Tag: Mondkirche

  • Oradea – die multikulturelle Stadt in Nordwestrumänien

    Oradea – die multikulturelle Stadt in Nordwestrumänien

    Unsere heutige Reise geht in den Nordwesten Rumäniens, nämlich nach Oradea (dt. Gro‎ßwardein, ung. Nagyvarad). Oradea liegt am östlichen Rand der Gro‎ßen Ungarischen Tiefebene am Fluss Crişul Repede (dt. Schneller Kreisch). Das Stadtzentrum ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt. Am Nordostrand der Stadt enden die Ausläufer des Apuseni-Gebirges. Das Gebiet ist damit eine Übergangszone zwischen hügeligem Relief und Ebene. Die Innenstadt zeichnet sich durch schmale, mittelalterliche Gassen aus, die Oradea zum romantischen Reiseziel machen. Die Gebäudearchitektur beeindruckt durch die raffinierte Eleganz. Zahlreiche Hotels, Restaurants und Cafés warten darauf, ihre Gäste willkommen zu hei‎ßen.



    Die Stadt Oradea war auch in der Vergangenheit ein bedeutender Bezugspunkt in der Region. Sie war schon immer ein wichtiges Kultur- und Handelszentrum. Im Mittelalter gab es in der Burg eine Sternwarte. Die dort arbeitenden Astronomen verwendeten den Meridian der Stadt Oradea als Nullmeridian. Die Stadt wurde erstmals urkundlich im Jahr 1113 erwähnt. Die ersten Vermerke über die Burg sind dagegen auf das Jahr 1241 zurückzuführen. Im Mittelalter lebten mehrere Volksgruppen in der Burg zusammen. Dadurch lässt sich die ethnische Vielfalt der Bevölkerung von heute erklären — Rumänen, Ungarn, Alt-Österreicher, Slowaken, Juden, Russinen und Türken leben hier friedlich zusammen.



    Bei einem Stadtrundgang können die Besucher viele bedeutende Denkmäler entdecken. In der Innenstadt gibt es zahlreiche alte, schöne Gebäude. Manche wurden sogar im 16. Jahrhundert errichtet. Der Wiener Architekt Franz Anton Hillebrandt entwarf die bedeutendsten Gebäude im Barockstil. In diesem Zusammenhang ist das Barockschloss repräsentativ. Die historische Altstadt zeichnet sich durch die im Jugendstil erbauten Gebäude aus, wie z.B. das Staatstheater, das Rathaus, das Apollo-Palais, die Sternfestung, das Haus Poynár oder das Palais Moskovitz. Sehenswert sind auch einige orthodoxe sowie römisch-katholische Kirchen in der Stadt. Manche von ihnen beherbergen auch ein hausinternes Museum.



    Die orthodoxe Mondkirche“ (rum. Biserica cu Lună), offiziell Kirche zur Entschlafenen Muttergottes“ (rum. Biserica Adormirea Maicii Domnului), erbaut im barocken bis klassizistischen Baustil, fertiggestellt 1790, sollte auf jeden Fall nicht verpasst werden. Wahrzeichen ist ein Mechanismus im Turm, der anhand einer Kugel die aktuelle Mondphase anzeigt. Der Turm ist 55 m hoch, wobei die Kugel einen 3 m gro‎ßen Durchmesser hat.



    Ebenfalls in der Innenstadt befinden sich das Staatstheater und die Philharmonie. Interessierte Besucher, Kultur- und Musikliebhaber können sich abends im Konzertsaal entspannen oder einer Aufführung beiwohnen. Theateraufführungen gibt es sowohl in rumänischer wie auch in ungarischer Sprache. Die meisten Aufführungen beginnen um 19 Uhr.

  • Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Der Landkreis Bihor rühmt sich mit Städten, die eine reiche Geschichte haben, mit Dutzenden von Kirchen und Architekturdenkmälern, mit tiefen und dichten Wäldern, mit besonderen Höhlen und typischen Gebirgsdörfern. Die Bewohner dieser Landesgegend bewahren eine authentische Lebensweise. Die Kreishauptstadt ist Oradea (Gro‎ßwardein), eine kosmopolitische Stadt mit einer mannigfaltigen Kultur und Religion. Die Burg Oradea, die heute restauriert wird, wurde zum ersten Mal 1241 urkundlich erwähnt, als die Bewohner sich gegen einen tatarisch-mongolischen Angriff verteidigen mussten. Unter den Gebäuden mit einem hohen historischen Wert zählen das Barock-Palais, das Rathaus in Oradea, das Justiz-Palais, das Finanz-Palais, das Schwarze-Adler-Palais, das Apollo-Schloss, das Stern-Schloss, das Moskovits-Schloss, die Mondkirche und die Römisch-Katholische Kathedrale.



    Şoran Zdraur vom nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung in Bihor war an der Tourismusmesse Rumäniens anwesend und sagte uns, welche Sehenswürdigkeiten in Bihor zu besuchen sind:



    In der Nähe von Oradea liegt der berühmte Badekurort Băile Felix. Weitere attraktive Gegenden sind Padiş und Glăvoi, wo zahlreiche Höhlen besucht werden können. In Padiş können die Touristen die Höhlen Chişcău und Meziad besichtigen.“




    Eine der bekanntesten Höhlen in Bihor ist Ungurul Mare, wo der grö‎ßte Bronzeschatz zu finden ist. Hier wurden auch Spuren aus dem Neolithikum während in Meziad Töpfe aus der vorhistorischen Zeit entdeckt wurden. Ebenfalls hier lebt die bedeutendste Fledermauskolonie in Europa. Vadu Crişului ist die erste Höhle, die für Touristen eingerichtet wurde. Die Höhlen Gălăşeni und Cetăţile Rădesei dürfen nur mit Reiseleiter besucht werden und sind schwer zugänglich.



    Eine weitere Attraktion sind die Kirchen und Kathedralen. Die Holzkirche in Peştiş in der Nähe der Stadt Aleşd ist eine der ältesten Sehenswürdigkeiten des Landkreises Bihor. 1797 wurde die Kirche neugebaut, während die Malerei 1810 fertig war. 1862 wurde die Holzkirche rückverfestigt, als der Turm wiedererrichtet wurde. Die Holzkirche in Peştiş hat eine ganz unterschiedliche Architektur im Vergleich zu den anderen Kirchen in der Region. Ihre Struktur ist ganz aus Holz. Der Text, der beim Eingang in Lateinisch geschrieben ist, erinnert an die Zeitspanne, in der sie gebaut wurde.



    Şoran Zdraur erzählt uns nun über die Winterbräuche im Kreis Bihor, wo die Traditionen gut bewahrt werden:



    Jungen- und Kinderscharen gehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Sie spielen Trompetengeige. Die Dorfbewohner sammeln sich in Scharen und gehen durch die Dörfer. Der Brauch hei‎ßt Țurca. Sie spielen einen Reigen, eine Polka und singen ein Weihnachtslied. Wir erwarten sie, liebe Gäste, im Kreis Bihor, dem schönsten rumänischen Kreis, wo sie viele touristische Attraktionen erwarten.“