Tag: Mitarbeiter

  • Generation Z: Wandel in der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Dynamik

    Generation Z: Wandel in der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Dynamik

     

     

    Interessant sind auch die veränderte Einstellung der Arbeitgeber gegenüber Autorität und die Art und Weise, wie Organisationen Leadership neu interpretieren. Man könne nicht mehr von autoritären, befehlshabenden Führungskräften sprechen, weil die jüngere Generation von einer solchen Selbstinszenierung weder überzeugt noch beeindruckt ist, sagt Tudor Țiclău, Dozent am Fachbereich für öffentliche Verwaltung und Management der auftraggebenden Hochschule:

    Unter dem Gesichtspunkt der Auswahlkriterien für die Stellensuche haben wir 9 Faktoren in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Arbeitnehmer getestet. An erster Stelle steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes, 87 % halten sie für ein wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium, an zweiter Stelle die Art der Arbeit, an dritter Stelle die Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und an vierter Stelle die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sehr interessant ist, dass die gleichen Kriterien auch für Studenten gelten (wir haben diese Hochrechnungen auch unter Studenten durchgeführt, mit der Einschränkung, dass für Studenten die Arbeitsplatzsicherheit an vierter Stelle steht und die Work-Life-Balance das wichtigste Kriterium ist). Die Entwicklungsmöglichkeiten und die Art der ausgeübten Tätigkeit stehen an zweiter bzw. dritter Stelle. Ein weiteres wichtiges und interessantes Element ist das Gehalt und die Sozialleistungen, die auf Platz 5 und 6 liegen, d. h. es handelt sich nicht um ausschlaggebende Auswahlkriterien. Sie werden nur dann wichtig, wenn sie untergewichtet sind. An letzter Stelle kommen die Arbeit von zu Hause aus (Homeoffice) oder die Fernarbeit, die Werte des Unternehmens und – am wenigsten wichtig (nur die Hälfte der Befragten hält dies für ein wichtiges Kriterium) – die Arbeit mit Spitzentechnologie. Das Gleiche gilt für Studenten.“

     

    Die Studie habe auch hervorgehoben, dass Organisationen und Unternehmen heute zunehmend auf eine viel offenere Kommunikation mit den Mitarbeitern und Arbeitnehmern setzen, sagt weiter Professor Tudor Țiclău:

    In der Tat sind die Work-Life-Balance und das Wohlbefinden, die ein Unternehmen bietet, zunehmend wichtige Elemente. Ich würde nicht sagen, dass Top-Manager und Führungskräfte sich darüber aufregen, im Gegenteil, wir haben beobachtet, dass die Unternehmen diesen Wandel, der sich bei den Mitarbeitern vollzieht, sehr gut verstehen. Wohlbefinden und Work-Life-Balance sind mittlerweile wichtigere Kriterien für die neue Generation von Arbeitnehmern, die Generation Z, und wir glauben, dass sie in ein breiteres Paradigma der Beziehung zwischen Organisationen und Mitarbeitern integriert werden sollten. Wir haben es nämlich mit einer Transformation der beruflichen Identität zu tun, die im Moment irgendwie einen kleineren Raum in der persönlichen Identität im Vergleich zu anderen Generationen einnimmt. Mit anderen Worten: Der Einzelne identifiziert sich nicht mehr mit seinem Arbeitsplatz. Außerdem muss der Arbeitsplatz auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zugeschnitten sein. Wir sehen diese Abgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben, wobei die jüngere Generation großen Wert darauf legt, dass diese Grenze nicht überschritten wird. Ein einfaches Beispiel: Wenn der Arbeitstag vorbei ist, erwarten junge Arbeitnehmer, dass sie nicht vervollständigte Aufgaben erst am nächsten Arbeitstag erledigen dürfen und das Arbeitsleben nicht in das Privatleben einfließt.“

     

    Wir erleben also einen noch nie dagewesenen Wandel in der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Dynamik, und das haben wir der jungen Arbeitnehmergeneration zu verdanken, führt zum Schluss Professor Tudor Țiclău von der Babeș-Bolyai-Universität in Cluj (Klausenburg) aus:

    Es gibt auch eine Verschiebung in der Akzeptanz des Führungsstils. Klar ist, dass der traditionelle Führungsansatz, der sich auf die formale Autorität der Führungskraft stützt, die Anweisungen gibt und erklärt, wie die Dinge zu tun sind, heute in kaum einer Situation noch funktioniert. Heute ist Leadership mit viel komplexeren Fähigkeiten verbunden. Zunächst einmal muss eine Führungskraft, unabhängig vom Unternehmen und von der Position, über herausragende menschliche Qualitäten verfügen, vor allem über Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, die individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters zu verstehen, und auf dieser Grundlage bauen die anderen Führungsfähigkeiten auf: technische Fähigkeiten, die Fähigkeit, eine Vision zu entwickeln und diese Vision zu vermitteln, also Fähigkeiten, die sich auf die Besonderheiten der Aufgabe beziehen. In erster Linie suchen neue Mitarbeiter bei den Führungskräften, mit denen sie zu tun haben, die Fähigkeit, sie als Individuen wahrzunehmen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sie auf Augenhöhe zu behandeln. Im Grunde genommen reagieren sie auf jede Form der Anwendung formaler Autorität mit Widerstand, und das ist spezifisch für die Generation Z, nicht nur am Arbeitsplatz. Es ist im Grunde eine Ablehnung der traditionellen Werte.“

     

  • Gewerkschaften der Güterbahn CFR Marfă drohen mit kollektivem Arbeitskonflikt

    Gewerkschaften der Güterbahn CFR Marfă drohen mit kollektivem Arbeitskonflikt

    Die Gewerkschaften in der rumänischen staatlichen Bahngesellschaft für Gütertransport CFR Marfă drohen mit einem kollektiven Arbeitskonflikt der am 23. April ausgelöst werden könnte, wenn bis zu diesem Datum die neuen Tarifverträge nicht abgeschlossen werden. Die aktuellen Arbeitsveträge sollen am 19. April ablaufen. Sollten neue Arbeitsveträge nicht unterzeichnet werden, könnten infolgedessen 2.500 Arbeitsstellen abgebaut werden, erklären Gewerkschaftsleiter.





    Die Gewerkschaften klagen zudem über die schlechten Arbeitsbedingungen, sowie die niedrigen Gehälter. In den letzten drei Jahren hätten die Mitarbeiter von CFR Marfă au‎ßerdem das Recht zu kostenlosen Reisen verloren, fügen Vertreter der Gewekschaften hinzu. Der Vorsitzende der Gewerkschaften im Bereich Wagenladungsverkehr Gheorghe Frăţică dazu: ”Ein Angestellte der staatlichen Bahngesellschaft CFR hat immer das Recht gehabt, kostenlos zu reisen. Das gilt für das ganze Europa, nicht nur für Rumänien. Jetzt haben sie und ihre Familienmitglieder dieses Recht verloren”.





    Die Unzufriedenheiten der Angestellten von CFR Marfă werden auch zum Thema der bevorstehenden Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsleitern und dem rumänischen Transportminister Dan Şova. Die Gewerkschaftler sind dennoch nicht optimistisch, die bisherigen Verhandlungen führten zu Versprechen die die Behörden kurz danach gebrochen haben. Vorige Woche teilte das Management von CFR Marfă den Gewerkschaften mit, knapp 2.300 Stellenkürzungen seien demnächst geplant. Der kollektive Stellenabbau sei im Zeitraum Juni-September 2014 zu erwarten, kündigt die Führung der rumänischen Banhgesellschaft an, die entlassenen Mitarbeiter sollen Arbeitslosengeld und eine im Zusammenhang mit dem Dienstalter berechnete finanzielle Unterstützung erhalten.





    Die Stellenkürzungen seien die normale Folge eines langjährigen fehlerhaften Managements, erklären Wirtschaftsanalytiker. Einmal ein blühendes Unternehmen, kämpft die rumänische Güterbahn CFR Marfă heute zum Überleben auf einem Markt, der unter dem Zeichen der unfairen Konkurrenz stehe, sagen die Wirtschaftsanalytiker. Der Besitzer des Unternehmens Rumänische Bahngruppe, das die Absicht erklärt hatte, CFR Marfă zu kaufen ist jetzt in Haft. Er wurde der Bestechung beschuldigt, die ihm dazu helfen sollte, einen Vertrag zu Lasten von CFR Marfă zu gewinnen. Im Laufe der Zeit haben die Medien allerdings oftmals berichtet, dass hinter dem fulminanten Aufstieg des Unternehmens unorthodoxe Methoden stecken würden.



  • Hörerpostsendung 24.11.2013

    Hörerpostsendung 24.11.2013

    [Vorstellung der QSL-Karten für Oktober und November 2013.]




    Iris Cox und Michael Dulisch (aus Dinslaken, NRW) berichten über ausgezeichnete Empfangsbedigungen und interessieren sich für Autokennzeichen aus Rumänien:




    Da Eure Sendungen wirklich gut hereinkommen, ist das Mitverfolgen interessanter Beiträge umso erfreulicher. Besonders die Reiseberichte haben es uns angetan, mitunter die Berichte über Bukarest oder das Höhlensystem in den Karpaten und über deutsche Minderheiten in Rumänien. Zum Thema Reisen nach Rumänien haben wir in unseren regionalen Reiseprospekten von ortsansässigen Reisebusunternehmen immer wieder Busreisen nach Rumänien gefunden, die sich mittlerweile gro‎ßer Beliebtheit erfreuen.



    Um mal einen Übergang von Reisen zur Autobahn zu lenken, sieht man darüber hinaus immer mehr Autos mit rumänischen Kennzeichen. Kann man aus den Buchstabenkombinationen eigentlich herauslesen, also ähnlich wie bei den deutschen Kennzeichen, woher diese kommen? Ich las neulich ein Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben BC“ und würde jetzt auf Bukarest“ tippen, oder liege ich da falsch? Bei den holländischen müssen wir leider immer passen.




    Liebe Iris, lieber Michael, vielen Dank für Eure Zeilen. So ist es: Die beiden Anfangsbuchstaben im Kennzeichen lassen darauf schlie‎ßen, wo das Auto zugelassen wurde. Das Kürzel steht für einen der insgesamt 41 Landkreise Rumäniens, beginnend mit AB für Alba, AR für Arad, über BV für Brașov, CJ für Cluj usw. bis hin zu TM für Timișoara und VN für Vrancea. BC steht übrigens für den ostrumänischen Kreis Bacău, Bukarest hat als Landeshauptstadt und eigene Verwaltungsentität das Kennzeichen B. Auf der deutschsprachigen Wikipedia gibt es eine alphabetische Liste der rumänischen Kreise mit Angaben zur Kreishauptstadt, der Bevölkerung und der Fläche sowie mit den entsprechenden Kürzeln, die wie gesagt gleichezitig Autokennzeichen sind.



    Und wie es unter Autofahrern so üblich ist, gibt es natürlich auch in Rumänien Vorurteile über die vermeintlich vorhandenen oder fehlenen Fahrkünste der Menschen aus unterschiedlichen Regionen. Die Bukarester fluchen beispielsweise auf die Autos mit dem Kennzeichen IF des um Bukarest herum liegenden Kreises Ilfov und bezeichnen die Fahrer herabsetzend als dumme Bauern. Das arrogante Gehabe der Hauptstädter haben allerdings nicht die Bukarester erfunden, auch der Wiener beschimpft den Fahrer mit niederösterreichischem Autokennzeichen nicht selten als Gscherter“. Hörer aus Norddeutschland dürften diesen Begriff nicht kennen, es ist die dialektale Entsprechung des Wortes Geschorener“ und rührt von der ständischen Kleiderordnung des Mittelalters her, die vorschrieb, dass unfreie Bauern ihr Haar nicht lang tragen durften. Als besonders ungeschickte Autofahrer gelten in Rumänien au‎ßerdem noch die Menschen aus Argeș (Kennzeichen AG), weil die Kreishauptstadt Pitești als aus dem Boden gestampfte Industriestadt nur gerade und breite Stra‎ßen haben würde.



    Soviel zu den Bosheiten und Sticheleien unter Autofahrern, die man natürlich nicht zu 100% ernst nehmen muss.




    Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) schickte uns mehrere Faxe. Er schreibt: Ich finde Ihren Sender toll und höre ihn sehr gerne“ — und hat viele, viele Fragen, von denen wir heute nur einige beantworten können. Und zwar haben wir uns drei Fragen ausgesucht, die mit unserem Sender zusammenhängen:



    Wieviele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Ihr Sender? Gab es bei Ihnen schon einen Sendeausfall? Kann man Ihren Sender überall empfangen?




    Vielen Dank für Ihre Fragen, lieber Herr Spiegelberg. Radio Rumänien International hat heute etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Zahl umfasst sowohl das redaktionelle Personal sämtlicher Sprachdienste, des Newsrooms und der Feature-Redaktion als auch das technische Personal, also Tontechniker und Sendetechniker. Unsere Deutsche Redaktion hat zurzeit sieben fest angestellte Mitglieder.



    Selbstverständlich gab es auch bei uns Sendeausfälle. Die Technik ist — wie überall in der Welt — natürlich auch in Rumänien nicht unfehlbar. Es kann z.B. passieren, dass unser elektronisches System für das digitale Speichern und Abrufen der Audiobeiträge aus heiterem Himmel Fehlfunktionen aufweist, sich einhängt oder gar völlig versagt. Für diesen Ausnahmefall haben alle Redaktionen mehrere Minidisks und Tonbänder mit aufgezeichneten älteren Sendungen parat, die Evergreens oder zeitlose Beiträge beinhalten und im Havariefall statt der aktuellen gesendet werden. Doch auch das gute alte Tonband und das Sendesystem über Tonbandgeräte ist nicht zu 100% sicher. Aus der Zeit vor der Digitalisierung können wir uns noch an einen Zwischenfall erinnern, es muss so um das Jahr 1999 oder 2000 gewesen sein, als eines dieser Tonbandgeräte gleich zu Beginn der Sendung versagte, so dass man statt des Vorspanns und der Nachrichten zu erst den Hintergrundbericht brachte, der auf einem zweiten Tonbandgerät sendebereit stand, und erst im Nachhinein eine Live-Meldung mit einer Entschuldigung für den technischen Fehler einsprach.



    Wo man überall unseren Sender empfagen kann, wollten Sie noch wissen, lieber Herr Spiegelberg. Nun, die Programme in den verschiedenen Sprachen werden sowohl über Kurzwelle als auch über Satellit gezielt in verschiedene Empfangsgebiete gesendet. Die meiste Verbreitung haben wohl die englischsprachigen Sendungen, die nach Westeuropa, Südostafrika, Nordamerika, Japan, Australien und Indien ausgestrahlt werden. Auch die Sendung in französisch hat als Zielgebiete Westeuropa, Kanada, die Länder des Maghreb und Zentralafrika. Die deutsche Sendung richtet sich an Empfänger aus Ländern Mittel- und Nordwesteuropas, wir haben aber entlang der Zeit vereinzelt auch Empfangsberichte aus den USA, Australien und sogar Südamerika erhalten. Und selbstverständlich kann man uns per Livestream im Internet theoretisch überall auf der Welt hören, vorausgesetzt natürlich, man hat Zugang zum weltweiten Netz.




    Zeit für die Posteingangsliste. Briefe per herkömmlicher Post erhielten wir von Christoph Paustian und Michael Lindner (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitagnachmittag von Péter Lakati (aus Ungarn), Klaus Karusseit (aus Schweden) sowie von Rolf Endris, Hans-Werner Simmet, Iris Cox und Michael Dulisch, Siegbert Gerhard, Bernd und Willi Seiser, Jörg Hoffmann, Peter Jörger, Ralf Urbanczyk, Hendrik Leuker und Paul Meyer (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Claudio Alfredo Martijena (aus Argentinien), Frank Röhni‎ß, Hans-Werner Simmet und Jens Adolph (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag (mit Florin Lungu) hören: