Tag: Multikulturalismus

  • Doku zum multikulturellen Temeswar in Juli erwartet

    Doku zum multikulturellen Temeswar in Juli erwartet

    Eines dieser Projekte, das sich mit den Menschen, der Geschichte und der Multikulturalität des Ortes befasst, ist der Dokumentarfilm Timișoara – Europäische Hauptstadt des multiethnischen Zusammenlebens“.


    Der Dokumentarfilm wurde von Florin Iepan aus Timisoara gedreht, einem Regisseur, der bereits über 40 Dokumentarfilme und Fernsehproduktionen gedreht hat. Der Film zeigt Timisoara mit den Augen des Norwegers Christo Balthazar, Enkel des Journalisten und Schriftstellers Jahn Otto Johansen. Sein Großvater war Autor des Buches Rumänien: Eine Sammlung von Artikeln“, ein Journalist, der vom rumänischen Präsidenten für seinen Beitrag zum Image unseres Landes in Norwegen ausgezeichnet wurde.


    Wir sprachen mit Kultur-PR Anca Spiridon über das Projekt, den Kontext und das Konzept:


    Für den Kulturverein Metropolis ist dies nicht die erste Initiative zur Förderung der Multikulturalität durch Kunst, denn seit 2011 unterstützt und organisiert er kulturelle und künstlerische Veranstaltungen wie das Internationale Filmfestival für junges Publikum, das <BalKaniK Arts & Culture Festival>, das erste Musik- und Kulturfestival des Balkans in Rumänien, … und 2015 in Timișoara selbst ein Filmfestival für Minderheiten, das <Nomad International Film Festival>. Es ist also nicht verwunderlich, dass in diesem für Temeswar außerordentlich wichtigen Jahr auch der Dokumentarfilm <Timisoara – Europäische Hauptstadt des multiethnischen Zusammenlebens> uraufgeführt wird, der einen neuen Ansatz zur Förderung der Multikulturalität durch Kunst und Traditionen darstellt.


    Der Film basiert auf der Geschichte von Christo, dem Enkel des berühmten norwegischen Journalisten, der 2014 vom rumänischen Präsidenten ausgezeichnet wurde, Jahn Otto Johansen, Autor des Buches >. Er wurde, wie gesagt, für die Verdienste um das Image Rumäniens in Norwegen ausgezeichnet, und Christo wird in diesem Dokumentarfilm die Reise seines Großvaters nachzeichnen, wobei der Film die neuen Realitäten durch seine Augen, aber auch durch die Augen des Temeswarer Dokumentarfilmregisseurs Florin Iepan darstellen wird. <Timișoara, Kulturhauptstadt des multiethnischen Zusammenlebens> zielt darauf ab, im Rahmen der Wahl Timișoaras zur Kulturhauptstadt den Reichtum und die Vielfalt der Kulturen in Europa, aber auch in Rumänien und in Timișoara hervorzuheben, die gemeinsamen kulturellen Merkmale der Europäer herauszustellen, den Bürgern ihre Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Kulturraum bewusst zu machen und durch die Kultur die Entwicklung der Städte zu fördern.


    Der Regisseur hat sich vorgenommen, die Interaktion und den Beitrag der wichtigsten ethnischen Gruppen Timișoaras zum sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben zu dokumentieren. Auf diese Weise soll der Film die multikulturelle Tradition Timișoaras bekräftigen und sein Image als funktionierendes multiethnisches und multireligiöses Zentrum stärken. Der Film wird von Traditionen und Bräuchen erzählen, aber auch von den neuen lokalen Unternehmen, die sich in den letzten 20-30 Jahren in Timișoara niedergelassen haben. Er wird die serbische Gastronomie, das Kunsthandwerk und die Musik der Roma, die ungarische Literatur und das Theater sowie die neuen Unternehmen der italienischen und türkischen Gemeinschaften vorstellen. Durch die Förderung des Multikulturalismus, sowohl in der Kunst als auch in den Traditionen, durch die Erleichterung dieses interkulturellen Dialogs, den wir zwischen den wichtigsten Volksgruppen in Timișoara, aber auch mit dem allgemeinen Publikum vorschlagen, zielt der Dokumentarfilm darauf ab, das Verständnis und die Akzeptanz der Vielfalt zu erhöhen und die Aufnahme dieser kulturellen Vielfalt in einer umfassenden Ausübung der Empathie, wie wir gerne sagen, zu entwickeln.



    Wie weit ist das Projekt gediehen? Und wann kann die Öffentlichkeit den Dokumentarfilm auf dem großen oder kleinen Bildschirm sehen? – die abschließenden Fragen an die Kulturmanagerin Anca Spiridon.



    Im März wird die Produktionsphase des Films in vollem Umfang beginnen. Nach der Dokumentation vor Ort werden die Dreharbeiten beginnen, danach geht es in die Postproduktionsphase. Die Premiere des Films in Rumänien ist für den 28. bis 30. Juli geplant, natürlich in Timișoara, und der größere Rahmen, in dem diese Premiere stattfinden wird, ist ein dreitägiges Festival unter freiem Himmel, das Filmvorführungen, gefolgt von Fragen und Antworten, Debatten über Minderheiten und kulturellen Austausch, einschließlich Migration und Einwanderung, sowie eine Messe für traditionelle Produkte umfassen wird. Wir möchten, dass der Dokumentarfilm sowohl in den regulären rumänischen Filmverleih kommt als auch auf Festivals und besonderen Veranstaltungen gezeigt wird. Wir möchten wirklich, dass ein breiteres Publikum die Doku <Timișoara – Europäische Hauptstadt des multiethnischen Zusammenlebens> in diesem Jahr sehen kann, und nach dem Kinostart wird der Film auf Online-Plattformen in Rumänien und Norwegen verfügbar sein.

  • Biosphärenreservat Donaudelta: Immer wieder spannend

    Biosphärenreservat Donaudelta: Immer wieder spannend

    Das Biosphärenreservat Donaudelta liegt im Mündungsgebiet der Donau ins Schwarze Meer. 1991 wurde es von der UNESCO in die Weltnaturerbliste aufgenommen. Ausgangspunkt für einen Ausflug ins Donaudelta ist in der Regel die Stadt Tulcea. Tulcea kann sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn oder über Luftwege erreicht werden. Ab diesem Punkt geht die Reise auf Wasser fort. Mehrere Schiffe stellen den Transfer zwischen Tulcea und etlichen Ortschaften im Donaudelta sicher. Im Donaudelta gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten — in Pensionen, Hotels oder sogar in Wasserhotels. Die Routen, die die Wasserhotels zurücklegen, stehen im Voraus fest, so dass die Touristen, die sich für diese Art von Unterkunft entscheiden, so viel wie möglich vom Donaudelta erleben.



    Die Unterkunft in einem Hotelschiff hat gewisse Vorteile. Der grö‎ßte davon ist, dass damit verschiedene Gebiete erforscht werden. Die Verwalter derartiger Hotelschiffe beraten sich vor der Reise mit den Gästen und fragen sich nach ihren Anliegen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Cătălin Ţibuleac, Vorsitzender des Vereins für die Verwaltung des Donaudeltas:



    Die Hotelschiffe waren schon immer eine gro‎ße Attraktion im Donaudelta. Das Hotel fährt ins Donaudelta hinein und weilt dort einige Tage. Allerdings gibt es auch andere spannende Unterkunftsmöglichkeiten. Mittlerweile wurden im Donaudelta viele touristische Komplexe und agrotouristische Pensionen eröffnet. Sie bieten Unterkunft unter sehr guten Bedingungen. Das Feedback ist allgemein positiv. Das Gebiet wird sich mit Sicherheit weiter entwickeln, doch wir müssen aufpassen, um parallel mit der touristischen Entwicklung auch die Umwelt zu schützen. Wir laden alle Touristen herzlich ein, das Donaudelta und die Region Dobrudscha zu besuchen. Denn es lohnt sich.“




    Die touristischen Angebote umfassen allgemein einen Besuch der Ortschaft Mila 23, dem Heimatdorf des ehemaligen rumänischen Olympiasiegers im Kanurennsport, Ivan Patzaichin. Empfohlen wird auch ein Ausflug nach Sulina, einer Stadt mit wunderschönen Kirchen und Museen. Hier befindet sich auch ein multikonfessioneller Friedhof, der an die Blütezeit der östlichsten EU-Stadt erinnert. Der Letea-Wald ist eine weitere Sehenswürdigkeit im Donaudelta. Der Letea-Wald ist das älteste Naturschutzgebiet in Rumänien. Schon 1930 wurde er von Wissenschaftlern erforscht. Ciprian Enea, Reiseberater, weist allerdings auch auf die Sitten und Bräuche des Ortes hin.



    Das Donaudelta ist das schönste Reiseziel dieser Art in Europa. Unsere touristischen Angebote decken sämtliche Anliegen der Touristen ab. Wir hei‎ßen sowohl Vogelbeobachter wie auch Familien mit Kindern und Senioren willkommen. Wir legen hohen Wert auf Traditionen. Die Natur steht immer im Mittelpunkt. Denn letztendlich geht es hauptsächlich um Bio-Diversität im Biosphärenreservat Donaudelta. Die Natur lässt sich hier sehr gut mit den Geschichten verflechten, die von den Einheimischen erzählt werden. Und hier leben mehrere Volksgruppen zusammen — Lipowaner, Ukrainer, Türken, Rumänen — und alle haben spannende Geschichten zu erzählen.“




    Ein All-inclusive-Angebot in der Hochsaison, also im Monat August, das drei Übernachtungen umfasst, kostet rund 170 Euro. Die Unterkunft wird in einer 3-Sterne- Pension angeboten. Das Paket umfasst au‎ßer Unterkunft und Verpflegung auch zwei dreistündige Bootsausflüge im Donaudelta. Im Preis einbezogen ist auch die Gebühr für den Zutritt ins Biosphärenreservat Donaudelta in Höhe von 10 Lei (rund 2 Euro). Schwimmbad, kabelloser Internetzugang (W-Lan) und die Möglichkeit, direkt im Hof der Pension zu angeln, sind nur ein paar Optionen, die die Gäste in Anspruch nehmen können.

  • Rumänien fördert Minderheiten-Schutz

    Rumänien fördert Minderheiten-Schutz

    1995 hat der Europarat das Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten verabschiedet und Rumänien hat es ratifiziert. Das rumänische Au‎ßenministerium hat anlässlich des 20.Jahrestages eine Fachkonferenz im westrumänischen Timisoara organisiert. Die Teilnahmer kamen aus Zentral- und Osteuropa und haben über die aktuelle Lage der Jugendorganisationen und ihre langsfristigen Entwicklungspläne diskutiert. Der Kern des Multikulturalismus sei die Anerkennung, der Schutz und die Förderung der Vielfalt in der Gesellschaft, basierend auf der Identität jeder Minderheit. Das erklärte Rumäniens Chefdiplomat Bogdan Aurescu.



    Aurescu sprach über die Entwicklung der Minderheiten-Politik der Regierung in Bukarest in den letzten beiden Jahrzehnten, von einer Assimilationspolitik und Definierung einer homogenen Kultur der mehrheitlichen Bevölkerung bis hin zu einer Politik der Förderung der unterschiedlichen Identitäten. Rumänien hat verstanden, dass die kulturelle Diversität — der Multikulturalismus und der Interkulturalismus — wesentliche Werte der Demokratie, einer respektvollen Gesellschaft und eines friedlichen Miteinanderlebens darstellen”, sagte Rumäniens Au‎ßenminister weiter. Nicht nur, dass Rumänien den Schutz der Identität der nationalen Minderheiten fördert, Rumänien unterstützt auch ihre Einbindung in die Entscheidungsfindung betreffend die ganze rumänische Gesellschaft:



    Rumänien hat es geschafft, ein echtes interkulturelles Modell der Interaktion zwischen der Mehrheit und der Minderheit zu entwickeln. Es ist ein Modell, das die kulturelle Diversität in den Vordergrund bringt, es ist ein Modell, das weiter perfektioniert werden muss, sowohl in puncto Anwendung als auch im Inhalt. Dieses Modell übertrifft aber in vielen bereichen die jetzigen europäischen Standards im Bereich des Minderheitenschutzes.”




    Das Interkulturalität-Modell, das von Rumänien gefördert wird, entspricht völlig sowohl der Notwendigkeit, die ethnische, sprachliche, kulturelle und religiöse Identität zu bewahren, als auch des Bedarfs, einen integrativen, toleranten, auf Dialog, Anerkennung und Respekt beruhenden kulturellen Raum zu definieren.



    Die Minderheiten-Politik verfolgt zwei Ziele: den Schutz der nationalen Minderheiten und die Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens der Mehrheit und der Minderheiten sowie der untertschiedlichen Minderheiten untereinander.