Tag: Napoleon III.

  • Rumänien feiert die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau

    Rumänien feiert die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau

    Diesmal jährt sich die Vereinigung der Rumänischen Fürstentümer Walachei und Moldau zum 161. Mal. Das Ereignis, das den Weg zur Schaffung des rumänischen Nationalstaates geebnet hat. Anlässlich dieses Feiertags finden eine Reihe von Veranstaltungen statt.



    Das Nationale Geschichtsmuseum beherbergt zum Beispiel eine Ausstellung mit dem Titel Kleine Spuren großer Ambitionen. Symbole der Vereinigung der Fürstentümer in Briefmarken und Münzen. Zu den Exponaten gehören ein Brief mit dem Sonderstempel Vereinigte Fürstentümer“ aus dem Jahr 1862, eine Briefmarke mit dem Bildnis des Herrschers Alexander Ioan Cuza aus dem Jahr 1865 und zwei kleine Münzen aus dem Jahr 1864 mit der Aufschrift Die Vereinigten Fürstentümer“. Das Nationalmuseum Cotroceni hat ebenfalls am 24. Januar eine Sonderausstellung organisiert. Ein Rundgang führt die Besucher in die Gemächer des Herrschers, wo sie einige persönliche Gegenstände der Familie Cuza sowie Originaldokumente und ein vom serbischen Fürsten Michael Obrenovic an Cuza geschenktes Zeremonialschwert sehen können.



    Am 24. Januar 1859 wurde Alexandru Ioan Cuza, der eine Woche zuvor zum Herrscher der Moldau gewählt worden war, von der Wahlversammlung in Bukarest einstimmig zum Herrscher der Walachei gewählt und damit der Vereinigten Fürstentümer ausgerufen. Dies bedeutete de facto die Vereinigung der beiden Rumänischen Fürstentümer. Drei Jahre später, am 24. Januar 1864, wurde die Union mit der entscheidenden Unterstützung des französischen Kaisers Napoleon III. auch international anerkannt, und der neue Staat erhielt den Namen Rumänien.



    In seiner siebenjährigen Regierungszeit baute Alexander Ioan Cuza durch eine Reihe radikaler Reformen die institutionellen Grundlagen des modernen Rumäniens auf. Das Zivil- und das Strafgesetzbuch wurden verabschiedet, beide nach französischem Vorbild, eine nationale Armee wurde geschaffen, die Grundschulbildung wurde obligatorisch und die ersten Universitäten wurden gegründet: die in Iasi im Jahr 1860, die heute den Namen Cuzas trägt, und die in Bukarest vier Jahre später. Im Zuge der Bodenreform erwarben eine halbe Million Bauernfamilien Land, das durch Beschlagnahme von Klosterbesitz entstand. Von den Bauern verehrt, aber von den politischen Parteien wegen seiner autoritären Exzesse abgelehnt, war der Herrscher 1866 gezwungen abzudanken und ins Exil zu gehen.



    König Carol I. aus dem deutschen Fürstenhaus Hohenzollern-Sigmaringen folgte ihm der spätere König Carol I. Die lange Regierungszeit von Carol I. sollte dazu führen, dass Rumänien seine staatliche Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangte und nach dem russisch-rumänisch-türkischen Krieg von 1877 die südöstliche Schwarzmeer-Provinz Dobrudscha zurückeroberte. 1918 wurde unter König Ferdinand, der den Beiname Der Einiger“ erhielt, die Schaffung des rumänischen Nationalstaates abgeschlossen, als Siebenbürgen, das Banat, Crisana, die Maramures, die Bukowina und Bessarabien, historische Provinzen mit einer mehrheitlich rumänischen Bevölkerung, mit Rumänien vereint wurden.


  • Călimăneşti-Căciulata: Mineralwasser für kaiserliche Beschwerden

    Călimăneşti-Căciulata: Mineralwasser für kaiserliche Beschwerden

    Unser heutiges Reiseziel ist der Kurort Călimăneşti-Căciulata. Călimăneşti-Căciulata ist ein Kur- und Ferienort im Kreis Vâlcea in der Region Walachei in Rumänien. Er liegt am Fu‎ße der Bergmassive Cozia und Căpăţâna in den Südkarpaten, an beiden Ufern des Flusses Olt. Im Kurort fand vor kurzem das Forum für Kurtourismus in Rumänien statt. Wir fragten den Vorsitzenden des Landesverbandes der Reisebüros in Rumänien, Adrian Voican, ob er den Kurort Călimăneşti-Căciulata als Reiseziel empfehlen würde:



    Von ganzem Herzen! Călimăneşti-Căciulata verfügt über zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten und alle bieten eine au‎ßergewöhnliche natürliche Ressource: Thermalwasser. Am Austrittsort erreicht die Wassertemperatur 90 Grad Celsius. Es wird nicht nur in den 11 Schwimmbädern des neu hergerichteten Aquaparks verwendet, sondern auch als Heizungsmittel im Winter. Das Thermalwasser ist eine wunderbare natürliche Ressource. Die Landschaft in der Region ist auch sehr schön. Es gibt zahlreiche Wandermöglichkeiten entlang des Olt-Tals. Ich empfehle einen Ausflug zum Lotrişor-Wasserfall. Ich feierte Sylvester in Călimăneşti-Căciulata im vergangenen Jahr. Wie gesagt, ich feierte dort den Rutsch ins neue Jahr, zusammen mit meiner Familie. Das Essen war sehr lecker, wir haben uns wohl gefühlt. Drau‎ßen waren –10 Grad und wir sa‎ßen ganz entspannt im Thermalbad und genossen unsere Freizeit!“




    Der Ferien- und Kurort Călimăneşti-Căciulata wurde 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit erlangte der Ferienort seinen internationalen Ruhm. So etwa empfahl der Arzt Carol Davila Mitte des 19. Jh. dem französischen Kaiser Napoleon dem III., der an einer Lebererkrankung litt, das Wasser der heutigen Quelle Nr.1 in Căciulata. Das Wasser wurde in Flaschen abgefüllt und mit der Postkutsche nach Paris versandt. Auch Franz Joseph, Kaiser des Österreichisch-Ungarischen Reiches, erfreute sich der Behandlung mit Mineralwasser von Căciulata.



    Călimăneşti-Căciulata bezaubert die Touristen mit der spektakulären Naturlandschaft. Der Ferien- und Kurort ist zur Hälfte mit Laub- und Nadelholzwäldern bedeckt. Der Ort ist besonders für die Behandlung von Magen-, Rheuma-, neurologischen, Nieren-, Kreislauf-, allergischen, Atemwegserkrankungen und Knochenleiden anerkannt.



    In den letzten Jahren erfuhr der Wellness-Tourismus eine rege Entwicklung in der Region. Demnach wurden mehrere SPA-Zentren eingerichtet, die ihren Kunden hervorragende Dienstleistungen anbieten. Die Thermalbäder sind das ganze Jahr durch in Betrieb. Au‎ßerdem werden verschiedene Massagearten und Kräuterbäder angeboten. Auch Entspannungszonen wurden eingerichtet — 2.000 Liegestühle stehen demnach den Touristen zur Verfügung.



    In der Nebensaison genie‎ßen die Touristen Sonderangebote. Diese umfassen auch verschiedene Behandlungen. Die Kurangebote haben eine Dauer von 7 bis 10 Tagen. Je nach gewünschtem Paket kostet ein 5-7-tägiger Aufenthalt mit Vollpension rund 760 Lei (umgerechnet rund 170 Euro) pro Person. Das Angebot umfasst auch vier Heil-Prozeduren. Zwei davon sind im Preis inbegriffen, weitere zwei werden als Bonus gewährt.