommission eine Reihe detaillierter Prioritäten in den Bereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte und Reform der öffentlichen Verwaltung fest, die erforderlich sind, damit das Land den Kandidatenstatus erreichen und dann Verhandlungen aufnehmen kann.“




    Der Westbalkan ist ein Bestandteil Europas und wird der EU für ein stärkeres, stabileres und vereinteres Europa beitreten, sagte noch Mogherini. In Bezug auf die Türkei zeichnet sich jedoch eine Unentschlossenheit ab. Kommissarin Mogherini:



    Die türkische Regierung bekennt sich zwar zur Kandidatur zur EU-Mitgliedschaft, aber wir sehen, dass sich das Land weiterhin von der Europäischen Union entfernt. Wir sind der Meinung, dass es für alle und insbesondere für die türkischen Bürger von Vorteil ist, wenn dieser Trend dringend umgekehrt wird, was wir natürlich immer befürworten werden. Wir betonen auch die Bedeutung gutnachbarlicher Beziehungen und die Vermeidung von Spannungen im östlichen Mittelmeerraum.“




    Gleichzeitig wurde der ursprünglich für März dieses Jahres geplante Brexit mindestens auf den 31. Oktober verschoben, da das Abkommen mit der EU von der Regierung verabschiedet, vom britischen Parlament jedoch dreimal abgelehnt wurde. Da sie das Unterhaus nicht davon überzeugen konnte, den Deal anzunehmen, trat die Premierministerin Theresa May, die in schwierigen Zeiten für Gro‎ßbritannien das Ruder übernahm, am 7. Juni aus ihrer Position zurück, weil sie die Entscheidung aus dem Referendum 2016 nicht umsetzen konnte. Die politische Position der britischen Premierministerin wurde durch das Kompromissabkommen geschwächt, das eine harte Grenze mit Irland vermeiden sollte, ein Kompromiss, der von vielen Kollegen Mays aus der Konservativen Partei und den nordirischen Partnern abgelehnt wurde.



    Nach den Europawahlen im Mai, die auch im Vereinigten Königreich noch durchgeführt werden mussten, haben die proeuropäischen Parteien ihre Position im Europäischen Parlament beibehalten. Als solche warnten sie London, dass sie den Brexit-Deal nicht neu verhandeln würden. Die Position der Europäischen Kommission war sehr kategorisch, dass es keine weiteren Verhandlungen mehr geben würde. Sollte es zu einem No-Deal-Brexit kommen, würde das Vereinigte Königreich zu einem Drittland ohne Übergangsma‎ßnahmen werden. Ab dem Zeitpunkt der Trennung würde das gesamte Primär- und Sekundärrecht der EU für das Vereinigte Königreich nicht mehr gelten, was zu erheblichen Unannehmlichkeiten für Bürger und Unternehmen führen würde. In einer solchen Situation würden die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich durch das internationale Allgemeinrecht und sogar die Normen der Welthandelsorganisation (WTO) geregelt. Die EU wäre unter anderem verpflichtet, Zollregelungen und -gebühren anzuwenden. Au‎ßerdem müsste sie mit der Durchführung von Grenzkontrollen aller Art beginnen, die für Drittländer gelten. Vorläufig ist die Situation jedoch unklar, und die Idee eines neuen Referendums wurde wieder in Umlauf gebracht. Nur wenige Menschen glauben jedoch, dass dies die äu‎ßerst komplexe Situation des Brexit klären würde.

  • Die Woche 23.07.-27.07.2018 im Überblick

    Die Woche 23.07.-27.07.2018 im Überblick

    Regierungskoalition zieht Bilanz



    Das dritte Kabinett der Koalitionsregierung aus PSD und ALDE hat unter der Woche eine Bilanz der ersten sechs Monate seit dem Amtsantritt vorgelegt. Premierministerin Viorica Dăncilă setzte bei der Vorstellung der Bilanz den Schwerpunkt auf die positiven Aspekte des ersten Halbjahres: höhere Haushaltseinnahmen und Investitionen, mehr abgerufene EU-Mittel, Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung oder zur Unterstützung der Landwirte. Die Regierungschefin sagte, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um umgerechnet 3,2 Milliarden Euro mehr als in der gleichen Vorjahresperiode in die Staatskassen geflossen seien. Ferner wurden die Löhne der Ärzte verdoppelt und die der Lehrkräfte um 25% angehoben. 13 Großprojekte seien zudem genehmigt worden, darunter vier in der Transportinfrastruktur. In diesem Halbjahr wurden zudem 192 km Stromkabel gelegt, die die Zusammenschaltung der Stromnetze Rumäniens, Ungarns und Serbiens möglich machen. Die Opposition nahm unterdessen Dăncilăs Bilanz unter Beschuss. Liberalen-Chef Ludovic Orban spottete, dass die Regierung das Wachstum der letzten Jahre verlangsamt und zudem die Kaufkraft der Bürger torpediert habe.



    Ministerpräsidentin besucht Montenegro und Mazedonien



    Rumäniens Premierministerin Viorica Dăncilă hat am Donnerstag ihre Westbalkan-Tour mit einem Besuch in der Republik Mazedonien fortgesetzt. Auf dem Programm standen Treffen mit dem Staatschef Gjorge Ivanov, mit dem Premier Zoran Zaev und mit dem Parlamentspräsidenten Talat Xhaferi. Am Mittwoch hatte Dancilă beim Besuch in der Republik Montenegro für einen kleinen Eklat gesorgt, als sie bei einer Pressekonferenz die Hauptstadt des Landes Podgorica mit der Hauptstadt des Kosovo Pristina verwechselte, einem Staat, der von Rumänien offiziell nicht anerkannt wird. In Podgorica führte die rumänische Regierungschefin anschließend Gespräche mit dem Staatspräsidenten Milo Djukanovic, dem Premierminister Dusko Markovic und mit dem Parlamentspräsidenten Ivan Brajović. Bei den Gesprächen in den zwei ex-jugoslawischen Ländern ging es um die bilateralen Beziehungen auf der Basis der Unterstützung Rumäniens für den EU-Beitritt der beiden Länder sowie um die regionale Sicherheit. Während der EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens im ersten Halbjahr 2019 sieht Rumänien den Westbalkan als Schwerpunktthema an.



    Antikorruptionsbehörde DNA sucht leitenden Staatsanwalt



    Die vier Bewerbungen für das Amt des leitenden Antikorruptions-Staatsanwaltes sind abgelehnt worden – verlautete es am Freitag aus dem Justizministerium. Jetzt wurde eine Wiederaufnahme des Verfahrens beschlossen. Keiner der Bewerber habe die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, heißt es in einer Mitteilung. Für die Stelle des Leiters der Antikorruptionsbehörde DNA hatten am letzten Bewerbungstag vier Kandidaten ihre Unterlagen eingereicht: Florentina Mirică, Staatsanwältin und Leiterin der Abteilung für Korruptionsbekämpfung bei der DNA, Cristian Lazăr, stellvertretender Chefermittler bei der Generalstaatsanwaltschaft, Marius Iacob, stellvertretender Oberstaatsanwalt der DNA sowie Elena Grecu, Staatsanwältin und Abteilungsleiterin in der DNA-Zentrale. Die leitende Oberstaatsanwältin der Antikorruptionsbehörde, Laura Codruta Kovesi, war am 9. Juli per Dekret von Präsident Klaus Iohannis ihres Amtes enthoben worden. Der Staatschef hatte einen entsprechenden Beschluss des Verfassungsgerichts umgesetzt.



    Rumänien schickt Hilfstransporte in das von Waldbränden geplagte Griechenland



    Das rumänische Außenministerium hat am Donnerstag bekanntgegeben, es habe keine Informationen über rumänische Staatsbürger, die sich unter den Opfern der Brandkatastrophe in Griechenland befinden könnten. Bei den verheerenden Waldbränden sind in den letzten Tagen in Griechenland mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen; weitere 200 Menschen wurden verletzt. Die Hüterin der rumänischen Krone, Margareta, die auch die Vorsitzende des rumänischen Roten Kreuzes ist, äußerte in einer Botschaft an die Behörden in Athen ihr Mitgefühl mit dem griechischen Volk. Das rumänische Rote Kreuz werde alles Mögliche daran setzen, um dem Roten Kreuz in Griechenland zu helfen, sagte sie. Die rumänische Patriarchie appellierte an alle ihre Eparchien in Rumänien und im Ausland, die Opfer der Brandkatastrophe in Griechenland finanziell zu unterstützen, und gab die Eröffnung mehrerer Spendenkonten bekannt. Die gespendeten Summen gehen an das Erzbistum von Athen. Rumänien schickte am Mittwoch ein Löschflugzeug und eine weitere C-130 Herkules-Maschine zur logistischen Unterstützung der griechischen Behörden. Als Reaktion auf die Waldbrände hat Ministerpräsident Alexis Tsipras eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.



    Rumänien von Schlechtwetter-Front heimgesucht



    Die starken Regenfälle und der heftige Wind der letzten Wochen haben mehr als 30 Ortschaften in 17 Landkreisen Rumäniens schwer getroffen; ein Mensch ist dabei ums Leben gekommen. Im Osten, Südosten und im Gebirge gilt weiterhin eine Wetterwarnung der Stufe Gelb wegen Regenschauer und Gewitter. Auch die Hydrologen verhängten eine Wetterwarnung der Stufe Orange wegen Hochwassergefahr entlang mehrerer Flüsse in 11 Landkreisen im Osten, Südosten und in der Landesmitte. In weiteren Landkreisen im Norden, Osten, Südosten und in der Landesmitte wurde die Wetterwarnung der Stufe Gelb wegen Hochwassergefahr bis Samstagabend verlängert.



    Schweinepest breitet sich in Rumänien weiter aus



    Die afrikanische Schweinepest hat sich in den letzten Tagen landesweit weiter verbreitet – die Anzahl der Infektionsherde wird auf 450 geschätzt. Die Situation ist so schwerwiegend, dass zehntausende Schweine notgeopfert werden mussten. Der menschliche Organismus ist gegenüber dem Virus immun. Allerdings könne der Erreger, sobald er auf Schweine übertragen werde, alle Tiere auf einem Bauernhof töten, weil er sehr ansteckend sei und es weder eine Behandlung noch eine Impfung gegen die Krankheit gebe, warnen Experten. Sie verweisen auf die Wildschweine als Hauptursache für die Übertragung des Virus. Das beste Beispiel sei dabei der Landkreis Tulcea im Südosten, der das Donaudelta umfasst, wo eine beachtliche Wildschwein-Bevölkerung zu Hause ist.(

  • Nachrichten 17.06.2018

    Nachrichten 17.06.2018

    Mit den hochsommerlichen Temparaturen hält auch das extreme Wetter Einzug in Rumänien – in 4 Landeskreisen im Nordosten gilt Warnungsstufe Orange wegen starker Regenfälle, für 24 Landeskreise — also mehr als der Hälfte des Landes — Warnungsstufe Gelb wegen Stürmen. U.a. wird mit Hagel gerechnet. In den letzten Tagen sind über 30 Kommunen zum Teil stark von Wind- und Regenstürmen betroffen worden. Allerdings sinken damit auch die Temparaturen auf die Normalwerte für Mitte Juni – 20 bis 30 Grad.



    Am Sonntag ist in der rumänischen Hafenstadt Constanta das estnische Honorarkonsulat in Rumänien eingeweiht worden. Daran beteiligten sich auch die Regierungschefs der beiden Ländern – Premierministerin Viorica Dăncilă und ihr estnischer Amtskollege Jüri Ratas waren am Samstag mit an Bord des Einweihungsflugs der estnischen Gesellschaft Nordica auf der Route Tallinn — Constanţa dabeigewesen. Die rumänische Regierungschefin befand sich in den letzten drei Tagen auf Besuch in Litauen und Estland.



    Am Samstagabend ist die 14. Auflage der Bukarester Filmfestspiele BIFFzu Ende gegangen. Der gro‎ße Preis ging an den türkischen Film “Schmetterlinge”, der seine Premiere in Berlin hatte. Den Preis für die beste Regie gewann der rumänische Filmschaffende Daniel Sandu. Das Festival organisierte diesmal eine Sondersektion anlässlich der 70-Jahres-Feier des israelischen Staates.



    Die Au‎ßenminister von Griechenland und Mazedonien haben am Sonntag ein vorläufiges Abkommen unterzeichnet, das den jahrzehntealten Streit um den Staatsnamen Mazedonien beenden soll. Demnach soll Mazedonien künftig den offiziellen Namen “Republik Nord-Mazedonien” tragen. Das Abkommen muss noch von den Parlamenten beider Staaten und einem Referendum in Mazedonien gebilligt werden. Auf beiden Seiten stö‎ßt die Vereinbarung auf erhebliche Vorbehalte. Der Streit um den Namen stand bisher der Annäherung Mazedoniens an EU und Nato im Wege.

  • Nachrichten 18.05.2018

    Nachrichten 18.05.2018

    Präsident Klaus Iohannis hat am Freitag den Premierminister Kroatiens Andrei Plenkovic in Bukarest empfangen. Iohannis hob die Brückenfunktion der rumänischen Gemeinschaften in Kroatien und der kroatischen Minderheit in Rumänien in den bilateralen Beziehungen hervor. In diesem Zusammenhang verwies der Staatschef auf die Bedeutung der Rechte von Minderheiten und Sprachgemeinschaften und die Notwendigkeit, diese zu schützen. Im Gegenzug begrüßte Andrej Plenkovic den Umgang mit der kroatischen Minderheit in Rumänien und gab dabei das Beispiel der Minderheitenabgeordneten im Parlament in Bukarest,einer Ähnlichkeit mit dem parlamentarischen System in Zagreb. Der kroatische Premierminister traf sich am Freitag auch mit seiner rumänischen Amtskollegin Viorica Dăncilă, mit der er eine Absichtserklärung zwischen den beiden Regierungen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit unterzeichnete. Dăncilă betonte, dass die Bildung, Landwirtschaft und der Tourismus weiterhin wichtige Bereiche der bilateralen Zusammenarbeit sein werden. Plenkovic sagte im Gegenzug, dass die rumänisch-kroatischen Beziehungen derzeit sehr gut seien und der bilaterale Handel 300 Millionen Euro überschritten habe. Die beiden Amtsträger bekundeten ihr Interesse an der Stabilität und Sicherheit der westlichen Balkanregion und bekräftigten ihre entschlossene Unterstützung für den Erweiterungsprozess der EU.



    Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu, hat in Chisinau erklärt, dass die EU ein starker Partner für die Entwicklung der Republik Moldau bleiben will. Die Aussage machte sie nach dem Treffen mit dem moldauischen Premierminister Pavel Filip. Die EU-Kommissarin sagte auch, es sei wichtig, dass sich die Moldau auf die Umsetzung von Reformen in Schlüsselsektoren wie die wirtschaftliche Entwicklung, das Geschäftsumfeld, Energie und Justiz konzentriere. Premierminister Filip betonte im Anschluss, dass das Ziel der Regierung in Chisinau nach wie vor die europäische Integration der ehemaligen Sowjetrepublik sei. Am Samstag wird Corina Cretu Ungheni besuchen, das 2018 zu einem der europäischen Dörfer gewählt wurde. Dort können die Bürger mehr über die Unterstützung der Gemeinschaft für die Moldau erfahren, insbesondere durch Projekte, die in ihrer Region mit europäischen Mitteln gefördert werden.



    US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea im Falle eines erfolgreichen Atomabkommens umfangreiche Sicherheiten in Aussicht gestellt. Käme der Vertrag jedoch nicht zustande, könne der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un ein ähnliches Ende finden wie der libysche Machthaber Muammar al-Gaddhafi. Dieser war 2011 in einer Revolution entmachtet und getötet worden. Dies sei allerdings nicht der Plan für Nordkorea, sagte Trump. Er hoffe stattdessen auf ein prosperierendes Nordkorea.



    Mazedoniens Ministerpräsident Zoran Zaev hat sich nach eigenen Angaben mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras auf eine Lösung im Namensstreit der beiden Länder geeinigt. Man habe viele Optionen diskutiert und eine sei annehmbar für beide Seiten, sagte Zaev am Rande des Balkangipfels in Sofia. Tsipras hingegen sagte, er sei noch nicht in der Lage, eine Einigung zu verkünden. Der Streit um den Namen Mazedonien belastet die Beziehungen beider Länder seit über 25 Jahren. Aus griechischer Sicht gehört der Name Mazedonien zum eigenen Nationalerbe.

  • Sportstudentin aus Mazedonien: „Rumänische Erfahrung hat mein Leben grundlegend verändert“

    Sportstudentin aus Mazedonien: „Rumänische Erfahrung hat mein Leben grundlegend verändert“

    Die Mazedonierin Evgenija Tapovska hat sich aus zwei Gründen für ein Studium in Rumänien entschieden: erstens weil die Ausbildung in einem EU-Land viele Türen öffnet. Zweitens: das hohe Niveau der Ausbildung, die die Bukarester Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften anbietet, wo Evgenija Studentin im dritten Jahr ist. Das Interview führten wir telefonisch, denn die leidenschaftliche Sportlerin befand sich auf einen erholsamen Skiurlaub im rumänischen Parâng-Gebirge:



    Seit vorigem Jahr gibt es auf unserem Schulplan auch Ski, so habe ich diesen Sport entdeckt und es hat mir besonders gefallen, deshalb habe ich dieses Jahr die Erfahrung wiederholen wollen. Zudem verpasse ich keine Möglichkeit, die wunderbare Landschaft der rumänischen Berge zu bewundern. Ich möchte üben, meine Sportfähigkeiten zur Perfektion bringen und gleichzeitig mit meinen Kollegen Spa‎ß haben. Ein Aufenthalt in einem wunderschönen Skigebiet bietet den perfekten Rahmen dafür.“




    Evgenija hat sich ganz schnell am Studienort integriert. Die Professoren und Kollegen standen ihr vom ersten Tag zur Seite, erinnert sich die Mazedonierin:



    Als ich mich entschied, im Ausland zu studieren, war ich auf der Suche nach einer reichen Erfahrung. Ich war immer eine leidenschaftliche Sportlerin, und die Erfahrung, die ich hier in Rumänien an der Uni gesammelt habe, ist zugleich erfreulich und hilfreich für die Zukunft. Vor Studienbeginn habe ich ein Jahr lang Rumänisch gelernt, aber die Sprache war sehr schwer für mich am Anfang, ich war verzweifelt und wollte sogar das Studium abbrechen. Ich habe es mir aber anders überlegt und mein Studium zu Ende gebracht, selbst wenn dieser Weg nicht der einfachste war. Ohne die Unterstützung meiner Kollegen und Professoren hätte ich es höchstwahrscheinlich nicht geschafft. Rumänien ist für mich zweifelsohne eine wunderbare Erfahrung.“




    Eine Erfahrung, die ihr Leben grundlegend verändert habe, sagt die junge Mazedonierin. Folglich ist es keine Überraschung, dass sie ihr Studium in Rumänien fortsetzen möchte:



    Ich möchte im Anschluss ein Masterstudium in Rumänien abschlie‎ßen, ebenfalls an der Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften. Ich hoffe, dass ich nach dem Masterabschluss auch den Doktortitel hier in Rumänien bekomme, denn ich bin sehr begeistert von meiner Erfahrung hier. Ich musste viele Hindernisse aus dem Weg räumen, aber meine Erfahrung kann ich zweifellos als schön bezeichnen. Ich musste am Anfang alleine zurechtkommen, dann habe ich Freundschaften geknüpft und vertieft — und das hat mein Leben verändert.“