Tag: Milvus

  • Ökogruppe Milvus: Seit 25 Jahren für Umwelt- und Artenschutz

    Ökogruppe Milvus: Seit 25 Jahren für Umwelt- und Artenschutz

    Der Verband für Vogel- und Naturschutz Grupul Milvus“ (Milvus-Gruppe) in Klausenburg setzt sich seit 25 Jahren für die Bewahrung der Artenvielfalt und der Umwelt ein. All diese Jahre haben die Umweltaktivisten der Milvus-Gruppe zahlreiche Aktivitäten zur Erforschung der Vögel unternommen: Beringung mehrerer Vogelarten, Beobachtung der Migration der Raubvögel im Măcin-Gebirge oder am Bosporus, einer der wichtigsten Stationen der Zugvögel.



    Zu Gast haben wir den Leiter der Milvus-Gruppe, den Biologen Tamaş Papp. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit hat der von ihm geführte Umweltverband auch zur Erklärung von schutzbedürftigen Arealen zu Naturschutzgebieten beigetragen:



    Denn die Fläche der Naturschutzgebiete Rumäniens ist im Vergleich zum Naturreichtum Rumäniens sehr klein gewesen. Diese betrug 7% und ist nach dem EU-Beitritt Rumäniens auf 23% gestiegen. Ich denke wirklich, dass auch unser Verband einen großen Beitrag geleistet hat. Das ist unser größter Erfolg in den letzten 10 Jahren. Wir haben sehr viele Naturschutzgebiete, anhand der Studien, die wir über Vögel, Säugetiere und Habitate durchgeführt haben. Insgesamt gelangten über 200 Schutzbereiche, von kleinen bis zu größeren, auf die Karte der Naturschutzgebiete mithilfe unseres Beitrags. Wir sind aber weiter gegangen und verwalten derzeit 12 Schutzgebiete. Außerdem haben wir recht viel zu den Managementplänen der Schutzgebiete beigetragen.“




    Der Gründer des Klausenburger Umweltverbandes. Tamaş Papp. glaubt, dass Umweltschutz in Rumänien noch keine Priorität ist. Mehr noch: Rumänien sei das einzige EU-Land, das keine Gelder für die Naturschutzgebiete außer dem Donaudelta-Reservat zuweist. Außerdem gibt es noch keine Nationalagentur der Naturschutzgebiete, um die natürlichen Ökosysteme und Habitate zu verwalten. Papp zählt die wichtigsten Projekte der Milvus-Gruppe in puncto Natur- und Vogelschutz auf:



    Zum Beispiel haben wir sehr viel im Bereich der Raubvögel gearbeitet und sehr viele Ergebnisse erzielt. Wir haben etliche Projekte für den Donaufalken, den Rotfußfalken, den Schelladler abgeschlossen. Einige davon wurden von der Europäischen Kommission finanziert. Das vielleicht spektakulärste Projekt bezog sich auf den Donaufalken, denn dieser war vor 10 Jahren aus der Landesfauna beinahe verschwunden. Nachdem wir das Projekt und die Konservierungsmaßnahmen umgesetzt haben, können wir sagen, dass wir diese Vogelart vor dem Aussterben gerettet haben. Genauso hat sich der Rotfußfalke in der rumänischen Westebene, der auch bedroht war, nach unseren Eingriffen und einem internationalen EU-finanzierten Projekt erholt. Die Zahl dieser Vögel steigt wieder. Wenn wir uns auf den Schelladler beziehen, eine emblematische Vogelart für Siebenbürgen, hoffen wir, dass wir auch den Rückgang dieser Art stoppen werden. Wir haben auch sehr viel für Störche getan. Für diese haben wir die Einrichtung von Haltern für ihre Neste auf den Stromleitungen initiiert. Im Jahr 2000 haben wir dieses Vorhaben ins Leben gerufen. 2014 gab es bereits 2000 solcher Halter in Rumänien. Es gibt aber immer noch viel zu tun. Nicht nur für den Storch, sondern auch für andere Vogelarten, die auf den Spannungsleitungen Stromschläge erleiden. Jährlich sterben tausende Vögel auf diese Weise.“




    Die Umweltschutzgruppe Milvus ist die einzige rumänische Organisation, die sich mit der Pflege und Wiederauswilderung der verletzten Vögel in die Natur beschäftigt. Sie haben auch eine Nulltarif-Telefonlinie eingerichtet, um die Kommunikation mit denen zu erleichtern, die verletzte Tiere finden. Tamaş Papp:



    Vor 15-20 Jahren hatten wir das nicht geplant. Wir mussten es aber tun, denn die Menschen kannten unsere Vogelschutztätigkeit. Wenn sie einen verletzten Vogel fanden, brachten sie diesen zu uns. Und weil sich niemand um diese verletzten Tiere kümmerte, haben wir dieses Zentrum eingerichtet, das heute eine erfolgreiche Tätigkeit hat. Wir arbeiten mit Vets4Wild zusammen, einem Verband der Tierärzte. Wir verfügen bereits über zwei Standorte und haben ein nationales Rettungsnetzwerk der Wildtiere auf die Beine gestellt. Wir haben versucht, in jedem Landkreis einen Tierarzt einzusetzen, denn es ist wichtig, dass man schnell handelt. Wenn man einen verletzten Vogel findet, muss man ihm die erste Hilfe in dem Landkreis gewähren, wo er gefunden wird. Jetzt haben wir ein sehr gut ausgestattetes Zentrum in einem Dorf, in Sânsimion. Hier haben wir große Volieren, um die verletzten Vögel zu rehabilitieren.“




    Wir fragten den Leiter des Klausenburger Umweltverbandes Milvus, Tamaş Papp, welche Ziele sich der Verband für das Jahr 2017 vorgenommen hat.



    Für 2017 haben wir einige laufende Programme. Eine große Errungenschaft wird für uns die Herausgabe eines Atlasses der Nestvögel in Rumänien, gemeinsam mit der Rumänischen Ornithologie-Gesellschaft sein. Wir bereiten uns bereits seit einem Jahr darauf vor. Es ist ein alter Traum von uns, so etwas zu verwirklichen. Denn in Rumänien gibt es keinen solchen Atlas mit den neuesten Informationen. Wir wollen, dass man genau die Verteilung der Arten in Rumänien kennt. Wir haben auch zwei weitere Projekte am Laufen. Eines befasst sich mit der Blauracke, der ein sehr schöner blauer Vogel ist und in Rumänien nestet. In der Westebene ist diese Bevölkerung stark zurückgegangen. Deshalb haben wir ein Projekt zur Rettung dieser Vogelart ins Leben gerufen. 2017 werden wir unsere Tätigkeiten zur Konservierung der Raubvögel, aber auch der Säugetiere fortsetzen. Wir hatten auch viele Projekte, die sich mit Säugetieren befassen, einschließlich mit großen Fleischfressern, aber auch mit weniger bekannten Arten. Ein Projekt befasst sich z.B. mit der Ziesel, und es gibt noch viele andere.“




    Die Milvus-Gruppe befasst sich auch mit der Erziehung der Kinder in den Schulen. Ihre Mitglieder werden oft eingeladen, um den Kindern über Tiere, Habitate und deren Schutz zu erzählen. Die Milvus-Gruppe hat auch das Milvus-Stipendium ins Leben gerufen. Dieses ist eine Unterstützung für Jugendliche und Studenten, die sich für den Umweltschutz einsetzen. Ziel des Stipendiums ist, den jungen Forscher bei der Durchführung individueller Bewertungs- und Forschungsprojekte zu helfen.

  • Le Groupe Milvus, 25 ans de protection de l’environnement

    Le Groupe Milvus, 25 ans de protection de l’environnement

    L’Association pour la protection des oiseaux et de la nature « Groupe Milvus », de la ville de Cluj Napoca, est active depuis 25 ans sur le terrain de la conservation des volatiles et de l’environnement. Pendant ce quart de siècle, les écologistes de l’association ont eu de nombreuses activités liées à la vie des oiseaux : baguage de plusieurs espèces, observation de la migration des rapaces des monts Măcin et du Bosphore, situé sur une des plus importantes routes migratoires d’Europe.



    Selon le directeur du « Groupe Milvus », le biologiste Papp Tamás, l’organisation a aussi contribué à la création de plusieurs aires naturelles protégées: « Puisque la superficie cumulée des aires protégées de Roumanie ne représentait que 7% de la richesse naturelle du pays, l’adhésion à l’Union européenne a fait monter ce chiffre à plus de 23%. Personnellement, je crois que notre association y a eu une contribution de poids et c’est d’ailleurs notre plus grand succès des 10 dernières années. Partant de nos études concernant oiseaux, mammifères et habitats, nous avons fait de nombreuses propositions d’aires protégées, plus de 200, des plus petites jusqu’aux plus étendues ayant été retenues. Plus encore, en ce moment, nous en gérons une douzaine, sachant que nous avons aussi contribué à la mise en page des plans de gestion de ces aires protégées. »



    De l’avis du fondateur de l’association écologiste de Cluj Napoca, Papp Tamás, la protection de la nature n’est toujours pas une priorité en Roumanie, qui est le seul pays de l’UE à ne pas allouer de budget aux aires naturelles protégées, à l’exception de la Réserve du delta du Danube. Elle n’a pas non plus d’Agence nationale pour les aires naturelles protégées, qui soit en charge de la gestion des écosystèmes et des habitats naturels. L’association écologiste « Groupe Milvus » fait ainsi un effort remarquable dans le domaine de la protection de la nature et des oiseaux, explique Papp Tamás: «Par exemple, nous avons beaucoup travaillé sur les rapaces : des projets, dont certains financés par la Commission européenne, ciblés sur le faucon sacre, sur le faucon kobez ou sur l’aigle pomarin. Le projet concernant le faucon sacre a été probablement le plus spectaculaire, puisque cette espèce avait disparu de notre faune il y a une dizaine d’années ; or, les mesures prises ont permis de réintroduire ce rapace en Roumanie. Même chose pour le faucon kobez, dans la Plaine occidentale de la Roumanie ; nos interventions, dans le cadre d’un projet à financement européen, ont permis d’accroître le nombre d’individus appartenant à cette espèce volatile menacée. Quant à l’aigle pomarin, qui est emblématique pour la Transylvanie, nous espérons réussir à endiguer son déclin aussi. Et puis, nous avons beaucoup travaillé sur les cigognes, étant les premiers à installer, en l’an 2000, des supports pour les nids construits sur les poteaux électriques ; en 2014, il y en avait déjà deux milliers à travers la Roumanie. Il reste pourtant bien des choses à faire au profit des cigognes et d’autres espèces d’oiseaux qui se tuent par milliers à causes des lignes électriques à haute tension. »



    Le Groupe écologiste Milvus est la seule organisation roumaine qui prend en charge les oiseaux blessés, les soigne et les réintroduit par la suite dans la nature. L’organisation a également créé un numéro vert disponible 24h sur 24 à l’intention de tous ceux qui trouvent et veulent aider des volatiles mutilés. Papp Tamás: « Il y a une quinzaine ou une vingtaine d’années on n’y avait pas pensé, mais nous l’avons mis en place puisque notre organisation a gagné en notoriété et il y avait de plus en plus de gens qui trouvaient des oiseaux blessés et qui les emmenaient chez nous. Les deux centres d’aide, nous les avons mis en place précisément parce qu’il n’y avait pas de structure pour soigner les animaux blessés. Nous collaborons aussi avec une association de médecins vétérinaires, Vets4Wild, et nous avons créé tout un réseau national de sauvetage et d’aide aux animaux sauvages. Nous avons recruté un médecin vétérinaire dans chaque département du pays parce qu’il est essentiel d’intervenir rapidement quand on trouve un oiseau blessé, par exemple, et il faut le faire aussi près que possible de l’endroit où l’on a trouvé. Notre centre le mieux équipé se trouve dans le village de Sânsimion, dans le département de Harghita, où nous avons de grandes volières adaptées au traitement des oiseaux ayant subi des traumatismes physiques ».



    Et ce n’est là qu’un début — 2017 devrait voir développer les projets du « Groupe Milvus » vers des directions inédites en Roumanie, assure Papp Tamás, directeur de l’organisation : « Nous avons quelques actions déjà en déroulement et que nous allons poursuivre. Notre priorité est la publication d’un Atlas des oiseaux nidifiants de Roumanie, que nous avons réalisé en partenariat avec la Société d’ornithologie du pays. Nous travaillons sur ce projet depuis déjà un an et ce sera une publication inédite en Roumanie, qui ne connaît pas la distribution exacte des espèces par régions. Par ailleurs, nous œuvrons pour sauver le Rolier d’Europe, un très bel oiseau bleuâtre qui niche chez nous. Malheureusement, dans la Plaine occidentale roumaine, la population de Rolier a dramatiquement diminué et nous tentons d’intervenir. En 2017, nous allons également multiplier nos actions visant à conserver les effectifs d’oiseaux rapaces, de grands mammifères carnassiers , mais aussi d’espèces moins visibles tels le spermophile ».



    Sensibiliser le plus grand nombre de Roumains et notamment de jeunes à la sauvegarde de la faune est une des dimensions essentielles de l’activité du « Groupe Milvus ». Dans cette veine pédagogique, l’organisation a créé la Bourse Milvus pour les étudiants et les jeunes chercheurs qui travaillent dans le secteur environnemental, afin d’encourager les projets inédits et les initiatives individuelles. (trad. : Ileana Taroi, Andrei Popov)

  • Mikro-Wasserkraftwerke an Gebirgsflüssen: Umweltschützer stemmen sich dagegen

    Mikro-Wasserkraftwerke an Gebirgsflüssen: Umweltschützer stemmen sich dagegen

    Es war das bereits zweite Gerichtsverfahren gegen den illegalen Bau von Mikro-Wasserkraftwerken an rumänischen Gebirgsflüssen. Der Prozess dauerte gut zwei Jahre, in diesem Zeitraum hatte der Verband Natura 2000 mit Unterstützung der rumänischen Filiale des WWF und der Milvus-Gruppe erhebliche Human- und Finanzressourcen zur Rettung des Flusses eingesetzt.



    Von nun an soll der Wei‎ße Fluss also seinem natürlichen Lauf frei folgen können. Alle Lebewesen im Wasser, an dessen Ufern und aus den anliegenden Wäldern, sind von den geplanten Industriestra‎ßen, Betonwegen, Zersprengungen und Rohrleitungen verschont geblieben, sagt der Biologe Călin Dejeu, einer der Gegner des Wasserkraftwerk-Projekts.



    Dieser Fluss ist sehr wertvoll, weil er nicht nur ein Gebirgsgewässer ist, sondern auch einen Abschnitt in der Tiefebene hat, im Hatzeger Land. In der dort entstandenen und funktionsfähigen Aue ist eine Art Savanne entstanden, die als geschützter Lebensraum gilt. Leider wollten sie auch diesen Abschnitt zerstören, sie wollten ein Mikro-Wasserkraftwerk flussabwärts bauen. Zum Glück ist er verschont geblieben. Die Aue ist phantastisch. Der Fluss teilt sich in mehrere Arme und wir haben hier viele Fischarten, darunter die Forelle oder den Donauneunauge, Arten die von Interesse für die EU sind. Auch Fischotter haben hier ihren Lebensraum. Die Biodiversität entlang des Flusses ist sehr gro‎ß, aus ökologischem Gesichtspunkt ist es ein Gebiet in einem guten Zustand. Der Wert des Flusses besteht auch darin, dass an seinem Ufer kein Waldweg gebaut wurde, sowie es überall in den Karpatentälern sonst geschieht. Die Flusstäler mit Waldwegen sind keine natürlichen Täler mehr. Flussaufwärts haben wir Buchen- und Nadelwälder. Die Quelle des Flusses ist in über 2000 Metern Höhe, wo subalpine Vegetation wächst, und seine Mündung ist bei Strei, in 300 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Der Fluss ist vollständig ökologisch und hätte es verdient, entlang seines gesamten Laufes geschützt zu werden.“




    Der Bau von Mikro-Wasserkraftwerken beeinträchtigt den natürlichen Lauf der Flüsse. Die Folgen für die Biodiversität seien verheerend, berichtet Călin Dejeu.



    Der Fluss wäre komplett abgestorben, weil der erste Staudamm oben im Gebirge gebaut worden wäre, in der Nähe der Grenze zwischen dem Buchenwald und dem gemischten Wald. Dort wird aus dem kleinen Gebirgsbach erst ein kleiner Fluss. Von dem Staudamm dort sollte das Wasser durch ein Rohr bis nach unten flie‎ßen, nach der Gebirgsregion. Und dann wäre flussabwärts, in der Senke, das zweite Kraftwerk gewesen. Praktisch wäre der Fluss in zwei seiner wichtigsten Abschnitte verschwunden, er hätte nicht überleben können.“




    Rumäniens Umweltschützer kämpfen seit mehreren Jahren für die Rettung der Gebirgsflüsse, die von dem Bau der gro‎ßen Wasserkraftwerke unter den Kommunisten verschont blieben.



    Hunderte von Flüssen wurden in den letzten Jahren zerstört. Es ist eine Katastrophe. Bei uns wird der kumulative Effekt überhaupt nicht berücksichtigt. Als 2011 die Projekte mit den Mikro-Kraftwerken anliefen, fingen wir praktisch von Null an. Als ob wir unendlich viele natürliche Flie‎ßgewässer hätten und nur einige opfern würden. Eigentlich wurden während der kommunistischen Zeit viele Flüsse zerstört, von der Goldenen Bistritz bis hin zur Cerna. Überall wurden gro‎ße Staudämme gebaut, die die Täler flussaufwärts überschwemmten. Es gab seitliche Auffangbecken, die Paralleltäler trockenlegten. Nicht einmal flussabwärts von den Staudämmen wurden die Flüsse in Ruhe gelassen. Weil es Beileitungen gibt, die entweder in andere Täler führen oder mehrere Kilometer flussabwärts. So wurden die Einzugsgebiete zerstört, eines nach dem anderen. Und an den Flüssen, die verschont geblieben sind, sollen jetzt diese Mikro-Kraftwerke entstehen. Viel bleibt nicht mehr zu retten. Es besteht noch Hoffnung, weil die grünen Zertifikate ab Januar für die Newcomer im System nicht mehr ausgestellt werden. Hoffentlich wird nicht mehr gebaut.“




    Die Mikro-Kraftwerke sind in den letzten Jahren zum blühenden Geschäft in Rumänien geworden. Sie wurden als grüne Alternative zur schmutzigen Energie aus Kohlekraftwerken vorgestellt. Jetzt ist aber klar: Wo diese Kraftwerke entstehen, wird das kristallklare Wasser der Bäche und Flüsse in den Bergen zu einem Gemisch aus Schlamm und Stein — jegliche Arten verlieren so ihren Lebensraum.

  • Tierschutzvereine gründen Netztwerk für verletzte Wildtiere

    Tierschutzvereine gründen Netztwerk für verletzte Wildtiere

    Der Milvus-Verband für den Vogel- und Naturschutz in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş hat in Partnerschaft mit dem Verein Vets4Wild eine nationale Hotline eingerichtet. Ziel des Projekts ist es, Tierärzte aus dem ganzen Land zur freiwilligen Teilnahme zu überzeugen. Den verletzten Tieren soll ortsnah Erste Hilfe gewährt werden, anschlie‎ßend sollen die stabilisierten Tiere zum Milvus-Verband in Târgu Mureş oder zu seiner Zweigestelle in der Ortschaft Sânsimion gebracht werden. Bis dato haben sich Tierärzte aus fast allen Landeskreisen in Siebenbürgen angemeldet; verletzte Vögel aus rund 30 Landeskreisen in ganz Rumänien wurden bislang gerettet und im tierärztlichen Zentrum in Sânsimion behandelt.



    Die beiden teilnehmenden Vereine haben eine Hotline eingerichtet, wo Bürger rund um die Uhr Vorfälle mit verletzten Tieren melden können. Die Mitarbeiter des Zentrums entscheiden dann, was wirksamer ist — entweder untersucht ein vereinseigenes Team den Vorfall, oder die Zentrale gibt ihn weiter an einen freiwilligen Tierazt in der Nähe. Nach der Untersuchung erfolgt eine Diagnose; sollte das Tier eine langfristige Behandlung erfordern, wird es im Milvus-Rehazentrum behandelt. Robert Zeitz von Milvus erklärt die Hintergründe:



    Ziel des Projekts ist es, dass diese Tiere, die von Bürgern verletzt aufgefunden werden, so bald wie möglich zu einem Tierazt kommen, so dass also die Zeit zwischen Verletzung und Behandlung so gering wie möglich ist. Die Hotline hat gro‎ße Wirkung gezeigt. Die meisten Menschen haben sich informiert und wissen, wen sie anrufen müssen, wenn sie ein verletztes Tier finden. Anrufe bekamen wird nicht nur von Bürgern, sondern auch von der Bergwacht und anderen Organisationen. Wichtig ist zu wissen, um welches Tier es sich handelt, wie schwer dieVerletzung ist und wo das Tier sich befindet. Der Hintergedanke war, Tierärzte zu vernetzen: Unser zentrum liegt in Târgu Mureş, aber wenn ein Tier in Caraş Severin oder Constanţa gefunden wird, muss es die Möglichkeit geben, dass jemand dem Tier hilft.“



    Das tiermedizinische Rehazentrum von Milvus betreut seit mehreren Jahren die Behandlung von verletzten Vögeln und ihre Wiedereinführung in die Natur. Im Moment werden dort neun Vögel behandelt — Eulen, Käuze, Donaufalken oder Mäusebussarde. Die meisten kommen wieder frei, einige bleiben aber zeitlebens im Zentrum, da ihre Verletzungen zu schwer sind.



    Tausende von Tieren kommen jährlich in Rumänien aufgrund von Verletzungen um — das muss nicht sein. Viele von ihnen hätten gute Überlebenschancen, wenn sie in ein Behandelungszentrum kämen.