Tag: Musiker

  • Nachrichten 18.05.2017

    Nachrichten 18.05.2017

    Der rumänische Ministerpräsident, Sorin Grindeanu, hat am Donnerstag in Bukarest erklärt, der Beitritt Rumäniens zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sei eine Priorität seines Regierungskabinetts. Ferner forderte Grindeanu alle Minister auf, in ihren Auslandsaktionen Botschaften über das Interesse Rumäniens für die OECD-Mitgliedschaft zu vermitteln. Rumänien habe in den letzten Jahren konstant schnelle Fortschritte bei der Anwendung der OECD-Instrumente erzielt und sich weitgehend an den Arbeitsstrukturen der Organisation beteiligt. Unser Land führe aktive Beratungen und sei an einer engeren Zusammenarbeit mit der OECD interessiert, vor allem in Schlüsselbereichen wie makroökonomische Politik, Corporate Governance, Liberalisierung der Kapitalflüsse und Migration, sagte noch der rumänische Ministerpräsident. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat zur Zeit 34 Mitglieder, die zusammmen etwa 60% der Weltwirtschaft besitzen.



    Der Cyberangriff gegen das rumänische Außenministerium, der am vorigen Freitag entdeckt und unterbrochen wurde, sei einer von chirurgischer Präzision gewesen, und sollte bestimmte Mitarbeiter des Ministeriums treffen. Dies erklärte auf einer Pressekonferenz der Leiter des Nationalen Zentrums für die Bekämpfung von Cyberangriffen des Inlandsnachrichtendienstes, Anton Rog. Hinter einem derartigen Cyberangriff stecke meistens ein staatlicher Akteur, fügte Rog hinzu. Der Nachrichtendienst hatte vorab mitgeteilt, dass hinter dem Hackerangriff auf das rumänische Außenministerium höchstwahrscheinlich die als Hackerkollektiv auftretende Gruppierung APT28 / Fancy Bear stecke, die auch vorher vertrauliche Informationen zu stehlen versucht hätte. Laut Anton Rog, falle die Cyberattacke WannaCry der Art ransomware, die Ende vergangener Woche Computer in rund 150 Ländern, einschließlich Rumänien befallen hatte, in eine andere Kategorie von Hackerangriffen. Der Inlandsnachrichtendienst habe derzeit Informationen über einen weiteren möglichen Cyberangriff, es fehlen jedoch konkrete Daten über dessen Ausmaß und ob Rumänien zu seinen Zielen zählt. Laut IT-Spezialisten, die von der Nachrichtenagentur France Presse zitiert werden, habe eine neue Attacke, die ein großes Ausmaß erreicht habe, am Mittwoch Hunderttausende Rechner stark betroffen.



    Die EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik Margrethe Vestager ist am Donnerstag in Bukarest zu Gesprächen mit dem rumänischen Premier Sorin Grindeanu zusammengekommen. Vorher hatte die Europäische Kommission neue Regelungen zur Gewährung von staatlichen Hilfen gebilligt. Demnach sollen staatliche Hilfen für Häfen und Flughäfen, den Kultursektor und Randgebiete einfacher durchgeführt werden. Die Maßnahmen zielen darauf ab, öffentliche Investitionen zu ermöglichen, infolgedessen neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum voranzutreiben, ohne die Konkurrenz zu beeinträchtigen. Brüssel möchte den wirksamsten Raum innerhab des Binnenmarktes schaffen, wo die Unternehmen unter gleichen Bedingungen tätig sein können.



    Der Senatsvorsitzende Călin Popescu-Tăriceanu beteiligt sich in Polen am Gipfel der Parlamentsvorsitzenden aus Mittel-und Osteuropa. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte die regionale Sicherheit, die Kooperation und der Ausbau der Infrastruktur der Nord-Süd-Achse stehen, sowie die Rollen, die die Legislativen jeweiliger Staaten in der internationalen Politik spielen. Popescu-Tăriceanu hält dabei eine Rede über die Einhaltung der Grundwerte, die eine moderne Gesellschaft kennzeichnen, denen sich Rumänien bei seinem EU-Beitritt 2007 angeschlossen hat.



    120 Musiker aus 17 Ländern treten zwischen dem 18. und dem 21. Mai auf die Bühne des 47. Internationalen Jazzfestivals in der siebebürgischen Stadt Sibiu/Hermannstadt auf. Die renommierten Festpiele locken auch dieses Jahr zahlreiche Gäste aus In-und Ausland mit einer besonderen Atmosphäre und weltweit berühmten Musikern an. Auf dem Programm stehen unter anderen das spanische Quartet De La Purissima, die kubanisch-schweizerische Musikerin Yilian Canizares und die syrische Band Mozayek. Mit großer Begeisterung werden auch die Auftritte rumänischer Musiker erwartet, ihre Konzerte sind Teil eines Projektes, das sich zum Ziel setzt, einheimische Jazzmusiker mit Hilfe der größten europäischen Jazz-Plattform, Europe Jazz Network, im Ausland bekannt zu machen. Sibiu Jazz Festival gilt als das einzige Fachevent Rumäniens und hat eine 50-Jahre lange Tradition hinter sich.

  • Literaturnobelpreis geht an Bob Dylan

    Literaturnobelpreis geht an Bob Dylan

    Was haben Eugene ONeill, William Faulkner, Ernest Hemingway, John Steinbeck, Saul Bellow und … Bob Dylan gemeinsam? Sie sind Amerikaner und haben den Nobelpreis für Literatur gewonnen. Am Donnerstag wurde der berühmte 57-jährige Sänger und Songwriter Bob Dylan mit der höchsten literarischen Ehrung der Welt ausgezeichnet. Bob Dylan ist somit der erste Musiker, der mit dem Literaturnobelpreis für das Erschaffen von neuen poetischen Ausdrucksformen innerhalb der großen amerikanischen Song-Tradition belohnt wurde. Das gab es in der Geschichte des Literaturnobelpreises noch nie. Die aktuell mit umgerechnet rund 825.000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als der weltweit bedeutendste Preis für Literatur. Der Vorsitzende der Abteikung für Poesie des Rumänischen Schriftstellerverbandes Dan Mircea Cipariu erklärt die Wahl der Schwedischen Akademie:




    Diese Auszeichnung muss anderswie betrachtet und gelesen werden. Ich meine, es geht um einen Schlüssel der metakulturellen Politik. Bob Dylan ist eine emblematische Figur der flower power Generation. Dieses poetische Denken, das uns das Werk von Bob Dylan vorschlägt, überschreitet die Poesie und die Literatur im allegmeinen. Bob Dylan ist nicht unbedingt der Dichter sondern der Gründer eines bestimmten Typs vom poetischen Denken, das die heutige Welt so nötig hat, die heutige Welt braucht einen geistigen Hauch. Die Welt braucht etwas mehr als Konsum und Boulevardzeitungen.




    Bob Dylan lansierte mehr als 60 Alben und erfindet sich seit 45 Jahren immer neu. Er wurde in den 60iger Jahren berühmt, indem er in seinem Werk die Identitätskrise der amerikanischen Gesellschaft nach dem Krieg in Wietnam zum Ausdruck brachte. Er stellt die Idee der Revolte, des Mutes, des Kampfes gegen den Militarismus und das neokoloniale Abenteuer dar.




    Bob Dylan wurde während seiner Karriere dem Grammy, Golden Globe oder Oscar ausgezeichnet. Sein Name steht im Rock&Roll Hall of Fame und Songwriters Hall of Fame. 2008 bekam er einen Pulitzerpreis für den Lyrismus und die besondere poetische Kraft seiner Kompositionen, die einen großen Impakt auf die amerikanische Musik und Kultur haben. Natürlich gab es Kritiken hinsichtlich der Gewährung des Literaturnobelpreises. Mehrere bedeutende Schriftsteller sind seit Jahren nominiert, doch diesmal erfolglos. Der rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu, dessen Werk in mehreren Sprachen übersetzt wurde, schreibt im Internet: ein riesiger Schriftsteller, doch ich habe Mitleid mit den echten Schriftstellern! Die Entscheidung der Schwedischen Akademie war diesmal keine gute für sie .




    Der rumänische Dichter Florin Iaru meint, es gehe um eine politische und nicht um eine literarische Auszeichnung. Andere sind ironisch und behaupten, nachdem der Literaturnobelpreis an Bob Dylan ging, soll der japanische Schriftsteller Haruki Murakami, der als Favorit galt, den Goldenen Ball vom Weltverband FIFA bekommen.

  • Nachrichten 13.10.2016

    Nachrichten 13.10.2016

    Das rumänische Außenministerium hat angekündigt, dass der in Nigeria, am 10. Oktober, entführte Rumäne freigelassen worden ist. Das Auswärtige Amt betont die feste Empfehlung an die rumänischen Staatsbürger, die sich in Konfliktzonen oder Bereichen mit hohen Sicherheitsrisiken aufhalten, mit der nächsten diplomatischen Mission Rumäniens in Kontakt zu treten, um ihre Präsenz in der Region zu melden. Somit können sie sich bestmöglich der Konsularassistenz und des Konsularschutzes erfreuen. Laut der nigerianischen Polizei wurde der Rumäne am Montag von bewaffneten Männern im Bundesstaat Delta, im Süden Nigerias, entführt. In der Region gab es mehrere Angriffe von Militanten gegen Erdöl- und Erdgas-Anlagen. Die Militanten wollen einen größeren Teil vom Erdöl-Gewinn für den Bundesstaat Delta bekommen.



    Der rumänische Außenminister, Lazăr Comănescu beteiligt sich bis Freitag in Bangkok am 21. Ministertreffen zwischen der Europäischen Union und dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Der rumänische Chefdiplomat, der ab Dienstag eine 4-tägige Asien-Tour unternimmt, war am Mittwoch in Jakarta mit dem seinem indonesischen Gegenüber Retno L.P.Marsudi zusammengekommen. Die zwei Würdenträger waren bei der Unterzeichnung eines Memorandums zwischen den Handelskammern der zwei Länder anwesend. Lazăr Comănescu vereinbarte mit dem indonesichen Handelsminister Enggartiasto Lukita, dass die rumänischen und indonesischen Unternehmen ermuntert werden sollten, an Aktionen zur Förderung der Wirtschaft teilzunehmen. Bei den Gesprächen mit Transportminister Budi Karya Sumadi betonte Außenminister Lazăr Comănescu die Fähigkeit Rumäniens, eine maritime Verbindung zwischen Europa und Indonesien zu ermöglichen.



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Donnerstag bekanntgegben, er werde dem am Vortag eingereichten Antrag der Antikorruptionsbehörde zur Einleitung der Strafverfolgung in einem neuen Verfahren gegen den ehemaligen Innenminister Gabriel Oprea stattgeben. Gabriel Oprea hatte sein Mandat als Senator mit Wirkung ab 1. Oktober niedergelegt. Der ehemalige Vizepremier und Innenminister Gabriel Oprea wird der fahrlässigen Tötung beschuldigt. In Oktober 2015 war ein Motorradfahrer aus der Polizeieskorte Opreas ums Leben gekommen. Die Antikorruptionsbehörde leitete die Untersuchung ein, die beweist, dass Oprea im Jahre 2015 1600 Mal die Polizeieskorte benutzt habe. Laut Staatanwälten sei die Reise, bei welcher der Polizist Bogdan Gigina ums Leben gekommen war, zum persönlichen Interesse Gabriel Opreas gewesen, und Oprea hätte kein Recht auf Polizeieskorte gehabt.



    Ein Viertel aller Investitionen der Rumänischen Regierung im Zeitraum 2007-2013 sind der Kohäsionspolitik der Europäischen Union zu verdanken. Dies verlautet aus einer unabhängigen Bewertung, die von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde. Rund 15 einhalb Milliarden Euro wurden in Verkehrsvorhaben, in Unterstützungsprogramme der Gesellschaften, in Forschungsprojekte und Umweltschutz durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung investiert. Darüber hinaus hat die Kohäsionspolitik im besagten Zeitraum zur Schaffung von 35.000 Arbietsplätzen beigetragen. Europaweit wurden durch diese Programme 2007—2013, eine Million Arbeitsplätze geschaffen.



    Die UN-Vollversammlung hat António Guterres offiziell zum nächsten UN-Generalsekretär bestimmt. Das Gremium aus allen 193 Mitgliedstaaten bestätigte am Donnerstag in New York per Akklamation die Entscheidung des UN-Sicherheitsrats, der den ehemaligen UN-Flüchtlingskommissar vergangene Woche einstimmig nominiert hatte. Der ehemalige portugiesische Regierungschef tritt das Amt am 1. Januar an, sein Mandat gilt zunächst für fünf Jahre. Er wird sich unter anderem mit dem Bürgerkrieg in Syrien sowie den Konflikten im Jemen und im Südsudan auseinandersetzen müssen. Guterres löst den Südkoreaner Ban Ki Moon ab, der zehn Jahre an der Spitze der UNO gestanden hatte.



    Der diesjährige Literaturnobelpreis geht an die US-Rockikone Bob Dylan. Der 75-Jährige werde für die Schaffung neuer poetischer Ausdrucksformen in der großen Tradition der amerikanischen Musik geehrt, erklärte die Sprecherin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, am Donnerstag in Stockholm. Dylan, der bereits mehrfach für die Auszeichnung im Gespräch war, gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Die Ankündigung der Akademiesprecherin wurde mit Raunen und dann lang anhaltendem Applaus der anwesenden Journalisten aufgenommen. Zwar war Dylan in den vergangenen Jahren immer wieder als Kandidat genannt worden, doch hatte niemand wirklich mit der Auszeichnung gerechnet: Es ist schließlich das erste Mal, dass ein Musiker den Literaturnobelpreis erhält.

  • Nachrichten 04.08.2016

    Nachrichten 04.08.2016

    Eine von drei Bluttransfusionsabteilungen an rumänischen Krankenhäusern hat im Moment keine Betriebsgenehmigung. Eine interne Revisionsermittlung des Gesunheitsministeriums hat ergeben, dass es im ganzen Land 142 solche Situationen gibt, die meisten in Bukarest. Betroffen sind 108 öffentliche und 34 private Einrichtungen. Die für Bluttranfusionen zuständige Fachstelle in Bukarest erklärte in der Sache, dass bürokratische Hindernisse und fehlende Mittel die Ursache seien. Das Ministerium hat den Krankenhäusern drei Monate Zeit gegeben, um Ordnung zu schaffen. Ansonsten dürfen den betroffenen Krankenhäusern keine Blutkonserven mehr geliefert werden – im Endeffekt können sie dann keine Operationen mehr durchführen, die Blutübertragungen erfordern. Erst kürzlich hatten zwei Patientinnen in Bukarest mit Komplikationen zu kämpfen, weil ihnen Blut einer falschen Gruppe gegeben wurde.



    Ein Eilerlass soll den Auslandsrumänen ermöglichen, die Aufnahme ins Wahlregister auch online zu beantragen. Das sagte am Donnerstag de Chef der Nationalliberalen Partei, Vasile Blaga, nach einem Treffen mit der Ministerin für die Diaspora, Maria Ligor. Ziel der Vorschrift, über die nach dem 15. August entschieden werden soll, ist die Wahlbeteiligung einer höchstmöglichen Anzahl rumänischer Bürger im Ausland. Im Moment müssen Auslandsrumänen die Aufnahme in das Wahlregister noch persönlich bei Botschaften beantragen.



    Die multinationale Militärübung Saber Guardian 2016 ist ein Beweis für die Konsolidierung der Beziehungen zwischen den NATO-Mitgliedsstaaten und den Partnerländern. Dies erklärte am Donnerstag der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, der bei der besagten multinationalen Militärübung Saber Guardian im Landkreis Brasov in der Mitte Rumäniens zugegen war. Dies sei die erste wichtige multinationale Militärübeung in Rumänien nach dem NATO-Gipfel in Warschau; für nächstes Jahr wird ein intensiveres Programm vorgesehen, sagte noch Klaus Iohannis. An der Übung Saber Guardian-2016 beteiligen sich 2.700 Soldaten aus 5 NATO-Ländern – Bulgarien, Kanada, Polen, Rumänien und den SUA – sowie aus 5 Partnerländern: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, der Republik Moldau und der Ukraine. Rumänien ist mit 900 Soldaten vertreten, die USA schickten 1.700. Auch Panzer nehmen an den Gefechtsübungen teil. Die Übung gehört zum europäischen Programm der US-Streitkräfte und findet seit 2013 turnusmäßig in Rumänien, Bulgarien und der Ukraine statt.



    Die rumänische Regierung wird sechs Monate lang 10 Stipendien von je 2000 Euro monatlich für IT –Fachleute anbieten, die den Bereich Öffentliche Verwaltung modernisieren sollten. Dies gab am Donnerstag Ministerpräsident Dacian Ciolos bekannt. Die Bukarester Exekutive hat in Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor das Programm GOV IT HUB gestartet, um mit Hilfe von neuen Technologien die Qualität der Dienstleistungen in der öffentlichen Verwaltung zu verbessern.



    Die diesjährige Ausgabe von Untold, dem größten Festival für elektronische Musik in Rumänien, läuft am Donnerstag in Cluj an. Fünf der weltbesten DJs legen bei Untold auf – darunter Armin van Buuren, Tiesto, Afrojack und Hardwell. Zudem sollen 150 internationale Bands und Musiker auftreten: Faithless, Scooter, Parov Stelar oder James Arthur sind nur einige von ihnen. Rund 350.000 Besucher werden erwartet.

  • Rockt heute in Rumänien – Austin Jesse Mitchell aus Los Angeles

    Rockt heute in Rumänien – Austin Jesse Mitchell aus Los Angeles

    Während am 22. Dezember 1989 in Rumänien das nationalkommunistische Regime von Nicolae Ceausescu einbrach, erblickte im kalifornischen Los Angeles Austin Jesse Mitchell das Licht der Welt: ein Zufall, wie es so viele im Leben gibt. Ein Zufall auch, dass dieses Leben Mitchell dann nach Rumänien verschlagen hat. Von Rumänien hörte der kalifornische Rockmusiker schon relativ früh. Einer seiner Freunde in den USA war Radu Almăşan, der aus Rumänien stammte und selbst Musiker war. Als es Almăşan vor etwa fünf Jahren wieder nach Rumänien zog, nahm er Mitchell als Bassist für seine Bukarester Rockband Bosquito gleich mit. Der Amerikaner erinnert sich an die Story — er fragte einfach, ob er mit darf. Radu hätte sich nicht gedacht, dass der Amerikaner aus Los Angeles raus und ganz Europa sehen will. Für Mitchell war es eine Spontanentscheidung: Er überlegte ganze 5 Sekunden überlegt und sagte dann — ich komme mit. Über die Band Bosquito, in der er spielen würde, wusste er wenig, über Rumänien noch weniger.



    Vom ersten Tag an gefiel es ihm hier. Die Menschen hier fragten aber verdutzt nach den Hintergründen Warum bist du da, wo wir doch nach Amerika wollen. Das konnten sie nicht begreifen. Wenn du amerikanische Filme siehst, kriegst du den Eindruck, das sei dort das Paradies und alle sind gut drauf und haben massenweise Geld und so. Aber auch wir sind Menschen wie überall und wir haben unsere Probleme mit unserer eigenen Kultur — viele Amerikaner fühlen sich also in anderen Ländern besser.“



    Als er nach Rumänien kam, sprach Mitchell einen einzigen Satz Rumänisch, den er in einem Buch aufgegriffen hatte – übersetzt geht der in etwa Dieser Herr bezahlt für alles. Als Ausländer in einem vollkommen fremden Land, wo er nichts und niemand kannte, schien ihm das eine nützliche Aussage zu sein. Am Anfang konnte er also nur freundlich lächeln, wenn um ihn herum Rumänisch gesprochen wurde — er verstand sozusagen nur Bahnhof. Zwei Jahre nach seiner Übersiedlung nach Rumänien, am 1. Januar 2013 setzen ihn die Bandkollegen vor vollendete Tatsachen — sie würden von dem Punkt an nur noch Rumänisch mit ihm sprechen. Das half und heute spricht Austin Jesse Mitchell recht passabel Rumänisch und kann, wie man hört, auch Interviews in dieser Sprache geben.



    Der junge Kalifornier feilte in der Zwischenzeit nicht nur an seinen Sprachkenntnissen, sondern auch an seiner Musikerlaufbahn. Wir haben sehr viele Konzerte gegeben; ich habe nicht mitgezählt, aber es waren ganz viele. Es gibt Menschen, die uns tatsächlich hören wollen, weil sie Radu und die Bosquitos vermisst haben, als er zeitweilig in den USA lebte.“



    Über die Musik von Bosquito sagte Mitchell, der auch für andere Bands Musik und Texte schreibt, dass sie einzigartig ist. In den USA wäre eine solche Musik nicht möglich gewesen. Viele sagen, dass sie Latino- oder Balkanakzente hat. Es ist aber viel mehr als nur das, meint Mitchell, und durch die ganzen vielen Einflüsse ist die Musik etwas ganz Besonderes.