Tag: Mülldeponie

  • Der Kongress der Donaugemeinden

    Der Kongress der Donaugemeinden

    Das Treffen brachte am Sitz des Umweltministeriums 60 Vertreter der Donaugemeinden und der zentralen Behörden, Umweltexperten, Vertreter des Privatsektors und von Nichtregierungsorganisationen zusammen. Der anwesende Umweltminister Mircea Fechet betonte, dass es notwendig sei, die Gemeinden an der Donau zu erreichen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen besser zu verstehen.

    Wann immer ich nach den Prioritäten für 2025 gefragt wurde, habe ich gesagt, dass Wasser wahrscheinlich das Thema ist, das die meiste Aufmerksamkeit braucht. Wir können uns also auf jedes beliebige Flusseinzugsgebiet in Rumänien beziehen. Wir können uns auf die Grundwasserreserven oder die oberirdischen Gewässer beziehen. Wir können über das Schwarze Meer, das Donaudelta oder auch über die Donau selbst sprechen. Wenn wir schon beim Kongress der Donaugemeinden sind, muss ich gleich zu Beginn sagen, dass ich glaube, dass wir mehr tun können, als wir bisher zu diesem Thema getan haben, indem wir uns anschauen, was in anderen Ländern passiert, ob wir nun über Ungarn oder Österreich sprechen. Und ich nenne Ihnen nur zwei Beispiele, wo ich persönlich an unzähligen Diskussionen über die Donau teilgenommen habe. Ich bin überzeugt, dass es andere Länder gibt, die der Donau große Bedeutung beimessen.”

    Die Donauanrainer stehen vor Herausforderungen, so der Umweltminister weiter.

    Ich hatte die Gelegenheit, mit dem Hubschrauber bis zu den Eisernen Toren über alle Verteidigungslinien an der Donau zu fliegen, und leider konnte ich dann sozusagen aus der Luft nicht nur die Schönheit der Donau und nicht nur die Schönheit dieser Gemeinden beobachten, sondern auche Hunderte von illegalen Müllplätzen. Fast jedes Dorf wirft dort Müll ab, so wie es vor 100 Jahren der Fall war. Wenn sie ihn in die Schlucht bringen, wie meine Großeltern zu sagen pflegten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Hochwasser kommt und den Müll in die stromabwärts gelegene Gemeinde transportiert und so weiter und so fort, bis er irgendwann, wenn er nicht an einem Ast hängen bleibt, wenn er nicht in einem See stecken bleibt, ob wir nun über PETs, ob wir über Folien, ob wir über Textilien sprechen, in der Donau landet. Wir haben Studien über die riesigen Mengen an Mikroplastik gesehen, die die Donau von der Einfahrt ins Land bis zur Mündung ins Schwarze Meer mit sich führt. Außerdem habe ich Dutzende von Beschwerden von Fischern und Anwohnern der Donau erhalten, die mir regelrechte Mülldeponien direkt an den Ufern der Donau zeigten.

    In diesem Jahr will das rumänische Umweltministerium ein Programm finanzieren, um die rumänischen Gewässer sauberer zu machen, und zu den Begünstigten werden auch die Gemeinden an der Donau gehören.

  • Rumänien weit unter angezielter Recycling-Quote für 2020

    Rumänien weit unter angezielter Recycling-Quote für 2020

    85% der von der Bevölkerung gesammelten Abfälle werden auf Mülldeponien abgelagert. Das behauptete der rumänische Umweltminister Costel Alexe. Auf Facebook postete er diesbezüglich folgende Erklärung:



    Getrennte Müllentsorgung, Recycling und Abfallmanagement wurden viel zu lange nur oberflächlich behandelt. Aus diesem Grund lagern wir auf der Abfalldeponie 85% des Mülls ab, den wir von der Bevölkerung sammeln, statt über 50% der Abfälle zu recyceln, was eigentlich unser Ziel für 2020 war. Die Behörden ignorierten im Laufe der Zeit die Empfehlungen der öffentlichen europäischen Agenda. Viele Wirtschaftsbeteiligte zogen es vor, ihren Gewinn zu vermehren, als in neue Technologien zu investieren. Die Bevölkerung wurde nicht ausreichend informiert über die Vorteile der getrennten Müllentsorgung für die Umwelt, die Wirtschaft und das Gesundheitswesen.“




    Doch während der verheerenden Coronavirus-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig eine gesunde Abfallmanagementkette gewesen wäre — sagte der Umweltminister. Alle Stationen entlang dieser Kette seien relevant — angefangen mit der Sammlung, bis hin zur Behandlung und der Wiederverwertung des Mülls. Denn Abfälle, die nicht entsprechend entsorgt und behandelt werden, seien mögliche Verursacher von Infektionsausbrüchen, so der Umweltminister. In den Gro‎ßstädten und ihrer Umgebung entstehen die meisten Abfälle. Wenn sie nicht entsprechend getrennt entsorgt werden, gelangen sie in die Mülldeponien. Diese verwandeln sich ihrerseits zu wahrhaftigen Umweltbomben und sind gleichzeitig eine deutliche Gefahr für die Gesundheit der Menschen.



    Aus einem Bericht der Europäischen Kommission geht hervor, dass Rumänien seit 2014 insgesamt 30 Umweltma‎ßnahmen hätte umsetzen müssen. Leider sind bislang keine Fortschritte verzeichnet worden. Unter diesen Umständen wird Rumänien ein durch die EU eingeleitetes Sanktionsverfahren nicht umgehen können. In Anbetracht des nächsten mehrjährigen Finanzrahmens legte Rumänien Projekte in Höhe von mehr als 3 Milliarden Euro ein. Viele von ihnen beziehen sich auf den Bau neuer Mülldeponien und Verbrennungsanlagen. Auch die gro‎ßen Recycling-Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Tätigkeit durchzuführen, denn es hapert an Rohstoffen.



    Das wurde sogar vom Umweltminister Costel Alexe bestätigt, der vor kurzem dem grö‎ßten Recycling-Unternehmen in Rumänien einen Besuch erstattete. Trotz der hohen Investitionen von mehreren zehn Millionen Euro und des Ankaufs von neuen, modernen Anlagen, stö‎ßt das Unternehmen auf Schwierigkeiten wegen des Mangels an einheimischen Rohstoffen. Um seine vertraglich vereinbarten Aufträge erfüllen und die bestellten Kunstfasern aus PET-Flaschen anbieten zu können, war das Recycling-Unternehmen gezwungen, Plastikabfälle aus Italien, Spanien, Griechenland, Gro‎ßbritannien und sogar Australien zu importieren.



    Der Mangel an Rohstoff ist auf ein Anfang 2019 verabschiedetes Gesetz zurückzuführen. Das Gesetz schaltete die Müllentsorgungsfirmen aus der Abfallmanagementkette aus und übertrug die Verantwortung für die getrennte Müllentsorgung auf die Stadtverwaltung und den Müllabfuhrdienst. Die Hersteller in Rumänien sind verpflichtet, die Verpackungen wiederzubeschaffen, um sie dem Recycling zuzuführen. Bis Anfang letzten Jahres lief das über die mehr als 4500 Unternehmen, die den Müll entsorgten. Nachdem das Gesetz 2019 abgeändert wurde, müssen die Müllentsorgungsunternehmen Genehmigungen sowohl von der Umweltbehörde, wie auch von den örtlichen zuständigen Behörden erhalten, um ihre Tätigkeit durchzuführen. Die lokalen Behörden arbeiten aber mit Reinigungsfirmen zusammen, die keinen allzu gro‎ßen Wert auf die getrennte Entsorgung legen.