Tag: Mittelwelle

  • Hörerpostsendung 24.6.2018

    Hörerpostsendung 24.6.2018

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Von Michael Lindner (der in Gera, Thüringen, zu Hause ist) erreichte uns ein Umschlag mit mehreren Postkarten und einem auf Anfang Mai datierten Brief von einem Kuraufenthalt:



    Liebe Freunde,



    von meinem Kuraufenthalt in der Reha-Klinik Bad Colberg sende ich Ihnen ganz herzliche Grü‎ße.



    Diese kleine Kurstadt liegt ganz im Süden Thüringens an der Grenze zum Freistaat Bayern. Es ist geschichtlich ein sehr interessanter und beeindruckender Ort, da hier die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen der DDR und der BRD verlief. Viele stumme Zeugen dieser schmerzlichen Zeit sind hier noch zu finden. Die Klinik liegt sehr abseits, aber in landschaftlich traumhafter Umgebung. Hier sagen sich noch Fuchs und Hase Gute Nacht“, dafür aber Natur pur. Absolut ideal, um Ruhe und Entspannung zu finden.



    Natürlich bekomme ich hier viele medizinische Anwendungen, die alle sehr angenehm sind.



    Meinen besten Freund, den Tecsun PL-660er, habe ich natürlich auch dabei. Schlie‎ßlich will ich auch hier während der Kur die Sendungen von RRI ab und zu hören.



    Beiliegend ein Empfangsbericht, den ich während eines Spazierganges angefertigt habe.



    Alles Gute


    Ihr Hörerfreund


    Michael




    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihren Brief und für die schönen Postkarten, wir hoffen, dass Sie nach dem Kuraufenthalt voll munter sind, und herzliche Grü‎ße nach Thüringen!



    Da schon die Rede vom benachbarten Bundesland und Freistaat Bayern war — auch von dort erhielten wir einen Brief, und zwar von Werner Schubert, der in Grafing zu Hause ist:



    Hallo nach Bukarest,



    es wird langsam Zeit für meine erste Post in der Sommer-Sendeperiode, bei meinen Hobbyausflügen ins Haus meines Bruders im Luftkurort Oberaudorf habe ich bei RRI keine Empfangsprobleme.



    Schön, dass die Dame der Postabteilung wieder fit ist, ich bedanke mich auch gleich für die vor einiger Zeit erhaltene QSL-Post.



    Die Fu‎ßballsaison geht zu Ende, dafür steht bald die WM in Russland an. Ich habe mir für die zweite Junihälfte gleich Urlaub genommen, um die Vorrunde vor dem Fernseher verfolgen zu können. Aber auch etwas Kurzwelle werde ich hören, an den normalen Tagen komme ich bedingt durch Arbeit, Haushalt und Ehrenämter kaum noch dazu. Aber das Angebot ist ja auch überschaubar geworden, leider…



    Trotzdem habe ich mir jetzt noch mal einen guten Empfänger aus dem Hause IRC gekauft, um die Kurzwelle bei mir nicht ganz auslaufen zu lassen.



    Schön, dass man in Rumänien noch Wert auf die traditionelle Radioübertragung setzt und dies auch noch über eigene Sendeanlagen. Erkennbar auch an den vielen rumänischen Sendern, die auf der Mittelwelle jeden Abend zu hören sind, die meisten, die ich finden kann, nennen sich România Actualități“, aber auch einige Regionalsender höre ich hier in Bayern. Wie kommt es, dass die Mittelwelle (ganz im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern) in Rumänien noch so populär ist?



    Damit herzliche Grü‎ße und bis bald mal wieder!


    Ihr Hörer


    Werner Schubert




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Schubert, und Gru‎ß zurück nach Bayern. Der Sender Radio România Actualități“, den Sie über unterschiedliche Mittelwellenfrequenzen empfangen können, ist das erste Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Rumäniens. Das Programm besteht überwiegend aus Nachrichten und Berichterstattung aus der Politik und diversen Themen öffentlichen Interesses — somit ist der Sender seinem Auftrag nach mit dem Deutschlandfunk zu vergleichen. Die Mittelwelle ist immer noch der verbreitetste Übertragungsweg für Radiowellen, weil Rumänien zum einen in puncto Internet nicht flächendeckend mit Breitband-Infrastruktur versorgt ist. Zwar gehört Rumänien in Sachen Geschwindigkeit des Internets europa- und sogar weltweit zu den Spitzenreitern — allerdings nur in Gro‎ßstädten und Ballungsräumen. Hier gibt es kaum noch Provider, die festes Internet mit Downloadgeschwindigkeiten unter 100 Mb/s anbieten. Zugleich ist aber Rumänien Schlusslicht in der EU, was die sogenannte Internet Penetration Rate, auf gut deutsch die Verbreitung der Internetanschlüsse anbelangt. In abgelegenen Gebieten bleibt daher die Mittelwelle eine der wenigen Möglichkeiten, Radio zu empfangen. Je nach Region sendet daher der öffentlich-rechtliche Rundfunk über Relais-Stationen auf unterschiedlichen Frequenzen. Zum anderen ist Digitalradio kaum verbreitet in Rumänien. Im Jahr 2004 nahm in Bukarest ein zunächst experimenteller DAB-Sender seine Tätigkeit auf, der vom staatlichen Unternehmen für Radiokommunikation Radiocom betrieben wird. Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden seit 2016 laut eigenen Angaben sechs öffentlich-rechtliche Sender in der sogenannten T-DAB (Terrestrial Digital Audio Broadcasting)-Technologie übertragen. Allerdings wird diese Dienstleistung nur in Bukarest angeboten. Zahlen über die Nutzer von DAB habe ich nicht gefunden, ich vermute aber, dass nur wenige Menschen einen digitalen Empfänger haben, zumal sie für rumänische Verhältnisse recht teuer sind. Somit liegt auf der Hand, warum die Mittelwelle in Rumänien immer noch populär ist. Und damit hoffe ich, Ihre Frage einleuchtend beantwortet zu haben, lieber Herr Schubert.



    Den Empfang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Rumäniens auf Mittelwelle meldete auch unser Hörer Reinhard Schumann aus Schweden. Folgende Zeilen erhielten wir unlängst per E-Mail:



    Sehr geehrtes Team von Radio Rumänien International,



    vorab möchte ich mich für die sehr schönen QSL-Karten bedanken. Mir gefallen diese sehr gut und man kann sehr unterschiedliche geschichtliche schöne Gebäude sehen. Auch der Aufkleber, ein grüner Apfel mit Kopfhörer, Radio Rumänien International, gefällt mir gut. Weiterhin auch schöne Briefmarken auf den Briefumschlägen.



    Spannend werden die Inbetriebnahmen der neuen Mittelwellensender ab Herbst. Radio Rumänien 756 kHz auf der MW kommt abends gut rein.



    Ich wünsche dem Team nach Bukarest eine schöne Woche mit Ihren Familien.



    Mit freundlichen Grü‎ßen aus Schweden


    Reinhard Schumann




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Schumann, und herzliche Grü‎ße nach Schweden!



    Zum Schluss noch Feedback aus Österreich. Christian Mayer ist in der Steiermark zu Hause und meldete via E-Mail einen guten Empfang der digitalen Aussendung von RRI:



    Sehr geehrte Damen und Herren von Radio Rumänien International!



    Ich freue mich sehr, dass RRI weiterhin in DRM sendet. Eine kleine MP3 der

    heutigen Abendsendung (13.06.2018 1800-1900 UTC auf 6090 khz in DRM) liegt für

    Sie dieser E-Mail bei.



    Wie Sie sehen, bin ich weiterhin ein Hörer Ihres Programmes, auch wenn ich

    Ihnen schon länger nicht geschrieben habe.



    Der DRM-Empfang war wie gewohnt sehr gut hier in den steirischen Bergen.

    Ich höre gerne Ihr Programm und die Musik aus Ihrem Land, sei es die

    traditionelle Musik oder moderne Musik.



    Ich wünsche Ihnen und allen Hörern alles Gute und danke für Ihre Sendung

    via Kurzwelle in AM und DRM.



    Mit freundlichen Grü‎ßen

    Christian Mayer aus Krieglach in der Steiermark — Österreich




    Vielen Dank für das Feedback und herzliche Grü‎ße nach Österreich, lieber Herr Mayer!



    Zeit für die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Paul Gager (A), Peter Möller, Hermann Staiger, Werner Schubert, Klaus Huber, Christoph Paustian, Stephan Lipsius, Uwe Haferkorn, Ulrich Wicke, Thomas Marschner und Michael Lindner (D).



    Mehrere Faxschreiben erhielten wir von Georg Feichtinger (A).



    E-Mails und Feedback über das Online-Formular erhielten wir bis Samstagnachmittag von Josef Robl und Paul Gager (A), Gerd Brüschke, Jonas Sell, Bernd Seiser, Marco Hommel und Lutz Winkler (D).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 25.2.2018

    Hörerpostsendung 25.2.2018

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zunächst ein kleiner Nachtrag zum Welttag des Radios 2018 und den zugesandten Beiträgen. Unser Hörer Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) schickte uns nach dem Funkbriefkasten vom vergangenen Sonntag seine Gedanken zum Thema:



    Auch ich möchte noch ein paar Bemerkungen zu dem World Radio Day machen. Ich finde es für sehr gut, dass auch die UNO an die Radiohörer gedacht hat. Die Sportsendungen von der Winter-Olympiade werden in Deutschland von den meisten über das Fernsehen angeguckt. Nur in der Dritten Welt dürfte es heute üblich sein, die Sportberichte live am Radio mitzuerleben.


    Ich erwarte von den ausländischen Radiostationen, über Volk, Kultur und das Land informiert zu werden. Radio Rumänien International kommt auch grö‎ßtenteils diesem Wunsch nach.


    Teilweise werden die Hörer heute auch rauschfrei über das Internetradio informiert. Zu meinen beliebten Sendungen gehört hierbei auch das Hamburger Hafenkonzert. Die Gründungsväter haben beim Ausruf des World Radio Day noch gar nicht an die Weiterentwicklung des mobilen Rundfunks und der Handys gedacht, über das auch Radioempfang möglich ist. Mit herkömmlichen Geräten ist daher Radioempfang kaum noch möglich.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Jörger. Nun, das Thema, das Sie ansprechen, sorgt gerade bei Kurzwellenfreunden für viel Unmut. Viele finden es bedauerlich, dass die Mittel- und Langwelle in Deutschland flächendeckend abgeschaltet wurde. Und ich kann das verstehen, denn nicht nur in Deutschland sind das vielgepriesene Internet und die Hochgeschwindigkeitsnetze nicht überall ausgebaut; und die Möglichkeit, Internetradio übers Handy zu empfangen, ist auch eine Kostenfrage. Da müsste man gro‎ßzügige Datenpakete vom Mobilfunkanbieter haben, und in Deutschland ist das nach meinem Wissen nicht immer kostengünstig.




    Wie auch immer die Zukunft des Radios sein wird — unsere Hörer halten uns die Treue, und zwar seit Jahrzehnten. So etwa meldete sich erneut Peter Vaegler (aus Stralsund) mit folgenden Zeilen per E-Mail:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    Im Januar habe ich es leider nicht geschafft, eines Ihrer Programme zu hören, aber gestern hat es wieder einmal geklappt. Die Hörerpostsendung ist immer sehr aufschlussreich, weil dort viele Fragen gestellt werden, die mich auch oft interessieren. Es war natürlich sehr informativ, dass Fasching/Karneval in Rumänien keine gro‎ße Tradition hat. Ähnlich ist es aber auch in Deutschland; hier im Norden sind es nur einzelne Orte, die Karneval usw. feiern.



    Ich habe gerade gesehen, dass mir noch einige QSL-Karten der Vergangenheit fehlen. Ich hoffe, in diesem Jahr mehr Zeit zu haben, damit ich die eine oder andere Karte noch erhalten kann, zumal es in diesem Jahr 50 Jahre her ist, dass ich meine erste QSL-Karte von Ihnen erhielt. Ich würde mich daher wieder sehr freuen, wenn der folgende Bericht wieder mit einer QSL-Karte bestätigt wird. Es ist nicht nötig, sich damit zu beeilen; lieber mehrere Karten gleichzeitig schicken, um Portokosten zu sparen.




    Seit mindestens 50 Jahren ist uns auch unser österreichischer Hörer Paul Gager treu, der abwechselnd in Wien und im Burgenland daheim ist. Folgende Zeilen schickte er uns in einem Postbrief, der au‎ßerdem Ausschnitte aus österreichischen Zeitungen und Magazinen enthielt:



    Liebe Radiofreunde im schönen Bukarest!



    Die Zeit vergeht ja wie im Flug und nun ist es auch schon über 50 Jahre her, dass ich Ihre immer interessanten und unterhaltsamen Sendungen mitverfolgen darf.



    Einige Zeitzeugen davon sind wunderschöne Diplome, QSL-Karten und Wimpeln von RRI, die in meiner Sammlung wegen ihrer Besonderheit einen Ehrenplatz bekommen haben. Eine meiner ersten QSL-Karten überhaupt ist von RRI aus dem Jahre 1973.



    Nun wäre es vermessen von mir, auf weitere 50 Jahre RRI-Hören zu hoffen. Aber einige Jährchen auf der analogen Kurzwelle kommen vielleicht doch noch zusammen. So Gott will und die rumänische Rundfunkbehörde bzw. die Verantwortlichen von RRI.



    Mit freundschaftlichen Grü‎ßen


    Paul Gager




    Das Thema QSL-Karten ist fast schon zum Leitmotiv geworden. Josef Robl, ein weiterer Stammhörer aus Österreich, merkte in einer vor wenigen Tagen gesendeten E-Mail kurz an:



    Sind Empfangsberichte überhaupt noch erwünscht, oder haben Sie meine monatlichen Empfangsberichte nicht erhalten, ich sende diese immer als Anhang der E-Mail.



    QSL-Karten habe ich schon lange keine mehr bekommen, aber gerade diese kleinen Geschenke würden die Freundschaft zu RRI erhalten und eine Motivation zum Schreiben meiner monatlichen Empfangsberichte sein.




    Und Reinhard Schumann (der uns aus Schweden schrieb) nahm Bezug auf einen Funkbriefkasten an einem Sonntag, als ich von zahlenmä‎ßig geringem Postverkehr sprach:



    Am Sonntag habe ich Ihre interessante Sendung in einer sehr guten Empfangsqualität gehört. Schade, dass zum Funkbriefkasten so wenige Empfangsberichte eingingen. Vielleicht liegt es daran, dass die Hörer auf der Kurzwelle eine QSL-Karte haben möchten. Wenn es vom Sender aus finanziellen Gründen schwierig ist, diese zu bestellen, so sollte man vielleicht über eine andere Form im Funkbriefkasten darüber diskutieren!




    Ihnen allen vielen Dank für Ihre Rückmeldungen, liebe Freunde. Selbstverständlich sind Empfangsberichte noch erwünscht, die Auswertung der Empfangsbedingungen sind vor allem für unseren technischen Dienst interessant. Für mich ist allerdings Feedback zu unserem Programm interessanter, denn nur so können wir erfahren, was wir besser machen könnten, und ohne dieses Feedback fällt eben auch der Funkbriefkasten dünner aus.



    Zu den QSL-Karten habe ich leider noch keine Neuigkeiten. Ich schaue jede Woche in unser Intranetz, ob denn eine neue Serie zunächst zumindest in virtueller Form vorhanden ist — bislang war der betreffende Ordner leer. Aber auch im vergangenen Jahr wurde die Serie für 2017 erst Ende Februar oder Anfang März verlegt und gedruckt. Au‎ßerdem scheint die Dame in der Postbearbeitungsstelle ihren Krankenurlaub verlängert zu haben, denn in diesem Jahr habe ich sie noch nicht erblickt. Sobald ich etwas Neues erfahre, werde ich Sie hier informieren.



    Und jetzt möchte ich noch etwas richtigstellen: Im Funkbriefkasten vom 21.1.2018 hatte ich eine Frage unseres Hörers Frank Helmbold beantwortet, der sich dafür interessierte, ob der Sender Antena Satelor mit Programmen für rumänische Landwirte auch per Kurzwelle zu empfangen sei. Ich hatte damals die Frage mit Nein beantwortet, da nach meinem damaligen Wissen der Sender nur auf Langwelle senden würde. Nun, da lag ich falsch, denn unser Hörer und leidenschaftliche Wellenjäger Alexandru Bușneag, der ebenfalls in Deutschland zu Hause ist, ist da besser informiert und schickte mir per E-Mail folgende Info:



    Radio Antena Satelor (was soviel wie Dorfantenne hei‎ßt) sendet sehr wohl einmal in der Woche auch auf Kurzwelle, und zwar auf den Frequenzen der rumänischsprachigen Programme von RRI für die rumänische Diaspora. Das Programm hei‎ßt übersetzt Der Heimat fern“ und wird immer sonntags von 16 bis 17 Uhr MEWZ auf 9810 und 11975 kHz ausgestrahlt. Wieviel Wortbeiträge und wieviel Musik dabei gesendet werden, wei‎ß ich nicht, aber nachdem es sich wie gesagt um ein Programm für die rumänische Diaspora handelt, dürfte wohl auch einige Volksmusik dabei sein.



    Nächste Woche möchte ich wieder ein paar Hörerfragen beantworten, die ich mir in letzter Zeit aufgeschrieben habe. Doch bevor ich mich für heute verabschiede, verlese ich noch die Namen der Hörer, die uns diese Woche geschrieben haben:



    Einen Postbrief erhielten wir von Paul Gager aus Österreich. Weitere Briefe lagen in der Ablage, und ich lese sie mir bis nächsten Sonntag durch. E-Mails und Feedback im Online-Formular erhielten wir bis vergangenen Freitagabend von Ratan Kumar Paul (Indien), Josef Robl (A) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Tilo Lindner, Ekna Ekner, Lutz Winkler, Michael Willruth, Beate Hansen, Herbert Jörger, Gerd Brüschke und einem Nutzer des Feedbackformulars, der mit dem Nickname Thal unterzeichnete.




    Audiodatei hören:




  • Hörerpostsendung 11.12.2016

    Hörerpostsendung 11.12.2016

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI und einen wunderbaren 3. Advent!



    Die Weihnachtszeit naht und in dem Sinne haben wir schon frühe Weihnachtsgrü‎ße erhalten (u.a. von Harald Gabler im Namen des Rhein-Main-Radio-Clubs sowie von Birgit Denker und Siegbert Gerhard), aber auch Fragen. So etwa wollten die zuletzt genannten Hörer aus Frankfurt am Main, aber auch Herbert Jörger (aus Baden-Württemberg) wissen, wie es um die Weihnachtsmärkte in Rumänien bestellt ist. Siegbert Gerhard schrieb z.B. Folgendes:



    Liebe Freunde,



    mit der angehängten PDF-Datei sende ich einen interessanten Presseartikel zum Frankfurter Weihnachtsmarkt.



    Meine Frau Birgit und ich bevorzugen die kleineren Weihnachtsmärkte in den Frankfurter Stadtteilen, welche von den Vereinen organisiert sind und viel gemütlicher und sehr schön sind, oft erklingt dort auch weihnachtliche Posaunenmusik und Chorgesang. Auch gibt es viele weihnachtliche Präsente, Speisen und Getränke zu erschwinglichen Preisen.



    Gibt es auch Weihnachtsmärkte bei Euch, wer veranstaltet sie, sind sie mehr kommerziell oder vereinsgeprägt?



    Gibt es insbesondere auch spezielle deutsche Weihnachtsmärkte?



    Und Herbert Jörger formulierte seine Frage knapp:



    Gibt es in Rumänien auch Weihnachtsmärkte wie in Deutschland? An welchem Ort ist der grö‎ßte und schönste Weihnachtsmarkt?




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. Zunächst muss man festhalten, dass die Adventszeit als solche in Rumänien überwiegend von Menschen römisch-katholischen oder evangelischen Glaubens begangen wird. Der orthodoxen Mehrheitsbevölkerung ist der Begriff nicht so geläufig. Die Ostkirchen begehen den Advent als sechswöchige Fastenzeit, beginnend mit dem 15. November bis zum 24. Dezember, man spricht daher von Weihnachtsfasten. Folglich ist auch der Adventskalender weniger verbreitet als im deutschsprachigen Raum, erfreut sich aber in den letzten Jahren immer grö‎ßerer Beliebtheit in Rumänien, was diverse Blogs mit Anleitungen zum Selbstbasteln und die Angebote im Handel nahelegen.



    Zu den Weihnachtsmärkten: Abgesehen von den Regionen, die zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehört haben und wo traditionell auch deutschstämmige Bevölkerung lebte oder noch lebt, also Siebenbürgen und dem Banat, ist der Adventsmarkt, Christkindlmarkt oder Weihnachtsmarkt ein Brauch, der recht spät in ganz Rumänien gängig wurde, und zwar erst im 20. Jh. Spätestens seit der Wende von 1989 und erst recht nach dem EU-Beitritt 2007 wird er immer beliebter, und die Städte wetteifern um den schönsten oder rekordträchtigsten Weihnachtsmarkt. Einer der schönsten Weihnachtsmärkte liegt auf jeden Fall in Hermannstadt, in der Mitte des Landes. Hier wird er seit 10 Jahren in Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit der österreichischen Botschaft organisiert. Alles begann 2007, als Hermannstadt europäische Kulturhauptstadt war und Barbara Schöfnagel, Sozialattaché der österreichischen Botschaft, dieses Kulturprojekt in Partnerschaft mit der Kommunalverwaltung in Hermannstadt startete. Seitdem hat der Weihnachtsmarkt in Hermannstadt immer mehr an Sichtbarkeit und Dimension gewonnen und gilt als einer der schönsten im ganzen Land. Im Jahr 2007 wurden 38 Verkaufshäuschen aufgestellt, in diesem Jahr sind es laut Organisatoren 80. Die Bezeichnung Hermannstädter Weihnachtsmarkt kann trügen — zwar wird der Markt tatsächlich auf dem Gro‎ßen Ring eingerichtet (so hei‎ßt der grö‎ßte Platz in der Innenstadt), aber die Aussteller und Verkäufer kommen aus mehr als der Hälfte der Landeskreise Rumäniens. Zu finden ist hier alles, was das Herz nur begehrt — Weihnachtsdekorationen, hei‎ße Maronen, Lebkuchen, hausgemachten Kuchen und andere Leckerbissen. Es trifft sich gut, dass Siebenbürgen ein Schmelztiegel der Nationalitäten war und immer noch ist: Besucher können sich hier nämlich rumänische, ungarische oder deutsche Spezialitäten schmecken lassen. Und wenn die Kälte sich langsam ihren Weg bis auf die Knochen bahnt, schaffen ein Glas Glühwein oder siebenbürgischer Schnaps prompt Abhilfe.



    In der Nähe von Hermannstadt befindet sich die Kleinstadt Cisnădie (zu deutsch: Heltau) mit nur 14.000 Einwohnern, davon früher ein gutes Drittel bis fast die Hälfte Deutsche. Heltau wollte dieses Jahr mit dem grö‎ßten Weihnachtsbaum in Rumänien punkten: 42 m Höhe misst das hier aufgestellte Metallgerüst mit daran befestigten Tannenästen und Dekorationen, und 15.000 Euro lie‎ß sich die Stadt diesen Rekord kosten. Nur der Turm der evangelischen Kirche ist mit seinen 59 m etwas höher. Die Heltauer sind Medienberichten zufolge recht stolz auf die Leistung, auch wenn einzelne doch murrten, dass man das Geld besser in die Instandsetzung der Seitenstra‎ßen rund um den Marktplatz hätte stecken können. Zum Vergleich: Im naheliegenden Hermannstadt bestellte man einen 22 m hohen natürlichen Tannenbaum, der die Stadt 6.000 Euro kostete.



    Eine neue Metallstruktur für eine weihnachtsbaumähnliche Konstruktion beschaffte sich die Stadt Târgu Jiu im NW der Walachei, denn die alte sei wegen des Materialverschlei‎ßes unbrauchbar geworden, hie‎ß es in der Begründung. Allerdings verschlägt es einem den Atem, wenn man die Kosten erfährt: Knapp 107.000 Euro lie‎ß sich die 80.000-Einwohner-Stadt diese Anschaffung kosten und versprach im Gegenzug, dass das Metallgerüst 12 Jahre lang wiederverwendet werden kann, also keine zusätzlichen Kosten produzieren wird.



    Rekorde will auch Bukarest aufstellen, nur etliche Nummern grö‎ßer: Insgesamt 3 Mio. Glühbirnen wurden für die Weihnachtsbeleuchtung in ganz Bukarest ans Netz gebracht, womit sich Bukarest in dieser Hinsicht europaweit an dritter Stelle nach Paris und Berlin platziert. Zum Glück hält es die Infrastruktur diesmal aus, in den vergangenen Jahren war es einmal ganz anders gekommen. Ich habe im Archiv nachgelesen, was ich Ihnen in einem Funkbriefkasten im Dezember 2012 erzählt habe: Im Dezember 2007 wurde an einem zentralen Bukarester Platz der grö‎ßte Weihnachtsbaum Europas aufgebaut. Und ich sage aufgebaut“ und nicht aufgestellt“, weil der 76 m hohe Koloss aus 300 Tonnen Metall bestand. Als die 2,5 Mio. Glühbirnen angingen, die den Baum der Superlative schmückten, kam es in anderen Teilen der Stadt zu einer stundenlangen Strompanne, so dass sich die einen freuten, die anderen vermutlich den damaligen Bürgermeister verfluchten. Man kann zwar ein bisschen Nachsicht üben — Rumänien war Ende 2007 nicht einmal ein ganzes Jahr in der EU und wollte sich vermutlich ein bisschen profilieren –, aber unsere Kommunalpolitiker haben einen sichtbaren Hang zum Grö‎ßenwahn, daran hat sich nichts geändert.



    Dieses Jahr misst der Weihnachtsbaum in Bukarest nur“ 25 m und auf dem Weihnachtsmarkt wird bereits gefressen, was das Zeug hält. Allerdings weniger Lebkuchen und Maronen, sondern die traditionellen rumänischen Hackfleischwürste Mici und Krautwickeln mit Polenta.



    Nächstes Wochenende mache ich einen City-Break nach Temeswar und übernächsten Sonntag berichte ich im letzten Funkbriefkasten dieses Jahres über diesen Abstecher und den dortigen Weihnachtsmarkt — natürlich mit Fotos und etwas Atmo, wenn sich die Gelegenheit bietet, ein paar interessante Töne aufzuzeichnen.




    Weiter geht es mit den Zeilen von Calvin Knott (aus Theuerbronn, Mittelfranken), die er uns per E-Mail schickte. Calvin ist inzwischen zum eingefleischten Stammhörer geworden und bastelt nach wie vor gerne als Hobbyelektroniker, um auch andere Programme des Rumänischen Rundfunks in unterschiedlicher Qualität zu empfangen, wovon die zugeschickten Audiodateien oder seine Postings bei Instagram zeugen:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    Vorgestern habe ich nun meine Aktiv-Loopantenne nochmal etwas überarbeitet und somit gelang es mir gestern endlich, das deutsche Programm von Radio Bukarest auf 1314 KHz zu empfangen. Wie man hört, komme auch ich von den Störungen nicht komplett weg, au‎ßer ich fahre weit weg von jeglichen Häusern, Solaranlagen sowie Stromleitungen. Doch ich finde es schon mal toll, dass ich auch hier von Zuhause aus Radio Bukarest gut verstehen kann, auch wenn die Nebengeräusche nicht gerade schwach sind. Radio Neumarkt war auch bereits während des Sommers schon mit einer einfachen Langdrahtantenne sowie mit einer passiven Loopantenne zu empfangen. Zur Winterzeit ist es ja nun während der Sendezeit von Radio Neumarkt bereits dunkel und somit ist der problemlose Empfang auch schon mit sehr einfachen Mittelwellenempfängern ohne externe Antennen möglich! Wenn ich das RRI-Programm, das ja zur selben Zeit läuft, bereits zuvor gehört habe, höre ich gerne mal bei Radio Neumarkt rein, die Programme sind kulturell jedenfalls interessant.



    Das deutsche Programm von Radio Temeswar konnte ich dagegen noch nicht empfangen, hauptsächlich weil der Tschechische Rundfunk, welcher mit 1,5 Megawatt auf 639 KHz sendet, zumindest all meine analogen Empfänger übersteuert und somit auf 630 KHz nichts mehr zu hören ist. Abends bzw. nachts höre ich aber gerne Radio Temeswar, da mir die Musikauswahl durchaus zusagt. Der Empfang ist dann auch problemlos mit einfachen Empfängern möglich.



    Nun, es ist also durchaus möglich die Mittelwellenprogramme aus Rumänien zu empfangen und mit guten Antennen sogar am Tag!



    Ich habe schon öfter versucht, Radio Bukarest zu empfangen, wobei mir auffiel, dass während der deutschen Sendezeit z.B. auf 603 KHz Radio România Actualităţi läuft, auf 1404 KHz lief Volksmusik, aber nicht Radio Bukarest, auch war es nicht identisch zum Livestream von Radio Cluj, welches normalerweise auf der Frequenz senden soll. Auch senden einige rumänische Sender wohl auf derselben Frequenz, oder vielleicht auch nicht. Ob, wann, von wo und auf welcher Frequenz nun welches Programm gesendet wird und ob gewisse Sender z.B. für Radio Bukarest eine Stunde lang ihr Programm aussetzen, ist mir also noch etwas schleierhaft. Vielleicht könnten Sie Ihre Kollegen vom rumänischen Rundfunk ja mal nach einer Liste diesbezüglich fragen, auf der alle Mittelwellensender aufgelistet sind. Das wäre wirklich sehr hilfreich!



    Nun sind es aber doch schon wieder sehr viele Zeilen geworden, somit werde ich dann in meinem nächsten Hörerbericht mal erläutern, wie sehr ich Ihre Arbeit wertschätze.



    Beste Grü‎ße nach Bukarest und an die Hörer!


    Calvin Knott




    Lieber Calvin, vielen Dank für Deine freundlichen Zeilen. Das deutsche Programm von Radio Bukarest, also das sogenannte deutsche Inlandsprogramm, ist tatsächlich über verschiedene Frequenzen in den unterschiedlichen Landesteilen zu empfangen. Das Programm kann in Bukarest und Umgebung und in Siebenbürgen und im Banat empfangen werden, nur eben auf unterschiedlichen Frequenzen über Relaisstationen für das jeweilige Empfangsgebiet. Während der Sendezeit machen vermutlich andere Regionalsender eine ihrer Frequenzen frei, da auch diese i.d.R. über mehrere Frequenzen gleichzeitig senden. Beispielsweise ist das deutsche Programm von Radio Bukarest in den Landkreisen Bihor, Harghita und Sibiu (Hermannstadt) über 1593 KHz zu empfangen; dieselbe Frequenz nutzt aber auch Radio Klausenburg, der Sender verfügt aber gleichzeitig über eine zweite Mittelwellenfrequenz und über mehrere im UKW-Bereich.



    Möglicherweise kommen die Frequenzen für Nord- und Westrumänien besser nach Deutschland herein, aber das musst Du selbst ausprobieren mit Deinen unterschiedlichen Empfängern und Antennen. Und nach unserem Chat im Facebook-Messenger muss ich noch hinzufügen, dass ich leider nirgendwo eine komplette Liste aller Mittel- und Langwellenfrequenzen gefunden habe, über die die verschiedenen öffentlich-rechtlichen Regionalsender Rumäniens senden. Die einzige Möglichkeit bleibt also, die Webseiten der einzelnen Sender abzuklappern und den Empfang selber zu probieren.



    Damit Zeit für die Eingangsliste.



    Postsendungen erhielten wir von Christoph Paustian, Hans-Jürgen Bock, Heiner Finkhaus, Detlef Jurk, Hans Peter Themann, Ulrich Wicke (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager und Horst Quitzau (Östereich), Sandro Blatter (Schweiz) und Brian Webb (Neuseeland).



    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Martina Pohl, Bernd Seiser, Burkhard Müller, Andreas Pawelczyk, Georg Barth, Harald Gabler (im Namen des RMRC), Siegbert Gerhard, Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (Österreich) und Ramana Rao (im Namen eines Hörerklubs aus Hyderabad im indischen Bundesstaat Telangana).



    Das Internetformular nutzten Paul Gager (Österreich) und Daniel Kähler (aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 10.7.2016

    Hörerpostsendung 10.7.2016

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. In Bukarest haben wir mittlerweile richtigen Sommer mit Temperaturen über 30 Grad, auch wenn hin und wieder mal ein Regen niederprasselt. Passend zur Jahreszeit hatte unser Hörer Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) eine Frage:



    Wieviel kostet in Rumänien eine Eintrittskarte in ein Freibad/Schwimmbad heute?



    Vielen Dank für die Frage, lieber Herr Paustian. Die Preise können sehr unterschiedlich sein, da Bukarest nicht sehr viele Freibäder und Schwimmhallen hat. Im Unterschied zu Deutschland, wo es in Gro‎ßstädten nahezu in jedem Stadtteil ein Schwimmbad gibt, kümmern sich die hiesigen Kommunalpolitiker kaum um die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten der Bürger. Wenn sie es tun, dann ist es meistens im Rahmen von Wahlkämpfen, bei Veranstaltungen mit Freibier und Fra‎ß umsonst, damit der Bürger brav wieder wählen geht. In den wenigen Freibädern, die es in Bukarest gibt, kostet der Eintritt umgerechnet 5,50 € bis knapp 8 €, am Wochenende eher mehr; werktags von 16 bis 20 Uhr gibt es auch Ermä‎ßigungen — dann kostet der Eintritt so um die 3,50 €. In Schwimmbädern, die zu grö‎ßeren, privat betriebenen Fitness- und Wellness-Centern gehören, ist der Eintritt recht teuer, 12 bis 15 Euro kann man da schon hinblättern. Da ist es günstiger, sich ein Monats- oder Jahres-Abo zu verschaffen. Ein Jahres-Abo kostet je nach Ausstattung des Sport-Centers oder den in Anspruch genommenen Dienstleistungen 500 bis 1000 Euro. Ich habe z.B. ein Jahres-Abo für 600 € in einem Fitness-Center und bekomme dafür ganztägig Zugang zum Fitness- und Sauna-Bereich sowie zum überdachten Schwimmbad. Im Sommer kann man sich auf der Terrasse sonnen, ein Handtuch bekommt man ohne Aufpreis, au‎ßerdem darf ich zwölfmal im Jahr jemanden einladen und habe auch einen einmonatigen Gutschein zum Verschenken. Ähnlich ist es in den meisten Sportcentern, einige haben auch Sonderangebote, wenn man z.B. gleich mehrere Abos erwirbt oder die Anlagen nur bis 16 Uhr nutzt.



    Vor drei Wochen hatte ich die Zeilen von Calvin Knott zitiert — Calvin ist ein junger Hörer aus Mittelfranken und ein begeisterter Elektronik-Bastler. In seinem Bericht befasste er sich mit dem sogenannten D-Lan oder PLC, dem aus der Steckdose kommenden Internet und den dadurch verursachten Störungen im Rundfunkempfang. Daraufhin reagierte Oliver Kaiser (aus Düsseldorf) per E-Mail:



    Liebe RRI-Redaktion!



    Heute hörte ich in der Hörerpostsendung die Bemerkungen von Calvin über Power Line Communication, PLC. Er hat leider Recht! Hier in Deutschland dürfen diese Internet-Modems von Privatleuten gekauft werden, um ihr Internet über Stromleitung statt WLAN oder LAN in Haus oder Wohnung zu verteilen. Ich schätze in meiner Wohnsiedlung mit vielen Mehrfamilienhäusern, dass vielleicht jeder Vierte so etwas nutzt. Dadurch wird der Kurzwellenempfang stark gestört. Manche Hersteller versuchen immerhin, die Amateurfunkbänder von Störungen frei zu halten, aber in den Rundfunkbändern sind die Geräusche unerträglich. Radio Rumänien kommt bei mir als einer der wenigen Sender noch an!



    Stromleitungen sind nicht abgeschirmt und eignen sich eigentlich nicht zur Übertragung von hochfrequenten Signalen. Aber das kümmert niemanden mehr. Ich sehe, dass bis vor etwa zwanzig Jahren viele Kurzwellenstationen problemlos gehört werden konnten, aber die Radios schlecht waren, was die Kanaltrennung anging. Heute sind vor allem die preiswerten Radios von Tecsun aus China sehr gute Empfänger, aber die Sendungen fehlen, weil man sie entweder nur im Internet hören kann — oder durch das Internet gestört wird. Ich nehme mein Radio inzwischen oft in einen Park mit und höre dort ungestört.



    Dennoch danke an Radio Rumänien, dass Sie trotzdem auf Kurzwelle senden und ich Sie dort auch gut hören kann!



    Und Calvin selbst meldete sich diese Woche erneut und schilderte seine Versuche, den rumänischen Regionalsender Radio Neumarkt zu empfangen:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    wie immer beginne ich mit einem Dankeschön für das Vorlesen meiner letzten E-Mail. Danke dafür.


    Auf den Funkbriefkasten vom 12.06. hin habe ich mal versucht, die deutschen Sendungen von Radio Neumarkt auf Mittelwelle zu empfangen. Da 20 Uhr zu deutscher Zeit für Mittelwelle eigentlich etwas zu früh ist und die Überreichweiten auf Mittelwelle ja erst zu Sonnenuntergang so richtig losgehen, war mit der im Radio integrierten Ferritantenne erstmal noch nichts zu empfangen. Allerdings gibt es hier noch Überland-Telefonleitungen und DSL ist auch nicht verfügbar, was also die Telefondose zum optimalen Antennenanschluss macht. Mit improvisierter Telefonleitungs-Antenne war also auf 1197 KHz ein anderer rumänischer Sender zu empfangen, auf 1323 KHz hatte ich nur Störungen und auf 1593 KHz war das deutsche Programm zwar eindeutig zu vernehmen, allerdings wurde es durch einen oder mehrere andere Sender gestört. So richtig klappt das also leider nicht.


    Wie ich nun allerdings dem letzten Funkbriefkasten vom 03.07. entnehmen konnte, gibt es noch andere rumänische Sender, die anscheinend eine deutsche Redaktion haben.

    Daher nun also meine Frage, ob Sie die rumänischen AM-Sender, die deutsches oder auch englisches Programm haben, einmal auflisten könnten.


    Vielen Dank also und liebe Grü‎ße nach Bukarest, an die Hörer und auch an Robert, einen guten Freund, der oft die Sendungen hört und den Funkbriefkasten bei technischen Themen immer von einem reparierten Radio aus aufnimmt und auf seinem YouTube-Bastelkanal veröffentlicht.





    Hier noch ein paar aktuelle Details zum Empfang: In Theuerbronn kommen Ihre Sendungen nach wie vor sehr gut rein, da ich ein Netzteil, welches starke Störungen verursacht hatte, nun auch beseitigt habe, wird das Fading meistens perfekt ausgeregelt, sodass die Sendungen so gut wie ein lokaler Sender reinkommen. Bei meiner Freundin in Nürnberg in der Innenstadt höre ich auch ab und zu die Sendungen, dort ist das Grundrauschen durch die ganzen Geräte zwar deutlich höher, dennoch sind die Sendungen dort gut verständlich!




    Lieber Calvin, vielen Dank für das detailreiche Feedback und herzliche Grü‎ße an Dich, Deine Freundin und Deinen Kumpel Robert. Du hast es richtig verstanden — es gibt mehrere öffentlich-rechtliche Regionalsender, die Programme in deutscher Sprache für die hiesigen deutschsprachigen Minderheiten auf Mittelwelle und UKW ausstrahlen. Ob die Mittelwelle-Ausstrahlungen bis nach Mittelfranken reichen, wei‎ß ich nicht, in näheren Ländern wie Ungarn und Österreich sollen sie aber noch zu empfangen sein. Aber aus Mittel- und Norddeutschland haben sich schon mal Hörer gemeldet, die den einen oder anderen Sender reinbekommen haben sollen. Also: Abgesehen von Radio Neumarkt strahlen noch die Sender Radio Temeswar, Radio Reschitza und Radio Bukarest Programme in deutscher Sprache aus. Radio Temeswar sendet in deutsch Montag bis Sonntag von 12.00 – 13.00 Uhr und von 18.00 – 19.00 Uhr — die Zeitangaben sind in MESZ, also schon für Deutschland berechnet — auf 630 KHz. Radio Reschitza sendet in deutsch nur donnerstags von 13.20 – 13.50 Uhr auf 105,6 MHz — das ist allerdings UKW und scheidet daher für den Rundfunkfernempfang aus. Und schlie‎ßlich Radio Bukarest sendet seine Programme für die deutsche Minderheit von Montag bis Samstag zwischen 13.00 und 14.00 Uhr, sonntags zwischen 09.20 und 09.30 auf den Frequenzen der Mittelwelle 603, 909, 1197, 1314, 1323, 1404 und 1593 KHz. Falls Du, lieber Calvin, oder andere Hörer jetzt nicht alles mitschreiben konnten, ist es nicht weiter schlimm — der Funkbriefkasten wird wie immer auf unserer Homepage nachzulesen sein. Und wie anfangs gesagt wei‎ß ich nicht, ob einige dieser Frequenzen auch über die Landesgrenzen Rumäniens hinaus zu empfangen sind. Falls nicht und jemand dennoch reinhören möchte, gibt es die Möglichkeit, Podcasts von diesen Sendern zu hören — auf der verlinkten Webseite funkforum.net gibt es im Abschnitt Redaktionen“ weiterführende Info.




    Zum Schluss noch eine Hörermeldung zu einem aktuellen Thema. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) schrieb uns per E-Mail:



    Interessant fand ich die Analyse vom ehemaligen rumänischen Präsidentenberater Iulian Chifu zum sogenannten Brexit, dem Referendum zum EU-Austritt Gro‎ßbritanniens und seinen Auswirkungen, die in der letzten Woche Thema der Sendereihe “Das globale Dorf” war. Iulian Chifu ging auf mehrere Länder ein, in denen in den letzten Jahren der Europa-Skeptizismus ebenfalls zugenommen hat. Auf die Situation in Rumänien ging er leider nicht explizit ein, doch das hätte mich auch noch interessiert. Wenn man die Nachrichten aus Rumänien in den letzten Jahren verfolgt, scheint es, dass Rumänien genau vom entgegengesetzten Trend erfasst ist. Die Verbundenheit mit den Werten der EU scheint zu wachsen und die europaskeptischen Parteien wie die Gro‎ßrumänische Partei verlieren immer mehr an Wählern. Und das, wo die EU doch gerade Rumänien ständig kritisiert, immer wieder neue Forderungen stellt und den Schengen- und Eurobeitritt hinauszögert.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Inzwischen haben wir auch über mögliche Auswirkungen des Brexit auf die rumänische Wirtschaft berichtet, beispielsweise in einem Hintergrundbericht am 1. Juli. Darin war die Rede von Auswirkungen des Brexits, die in Rumänien auf drei Ebenen zum Ausdruck kommen würden: kurzfristig, also insbesondere auf den Finanzmärkten, mittelfristig (in 1-2 Jahren), also die wirtschaftliche Dimension betreffend, und langfristig, die politische und institutionelle Dimension betreffend. Rumänische Finanzexperten versicherten aber vorerst, dass es keinen Absturz und kein Chaos geben werde, dass die Märkte gut funktionierten und die Liquiditäten gut im Umlauf seien. Es werde noch weitere Turbulenzen in den kommenden Wochen geben, allerdings verfüge man auf globaler Ebene über das notwendige Instrumentarium, um sie in Griff zu bekommen, sagte etwa der Stellvertreter des rumänischen Notenbankchefs.




    Zeit für die Posteingangsliste, die diese Woche nur bis Donnerstag geht, da ich am Freitag zu einer Hochzeit reisen musste. Herkömmliche Briefe oder Empfangsberichte per Post erhielten wir von Paul Gager (Österreich), Fabio Pareto (aus Italien, der allerdings das erste Programm des Inlandssenders hörte, aber irgendwie landete der Empfangsbericht bei uns), Sandro Blatter (Schweiz), Brian Webb (Neuseeland) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Heiner Finkhaus, Ulrich Wicke, Erhard Lauber und Karl-Heinz Grüttner (mit einer Urlaubsgru‎ßkarte aus der Sächsischen Schweiz).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Donnerstagnachmittag von Georg Pleschberger (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland) sowie von Volker Schmidt, Bernd Seiser, Volker Willschrey, Werner Hoffmann, Heinz Günter Hessenbruch und Calvin Knott (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Peter Seiltz und Horst Cersovsky (D) sowie Paul Gager (A).




    Audiobeitrag hören:





  • Hörerpostsendung 12.6.2016

    Hörerpostsendung 12.6.2016

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Diese Woche lie‎ß ich mir einen beachtlichen Briefestapel aushändigen, was hei‎ßt, dass unsere Poststelle sich wieder mal viel Zeit mit der Sortierung lie‎ß. Viele dieser Briefe sind schon vor längerer Zeit verfasst worden, einige sind sogar auf Ende April und Anfang Mai datiert. Aus diesem Grund befasse ich mich heute ausschlie‎ßlich mit diesen Briefen, da sie z.T. Bezug auf schon ältere Sendungen nehmen.



    Immer wieder finden ehemalige Hörer erneut zu uns, auch wenn sie aus unterschiedlichen Gründen das Hobby Rundfunkfernempfang an den Nagel gehängt hatten. So etwa Fritz Osewald, der heute in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause ist. Folgendes schrieb er uns:



    Werte Freunde der deutschen Redaktion!



    Nach 67 Jahren sind meine Frau und ich (zusammen 180 Jahre alt) wieder in unsere alte Heimat von Neubrandenburg nach Krakow am See gezogen.



    Auch hier werde ich weiterhin die Sendungen mit meinem kleinen Grundig Boy 80 auf der Kurzwelle hören. Wir haben uns längere Zeit nicht geschrieben, dafür möchte ich mich entschuldigen. Mein Interesse, die politischen und wirtschaftlichen Probleme zu hören, ist gro‎ß.



    Ich bitte auch um die Übersendung der Sendepläne für das 2. Halbjahr. Viele freundliche Grü‎ße!




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Osewald, und toll, dass Sie jetzt wieder die Mu‎ße haben, Ihrem Hobby nachzugehen. Für Ihr längeres Schweigen brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen und selbstverständlich wird Ihnen ein Sendeplan zugeschickt. Übrigens habe auch ich noch einen Weltempfänger der Marke Grundig, allerdings das Modell Yacht Boy 100. Mit diesem Gerät hörte ich ab Mitte der 1980er und bis 1990 die Programme der Sender wie Radio Free Europe, BBC, Deutsche Welle und Voice of America. In Zeiten der Diktatur, als in den staatlichen Sendern nur noch Propaganda lief, war es die einzige Möglichkeit, sich über die Zustände im eigenen Land zu informieren.



    Nach gezählt knapp 16 Jahren fand auch Manfred Reiff wieder zu uns. Folgendes schrieb er uns über sein Hobby und über seine Heimatstadt Remscheid im Bergischen Land:



    Ich hörte Ihre Station das letzte Mal am 28.07.2000. Aus beruflichen Gründen und wegen eines Umzugs war es mir nicht mehr möglich, meinem Hobby nachzugehen. Im April dieses Jahres unternahm ich einen Neuanfang, nachdem die bisherigen Schwierigkeiten überwunden werden konnten.



    Ich füge diesem Empfangsbericht eine Postkarte meiner Heimatstadt Remscheid bei, die die wesentlichen Highlights dieser Stadt zeigen. Besonders stolz ist man in dieser Stadt darauf, dass der Entdecker der Röntgenstrahlen, Wilhelm Conrad Röntgen, in dieser Stadt geboren wurde. Ihm ist das oben links dargestellte Deutsche Röntgenmuseum“ gewidmet. Ich wohne auf der anderen Stra‎ßenseite des Museums und kann von meiner Empfangsanlage auf das abgebildete historische Bauwerk blicken.




    Lieber Herr Reiff, auch Ihnen vielen Dank für Ihre Zeilen und für die schöne Postkarte.



    Dieter Langguth ist in Essen zu Hause und in seinem Brief hob er die Wichtigkeit der Kurzwelle als Informationsquelle hervor, wobei das Internet eine zusätzliche Möglichkeit bietet:



    Liebes Team in Bukarest,



    Rumänien ist für mich ein weitgehend unbekanntes Land. Nachrichten über Ihre Heimat erreichen deutsche Medien nur sehr spärlich und wenn, dann gibt es meist nur das Einerlei der Agenturmeldungen. Wer sich umfänglich informieren möchte, muss dies in der heutigen Zeit schon selbst in die Hand nehmen.



    Was bietet sich da Besseres an, als Ihren Sendungen zuzuhören. Somit kommen Kurzwellenempfänger wieder zu Ehren und das Kurzwellenhobby ist plötzlich wieder da.



    Wenn der eine oder andere fremdländisch erscheinende Name oder eine Ortschaft nicht richtig zuzuordnen sind, bietet das Internet zusätzlich weitere Informationsmöglichkeiten.



    Mir ist es wichtig, Ihnen mitzuteilen, dass ich gerne Ihre Sendungen verfolge und die aufgelockerte Form Ihrer informativen Sendungen dem Hörer das Land Rumänien doch näher bringt.



    Es macht Spa‎ß, Ihnen zuzuhören, und machen Sie deshalb so weiter, auch auf der Kurzwelle.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Langguth. Auch Ihnen werden ein Sendeplan und eine der gehörten Sendung entsprechende QSL zugeschickt.



    Besonders wichtig ist die Kurzwelle für Hörer, die aus unterschiedlichen Gründen keine modernen Geräte und keine Internetverbindung haben. Das ist der Fall bei unserem langjährigen Hörer Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen), der Rumänien vor der Wende zusammen mit seiner Familie oft besucht hat. Herr Kuhn hält uns die Treue seit den 1970er Jahren und Folgendes schrieb er uns:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    Es ist schön, Ihre Stimmen noch immer über die bewährte Kurzwelle in hoher Qualität empfangen zu können. Noch immer besitzen wir keine Geräte moderner Technik (selbst kein Handy — man kann es heutzutage kaum noch sagen). Gern hätte ich nach dem Frequenzwechsel zu Ostern wieder eine Programm- und Frequenz-Übersicht erhalten. Ist das möglich? Mit dem Mitschreiben der neuen Frequenzen bin ich nicht mehr der Schnellste, so dass ich öfters auf Wellensuche“ gehen muss. Allerdings ging meine Suche auf Mittelwelle und Langwelle ergebnislos aus. Nahezu senderleer! Selbst der Deutschlandfunk stellte unlängst diese Programmstrecke ein.



    Ein gro‎ßes Lob verdient Ihre Sendung Pro Memoria“ vom 9.5.2016 mit Ihrem Beitrag über die rumänische Monarchie, ausgehend von Karl von Hohenzollern-Sigmaringen bis König Michael.




    Vielen Dank für Ihre Hörertreue, lieber Herr Kühn. Selbstverständlich schicken wir Ihnen den Sendeplan. Allerdings dürfte es nicht schwierig sein, uns auch per Wellensuche zu finden, denn auch auf der Kurzwelle sind die Sender mittlerweile so selten, dass man die wenigen verbliebenen nicht verpassen kann. Auf Mittel- und Langwelle könnten Sie u.U. und bei gutem Wetter den Hauptnachrichtensender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Rumäniens und rumänische Regionalsender wie Radio Klausenburg oder Radio Neumarkt empfangen. Das haben uns zumindest mehrere Hörer aus Deutschland und Österreich entlang der Zeit immer wieder bestätigt. Das Signal soll sehr stark reinknallen, gerade weil deutsche Sender den Platz geräumt haben, und mit etwas Glück könnten Sie sogar das deutschsprachige Programm von Radio Neumarkt (rum. Târgu Mureş) empfangen. Es wird montags bis samstags von 20 bis 21 Uhr MEZ ausgestrahlt, und zwar über UKW im betreffenden Landkreis und gleich über drei Mittelwelle-Frequenzen für die benachbarten Landkreise. Welche von den dreien nun bis nach Deutschland durchkommen könnte, wei‎ß ich nicht, aber Sie könnten es mal versuchen — folgende sind es: 1323 kHz, 1197 kHz und 1593 kHz und das Programm wird — wie gesagt — jeden Montag bis Samstag zwischen 20 und 21 Uhr MEZ ausgestrahlt.



    Danke auch für das Lob für die Rubrik Pro Memoria“, sie ist tatsächlich eine der beliebtesten bei unseren Hörern.



    Georg Schafheitle ist in Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg, zu Hause. Er teilte uns seine beunruhigten Gedanken über die derzeitigen Entwicklungen im Weltgeschehen mit:



    Die Zeiten sind leider wieder unruhiger geworden. Eine der Ursachen sind auch die gro‎ßen Unterschiede zwischen manchen Ländern. Der Club of Rome sprach früher einmal von einer neuen Weltordnung. Doch davon sieht man gegenwärtig nichts. Es gibt zu viele Kriege und als Folge auch enorme Flüchtlingsbewegungen.



    In Ihrem Land selber gibt es ja auch noch erhebliche Unterschiede. Da müssen Sie selbst schauen, wie Sie diese Aufgabenstellungen brauchbaren Lösungswegen zuführen können. Zu lange setzte man auch auf ein grenzenloses Wachstum. Doch mit diesem Wahn stö‎ßt man zunehmend an die natürlichen Grenzen, was auch der gefährliche globale Klimawandel verdeutlicht. Diese Politik ist also gescheitert, und ein Umdenken u. Handeln ist unausweichlich geworden, wenn auch den künftigen Generationen brauchbare u. gute Lebensmöglichkeiten angeboten werden sollen.



    … schreibt unser Hörer Georg Schafheitle und schlie‎ßt mit einem Bonmot von Kurt Tucholsky: Lasst uns das Leben genie‎ßen, solange wir es nicht begreifen.“




    Karl-Heinz Grüttner (Nobitz, Thüringen) meldet, dass ihm einige QSL noch fehlen, und hegt ebenfalls gesellschaftskritische Gedanken:



    Der Empfang auf 11910 kHz und auf 9540 kHz war absolut super und kann auf Kurzwelle kaum besser sein. Der Beitrag in den Nachrichten am 01.05. über das Osterfest der orthodoxen Christen, welches sich kalendarisch von unserem Osterfest unterscheidet, war sehr aufschlussreich. Es wurde über Sitten und Gebräuche des rumänischen Osterfestes berichtet. Bei einer Osterandacht wurde der Rumänen gedacht, die das Land verlassen haben. Es sind wohl in erster Linie junge Rumänen, die in das Ausland abgewandert sind. Das ist nicht gut und gibt mir doch etwas zu denken. Dadurch gehen Rumänien im zunehmenden Ma‎ße auch viele qualifizierte Fachkräfte verloren. Das kann für die Zukunft nicht gut sein! Jedoch müssen die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung und der sehr unterschiedliche Lebensstandard der einzelnen EU-Länder als Ursachen für diese unschöne Entwicklung angesehen werden. Andererseits wird die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften nach Deutschland von der Bundesregierung gefördert und begrü‎ßt. Man ist der Meinung, den vielerorts angeblich vorhandenen Fachkräftemangel so ausgleichen zu können. Eine sehr bequeme Art einer selbstherrlichen Gesellschaft, die sehr verbreitet der Meinung ist, mit Geld sich alles erkaufen zu können. Auf der einen Seite behauptet man, es gebe in Deutschland zunehmend Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite stehen dem gegenüber immerhin fast noch 3 Millionen arbeitslose Menschen. Warum werden diese Menschen nicht motiviert und entsprechend qualifiziert? Aber unter den Arbeitslosen sind ja seltsamerweise auch zunehmend Ingenieure vorhanden!!! Ist der Fachkräftemangel in Deutschland nur eine Erfindung der Industriellen? Ein politisch gewolltes Märchen? Arbeitskräfte aus dem Ausland sind eben billiger. Das ist der wahre Realismus in Deutschland — so meine ich jedenfalls!



    Sehr schön war natürlich auch wieder die Hörerbriefkastensendung. Herzlichen Glückwunsch für dieses schöne Programm, welches den engen Kontakt von Radio Rumänien International zu seinen Hörern dokumentiert. Immer wieder gut gefallen mir Beiträge zur Geschichte Rumäniens. So hatte mich der Beitrag der Machtübernahme der kommunistischen Partei am 6. März 1945 in Rumänien sehr interessiert. Hervorheben möchte ich auch nochmals den hochinteressanten Beitrag vom 21.03.2016 zur Propaganda im Zweiten Weltkrieg und die Aufgabe des Senders Radio Donau.




    Vielen Dank für das Feedback, liebe Freunde, ohne welches diese Sendung nicht möglich wäre.



    Zum Schluss noch die Zeilen unseres Stammhörers Wolfgang Waldl aus der österreichischen Hauptstadt Wien:



    Lieber Herr Georgescu!



    Es ist für mich immer eine gro‎ße Freude, wenn ich ein paar Minuten vor 16h MEZ mein Radio auf die Frequenz 9600 kHz einstelle — und pünktlich kommt die bekannte Kennmelodie Ihres Programms. Da wei‎ß ich, mich erwartet Interessantes aus einem gar nicht so fernen Land. Es freut mich auch immer, wenn Sie den Erhalt meiner Post bestätigen.



    Im Funkbriefkasten vom 15. Mai zitierten Sie aus einem Brief Ihres Hörers Dietmar Wolf, der DAB und DAB+ kritisch betrachtet. Es ist wirklich haarsträubend, was alles getan wird, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen! Unlängst zeigten sie einen Film im Fernsehen über die enorme Energieverschwendung durch Mobiltelefon, Facebook, Google usw. Man hat den Eindruck, dass die junge Generation fast schon abhängig von diesen Geräten ist und alle ihre Information daraus bezieht. Orwell lässt grü‎ßen!!! So gesehen war der Rückzug des DLFs von der LW bzw.MW geplant — ohne Rücksicht auf die Hörer!!! Schmeck’s — wie die Deutschen sagen.




    Auch Ihnen vielen Dank für den Brief und die beigelegte Postkarte mit dem Nationaltheater in Zagreb, lieber Herr Waldl, das wieder einmal dem Architektenduo Fellner und Helmer zu verdanken ist.



    Ich habe schon etwas überzogen — ganz zum Schluss geschwind die Eingangsliste. Postbriefe erhielten wir von folgenden Hörern aus Deutschland: Dieter Langguth, Karl-Heinz Grüttner, Andreas Triemer (danke für die schöne Postkarte und die beigelegten Briefmarken), Ulrich Wicke, Christoph Paustian (danke für den beigelegten Zeitungsartikel über die Zukunft des digitalen Radios), Florian Krug, Reiner Peuthert, Heiner Finkhaus, Wolfgang Kühn, Manfred Reiff, Michael Brawanski, Georg Schafheitle, Fritz Osewald, Michael Willruth und Peter Möller.



    Aus Wien erhielten wir Post von Wolfgang Waldl.



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Ralf Urbanczyk, Bernd Ebach, Martina Pohl, Bernd Seiser, Lutz Winkler und Calvin Knott (alle aus Deutschland) sowie von Georg Pleschberger und Josef Robl (beide aus Österreich).



    Das Internetformular nutzten Gerald Kallinger (A) und Hans Gosdschan (D).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 8.3.2015

    Hörerpostsendung 8.3.2015

    Heute in drei Woche wird auf Sommerzeit umgestellt und das hei‎ßt, dass ab dem 29. März auch unsere Programme über neue Frequenzen gesendet werden. Die Sommerfrequenzen werden Sie rechtzeitig auf unserer Webseite finden und ich werde Sie in einer Massenmail auch an die Hörer schicken, die in unserem Verteiler stehen. Und die Hörer ohne Internetzugang werden nächsten und übernächsten Sonntag die Gelegenheit haben, die Frequenzen zu erfahren, denn ich werde sie im Funkbriefkasten durchgeben.



    Au‎ßerdem muss ich noch mitteilen, dass das Programmschema — also die Abläufe und der feste Platz der Sendungen — bis kommenden Herbst nicht mehr geändert werden kann. Das Programmschema gilt jeweils ein Jahr und daran darf nicht mehr gerüttelt werden. Somit können wir dem Wunsch einiger Hörer, dass der Funkbriefkasten am Montagmorgen statt des Mittwochnachmittags und –abends widerholt wird, leider nicht erfüllen. Aber ich werde diesen Wunsch vor der Umstellung auf die Winterzeit 2015/2016 erneut vortragen, vielleicht wird es dann möglich sein.



    Da wir schon beim Thema Frequenzen und Radio sind: Herr Wolfgang Waldl (aus Wien) schrieb uns unlängst einen Brief, in dem er u.a. seinem Ärger über das allmähliche Einstellen der analogen Sendungen in Europa Luft macht:



    1957 erschien das Buch von Nevile Shute: On the Beach“ — es wurde verfilmt und lief bei uns unter dem Titel Das letzte Ufer“. Es ist eine Vision vom Atomkrieg und dem Ende der Welt. Alles ist zerstört, nur in Australien läuft das Leben wie immer, allerdings bereiten sich die Menschen auf das Ende vor. Da empfangen die militärischen Horcher ein Signal, das sie nicht erklären können. Ein U-Boot wird nach Amerika (zur US-Westküste) geschickt, um das aufzuklären. Was man findet, ist eine verlassene, zerstörte Welt und eine Morse-Gerät, gegen das ein Jalousieteil im Winde schlägt.



    Das alles kam mir in den Sinn, als ich immer mehr merke, wieviele Radiostationen in den letzten Jahren aufgegeben haben (oder: mussten!!!). der Trend zum Digital-Radio, zum Internet, zu Facebook, Google usw. wird immer brutaler forciert. Zum Jahresende sollen nun auch die MW-Frequenzen des Deutschlandfunks eingestellt werden. Auf www.rettet-unsere-radios.de kann dagegen protestiert werden. Die Alternative zum analogen Empfang ist dürftig. Wer kein Internet hat, bleibt über (wie wir sagen). Interessant ist auch, dass die Weltbevölkerung in dieser Zeit (1958: 2,4 Milliarden Menschen — 2012: 7,2 Milliarden Menschen) enorm zugenommen hat und der Markt so ein unheimliches Käuferpotential hat.



    Was Ihr Programm betrifft, höre ich es nach wie vor mit Freuden. Der Bericht aus Hermannstadt (im Funkbriefkasten vom 18.1.2015) hat mir sehr gefallen. Vielleicht können Sie auch einmal etwas über Bukarest erzählen. Die Huldigungen an den Conducator [Ceausescu] — das Tondokument in der Hörerpostsendung am 25.1. waren mir bekannt (und typisch für Nordkorea und früher China). Auch die Sendung über den Brückenbauer Anghel Saligny hat mir gut gefallen.




    Lieber Herr Waldl, vielen Dank für Ihren Brief. Ob Proteste auf der erwähnten Webseite etwas bringen, ist schwer zu sagen. Die Digitalisierung ist eine beschlossene Sache und der Trend geht weiter. Meistens wird das mit den Kosten begründet, die die analogen Sender verursachen würden. Bedenklich ist allerdings die Tatsache, dass ab 2016 Millionen analoge Radioempfänger, die die Menschen noch haben, einfach nutzlos werden — man kann sie dann direkt in den Mülleimer (oder in den Mistkübel, wie es in Österreich hei‎ßt) schmei‎ßen. Dieser Trend zieht auch an Rumänien nicht vorbei. Auf der regionalen Konferenz für Medienübertragungen in Genf 2006 hat sich Rumänien verpflichtet, die analogen Fernsehsendungen bis 16. Juni 2015 einzustellen; ab besagtem Datum kann man in Rumänien heimische Fernsehsender nur noch in terrestrisch-digitaler Übertragung empfangen. Das Problem ist dabei, dass die digitale Versorgung nicht flächendeckend ist, vor allem im ländlichen Bereich gibt es noch Menschen, die bei keinem Kabelanbieter sind und TV-Sender mit der herkömmlichen Dachantenne empfangen. Das sind rund 7% aller Haushalte, in absoluten Zahlen sind es etwa 500.000 Haushalte, meldet das rumänische Nachrichtenportal Hotnews. Aus diesem Grund hat das Rumänische Fernsehen (TVR) zusammen mit dem staatlichen Unternehmen für Radiokommunikationen Radiocom eine gemeinsame Presseerklärung veröffentlicht, in der die rumänische Regierung aufgefordert wird, die analoge Übertragung der TV-Sender bis 31.12.2016 zu verlängern. Ferner hei‎ßt es, dass TVR und Radiocom der rumänischen Exekutive auch einen Gesetzesentwurf vorlegen werden, wonach den benachteiligten Menschen eine finanzielle Hilfe für die Beschaffung von digitaler Empfangsausrüstung gewährt werden soll.



    Das Buch von Nevile Shute habe ich nicht gelesen, den Filmklassiker On the Beach“ von 1959 mit Gregory Peck, Ava Gardner und weiteren Stars kenne ich aber und er gehört zu meinen Favoriten aus dem Genre der Endzeitfilme. Ich empfehle Science-Fiction-Fans, insbesondere jenen, die das Subgenre der postapokalyptischen Filme mögen, immer den russischen Streifen Briefe eines Toten“ (1986) des Regisseurs Konstantin Lopuschanski. Es geht dabei um Überlebende eines atomaren Kriegs, die in Bunkern leben. Mehr verrate ich von der Handlung nicht, um Ihnen den Spa‎ß am Film nicht zu verderben. Nur ein paar Zeilen eines Filmkritikers möchte ich noch zitieren. Stefan Höltgen beschrieb den Streifen im inzwischen eingestellten Online-Filmmagazin F.LM mit folgenden Worten: Briefe eines Toten ist ein eindringliches Mahnbild für die Vernunft, sowohl im Protest gegen den irrationalen Atomkrieg, als auch in der resoluten Betonung der Humanität des Menschen, die nicht zuletzt einen finalen Anker der Hoffnung darstellt.“



    Wir bleiben in Österreich. Von unserem Stammhörer Paul Gager (aus Deutschkreutz, Burgenland) erhielten wir erst jetzt eine im Februar abgeschickte Postkarte aus dem burgenländischen Kurort Sauerbrunn:



    Liebe Freunde im sonnigen Bukarest,



    bevor die österreichische Post wieder an der Portoschraube dreht, noch schnell ein Kuvert mit Informationen, die Sie vielleicht auch interessieren.



    Derzeit befinden wir uns in der Fünften Jahreszeit“, deshalb die Frage: Wird Fasching/Karneval auch in Rumänien gefeiert? Wenn ja, mit eigenen Liedern?




    Vielen Dank für die Post, lieber Herr Gager. Fasching ist in Rumänien nicht so verbreitet wie im deutschsprachigen Raum. In den letzten Jahren wurden zwar immer wieder Karnevals und Umzüge veranstaltet, die aber nicht unbedingt mit der fünften Jahreszeit zu tun haben. Insbesondere an der Schwarzmeerküste, z.B. im Badeort Mamaia bei Constanţa, werden öfters thematische Umzüge mit Masken und Kostümen veranstaltet, um die Touristen anzulocken. Der Geschmack solcher Veranstaltungen ist allerdings meistens fraglich. Fasching in ähnlicher Form wie in West-Mitteleuropa gab und gibt es aber bei den Siebenbürger Sachsen und bei den Banater Schwaben. Auf der Webseite traditionen.evang.ro, ein Projekt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, die sich der Sammlung und dem Erhalt der Bräuche der Siebenbürger Sachsen verschrieben hat, wird Fasching mit folgenden Worten beschrieben:



    »Der Fasching war auch im sächsischen Jahreskalender eine wichtige Festzeit. Er dauerte vom Geschworenen Montag“, dem Montag nach dem Dreikönigstag, bis zum Aschermittwoch und wurde auch als Fastnacht“ (Foosnicht im Dialekt) bezeichnet. Die Faschingstraditionen in Siebenbürgen hatten ihre lokalen Besonderheiten und zeigten viele Varianten auf. Es gab in dieser Periode verschiedene Arten von Feierlichkeiten:


    Die Faschingsbälle, die von der Jugend oder von den früher existierenden Vereinen organisiert wurden (Frauenverein, Freiwillige Feuerwehr etc.). Höhepunkt war der Marienball am 2. Februar. In Anlehnung an diese Tradition veranstaltet das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt heute noch jährlich den Marienball in Hermannstadt. Es ist ein Tanznachmittag mit Blasmusik vom Band, zu dem hauptsächlich Senioren kommen.



    Einen eigenen Fastnachtsbrauch hatten in Siebenbürgen die Zünfte. Sie feierten vielerorts das Ladeforttragen“ (die Übergabe der Zunftladen der Gesellen an den neuen Zunftmeister). Dieser Brauch blieb auch nach dem Verbot der Zünfte im Jahr 1872 bestehen. Aus ihm entwickelte sich der bekannte Urzelnlauf, der in Agnetheln seit dem Jahr 2006 wieder gefeiert wird. Die Urzeln, zottelige Wesen mit Masken, spielten in früheren Jahrhunderten als Begleiter der Zunftlade nur eine marginale Rolle in dem Umzug der Zünfte. Nach deren Auflösung wurden sie allmählich zu Hauptfiguren.«



    Soviel zum Thema Fasching bei den Siebenbürger Sachsen, die gerade gehörten Beschreibungen sind von Julia Jürgens unterzeichnet — mehr können Sie auf der erwähnten Webseite traditionen.evang.ro nachlesen.



    Und wir wollen auch gleich erfahren, wie sich das anhört, doch zuvor die Posteingangsliste.



    Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien), Paul Gager (Deutschkreutz, Österreich), Harald Süss (Strasshof an der Nordbahn, Österreich), Jason Vollmering (Wanzleben-Börde, Sachsen-Anhalt), Reiner Peuthert (Stendal, Sachsen-Anhalt) und Eduard Alex (Isny im Allgäu).







    E-Mails erhielten wir bis Sonntagnachmittag von Hans-Joachim Pellin, Andreas Pawelczyk, Bernd Seiser, Lutz Winkler, Ralf Urbanczyk, Hans-Georg Hessenbruch und Peter Vaegler (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (Österreich) und Arman Sabciyan (Türkei).



    Das Internetformular nutzte Paul Gager (Österreich).



    Vielen Dank an alle Hörer, die uns Grü‎ße zum Internationalen Frauentag geschickt haben.

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    Blumengru‎ß von Peter Vaegler




    Und jetzt zur angekündigten Audiodatei. Auf Youtube habe ich eine Archivaufnahme des rumänischen Staatsfernsehens gefunden. Aufgezeichnet wurden Bilder vom Blumenfest in der Ortschaft Frauendorf im Landkreis Hermannstadt, wie es früher von den Siebenbürger Sachsen in der Faschingszeit gefeiert wurde. Hier sende ich einen knapp dreiminütigen Zusammenschnitt als Audiodatei. In der Online-Fassung des Funkbriefkastens werden Sie die etwas längere Version samt Bildern sehen können, ich werde das Youtube-Video dort einbetten.



    Am Anfang hören Sie etwas Blasmusik, danach gibt es ein paar Ansprachen im siebenbürgisch-sächsischen Dialekt. Wenn Sie nur sehr wenig davon verstehen, kann ich Sie vertrösten: Mir geht’s genauso — die Mundarten der Siebenbürger Sachsen sind am nächsten mit den mosel-fränkischen und ripuarischen Dialekten und damit auch mit dem Luxemburgischen verwandt. Wer die nicht drauf hat, versteht folglich nicht sehr viel. Ich verstehe zumindest nur, dass die Mägde und Burschen (im Dialekt Mäd und Knjecht) sich durch jeweils einen Sprecher bzw. Sprecherin gegenseitig für die Anwesenheit und die gute Organisation beieinander bedanken. Zum Schluss wird die letzte Strophe des sogenannten Siebenbürgenlieds angestimmt. Diese Landeshymne der Siebenbürger Sachsen wird allerdings auf Hochdeutsch vorgetragen.







    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 17.8.2014

    Hörerpostsendung 17.8.2014

    Heute möchte ich in erster Linie einen Teil der Hörerfragen beantworten, die wir in den letzten Wochen erhalten haben.



    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) hört uns, wann immer es geht, durchforstet aber auch oft unsere Homepage und ist generell an Osteuropa und Rumänien interessiert. Er schrieb uns im Zusammenhang mit gehörten Sendungen oder gelesenen Artikeln auf unserem Webauftritt:



    Ich bin über eine ältere deutsche Zeitung an eine Statistik rangekommen, in der berichtet wird, dass Rumänien im Jahre 2012 mit einem Durchschnittsfernsehkonsum pro Tag von 326 Minuten in der EU Spitzenreiter ist. Wenn das so ist, kann man auch nur mit dem Kopf schütteln. Es ist deshalb auch kein Wunder, dass in Rumänien das Buchlesen nicht ankommt, wenn man so viel Zeit vor der “Glotze” verbringt.



    Könnten Sie vielleicht unseren Hörern und mir vielleicht erklären, was man da so alles anteilmä‎ßig im Fernsehen anschaut. Ich denke, dass in Rumänien das Ansehen von “Seriösen” doch die Mehrheit hat.



    Sehr interessant fand ich bei Ihnen zwei Artikel zum Thema Rumänien im 2. Weltkrieg. Warum? Zeigte dies doch eine Verschiedenheit der Bevölkerung in 2. Weltkrieg auf. Auf der einen Seite kämpften etwa 300.000 Rumänen bei Stalingrad als Verbündete auf deutscher Seite und auf der anderen Seite machten rumänische Linksintellektuelle in der französischen Resistance mit, in der Hoffnung, für eine bessere Welt zu kämpfen.



    An diese Informationen kommt man nicht gerade einfach ran, denn selbst in dicken deutschen Büchern über die Nazizeit von Naziforschern ist dies kein Thema. Warum dies so ist, wei‎ß ich leider auch nicht.



    Deshalb kann man Sie nur loben, uns Hörern solche Infos bieten zu können.



    Vielen Dank für Ihr Interesse, lieber Herr Pawelczyk. Ich fange mal mit Ihrer letzten Bemerkung an. Es ist nun mal so, dass sich deutsche Historiker und Forscher der Nazi-Zeit eher auf die Ereignisse konzentrieren, die unmittelbar mit Deutschland etwas zu tun hatten, selbst wenn Rumänien ein Verbündeter Nazi-Deutschlands war. Trotzdem werden bestimmte Aspekte der damaligen Jahre manchmal berücksichtigt, vor allem in der Südosteuropaforschung, die im deutschsprachigen Raum (insbesondere in Deutschland und Österreich) eine gewisse Tradition hat. Die Ergebnisse werden in den einschlägigen Fachpublikationen veröffentlicht. Ich habe aus Neugier über Google deutschsprachige Buchtitel gesucht, in deren Inhalt die Wörter Rumänien“, Nazi-Deutschland“ und Verbündete“ vorkommen. Ich erwähne hier die ersten drei Titel, die tatsächlich einen starken Bezug zum Thema haben. Das sind natürlich nur die Ergebnisse, die Google findet, in Fachkreisen dürften bestimmt viele andere Titel relevant sein, aber vielleicht sind auch diese drei Bücher ein interessanter Lesetipp: Siebenbürgen zwischen den beiden Weltkriegen“ (von Walter König, Böhlau-Verlag, 1994), Das nationalsozialistische Deutschland und die deutsche Volksgruppe in Rumänien 1936-1944: das Verhältnis der deutschen Volksgruppe zum Dritten Reich und zum rumänischen Staat sowie der interne Widerstreit zwischen den politischen Gruppen“ (von Joachim Böhm, Lang, 1985) und Jüdisches Städtebild Czernowitz“ (Herausgeb.: Andrei Corbea-Hoişie, Jüdischer Verlag, 1998).



    Zum Thema Fernsehkonsum in Rumänien: Ich habe in einem Artikel der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax eine ähnliche Meldung aus dem Jahr 2013 gefunden — dort wird Rumänien für das Jahr 2012 tatsächlich als Spitzenreiter mit 5 Stunden und 30 Minuten täglichen Fernsehkonsums pro Kopf angeführt, gefolgt von Griechenland mit 4 Stunden und 33 Minuten und Spanien mit 4 Stunden und 6 Minuten. Die Studie Une année de télévision dans le monde“ (Ein Jahr Fernsehen in der Welt) wurde vom französischen Institut für Medienkonsummessung Médiamétrie“ durchgeführt. Generell habe weltweit der Fernsehkonsum um eine Minute im Vergleich zu 2011 zugenommen, allein in Europa um 7 Minuten, der europäische Durchschnitt lag bei 3 Stunden und 55 Minuten. In den USA blieb der durchschnittliche Fernsehkonsum mit knapp 5 Stunden konstant. In Europa habe der Fernsehkonsum insbesondere in den von der Krise am meisten betroffenen Ländern zugenommen, so die Studie weiter, allerdings sei das Jahr 2012 auch ein Jahr sportlicher Super-Events weltweit gewesen. So etwa habe die Eröffnungszeremonie des Londoner Olympias auch in den USA 42,5 Mio. Zuschauer vor dem Bildschirm gefesselt, 112 Mio. Amerikaner haben die Super-Bowl-Gala (das Finale der American-Football-Liga) verfolgt und 192 Mio. Chinesen schauten der Übertragung des chinesischen Frühlingsfestes zu.



    Derselben Studie zufolge gehörten zu den weltweit meistgesehenen TV-Sendungen 41% der Unterhaltungssparte an, 38% entfielen auf die Kategorie Fiction. Zu den erstgenannten gehören Pop-Nachwuchstalente suchende Shows wie The Voice“ oder Land XY sucht den Superstar“ (in der jeweiligen nationalen Fassung und der entsprechenden Bezeichnung). In Osteuropa seien exotische Seifenopern im starken Zuwachs, so etwa haben türkische Serien wie Fatmagül“ oder Soliman der Prächtige“ in der Slowakei, Kroatien, Bulgarien, der Ukraine und Russland im Jahr 2012 bis zu 60% mehr Zuschauer als 2011 erreicht.



    Ebenfalls im Februar 2012 hat das Marktforschungsunternehmen Mercury Research im Auftrag des populärwissenschaftlichen Senders Discovery Channel eine Meinungsumfrage zum Medienkonsumentenverhalten in Rumänien durchgeführt. Die Ergebnisse werden in einem rumänischen Medienblog namens Mediaaddict zitiert. Befragt wurde eine repräsentative Gruppe von knapp 650 Frauen und Männern im Alter von 18-49 Jahren aus dem städtischen Milieu, die eigenen Angaben nach mindestens einmal im Monat fernsehen und — im Sinne des Auftraggebers — mindestens einmal pro Woche Discovery Channel einschalten. 90% der Befragten sagten, sie würden täglich fernsehen, ebenso viele meinten, Fernsehen würde ihnen helfen, auf dem Laufenden zu bleiben, 85% würden sich Zugang zu Information verschaffen, 74% schalteten die Flimmerkiste ein, um sich zu entspannen, 65% hätten Neuigkeiten aus dem Fernsehen erfahren und 44% gaben zum besten, sie hätten vor der Glotze eine Fremdsprache erlernt.



    Ein weiterer rumänischer Medienblog veröffentlichte nach Sendern gelistete Einschaltquoten in der Primetime für die Monate Januar und Februar 2014. Auf den ersten drei Plätzen rangieren private kommerzielle Sender: Pro TV (mit über 1 Mio. zugeschalteten Zuschauern in der Zeit 19 bis 23 Uhr und 10,2% Einschaltquote), Antena 1 (mit 681.000 Zuschauern und 6,5% Quote) und Kanal D (412.000 Zuschauer und 3,9% Rating). Der zuletzt genannte Sender konnte durch die Ausstrahlung der bereits erwähnten Soap Opera Soliman der Prächtige“ (über den osmanischen Sultan Süleyman I.) zulegen, der Sender wird auch mit türkischem Kapital finanziert. Weit abgeschlagen lagen die öffentlich-rechtlichen Sender TVR 1 und TVR 2. Sie kamen auf Platz 9 und 11 mit 128.000 bzw. 118.000 Zuschauern und einer Einschaltquote von 1,2% bzw. 1,1%. Das waren die Zahlen für Primetime, im Tagesdurchschnitt sieht es ähnlich aus, dieselben kommerziellen Privatsender belegen die ersten Plätze, die öffentlich-rechtlichen TVR 1 und TVR 2 rutschen hier noch weiter nach unten in der Liste und zwar auf die Plätze 10 und 12.



    Damit hoffe ich, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Pawelczyk.




    Passend zum vorgestrigen Feiertag fragte uns Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg):



    Werden in der Orthodoxen Kirche von der Bevölkerung zu Mariä Himmelfahrt auch gro‎ße Blumenbüschel gesammelt und geweiht?



    Vielen Dank für die Frage, lieber Herr Jörger. Mariä Himmelfahrt ist auch in Rumänien gesetzlicher Feiertag, im Volksmund wird der Tag Gro‎ßes Marienfest genannt, im Unterschied zum Kleinen Marienfest, das am 8. September als Tag der Geburt der Heiligen Jungfrau Maria begangen wird und auf Apokryphen zurückgeht, also auf überlieferte religiöse Literatur, die nicht in den Kanon heiliger Literatur aufgenommen wurde. Mariä Himmelfahrt wird im orthodoxen Sprachgebrauch als Entschlafen der Muttergottes“ bezeichnet, abgesehen von der Kirchenmesse gibt oder gab es verschiedene Volksbräuche, die von Region zu Region unterschiedlich sein können. Auf einer Webseite praktizierender orthodoxer Christen werden folgende Bräuche und Volksglauben aufgezählt: Am Morgen des 15. August versammeln sich die Frauen in der Dorfkirche und teilen Trauben, Pflaumen und Honigwaben aus. Anschlie‎ßend gehen sie zum Friedhof und weihräuchern die Gräber der verstorbenen Verwandten. Die Hirten treiben die Schafe von den Bergweiden herunter, dabei ersetzen sie ihre Mützen gegen Hüte. Zu den Tabus an diesem Tag gehörten das Baden in Flüssen oder Teichen, aus denen Hirsche trinken, und das Schlafen in der Veranda oder anderen Anbauten des Hauses. Mädchen trugen eine Pflanze namens Hirschzungenfarn bei sich — dem Gewächs wurde die magische Kraft zugetraut, in Bälde einen Bräutigam zu bringen. Blühten um Mariä Himmelfahrtstag herum die Rosen, glaubte man, dass ein langer Herbst folgt. An diesem Tag stellten Winzer und Obstbauern Wächter an und ebenfalls am 15. August begann die Hochzeitssaison im traditionellen Dorf, die bis zur Fastenzeit vor Weihnachten anhielt. Die Zeit vom Gro‎ßen bis Kleinen Marienfest (also vom 15. August bis 8. September) galt auch als die günstigste Zeit fürs Anlegen der Herbstsaat. In dieser Zeit wurden auch die letzten Heilpflanzen gesammelt.




    Zum Schluss noch die Antwort auf eine Frage, die uns erneut zum Radiofernempfang bringt. Bernd Seiser (Ottenau, Baden-Württemberg) interessiert sich für den Empfang des Ferienfunks von Radio Constanţa:



    Lieber Sorin,



    kürzlich fragte mich ein Freund unseres Hörerclubs nach den deutschsprachigen Mittelwellenprogrammen von Radio Vacanţa.



    Wurden diese inzwischen eingestellt, denn von den deutschsprachigen Programmen aus Rumänien habe ich neben den bekannten Kurzwellen von Radio Rumänien International nur diese Angaben gefunden:



    Das Programm von Radio Vacanţa ist auch im aktuellen Hörfahrplan nicht mehr gelistet, aber vielleicht ist da eine Programmübernahme bei den aufgeführten Programmen von City R Sathmar, Radio Neumarkt, Radio Reşiţa oder bei Radio Timişoara dabei?




    Lieber Bernd, da habe ich leider eine schlechte Nachricht für Deinen Freund und Mittelwellenhörer. Der Ferienfunk (Radio Vacanţa) sendet nur noch auf UKW und ist somit nur noch regional auf 100,1 MHz an der Schwarzmeerküste zwischen Constanţa und Mangalia sowie auf 106,2 MHz im Donaudelta (Region Sulina) zu empfangen. Selbstverständlich gibt es auch einen Livestream im Internet, das dürfte aber nur schwacher Trost für Freunde des Rundfunkfernempfangs sein. Nach der Wende gab es noch Sendungen in Fremdsprachen bis einschlie‎ßlich 1995 und 1997 wurden auch die rumänischen Programme eingestellt. Nach einer Unterbrechung von 11 Jahren wurden die Sendungen von Radio Vacanţa 2008 wieder aufgenommen. Die Nachrichten in Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Russisch wurden während der Sommersaison von den Redakteuren des Auslandssenders in Bukarest (also von uns) übersetzt und eingesprochen und anschlie‎ßend nach Constanţa überspielt. Dabei handelte es sich überwiegend um Info für Touristen und Hinweise auf Kulturveranstaltungen, Sportereignisse oder Konzerte sowie die Wetteransage. Dieses Jahr hat man auf unseren Beitrag verzichtet, ob nun jemand anders vor Ort diese Aufgabe übernommen hat oder dieses Jahr überhaupt keine Nachrichten in Fremdsprachen produziert werden, konnte ich nicht erfahren.



    Auf einem unserer FTP-Server habe ich die letzten Nachrichten vom Vorjahr, genauer gesagt vom 31. August 2013 entdeckt, für neugierige Ohren biete ich hier einen ca. zweiminütigen Zusammenschnitt von Fragmenten aus den Nachrichten in den fünf genannten Sprachen.






    Nachrichten-Mix vom Ferienfunk (31.8.2013) hören:



    Damit Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Schneckenpost lag diese Woche nicht in der Ablage. E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Bezazel Ferhat (Algerien), Dewan Rafiqul (Bangladesch) sowie von Günter Jacob, Anna und Bernd Seiser, Martina Pohl, Dieter Feltes, Andreas Mücklich, Siegbert Gerhard, Sebastian Arndt, Herbert Jörger, Hendrik Leuker, Klaus Köhler und Norbert Hansen (alle aus Deutschland). Im Online-Formular hinterlie‎ß Ronny Weiner (aus Deutschland) seinen Empfangsbericht.



    Audiobeitrag hören: