Tag: Moment of Silence

  • Hörerpostsendung 17.4.2016

    Hörerpostsendung 17.4.2016

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Bei uns in Bukarest ist endlich der Frühling eingezogen, auch wenn das April-Wetter seine Kapriolen schlägt und uns nach tagelangem Sonnenschein immer wieder mit Regen überrascht. Anfang der Woche war ich kurz in Berlin — dort war es nicht richtig sonnig oder warm, aber zumindest vogelgezwitschermä‎ßig war der Frühling auf jeden Fall schon da. Mir ist nämlich etwas Lustiges passiert. In den zwei Nächten, die ich im Hotel verbrachte, hat mich ein Singvogel punktgenau um halb fünf morgens mit seinem lauten Zwitschern aufgeweckt, das sich jede drei bis fünf Sekunden wiederholte und im Innenhof widerhallte. Der Gesang war so schön, dass ich ihn mit dem Handy aufgezeichnet habe — und hier hören Sie gleich eine Kostprobe:





    Schön, nicht wahr? Andere Aufzeichnungen, die ich im Internet fand, legen nahe, dass es sich um eine Amsel gehandelt haben muss. Wenn man aber zu nachtschlafender Zeit aufgeweckt wird — vor allem wenn man am nächsten Tag arbeiten muss –, ist es nicht mehr so lustig. So habe ich dann wie ein Gro‎ßstadtneurotiker à la Woody Allen reagiert — ich klappte das Fenster zu und machte den Fernseher an, um für ein paar Stunden wieder einschlafen zu können.




    Und jetzt zu Hörerzuschriften. So richtig frühlingshaft will es auch nicht im Taunus werden. Dort ist unser Hörer Lutz Winkler zu Hause, und folgende Zeilen schickte er uns per E-Mail:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    auch in diesem Monat möchte ich neben dem Empfangsbericht einen kleinen Hörerbrief schreiben.



    Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht. Der Empfang der Kurzwellensendungen ist nach der Zeit- und Frequenzumstellung gut, die Verständlichkeit ist ausgezeichnet.



    Ich freue mich auf den Frühling, obwohl der Wind noch kalt durch den Taunus bläst. Aber wenn sich die Sonne blicken lässt, so ist es bereits schön warm und es lockt der Garten zum Aufräumen. Mittlerweile blühen auch die ersten Blumen und es ist immer wie ein kleines Wunder.



    Besonders gefallen mir die Beiträge aus Temeswar — sie berichten sehr oft und ausführlich über diese Stadt. Temeswar und die Magnolien (da habe ich gleich noch ein Bild mit einem blühenden Magnolienbaum gesucht) und die Kultur. Die Berichte über das kulturelle Leben sind für mich erstaunlich — zumal Rumänien immer in Deutschland als armes und rückständiges Land dargestellt wird. Aber das kulturelle Leben scheint doch etwas anderes widerzuspiegeln. Ich finde es auch immer erstaunlich, wie viel Kultur und kulturelle Angebote es in den neuen Bundesländern gibt. Wir leben nun knapp 18 Jahre in Hessen, aber die Quantität und die Qualität der Ausstellungen Konzerte und der kulturellen Aktionen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen lässt mich neidisch dorthin blicken.



    Temeswar ist aber auch ein wirtschaftlicher Hotspot — oder ist dies aktuell nicht mehr so? Welche Industrie und welche Firmen gibt es dort zurzeit? Vielleicht könnten Sie mal darüber berichten.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Temeswar gehört zu den Entwicklungszentren des Landes, und die Wirtschaft hier befand sich seit 2004 in einer Boomphase, der die Wirtschaftskrise ab 2007 allerdings auch stark zugesetzt hat. Vor der Wende war die Region von der Lebensmittelverarbeitung, der Leder- und Textilindustrie geprägt. In den 1990er Jahren veränderte sich die Wirtschaftsstruktur der Stadt, mit neu angesiedelten Wachstumssektoren wie Elektro- und Baumaschinenindustrie, Automobilzulieferer und der IT-Branche. Auf der Liste der deutschen Direktinvestoren stehen unter anderem die Zulieferer der Automobilindustrie Continental, VDO Automotive, Dräxlmaier, C. Rob. Hammerstein sowie Kromberg & Schubert, die hier vor Ort produzieren. Die Firma Linde stellt technische Gase her. Die Honold Logistik Gruppe betreibt eines der grö‎ßten Logistikzentren in Rumänien bei Temeswar. Die Schweizer Firmen Nestlé und ABB sind mit Produktionsanlagen vertreten. Auch US-amerikanische Firmen wie Coca Cola, Delphi, Procter & Gamble und Solectron sind hier ansässig, ebenso wie der weltgrö‎ßte Schweinezucht- und Schweinefleischverarbeitungskonzern Smithfield Foods. Andere internationale Firmen wie Flextronics und Philips haben auch hier Produktionsstätten errichtet. 2012 eröffnete Microsoft in Temeswar ein Support-Büro, nach Bukarest das zweite seiner Art in Rumänien. Das Zentrum für technischen Support in Temeswar bietet seine Dienstleistungen für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Und schlie‎ßlich sind in Temeswar rund 35 Banken ansässig.




    Von Wolfgang Waldl aus Wien erreichte uns ein Brief, der wohl in unserer Ablage untergetaucht war oder sonstwie im Rundfunk herumirrte, denn abgeschickt worden war er schon im Februar und laut Poststempel hat er nur zwei Tage bis Bukarest gebraucht. Wie auch immer, Herr Waldl bezog sich auf eine damals gehörte Sendung:



    In einer Sendung sprachen Sie über das Theater in Jassy, das Helmer und Fellner erbaut haben. Da musste ich schmunzeln, da dieses Büro viele Theater in der österreichisch-ungarischen Monarchie — meist nach identen Plänen — gebaut hat. In Wien ist es z.B. das Volkstheater (ehem. Deutsches Volkstheater) im 7. Bezirk. Aber z.B. auch an der Adria, in Rijeka, vormals Fiume, steht ein Theater im fast gleichen Stil von den beiden. Mich fasziniert es immer wieder, was in dieser Zeit geleistet wurde, vor allem viel Schönes und Bleibendes.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Waldl. Ja, Helmer und Fellner waren äu‎ßerst umtriebig und bauten Theatergebäude quer durch Europa, und zwar auch au‎ßerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie, wie das Theater in Jassy beweist. Das Architekturbüro der beiden war am Bau von insgesamt 48 Theatergebäuden in Europa beteiligt. Der Boom an Theaterbauten um 1900 förderte eine solche Spezialisierung. Ma‎ßgeblich war der Wunsch des Bürgertums nach eigenen Bühnen. Hinzu kamen verschärfte Sicherheitsbedingungen bezüglich des Feuerschutzes (vor allem nach dem Ringtheaterbrand von 1881); die neuen Brandschutzma‎ßnahmen machten Umbauten notwendig.



    Im heutigen Rumänien sind au‎ßer dem erwähnten Bau in Jassy gleich mehrere Theatergebäude dem Architektenduo zu verdanken: das Nationaltheater in Temeswar (das ursprünglich Franz-Josef-Stadttheater hie‎ß und später stark verändert wurde), das heutige Staatstheater in Oradea (Gro‎ßwardein) und das Nationaltheater in Klausenburg. Und auch in der heute zur Ukraine gehörenden Stadt Czernowitz in der Nordbukowina wurde ein Theater von Helmer und Fellner entworfen.




    Frank Bresonik ist in Gladbeck, im nördlichen Ruhrgebiet, zu Hause. Er schickte uns einen Postbrief, in dem er sich über das Fortbestehen unserer Sendungen freut und auch eine Frage stellt:



    Es freut mich sehr, dass Sie nicht nur durch Ihre deutschsprachigen Radiosendungen, sondern auch auf schriftlichem Wege den Kontakt zur mir weiterhin aufrecht erhalten möchten. Auch mir liegt viel daran, die langjährige Beziehung zu RRI weiterhin auszubauen.



    Im kommenden Mai 2016 trägt das nordische Land Schweden einen weiteren Song Contest aus. Sehr gerne würde ich von Ihnen erfahren, ob auch Rumänien an dem internationalen Musikwettbewerb teilnehmen wird und, falls es so ist, mit welchem musikalischen Beitrag.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Bresonik. Rumänien ist in der Tat mit einem Song am Eurovision Song Contest vertreten, die rumänischen Zuschauer haben die Wahl bereits im März getroffen. Das Lied werden Sie gleich hören, doch zunächst verlese ich schnell noch die Postliste.



    Briefe erhielten wir von Günter Jacob, Christoph Paustian und Hanns Georg Hegner (wenn ich die Handschrift des zuletzt Genannten richtig entziffern konnte). E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Anna und Bernd Seiser, Lutz Winkler und Horst Kuhn.



    Und jetzt zum rumänischen Konkurrenten für den Eurovision Song Contest. Es handelt sich um eine Pop-Rock-Ballade von Ovidiu Anton mit dem Titel Moment of Silence“ (zu deutsch: Augenblick der Stille). SG sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören und überlässt Sie Ovidiu Anton und seinem Song Moment of Silence“.







    Audiobeitrag hören:





  • Ovidiu Anton wird Rumänien beim Eurovision Song Contest 2016 vertreten

    Ovidiu Anton wird Rumänien beim Eurovision Song Contest 2016 vertreten

    Das nationale Finale wurde in diesem Jahr in einer malerischen Stadt im Norden Rumäniens organisiert. Von den sechs Finalisten wurde der Song ‘Moment of Silence von den meisten Fernseh-Zuschauerinnen und -Zuschauer zum Favoriten gewählt. Ovidiu Anton hoffte schon vor seinem Aufritt auf einen Sieg:




    “Ich bin ein Sieger. Ich hoffe immer, dass ich gewinnen werde. Ich komme zu jedem Wettkampf mit diesem Gedanke. Ich bin da, um mein Lied ‘Moment of Silence vorzusingen. Wenn ihr, und ich beziehe mich auf das rumänische Publikum, glaubt, dass ihr euch in diesem Song wiederfindet, dann wünsche ich mir, euch in Schweden zu vertreten.




    Die Hoffnung des jungen Sängers wurde dank der Abstimmung des Publikums Realität: Ovidiu Anton wird Rumänien beim Eurosong Contest in Stockholm vertreten. Viele sahen in seinem Rock Song eine Huldigung an den 63 Opfer der Brandkatastrophe vom Nachtklub Colectiv, in der auch Mitglieder der dort konzertierenden Rocktruppe ihr Leben verloren haben. Ovidiu Anton hat sie aber widersprochen. ‘Moment of Silence ist kein Gedenklied. Das Lied richtet sich an jene, die heute da sind. Der Song wurde nach dem Brand vom Colectiv komponiert, als zig Tausend Rumänen auf die Straße gingen, um die Trägheit, die Gleichgültigkeit und die Korruption der Vertreter der Behörden anzuzeigen. ‘Moment of Silence wendet sich an alle Menschen, die einzigen die Recht auf ihr eigenes Leben haben. ‘Niemand hat das Recht unsere Seelen zu gebrauchen um unklare, trübe Interessen zu gewinnen. Wir müssen zusammen kämpfen, für das was uns gehört, für die Wahrheit fügte der Sänger hinzu. Ovidiu Anton hat eine Botschaft an diejenige gerichtet, die seiner Meinung nach über die Kultur in Rumänien herrschen und diese in trockenes Gras umgewandelt haben: “wir sind keine Herde. Wir sind keine Wölfe. Wir schlafen nicht. Wir sind hier präsent und sind mächtig!, hob Anton hervor.




    Eurovision Song Contest 2016 wird in Schweden am 10. 12. und 14. Mai organisiert. Es beteiligen sich 43 Länder, um drei mehr als im vergangenen Jahr. Rumänien wird in dem zweiten Halbfinale vom 12. Mai neben Albanien, Bulgarien, Dänemark, Georgien, Slowenien, Norwegen, der Ukraine, Belgien, Lettland, Weißrussland, Irland, der Schweiz, Mazedonien, Australien, Litauen, Polen, Israel und Serbien auftreten. Das Finale wird am 14. Mai stattfinden. Rumänien debütierte bei Eurovision im Jahre 1994. Es belegte zwei Mal den dritten Platz. Das war die beste Leistung unseres Landes beim europäischen Wettbewerb. Seit der Einführung der Halbfinale zählt Rumänien unter den sechs Ländern, die kein Finale fehlgeschlagen haben.

  • Romania in the Eurovision Song Contest

    Romania in the Eurovision Song Contest

    Ovidiu Anton will represent Romania at the 2016 Eurovision Song Contest. He was designated by televoting on Sunday evening, following the points he received from the public, at the end of the national final hosted by the beautiful city of Baia Mare, in northern Romania. Out of 6 music pieces running in the competition, Ovidiu Anton’s “Moment of Silence” became favourite with most of the voters. Before going to the stage, the singer was very hopeful.



    Ovidiu Anton: “I am a winner and, ahead of each battle, I hope to be triumphant. This is what I think before entering a competition. I have come here to share with you my song, ‘Moment of Silence’, and if you, the Romanian public, believe that this melody represents you, when hearing it on stage, I would very much like to represent you.”



    The result of the televoting was clear, and the young performer’s hope became certainty: Ovidiu Anton will go to Stockholm. Many considered his rock piece homage paid to the 63 victims of the devastating fire, which broke out at the Colectiv nightclub in Bucharest last year. Members of the band performing on stage when the tragedy struck were also among the victims. However, Ovidiu Anton, has denied that! “Moment of Silence” is not a homage paying song, but, as he says, it addresses all those “who are here, today”.



    Composed after the Colectiv deadly fire, when tens of thousands of Romanians took to the streets to denounce the authorities’ inertia, indifference and corruption, “Moment of Silence” speaks to all people, the only masters of their lives. “Nobody has the right to use our souls to serve their obscure interests. We should remember that it is us who matter, we should fight together for everything that is ours, for the truth”, the soloist also said.



    Ovidiu Anton has also conveyed a message to all those who, in his opinion, “have taken Romanian culture in their grip and turned it into nothing: we are neither a flock of sheep, nor wolves, we are not sound asleep, we are here and we are strong!”, the singer has also underlined. This year, the European song contest will be held in Sweden, on May 10th, 12th and 14th.



    43 countries are running in this year’s edition of the contest, that is three more than in the previous. Romania will participate in the second semi-final, scheduled for May 12, alongside Albania, Bulgaria, Denmark, Georgia, Slovenia, Norway, Hungary, Ukraine, Belgium, Latvia, Belarus, Ireland, Switzerland, Macedonia, Australia, Lithuania, Poland, Israel and Serbia. The finals is due on May 14th.



    Since 1994, when it took part in the Eurovision song contest for the first time, Romania ranked third in the final classification, two times, this being the best performance of the Romanian musicians participating in the European contest. Since the introduction of the semi-finals, Romania is among the six countries, that have never missed the final.





  • Cine reprezintă România la Eurovision

    Cine reprezintă România la Eurovision

    Ovidiu Anton va reprezenta România la Eurovision 2016. A fost ales, duminică seara, prin televoting, în urma punctajului primit de la public în cadrul finalei unei selecţii naţionale organizate la Baia Mare, oraş pitoresc din nordul ţării. Din şase piese rămase în concurs, cea a lui Ovidiu Anton — ‘Moment of Silence’ — a fost preferata majorităţii votanţilor. Înainte de a urca pe scenă, interpretul spera în victorie: “Sunt un învingător şi, la fiecare bătălie, sper să câştig. Cu gândul acesta vin. Am venit aici să vă arăt melodia mea, ‘Moment of Silence’, iar dacă voi, publicul român, credeţi că veţi fi reprezentaţi de această piesă când o veţi auzi acolo pe scenă, îmi doresc să merg să vă reprezint.”



    Rezultatul televotingului a fost edificator, iar speranţa tânărului artist a devenit certitudine: Ovidiu Anton va merge la Stockholm. Mulţi au văzut în piesa lui rock un omagiu adus celor 63 de victime ale incendiului devastator de anul trecut, din clubul bucureştean Colectiv, printre morţi numărându-se inclusiv membri ai trupei care concerta în seara tragediei. Ovidiu Anton i-a contrazis însă! ‘Moment of Silence’ nu este o piesă comemorativă. Se adresează — după cum a spus el — ‘celor care sunt astăzi, aici’.



    Scrisă după incendiul de la Colectiv, când zeci de mii de români au ieşit în stradă pentru a denunţa inerţia, indiferenţa şi corupţia autorităţilor, ‘Moment of Silence’ le vorbeşte tuturor oamenilor, singurii stăpâni pe vieţile lor. ‘Nimeni nu are dreptul să folosească sufletele noastre pentru a obţine interese obscure. Trebuie să ne amintim că noi contăm, trebuie să luptăm împreună pentru ce e al nostru, pentru adevăr’ — a precizat solistul.



    În egală măsură, Ovidiu Anton a transmis un mesaj celor care, în opinia sa, ‘au pus laţul pe cultura din România şi au transformat-o într-o iarbă seacă: noi nu suntem turmă, noi suntem lupi, nu dormim, suntem aici, suntem puternici!’ — a mai punctat interpretul.



    Anul acesta, concursul cântecului european se va desfăşura în Suedia, pe 10, 12 şi 14 mai. În competiţie s-au înscris 43 de ţări, cu trei mai multe decât la ediţia precedentă. România va participa în a doua semifinală a concursului, cea din 12 mai, alături de Albania, Bulgaria, Danemarca, Georgia, Slovenia, Norvegia, Ucraina, Belgia, Letonia, Belarus, Irlanda, Elveţia, Macedonia, Australia, Lituania, Polonia, Israel şi Serbia. Finala va avea loc pe 14 mai.



    Din 1994, când a debutat la concursul Eurovision, România s-a plasat de două ori pe locul 3, aceasta fiind, de altfel, cea mai bună performanţă la concursul european. De la introducerea semifinalelor, România este printre cele şase ţări care nu au ratat nicio finală.