Tag: Mord

  • Nachrichten 14.08.2024

    Nachrichten 14.08.2024

    In Bukarest gehen die Ermittlungen im Fall der verdächtigen Todesfälle im St. Pantelimon-Krankenhaus weiter. Im Frühjahr waren dort eine große Zahl von Patienten innerhalb weniger Tage verstorben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft liegen Beweise vor, die auf einen direkten Zusammenhang zwischen der Behandlung und dem Tod eines 54-jährigen Patienten hindeuten. Zwei Ärztinnen der Intensiv-Station wurden wegen schweren Mordes und versuchten Mordes, beides vorsätzliche Straftaten, in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft des Bukarester Gerichts habe bereits vor den Enthüllungen über die niedrige Noradrenalin-Dosis in der ATI-Abteilung des Pantelimon-Krankenhauses fünf verdächtige Todesfälle in der medizinischen Abteilung untersucht und damals Obduktionen angeordnet. Die daraus resultierenden Informationen würden derzeit von den Ermittlern geprüft, um festzustellen, ob sie für das eingeleitete Strafverfahren wegen schweren Mordes relevant sind. Die Staatsanwaltschaft teilte außerdem mit, dass sie im Laufe der Jahre Berichte über verdächtige Todesfälle von Patienten erhalten habe, die in mehreren Krankenstationen in Bukarest, darunter auch „St. Pantelimon“, aufgenommen wurden.

    Dutzende von Drohnen der ukrainischen Streitkräfte haben in der vergangenen Nacht die russische Region Woronesch angegriffen, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Es gab keine Verletzten, aber mehrere Gebäude und Autos wurden beschädigt. Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod verhängte den Ausnahmezustand, da der ukrainische Beschuss die Lage in der Region äußerst schwierig gemacht habe. Wjatscheslaw Gladkow sagte, die täglichen ukrainischen Angriffe hätten Häuser zerstört und Zivilisten getötet. In der ukrainischen Region Sumi hingegen wurden nach Angaben der örtlichen Verwaltung durch russischen Beschuss mindestens ein Zivilist getötet und zwei weitere verletzt. Unterdessen setzen die Kiewer Truppen einen groß angelegten grenzüberschreitenden Angriff in der russischen Region Kursk an der Westgrenze Russlands fort. 74 Siedlungen in dem Gebiet werden inzwischen von den Kiewer Streitkräften kontrolliert, wie der ukrainische Präsident Wolodimir Zelenski erklärte. Er sagte auch, dass sich Hunderte von russischen Soldaten während des ukrainischen Einmarsches in die Region ergeben hätten. Analysten zufolge hat Russland die höchsten Verluste seit Beginn des Krieges zu beklagen, weshalb Moskau gezwungen war, die Rekrutierungsprämien zu erhöhen, um eine weitere Mobilisierung zu vermeiden.

    Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt, auch wenn das Regime in Teheran zunächst die Ergebnisse der Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen abzuwarten scheint. Der Iran und seine nichtstaatlichen Verbündeten in der Region, vor allem die Hisbollah, hatten Israel nach der Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh und eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Rache geschworen. Der als unmittelbar bevorstehend angekündigte Angriff auf Israel ist bisher verschoben worden. Andererseits hieß es aus Kreisen der iranischen Führung, man warte das Ergebnis des für Donnerstag in Doha anberaumten Spitzentreffens zwischen den vermittelnden Ländern und Israel ab, von dem noch nicht klar ist, ob die Hamas daran teilnehmen wird. Der Iran hat jedoch offiziell erklärt, dass der Angriff auf Israel im Falle eines Scheiterns des Treffens nicht verschoben wird und noch in dieser Woche stattfinden wird. Das für Donnerstag in Doha angesetzte Treffen wird als „letzte mögliche Chance“ bezeichnet. Allerdings sehen selbst die vermittelnden Länder die Begegnung nicht als erfolgversprechend an. Die US-Regierung verstärkt unterdessen ihre Bemühungen, Israel und die Hamas zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen zu bewegen. US-Präsident Joe Biden sagte, eine solche Vereinbarung könnte den Iran davon abhalten, Angriffe auf Israel zu starten.

    Sport/Fussball: Der rumänische Pokalsieger Corvinul Hunedoara spielt heute im Rückspiel der Vorrunde der UEFA Conference League auswärts gegen den FC Astana aus Kasachstan. Die Rumänen mussten sich zu Hause mit 1:2 geschlagen geben. Ein weiteres rumänisches Team, der CFR Klausenburg, trifft am Donnerstag, ebenfalls im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Conference League, auf den israelischen Verein Maccabi Petach Tikva, der im Hinspiel in Bulgarien mit 0:1 unterlag. Am Dienstag schied der rumänische Meister FCSB durch eine 2:3 (0:3)-Niederlage gegen den tschechischen Klub Sparta Prag im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde in Bukarest aus der Champions League aus. Der FCSB zieht in die Play-offs der Europa League ein, wo er auf den österreichischen Verein LASK Linz treffen wird. Das Hinspiel findet am 22. August auswärts statt, das Rückspiel am 29. August in Bukarest.

    Wetter: Die Hitzewelle hält an, auch die Nächte werden in diesen Gebieten tropisch sein, mit Mindesttemperaturen von 21-22 Grad. Heute ist der Himmel wechselhaft, mit zeitweiliger Bewölkung in den Bergregionen, im Westen und in der Mitte des Landes Der Wind weht schwach bis mäßig. In Bukarest werden die Höchsttemperaturen 35-36 Grad betragen.

  • Gewalt gegen Frauen:  Barometer für 2022 zeigt  differenziertes Bild

    Gewalt gegen Frauen: Barometer für 2022 zeigt differenziertes Bild





    Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine dramatische Realität in allen europäischen Ländern, und sie macht auch vor Rumänien nicht halt. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergriffen, um die Täter zu bestrafen und Frauen vor Übergriffen zu schützen, die sich hauptsächlich gegen sie richten. Dazu gehören z.B. einstweilige Verfügungen und Tätern das Tragen von elektronischen Armbändern aufzuerlegen.



    Die von der rumänischen Polizei erfassten Daten über häusliche Gewalt zeigen, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 18 507 Frauen Opfer von Gewalt wurden, darunter 18 Fälle von Mord, 13 Mordversuche und 12 801 Körperverletzungen. Experten sind jedoch der Ansicht, dass die vorhandenen Daten nach wie vor nicht aussagekräftig sind, da sich die Statistiken nur auf körperliche Gewalt beziehen, ohne die anderen Arten von Gewalt gegen Frauen zu berücksichtigen, die im rumänischen Gesetz beschrieben sind. Ionela Băluță, Professorin an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Bukarest und Mitverfasserin des Barometers für geschlechtsspezifische Gewalt im Jahr 2022, erklärt, warum umfassende Informationen notwendig sind:



    Im Mittelpunkt dieses Barometers steht die Gewalt gegen Frauen. Wie wir in der einleitenden Studie dargelegt haben, war unser Anliegen, auf die Art und Weise einzugehen, wie das Phänomen sowohl im akademischen Bereich als auch im politischen Diskurs betrachtet und erklärt wird. Übrigens hat Rumänien ja auch die Istanbul-Konvention ratifiziert und im vergangenen Jahr eine erste Bewertung vorgenommen. Dieses Übereinkommen verfügt über einen internationalen Überwachungs- und Bewertungsausschuss namens GREVIO, der Länderberichte erstellt. Und im Länderbericht über Rumänien ist einer der Punkte, der von den GREVIO-Experten nachdrücklich als negativ hervorgehoben wird, die Erhebung von Daten. Wenn wir den online verfügbaren und in einschlägigen Kreisen bekannten GREVIO-Bericht lesen, dann stellen wir fest, dass wir keine handfesten Daten über Gewalt gegen Frauen haben. Dies ist eines der grö‎ßten Probleme, denn wir können keine angemessenen politischen Ma‎ßnahmen fordern, wenn wir nicht genau wissen, wie das Phänomen Gewalt gegen Frauen tatsächlich gewichtet ist. Zweitens wird dadurch auch deutlich, dass die Geschlechterperspektive in der Art und Weise, wie die rumänischen Behörden die Gesetzgebung geändert und die öffentliche Politik gestaltet haben, nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wird.“



    Das vom FILIA-Zentrum (einer feministischen NGO) koordinierte und durch einen Zuschuss der deutschen Botschaft in Bukarest finanzierte Gender Violence Barometer 2022 ist erst die zweite Studie zu diesem Thema seit 2003. Damals hie‎ß die Untersuchung Barometer für häusliche Gewalt“ und hatte somit einen engeren Begriff im Mittelpunkt. Dennoch sei es möglich, die 20 Jahre auseinanderliegenden Daten zu vergleichen, sagt die Politikwissenschaftlerin Ionela Băluță:



    Ich glaube nicht, dass wir nach diesem Vergleich sagen können, dass wir einen spektakulären Fortschritt in Bezug auf das Bewusstsein, die Sensibilisierung und die Ablehnung von Gewalt gegen Frauen erzielt haben. Die Toleranz gegenüber körperlichen Übergriffen hat sich in der Tat deutlich verschoben. Es wäre ziemlich bösartig, Schläge, Ohrfeigen und sogar Beleidigungen nicht als körperliche Übergriffe zu bezeichnen. Selbst aus unserem Barometer geht hervor, dass diese Erscheinungsformen als Formen der Gewalt anerkannt werden. Im Vergleich zu 2003 hat der Grad der Ablehnung stark zugenommen. Im Allgemeinen werden diese Formen der Gewalt von mehr als 80 % der Bevölkerung abgelehnt, was 2003 noch nicht der Fall war. Bei den weniger bekannten Formen der Gewalt, die jedoch im Gesetz verankert sind, d.h. soziale Gewalt, wirtschaftliche Gewalt und psychologische Gewalt, ist hingegen nur eine leichte Zunahme der Ablehnung zu verzeichnen. Es ist nicht viel, aber es sind immerhin sieben Prozent. Ich möchte Ihnen ein Beispiel nennen. Gegenwärtig halten etwa 25 % der Befragten es für kaum oder gar nicht schlimm, wenn eine Frau ihr Geld nicht nach Belieben ausgeben darf, wenn eine Frau nicht ohne Begleitung ihres Partners aus dem Haus gehen darf oder wenn eine Frau keinen Freundeskreis haben darf.“




    Weitere Daten des Barometers zur Gewalt gegen Frauen zeigen ein in Teilen der Bevölkerung ebenfalls rückständiges Bild: 19 % der Befragten halten es für kaum oder überhaupt nicht verwerflich, wenn eine Frau vergewaltigt wird, nachdem sie zugestimmt hat, in das Haus eines Mannes mitzugehen, und 12 % finden es nicht verabscheuenswert, wenn eine aufreizend gekleidete Frau vergewaltigt wird. Ionela Băluță kommentiert:



    Wenn wir uns die Einstellung zu Vergewaltigungen ansehen, werden die in der Bevölkerung weit verbreiteten Stereotype sehr deutlich. Und je niedriger das Bildungsniveau oder je patriarchalischer die Werte sind, desto besorgniserregender sind die Prozentzahlen. Selbst wenn die Befragten beispielsweise eine Vergewaltigung für inakzeptabel halten und diese von der Mehrheit als sehr schwerwiegende Straftat angesehen wird, wollten wir herausfinden, was die Menschen denken, die eine andere Einstellung dazu haben. Denn auf die Frage, was sie davon halten, wenn eine Frau vergewaltigt wird, nachdem sie zugestimmt hat, mit einem Mann zu ihm nach Hause zu gehen, kommt die Antwort, dass es in so einem Fall nicht mehr so schlimm sei. Als ob, wenn Frauen in ihrem sozialen Leben sich mit Männern verabreden, um bestimmte Orte aufzusuchen, oder zu sich oder zu ihm zu gehen, um sich zu unterhalten, die Vergewaltigung automatisch dazugehören würde. Das hört sich an, wie wenn man sagen würde: »Passt ja auf, ihr Frauen, wenn ihr dem einem oder dem anderen Vorschlag eines Mannes zustimmt!« Leider glaubt ein gro‎ßer Teil der Menschen in Rumänien, die so denken, dass Frauen in solchen Fällen eine Vergewaltigung stillschweigend hinnehmen müssten. Und es gibt noch etwas, das besorgniserregend ist. Wir haben insbesondere gefragt: »Wie schlimm ist es Ihrer Meinung nach, wenn ein minderjähriges Mädchen Sex mit einem erwachsenen Mann hat?« In Wirklichkeit gibt es diese Situation gar nicht. Eine Minderjährige kann von einem Mann nur vergewaltigt werden. Zumindest nach dem Gesetzestext, wenn wir uns nicht mit anderen Fragen der Ethik, Moral usw. befassen, denn die juristische Definition besagt, dass man in dem Moment, in dem man einer Handlung nicht ausdrücklich zustimmt, man genötigt wird, etwas zu tun. Aber unsere Befragten erachteten es als weniger schlimm, wenn eine Minderjährige Sex mit einem erwachsenen Mann hat, als wenn eine Frau von einem Fremden vergewaltigt wird.“




    Mit dem Barometer für Gewalt gegen Frauen 2022 wollten die Autorinnen dem Mangel an offiziellen Daten über die Verbreitung geschlechtsspezifischer Gewalt in all ihren Formen entgegenwirken. Es soll ferner auch den Behörden als Arbeitsinstrument dienen, um geeignete Ma‎ßnahmen von der Politik zu fordern.

  • Aufstand der faschistischen Legionäre vor 80 Jahren: Gewalt, Chaos, Mordkommandos

    Aufstand der faschistischen Legionäre vor 80 Jahren: Gewalt, Chaos, Mordkommandos

    Vor 80 Jahren, vom 21. bis 23. Januar 1941, begannen paramilitärische Kräfte der Eisernen Garde, Rumäniens faschistischer Partei der Zwischenkriegszeit, den Aufstand gegen die von General Ion Antonescu geführte Regierung, die von der Wehrmacht unterstützt wurde. General Ion Antonescu, der auch von Hitler als Verbündeter angesehen wurde, entlie‎ß die faschistischen Legionäre aus der Regierung, nachdem er im September 1940, also viereinhalb Monate zuvor mit ihnen zusammen die Regierung gebildet hatte.



    Die unter Beteiligung der Legionäre gebildete Regierung Antonescus behielt die Gesetzgebung von 1938 bei, nach der die Juden die rumänische Staatsbürgerschaft verloren und ihre Geschäfte enteignet und an rumänische Unternehmer vergeben wurden. Die Spannungen zwischen Antonescu und den Legionären begannen Anfang Dezember 1940. Ein Jahr später, 1941, als der Innenminister der Legionäre, Constantin Petrovicescu, aus der Regierung entlassen wurde, schlugen die Spannungen in Stra‎ßenkämpfe um. Die Rebellion bestand aus Angriffen der Legionäre gegen die wichtigsten Institutionen des Staates, wie die Armee und die Gendarmerie, Angriffen auf Synagogen und der Ermordung von 120 Juden. Chaos und Gewalt herrschten für einige Tage in Bukarest und vielen anderen Städten.



    Die Historikerin Eliza Campus, die 1999 vom Zentrum für Mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks interviewt wurde, erinnert sich an die damaligen Ereignisse. Als Jüdin hatte Eliza Campus das Glück, von Menschen umgeben zu sein, die den Fanatismus der Legionäre nicht teilten:



    Während des Aufstandes wohnte ich in der Stra‎ße, die heute Bela Breiner hei‎ßt, und mein Vermieter war ein Legionär namens Niculescu. Er hatte aber eine gewisses Faible für mich. Hinten gab es ein Reihenhaus und vorne eine Wohnung. Ich sprach mit ihm und fragte ihn, ob er dachte, dass es irgendwelche Razzien geben würde. Er sagte mir, wenn das passieren würde, würde er sagen, dass nur Christen auf seinem Grundstück leben. Und das war’s. Er war ein anständiger Mann. Aber die Legionäre taten meinen Schülern und ihren Eltern schreckliche Dinge an. Und als der Aufstand vorbei war, lebten die Menschen immer noch in Angst. Die Leute gingen normal auf der Stra‎ße herum, es war nichts Besonderes los, aber in den Häusern lebten sie in Angst und wussten nicht mehr, wie sie sich verteidigen könnten. Wir gingen wie immer die Stra‎ße entlang, das tat ich jeden Tag. Aber die Legionäre drangen in die Häuser ein, schnappten sich die Leute, nahmen sie als Geiseln oder töteten sie geradewegs. Mit Gewehren in der Hand übernahmen sie die Schule, in der ich unterrichtete, und führten uns mit vorgehaltener Waffe auf den Hof, alle 800 Schüler. Zum Glück war es ein geräumiger Innenhof. Sie besetzten nur die Schule und lie‎ßen uns auf dem Hof allein. Aber sie haben alle Unterlagen aus der Schule mitgenommen. Am Ende habe ich alles im Staatsarchiv gefunden und konnte sie zurückbekommen.“




    Constantin Matei arbeitete als Techniker bei Radio Rumänien und war Leiter der Legionärszelle in dieser Einrichtung, der kleinsten Organisationsform der Faschisten an der Parteibasis. Er war im September 1940 der Eisernen Garde beigetreten. 1994 gab er folgendes Zeugnis ab:



    Ich ging zur Arbeit ins Studio. In der Sendung sprach ein Armeesprecher, dann der Vertreter des Ministerrats, dann die Leute von der Legionärsbewegung. Ich wurde in das Büro des Vorsitzenden, des Generaldirektors Mînzatu, bestellt. Ich war dort im Auftrag der technischen Abteilungen. Es war Mitternacht, Ion Antonescu war im Pyjama da, sein Stellvertreter Mihai Antonescu war da, er lehnte an einem Bücherregal und fragte: »Wer hat Ihnen den Befehl gegeben, die Kommuniqués der Legionäre zu senden?« Das fragte er Minzatu, der antwortete: »Sie waren es, Sie haben angeordnet, dass alles, was vom Präsidialamt oder der Legionärsbewegung kommt, gesendet wird.« Und dann sagte Antonescu: »Will [Faschistenführer] Horia Sima mir weismachen, dass das Land auf seiner Seite ist, weil die Arbeiter der Malaxa-Werke hinter ihm stehen? Ich werde Ihnen morgen zeigen, dass die Intellektuellen und die Armee auf der Seite von General Antonescu sind, und damit basta! Keine weiteren Kommuniqués, keine Unruhen! Ihr werdet nur noch das senden, was ihr vom Präsidialamt bekommt!« Ich ging zum Sendeturm in Băneasa, Truppen der Wehrmacht waren da. Ein deutscher Hauptmann, der sehr gut Rumänisch sprach, sagte uns: »Horia Sima hat keine Ahnung von. Es tut mir leid für Sie, gehen Sie Ihrer Arbeit nach, Antonescu hat diese Runde gewonnen.«“




    Mihail Baron, ein General der Gendarmerie, wurde 1995 fürs Archiv des Rumänischen Rundfunks aufgezeichnet, als er sich an die Unruhen während des Legionärsaufstandes vom Januar 1941 erinnerte und wie er seine Befehle ausführte:



    Am Morgen des 21. Januar begannen sie, die Sitze der lokalen und zentralen Behörden im ganzen Land anzugreifen. Mit dem Vorteil des Überraschungseffekts übernahmen sie das Justizministerium, das Amtsblattbüro und alle anderen zentralen Stellen, wie die Nationalbank, die Nationale Sparkasse und das zentrale Postgebäude. Das Gebäude des Zentralen Rundfunks konnten sie nicht einnehmen. Es gelang ihnen aber, den Radiosender in Bod (nahe Kronstadt) zu besetzen, nicht jedoch in Bukarest, weil dort Gendarmerie-Wachen aufgestellt waren, die sofort reagierten. Und dann, um mit der Bevölkerung und ihren Anhängern kommunizieren zu können, kappten sie das unterirdische Kabel und richteten ein mobiles Studio ein, das in der Hauptstadt herumfuhr und Geschichten verbreitete, wie zum Beispiel dass die Regierung gestürzt worden sei und dass die Legionäre die Macht übernommen hätten. Sie hängten auch Plakate auf. Es waren rote oder gelbe Plakate, einige griffen die Freimaurer an, andere die Kommunisten, um eine angespannte Atmosphäre zu schaffen. Am 21. Januar waren die Stra‎ßen voll von Legionären, die Getöse veranstalteten und »Legionärssieg!« brüllten. Sie blockierten die Stra‎ßen mit Lastwagen, Stra‎ßenbahnen, Bussen, Benzinkanistern, bereit, sie anzuzünden, wenn es nötig gewesen wäre. Am 22. Januar befahl Marschall Antonescu gegen 14 Uhr, nachdem er all diese Grausamkeiten und all die Menschen, die verletzt worden waren, gesehen hatte, der Armee, den Aufruhr zu zerschlagen und die Aufständischen zu verhaften.“




    Nach dem Aufstand wurden etwa 8.000 Legionäre verhaftet, angeklagt und verurteilt. Etwa 700 flüchteten nach Deutschland, darunter auch ihr Anführer Horia Sima. In der Folgezeit blieb Ion Antonescu als Alleinherrscher auf der politischen Bühne Rumäniens zurück.

  • 80 Jahre seit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch

    80 Jahre seit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch

    Auf Druck Nazi-Deutschlands und des faschistischen Italiens musste Rumänien Nordsiebenbürgen an Ungarn abtreten. Das dritte Schicksalsschlag folgte im September 1940, als die Süddobrudscha an Bulgarien abgetreten wurde. Professor Marius Turda lehrt Geschichte der Eugenik, des Rassismus und der Biopolitik an der Oxford Brookes University. Wir fragten ihn, ob der Verlust Nordsiebenbürgens Ende der 1930er Jahre vorhersehbar war:



    Es war einigerma‎ßen vorhersehbar, wenn wir an die Propaganda denken, die das Nazi-Regime seit den 1930er Jahren verbreitet hat. Sie basierte ganz klar auf der Revision der Pariser Friedensverträge, die nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnet wurden. Wenn wir uns die Schriften der Nazi-Ideologen ansehen, insbesondere die Schriften Adolf Hitlers, wird es klar, er sagte in seinem Buch »Mein Kampf« sehr deutlich, dass eines der Hauptziele der neuen Nazi-Revolution die Rückkehr Deutschlands zur internationalen Lage vor 1914 sein würde. Jeder, der die politischen Entwicklungen und ideologischen Debatten in Deutschland in den 1930er Jahren aufmerksam verfolgte, wusste, dass Hitler irgendwann auf eine Lösung der Probleme im mitteleuropäischen Raum nach seiner Vorstellung drängen würde.“




    Rumänien unterzeichnete am 30. August 1940 den sogenannten Zweiten Wiener Schiedsspruch (in der rumänischen Geschichtsschreibung als Wiener Diktat bezeichnet), mit dem Nordsiebenbürgen widerstandslos abgetreten wurde, und viele Historiker fragen sich, ob das Land etwas anderes hätte tun können, als die Gebietsabtretung hinzunehmen. Der Historiker Marius Turda zu dieser Frage:



    Rumänien hätte Widerstand leisten können, es war ja ein unabhängiger und souveräner Staat und hatte die Macht, zu entscheiden. Welche Folgen ein bewaffneter Widerstand gehabt hätte, ist eine andere Debatte. Aber unter dem Gesichtspunkt der nationalen Würde hätte sich Rumänien mit Waffen gegen die 1940 in Wien getroffene Entscheidung wehren und verteidigen können. Wir müssen auch über die Auswirkungen auf die Bevölkerung nachdenken. Es ist sehr wichtig zu sagen, dass zum Beispiel die historische Provinz Marmarosch (Maramureş) nach sieben Jahrhunderten Geschichte im Jahr 1945 verschwand. Sie wurde 1940 in Ungarn eingegliedert, und 1945, als sie wieder Rumänien zugesprochen wurde, war es nur noch die Hälfte der historischen Provinz. [Der nördliche Teil der historischen Marmarosch wurde der Karpatenukraine angeschlossen — Anm. d. Red.] Es war eine direkte Folge davon, dass Rumänien 1940 nicht eingriff, um für Nordsiebenbürgen zu kämpfen. Ganz zu schweigen von den Folgen für die jüdische Bevölkerung der Marmarosch, der Region Gro‎ßrumäniens mit der höchsten Anzahl von Juden, etwa 30% der Bevölkerung der Region.“




    Vor dem 30. August 1940 versuchte Rumänien, Ungarn Alternativen vorzuschlagen, aber Ungarn akzeptierte sie nicht. Marius Turda:



    Es muss gesagt werden, dass die Regierungen in Bukarest und Budapest in gewisser Weise versucht haben, eine biopolitische Lösung für Nordsiebenbürgen durch einen Bevölkerungsaustausch zu finden. In Bukarest war [der Statistiker, Demograph und Arzt] Sabin Manuilă an diesem Programm zur Lösung des so genannten Problems der ethnischen Enklaven im Westen Rumäniens sehr stark beteiligt. Die Regierung in Bukarest wusste jedoch, dass Ungarn niemals seine Gebietsansprüche aufgeben würde, und so bestand die einzige Möglichkeit darin, die in Nordsiebenbürgen lebenden Rumänen nach Rumänien zu transferieren und damit Nordsiebenbürgen ethnisch homogener zu machen. Das Problem war aber die Marmarosch, wo es eine rumänische Bevölkerung gab, die als emblematisch für das Rumänentum galt, und eine jüdische Bevölkerung. Aber die Marmarosch wäre somit geopfert worden. Der rumänische Historiker Nicolae Iorga sagte in den 1930er Jahren, dass die Marmarosch in wenigen Jahrzehnten jüdisch werden würde.“




    Nachdem Ungarn das Gebiet in Besitz genommen hatte, wechselte es zu einer Politik der ethnischen Uniformität. Marius Turda berichtet weiter:



    Darauf folgte 1940 die Einführung von Rassengesetzen in Nordsiebenbürgen durch das Budapester Regime, das dritte antisemitische Gesetz, ein Gesetz, das Ehen zwischen Juden und Ungarn verbot. Seit Ende der 1930er Jahre gab es in Ungarn ein gro‎ßes Programm zur Förderung ungarischer Familien, um den Ungarn zu helfen, zahlreicher zu werden. Es gab ein Programm, in dessen Rahmen ihnen Landstücke zum Bau von Häusern zur Verfügung gestellt wurden. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden Szekler und Ungarn aus der Bukowina nach Ungarn umgesiedelt. Die ungarische Regierung unternahm viel, um die Gebiete wieder zu besiedeln, die als ethnisch gefährlich galten, weil die Ungarn nicht in der Mehrheit waren. Auch in Transsylvanien wurden wirtschaftliche und soziale Programme eingeführt. Ebenfalls in Siebenbürgen wurde 1940 im ungarisch besetzten Cluj (Klausenburg) das erste Institut für Rassenhygiene gegründet. Es wurde eine Abteilung für Anthropologie und eine weitere für Humangenetik geschaffen. Die Idee war, zu sehen, welche Auswirkungen die sogenannte 20-jährige rumänische Besetzung Nordsiebenbürgens auf die ungarische Bevölkerung gehabt habe. Es wurden Untersuchungen der Rassenstruktur, der Sitten und der ungarischen Sprache durchgeführt, um festzustellen, ob die ungarische Nation aus ethnischer Sicht in irgendeiner Weise durch die Zeit, in der sie sich in Gro‎ßrumänien befand, beeinträchtigt worden war.“




    Die ungarische Besetzung Nordsiebenbürgens dauerte bis März 1945, als die kommunistische Regierung das Amt übernahm und die Sowjetunion die rumänische Verwaltung wieder in die lokalen Institutionen einziehen lie‎ß. Die viereinhalb Jahre der ungarischen Regierung bedeuteten eine humanitäre Tragödie: 1000 Rumänen wurden getötet, zehntausende weitere gefoltert, verhaftet und in Konzentrationslager eingesperrt. Etwa 500.000 flüchteten nach Rumänien. Im Norden Siebenbürgens wurde auch eine der schrecklichsten Seiten der menschlichen Tragödie geschrieben: der Holocaust. Aus dem besetzten Nordsiebenbürgen und der Marmarosch schickten die ungarischen Behörden etwa 166.000 Juden in Nazi-Lager, von denen 130.000 dort ums Leben kamen.

  • Gheorghe Dinca im Fall Caracal angeklagt

    Gheorghe Dinca im Fall Caracal angeklagt

    Mehr als ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Caracal-Falls wurde Gheorghe Dinca, der sich in Untersuchungshaft befindet, in einer achtfachen Anklage angeklagt: Menschenhandel, Kinderhandel, Vergewaltigung (2 Verbrechen), Mord ersten Grades und Leichenschändung. Die Staatsanwaltschaft wirft Gheorghe Dinca vor, zwei Teenager-Mädchen – Luiza Melencu, 18 Jahre alt und Alexandra Macesanu, 15 Jahre alt – entführt, vergewaltigt, ermordet und verbrannt zu haben.




    Die Beweise zeigen, dass Luiza am Tag ihrer Entführung sowohl von Gheorghe Dinca, als auch von seinem Nachbarn Stefan Risipiteanu vergewaltigt wurde. Letzterer wurde vor einigen Tagen von der Polizei festgenommen. Luiza wurde angeblich drei Tage später getötet, weil sie sich weigerte, Dinca zu gehorchen. Laut Staatsanwaltschaft hat Dinca nach der Ermordung ihren Körper in seinem Garten in ein Metallfass verbrannt und dann die Knochenfragmente und die Asche in einem Wald in der Nähe von Caracal entsorgt. Alexandra Macesanu teilte drei Monate später ein ähnliches Schicksal. Von Dinca entführt und als Geisel gehalten, schaffte sie es, dreimal den Notdienst zu rufen.




    Trotz der Informationen, die sie dem Operator gab, konnte der Sonder-Telekommunikationsdienst (STS) sie nicht lokalisieren, so dass die Polizei 19 Stunden brauchte, um sie zu finden. Die Verzögerung war auch darauf zurückzuführen, dass sich der Staatsanwalt auf gesetzliche Bestimmungen berief, die ein sofortiges Eingreifen der Polizei verhinderten. Dinca hat während der Anhörung zugegeben, dass er Alexandra Macesanu ermordet hat, gleich nachdem ihm klar wurde, dass sie die Polizei gerufen hatte, und die Leiche dann verbrannt hat. Gegen Ende der Untersuchung, Anfang dieses Jahres, änderte der Angeklagte seine Aussage, indem er leugnete, Luiza Melencu getötet zu haben und behauptete, sie sei von anderen Personen aus seinem Haus entführt worden, nachdem er und ein Bekannter sie vergewaltigt hatten. Die Familien der Mädchen glauben, dass sie Opfer von Menschenhandel geworden sind und haben sich geweigert, ihre Sterbeurkunden zu empfangen.




    In diesem Fall gibt es noch eine Reihe von unbeantworteten Fragen: Warum wurde eines Mädchen, obwohl es drei Mal die Polizei anrief, um Hinweise auf ihren Aufenthaltsort zu geben, nicht rechtzeitig gefunden? Warum wurde in ihrem Fall kein internationaler Durchsuchungsbefehl ausgestellt? Warum wurde die Untersuchung anfangs fehlerhaft durchgeführt? Es gibt jedoch eine andere Version des Falles, nach der Dinca nicht allein gehandelt hat. Deswegen werden Untersuchungen wegen Mittäterschaft zum Mord, Mittäterschaft zum Menschenhandel und zum Kinderhandel durchgeführt.

  • Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Der illegale Holzschlag in Rumänien nahm in letzter Zeit wesentlich zu. Romsilva ist die Behörde, die die Wälder verwaltet, die Eigentum des Staates sind. Die Behörde verlautbart, jährlich würden 50.000 m3 Holz illegal abgeholzt. Die Umweltschützer behaupten allerdings, dass die Waldrodung viel weiter ginge. Auf 8,8 Millionen m3 Holz beziffere sich die Jahresmenge an illegal eingeschlagenem Holz. Die Waldschutzbehörde Suceava stellte neuerdings fest, dass in lediglich sechs Tagen 290 m3 Holz illegal eingeschlagen wurden.



    Die Naturschützer, die in den letzten Jahren die Wälder Rumäniens untersuchten, wiesen auf den Holzdiebstahl hin, der in Rumänien konstant betrieben wird. Au‎ßerdem enthüllten sie, wie das Mafiaapparat in den Wäldern Rumänien handelt. Leider haben wir es mit einem System zu tun, in dem Mittäterschaft und persönliches Interesse hoch stehen. Sämtliche relevante Spieler tragen zum Kahlschlag der Wälder Rumäniens bei. Im illegalen Geschäft wirken sowohl Förster wie auch lokale Politiker mit, die ihr Vermögen durch den Verkauf von illegal eingeschlagenem Holz aufrunden. Es kann allerdings auch vorkommen, dass Ranger, die ihrem Beruf ehrlich nachgehen, die Holzdiebe auf frischer Tat erwischen. Oft setzen die Waldhüter ihr Leben in Gefahr, eben weil sie den Verbrechern in die Quere kommen. Die Waldaufseher tragen die Verantwortung für Hundert Tausende Hektar Wald. Dennoch sind sie unangemessen ausgerüstet, verfügen weder über entsprechende Verkehrsmittel, noch über Dienstwaffen oder Kommunikationsgeräte. Daher haben sie immer mehr Schwierigkeiten, die Holzdiebe abzuwehren. Seit 2014 wurden bei der zuständigen Behörde schlicht 185 Aggressionsfälle gegen Waldaufseher angemeldet. In den letzten Jahren wurden sogar sechs Ranger umgebracht. Viele andere mussten wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Radu Melu leitet die für die Wälder zuständige Abteilung bei WWF Rumänien. Er schlug einige Ma‎ßnahmen zum Schutz der Förster und der Wälder vor — unter anderem, die Einführung der Holzkontrolle beim Verlassen des Waldgebietes und der digitale Fingerabdruck des LKW:



    Leider gibt es immer mehr Schwierigkeiten diesbezüglich. Wald und Waldaufseher sind fast schutzlos. Wir haben effiziente Lösungen gefunden, die wir mit allen beteiligten Spielern diskutierten. Die alten, überholten Kontrollmethoden müssen aufgegeben werden. Wir sollten vielmehr die von der EU eingeführten Vorschriften beachten — die Kontrolle sollte nämlich bei der ersten Vermarktung des Holzes durchgeführt werden. Das Überwachungssystem basiert in Rumänien immer noch auf der Markierung der Baumstümpfe — ein deutlich überholtes Kontrollsystem, dass in einem vermutlichen Gerichtsverfahren total ineffizient wäre. Daher sollte dieses System aufgegeben werden, und die erste Vermarktung herangezogen werden. Die Rechenfehler werden somit auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus wird der Ranger keiner direkten Gefahr mehr ausgesetzt, denn er wird die Verbrecher nicht mehr direkt vor Ort, wo er alleine ist, zur Rechenschaft ziehen müssen. Der Waldaufseher kann die Kontrolle am Stra‎ßenrand durchführen. Was wir vorschlagen, ist eine tatsächliche Kontrolle des eingeschlagenen Holzes an den Waldzugängen. Da gibt es mehr Leute, die Polizei kann eingreifen, falls notwendig.“




    Die Gewerkschaften aus der Forstwirtschaft protestierten vor zwei Wochen vor dem Parlament in Bukarest, im Zuge der zunehmenden Gewalt gegen die Förster. Sie forderten die Abänderung der Gesetzgebung für die Forstwirtschaft.

  • Nachrichten 26.09.2019

    Nachrichten 26.09.2019

    Die Kandidatur der rumänischen Sozialdemokratin Rovana Plumb für das Amt des EU-Kommissars für Verkehr ist am Donnerstag vom Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments abgelehnt worden, wie politische Quellen in Brüssel mitteilten. Nur 6 Abgeordnete stimmten für sie, 15 stimmten dagegen und 2 enthielten sich der Stimme. Ohne die Zustimmung des Rechtsausschusses kann die Anhörung im Verkehrsausschuss nicht stattfinden. Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments hatte Rovana Plumb und Lazslo Trocsanyi, den von Ungarn benannten EU-Kommissar, zu einer Sonderanhörung eingeladen. Plumb wurde gebeten, in ihrer Vermögenserklärung, die sich auf ein Darlehen bezieht, das zur Finanzierung eines Wahlkampfes aufgenommen wurde, kontroverse Aspekte zu klären.




    Die rumänische Außenministerin Ramona Mănescu hat am Donnerstag im Zusammenhang mit der Übernahme des Vorsitzes der Gemeinschaft der Demokratien durch Rumänien gesagt, dass Bukarest die Beteiligung junger Menschen am Entscheidungsprozess und die aktive Beteiligung der Privatwirtschaft an der Erreichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung fördern werde. Diese Erklärung gab sie im UN-Hauptquartier in New York nach einer außerordentlichen Sitzung der Gemeinschaft der Demokratien ab, bei der Rumänien offiziell den Vorsitz in diesem Gremium für die nächsten zwei Jahre übernahm. Die Gemeinschaft der Demokratien ist eine globale zwischenstaatliche Struktur zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung, des universellen Zugangs zur Justiz und effizienter, verantwortungsbewusster und integrativer Institutionen auf allen Ebenen. Rumänien ist einer der 106 UN-Mitgliedstaaten, die die Warschauer Erklärung unterzeichnet haben, auf deren Grundsätzen die Gemeinschaft der Demokratien beruht.




    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hatte am Mittwoch in New York ein kurzes Treffen mit seinem moldawischen Amtskollegen Igor Dodon am Rande der 74. Sitzung der UN-Generalversammlung. Präsident Klaus Iohannis betonte bei den Gesprächen, dass aus rumänischer Sicht der europäische Weg Moldawiens, den Bukarest nachdrücklich unterstützt, der einzige Weg ist, den Wohlstand der moldauischen Bürger zu sichern. Der moldawische Präsident Igor Dodon betonte, dass er die strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und Moldawien unterstützt, und fügte hinzu, dass der europäische Beitritt Moldawiens weiterhin eine Priorität ist. Der rumänische Präsident hatte auch ein Treffen mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Zelensky. Letzterer dankte Rumänien dafür, dass es die Souveränität und territoriale Integrität seines Landes sowie seine europäischen und euroatlantischen Bestrebungen unterstützt hat. Zelensky und Iohannis diskutierten auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Energie sowie bilaterale Geschäftsbeziehungen.




    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat der französischen Nation im Namen des rumänischen Volkes nach der Ankündigung des Todes des ehemaligen Präsidenten Jacques Chirac sein Beileid ausgesprochen. Iohannis bezeichnete Chirac als einen großen Führer und einen wahren Staatsmann, einen echten Freund Rumäniens. Jacques Chirac starb am Donnerstagmorgen im Alter von 86 Jahren. Frankreichs zweitältester Präsident, Chirac, war 12 Jahre lang, zwischen 1995 und 2007, Präsident, hatte aber auch zweimal das Amt des Premierministers inne, diente drei Amtszeiten als Pariser Bürgermeister, war Vorsitzender seiner Partei und hatte mehrere Ministerposten inne. Als Präsident besuchte er Rumänien zweimal, 1997 und 2007.




    Die Staatsanwälte haben die Ergebnisse der Tests, die im Zusammenhang mit der Ermordung einer Minderjährigen im Landkreis Dâmbovița, Südrumänien, vor einer Woche durchgeführt wurden, erhalten. Sie deuten darauf hin, dass die biologischen Proben, die bei Ermittlungen am Tatort entnommen wurden, tatsächlich dem niederländischen Bürger gehören, der der Entführung, sexuellen Übergriffen und Mordes verdächtigt wird, sagte die Staatsanwaltschaft in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung. Außerdem hat Interpol bestätigt, dass der Verdächtige nach einem Verkehrsunfall in seinem Heimatland tot ist. Nach Angaben des Chefs der rumänischen Polizei Liviu Vasilescu hatte er in seinem Land Vorstrafen wegen Verbrechen sexueller Natur und Gewalt.




    Am Donnerstag sind in Chișinău drei Abkommen über die Durchführung eines Projekts zur Zusammenschaltung der Stromnetze Rumäniens und der Republik Moldau unterzeichnet worden. Nach Angaben der Behörden wird das Projekt dazu beitragen, die Energiesicherheit in Moldawien zu gewährleisten. Im Einklang mit den unterzeichneten Abkommen erhält Moldawien ein Darlehen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung im Wert von 60 Millionen Euro. Weitere 40 Millionen Euro werden von der Europäischen Union als Zuschuss bereitgestellt. Das Geld ist für die Modernisierung des Energiesystems bestimmt. Der Leiter der EU-Delegation in der Republik Moldau, Peter Michalko, sagte, dass die Republik Moldau mit der Unterzeichnung dieser Abkommen einen Schritt nach vorn bei der Gewährleistung ihrer Energiesicherheit gemacht hat.

  • Ein grausamer Mord schockiert ganz Rumänien

    Ein grausamer Mord schockiert ganz Rumänien

    Nach den grausamen Verbrechen in der Stadt Caracal im Süden Rumäniens – laut eigenen Angaben hat der 66-jährige Gheorghe Dincă zwei junge Mädchen entführt, vergewaltigt und getötet – wird Rumänien von einer anderen abscheulichen Gewalttat erschüttert. Am Freitagabend alarmiert eine Familie aus einem kleinen Dorf im Landkreis Dâmboviţa, ebenfalls aus dem Süden des Landes, die Polizei, dass ihre 11-jährige Tochter auf dem Rückweg von der Schule spurlos verschwunden ist.



    Die von den Dorfbewohnern abgeordnete Polizei mobilisiert sehr schnell und sucht nach dem Mädchen, einschließlich mithilfe der von den Überwachungskameras aufgenommenen Bilder. Das Kind wird am Sonntag tot gefunden – es liegt auf auf einem Feld in der Nähe des Dorfes. Die Ermittlungen zeigen, dass das Mädchen sexuell missbraucht und anschließend erwürgt wurde. Seit Samstag, als das Mädchen noch nicht gefunden worden war, verdächtigten die Behörden den 47-jährigen Niederländer Johannes Visscher, der am Mittwoch in Rumänien eingereist war und am Samstag in die Niederlande zurückkehrte.



    Der Chef der rumänischen rumänische Polizei, Liviu Vasilescu, erklärte, warum die Behörden zu diesem Zeitpunkt keinen Grund hatten, den Verdächtigen daran zu hindern, das Land zu verlassen:



    Am Samstag gegen 19:00 Uhr gab es Daten betreffend einen Volkswagen Tiguan, gemietet von einem niederländischer Staatsbürger, der zu jenem Zeitpunkt bereits im Flugzeug nach Amsterdam war. Wir hatten noch keinen Verdacht, hatten keine Beweise. Als der Niederländer gelandet war, haben wir mit ihm Kontakt aufgenommen. Wir fragten ihn, ob er den betreffenden Mietwagen gefahren habe, und wohin er gefahren sei. Es gab drei Spuren. Während der Ermittlungen haben wir alle Varianten in Betracht gezogen und auch Ermittlungen rund um die Ortschaft durchgeführt, wo das Mädchen als vermisst gemeldet wurde.



    Allmählich wurde die Lage klarer und und der Niederländer Johannes Visscher wurde zum Hauptverdächtigen: Er war in seinem Land als vorbestrafter Wiederholungstäter bekannt, wegen sexueller Übergriffe, Gewaltverbrechen und Fahren unter Alkoholeinfluss. Der Verdächtige Johannes Visscher starb am Montag bei einem Unfall in der Nähe der niederländischen Ortschaft Escharen, nachdem sein Auto gegen einen Lastwagen gekracht war. Die örtliche Polizei sagt, was anfangs wie ein Verkehrsunfall aussah, ist eigentlich Selbstmord.



    Nach dem Selbstmord des Verdächtigen gehen die Ermittlungen weiter. Da die Situation sehr komplex ist, übernimmt die rumänische Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen im Fall der Ermordung des Mädchens im Landkreis Dâmboviţa. Nach Angaben des Generalstaatsanwalts Bogdan Licu besteht der Verdacht, dass der Niederländer, der in den vergangenen Jahren mindestens viermal in Rumänien war, auch andere Verbrechen in mehreren Landkreisen verübt hätte. Dazu Generalstaatsanwalt Bogdan Licu:



    Wir konzentrieren uns jetzt auf die Reiseroute des Verdächtigen in Rumänien. Wir versuchen, die Orte zu identifizieren, an denen er sich befand, wir versuchen, mögliche Komplizen zu identifizieren. Derzeit liegen uns diesbezüglich keine vorläufigen Daten vor, sodass wir weitere Hinweise prüfen. Infolge der Entführungen und Morde in Caracal wurde die größte thematische Kontrolle in der Geschichte der rumänischen Generalstaatsanwaltschaft eingeleitet. Wir überprüfen alle Fälle von vermissten Personen der letzten 10 Jahre. Diese Kontrolle sollte nächste Woche abgeschlossen sein und uns helfen, mögliche Opfer zu identifizieren.



    Nach Angaben der rumänischen Polizei sind seit Anfang September dieses Jahres mehr als 400 Kinder als vermisst gemeldet worden. Darunter sind auch Kinder, die von Zuhause weggelaufen sind und wieder gefunden wurden, aber in vielen Fällen werden die Kinder immer noch vermisst.

  • Nachrichten 03.08.2019

    Nachrichten 03.08.2019

    Die Kriminalbeamten setzen die Ermittlungen im Haus von Gheorghe Dincă in Caracal, im Süden Rumäniens, fort. Der 66-jährige Gheorghe Dincă steht unter Verdacht, zwei Mädchen im Alter von 15, bzw. 18 Jahren entführt, vergewaltigt und getötet zu haben. Nach seiner Festnahme hat Gheorghe Dincă die Taten gestanden. Die Direktion der Ermittlungen gegen organisierte Kriminalität und terroristische Straftaten (DIICOT) gab bekannt, dass nach den Analysen an den Knochen, die aus dem Haus des Verdächtigen stammen, das genetische Profil einer einzelnen Person, bzw. des 15-jährigen Mädchens, gefunden wurde. In einem Facebook-Post erklärte der Onkel der 15-jährigen Alexandra, ein rumänischer Journalist, er werde eine internationale Untersuchung der menschlichen Uberreste, die im Haus des Verdächtigen gefunden wurden, beantragen, da er nicht glaubt, dass seine Nichte dort verbrannt wurde, wie der Verdächtige behauptet. Wir erinnern daran, dass die Untersuchung im Fall Caracal, Landkreis Craiova, von der Direktion zur Untersuchung von organisierter Kriminalität und Terrorismus DIICOT Bukarest übernommen wurde, und vom DIICOT-Generalstaatsanwalt Felix Bănilă koordiniert wird. Unterdessen wurde der Staatsanwalt in Craiova, der ursprünglich den Fall Caracal bearbeitet hat, suspendiert. Vor einer Woche hatte er die Polizei nicht ermächtigt, das Haus des Verdächtigen vor 6 Uhr morgens zu durchsuchen; gegen den Staatsanwalt läuft ein Disziplinarverfahren wegen grober Fahrlässigkeit. Ermittelt wird auch bei der Direktion zur Untersuchung von organisierter Kriminalität und Terrorismus DIICOT Craiova, um klarzustellen, wie Untersuchungen im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Die Unzufriedenheit der Menschen mit der Art und Weise, wie die Behörden mit dem Fall umgegangen sind, wächst jedoch. Die empörten Bürger beschuldigen den Sondertranmissionsdienst, der für den Betrieb der Notrufnummer 112 zuständig ist, sowie die Polizei und die Staatsanwaltschaft, der sehr schlechten Dienstausübung. Die inakzeptable Abfolge von Fehlschlägen in dieser Hinsicht hat bereits zu mehreren Entlassungen und Rücktritten geführt.



    Am Samstag versammelten sich Hunderte Menschen vor dem Sitz des Innenministeriums in Bukarest bei einer Kundgebung zum Gedenken der Mordopfer in Caracal. Die Organisatoren und Teilnehmer stellten 400 Paar Kinderschuhe auf den Platz vor dem Gebäude des Innenministeriums, um darauf hinzuweisen, dass die Tragödie in Caracal kein isolierter Fall ist. 400 Paar Schuhe repräsentieren die Anzahl der Kinder, die im Jahr 2018 in Rumänien verschwunden sind. Laut offiziellen Angaben sind letztes Jahr in Rumänien 4.000 Minderjährige verschwunden. 3.600 Kinder wurden gefunden. 400 Kinder werden immer noch vermisst und es ist nichts über sie bekannt. Der Protest begann um 11:05 Uhr, als Alexandra, das 15-jährige Mädchen, das letzte Woche von Gheorghe Dincă getötet wurde, zum ersten Mal die Notrufnummer 112 anrief.



    Die ehemalige EU-Kommissarin von Bulgarien Kristalina Gheorghieva ist die EU-Kandidatin für die Führung des IWF. Bulgarien gewann den Wettbewerb gegen den Niederländer Jeroen Dijsselbloem, nachdem die anderen drei Kandidaten aus dem Rennen ausgeschieden waren. Wird Kristalina Gheorghieva als Direktorin des Internationalen Währungsfonds gewählt, tritt sie an die Stelle von Christine Lagarde, die die Leitung der Europäischen Zentralbank übernimmt. In seiner 70-jährigen Geschichte wurde der Internationale Währungsfonds von Europäern geleitet. Es wird erwartet, dass die Großmächte der Welt bis September Kandidaten für die Führung des IWF präsentieren und am 4. Oktober herausfinden, wer die Nachfolge antreten wird.



    Im Ferienort Mamaia an der rumänischen Schwarzmeerküste findet diese Tage die 11. Auflage der Gaudeamus-Buchmesse statt, die vom Radio Rumänien veranstaltet wird. Mehr als 30 Verlage nehmen daran teil. Laut dem Präsidenten der Rumänischen Rundfunkgesellschaft Georgică Severin ist Gaudeamus eine Großveranstaltung zur Förderung einer der wichtigsten rumänischen Massenmedienmarken, Radio Romania. Die Buchmesse Gaudeamus Seaside 2019 endet am 5. August.



    In Cluj/Klausenburg (in der Mitte Rumäniens) findet diese Tage das Musikfestival UNTOLD statt, das größte Festival für elektronische Musik in Rumänien. Vom 1. bis 4. August treten mehr als 200 Künstler auf den 10 Bühnen beim UNTOLD auf. Eine der größten Bühnen Europas wurde im Stadion Cluj Arena aufgebaut. Sie ist 90 m breit und 30 m hoch, mit LED-Bildschirmen auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern. Einer der am meisten erwarteten Gäste ist der britische Pop-Star Robbie Williams, der am Sonntag auftreten wird. Besondere Leistungen werden auch von Armin van Buuren, David Guetta und 3 Are Legend geboten. Die Organisatoren erwarten rund 350.000 Menschen aus 100 Ländern.

  • Ein Mordfall erschüttert ganz Rumänien

    Ein Mordfall erschüttert ganz Rumänien

    Gheorghe Dincă, der 60-jährige Automechaniker aus der südrumänischen Kleinstadt Caracal hat am Sonntag gestanden zwei Mädchen entführt, der Freiheit beraubt, vergewaltigt und getötet zu haben. Die 15-jährige Alexandra Măceşanu war am Mittwoch als vermisst gemeldet worden. Am Donnerstag hat sie dreimal die Notrufnummer 112 gewählt. Obwohl das Mädchen Angaben zum Ort an dem sie festgehalten wurde gemacht hat, konnten die Behörden sie nicht genau orten. Es dauerte ganze 19 Stunden bis die örtliche Polizei den mutma‎ßlichen Tatort stürmen konnte, zuvor wurde das Mädchen an drei falschen Adressen gesucht.




    Die Ordnungskräfte behaupten nun, unter anderem, der federführend Staatsanwalt habe ihnen nicht erlaubt das Haus des Tods“ vor Freitag, um 6 Uhr in der Früh zu durchsuchen. Der Täter, Gheorghe Dincă hat gestanden, Alexandra gleich nach den letzten Notruf getötet zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er ihren Körper verbrannt hat. In einem Küble in Hof haben die Ermittler verbrannte menschliche Überreste und Schmuckstücke, die dem Mädchen gehört haben, gefunden.




    Ein ähnliches Schicksal erlitt im April dieses Jahres die 18-jährige Luiza Mihaela Melencu, die von ihrer Familie als vermisst gemeldet wurden war. Gheorghe Dinca, der ursprünglich des Menschenhandels mit Kindern und Vergewaltigung beschuldigt worden war, wird nun, nach der Schuldbekenntnis, des Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt. Psychiater weisen darauf hin, dass der Beschuldigt ein Serienmörder sein könnte, der für längere Zeit unentdeckt sein Unwesen getrieben habe. Darum könnte die Akte Caracal, erst am Anfang einer Reihe von grausigen Enthüllungen stehen.




    Am Freitag, nach dem die ersten Informationen bekannt wurden, versammelten sich vor dem Haus des Täters zahlreiche Schaulustige aber auch viele Menschen, die ihrer Wut gegenüber der Inkompetenz der Behörden freien Lauf gelassen haben. Proteste gegen die Behörden hat es am Wochenende in Bukarest und anderen rumänischen Gro‎ßstädten gegeben.




    Die Entlassungen des Leiters der rumänischen Polizei, des Leiters der lokalen Polizei und des Präfekten des Landkreises Olt, haben die empörten Menschen nicht beruhigt. Kürzlich ist auch der Leiter des geheimen Kommunikationsdienstes zurückgetreten. Landespräsident Klaus Iohannis hat für Dienstag einen umfassenden Bericht der Geschehnisse in Caracal vor den Obersten Landesverteidigungsrates gefordert. Der Präsident erklärte, die Amtsenthebung all jener, die sich mit dem Fall befasst haben ist unumgänglich aber nicht ausreichend. Es müssen die Ursachen, die zu diesem Drama geführt haben ausgeschlossen werden. Er übte auch scharfe Kritik an der Regierungsmehrheit und forderte diese auf, die Strafgesetzgebung zum Zweck der Verteidigung der grundlegenden Rechte zu ändern und nicht zur Verteidigung der Straftäter. Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă, beschloss unterdessen eine Arbeitsgruppe zu bilden, welche die Reaktionszeit auf kritische Situation verringern soll.


  • Nachrichten 27.07.2019

    Nachrichten 27.07.2019

    Die Politik zieht Konsequenzen nach einem Mordfall in der Stadt Caracal in Südrumänien — Innenminister Nicolae Moga hat den Chef der nationalen Polizei Ioan Buda entlassen. Präsident Iohannis und Premierministerin Dăncilă forderten die sofortige Aufklärung der Umstände, unter denen Polizei und Staatsanwaltschaft es versäumten, zeitig einzugreifen und ein 15 jähriges vermisstes Mädchen aus dem Haus eines mutma‎ßlichen Serienmörders zu befreien. In die Kritik geriet auch der staatliche Sonderfernmeldedienst STS, der mehrere Anrufe des Opfer offenbar nicht orten konnte. Premierministerin Viorica Dăncilă verlangte den Rücktritt örtlicher Ermittler. In einer Fernsehansprache rügte sie die Behörden und stellte ein Referendum in Aussicht, bei dem es um höhere Strafen für Gewaltverbrecher gehen soll.




    Präsident Klaus Iohannis hat die Auszeichnung der Tennisspielerin Simona Halep mit dem Nationalorden Stern Rumäniens im Ritterrang beschlossen. Es sei ein Zeichen der “Wertschätzung und Anerkennung für den Gewinn des Wimbledon-Tennisturniers, für die herausragenden karrierelangen Ergebnisse, für die Spitzenposition bei den Dameneinzelkämpfen sowie für das Talent, die Hingabe und die Professionalität, mit der sie den Sport unter jungen Menschen fördert”. Der Orden soll Halep am Dienstag verliehen werden. Simona Halep, die derzeit den vierten Platz in der WTA-Wertung belegt, war zwischen 2017 und 2019 zweimal die Nummer eins der Welt. Sie hielt diese Position 64 Wochen lang. Au‎ßer Wimbledon in diesem Jahr gewann sie einen Grand Slam-Titel bei den French Open in Paris im Jahr 2018.



    US-Präsident Donald Trump hat dem britischen Premierminister Boris Johnson zu seiner neuen Position gratuliert und angekündigt, dass er ein Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern vorbereitet, das nach dem Brexit entscheidend sein wird. Trump hatte die bisherige Premierministerin Theresa May für ihren Umgang mit dem Brexit oft offen kritisiert. Er wies darauf hin, dass die USA aufgrund ihrer Beziehungen zur EU bisher daran gehindert wurden, mehr mit Gro‎ßbritannien zu handeln, und dass der bilaterale Handel fünfmal intensiver sein könnte.

  • Nachrichten 1.03.2015

    Nachrichten 1.03.2015

    BUKAREST — Die internationale Ratingagentur Fitch hat die Bewertung der langfristigen Staatsschulden Rumäniens bei BBB mit stabiler Perspektive belassen. Nach Angaben des rumänischen Finanzministeriums erfolge die Bestätigung in erster Linie aufgrund der positiven Wachstumsprognosen für die kommenden zwei Jahre, aber auch der besseren Fiskalposition im Vergleich zu Ländern mit gleicher Bewertung. Fitch rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 2,7%; das Haushaltsdefizit und die Verschuldung sollen in Rumänien zudem niedriger sein als in den anderen Ländern mit einer Dreifach-B-Bewertung. Sollten das Wirtschaftswachstum und die Sanierung der öffentlichen Finanzen sich weiter positiv entwickeln, stellten die Experten von Fitch auch ein besseres Rating für Rumänien in Aussicht.



    KABUL — 650 Soldaten der Rumänischen Heeresgruppe für Sonderoperationen beteiligen sich im Rahmen einer NATO-Mission ab Sonntag für sechs Monate an der Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte. Die rumänischen Soldaten sichern zudem die Bewachung des Luftwaffenstützpunktes in Kandahar. Die NATO und die Vereinigten Staaten hatten im Jahre 2014 ihre Truppen nach 13 Jahren Krieg gegen die Taliban abgezogen.



    ROM – In einem Randviertel der italienischen Hautstadt sind in der Nacht zum Sonntag fünf Fahrzeuge mit rumänischem Kennzeichen angezündet worden. Opfer wurden keine registriert. Das rumänische Au‎ßenministerium teilte über die Botschaft in Rom mit, den Vorfall besonders aufmerksam zu betrachten und eine ofizielle Reaktion der italienischen Behörden zu erwarten. Es sei nicht zu ersten Mal, dass rumänische Autos in Rom in Brand gesetzt werden, daher sei ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht auszuschlie‎ßen.



    BUKAREST — Das rumänische Parlament stimmt am Montag in einer gemeinsamen Plenumssitzung beider Kammern über die Ernennung des liberalen Europaabgeordneten Eduard Hellvig zum Direktor des Rumänischen Nachrichtendienstes SRI ab. Der Vorschlag kam von Staatspräsident Klaus Johannis, zu dessen Wahlkampfteam Helvig im letzten Herbst gehörte. Der frühere Nachrichtendienstchef George Maior war am 27 Januar zurückgetreten, nachdem das Verfassungsgericht in Bukarest mehrere Gesetze im Bereich der Cybersicherheit als verfassungswidrig gekippt hatte.



    MOSKAU – Nach dem Mord am russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow haben sich am Sonntag in Moskau Zehntausende Mensche an einem Trauermarsch beteiligt. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag nach dem Mord an Nemzow versprochen, dass alles getan werde, um die Auftraggeber und die Schuldigen dieser feigen und zynischen Tat zu überführen. Der Kreml geht von einem Auftragsmord zu Provokationszwecken aus. Die internationale Gemeinschaft hatte mit Bestürzung auf die Ermordung Nemzows reagiert und eine schnelle und transparente Aufklärung der Tatumstände gefordert. Der Oppositionspolitiker, der am Freitagabend auf einer Brücke in der Nähe des Kremls mit vier Schüssen niedergestreckt worden war, soll nach Angaben seiner Kollegen in der Opposition an einem Bericht über die Mitwirkung des russischen Militärs am Konflikt in der Ukraine gearbeitet haben. Er befürchtete, dass Präsident Wladimir Putin ihn ermorden lassen werde.



    TALLIN — In Estland finden am Sonntag Wahlen für ein neues Parlament statt. Es wird erwartet, dass die moskaunahe Zentrumspartei ein gutes Ergebnis erzielt, ohne aber in der Lage zu sein, eine Regierung zu bilden. In der früheren Sowjetrepublik Estland, in der 25% der 1,3 Millionen Einwohner der russischsprachigen Minderheit angehören, werden die Annektierung der Krimhalbinsel und die Situation in der Ostukraine sehr aufmerksam beobachtet. Die Au‎ßen- und Sicherheitspolitik beherrschten den Wahlkampf. Die russischen Militärübungen nahe der estischen Grenze nur wenige Tage vor den Wahlen sorgten für neue Befürchtungen im Zusammenhang mit Destabilisierungabsichten Russlands. Nach einer am Samstag veröffentlichten Umfrage würde die Zentraumspartei auf 22% der Stimmen kommen. Die Koalition der Reformpartei und der Sozialdemokraten würde sich demnach an der Macht halten können.



  • Die Woche 31.8. – 6.9.2013 im Überblick

    Die Woche 31.8. – 6.9.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:



    Neue Bukarester Parlamentssession hat begonnen



    Proteste in Rumänien und im Ausland gegen das Goldtagebauprojekt Roşia Montana



    Vierjähriges Kind von streunenden Hunden totgebissen



    Privatisierung des staatlichen Unternehmens CFR Marfă paraphiert



    Völkermordanklage gegen ehemaligen Gefängnisleiter



    Internationales Musikfestival George Enescu“ läuft auf vollen Touren




    Neue Bukarester Parlamentssession hat begonnen



    Das Parlament Rumäniens hat am Montag seine Arbeit nach der Sommerpause wieder aufgenommen. Die regierende Sozialliberale Union (USL) legte die Verfassungsänderung und das Referendum-Gesetz als ihre Prioritäten für die kommende ordentliche Sitzungsperiode fest. Auch der Jahreshaushalt 2014, die Regionalisierung und die Dezentralisierung sind für die Koalition vorrangig. Die oppositionelle Liberal-Demokratische Partei (PDL) hat dem Parlament bereits einen Entwurf über die Gründung einer Behörde für den Schutz der Investoren vorgelegt. In dem Entwurf sind vor allem Steuersenkungen vorgesehen, etwa die Reduzierung der einheitlichen Steuerquote auf 12%, die der Sozialbeiträge der Unternehmen auf 5%, Steuererleichterungen für die reinvestierten Gewinne sowie die Anhebung des Mindestlohns auf ca. 225 Euro. Der Jahreshaushalt 2014 und die Dezentralisierung gehören zu den Hauptthemen des Ungarverbandes (UDMR), ebenso wie die Beibehaltung bestimmter Paragraphen des Bildungsgesetzes betreffend den Unterricht in der Muttersprache der Minderheiten.




    Proteste in Rumänien und im Ausland gegen das Goldtagebauprojekt Roşia Montana



    Das umstrittene Projekt des Goldtagebaus in Roșia Montană/Goldbach (in der Mitte Rumäniens), das in den letzten 16 Jahren ein Stein des Ansto‎ßes in Rumänien war, ist in den letzten Tagen wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gerückt. Letzte Woche hat das Regierungskabinett des Ministerpräsidenten Victor Ponta einen neuen Gesetzentwurf zu diesem Thema angenommen und ihn dem Parlament zur Debatte vorgelegt. Die Entscheidung der Bukarester Exekutive führte sofort zu heftigen Stra‎ßenprotesten in mehreren rumänischen und ausländischen Städten und entfachte heftige Debatten zwischen den Befürwortern und den Gegnern des Projekts.



    Die Umweltschützer lehnen die Goldtagebaumethode mit Verwendung von Zyanid entschlossen ab, wegen der hohen Risiken einer unwiederkehrbaren Umweltverschmutzung in der Region. Ebenfalls dagegen erklärten sich die Geschichtswissenschaftler, weil durch den Goldtagebau in Roșia Montană/Goldbach einmalige historische Funde zerstört werden. Die Befürworter des Projekts behaupten dagegen, dass der Goldtagebau zur Entwicklung der Region beitragen und neue Arbeitsplätze schaffen würde. Insgesamt würden 5 Milliarden Euro in die Staatskassen flie‎ßen. Ministerpräsident Victor Ponta rechtfertigte seinerseits die Freigabe für das Vorhaben seitens der Regierung. Hätte man das Projekt nicht abgesegnet, wäre der rumänische Staat zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von über 2 Milliarden US-Dollar verpflichtet gewesen. Der Gesetzentwurf sei au‎ßerdem zwecks einer transparenten Debatte dem Parlament vorgelegt worden, so der Ministerpräsident noch.




    Vierjähriges Kind von streunenden Hunden totgebissen



    Eine erschütternde Nachricht hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Problem der herrenlosen Hunde in Rumänien gelenkt. Ein vierjähriger Junge wurde am Montag in der Nähe eines Bukarester Parks von einem Rudel streunender Vierbeiner totgebissen. Infolge des Dramas zogen die Verantwortlichen in Bukarest mehrere Ma‎ßnahmen in Erwägung: Kommende Woche soll das Parlament über ein neues Gesetz die herrenlosen Hunde betreffend abstimmen, au‎ßerdem wurde die Durchführung einer Volksbefragung über die Einschläferung aller Streuner in Bukarest in Aussicht gestellt. Präsident Băsescu sprach über die Notwendigkeit einer Dringlichkeitsverordnung, die eine Einschläferung der Hunde ermöglichen soll, die innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens nicht adoptiert werden.



    Laut der jüngsten Hundezählung lebten in Bukarest etwa 65.000 Streuner. In anderen Gro‎ßstädten des Landes wie Klausenburg oder Constanța gibt es indes nicht einmal eine genaue Bestandsaufnahme der herrenlosen Hunde.




    Privatisierung des staatlichen Unternehmens CFR Marfă paraphiert



    Am Montag wurde beim Transportministerium der Privatisierungsvertrag für CFR Marfă unterschrieben, aber nicht von der neuen Transportministerin Ramona Mănescu, sondern vom Staatssekretär Cristian Gibu. Im Namen von Grup Feroviar Român (GFR) hat nicht der Besitzer Gruia Stoica unterzeichnet, sondern der Generaldirektor. Der nächste Schritt besteht darin, dass GFR den Vertrag dem Kartellamt schicken und dessen Billigung einholen muss. Sodann muss GFR 10 Prozent des Kaufpreises, das sind umgerechnet 20 Millionen Euro, bezahlen. Für den Kaufpreis von insgesamt 202 Millionen Euro für das Mehrheitsaktienspaket von 51% verhandelt Gruia Stoica mit mehreren Banken, versichert aber, dass er das Geld aufbringen werde.



    Ferner verpflichtete sich Grup Feroviar Roman GFR, weitere Investitionen in Wert von 900 Millionen Lei (über 200 Millionen Euro) zu betätigen. Die Privatisierung von CFR Marfă gehört zu den Verpflichtungen der rumänischen Regierung im Rahmen des Abkommens vorbeugender Art, das 2011 mit dem Internationalen Währungsfonds, mit der Europäischen Union und mit der Weltbank unterzeichnet wurde.




    Völkermordanklage gegen ehemaligen Gefängnisleiter



    23 Jahre nach dem Völkermord-Urteil gegen das Diktatoren-Ehepaar Ceaușescu haben die rumänischen Staatsanwälte erneut eine Anklageschrift wegen Völkermordes formuliert, diesmal gegen einen Verantwortlichen für Mord und Folter an politischen Gefangenen während der kommunistischen Ära. Auf der Anklagebank sitzt der heute 88-jährige Alexandru Vișinescu, ehemaliger Leiter der Strafvollzugsanstalt Râmnicu Sărat in der Zeit 1956-1963.



    Die Oberste Staatsanwaltschaft Rumäniens wirft dem früheren Gefängnisdirektor Alexandru Vișinescu vor, für die “physische Zerstörung” der Häftlinge verantwortlich gewesen zu sein. Er soll sich besonders hervorgetan haben beim Massenmord an politisch Verfolgten und Misshandlungen in den Zellen. Zudem habe er Gefangene aushungern lassen und ihnen medizinische Versorgung verweigert, führen die Ankläger in Bukarest aus.



    Alexandru Vişinescu ist nur einer der 35 Folterer, die vom Institut zur Aufklärung der Verbrechen des Kommunismus identifiziert wurden, und die Entscheidung der Obersten Staatsanwaltschaft, seine nicht verjährbaren Verbrechen als Völkermord einzustufen, wird als Meilenstein in der Vergangenheitsbewältigung angesehen.




    Internationales Musikfestival George Enescu“ läuft auf vollen Touren



    Am Sonntag, den 1. September, ist im Gro‎ßen Palastsaal in Bukarest die 21. Ausgabe des Internationalen Musikfestivals George Enescu“ eröffnet worden. Das von Musikliebhabern voller Aufregung erwartete gro‎ßangelegte musikalische Ereignis findet in der Zeit 1.-28. September in Bukarest und in anderen rumänischen Gro‎ßstädten statt. Das Musikfestival George Enescu“ bringt einige der wichtigsten Musiker der Gegenwart auf die rumänischen Bühnen. Gro‎ße Namen der klassischen Musik wie der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, die phänomenale Pianistin Yuja Wang, Top-Orchester der Welt wie die Staatskapelle Berlin, Royal Concertgebouw Amsterdam oder Pittsburgh Symphony Orchestra werden für die Liebhaber der klassischen Musik in Bukarest konzertieren.



    Musikrezitale, Opernaufführungen, Konzerte in Bukarest und in anderen rumänischen Städten, Vorträge, Konferenzen, Kompositionsworkshops, ein musikwissenschaftliches Symposium und Sonderauftritte auf dem Festivalplatz vor dem Bukarester Athäneum werden von Radio Rumänien, einem der Koproduzenten des Festivals, live übertragen. Insgesamt gibt es in September über 10.000 Minuten Musik und Interviews mit Musikern und anderen Kulturpersönlichkeiten in den Konzertsälen. Darüber hinaus veranstaltet Radio Rumänien am 20., 21. und 22. September Themenabende für das Festivalpublikum. Das 1958 gegründete Internationale Musikfestival trägt den Namen des gro‎ßen rumänischen Komponisten, Violinisten, Pianisten und Musikpädagogen George Enescu, der in der ganzen Welt geehrt wird.



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