Tag: Mülltrennung

  • Recycling-Patrouille: 20 smarte Umweltideen für 2020

    Recycling-Patrouille: 20 smarte Umweltideen für 2020

    Mehrere Hundert Schulen landesweit meldeten sich für das nationale Programm für den Umweltschutz — bekannt unter dem Namen Recycling-Patrouille 2020“ — an. Das Programm hat eine neue Aufgabe dieses Jahr, nämlich das Recycling schlechter Angewohnheiten. Demnach sollen schlechte Angewohnheiten in gesunde, natur- und menschenfreundliche Angewohnheiten verwandelt werden. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns Ada Lungu, PR-Beauftragte für die Recycling-Patrouille.



    Bis jetzt wurden im Rahmen des Recycling-Programms elektrische Abfälle gesammelt und entsorgt. Die teilnehmenden Schulen stellten diesbezüglich Rekorde auf. Dieses Jahr organisieren wir zum 9. Mal unsere Recycling-Patrouille, schlagen allerdings eine Neuheit vor. Neues Jahr, neues Konzept. Wir wollen uns diesmal auf alle schlechten umweltbezogenen Gewohnheiten konzentrieren. Der Zustand der Natur verschlechtert sich immer mehr. Die heutigen Umstände und die Umweltverschmutzung sind eine Folge unserer bisherigen Handlungen. Es mag sein, dass wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Deshalb wollen wir dieses Jahr die schlechten umweltbezogenen Gewohnheiten identifizieren und sie in natur- und menschenfreundliche Angewohnheiten umwandeln. Unser Ziel ist, uns zu einer Exzellenz-Plattform guter naturbezogener Gewohnheiten zu entwickeln. Wir wollen unsere schlechten Angewohnheiten demnach entsprechend entsorgen. Dieses Jahr verwerten wir Gewohnheiten wieder.“




    20 Themen müssten uns beschäftigen, wenn wir uns einen sauberen, unverschmutzten Planeten wünschen, mit Zugang zu erneuerbaren Energien und gesunden Ökosystemen — das meinen die Veranstalter des Umweltprogramms:



    Zunächst konzentrieren wir uns auf das Recycling sämtlicher wiederverwertbarer Abfälle. Wir möchten die Verhaltensweisen ermutigen, die die getrennte, verantwortungsbewusste Abfallsammlung ernst nehmen. Damit meinen wir nicht nur Elektroschrott, sondern alle wiederverwertbaren Abfälle. Wir ermutigen die Menschen, die verursachte Abfallmenge zu reduzieren. Denn wir erzeugen viel zu viel Müll weltweit. Egal ob in der Schule oder am Arbeitsplatz — die Menge an Abfall, die wir erzeugen, muss zurückgehen. Auf dieses Thema werden wir besonderen Wert legen. Weitere Schwerpunkte für uns sind der Verzicht auf Einwegprodukten aus Kunststoff, die Einsparung von Wasser, die Schonung sämtlicher Naturressourcen usw. Auf der Webseite der Recycling-Patrouille wurden 20 grüne Ideen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Es sind die Schritte, die wir uns als Grundlage nehmen, um die guten Gewohnheiten zu fördern.“




    Das Programm Recycling-Patrouille“ startete im Jahr 2011. Dank der Teilnahme von Schülern und Lehrern, die sich ins Programm einbrachten, wurden bislang insgesamt 7400 Tonnen Elektroschrott eingesammelt und entsorgt.

  • Förderung der Mülltrennung: Schulen und Kindergärten sammeln Plastikdeckel

    Förderung der Mülltrennung: Schulen und Kindergärten sammeln Plastikdeckel

    Um die Menschen zu ermutigen, ihren Müll zu trennen, führt die Umweltschutzbehörde von Satu Mare (dt. Sathmar) das Programm Millionen von Deckeln — Millionen von lächelnden Gesichtern“ durch. Dabei sollen Kinder im Vorschulalter und Schüler aus dem Landkreis möglichst viele farbige Deckel von Plastikflaschen und sonstigen Behältern sammeln — und daraus ein riesiges Bild mit einem Motiv aus einem Volksmärchen zusammenstellen. Denn 2018 ist das Jahr der Märchen. Sollte dieses Bild am Ende aus mehr als 6 Millionen Deckeln bestehen oder als das grö‎ßte jemals weltweit hergestellte Bild gelten, wird das Programm ins Buch der Rekorde eingetragen, sagt Elisabeta Bekessy, Direktorin der Umweltschutzbehörde Sathmar.



    Wir haben uns überlegt, Kindergärten in Zusammenarbeit mit Schulen an unserem Programm zu beteiligen, das hei‎ßt, sie Deckel von Plastikflaschen sammeln zu lassen. Statistiken zeigen, dass diese Kategorie von Abfällen in der grö‎ßten Menge vorkommt, d.h. die Abfälle aus Kunststoff. Demzufolge müssen die Kinder die Deckel gemeinsam mit ihren Eltern zu Hause sammeln, sie in die dafür vorgesehene Sammelstelle in den Kindergarten bringen und sie in kleinen Kartons aus Papierverpackungen, eingeteilt nach Farben, aushändigen. Seit dem Start dieses Programms haben sich 89 Bildungseinrichtungen angemeldet, darunter 48 Kindergärten. So wird jeder Kindergarten, der an dem Programm teilnimmt, eine Partnerschaft mit einer oder mehreren Schulen schlie‎ßen. Sie sammeln gemeinsam die Kunststoff-Deckel ein und packen sie, eingeteilt nach Farben, in Säcke ein. Die Säcke tragen ein Etikett, das mit dem Schulnamen und der Anzahl der Deckel beschriftet ist. Die Ma‎ßnahme läuft über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zum 5. Juni. Aus diesen gesammelten Deckeln wird jeder Kindergarten, der an dem Programm teilnimmt, eine Bildtafel erstellen, die ein Motiv aus einem Volksmärchen darstellt. Eine Bildtafel soll 2,5 m lang und 1,25 m hoch sein. Aus den einzelnen Bildtafeln werden wir dann anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni im Daniel-Prodan-Stadion in Satu Mare die Längste Bildtafel der Welt zusammenstellen. Wir wollen es damit ins Buch der Rekorde schaffen.“




    Bis jetzt sind Zehntausende Kunststoff-Deckel zusammengekommen und die Ma‎ßnahme wird bis Juni fortgesetzt, wobei die Umweltschutzbehörde monatlich über die Menge der gesammelten Deckel informiert wird. Die lokalen Behörden hoffen, dass in Zukunft daraus eine nachhaltige Aktivität in den Bildungseinrichtungen entsteht. Die Kunststoffflaschen ohne Deckel werden von autorisierten Entsorgungsfirmen, mit denen die Schulen einen Vertrag haben, an Recycler übergeben. Nach der Veranstaltung am 5. Juni werden die Bildungseinrichtungen mit den meisten eingesammelten Deckeln von den Veranstaltern ausgezeichnet. Anschlie‎ßend werden die Bildtafeln in jedem Kindergarten als Symbol für ihre Beteiligung an der Trennung von wiederverwertbaren Abfällen ausgestellt.

  • Unsichere Mülldeponien: Rumänien riskiert Strafen bis zu 100.000 Euro am Tag

    Unsichere Mülldeponien: Rumänien riskiert Strafen bis zu 100.000 Euro am Tag

    Trotz früherer Mahnungen der Europäischen Kommission hat Rumänien die notwendigen Ma‎ßnahmen zur Schlie‎ßung von 68 Deponien nicht ergriffen, die den europäischen Vorschriften nicht entsprechen. Wie die Nationale Umweltgarde mitteilt, sei die Ablagerung von Abfällen bei allen den europäischen Richtlinien nicht entsprechenden Deponien eingestellt worden. Derzeit seien die rumänischen Behörden auf der Suche nach richtigen Lösungen. Der leitende Manager im Bereich Klimawandel und Nachhaltigkeit beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young, Raul Pop, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Diese Probleme sind das Ergebnis jahrelanger und intensiver industrieller Nutzung bzw. eines den europäischen Standards nicht entsprechenden Umgangs mit Abfällen. Rumänien hat die Europäische Richtlinie in diesem Bereich im Jahr 2005 angenommen. Diese enthält eine dichte Anlage mit den Terminen, die die Europäische Kommission für die Schlie‎ßung von dutzenden Deponien festgelegt hat. Die Termine liegen zwischen 2007 und 2017. Dieses Jahr sollte Rumänien sozusagen die letzte Tranche der besagten Deponien schlie‎ßen. 68 davon, die geschlossen werden sollten, wurden trotzdem nicht geschlossen. Mit dem Gerichtsverfahren, das die Europäische Kommission in diesem Fall gegen Rumänien einleitet, setzt Brüssel ein starkes Zeichen, dass Rumänien in diesem Bereich viel nachholen muss. Im schlimmsten Szenario kommen wir doch diesen Verpflichtungen nach, somit verpflichten wir uns auch zur Kostenübernahme wegen der Schlie‎ßung der besagten Deponien und trotzdem zahlen wir auch Strafen, die sich auf über 100.000 Euro am Tag beziffern können. Dieses Geld könnten wir in die Schlie‎ßung der Deponien investieren.“




    97% des Hausmülls landet in Rumänien auf der Deponie, ab 2020 könnte diese Situation den Bukarester Behörden Strafen im Wert von 500.000 Euro pro Tag aufbrummen, sollten sie es versäumen, diesen Anteil auf die Hälfte zu reduzieren. Bis 2020 muss Rumänien zudem laut EU-Richtlinien die Hälfte der gesamten Abfallmenge wiederverwerten — dazu gehört Papier-, Metall, Kunststoff- und Glasabfall. Was den Elektroschrott angeht, muss Rumänien jedes Jahr 4 Kg pro Einwohner sammeln, während der Biomüll separat gesammelt werden soll, damit dieser gesondert durch Kompostierung und Gärung behandelt wird.



    Seit diesem Jahr müssen die Rumänen zudem eine Gebühr für die Ablagerung der Abfälle auf der Deponie zahlen. Diese beträgt 80 Lei (knapp 18 Euro) pro Tonne abgelagerten Mülls und soll abhängig vom Unterschied zwischen dem Soll- und dem Ich-Bestand der Verwertung eingesetzt werden. Im Jahr 2018 soll die Gebühr bei 120 Lei (rund 30 Euro) pro Tonne liegen. Somit wollen die Bukarester Behörden die Mülltrennung und die Wiederverwertung fördern. Beim Recycling ist Rumänien europaweit Schlusslicht.

  • Projekte zur Ökologisierung der Donau

    Projekte zur Ökologisierung der Donau

    Rumänien wird 20 Milliarden Euro für die Reduzierung der Wasserverschmutzung in der Donauregion investieren — dies gab das Ministerium für Umwelt, Gewässer und Forstwirtschaft bekannt. Mit dem Geld werden moderne Kläranlagen eingerichtet und die diffuse Wasserverschmutzung verringert. Ferner gibt es eine Vereinbarung zwischen dem rumänischen Umweltministerium und der Weltbank über die Erweiterung des Projekts betreffend die Reduzierung der Wasserverschmutzung mit landwirtschaftlichen Abwässern — dadurch werden die Investitionen für die Reduzierung der diffusen Wasserverschmutzung 110 Millionen Euro übersteigen. All diese Bemühungen werden einen beträchtlichen Impact auf die Qualität des Meereswassers haben, vor allem im Nordwesten des Schwarzen Meeres, meinen die Umweltexperten.



    Die NGOs bemühen sich auch um die Reinigung der Gewässer von Abfällen. Das Projekt Let’s do it, Danube“, das schon zum dritten Mal läuft, ist ein Wettbewerb zwischen Schulen in den Donaulandkreisen Rumäniens. Das Projekt richtet sich an die junge Generation und spricht sie auf freundliche, verständliche Weise an. Es gehe dabei um Ressourcen, über die Art und Weise, wie wir diese Ressourcen langfristig verwerten und sparen können, sagte uns Andrei Coşuleanu, Geschäftsführer bei Let’s do it, România“:



    Jedes Jahr sind wir in die Donauregion gereist und haben mit der Bevölkerung gesprochen, wir haben die Leute dazu erzogen, die Umwelt zu schützen und verantwortungsbewusster mit dem Wasser umzugehen. Die Resultate lassen sich sehen: Nur dieses Jahr sind etwa 14.000 Kinder zu unseren Aktivitäten gekommen — das waren Trainings, Aktivitäten zur Umwelterziehung und Workshops zur Wiederverwertung von Abfällen. Die Kinder und Jugendlichen müssen verstehen, dass Abfälle wiederverwertbare Ressourcen sind, und nicht einfach Müll. Zu unseren Kursen sind auch etwa 7.700 Eltern aus der Donauregion gekommen. Wir haben ihnen beigebracht, wie sie zu Hause Abfälle trennen und wiederverwerten können. Im Rahmen unserer praktischen Aktivitäten haben wir Haushaltsabfälle gesammelt, in die Schule gebracht und wiederverwertet. In den Schulen der Donauregion wurden etwa 40 Tonnen Abfälle gesammelt; davon waren 32 Tonnen primäre wiederverwertbare Abfälle und 7 Tonnen elektronische Abfälle und Batterien. Die Abfälle brachten wir zum Recycling. Das sollte man in jeder Gemeinde tun.“




    Die Gewinner des Wettbewerbs Let’s do it, Danube“ werden mit Preisen belohnt, sagte uns Andrei Coşuleanu:



    Bei diesem Wettbewerb haben wir Preise in Wert von etwa 30.000 Euro vergeben — wir haben eine Partnerschaft mit einer Einzelhandelskette in Rumänien. Als gro‎ßer Preis haben wir ein IT-Labor mit Tischen, Stühlen und 30 modernen Computern ausgestattet. Wir haben auch viele Laptops, Tablets, Digitalprojektoren, Kopiergeräte und Papierware als Preise vergeben. Und wir organisierten auch ein Ferienlager mit Kindern aus der Donauregion.“




    Let’s Do It, Danube!“ wird von dem Team Let’s Do It, Romania!“ organisiert und findet in allen rumänischen Donaulandkreisen statt — das sind die Landkreise Caraş–Severin, Mehedinţi, Dolj, Olt, Teleorman, Giurgiu, Călăraşi, Ialomiţa, Brăila, Galaţi, Tulcea und Constanţa. Das Projekt wird vom Ministerium für Umwelt, Gewässer und Forstwirtschaft und von Kaufland Rumänien unterstützt.

  • Hörerpostsendung 23.10.2016

    Hörerpostsendung 23.10.2016

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI.



    Sie wissen es bereits — nächsten Sonntag wird auf Winterzeit umgestellt und damit wechseln die meisten Kurzwellensender auch die Frequenzen ihrer Ausstrahlungen. Daher möchte ich an dieser Stelle erneut die Winterfrequenzen von RRI für die Hörer ohne Internetzugang verlesen — die Hörer, die sich der modernen Technologie erfreuen dürfen oder die Frequenzen von uns bereits über E-Mail bekommen haben, mögen Verständnis dafür haben.



    In der Zeit vom 30.10.2016 bis einschlie‎ßlich 25.03.2017 können Sie die deutschsprachigen Programme von RRI auf folgenden Wellenlängen über analoge Kurzwelle und via DRM empfangen:









    Uhrzeit (UTC)

    Frequenz (kHz)

    Meterband (m)

    Zielgebiet

    07.00 – 07.30

    9.770 DRM

    7.345

    31

    41

    Mittel- und Westeuropa

    15.00 – 16.00

    6.040

    7.330

    49

    41

    Mittel- und Westeuropa

    19.00 – 20.00

    5.910


    7.425 DRM

    49

    41

    Mittel- und Westeuropa





    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Hin und wieder erreichen mich Postbriefe, die — aus welchen Gründen auch immer — monatelang nach dem Abschicken untertauchen. An der Post liegt es nicht, denn laut Poststempeln erreichen Briefe aus Mitteleuropa Bukarest in der Regel in 2-4 Tagen. Also müssen diese Umschläge entweder irgendwo in unserer Ablage stecken bleiben oder durch unser Haus umherirren. Wie auch immer — wir haben einen Brief aus Österreich bekommen, der bereits am 21. Juni angeschickt worden war und laut Poststempel schon am 24. Juni in Bukarest angekommen ist.



    Harald Nagy ist im steirischen Leoben zu Hause und scheint unseren Sender zum ersten Mal gehört zu haben, zumindest scheint es seine erste Zuschrift an uns zu sein. Folgende Zeilen schrieb er uns:



    Verehrte Deutsche Redaktion von Radio Rumänien International,



    ich habe neulich Ihre Sendung verfolgt und fand sie sehr interessant und informativ.



    In Zukunft möchte ich Sie öfter hören, um mehr über Rumänien zu erfahren. Insbesondere weil ich mehrere Rumänen kenne, die in Österreich leben und arbeiten. Ich habe einen Empfangsbericht beigelegt und würde mich freuen, wenn Sie diesen mit einer QSL bestätigen könnten. Vielleicht können Sie auch den aktuellen Sendeplan, einen Stationswimpel und/oder ein anderes Souvenir beilegen.



    Ich freue mich, Sie bald wieder zu hören.



    Mit besten Grü‎ßen aus Österreich


    Harald Nagy




    Sehr geehrter Herr Nagy, vielen Dank für Ihren Brief. Es freut uns natürlich, dass Sie unser Programm interessant fanden. QSL und Sendeplan erhalten Sie von uns, wenn auch mit Verspätung, aufgrund von Personalmangel, wie unsere Stammhörer bereits wissen. Wimpel und andere Souvenirs lassen wir wegen Finanzknappheit leider schon seit Jahren nicht mehr herstellen, bei den Preisausschreiben sind wir auf unsere Sponsoren angewiesen.



    Wir bleiben in Österreich. Unser Stammhörer Paul Gager, der oft zwischen Wien und dem Burgenland pendelt, hinterlie‎ß uns im Online-Formular einen interessanten Hinweis:



    Im Bayrischen Fernsehen war unlängst im Europamagazin ein interessanter Bericht aus Rumänien zu sehen mit dem vielsagenden Titel: “Bald nur noch Ruinen der Vergangenheit: Der Zerfall der Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen“. Vielleicht wissen Sie auch etwas darüber zu berichten?




    Vielen Dank für den Hinweis, lieber Herr Gager, ich habe den Bericht in der Mediathek des BR selbst gesehen. Es stimmt, dass für die Restaurierung der Kirchenburgen oft das Geld fehlt, zumal die Evangelisch-Lutherische Kirche Rumäniens heute nur noch wenige tausend Mitglieder zählt und der rumänische Staat auch nicht gerade gut betucht ist. Die einzige Hoffnung stellen momentan nur private Initiativen aus Deutschland oder Spendenaktionen dar, wie sie in der Reportage erwähnt wurden. Die meisten Siebenbürger Sachsen leben heute in Deutschland. Trotzdem gibt es auch hierzulande einige Initiativen, von denen wir seinerzeit auch berichtet haben. So etwa hat die Evangelisch-Lutherische Kirche vergangenes Jahr ein Projekt gestartet, womit die Kirchenburgen Teil einer Touristenroute wurden. Unter den Stichworten Entdecke die Seele Siebenbürgens“ finden jedes Jahr zahlreiche Kulturveranstaltungen statt, und die Touristen können Kirchenburgen und andere mittelalterliche Kirchen besuchen. Mit der Besucherkarte Transilvania Card kann man derzeit 50 dieser historischen Denkmäler besichtigen. Neben dem freien Eintritt bietet die Besucherkarte auch Preisermä‎ßigungen für touristische Dienstleistungen. Die Ferienkarte Transilvania Card kann man in 8 Ortschaften im Süden Siebenbürgens und auch in München für 50 Lei oder 11 Euro kaufen sowie per E-Mail bestellen. Das Geld wird ausschlie‎ßlich für die Pflege der historischen Denkmäler verwendet.




    Von Österreich geht es nach Mannheim in Deutschland, wo unser Hörer Andreas Pawelczyk zu Hause ist. Folgende Zeilen schickte er uns per E-Mail:



    Ich konnte Ihr Programm hören und bin auf das interessante Thema Müllentsorgung in Rumänien gesto‎ßen.



    Leider ist es in Rumänien noch so, dass 90% des Mülls nicht sachgerecht entsorgt werden. Nun wird es auch bald Zeit, dass Rumänien dies auch macht. In Deutschland wird schon seit längerer Zeit der Müll getrennt entsorgt. So kommt Papier der Haushalte in Papiercontainer und Glas sogar manchmal getrennt nach Farbe in Glascontainer. Der Rest kommt dann zu dem normalen Abfall. Man kann sich mittlerweile auch bei uns nicht mehr leisten, Papier nur zu verbrennen oder Glas nur wegzuschmei‎ßen. Es wird heute schlichtweg wiederverwendet. Au‎ßerdem ist Deutschland ein rohstoffarmes Land, das sich Nicht-Mülltrennung nicht leisten kann.



    Mal sehen, wann sich in Rumänien die Welt der Müllentsorgung verändert haben wird.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Pawelczyk. Die unzureichende Mülltrennung in Rumänien ist leider ein Infrastrukturproblem. In den Gro‎ßstädten haben die meisten Plattenbausiedlungen sogenannte Müllrutschen und Container für getrennte Müllentsorgung gibt es nicht viele. Auch wird im Handel oft kein Pfand für Plastikbehälter oder Flaschen erhoben, so dass die Menschen auch nicht motiviert sind, diese zurückzubringen oder getrennt zu entsorgen — es ist einfach leichter, sie wegzuschmei‎ßen, als ein paar Kilometer bis zum nächsten Container zu gehen. Erst seit wenigen Jahren sind auch die Plastiktüten in Supermärkten nicht mehr kostenlos, bis dahin war es gang und gäbe, beim Einkaufen die unterschiedlichen Produkte in beliebig viele Tüten einzupacken, denn an der Kasse erhielt man sie umsonst, und es galt als Kulanz, dass die Kassiererin oder der Kassierer einem beim Einpacken sogar half. Rumänien hat nach der Wende eben den Konsumrausch durchgemacht, auch wenn er durch die Wirtschaftskrise seit 2008 etwas eingedämmt wurde. Die Situation wird sich in den nächsten Jahren aber ändern müssen, denn Rumänien muss als EU-Staat auch in puncto Umweltschutz und Recycling europäische Auflagen erfüllen.




    Jörg-Clemens Hoffmann ist in Alsbach-Hähnlein in Hessen zu Hause. Folgende Zeilen schickte er uns Anfang des Monats per E-Mail:



    Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!



    Nun wird es wieder Zeit, dass ich Ihnen meine aktuellen Empfangsberichte der vergangenen Wochen schicke. Im Sommer bin ich nicht so oft dazu gekommen, Ihre Sendungen einzuschalten. Das wird sich sicherlich mit der beginnenden Wintersendeperiode ändern. So freue ich mich, Ihnen mitzuteilen, dass der Empfang der Kurzwellensendungen weiterhin stabil und problemlos möglich ist.



    Für mich ist es immer interessant, die deutschen Sendungen einzuschalten. Die Programme sind stets abwechslungsreich und hörenswert gestaltet, so dass ich jedes Mal neue Aspekte aus Ihrem Land erfahre. Besonders interessant war für mich der Beitrag in Pro Memoria über das tragische Eintreten von Rumänien in den 1. Weltkrieg. Es ist wichtig, dass Sie an dieses historische Ereignis von vor 100 Jahren erinnert haben. Auch sehr gut hat mir der Bericht über die Bojaren-Häuser in Bukarest gefallen. Diese alten Häuser sind ein wichtiges Kulturgut, das es zu bewahren gilt. Diesbezüglich würde es mich interessieren, ob es in Rumänien Fördergelder oder staatliche Unterstützung gibt, wenn man alte Bausubstanz vor dem Verfall bewahrt.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hoffmann. Die historische Bausubstanz in Bukarest ist gefährdet, wir haben darüber im Sozialreport vor mehr als drei Jahren berichtet und daran hat sich leider nicht viel geändert. Fehlendes Interesse, Inkompetenz und Korruption in der Verwaltung und die Geldgier der Immobilien- und Grundstückhaie haben dazu geführt, dass auch nach 1989 sogar denkmalgeschützte Bauten — manchmal bewusst — dem Verfall preisgegeben oder abgerissen wurden, um fragwürdigen Hochhäusern aus Stahl und Glas oder hässlichen Betonklötzen Platz zu machen. Das Rezept ist meistens dasselbe: Die Eigentümer eines alten Hauses haben kein Geld, um es instand zu halten oder sind nicht daran interessiert. Der Staat kann oder will keine Auflagen für die Renovierung durchsetzen, und so übernimmt ein sogenannter Investor das Haus. Der ist aber nicht am Haus an sich interessiert, sondern am Grundstück in zentraler Lage, das einen schnellen Gewinn verspricht. So wird das alte Haus dann abgerissen, um dann meistens hässliche Bürogebäude zu errichten.




    Damit Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Sandro Blatter (Schweiz), Harald Nagy (Österreich) sowie von Reiner Peuthert, Hans Peter Themann, Christian Laubach und Heiner Finkhaus (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Bernd und Willi Seiser, Christian Laubach, Andreas Pawelczyk, Burkhard Müller, Dieter Feltes, Siegbert Gerhard Hansjörg Biener und Martina Pohl (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular scheint letzte Woche funktioniert zu haben und so erhielten wir Empfangsberichte von Christian Laubach und Hans Gosdschan (beide aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Projekte zur erneuerbaren Energie in Baia Mare

    Projekte zur erneuerbaren Energie in Baia Mare

    Die nordwestrumänische Stadt Baia Mare wurde als Gewinner des Wettbewerbs Meisterliga der Erneuerbaren Energien in Rumänien“ in der Kategorie 100.000 Einwohner auserkoren. Die Veranstaltung wurde auf nationaler Ebene von der Universität Vasile Alecsandri“ im ostrumänischen Bacău organisiert und ist Teil des europäischen Projektes Intelligent Energy Europe“. Am Wettbewerb beteiligten sich die meisten Gro‎ßstädte Rumäniens, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Die Bemühungen des Bürgermeisters Cătălin Cherecheş und seines jungen und begeisterten Teams, Baia Mare in die Grüne Hauptstadt Rumäniens“ umzuwandeln, bleiben also nicht ergebnislos:



    Wir wünschen uns erstens, energetische Wirksamkeit zu erzeugen und die rumänischen Bürger dabei zu unterstützen, durch alle unsere Projekte zur energetischen Sanierung der Wohngebäude in und um Baia Mare beizutragen, um Geld zu sparen. Derzeit planen wir die energetische Sanierung von mehr als 70 Wohnblocks und dieses Projekt werden wir auch im Zeitraum 2015-2020 fortsetzen. Wir haben ebenfalls begonnen, die Schulen in Baia Mare und Umgebung zu sanieren. Vor zwei Jahren hatten wir im grö‎ßten Teil der Schulen, insbesondere bei ihre Sporthallen, Solarmodule angebracht, um Wärme bzw. warmes Wasser zu erzeugen, weil in solchen Räumen der Energieverbrauch riesige Kosten verursacht. Wir waren anschlie‎ßend bemüht, das Geschäftsumfeld dabei zu unterstützen, Wasserkraftwerke zu entwickeln, die keine Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ich kann also von einigen neuen Investitionen in diesem Bereich in Baia Mare und Umgebung sprechen. Selbstverständlich möchten wir jetzt mit Hilfe von EU-Fonds neue Investitionen ansto‎ßen und somit Energie erzeugen, indem wir das hydrographische Potential der Region ausnutzen. Es gibt einige Flüsse mit hohem Potential in der Region.“




    Die Stadt Baia Mare ist Mitglied des Verbands der Energiestädte Rumäniens. Es handelt sich um den ersten Verband, der sich der Energiewirksamkeit und den erneuerbaren Energien widmet, und der Verband ist auch Gründer der Agentur für energetisches Management. 2008 schloss sich zudem Baia Mare der europäischen Initiative Konvention der Bürgermeister“ an. Die Initiative hat wirksame Ma‎ßnahmen gegen die globale Erwärmung und den Klimawandel in Aussicht. Der Bürgermeister von Baia Mare, Cătălin Cherecheş, mit Einzelheiten:



    Wir haben vor, ein gro‎ßes Areal in der Nähe von Baia Mare, eine bewaldete Zone in ein Naturpark umzuwandeln. Somit könnte Baia Mare zu einer der wenigen Städte Europas werden, die von einem 15.000 Hektar umfassenden Park umgeben ist. Ein Naturpark mit Naturschutzarealen, die künftig ins europäische Schutzgebietsnetzwerk »Natura 2000« eingegliedert werden sollen. Wir möchten ferner weitere Projekte ansto‎ßen, die Baia Mare als grüne Stadt definieren. Es handelt sich um die Parks, die wir sanieren oder anlegen. Wir planen derzeit, einen neuen 5-Hektar-Park in Baia Mare anzulegen und ferner die zwei alten Parks der Stadt zu sanieren, um den Einwohnern von Baia Mare echte Oasen des Grünen und der Ruhe inmitten der Stadt und somit ein gesundes Leben anzubieten. Wir haben zudem vor, alle Gebäude die der Kommunalverwaltung Baia Mare angehören, in ein Projekt einzugliedern, das hohe Energiewirksamkeit verspricht. Das Projekt bezieht sich sowohl auf Erwärmungssysteme als auch auf Wärmedämmung und nimmt sich vor, die Kosten des Energieverbrauchs zu reduzieren. Unser Projekt könnte zudem den Unternehmen in Baia Mare oder Privatpersonen als Vorbild dienen.“




    Weitere Investitionen, die in letzter Zeit in Baia Mare angesto‎ßen wurden, setzen den Akzent auf die Modernisierung des Fuhrparks mit neuen und umweltfreundlichen Transportmitteln, auf die Modernisierung des Beleuchtungssystems der Stadt und die Entwicklung eines Netzwerks, das biologisch abbaubaren Abfall verwertet:



    Wir haben die öffentliche Müllabfuhr durch einen Konzessionsvertrag veräu‎ßert. Wir haben eine Abfallrampe mit einigen Sortierungsanlagen, die bis 2017 funktionieren werden, ab diesem Jahr werden wir zudem in Partnerschaft mit dem Landkreisrat durch ein EU-finanziertes Projekt eine neue Abfallrampe bauen. Es handelt sich um ein Abfalllager für die ganze Region Maramureş, ein integriertes Managementsystem zur Abfallbehandlung mit Müllsortierungs- und -umladestationen und im Gro‎ßen und Ganzen mit allem, was zur Müllverwertung dazugehört.“



    Im Rahmen der Meisterliga der erneuerbaren Energien in Rumänien wurden ebenfalls weitere drei Lokal-Verwaltungsbehörden mit Preisen geehrt: das Rathaus in Taşca (im ostrumänischen Neamţ, in der Kategorie 5.000 Einwohner), das Rathaus Mizil im mittelrumänischen Prahova (in der Kategorie 5.000 bis 20.000 Einwohner) und das Rathaus Alba Iulia (in der Kategorie 20.000-100.000 Einwohner).



    Audiobeitrag hören: