Tag: Nationale Ständige Büro der Sozialdemokratischen Partei

  • Nachrichten 13.11.2018

    Nachrichten 13.11.2018

    Straßbourg: Die Europäische
    Kommission hat am Dienstag Rumänien im Bericht über das Kooperations- und
    Kontrollverfahren empfohlen,
    die Umsetzung der abgeänderten Justizgesetze und der Eilverordnungen zu
    suspendieren. Diese müssen die
    Bestimmungen der Venedig-Kommission, der GRECO und der Europäischen Kommission
    einhalten. Die europäische Exekutive empfehlt, die Suspendierung der Entlassung
    der älteren Staatsanwälte, sowie die Neulanasierung der Ernennung des
    Staatsanwaltchefs der Antikorruptionsbehörde DNA. Die Europäische Kommission empfehlt weiterhin die Einfrierung der
    Umsetzung der Veränderungen des Strafbuches und der Strafprozessordnung. Der
    erste Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans sagte,
    Rumänien habe bedeutende Schritte gemacht, leider waren in den letzten Monaten
    keine Fortschritte der Reform bemerkbar. Im Justizsystem seien sogar Rückschritte
    verzeichnet worden. Es geht um die Abänderung der Justizgesetze, den Druck auf
    die Richter und die Bekämpfung der Korruption. Frans Timmermans sprach weiter über die Pressefreiheit, über ihre
    Bedeutung bei der Beobachtung der Justizreform und bei der Bekämpfung der
    Korruption. Timmermans sagte, die Presse müsse der Regierung Rechenschaft
    einfordern, ohne dass diese Vergeltungsmaßnahmen treffe. Das
    Europäische Parlament hat am Dienstag eine Resolution angenommen, in der die
    EU-Abgeordneten ihr Besorgnis über die Reform der Justizgesetze in Rumänien
    äußern. Das EU-Parlament ist tief besorgt über die Gesetzesänderungen, die von
    der Bukarester Legislative und Exekutive in den Bereichen Justiz, Bekämpfung
    der Korruption, Meinungsfreiheit und Situation der Nichtregierungsorganisationen
    durchgeführt wurden. In der Resolution zeigt sich das
    EU-Parlament tief besorgt über die neue Gesetzgebung im Justizbereich, vor
    allem über das Potential dieser neuen Gesetzgebung, die Unabhängigkeit der
    Justiz und die effiziente Bekämpfung der Korruption in Rumänien zu
    unterminieren; ferner sprechen die EU-Abgeordneten über das Risiko einer
    Schwächung des Rechtsstaates in Rumänien. Die rumänischen Behörden werden
    aufgefordert, auf alle Maßnahmen zu verzichten, die die Korruption und den
    Amtsmissbrauch entkriminalisieren würden, und die Antikorruptionsstrategie in
    Praxis umzusetzen. Ferner sollten das Parlament und die Regierung in Bukarest
    alle Empfehlungen der Europäischen Kommission, der Staatengruppe des Europarats
    gegen Korruption (GRECO) und der Kommission in Venedig vollkommen umsetzen und
    sich von allen Reformen zurückhalten, welche die Achtung des Rechtstaates und
    die Unabhängigkeit der Justiz verletzen könnten. Der Text der Resolution
    enthält eine harte Verurteilung der gewalttätigen und disproportionierten
    Eingriffe der Ordnungskräfte gegen die Demonstranten bei der
    Protestdemonstration der Auslandsrumänen in Bukarest am 10. August, die gegen
    die Bukarester Regierung und gegen die Sozialdemokratische Partei, die
    wichtigste Partei der Regierungskoalition in Rumänien gerichtet war.



    Bukarest: Der rumänische Staatspräsident Klaus
    Iohannis hat nach der Veröffentlichung des kritischen Berichtes
    über das Kooperations- und Kontrollverfahren in Rumänien für das Jahr 2018
    erklärt, die Lage Rumäniens sei heute wie vor 11 Jahren, bevor es der EU
    beitrat. Die Dragnea-Dăncilă Regierung habe mit dem Schwamm alle Anstrengungen für
    den Beitritt zur Union gelöscht. Premierministerin Viorica Dăncilă behauptet,
    Rumänien müsse nicht infolge einiger Resolutionen, die mehr oder weniger real
    sind, bewertet werden und fügte hinzu,
    Bukarest werde auf die Kritiken reagieren. Der Chef der Sozialdemokraten Liviu
    Dragnea erklärte, für Rumänien seien andere Themen wichtig, außer Resolutionen
    und Berichte, wie Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Landwirtschaft, höhere
    Einkommen und ein besseres Geschäftsumfeld. ALDE – Vorsitzender Călin Popescu Tăriceanu meinte,
    zur Zeit komme die Europäische Kommission in eine politische Zone, die nicht
    gerechtfertigt sei. Der Bericht über das Kooperations- und
    Kontrollverfahrensei rein technisch. Der Chef der
    Nationalliberalen Partei Ludovic Orban behauptet, das Europäische Parlament und
    die Europäische Kommission haben klar die Tatsache gezeigt, dass die Exekutive
    in Bukarest und die parlamentarische Mehrheit gebildet aus der PSD-ALDE gegen
    die europäischen Werte und Prinzipien, sowie gegen die Regelungen auf denen die
    Funktionierung der EU fußt, stoßen. Die Resolution des Europäischen Parlaments
    und der Bericht über das Kooperations- und Kontrollverfahren
    seien nicht gegen Rumänien sondern gegen die Regierung und die parlamentarische PSD-ALDE Mehrheit gerichtet, die
    seit zwei Jahren die Unabhängigkeit der Justiz unterminieren und die Absicht
    haben, dass Rumänien die EU verlassen solle, so der Vorsitzende der Union
    Rettet Rumänien Dan Barna. Eugen Tomac, Chef der Partei Volksbewegung, in der
    Opposition, erklärte am Dienstag, die Regierung sei über den roten Strich getreten
    und hob hervor, die Warnung könne härter werden, wenn die Regierung in Bukarest
    die Empfehlungen nicht umsetzen werde.



    Bukarest: Das Nationale Ständige Büro der Sozialdemokratischen Partei hat am Dienstag Ecaterina Andronescu für das Amt des Bildungministers ernannt, das im September durch den Rücktritt von Valentin Popa frei geworden war. Ferner wurde der Staatssekretär iom Außenministerium, George Ciamba, zum Minister für EU-Angelegenheiten anstelle von Victor Negrescu ernannt, der letzte Woche zurückgetreten war. Rumänien wird ab 1. Januar 2019 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen, und Victor Negrescu war für die Vorbereitungen der Übernahme zuständig. Die Premierministerin Viorica Dăncilă erklärte am Dienstag auf eine Pressekonferenz, dass trotz aller Schwierigkeiten, die durch Negrescus Rücktritt entstanden seien, die Bukarester Regierung doch vorbereitet sei, die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft zu übernehmen. Am Montag hatte Staatspräsident Klaus Iohannis sein Besorgnis darüber geäußert, dass die Entwicklungen der letzten Monate auf Regierungsebene die Fähigkeit Rumäniens, die EU-Ratspräsidentschaft zu übernehmen, negativ beeinflüssen könnten.



    WETTER: Es bleibt herbstlich-trüb in Rumänien, mit bewölktem Himmel und schwachen Regenfällen in den meisten Regionen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 und 15 Grad.