Tag: mobbing

  • Bildungsministerium startet Kampagne gegen Gewalt in Schulen

    Bildungsministerium startet Kampagne gegen Gewalt in Schulen





    Dabei handelt es sich nicht allein um Lehrer, die auf unzeitgemä‎ße und fragwürdige Erziehungsmethoden wie Züchtigung oder verbale Ma‎ßregelung setzen, sondern auch um physische Gewalt unter Schülern beider Geschlechter. Dem will das Bildungsministerium nun mit einer Kampagne entgegentreten, die unter den Stichworten läuft: Ihr seid nicht allein. Zusammen verhindern wir Gewalt in den Schulen“.



    Die Kampagne kommt in einer Zeit, in der immer mehr Zwischenfälle für Aufsehen gesorgt haben. So etwa hat ein Gymnasiast unlängst einen Kommilitonen mit einer Luftdruckwaffe verletzt, in einem anderen Fall hat ein Schüler einen anderen niedergestochen. Das Bildungsministerium führt Statistik darüber und meldete für das vergangene Schuljahr 10.000 Fälle von physischer Gewalt in rumänischen Schulen — um 2.000 mehr als vor zwei Jahren. Die rumänische Niederlassung der Stiftung World Vision, die sich weltweit um das Wohlbefinden der Kinder kümmert, hat in der Zeit April-Mai 2022 eine Studie durchgeführt, aus der hervorgeht, dass ca. 20% der Schulkinder Gewalt in der Schule als allgegenwärtig empfinden.



    Der ehemalige Ressortleiter Sorin Cîmpeanu hatte die Existenz dieses besorgniserregenden Phänomens eingestanden und die Gründung von Arbeitsgruppen zur Bekämpfung des Bullyings in den Schulen in Aussicht gestellt. Die neue Bildungsministerin Ligia Deca geht einen Schritt weiter und will Gewalt jeglicher Art bekämpfen. In einer Verlautbarung des Bildungsministeriums hei‎ßt es: Das Ministerium missbilligt jede Form von körperlicher, verbaler oder psychischer Gewalt und hält es für unerlässlich, dass Schüler, die sich gewalttätig verhalten haben, eine angemessene Beratung erhalten. Gleichzeitig müssen die Familie und die Schule alle Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass sich gewalttätiges Verhalten nicht wiederholt.“ Die Ministerin wird dabei mit den Worten zitiert: »Ihr seid nicht allein« ist unsere Botschaft an die Schüler, die Opfer von verbaler, physischer oder psychischer Gewalt geworden sind und deren Rechte wir unterstützen und schützen müssen.“



    Darüber hinaus will das Ministerium eine Reihe von grundlegenden Informationen verbreiten, die den Umgang mit unterschiedlichen Arten von Gewalt, Cybermobbing, die Nutzung sozialer Netzwerke, die Rechte und Pflichten von Schülern, die Rolle der regionalen Zentren für pädagogische Ressourcen und Unterstützung und der Schulsicherheitspolizei thematisieren. Das Bildungsressort hat hierzu bereits eine Videokampagne zur Sensibilisierung für diese Themen gestartet; im Videoclip hei‎ßt es, dass die Behörden die wiederholten Fälle von Gewalt, die in letzter Zeit an rumänischen Schulen aufgetreten sind, mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen werden. Bildungsministerin Ligia Deca dazu:



    Die Schule ist ein Ort des Lernens und des Zusammenseins und darf kein Ort für Prügeleien werden. Fordert die Lehrkräfte auf, mit euch über eure Rechte und Pflichten sowie über die Folgen von Gewalt zu sprechen. Bittet sie um Unterstützung, wenn ihr spürt, dass Wut und Angst die Oberhand gewinnen. Weigert euch, an körperlicher oder verbaler Aggression, Erpressung, Mobbing oder sogar Cyberbullying teilzunehmen. Und denkt daran: Ihr seid nicht allein!“




    Das Bildungsministerium kündigt au‎ßerdem an, dass es gemeinsam mit dem Innenministerium Aktivitäten zur Drogenprävention, zur Verhinderung und Bekämpfung antisozialer Handlungen in Schulen und zur Beratung von gefährdeten Schülern sowie zur Schulung von Lehrern organisieren wird.

  • Avocatul Casei 18.03.2022

    Avocatul Casei 18.03.2022

    Hărţuirea, mobbingul şi bullingul — forme de discriminare (partea a II-a a temei “Fenomenul discriminării din perspectiva juridică”). Participă: av. Alexandra Weisman şi av. Bogdan Vetrici-Şoimu:



  • „Congruent“: Zivilgesellschaftliche Partnerschaften gegen Mobbing in der Schule

    „Congruent“: Zivilgesellschaftliche Partnerschaften gegen Mobbing in der Schule

    Für die Bewusstmachung individueller Probleme, aber auch für deren Lösung, hat sich die Kunst schon immer als sehr effektiv erwiesen. Es scheint sogar so zu sein, dass sie auch auf einer breiteren gemeinschaftlichen oder sozialen Ebene zumindest dazu beitragen kann, Gruppen mit den Problemen ihrer Mitglieder vertraut zu machen und die Empathie zu erhöhen. Das hat kürzlich ein Projekt bewiesen, das der Verein Docuart in einer ländlichen Gemeinde im Kreis Gorj (Südwesten) durchgeführt hat. Daniela Apostol, Kulturmanagerin und Direktorin von Docuart, gibt uns Details:



    Wir dachten, es wäre besser, zu versuchen, ein Problem, das wir als sozialer Natur identifiziert hatten, mit Hilfe von Werkzeugen zu lösen, die mit Kultur und Bildung zu tun haben. Im Grunde haben wir das im Laufe der Zeit getan, und dann habe ich gesagt, wir versuchen jetzt, das zu tun, was wir am besten können. So entstand das Projekt »Congruent, notwendige Fähigkeiten für heterogene Gruppen junger Menschen«. Es ist ein Projekt, das wir für notwendig erachten, um die Ungleichheiten zwischen jungen Roma und Nicht-Roma in Europa zu verringern, und das auch darauf abzielt, die Eingliederung von gefährdeten Gruppen zu verbessern. Es ist ein Projekt, das wir in Partnerschaft mit der »Antonie Mogoș«-Schule aus einer Gemeinde im Kreis Gorj durchführen. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir hier eine Offenheit der Schulleitung gefunden haben. Das Projekt zielt darauf ab, einen günstigeren Kontext für die Entwicklung von 200 Schülern zu schaffen, und wir dachten, wir könnten zu dieser Entwicklung beitragen, indem wir eine sehr wichtige Beziehung zwischen Schülern, Schule und Eltern schaffen.“



    Das Projekt begann im Februar mit Eltern und Schülern der vierten und fünften Klassen. Und die erste Aktivität beinhaltete ein Eltern-Erziehungsprogramm, um die Erwachsenen mit den emotionalen, mentalen und pädagogischen Entwicklungsbedürfnissen der Kinder vertraut zu machen, aber auch um ihnen zu helfen, ihre Beziehung zur Schule und zur Gemeinschaft zu verbessern. Bei den Treffen wurde kein Schwerpunkt auf die theoretische Seite gelegt, zumal die Eltern im Allgemeinen sehr kommunikationsfreudig waren und ihre sozialen, wirtschaftlichen und sogar elterlichen Probleme diskutierten, wie die Psychologin Alexandra Cojocaru feststellte:



    Ich war sehr beeindruckt von dem Zusammenhalt der Eltern der vierten Klasse. Sie stehen sich sehr nahe, reagieren gemeinsam auf die Probleme der Kinder und haben eine gemeinsame Strategie, um sie zu lösen. Die Lehrerin der Kinder spielt eine sehr wichtige Rolle, und die Eltern kamen auf ihr Drängen hin, eifrig mit uns zu arbeiten und sehr offen mit uns die Probleme zu kommunizieren, die sie auf individueller und familiärer Ebene haben. Die Vielfalt der Probleme ist recht gro‎ß: Es gibt zum Beispiel Kinder, die aus benachteiligten Familien kommen oder geschiedene Eltern haben.“



    Der Puls dieser besonderen ländlichen Gemeinschaft war auch deshalb zu spüren, weil die Projektaktivitäten trotz der Pandemie nicht online stattfanden, wie Daniela Apostol weiter ausführt.



    Ich habe persönliche Treffen bevorzugt. Sowohl während der Frühjahrsferien als auch während der Pandemie haben wir Online-Treffen vermieden, weil es sich um eine Aktivität handelt, bei der das direkte Treffen sehr wichtig ist. Im Grunde genommen fahren wir zwei- oder dreimal im Monat in das Dorf Ceauru, wo wir jedes Mal zwei oder drei Tage bleiben und uns mit jeder Schulklasse und den Eltern der jeweiligen Schüler treffen. Wir haben einen Psychologen, einen Direktor und einen Mentor, abhängig von der jeweiligen Aktivität. Jede Sitzung dauert zwischen 45 und 70 Minuten, je nach Thema. Wir versuchen, die Informationen aus der Psychologie und der Kunst in einem bestmöglichen Amalgam zu kumulieren und in einer für die Eltern möglichst leicht verdaulichen Formel zu präsentieren.“



    Neben der Erziehungskomponente enthält das Projekt Congruent“ auch ein Segment zur Bekämpfung von Mobbing oder Belästigung unter Kindern, ein Phänomen, mit dem die Gemeinschaft im Gorj-Dorf Ceauru vertraut war. Daniela Apostol:



    Die Kinder wussten sehr gut über dieses Phänomen Bescheid. Ich habe sie sogar gefragt, ob sie uns von einer Geschichte erzählen können, die sie im Fernsehen gehört haben oder ob sie Zeuge einer solchen Szene geworden sind. Ich habe das Gefühl, dass in dieser Schule die Schülergemeinschaft geschlossener ist, und das liegt in erster Linie an den Eltern. Ich könnte sagen, dass das Phänomen im Vergleich zur städtischen Umgebung in der ländlichen Umgebung vielleicht weniger zu spüren ist. Ihr grö‎ßtes Problem, wenn sie über dieses Phänomen sprechen, ist die mangelnde Glaubwürdigkeit, die sie vor den Erwachsenen haben, wenn sie über Mobbing sprechen, und sie leiden sehr darunter. Und ich erklärte den Eltern, dass bei Mobbing sowohl der Aggressor als auch das Opfer Opfer sind, denn der Aggressor verhält sich so, weil er in der Vergangenheit ebenfalls gemobbt wurde.“



    Nach den ersten Treffen folgt eine psychologische Beurteilung, um Fälle zu erkennen, die eine individuelle Therapie benötigen. Um das Bewusstsein zu schärfen und Mobbing auf Gruppenebene zu bekämpfen, haben sich die Initiatoren des Congruent-Projekts für die Kinotherapie entschieden. Dabei werden Filme oder Filmsequenzen angeschaut, die den Kindern, aber auch den Eltern helfen können, besser zu verstehen, was mit den Opfern, aber auch mit ihren Aggressoren geschieht. Alexandra Cojocaru:



    Ich persönlich halte die Verbindung zwischen Kunst und Psychologie für sehr wichtig. Die Filmtherapie bietet die nötigen Werkzeuge, um Begriffe zu erforschen und zu identifizieren, die in der klassischen Therapie schwieriger zu erkennen und zu besprechen sind, vor allem, wenn sie nur von kurzer Dauer ist. In diesem Projekt bieten wir mehrere Sitzungen für Kinder an. Es sind nicht viele an der Zahl, aber, ergänzt durch Filmtherapie-Sitzungen, hoffen wir, ein Ergebnis zu erzielen, das durch konventionelle Sitzungen vielleicht nur mit viel Zeitaufwand zu erreichen wäre.“



    Auch das Theater, genauer gesagt, die Umsetzung kleiner Szenen, in denen die Schüler bestimmte Rollen übernehmen, kann ihnen helfen, sich ihrer Probleme und der anderer besser bewusst zu werden. Das Congruent-Programm läuft bis Oktober 2022. Neben der Replikation in anderen Dörfern wünschen sich die Initiatoren auch die Gründung einer lokalen Aktionsgruppe, die die von Docuart konzipierten Aktivitäten übernimmt und nach dem Ende des Projekts weiterführt.



    Audiobeitrag hören:



  • Mobbing, Cyberbullying, Sexting: Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

    Mobbing, Cyberbullying, Sexting: Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

    Die Isolation und die Einschränkungen, die durch die Pandemie auferlegt wurden und die den Unterricht von der Schule ins Internet verlagert haben, haben die Kinder dazu gezwungen, mehr Zeit als üblich online zu verbringen. Diese Situation hat viele unangenehme Folgen, wie eine kürzlich durchgeführte Studie der Nichtregierungsorganisation Save the Children Romania“ zeigt. Verglichen mit der Situation vor dem Warnzustand haben jetzt 59% der rumänischen Kinder den Eindruck, dass sie zu viel Zeit im Internet oder mit digitalen Geräten verbringen. Für 22% von ihnen bedeutete die Zeit des Warnzustands auch, dass sie mehr Situationen im Internet erlebten, die sie verstörten oder sie glauben lie‎ßen, dass sie diese Inhalte nicht hätten entdecken sollen.



    Auch die Ängste der Eltern haben sich verstärkt: 55% von ihnen sind mehr als früher besorgt, dass ihre Kinder im Internet mit Erwachsenen in Kontakt kommen könnten, die versuchen, sie auszubeuten oder sexuell zu missbrauchen, während 48% sich mehr Sorgen machen, dass ihre Kinder Opfer von unangemessenen Nachrichten werden könnten. Einige dieser Schlussfolgerungen wurden aus Beschwerden gezogen, die die Organisation Rettet die Kinder“ über ein Online-Tool zur Meldung schädlicher Internetinhalte erhielt. Das auf der Website oradenet.ro verfügbare Beschwerde-Formblatt esc_ABUZ führt zu einer alarmierenden Schlussfolgerung, wie wir von Andreea Hurezeanu, der Koordinatorin des Online-Sicherheitsprogramms für Minderjährige, das von der Organisation Rettet die Kinder“ ins Leben gerufen wurde, erfahren:



    Im Jahr 2020 sind mehr als 1.500 Beschwerden eingegangen. Und bei 72 % davon ging es um Materialien, die sexuellen Missbrauch von Kindern, Kinder-Nacktheit oder Kinder in sexualisierten Posen zeigen. Wie in den Vorjahren waren die Opfer zu einem überwältigenden Teil — rund 85 % — weiblich. Und was das Alter betrifft, so waren die Kinder in 8 % der Fälle bis zu 5 Jahre alt, und 76 % waren Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Die Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen machte 14 % der Berichte aus, und 2 % betrafen Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren.“




    Die Überwachung konzentrierte sich nicht auf soziale Medien im Besonderen. Es wurden alle Webseiten berücksichtigt, auf die Kinder zugreifen und die dann als zu zugänglich für die Minderjährigen, die im Internet surfen, gemeldet wurden. Wie können Eltern angesichts dieser Situation ihre Kinder schützen? Andreea Hurezeanu gibt einige Empfehlungen:



    In den meisten Fällen sind sich die Eltern nicht bewusst, dass es Kindersicherungsprogramme gibt, die Kindern helfen, auf Inhalte zuzugreifen, die für Minderjährige geeignet sind. So kommt es, dass alle Arten von Bildern und Videos, die nicht für Kinder geeignet sind, aber trotzdem im Internet existieren, zugänglich sind. Deshalb ist es für erwachsene Nutzer sehr wichtig, zu melden, wenn sie solche verstörenden Inhalte finden. Besonders in dem Kontext, in dem wir durch die Pandemie mehr Zeit im Internet verbringen, ist die übermä‎ßige Zeit, die Kinder in der Online-Umgebung verbringen, ein erhöhtes Risiko. Wenn sie mehr Zeit im Internet verbringen, können sie mit Situationen wie Cybermobbing (Belästigung oder Aggression im Internet), Sexting, Internetsucht, Zugang zu Fake News usw. konfrontiert werden. All dies sind Gefahren, denen Kinder im Internet ausgesetzt sein können. Zum Beispiel ist Cybermobbing durch Online-Belästigung und verbale Aggression sehr verbreitet, und Rumänien nimmt einen der vorderen Plätze in der EU in Bezug auf Cybermobbing unter Kindern ein.“




    Neben elterlichen Kontrollprogrammen und nachträglichen Beschwerden sind die Eltern-Kind-Kommunikation und die Kultivierung des Vertrauens der Kinder in die Erwachsenen weitere Möglichkeiten, die hohen Risiken beim Surfen im Internet zu reduzieren. Andreea Hurezeanu noch einmal:



    In erster Linie raten wir Eltern, eine offene Kommunikation mit ihren Kindern zu pflegen. Das ist der grö‎ßte Vorteil, den Eltern haben, wenn es darum geht, die Beziehung von Minderjährigen zu dem, was im Internet passiert, zu steuern. Wenn es eine offene Beziehung und eine ständige Kommunikation zwischen dem Kind und den Eltern gibt, wird das Kind den Mut haben, seiner Mutter, seinem Vater oder anderen Personen, denen es vertraut, von den unangenehmen Ereignissen zu erzählen, die es im Internet erlebt hat. Neben der Einrichtung eines Programms zur elterlichen Kontrolle ist es notwendig, eine offene Eltern-Kind-Beziehung zu pflegen, Informationen über die Risiken im Internet zu sammeln und diese Gefahren mit Minderjährigen zu besprechen. Durch eine freundschaftliche Beziehung zu den Kindern können Eltern ihnen auch helfen, schwierige und unangenehme Momente zu überwinden, die durch bestimmte Probleme im Internet verursacht werden.“




    Genau um die Anzahl solcher Probleme zu reduzieren, hat die NGO Rettet die Kinder“ die Informationskampagne Unskippable Stories“ — Nicht überspringbare Geschichten“ — gestartet. Die Kampagne besteht aus einer Reihe von sechs Audio-Video-Clips, die Gespräche zwischen Tätern und Opfern darstellen, inspiriert von Situationen aus dem wirklichen Leben. Sie werden online in verschiedenen sozialen Netzwerken in Form von Kurznachrichten ausgestrahlt, die nicht deaktiviert oder ignoriert werden können, so wie auch die Geschichten von Kindern, die Opfer von Internetmissbrauch sind, nicht übersehen werden können.

  • Zivilgesellschaft gegen Bullying: Bekämpfung institutionell geregelt

    Zivilgesellschaft gegen Bullying: Bekämpfung institutionell geregelt

    Belästigung oder Aggression unter Kindern — oder Bullying, wie dieser Begriff auch in der rumänischen Sprache alltäglich geworden ist –, ist in den letzten Jahren zu einem in der Öffentlichkeit gut bekannten Thema geworden. Dieses negative Phänomen wurde durch Artikel in der Presse und durch Kampagnen der Zivilgesellschaft dem Publikum präsentiert und es wurde in der Öffentlichkeit diskutiert, wie man Bullying bekämpfen kann. Eine der Kampagnen hei‎ßt Cartoon Network Friendship Club“, sie wird in Zusammenarbeit mit der NGO Kindertelefon“ durchgeführt und hat bereits die fünfte Auflage erreicht. Das Motto, das die Kinder ermutigt, Schikanen zu bekämpfen, lautet: Sei freundlich, nicht böse“. Die Turnerin Cătălina Ponor, mehrfache Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin, ist die Sprecherin dieser Kampagne, die sie für sehr nützlich hält. Cătălina Ponor:



    »Sei freundlich, nicht böse« ist eine schöne Botschaft, voller Freundschaft, die uns lehrt, nicht böse, sondern freundlicher zueinander zu sein, einander zu helfen. Alles basiert auf Freundschaft. Das Kindertelefon des Kindes unterstützt die Bullying-Opfer, und ich hoffe, dass unser Motto auch bei Erwachsenen mehr Freundschaft bringt. Glücklicherweise hatte ich keine persönlichen Bullying-Erfahrungen — die Trainer und die Kollegen waren wie meine Familie. Aber ich sah Bullying-Situationen vor dem Sportsaal, wo ich trainierte, in der Nähe von Schulen oder auf der Stra‎ße, und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Es ist aber nicht in Ordnung, nicht zu wissen, was man in solchen Situationen tun sollte. Es ist viel besser, Mut zu fassen und den anderen zu sagen, was man gesehen hat. Und man muss auch die Person, die belästigt wird, unterstützen und ihr in irgendeiner Weise helfen.“




    Die NGO Kindertelefon” hilft seit vielen Jahren den Kindern, die von anderen Kindern angegriffen und misshandelt werden. Die Bullying-Opfer können die Angriffe unter der Rufnummer 116111 melden. In letzter Zeit hat es immer mehr Anrufe gegeben, es wurden Fälle von Belästigung und Bullying aufgedeckt und somit änderten sich die Statistiken auf beunruhigender Weise. Aber auch wenn die Beschwerden zahlreicher wurden, gehen die Fachleute davon aus, dass die Anrufe nur die Spitze des Eisbergs beim Phänomen Bullying darstellen. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern rufen bei 116111 an und reklamieren Bullying-Situationen im Kindergarten, was einem Anteil von 8,76% entspricht. In den Grundschulen (Klassen 1 bis 4) lag der Prozentsatz der Eltern, die Bullying gegen ihre Kinder reklamierten, bei 40,29%, in der Hauptschule (Klassen 5 bis 8) bei 48% und im Gymnasium (Klasen 9 bis 12) bei 2,95%. Mehr dazu von der Koordinatorin des Kindertelefons, Cătălina Surcel:



    Viele Eltern, die uns in solchen Situationen kontaktiert haben, hatten Kinder in der Grundschule und in der Hauptschule. Was das Geschlecht der Opfer betrifft, so waren die Kinder, deren Eltern das Kindertelefon genutzt haben, zu 70% Jungen in den Altersgruppen 3 bis 6 Jahre bzw. 7 bis 10 Jahre. Warum haben die Eltern mit unserem Verband Kontakt aufgenommen? Vor allem, um nach rechtlichen Lösungen zu suchen. Fast 65% der Anrufer brauchten Rechtshilfe. Da es jedoch keinen entsprechenden Rechtsrahmen für solche Situationen existiert, gab es auch Eltern, die bei uns Rechtsberatung suchten, um dann individuell die notwendigen Schritte zu unternehmen. Dies war in 22,86% der gemeldeten Bullying-Situationen der Fall. 14,85% der Eltern forderten die Intervention der Institutionen, die auf der Grundlage einer internen Regelung der Bildungseinrichtungen befugt sind, in Fällen von Belästigungen und Bullying im schulischen Umfeld zu intervenieren. 55,24% der Eltern hatten sich bereits bei der Schulleitung oder beim Schulinspektorat beschwert, waren aber mit den erhaltenen Antworten unzufrieden. Da es keinen nationalen Rechtsrahmen in diesem Bereich gibt, konnten auch keine Ma‎ßnahmen ergriffen werden, um Bullying-Situationen angemessen zu lösen.“




    Wenn es um Lösungen geht, wollen 44% der Eltern von Kindern, die Opfer von Bullying werden, dass die Schule durch Zwangsma‎ßnahmen gegen das gewalttätige Kind vorgeht, und 27% fordern dessen Ausschluss von der Schule. Ein durch Mobbing oder Bullying ausgelöster Schulwechsel für das Opfer nehmen 29% der Eltern in Betracht. Deshalb ist es dringend notwendig, ein Anti-Bullying-Gesetz zu verabschieden, um nicht mehr chaotisch zu handeln. Der Vorschlag zur Änderung des Bildungsgesetzes durch Ma‎ßnahmen gegen Mobbing und Bullying in der Schule wurde vom Parlament angenommen und soll vom Staatspräsidenten promulgiert werden. Die Empfehlungen des Kindertelefon-Verbandes, die nach Gesprächen mit Eltern und Kindern formuliert wurden, sind in diesem Projekt enthalten, sagt Cătălina Surcel:



    Es ist höchst notwendig, dass die Schulen Verfahren zur Identifizierung von Mobbing und Bullying entwickeln. Ferner sollten in allen Schulen des Landes spezialisierte Schulberater für Mobbing und Bullying tätig sein, die klare Befugnisse für die Lösung solcher Fälle haben. Das Bullying-Thema sollte in den Lehrplan und in die Lehrbücher für Bürgererziehung aufgenommen werden und von den Klassenlehrern in den Erziehungsstunden mit den Kindern diskutiert werden. Die Audio- und Videoüberwachung muss nicht nur in Schulen, sondern auch in Kindergärten verwendet werden. Au‎ßerdem müssen die Lehrer darauf vorbereitet sein, sich dieser Herausforderung in der Schule zu stellen. Die Gesetzesinitiative, die vom Staatspräsidenten promulgiert werden soll, beinhaltet auch diese Empfehlung. Es ist auch notwendig, die Eltern durch eine effektive Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie einzubeziehen.“




    Die Wünsche der Kinder müssen berücksichtigt werden. Die Kinder wollen vor allem gehört und verstanden werden. Sie wollen nicht, dass andere Leute ihre Probleme lösen, ohne sie zu fragen. Cătălina Surcel:



    Was Kinder wirklich nicht wollen, ist, dass die Eltern dem ersten Impuls nachgeben, indem sie zur Schule gehen, um das Problem selbst zu lösen. Die Kinder wollen zusammen mit ihren Eltern entscheiden, was zu tun sei und welche Schritte man unternehmen sollte.“




    Dies sind weitere Gründe dafür, dass die Intervention zur Bekämpfung des Mobbing- und Bullying-Phänomens institutionell geregelt und nicht auf dem Niveau der individuellen Abklärungen belassen wird.

  • Cyberbullying unter Jugendlichen: Opferzahl besorgniserregend hoch

    Cyberbullying unter Jugendlichen: Opferzahl besorgniserregend hoch

    Studien zufolge weigert sich fast die Hälfte der jungen Internetnutzer, an Online-Gesprächen teilzunehmen — aus Angst, belästigt zu werden. Rumänien liegt an zweiter Stelle in der EU in puncto Anzahl der Frauen, die im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IT&C) arbeiten. Darüber hinaus griffen im Jahr 2017 81% der Mädchen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren aufs Internet täglich zu. Junge Männer im gleichen Alter griffen vergleichsweise in einem Prozentsatz von 82% aufs Internet zu. Doch sobald wir auf die Teilnahme junger Leute in Rumänien an verschiedenen Aussprachen im Internet Bezug nehmen, gehen die Prozentsätze stark zurück. Sie liegen deutlich unter dem EU-Durchschnitt: Lediglich 16% der jungen Frauen und 20% der jungen Männer zeigten sich interessiert, Erfahrungen und Ideen im Internet auszutauschen, nachdem sie einen Presseartikel oder einen Blogbeitrag gelesen hatten.



    Der Mangel an Interesse kann einerseits dadurch erklärt werden, dass sich die jungen Europäer allgemein wenig für Politik interessieren und auch nicht besonders bereit sind, sich sozial zu engagieren. Allerdings zeigen die Umfragen, dass der scheinbare Mangel an Interesse auch andere Ursachen haben kann. 12% der 15-jährigen Mädchen innerhalb der EU wurden durch verschiedene Internetmitteilungen gemobbt und eingeschüchtert. Vergleichsweise erhielten nur 7% der Jungen ähnliche Mitteilungen.



    Bitdefender Rumänien führte letztes Jahr eine ähnliche Umfrage in Rumänien durch. Die Ergebnisse zeigten, dass 4 von 5 Jugendlichen im Alter von bis zu 18 Jahren Ziel von Onlinebelästigungen gewesen seien. Fachleute vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) bemerkten eine Verknüpfung zwischen der Internetgewalt oder dem Cyberbullying und der Zurückhaltung junger Menschen, vor allem Mädchen, ihre Meinungen auszudrücken: 51% der Mädchen und 42% der Jungen weigern sich, an Internetdebatten teilzunehmen, nachdem sie Opfer von Cyberbullying waren. Mit mehr Einzelheiten dazu Blandine Mollard, EIGE-Expertin:



    Es gibt klare Indikatoren, die darauf hinweisen, dass junge Frauen ihr Online-Verhalten entsprechend anpassen, nachdem sie Opfer von Onlinebelästigungen sind. Sie bringen sich in keinen Internetaussprachen mehr ein und nehmen an keinen Gesprächen mehr teil. Junge Männer passen ihr Verhalten auch entsprechend an, allerdings in einem geringeren Ma‎ße als die Mädchen. Junge Leute — Mädchen wie Jungs — verbringen viel Zeit im Internet. Sie lesen Nachrichten, bilden sich eine Meinung über die Welt und drücken verschiedene Meinungen aus. Junge Frauen machen jedoch weniger Gebrauch von der Möglichkeit, sich in diesem virtuellen Raum einzubringen. Sie bleiben viel mehr passiv und verpassen somit die Gelegenheit, diesen Raum durch ihre Meinungen zu formen. Andererseits haben wir es derzeit mit einer durchaus aktiven Jungengeneration zu tun. Die Jungs drücken ihre Meinungen viel mehr im Internet aus. Allerdings sind sie vielmehr untereinander vernetzt und tauschen sich nur wenig mit den Mädchen aus. Daher findet nur selten ein Meinungsaustausch zwischen Jungs und Mädchen statt.“




    Darüber hinaus sind nur wenige Jugendliche bereit, zuzugeben, dass sie dem Cyberbullying zu Opfer gefallen sind und sich deshalb weigern, ihre Meinungen weiterhin offen auszudrücken. Laut dem Psychologen Nansi Lungu berücksichtigen die Studien nur die Jugendlichen, die offen zugegeben haben, dass sie online gemobbt wurden. Das Phänomen sei wahrscheinlich viel ausgebreiteter, als die Statistiken es zeigen. Die Angreifer sind in der Regel junge Leute im gleichen Alter wie das Opfer. Der ursprüngliche Angriff wird im Regelfall von einem Unbekannten ausgelöst. Am schlimmsten sei, dass ein Angriff einen anderen nach sich zieht. Das Opfer wird demnach einem Gruppen-Bullying ausgesetzt, erklärt der Psychologe Nansi Lungu. Die Auswirkungen können verheerend für das Opfer sein:



    Der Jugendliche versteht in der Regel nicht, warum er angegriffen wird. Er kann mit der plötzlichen Hasswelle gegen ihn nichts anfangen. Die Auswirkungen können langwierig sein. Denn gerade in diesem Alter entwickeln sich die jungen Menschen psychisch. Angriffen dieser Art kann nicht vorgebeugt werden. Sie werden nämlich per Zufall ausgelöst. Und, wie gesagt, es entsteht eine Kettenreaktion. Die Angriffe vermehren sich und werden immer aggressiver.“




    Die Hauptursachen für Onlinebelästigungen in Rumänien sind auf die Kleidung und auf das Aussehen zurückzuführen. 67% der Angriffe nehmen auf diese zwei Aspekte Bezug. Weitere Gründe des Cyberbullyings sind die Hobbys und die Alltagsbeschäftigungen der jungen Leute (30%), die finanzielle Lage der Familie, aus der die jungen Menschen stammen (13%), Schulergebnisse (12%) und sexuelle Ausrichtung (8%). Die Gründe für Cyberbullying fallen mit den Ursachen des klassischen Bullyings, im realen Leben, zusammen. Das Cyberbullying ist eigentlich nur eine Verlängerung dessen, was im wirklichen Leben passiert. Womöglich zugespitzt in einiger Hinsicht. Ein Beispiel hierfür sind die Schönheitsstandards, so Blandine Mollard:



    Schönheitsstandards gibt es überall. Und es gab sie schon immer, sie kamen nicht mit dem Internet auf. In der Offline-Welt, auf der Stra‎ße, bei der Arbeit, sieht man jedoch eine Vielfalt von Menschen, verschiedene Körper und Kleidungsstils. In den sozialen Netzwerken kann es allerdings vorkommen, dass eine einzige Typologie vorherrscht. Und das kann sich auf einen negativ auswirken. Es handelt sich also um Intensität, um Ausma‎ß. Alles hängt von der Zeit ab, die die jungen Menschen im Internet verbringen.“




    Onlinebelästigungen kann in Wirklichkeit nicht vorgebeugt werden. Der Vorgang ist nämlich unvorhersehbar und hängt häufig von den Umständen ab. Die Gründe, die vermutlich zum Cyberbullying führten, sind oft lediglich ein Vorwand zur Ausübung von Gewalttaten. Daher ist es wichtig, prompt darauf zu reagieren. Die Bildung spiele ebenfalls eine wesentliche Rolle dabei, so Nansi Lungu:



    Die Angreifer werden in der Regel nicht durch Gegenargumente entmutigt, sondern viel mehr durch die Anzahl der Personen, die sich einschalten, um das Opfer zu verteidigen. Aus diesem Grund ist der Vorgang umso besorgniserregender. Denn wir können uns nicht mit einem besonderen sozialen Zusammenhalt rühmen. Die Kinder kennen kaum Vorbilder, die den Schwächsten verteidigen. Die Schule bringt ihnen zwar dieses Verhalten bei, allerdings nur förmlich. Innerhalb der Gesellschaft haben sie leider nicht die Gelegenheit, so etwas zu sehen. Oft verwandeln sich sogar die Opfer zu Angreifern, wenn der Zusammenhang passt. Solange wir die Verbreitung derartiger Aggressionen online und offline hinnehmen, wird es genug Menschen geben, die der Angreifer-Gruppe beitreten werden. Warum sie das tun? Sie spüren, dass sie auf dieser Weise stark sind und kein Opfer werden können. Die Einstellung der Zuschauer, der Zeugen sollte auch ausgebildet werden. Denn sie sollten viel häufiger eingreifen.“

  • Le harcèlement psychologique sur le lieu du travail

    Le harcèlement psychologique sur le lieu du travail

    Tout le monde est familiarisé avec la notion de harcèlement sexuel. Tel n’est pas le cas pour le harcèlement psychologique au travail, même si le concept gagne du terrain à mesure que les victimes de mobbing – terme anglais désignant ce type d’intimidation ou d’agression – se font toujours plus nombreuses.

    Selon l’étude menée en 2011 par l’Institut de recherche sur la qualité de vie, 25,7% des répondants ont affirmé qu’au moins un collègue avait été offensé par des camarades ou par ses supérieurs. Seulement 7,4% ont pourtant déclaré avoir été vexés eux-mêmes. Enfin, 41% des sondés ont reconnu que le chef ou leurs collègues ont l’habitude de hausser le ton. Malheureusement, on ne dispose pas de statistiques récentes, même si, depuis 2015, il existe en Roumanie aussi un encadrement juridique du mobbing. En effet, c’est en 2015 que l’on a modifié la législation relative à l’égalité de chances et adopté la loi 229 stipulant que le harcèlement psychologique au travail serait dorénavant pénalisé, car considéré comme un délit. Voici les explications de l’avocat Costel Gâlca : « On parle de harcèlement psychologique quand on a affaire à une action fréquemment répétée pendant une période assez longue. Ensuite, il faut que les faits de l’agresseur soient avérés et prouver que les agissements de ce dernier ont porté atteinte à l’honneur et à la dignité de l’employé »

    Costel Gâlcă est un des premiers avocats roumains à avoir tiré la sonnette d’alarme au sujet de ce phénomène. Il nous a parlé de certains cas qui ont abouti devant la justice : « Depuis l’adoption en 2015 de la loi, ont en a jugé trois. Les magistrats ont reconnu l’existence du harcèlement psychologique sur les lieux de travail. Alors que dans le premier cas la cible humaine était consultant dans une société multinationale, les deux autres victimes étaient des managers, respectivement l’adjoint au directeur général d’une institution financière et le directeur du plus grand département d’une compagnie. Ce qui veut dire que le harcèlement psychologique ne concerne pas une certaine catégorie de salariés ou un certain niveau de la hiérarchie professionnelle ; il peut se manifester sur n’importe quel palier, à commencer par la base ».

    Hormis les effets destructifs sur le parcours de carrière, le mobbing a aussi des retombées d’ordre psychologique, qui s’accompagnent souvent de réactions somatiques. Le psychologue Flori-Ana Andronache détaille ces aspects : « Ce type de harcèlement s’insinue, se manifeste subtilement, de sorte que, le plus souvent, la victime est incapable de saisir dès le début ce qui est en train de lui arriver. Tout commence par un conflit, qui se transforme, petit à petit, en terreur psychique. La victime commence à perdre l’appétit de travailler, devient irascible, confuse et a le sentiment de perdre le contrôle de soi. Il peut y avoir des conséquences encore plus graves, dont l’anxiété, la déprime, les attaques de panique ou les insomnies. S’y ajoutent, des fois, des effets somatiques, tels les irritations de la peau, les dermatites, les troubles gastro-intestinaux, la perte de poids ou au contraire la boulimie nerveuse. Ce qui pire est, les relations interpersonnelles se dégradent elles aussi » .

    Ceci étant, de plus en plus d’employés font appel à l’accompagnement psychologique. Flori-Ana Andronache se souvient d’une mère, qui, de retour au travail après son congé – maternité, a été surprise de l’accueil que lui ont réservé les collègues : « Elle a eu à subir le harcèlement de ses collègues obligées de reprendre ses tâches en l’absence d’un remplaçant pendant son congé – maternité. Elles ont commencé par ne pas répondre à son salut. Ces agissements ont culminé par la demande de son supérieur de faire des enregistrements comptables à la limite de la légalité. Comme elle a refusé de le faire et qu’elle était déjà fragilisée par la pression psychologique de l’équipe, la réaction de la partie adverse est devenue encore plus agressive. Au moment où elle est venue chercher de l’aide, soit quelques années plus tard, la dépression était déjà installée »

    L’avocat Costel Gâlcă conseille aux employés qui ne se rendent pas compte dès le début qu’ils sont victimes de mobbing de se demander si oui ou on ce qui leur arrive relève d’une conduite normale en matière de relations professionnelles. Costel Gâlcă : « Est-il normal qu’une fois arrivé à l’aéroport, avec toute l’équipe, le manager se ravise brusquement et vous dise que vous ne partirez plus? Bien sûr que non, car vous n’y êtes pour rien. Ou bien comment interpréter le fait que le directeur adjoint d’une compagnie soit installé au bout du couloir, loin du reste de l’équipe, dans un vestiaire désaffecté des chauffeurs, à côté des toilettes? Enfin, comment expliquer l’absence de votre nom du site de présentation de la compagnie au sein de laquelle vous travaillez, alors que tous vos collègues y sont mentionnés? Une autre facette du mobbing est l’isolement professionnel, soit la situation où la personne ciblée ne se voit plus assigner de tâches».

    La loi actuelle est insuffisante quand il s’agit de sanctionner le mobbing. De l’avis des spécialistes, elle devrait être complétée par des articles portant sur la réparation du dommage moral et sur les modalités de prévenir l’intensification du phénomène du mobbing. Costel Gâlcă : « Les sommes que les entreprises multinationales ont été obligées de payer à titre de dommages moraux sont dérisoires. La loi ne stipule pas que ces montants soient proportionnels avec la valeur économique de la société qui a exercé le harcèlement. Voilà pourquoi on envisage de mettre en place un système censé protéger tant le travailleur que la compagnie, dès les premiers signes de harcèlement. Car, en fin de compte, intenter un procès au harceleur ne sert à rien quand on a déjà plongé dans la dépression ».

    Le Parlement de Bucarest est en train d’examiner un projet législatif comportant justement ces aspects du harcèlement psychologique sur le lieu de travail.

  • Mobbing or psychological bullying at the workplace

    Mobbing or psychological bullying at the workplace

    While sexual harassment has been a familiar concept for some time, mobbing or psychological bullying at the workplace is only now growing more and more familiar, especially since the number of victims is considerable. According to a 2011 survey by the Quality of Life Research Institute, 25.7% of respondents said one of their colleagues was offended by other colleagues or bosses, but only 7.4% admitted to having been offended themselves. At the same time, 41% of the respondents admitted that their boss or colleagues yell at each other at the workplace.



    Unfortunately there are no recent statistics related to mobbing, which was introduced in the Romanian legislation in 2015. After amending the law on equal opportunity and criminalizing harassment under Law 229 of 2015, Romania now has the legislative means to punish harassment and discrimination at the workplace. Costel Gâlcă is a lawyer and he told us more on this issue:



    Costel Gâlcă: “Psychological bullying takes place over an extended period of time. Also, the acts of a bully need to be evident, and to infringe on the honour and dignity of an employee. These are the main elements that define mobbing as an offence in Romania.



    Costel Gâlcă is one of the first lawyers in Romania to draw attention to this phenomenon and to represent the first victims in court. Here he is back at the microphone with details on these cases:



    Costel Gâlcă: “Since 2015, when the law was passed, three already famous cases have been tried, and the courts ruled they were cases of psychological bullying at the workplace. In the first case, the bullied person was an advisor working for a multinational company, while in the other two cases people in the top management were involved, namely the deputy general manager of a bank and the director of the biggest department in the respective company. Mobbing does not target only a specific category of employees or only a certain level in a professional hierarchy. It emerges at all levels starting with the bottom one.



    Leaving aside the destructive effects on ones professional development, mobbing also has psychological consequences which, in most of the cases, involve somatic reactions. Psychologist Flori-Ana Andronache will give us more details on the impact of psychological harassment on a person:



    Flori-Ana Andronache: “Harassment is quite subtle and insidious most of the times, and the victims are rarely aware of whats happening to them from the very beginning. Generally it starts with a conflict which then gradually develops into psycho-terror in the workplace. Some of the consequences that may appear include the reluctance to come to work, a state of irritation, confusion, the feeling of losing ones self-control. Sometimes the consequences are even more serious. People develop symptoms of anxiety and depression, panic attacks, insomnia, etc. There are also somatic effects, such as skin irritation, dermatitis, gastro-intestinal problems, rapid weight loss or weight gain, all incurred by this type of stress. The life of the respective person changes not only at a strictly personal level, but also in terms of the relationship with family and friends.



    Given this situation, an increasing number of employees seek psychological counselling. Some of them went to Flori-Ana Andronaches medical office. She told us about a case in which one of her patients, a mother, returned from maternity leave to deal with an unexpected attitude from her co-workers. Flori-Ana Andronache:



    Flori-Ana Andronache: “She went back to work and she started being mobbed by her colleagues because while she was away they had to take over her duties, as no replacement was hired during her maternity leave. So her colleagues resented her. It all started with things like not being answered back when she greeted them and not including her into any correspondence. It culminated with her being asked by her immediate superior to make some accounting entries that were not exactly legal. Her refusal to do so and her already vulnerable position due to previous harassment triggered an even more adverse reaction. She only sought psychological counselling a few years after this episode, when the symptoms of depression were already present.



    Lawyer Costel Galca has advised the employees who dont understand from the very beginning that they are victims to mobbing to ask themselves whether what is happening to them is part of normal behaviour at work. Costel Galca:



    Costel Gâlcă: “Is it normal that once at the airport with the whole team and a valid ticket in your hand to be told by your manager that you cannot go anymore, that you should stay while all the others leave? Of course not, since you didnt do anything wrong. Is it normal for a companys deputy manager to have the office at the other side of a hallway, far away from all colleagues, next to the toilet? Is it normal to be missing from the companys website, you alone, of all employees? Professional harassment is another aspect of mobbing. A person that is no longer wanted in a company does not receive any tasks anymore.



    Although the current law does punish mobbing, experts say it needs additional provisions for prevention and the payment of damages.



    Costel Gâlcă: “I have identified two situations. The amounts that multinational companies had to pay in damages are ridiculously small. At present, a Romanian judge is not prepared to order the payment of damages in keeping with the economic value of the company that has lost the case. A protection system is being drawn up for both the employee and the company, which should sanction this offense from its first signs, because by the time victims go to court they are already destroyed psychologically.“



    A draft law on psychological harassment at work is currently being discussed in Parliament.


    (translated by: Lacramioara Simion, Elena Enache)

  • Mobbing sau agresare psihică la serviciu

    Mobbing sau agresare psihică la serviciu

    Dacă hărţuirea sexuală e un concept cu care
    societatea s-a familiarizat demult, hărţuirea psihologică la locul de muncă
    începe, la rândul său, din ce în ce mai mult să fie cunoscută. Mai ales că
    victimele mobbingului – aşa cum este denumit în engleză acest tip de intimidare
    sau agresiune – nu sunt puţine. Conform unui studiu din 2011 al Institutului de
    Cercetare a Calităţii Vieţii, 25,7% dintre
    respondenţi au declarat că un coleg a fost o­fen­sat de alţi colegi sau şefi,
    însă când a venit vorba de propria per­soană doar 7,4% au declarat că au fost
    jigniţi. În acelaşi timp 41% dintre subiecţi au recunoscut că şeful sau colegii
    ţipă unii la alţii la locul de muncă. Din păcate statistici recente nu există,
    mai ales că din 2015, mobbingul este şi inclus în legislaţia românească.

    Prin
    modificarea legii privind egalitatea de şanse şi introducerea hărţuirii ca
    infracţiune prin legea 229/2015 s-a creat şi în România baza le­gislativă
    pentru sancţionarea
    hăr­ţuirii şi
    discriminării la locul de muncă. Despre acest aspect am stat de vorbă cu avocatul Costel
    Gâlcă. Prin
    hărţuire psihologică se înţelege o acţiune care este suficientă de lungă. În
    acelaşi timp, faptele hărţuitorului trebuie să fie vădite, ele trebuie să aducă
    atingere onoarei şi demnităţii salariatului. În principiu acestea sunt
    condiţiile prin care se identifică mobbingul în România.



    Costel Gâlcă se numără printre
    primii avocaţi din România care au atras atenţia asupra acestui fenomen şi au
    reprezentat primele victime în instanţă. Detalii despre aceste cazuri ni le
    oferă acum Costel Gâlcă: Din 2015, de la adoptarea legii, au fost judecate
    deja trei cazuri celebre în care instanţele de judecată au constatat că există
    hărţuire psihologică la locul de muncă. În primul caz, cel hărţuit era un
    simplu consultant al unei multinaţionale, dar în celelalte două cazuri e vorba
    de persoane aflate în managementul de top: un director general adjunct al unei
    bănci şi de directorul celui mai mare departament din compania respectivă.
    Hărţuirea psihologică nu vizează numai o anumită categorie de angajaţi sau
    numai un anumit nivel al ierarhiei profesionale, ci apare la toate nivelurile
    începând cu cel mai de jos.


    Lăsând la o
    parte efectele distrugătoare asupra evoluţiei profesionale a cuiva, mobbingul
    are şi consecinţe psihologice de cele mai multe ori însoţite de reacţii somatice.
    Psihologul Flori-Ana Andronache ne detaliază amprenta pe care o lasă asupra
    unei persoane hărţuirea psihologic: Apare insidios, hărţuirea
    fiind de cele mai multe ori una subtilă, victima rareori putând fi conştientă
    încă de la început de ceea ce i se întâmplă. Lucrurile încep cu un conflict şi
    evoluează treptat către psiho-teroare la locul de muncă. Pot să apară
    consecinţe de genul: lipsă de chef de a mai veni la serviciu, stare de iritare,
    confuzie, senzaţia pierderii controlului de sine. Se poate merge până la
    consecinţe serioase când viaţa persoanei este afectată la nivel psihopatologic:
    dezvoltă simptomatologie anxios-depresivă, atacuri de panică, insomnii, etc.
    Apar efecte somatice: iritaţii ale pieţii, dermatite, probleme
    gastro-intestinale, pierderi rapide în greutate sau invers din cauza mâncatului
    pe fond nervos. Nu doar la nivel strict individual se schimbă viaţa persoanei,
    ci se deteriorează şi relaţiile cu familia, cu prietenii.



    Ca urmare a acestei situaţii, din ce în ce mai mulţi
    angajaţi apelează la consiliere psihologică. Unii dintre ei au ajuns la
    cabinetul condus de Flori-Ana Andronache, cum ar fi o mamă care, la întoarcerea
    din concediul de maternitate, a avut parte de o atitudine surprinzătoare din
    partea colegilor. Flori-Ana Andronache: S-a întors la serviciu
    şi iniţial, a început hărţuirea din partea colegelor pentru că ele au trebuit,
    parţial, să o substituie la locul de muncă, nefiind angajat un înlocuitor pe
    durata concediului de maternitate. Adunaseră resentimente, căci volumul lor de
    muncă fusese mai mare. Totul a început prin fapte de genul: nu-i răspundeau la
    salut şi nu o includeau în corespondenţa destinată echipei sale. Hărţuirea a
    culminat cu faptul că i s-a cerut din partea şefului ierarhic să facă nişte
    înregistrări contabile care nu erau tocmai conform legii. Refuzând lucrul
    acesta şi având deja poziţia vulnerabilizată din cauza hărţuirii precedente,
    reacţia adversă a fost şi mai agresivă. De-abia după câţiva ani, a venit la
    consiliere psihologică, după ce simptomatologia depresivă era deja instalată.



    Avocatul Costel Gâlcă îi sfătuieşte pe angajaţii
    care, la început, nu realizează că sunt victime ale mobbingului să se întrebe dacă ceea ce li se întâmplă face parte
    dintr-o conduită normală a relaţiilor de muncă sau nu. Costel Gâlcă: Este normal ca ajuns pe aeroport
    cu întreaga echipă şi biletul deja cumpărat, eu să fiu lăsat acolo de către
    manager care-mi spune ca eu să rămân şi ei să plece? Sigur că nu-i normal, doar
    nu eram vinovat de nimic. Este normal ca tu director adjunct al unei companii
    să fii pus la capătul culoarului departe de restul colegilor, într-un fost
    vestiar al şoferilor, lângă toaletă? Este normal să nu mai figurezi pe site-ul
    de prezentare al companiei, tu fiind singurul eliminat de pe aceast listă?
    Izolarea profesională este iarăşi un aspect al hărţuirii. Cel care nu mai este
    dorit în firmă nu mai primeşte nimic de lucru.


    Deşi
    actuala lege este suficientă pentru sancţionarea mobbingului, specialiştii
    consideră că este nevoie de o completare privind plata daunelor morale şi
    prevenirea acutizării hărţuirii. Costel Gâlcă: Am identificat din practică două situaţii.
    Sumele pe care au fost obligat multinaţionalele să le plătească drept daune
    morale sunt derizorii. În momentul de faţă, judecătorul român nu e pregătit
    pentru a acorda daune morale proporţional cu valoarea economică a societăţii
    care a hărţuit. Se gândeşte un sistem de protecţie a salariatului, dar şi a
    companiei, în amonte, de la primele semne ale hărţuirii. Degeaba ajungi la
    tribunal, în ultima instanţă, dacă tu eşti deja distrus din punct de vedere
    psihic. Important este să nu se ajungă la tribunal.


    Momentant,
    în Parlament, se discută un proiect de lege care se referă tocmai la aceste
    aspecte privind hărţuirea psihologică la locul de muncă.

  • Mobbing am Arbeitsplatz: Rumäniens Justiz hat nur wenig Erfahrung mit dem Phänomen

    Mobbing am Arbeitsplatz: Rumäniens Justiz hat nur wenig Erfahrung mit dem Phänomen

    Konflikte lassen sich in den meisten Fällen friedlich und erwachsen aus der Welt schaffen. Oft liegen auch nur einfache Missverständnisse vor. Komplexer und schwieriger wird jedoch es beim Thema Belästigung und üble Nachrede am Arbeitsplatz — oder kurz: Mobbing. Mobbing oder Mobben steht im engeren Sinn für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln“. Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen in der Regel ständig bzw. wiederholt und regelmä‎ßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen, beispielsweise in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit. Der Begriff Mobbing ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Englischen to mob“ entstanden. Das Verb to mob“, von dem das Wort Mobbing abgeleitet ist, bedeutet zunächst allgemein belästigen, anpöbeln“. Das deutsche Wort Mob“, das ebenfalls aus dem Englischen entlehnt ist, bezeichnet eine aufgewiegelte Volksmenge sowie allgemein Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“.



    2011 führte das Institut zur Forschung der Lebensqualität in Rumänien eine Umfrage zum Thema Mobbing“ durch. 25,7% der Befragten erklärten, sie hätten gesehen, wie ein Arbeitskollege von anderen Kollegen oder von Vorgesetzten beleidigt wurde. Wenn es aber um die eigene Person ging, erklärten nur 7,4%, sie seien selbst Mobbingopfer gewesen. 41% der Befragten haben zugegeben, dass der Chef oder die Kollegen am Arbeitsplatz schimpfen oder brüllen. Neuere Umfragen gibt es leider nicht, aber ab 2015 wurde das Mobbing auch in Rumänien strafbar. Mit der Änderung des Gesetzes über Chancengleichheit wurde Belästigung, Schikanieren und Diskriminierung am Arbeitsplatz (mit einem Wort Mobbing“) nach den strafgesetzlichen Vorschriften unter Strafe gestellt. Dazu der Rechtsanwalt Costel Gâlcă:



    Mobbing wird bezeichnet als eine ‚konfliktbelastete Situation‘, die zwischen Kollegen oder Vorgesetzten und Untergebenen stattfindet. Mobbing am Arbeitsplatz wird dabei stets mit einem Ziel durchgeführt — nämlich mit der zielgerichteten Belästigung und Ausgrenzung des betroffenen Opfers. Die Täter, auch Mobber genannt, sehen sich dann oft am Ziel, wenn der Gemobbte schlie‎ßlich das Handtuch wirft und durch Kündigung das Unternehmen verlässt. Um ein strafrechtliches Verfahren einzuleiten, muss man Beweise dafür bringen, dass Mobbing auf längere Zeit ausgeübt wurde und dass der Mobber durch seine Taten die Ehre und die Würde des Gemobbten verletzt hat.“




    Costel Gâlcă ist einer der ersten Rechtsanwälte in Rumänien, die auf das Phänomen Mobbing aufmerksam machten und Mobbingopfer vor Gericht vertreten haben:



    Seit 2015, als das Gesetz verabschiedet wurde, gab es mindestens drei brisante Fälle von Psychoterror am Arbeitsplatz. Im ersten Fall war der Gemobbte Berater bei einem multinationalen Unternehmen und in den anderen zwei Fällen ging es um Top-Manager, nämlich um den stellvertretenden Geschäftsführer einer Bank und um den Leiter der grö‎ßten Abteilung eines Gro‎ßunternehmens. Der psychische Terror, die Belästigung, die Demütigung werden gegen alle Kategorien von Mitarbeitern ausgeübt, von den niedrigsten Angestellten bis zu den obersten Etagen der Hierarchie.“




    Abgesehen von der Zerstörung der professionellen Karriere hat das Mobbing auch psychosomatische Folgen. Die Psychologin Flori-Ana Andronache erläutert die Wirkung des Mobbings auf das Opfer:



    Es fängt relativ harmlos an. Das Mobbing beginnt in den meisten Fällen subtil, dem Opfer wird in der ersten Phase gar nicht bewusst, dass ihm etwas Schlimmes geschieht. Es beginnt mit einem banalen Konflikt, der nach und nach eskaliert und zum Psychoterror am Arbeitsplatz wird. Mit der Zeit hat der (die) Gemobbte keine Lust mehr, zur Arbeit zu kommen, er (sie) fühlt sich ständig irritiert und nervös, Konfusion tritt ein, der (die) Gemobbte hat den Eindruck, dass er (sie) die Selbstkontrolle verliert. Mit der Zeit treten ernsthafte psychopathologische und somatische Probleme ein, mit schweren Folgen für das Leben des Mobbingopfers: Angstzustände, Depressionen, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Hautirritationen, Hautausschläge, Magenbeschwerden, Gewichtsverlust durch psychischen Stress oder Gewichtzunahme durch Frustessen. Das Mobbingopfer muss nicht nur als Individuum leiden — auch die Beziehungen zur Familie und zu den Freunden werden schwieriger.“




    Infolge solcher Situationen suchen immer mehr gemobbte Arbeitnehmer psychologische Beratung. So zum Beispiel eine junge Mutter. Als sie vom Mutterschaftsurlaub zurück zur Arbeit ging, stie‎ß sie auf eine überraschende Reaktion der Arbeitskolleginnen. Die Psychologin Flori-Ana Iordache hat sich mit dem Fall beschäftigt:



    Die junge Dame ist zur Arbeit zurückgekehrt, und da begannen die Kolleginnen, sie zu mobben. Die Kolleginnen waren frustriert, weil sie die Arbeit der Kollegin hatten übernehmen müssen — der Arbeitgeber hatte während des Mutterschaftsurlaubs keine Ersatzarbeitskraft eingestellt. Nun wollten sie sich dafür an die junge Frau rächen: Sie wurde nicht mehr begrü‎ßt und sie wurde auch von der E-Mail-Liste des Arbeitsteams gestrichen. Alles explodierte in dem Moment, als der Chef von ihr verlangte, gewisse Buchhaltungseintragungen zu machen, die nicht legal waren. Die Frau lehnte es ab, und weil sie durch das bereits existierende Mobbing in einer verletzlichen Position war, wurde sie viel aggressiverer Reaktionen ausgesetzt. Die gemobbte Frau wurde depressiv, und erst nach einigen Jahren, als die Depression bereits fortgeschritten war, kam sie zur psychologischen Beratung.“




    Auch wenn in Rumänien das Mobbing per Gesetz unter Strafe gestellt ist, bestehen die Experten auf weitere, ergänzende Ma‎ßnahmen wie das Bezahlen von Schmerzgeld und die Mobbing-Prävention. Der Rechtsanwalt Costel Gâlcă dazu:



    Aus meiner Erfahrung mit Mobbing habe ich zwei Situationen erkannt: Die Summen, die von den multinationalen Unternehmen als Schmerzgeld bezahlt werden müssen, sind lächerlich. Zurzeit haben die rumänischen Richter nicht die notwendigen juristischen Mittel, um die Gro‎ßunternehmen zur Entrichtung eines Schmerzgeldes zu zwingen, das in einem korrekten Verhältnis mit dem wirtschaftlichen Wert des Unternehmens steht. Zweitens planen die Fachleute auch ein System, das schon ab den ersten Mobbing-Anzeichen sowohl die Angestellten als auch das Unternehmen schützen sollte. Es lohnt sich gar nicht, vor Gericht zu ziehen, wenn man schon psychisch kaputt ist. Wichtig ist, das die Mobbing-Situation schnell erledigt wird, so dass man nicht mehr vor Gericht muss.“

  • Bullying in der Schule: Auch tatenlose Zuschauer sind Opfer

    Bullying in der Schule: Auch tatenlose Zuschauer sind Opfer

    In Rumänien werden in der Schule drei Kinder von zehn in ihrer Gruppe von Gleichaltrigen gemobbt. Drei Kindern von zehn wird mit Prügel gedroht, während ein Kind von vier vor den Mitschülern gedemütigt wird. Das erfahren wir aus einer Studie der NGO Salvaţi Copiii“ (Rettet die Kinder“). Oana Niculae, Kinderpsychiaterin, kennt die Details:



    Was mir persönlich Sorgen macht, ist die Tatsache, dass mehr als 70% der Kinder aussagen, dass sie Zeugen einer Gewalttat waren. Meiner Meinung nach ist jedes Kind, das an derartigen Vorkommnissen beteiligt ist oder nur zuschaut, ein Opfer. Unsere Kinder sind leider regelmä‎ßig Zuschauer und Zeugen der Bullying-Taten, vielleicht sogar wöchentlich.“




    Wie reagieren die Eltern eines gemobbten Kindes? Ana Maria Mitruş, Autorin des Blogs meseriadeparinte.ro, sagte, dass ihre ältere Tocher, die jetzt in die fünften Klasse geht, Ziel einer Schickanierung gewesen sei:



    Meine Tochter war das Opfer einiger älteren Schülerinnen. Es ging um Bosheiten, die die Hierarchie unter den Kindern bestimmen sollten. Die älteren Schüler lassen die kleineren nicht dorthin gehen, wo die Älteren lernen. Wenn diese in einem Klassenraum im zweiten Stock Unterricht haben, dann dürfen die Kleinen nicht hinauf. Wenn sie Sport haben, dann werden sie von den Siebt- oder Achtklässlern nicht in den Umkleideraum gelassen. Meine Tochter hat sich daher immer von zu Hause aus für Sport umgezogen. Jeder tut, was er kann.“




    Die Mutter wollte die Schulleitung und die Eltern dazu bringen, eine Lösung zu finden. Leider hatte sie keinen Erfolg. Ana Maria Mitruş hat ihrer Töchter beigebracht, die Hilfe eines Erwachsenen einzufordern, anstatt selber Gewalt anzuwenden. Einmal hat eine ihrer Töchter dennoch aggressiv geantwortet, sie ging aber später zur Mutter und erzählte ihr alles. Ana Maria Mitruş dazu:



    Es war ein kleiner Konflikt und es passierte Gott sei Dank nichts Schlimmes. Ich habe keine Angst, dass sie die Gewalt als Lösung sieht. Auch wenn die Gewalt als erste mögliche Reaktion erscheinen mag, werden sie diese nicht gebrauchen. Ich habe Vertrauen zu meinen Töchtern und denke, sie werden, so wie ich es ihnen nahegelegt habe, die Hilfe eines Erwachsenen fordern. Ich kann mich aber nicht darauf verlassen. Ich spreche oft mit den Lehrern und Trainern. Unsere Kinder sind wir. Wir sind verantwortlich, wenn sie Gutes oder Schlechtes tun.“




    Man müsse die Gewaltquelle in der Familie suchen. Die Schule sollte die Ausweitung der Gewalt, die in letzter Zeit leider zugenommen habe, bekämpfen, meint die Kinderpsychiaterin Oana Niculae:



    Ein glückliches Kind wird nicht aggressiv sein. Wir sollten laut Fachleuten die Ursachen des aggressiven Verhaltens in der Familie suchen. Die meisten Gewalttaten haben die Angst und nicht den Zorn als Ursache. Die negativen Emotionen äu‎ßern sich immer durch Aggressivität. Die Freude, jemanden zu verletzten, hat ihre Wurzel in der direkten persönlichen Erfahrung, verletzt oder Opfer der Gewalt anderer gewesen zu sein.“




    Laut der Studie der Stiftung Salvaţi Copiii“ bemerken die Kinder, dass die Erwachsenen dieses Phänomen tolerieren und sehr wenig eingreifen. Schon ab 2004 gibt es Versuche, das Phänomen der Aggressivität bei Kindern unter Kontrolle zu halten. Das Institut für Bildungswissenschaften hatte damals eine erste Studie über die Gewalt in den Schulen veröffentlicht. Ciprian Fartuşnic, Direktor des Institutes, dazu:



    Als wir die erste Studie durchgeführt haben, war die Gewalt nicht korrekt und klar definiert. Wenn die Polizei nicht kam und wenn kein Blut floss, dann gab es keine Gewalttat. Der Konflikt nur als ein Streit unter Kindern. Die erste Strategie fu‎ßt auf den Ergebnissen der ersten Studie. Es war nur eine Rahmenstrategie. Jede Schule sollte sich nach diesem Rahmen orientieren und ihre eigene Strategie herausarbeiten. Leider wurde das nicht umgesetzt und wir haben im Jahre 2006 zusammen mit der UNICEF eine Broschüre für die Schuldirektoren herausgegeben, um sie anzuleiten, wie sie eine Anti-Gewalt-Strategie in der Schule entwickeln können. Leider passierte schon wieder fast nichts in diese Richtung. In 2010 haben wir zusammen mit der Stiftung »Salvaţi Copiii« und dem Bildungsministerium ein nationales Bildungsprogramm für Schuldirektoren und Lehrer herausgearbeitet, das ihnen zeigt, wie sie dieses Phänomen schrittweise angehen sollen. Das Projekt wurde 2011 beendet. In einigen Landkreisen haben in ein paar Schulen konkrete Aktionen gegen die Gewalt stattgefunden. Wir wollen aber wissen, ob diese Aktionen direkte Auswirkungen hatten, ob sie zur Minderung dieses Phänomens geführt haben.“




    Effizienter als die Bekämpfung ist natürlich die Vorbeugung der Gewalt. In den Schulen sollen die Erwachsenen schon bei den ersten Zeichen einer Aggression eingreifen.