Tag: Nationales Theaterfestival

  • Nachrichten 23.10.2023

    Nachrichten 23.10.2023

    Die Chefs der diplomatischen Vertretungen der
    Europäischen Union arbeiten eng zusammen, um Lösungen für die
    Freilassung aller von der Terrorgruppe Hamas entführten Geiseln zu finden,
    sagte die rumänische Außenministerin Luminița Odobescu am Montag. Vor dem Rat
    für Auswärtige Angelegenheiten in Luxemburg betonte sie, dass die Informationen
    äußerst sensibel seien und mit äußerster Sorgfalt behandelt werden müssten, da
    es um Menschenleben gehe. Deshalb sind wir sehr vorsichtig, auch was die
    öffentliche Kommunikation angeht, aber wir stehen im Dialog mit allen Behörden
    der Staaten in der Region und nicht nur in der Region, sagte Odobescu.
    Sie erinnerte daran, dass Rumänien den grausamen Angriff auf Israel aufs
    Schärfste verurteilt und das legitime Recht Israels betont, sich zu
    verteidigen. Gemeinsam mit meinen anderen Kollegen habe ich mit
    Nachdruck die sofortige Freilassung aller Geiseln gefordert, einschließlich des
    israelischen Staatsbürgers, der auch rumänischer Staatsbürger ist, sagte
    die Außenministerin. Alle Außenminister haben ihre tiefe Besorgnis über
    die humanitäre Situation im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht, die unschuldige
    Menschen betrifft, so dass es sehr wichtig ist, die humanitäre Hilfe für die
    Zivilbevölkerung fortzusetzen, so der rumänische Beamte weiter. Die
    Regierung in Bukarest hat bereits beschlossen, humanitäre Hilfe in die Region
    zu schicken. Rund 260 rumänische Staatsangehörige und ihre Familienangehörigen
    haben bisher um Evakuierung aus dem Gazastreifen gebeten.

    Die Maßnahme zur Begrenzung der Handelsspanne bei Grundnahrungsmitteln wird um 90 Tage verlängert, wie aus dem Entwurf der Verordnung hervorgeht, der auf der Website des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung veröffentlicht wurde. Neun weitere Produkte werden in die Liste aufgenommen, darunter Tomatenbrühe, Backwaren, Margarine, Hefe und Sahne. Am 1. August war eine Regierungsverordnung über Preisobergrenzen für 14 Grundnahrungsmittel in Kraft getreten – die Preisermäßigung war im Vorfeld mit der verarbeitenden Industrie, Vertriebsvertretern und Verkaufsstellen besprochen worden Premierminister Marcel Ciolacu sagte, die Preisobergrenze für Lebensmittel habe dazu beigetragen, die Inflation im letzten Monat unter 9 % zu senken. Wir werden auf Sie zurückkommen.



    Das nationale Theaterfestival in Bukarest ist in vollem Gange. Das Thema der Veranstaltung, die am Freitag eröffnet wurde und bis zum 30. Oktober läuft, lautet FNT, Labore der Sensibilität. Die diesjährigen Produktionen wurden nach der Sichtung von mehr als 150 Aufführungen ausgewählt, die im Theaterjahr 2022-2023 in staatlichen und unabhängigen Theatern in Rumänien Premiere hatten.


  • Theaterbranche während der Pandemie: vielfältige Probleme, Notlösungen mit Potential

    Theaterbranche während der Pandemie: vielfältige Probleme, Notlösungen mit Potential

    Der 21. September 2020 war ein weiterer Wendepunkt im rumänischen Theaterbetrieb. Um 22.30 Uhr Bukarester Zeit startete die 28. Ausgabe der UNITER-Gala. Ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplant, wurde der Abend auf die Herbst-Tagundnachtgleiche verschoben. Die UNITER-Gala wurde diesmal in der südrumänischen Stadt Craiova veranstaltet und markierte 170 Jahre seit der Gründung des dortigen Theaters, das heute den Namen des 1996 verstorbenen Dichters und Dramatikers Marin Sorescu trägt. Die Gala fand im Sommertheater im Park Nicolae Romanescu“ statt, und der Kultursender von Radio Rumänien übertrug die Gala live — wer Bilder wollte, konnte online zusehen auf den Websites des Staatsfernsehens und der Theatervereinigung UNITER, die die Gala auch organisierte. Diese unpolitische, nichtstaatliche und gemeinnützige Berufsorganisation, die durch den freien Zusammenschluss von Theaterschaffenden in Rumänien sofort nach der Wende gegründet wurde, feierte 2020 ihr drei Jahrzehnte langes Bestehen.



    Am 10. September 2020 begann die UNITER mit der Videopromotion der Künstler, die für die Preise nominiert worden aren. Die Nominierungen erfolgten auf der Grundlage der Leistungen des Vorjahres, und ab dem 14. September konnten alle Zuschauer ihre Favoriten unterstützen, indem sie ihre Stimme auf uniter.ro abgaben. Ob es der Ort der Veranstaltung war, oder die besondere Lockdown-Atmosphäre — es war auf jeden Fall ein Triumph der Kreativität über die Angst, meint die Theaterkritikerin Oana Cristea Grigorescu, Mitglied im UNITER-Verband:



    Die UNITER-Gala-Veranstaltung hat es diesmal geschafft, etwas zu verändern — sie hat den etwas konservativen Ansatz der letzten 20 Jahren hinter sich gelassen. Jeder hat vor allem eine Umgestaltung des Formats gespürt, was nicht nur daran lag, dass die Veranstaltung unter freiem Himmel in Craiova stattfand… Ich glaube, all das war vor allem aufgrund des Vertrauens möglich, das die Organisatoren in die beiden Produzenten der Gala, den Regisseur Bobi Pricop und die Bühnenbildnerin Irina Moscu, gesetzt haben. Hinter ihnen stand ein ganzes Team, und jeder spürte den lebensspendenden Wind in den Segeln dieser Gala… Und wir haben auch eine Dosis Optimismus abbekommen, durch den prägnant-sauberen Ablauf. Aber da war noch etwas anderes, vielleicht der wichtigste Aspekt. Einige der Reden der Preisträger haben ein wichtiges Thema aufgegriffen. In der rumänischen Kultur gibt es, zumindest formal, aber vor allem aus organisatorischer Sicht, eine Kluft zwischen den unabhängigen Künstlern und den Künstlern, die von subventionierten Institutionen kommen. Diese Kluft ist ein Fehler, und die Künstler konzentrierten sich auf die sehr spezifische Idee, dass es an der Zeit sei, administrative Lösungen zu finden, um die verdienten unabhängigen Künstler zu unterstützen. Das sollte so geschehen, dass ihr Beitrag zur Vielfalt der Theaterbühne gewürdigt wird. Am Ende der Gala versprachen der Präsident von UNITER und der Intendant des Nationaltheaters in Bukarest, Ion Caramitru, dass Lösungen zur Unterstützung des unabhängigen Theaters gefunden werden. Und das ist ein Punkt von strategischer Bedeutung. Es ist eine Art von Kulturpolitik, die UNITER gelobt hat, fortan umzusetzen.“



    Und dann kam im Spätherbst die 30. Ausgabe des Nationalen Theaterfestivals in Bukarest. Die Veranstaltung Ende November war zugleich eine Premiere. Die drei Persönlichkeiten, die das online übertragene Programm inszenierten und kuratierten, hatten eine klare Absicht: einen Dialog zwischen der Ästhetik der Schöpfer von gestern und der künstlerischen Suche von heute herzustellen. Radio Rumänien ist einer der traditionellen Partner der Veranstaltung, daher auch das Label der Sondersektion FNT ON AIR. Eine der drei treibenden Kräfte hinter der Veranstaltung war Maria Zărnescu, au‎ßerordentliche Professorin an der Bukarester Universität für Theater und Film (UNATC).



    Jede der geposteten Veranstaltungen war 48 Stunden lang zu sehen, man kann sie aber wieder besuchen, wenn jemand das möchte. Es war ein volles Programm, da wir die Vergangenheit des Festivals, also seine drei Jahrzehnte, Revue passieren lassen wollten. Und dabei haben wir teilweise bemerkenswerte schauspielerische Vorträge entdeckt, in enger Verbindung mit dem Dreiergespann Schauspieler-Regisseur-Dramatiker. Kürzere Beiträge haben wir in einer speziellen Sektion zusammengefasst, die den Titel »Die gro‎ße Schauspielkunst« trägt. Die Sektion legt den Schwerpunkt auf die Schauspieler, die beim rumänischen Publikum sehr beliebt sind, aber alle an der künstlerischen Arbeit beteiligten Schöpfer sind nicht weniger wichtig.“



    Natürlich gab es auch bemerkenswerte internationale Stücke, die im Rahmen des Nationalen Theaterfestivals in Bukarest aufgeführt wurden und zudem sozusagen Pandemieprojekte wie ZOOM BIRTHDAY PARTY, basierend auf einem Text von Saviana Stănescu, in der Regie von Beth Milles (aus den USA) oder POOL (NO WATER) von Mark Ravenhill, ein Projekt, das von Radu Nica, Andu Dumitrescu und Vlaicu Golcea getragen wurde.



    Die rumänischen Bühnenkünstler waren wirklich fähig, Ideen zu finden, um die aktuellen Zustände auf den Prüfstand zu stellen, und zwar in Formen, die sie mit der Gesellschaft und ihren Fragen in Verbindung halten. Einige der Notlösungen haben bereits ihre Machbarkeit bewiesen und haben vielleicht auch das Zeug zu neuen Meilensteinen in der rumänischen darstellenden Kunst.

  • 30. Nationales Theaterfestival findet online statt

    30. Nationales Theaterfestival findet online statt

    Das 30. Nationale Theaterfestival kann online auf der Webseite fnt.ro verfolgt werden. Mit der diesjährigen Ausgabe versuchen die Organisatoren, einen Dialog zwischen der Ästhetik der Schöpfer von gestern und der aktuellen künstlerischen Suche zu schaffen. Die Festspiele haben am Sonntag, den 22. November begonnen und gehen am 29. November 2020 zu Ende. Das Festival beruht dieses Jahr auf zwei Säulen: FNT 30 und FNT Anders. 30 ist eine runde, harmonische Zahl. 30 Jahre ist für viele das Alter der Reife. Wären die Zeiten anders gewesen…“, sagt, mit einem leichten Lächeln im Gesicht, Maria Zărnescu, eine der Organisatoren. Die Professorin und Direktorin der Abteilung für Theaterstudien bei der Bukarester Theater- und Filmfakultät sagt, online zu gehen, war dieses Jahr die einzige Möglichkeit für die Organisatoren der traditionsreichen Festspiele:



    Es war eine lange Zeit, in der wir uns an das, was wir uns für dieses Festival erhofft hatten, anpassen mussten. Dieses Jahr feiern wir das 30. Jubiläum. Ich dachte, diese Jubiläumsausgabe würde Ende Oktober oder November auf der Bühne stattfinden. Sollte Bukarest diesen Herbst sonnig oder verschneit sein, spielte das keine Rolle, denn wir wären zusammen ins Theater gegangen. Dann kam die Idee eines gemischten Festivals, aber das scheiterte auch. Die Neuanpassungen kamen eine nach der anderen, sehr schnell. Wir haben das Programm in drei Etappen gegliedert; es handelt sich natürlich um virtuelle Bühnen. Eine davon ist die Online-Bühne, die Aufführungen können auf der Website fnt. ro verfolgt werden und alles ist kostenlos. Eine andere Bühne ist die des rumänischen Fernsehens TVR 3. Die Aufführungen werden auch bei Radio Rumänien, einem anderen traditionellen Partner des Festivals, live übertragen. Die Festspiele sind in verschiedene Sektionen gegliedert: Eine davon wird den bahnbrechenden Aufführungen der letzten 30 Jahre gewidmet.“




    Es gibt insgesamt neun Sektionen, die das Publikum bis zum 29. November entdecken kann. Maria Zărnescu kommt erneut zu Wort mit Eizelheiten:



    Jede Aufführung kann 48 Stunden online angesehen werden. Die Plattform ist natürlich voll, weil wir die 30 Jahre seit Beginn des Festivals wieder aufleben lassen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die Sektion »Die Kunst des gro‎ßen Darstellers« erwähnen. Sie konzentriert sich auf Schauspieler, die dem rumänischen Publikum gut bekannt sind.“

  • Nationales Theaterfestival 2019: 30 Jahre Freiheit

    Nationales Theaterfestival 2019: 30 Jahre Freiheit

    Zur Eröffnung des Nationalen Theaterfestivals 2019 veranstaltete Marina Constantinescu, die Leiterin des Theaterfestivals, ein erstes Treffen des Publikums mit den Stimmen von Radio Freies Europa. Marina Constantinescu:



    Es ist unsere moralische Pflicht, diese Ausgabe des Theaterfestivals den 30 Jahren der Freiheit seit 1989 zu widmen. Heute haben wir das Bedürfnis, uns vor denjenigen zu verbeugen, die Widerstand geleistet haben, die uns die Realität, in der wir lebten und die wir nicht richtig kannten, präsentiert haben. Diese Menschen haben uns gezeigt, was innere Freiheit und Würde bedeuten. Wahrscheinlich haben sich viele gefragt, warum sich ein Theaterfestival mit so etwas beschäftigt. Im Laufe der Jahre haben wir uns mit vielen wichtigen Themen beschäftigt, aber uns sind moralische Pflichten besonders wichtig. Und das ist eine moralische Pflicht.“




    Der Einladung von Marina Constantinescu war auch seine Exzellenz Hans Klemm, der Botschafter der Vereinigten Staaten in Bukarest, gefolgt. In seiner Rede betonte Hans Klemm die Bedeutung des Senders Radio Freies Europa für die Rumänen, die unter dem Kommunismus litten. Der Botschafter sprach auch über die Wiedereröffnung von Radio Freies Europa in Rumänien:



    Heute feiern Sie Ihre Erinnerungen an Radio Freies Europa und an die Rolle, die dieser Sender in den bitteren Jahren des Kommunismus gespielt hat, in den Jahren vor der Wende 1989. Heute würdigen Sie die Arbeit aller Mitarbeiter und Intendanten von Radio Freies Europa, aber auch die Bemühungen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die den Dienst in rumänischer Sprache über Radio Freies Europa während all der Jahre des Kalten Krieges erbracht hat. Ich kann nicht behaupten, dass ich den Einfluss oder die Auswirkungen des rumänischen Dienstes von Radio Freies Europa in Rumänien genau kennen würde, obwohl seine Exzellenz, der Botschafter Emil Hurezeanu, mir sagte, dass damals fast 90% der Rumänen, die ein Radiogerät besa‎ßen, den Sender Freies Europa hörten. Voriges Jahr habe ich mit gro‎ßer Freude erfahren, dass die US-Regierungsbehörde, die Radio Freies Europa in Washington D.C. unterstützt, beschlossen hat, diesen Radiosender hier in Rumänien wieder zu eröffnen.“




    Emil Hurezeanu, Diplomat, der Botschafter Rumäniens in Berlin und ehemaliger Redakteur und Sprecher des rumänischen Dienstes von Radio Freies Europa in München, sprach über die Entstehung und das Hauptziel des Senders Radio Freies Europa:



    Dieser amerikanische Sender wurde fast zu Beginn des Kalten Krieges in München gegründet. In Paris gab es auch einige Büros von Radio Freies Europa, für die Länder, die auch Kulturredaktionen hatten — das war auch für Rumänien der Fall, mit Monica Lovinescu und Virgil Ierunca. In Washington waren die Büros für politische Korrespondenten. Gegründet wurde der Sender Freies Europa von Intellektuellen, die den Vormarsch des Kommunismus eindämmen und verhindern wollten. Sie setzten sich für das Aufrechterhalten einer gewissen Normalität ein, vor allem durch Information und durch die Versorgung der Länder des Warschauer Pakts mit Informationen aus dem Westen.“




    In einer Welt, in der sich Unwissenheit und Angst auf die unheilvollste Weise manifestierten, lieferten die Stimmen der Journalisten von Radio Freies Europa echte Informationen, die über Radiowellen auch über die geschlossenen Grenzen Rumäniens gelangten. Neculai Constantin Munteanu war eine dieser Stimmen. Anlässlich der Eröffnung des Nationalen Theaterfestivals 2019 sprach er über seine Tätigkeit bei Radio Freies Europa in den 1980er Jahren. Neculai Constantin Munteanu:



    Wir sind hier nur zwei der Stimmen der Nacht, die Rumänien fast 50 Jahre lang aufmerksam und angespannt hielten. Wir beide waren nur in den letzten 14 Jahren bei Radio Freies Europa aktiv, in den schlimmsten Jahren Rumäniens, und wir haben bis zum Schlie‎ßen des Senders die Flagge hochgehalten. Ich muss Ihnen sagen, dass wir einen harten Kern von Hörern hatten, die unsere Sendungen schon seit den 1950er–1960er Jahren hörten, Menschen, die Fans des Musikjournalisten Cornel Chiriac waren. Nach 1980 war der Sender Freies Europa ein fester Bestandteil des rumänischen Lebens. Wir waren die Einzigen, die über das Geschehen in Rumänien sprechen konnten, und wir taten es ungeachtet aller Risiken, ungeachtet der Gefahren, denen wir ausgesetzt waren.“




    Nach der Wende 1989 gab es einen Neuanfang im theatralischen Kulturkreis. Der Theaterwissenschaftler George Banu, UNITER-Mitglied und Ehrenpräsident der International Association of Theater Critics, erinnert sich, auch anlässlich eines Treffens mit Marina Constantinescu, an den Enthusiasmus in den frühen 1990er Jahren. George Banu:



    Damals schloss ich viele Freundschaften, die sich mit der Zeit ein wenig aufgelöst haben. Es gab einen festen Freundeskreis mit Marcel Iureş, Oana Pellea, Mihai Măniuţiu und Cipriana Petre. Wir trafen uns sehr oft, in einem damals berühmten Restaurant. In gewisser Weise sind diese 30 Jahre nicht nur mit der Bestätigung einiger alten Freundschaften verbunden, sondern auch mit dem Schlie‎ßen neuer Freundschaften. Wir erleben nicht nur eine Retrospektive, sondern auch eine Neugeburt. Und ich glaube wirklich, dass man eine Freundschaft wie einen Garten pflegen muss.“

  • Nationales Theaterfestival im Oktober 2019: neue Tendenzen und Vielfalt

    Nationales Theaterfestival im Oktober 2019: neue Tendenzen und Vielfalt

    41 Aufführungen von 32 Theatern und Ensembles aus dem ganzen Land sollen beim 29. Nationalen Theaterfestival auf die Bühne gebracht werden. Die Auswahl der Aufführungen für die Festspiele, die zwischen dem 18. und dem 27. Oktober stattfinden, steht fest. Die Festivalintendantin Marina Constantinescu sagte auf einer Pressekonferenz, im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals stehe die Vielfalt:



    Mit dieser Auswahl möchten wir das Publikum und die Künstler auf die neuesten Tendenzen und auf junge Regisseure aufmerksam machen. Ich verfolge diese Theatermacher und ihre Aufführungen schon seit langem und ich glaube, dass das rumänische Theater jetzt eine ganz gute Zeit erlebt. Ich hoffe, dass unsere Auswahl genau das widerspiegelt, die gute Zeit, die das rumänische Theater jetzt erlebt, sowie die Vielfalt der Aufführungen. Jede dieser Aufführungen ist wichtig für mich und sie bringen uns alle, Zuschauer und Theatermacher, zusammen.“




    Radu Afrim, Victor Ioan Frunză, Alexandru Dabija sind die Regisseure mit den meisten Aufführungen auf dem Programm. Die Auswahl basierte auf einer eher komplizierten Spielzeit für das rumänische Theater, 2018–2019: einige Aufführungen fanden nicht mehr statt, andere wurden mit einer gewissen Verspätung auf die Bühne gebracht, sagte unsere Gesprächspartnerin:



    »Der Wald der Gehenkten«, nach dem gleichnamigen Roman von Liviu Rebreanu, Regisseur und Drehbuchautor Radu Afrim, Bühnenbildung Cosmin Florea, Choreographie Andreea Gavriliu, eine Produktion des Nationaltheaters »I.L. Caragiale« in Bukarest, ist meiner Ansicht nach die mit der grö‎ßten Begeisterung erwartete Aufführung des Theaterfestivals. Ich glaube, dass diese Aufführung eine besondere Bedeutung auch für den Regisseur trägt und dass die Modernität des Schriftstellers zum grö‎ßten Teil den Motor des Drehbuches darstellte. Die Aufführung würde ich als komplex und intelligent beschreiben. Eine andere Aufführung, die wir für die diesjährigen Festspiele ausgewählt haben, ist »Republica Melania« von Irina Nechit, in der Regie von Gelu Colceag, es handelt sich um eine One Woman Show mit Rodica Mandache, einen Text, den die moldauische Dichterin Irina Nechit seit langem geschrieben hat. Die Darstellerin Rodica Mandache bringt der Figur ein Plus an Vulnerabilität, es handelt sich um eine Figur, die in ihren Erinnerungen einen Ausweg aus ihrer Existenzkrise findet.“



    Marina Constantinescu hat auch über die neue visuelle Identität der Festspiele gesprochen, die laut unserer Gesprächspartnerin einem Foto des Künstlers Jean Louis Fernandez zu verdanken ist. Das Bild wurde in Paris beim Théâtre de la Ville ausgestellt und gibt einen Einblick in die Umwandlung des Gesichts des Darstellers in eine Maske.

  • Nationales Theaterfestival 2018: Hochkarätige Tanzaufführungen in Bukarest

    Nationales Theaterfestival 2018: Hochkarätige Tanzaufführungen in Bukarest

    Vom 11. bis einschlie‎ßlich 29. Oktober fand in Bukarest die 28. Auflage des Nationalen Theaterfestivals statt. Die dem zeitgenössischen Tanz gewidmete Sektion der Festspiele brachte dieses Jahr mehrere hochkarätige Tanzensembles nach Bukarest — darunter Peeping Tom“ aus Belgien und Nederlands Dans Theater“ aus den Niederlanden.



    Gabriela Carrizo und Franck Chartier sind Gründungsmitglieder der berühmten belgischen Tanzkompagnie Peeping Tom“, die beim Nationalen Theaterfestival in Bukarest ihre neue Produktion Mutter“ präsentierte. Mutter“ wurde 2016 erstaufgeführt und ist der zweite Teil einer Trilogie, die 2014 mit Vater“ debütierte und 2019 mit Kind“ abgeschlossen wird. Der choreographische Stil der Gabriela Carrizo ist äu‎ßerst originell und persönlich. Ihre Aufführungen sorgen für einen starken emotionalen Eindruck und bieten gleichzeitig neue Perspektiven auf die Themen, die auf der Bühne behandelt werden. Besonders wichtig sind für die Choreographin der Raum und das Bühnenbild; so auch bei der Schaffung der Tanzaufführung Mutter“. Mehr dazu von Gabriela Carrizo:



    Der Ausgangspunkt meiner Choreographie war die Abwesenheit der Mutter. Ich wollte mich etwas distanzieren, ich wollte eben nicht mit der Familie, mit dem Zuhause oder mit der Idee der Mutterschaft beginnen, sondern eine Reflexion über die starken Gefühle in Bezug auf die Mutter, den Verlust der Mutter oder das Muttersein auf die Bühne bringen. Dabei ist die Bühne zum Museum, zum öffentlichen Raum geworden. Es könnte sich um eine Art Wartezimmer handeln, aber es ist eher ein Raum des Ausgesetztseins, der zum Schluss wieder zum familiären Raum wird. Man kehrt also letztendlich wieder nach Hause. Anfangs, als wir die Aufführung gestalteten, habe ich alle Darsteller gebeten, Fotos aus ihrer Kindheit, Fotos von ihren Müttern mitzubringen und die damit verbundenen Geschichten zu erzählen. Die Idee dahinter war: Wir sollten die Abwesenheit unserer Mütter wahrnehmen und darüber nachdenken, wie wir unsere Erinnerungen wieder ins Leben rufen. Der Raum ist dabei besonders wichtig, die Aufführung ermöglicht auch eine Reise durch verschiedene Räumlichkeiten des Museums. All diese Räumlichkeiten haben aber etwas Gemeinsames, etwas, was ausgestellt wird, was betrachtet wird, etwas, von dem man sich distanzieren kann. Die gesamte Aufführung ist auf diesen Räumlichkeiten aufgebaut, die sich ständig verwandeln. Es ist aber nicht eine physische Verwandlung, sondern eine Verwandlung in unserem Inneren, eine Änderung der Perspektive.“




    Die in Bukarest geborene Tänzerin und Choreographin Ana Maria Lucaciu hat im Alter von 11 Jahren ein Stipendium der Nationalen Ballettschule in Kanada bekommen und Rumänien verlassen, um in Toronto zu studieren. Sie wurde Mitglied von Canada’s National Ballet und später tanzte sie mit dem Königlichen Ballett in Kopenhagen, mit der Balletttrupe des Staatstheaters Augsburg und mit der Portugiesischen Gegenwartstanz-Kompagnie in Lissabon. Seit sieben Jahren ist Ana Maria Lucaciu Mitglied der Tanztruppe New York’s Cedar Lake Contemporary Ballet. Beim Nationalen Theaterfestival in Bukarest präsentierte Ana Maria Lucaciu die Gegenwartstanz-Aufführung Slightly Off Stage“, bei der sie die Choreographie gestaltete und auch Hauptdarstellerin war. Ana Maria Lucaciu:



    In letzter Zeit hatte ich immer mehr das Gefühl, dass ich einiges zu sagen oder zu zeigen habe. Das, was ich heutzutage auf den Tanzbühnen der Welt sehe, entspricht nicht dem, was ich sagen oder zeigen will. Bei meiner Arbeit lie‎ß ich mich von den Clowning-Workshops inspirieren, an denen ich teilgenommen hatte. Das Clowning enthüllt ungeahnte Seiten der Persönlichkeit, es zeigt das Menschliche und auch Unmenschliche in uns, und ich wollte versuchen, das alles durch Choreographie und Tanz zu zeigen. Ich begann mit einer etwas absurden Situation, wenn jemand etwas argumentiert, und zwar mit den Worten ‚man sagt‘ oder ‚es wird so getan‘ (auf Englisch ‚they say‘, ‚they do‘). Aber wer ist ‚man‘, wer ist ‚es‘, wer sind diese ‚they‘? Damit hat alles angefangen. Dann wollte ich, dass diese ‚they‘ Chefs des Geschehens auf der Bühne werden. Alles kommt ‚von oben‘, ‚von links‘, ‚von rechts‘, blo‎ß nicht von uns selbst. Wir werden herumkommandiert, und nichts ist in Ordnung, nichts ist so, wie es sein sollte. Ich arbeitete mit der Idee, dass wir, die Darsteller auf der Bühne, von Mächten au‎ßerhalb der Bühne manipuliert werden.“




    Rumänien wurde in der Tanz-Sektion des Nationalen Theaterfestivals in Bukarest mit der Produktion Pomană/To_R“ (Leichenschmaus/To_R“), Regie und Choreographie Pál Frenák vom Studio M in Sfântu Gheorghe, vertreten. Einzelheiten dazu bringt die Studio M“-Direktorin Imola Márton:



    Pál Frenák sagte uns, sein Projekt basiere auf der Idee eines imaginären Leichenschmauses, der aber auch ein imaginäres Hochzeitsfest sein könnte. Die Aufführung präsentiert eine Situation zwischen Realität und Phantasie, bei der die Beziehungen der Menschen zu anderen Menschen und auch zu sich selbst durch Tanz dargestellt werden: Einsamkeit, die Unfähigkeit, Kontakt zu anderen Menschen oder zu sich selbst aufzunehmen, Konflikte, Liebesbeziehungen… Verschiedene seelische Zustände, vom Fröhlichsein bis zur Traurigkeit — was so eben bei einer Leichenschmausgesellschaft passieren kann. Pál Frenák kreiert Bilder, die all diese Gefühle vermitteln. Daher erzählt die Aufführung keine klare Geschichte, sie ist sehr lyrisch und äu‎ßerst visuell.“




    Die 28. Auflage des Nationalen Tanztheaters in Bukarest wurde mit einer Aufführung der berühmten Tanzkompagnie Nederlands Dans Theater“ (NDT) abgeschlossen. Die NDT kam mit vier Aufführungen nach Bukarest: Shoot the Moon“ von Sol Leon und Paul Lightfoot, Woke Up Blind“ von Marco Goecke, The Statement“ von Crystal Pite und Vladimir“ von Hofesh Shechter. Die Präsenz der Tanzkompagnie Nederlands Dans Theater in Bukarest war ein besonderes Ereignis, nicht nur für das Publikum im Saal, sondern auch für die Mitglieder der NDT, sagte der Choreograph und künstlerischer Leiter Paul Lightfoot:



    Es sind 12 Jahre vergangen, seitdem wir letztes Mal in Bukarest aufgetreten sind. Daher war es uns sehr wichtig, jetzt die Diversität unserer Arbeit zu zeigen. Unsere Truppe ist wie ein Chamäleon, das sich immer wieder in anderen Farben zeigt. Alle Aufführungen sind originell, sie sind bei uns zu Hause entstanden. In »Shoot the Moon« haben Sol Leon und ich mit der Musik des Komponisten Philip Glass gearbeitet und ein Bühnenbild wie in einer Theateraufführung geschaffen. Wir wollten über zwischenmenschliche Beziehungen reflektieren, wie es ist, mit jemandem in einer Beziehung zu leben und trotzdem unglaublich einsam zu sein. Es geht um Isolierung, Klaustrophobie und gleichzeitig um Freiheit und Träumen… Die Aufführung »Woke Up Blind« von Marco Goecke ist unglaublich, einfach verrückt. Physische Bewegung, die äu‎ßerst genau und mit hoher Geschwindigkeit auf Musik von Jeff Buckley dargestellt wird. Crystal Pite ist eine extrem intelligente Künstlerin. Ihr Stück »Statement« entstand in Zusammenarbeit mit Jonathon Young, einem sehr talentierten Schriftsteller. Sie haben das Theaterstück mit vier Schauspielern aufgenommen, dann brachte Crystal Pite das Stück als Tanzaufführung mit vier Tänzern auf die Bühne. Das ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Tanzaufführungen der letzten Jahre. Und bei »Vladimir« ist Hofesh Shechter, ein extrem interessanter Künstler aus Gro‎ßbritannien, sowohl für die Choreographie als auch für die Musik verantwortlich.“

  • Nationales Theaterfestival 2018: Programm steht fest

    Nationales Theaterfestival 2018: Programm steht fest

    Die Auswahl des 28. Nationalen Theaterfestivals steht fest. Die künstlerische Leiterin Marina Constantinescu schlägt dieses Jahr 30 in der Spielzeit 2017–2018 produzierten Aufführungen verschiedener Theater aus dem ganzen Land vor. Auf dem Programm stehen sowohl Produktionen renommierter Theaterregisseure wie Silviu Purcărete, Andrei Şerban, Yuri Kordonski wie auch junger Theatermacher, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Unter dem Titel Theater und Gesellschaft heute“ präsentiert das Festival dieses Jahr zum ersten Mal sechs Aufführungen, die aktuelle Probleme der rumänischen Gesellschaft thematisieren.



    Wir haben die künstlerische Direktorin Marina Constantinescu um Einzelheiten über das diesjährige Theaterfestival gebeten:



    Ich glaube, dass das rumänische Theater nach wie vor seinen Wert unter Beweis stellt und der ganzen Welt ein genaues Bild vom Leben in diesem Teil Europas mit allem, was dazu gehört, vermittelt: die Gegebenheiten unseres Lebens, was uns weh tut, was uns gefällt, was uns individualisiert. Das Treffen im Theater bereitet uns eine gro‎ße Freude. Die diesjährigen Festspiele widmen wir einer ausgezeichneten Theatermacherin und Regieprofessorin, der das rumänische Theater so viel verdankt: Cătălina Buzoianu. Ich freue mich, dass das Nationale Theaterfestival diese Persönlichkeit der rumänischen Kunst feiert, die ihr ganzes Leben dem Theater gewidmet hat. Dieses Jahr, in dem Rumänien sein hundertjähriges Jubiläum feiert, erwarten wir die Theaterliebhaber mit 100 besonderen Veranstaltungen. Unser Schriftzug ist dieses Jahr #fnt100.“




    Auf dem Programm steht auch dieses Jahr eine den ausländischen Aufführungen gewidmete Sektion. Die Darstellerin Ozana Oancea ist Koordinatorin des Projektes:



    Die drei Aufführungen, die wir in dieser Sektion präsentieren, werden unter einem gemeinsamen Dach vereint: Schaubühne am Lehniner Platz. Das Theater wurde im Jahr 1962 gegründet. Künstlerischer Leiter ist seit 1999 Thomas Ostermeier. Das Theater zeigt zehn Premieren in jeder Spielzeit und befindet sich ständig auf der Suche nach einer aktuellen, unverwechselbaren und experimentalen Theatersprache. Das Nationale Theaterfestival Rumäniens und die Berliner Schaubühne blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit zurück. Erstmals wurden in Bukarest vor elf Jahren zwei Aufführungen der Schaubühne in der Regie von Thomas Ostermeier auf die Bühne gebracht. Der deutsche Regisseur war damals zum ersten Mal Gast der Festspiele.“




    Auf dem Programm der Sektion, die die Organisatoren dieses Jahr den internationalen Theateraufführungen widmen, stehen auch Tanzaufführungen. Unter den Gästen zählen dieses Jahr das belgische Tanzensemble Peeping Tom, die die Aufführung Moeder / Mutter“ in der Regie von Gabriela Carrizo präsentiert, die niederländische Tanzgruppe Nederlands Dance Theater mit vier Aufführungen des künstlerischen Leiters Paul Lightfoot sowie die US-amerikanische Aufführung OUTO“ der Choreographen Ana Maria Lucaciu und Nathan Griswold.



    Dieses Jahr laden die Organisatoren die Festivalgäste auch zu einem Kulturhub, der in der Stadtmitte stattfinden wird. Wie die Organisatoren sagten, bringt der Kulturhub die begleitenden Veranstaltungen der Festspiele unter einem Dach zusammen. Es handelt sich um einen vielfältigen und abwechslungsreichen Kunstraum, der rund um das Thema Theater eingerichtet wird und Workshops, Ausstellungen, Theater-Tanzaufführungen, Buchpräsentationen, Stadtkunst-Veranstaltungen beherbergt. Der Hub gilt auch als Treff- und Informationsort für die Festivalgäste.

  • Nationales Theaterfestival 2017: „Theater verändert die Welt“

    Nationales Theaterfestival 2017: „Theater verändert die Welt“

    Die 27. Auflage des Nationalen Theaterfestivals FNT lief vom 20. bis 30. Oktober unter dem Motto Theater verändert die Welt“. Dieses ambitionierte Motto entfachte interessante Debatten zwischen den Schauspielern, Regisseuren, Theaterkritikern und anderen Theaterleuten, die am Festival teilgenommen haben. Über die Aufführungen, die beim diesjährigen Theaterfestival präsentiert wurden, und über die Veränderungen, die das Theater in unserer Welt bewirken könnte, unterhielten wir uns mit Mihai Măniuţiu und Radu Afrim, den Regisseuren, die am Nationalen Theaterfestival 2017 mit den meisten Inszenierungen vertreten waren.



    Mihai Măniuţiu ist Theaterregisseur, Schriftsteller und Intendant des Nationaltheaters in Cluj (Klausenburg) und beim Nationalen Theaterfestival 2017 war er in diesen drei Eigenschaften präsent. Der Autor Mihai Măniuţiu stellte im Rahmen des Festivals eine Prosasammlung und ein Gedichtband vor. Das Theater, das er leitet, war bei FNT mit zwei Produktionen vertreten — Der Prozess“ eine Bühnenadaption nach Franz Kafka, Regie Mihaela Panainte, und Playlist“, eine Inszenierung von Tudor Lucanu, die die Geschichte einer rumänisch-ungarischen Familie von 1989 bis 2008 darstellt. Darüber hinaus ist Mihai Măniuţiu der Regisseur, der bei der diesjährigen Auflage des Nationalen Theaterfestivals mit den meisten Inszenierungen präsent war. Das waren zwei Inszenierungen bei Bukarester Theatern, Robinson Crusoes Tagebuch“, eine Bühnenadaption nach Gellu Naum am Theater Odeon, und Winter“ von Jon Fosse am Theater Nottara, die Produktion Café Pirandello“ am Theater Regina Maria in Oradea (Gro‎ßwardein) und noch ein Stück von Jon Fosse, Rambuku“, inszeniert am Nationaltheater in Temeswar. Diese Produktionen beweisen die Beschäftigung des Regisseurs mit etwas, das über die unmittelbare Realität hinausweist. Mihai Măniuţiu:



    Jon Fosse finde ich extrem interessant, weil er mir die Möglichkeit bietet, parallele Welten zu erleben, oder, wie ich gerne sage, durch den Spiegel zu gehen und die Welt hinter dem Spiegel zu erkunden. Ich mache kein realistisches Theater. Wenn Sie mich fragen, gibt es überhaupt keinen Realismus. Ich aber betone bewusst den Non-Realismus des Theaters. Theater ist für mich eine Form von Meditation, eine Art der Betrachtung, eine Möglichkeit, durch den Spiegel zu gehen und parallele Welten zu entdecken. Hinter dem Spiegel öffnet sich ein neues Auge, und mit diesem neuen Auge sieht man die Wirklichkeit auf eine andere Art. Das, glaube ich, kann Theater bewirken, und deshalb ist Theater für die Menschen so wichtig.“




    In Bezug auf das Motto Theater verändert die Welt“ sagte Mihai Măniuţiu, dass das Theater den Menschen neue Energie verleiht:



    Das Theater gibt mir Energie, es gibt mir Lebenslust. Das Theater verändert mich, in dem Sinne, dass es mich aus möglichen Depressionen herausholt. Theater ist für mich eine Art Exorzismus, es ist Katharsis. Wenn meine Inszenierungen auch auf andere Menschen dieselbe kathartische und energieverleihende Wirkung haben, dann ist alles gut, davon bin ich überzeugt. Ich sage es immer: Eine gute Theateraufführung ist eine Aufführung, aus der das Publikum mit mehr Energie weggeht, als es vor dem Theaterabend hatte. Wenn ein Theaterbesuch die Energie des Zuschauers erschöpft, dann ist die Aufführung nicht gut.“




    Auf der diesjährigen Liste der für das Nationale Theaterfestival ausgewählten Produktionen gab es auch drei Inszenierungen des Regisseurs Radu Afrim von der letzten Spielzeit. Die Produktion Der Retro-Vogel stö‎ßt gegen das Hochhaus und stürzt auf den hei‎ßen Asphalt“ vom Nationaltheater in Târgu Mureş (Neumarkt am Mieresch) ist eine Erinnerung an die 1970er Jahre, an die Kindheit des Regisseurs und Textautors Radu Afrim. Das Stück Hiobs Schlachthof“ von Fausto Paravidino, inszeniert am Nationaltheater in Iaşi (Jassy), erzählt eine Geschichte von Liebe, Religion, Kapitalismus, und die Produktion des Nationaltheaters in Craiova Wenn wir lautstark denken würden“ von Adnan Lugonić befasst sich mit den Dramen des heutigen Menschen. Wir fragten Radu Afrim, ob diese Theateraufführungen die Welt vielleicht ein bisschen verändern könnten:



    Diese Theateraufführungen könnten die Zuschauer im Saal vielleicht ein bisschen verändern. »Der Retro-Vogel« hat sich zum Beispiel nicht unbedingt vorgenommen, die Menschheit zu verändern. Es ist eine nostalgische Geschichte über unsere Kindheit, über die Welt, die uns dazu gemacht hat, was wir heute sind. Das andere Stück, die Inszenierung in Craiova, »Wenn wir lautstark denken würden«… ja, das könnte schon neue Perspektiven erschlie‎ßen, das Denkvermögen erweitern. Es geht dabei um Probleme einiger Minderheiten aus verschiedenen sozialen Kategorien. Ich konzentrierte mich auf die Marginalisierten, auf die Alten, auf die Menschen, die von der Gesellschaft nicht so leicht akzeptiert werden. Ich hoffe, dass die Zuschauer im Saal Empathie für diese Menschen empfinden. Ich habe mir eine Art Programm vorgenommen, ich möchte das Denkvermögen der Menschen erweitern, und das versuche ich mit jeder Aufführung zu erreichen. »Hiobs Schlachthof« fokussiert auf eine Familie, da haben wir dazu noch das Problem der Banken… Man wei‎ß ja nie… Bei jeder der drei Inszenierungen gibt es etwas, das bei dem Zuschauer eine Aha-Reaktion auslösen kann. Diese drei Theaterstücke stellen Fragen, sie könnten die Menschen verändern. Ja, ich bin fest davon überzeugt: Theater verändert die Welt.“

  • Theaterjahr 2016 – Rückblick auf die wichtigsten Aufführungen und Festivals

    Theaterjahr 2016 – Rückblick auf die wichtigsten Aufführungen und Festivals

    Die internationalen Theaterfestspiele im mittelrumänischen Sibiu (Hermannstadt), Timişoara, Cluj (Klausenburg), Bukarest haben auch im vergangenen Jahr zahlreiche Theaterliebhaber aus allen Ecken der Welt nach Rumänien gebracht. Thematisiert wurden dabei aktuelle Probleme in der heutigen Gesellschaft: das mangelnde Vertrauen, das Erlebnis der Entfremdung, die Migration. Das Thema Vertrauen aufbauen“ stand im Mittelpunkt des 23. Internationalen Theaterfestivals in Sibiu. Ohne Vertrauen hätten die internationalen Festspiele in der siebenbürgischen Stadt ein solches Ausma‎ß allerdings nicht erreicht: 472 Veranstaltungen und renommierte Theatermacher Rumäniens und der Welt, die 2016 dabei waren — Victor Rebengiuc, Anamaria Marinca, Gigi Căciuleanu, Silviu Purcărete, Tim Robbins, Evgeny Mironov, Thomas Ostermeier. Alle Aufführungen, Konzerte, Filmvorführungen, Buchpräsentationen, Publikumsgespräche im Anschluss an die Theateraufführungen, die Partnerschaften, die während der zehn Festivaltage geschlossen wurden, stellten einen riesigen Schritt nach vorne für die Theatergemeinschaft und die rumänische Kultur dar. Die vom Hermannstädter Nationaltheater Radu Stanca“ organisierten Festspiele gelten europaweit als das drittgrö‎ßte Theaterfestival.



    Der rumänische Theaterverband UNITER hat im vergangenen Jahr das 26. Nationale Theaterfestival organisiert. Die Festivalintendantin Marina Constantinescu wählte für diesen Event 40 Aufführungen der Spielzeit 2015-2016 aus. Präsentiert wurden sowohl Aufführungen rumänischer Staatstheater als auch unabhängiger Theater. Seit 2005 widmet das Internationale Theaterfestival auch ausländischen Aufführungen eine Sektion. 2016 brachte das Event zwei weltweit renommierte Choreographen nach Bukarest: Angelin Preljocaj und Carolyn Carlson. Dem Tanz widmeten allerdings die Organisatoren ein spezielles Augenmerk im vergangenen Jahr. Im Mittelpunkt der 26. Nationalen Theaterfestspiele stand das Werk der rumänischen Choreographin Miriam Răducanu. Das Festival ging mit der Aufführung von Tschechows Kirschgarten“ in der Regie von Lew Dodin, einer Produktion des Theaters Malyj Drama aus Sankt Petersburg zu Ende.



    Das Thema Europa — wohin steuerst du?“ stand 2016 im Mittelpunkt des Europäischen Theaterfestivals Eurothalia“, organisiert vom deutschen Staatstheater Temeswar. Das Festival erforscht innovative Tendenzen der darstellenden Künste in Europa. Die ausgewählten Stücke setzten sich 2016 sowohl mit Themen von aktueller Relevanz auseinander wie der Migration, der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und ihrer Folgen als auch mit Themen, die den modernen Menschen auf persönlicher Ebene beschäftigen.



    Das Internationale Theaterfestival Interferenzen“ wird vom Ungarischen Staatstheater in Klausenburg organisiert und findet jedes zweite Jahr statt. Die 22 ausgewählten Aufführungen haben im vergangenen Jahr aus verschiedenen Perspektiven Die Odyssee des Fremden“ thematisiert. Die Organisatoren bezeichnen die Festspiele, die 2016 bereits zum 5. Mal stattfanden, als ein Festival aller Klausenburger“, einem Treffpunkt verschiedener Gemeinschaften und Generationen.



    Zum Jahresende wurden zwei neue Theater eröffnet. Das Stadttheater Matei Vişniec“ im nordostrumänischen Suceava, das den Namen eines renommierten rumänischen Dramatikers trägt, brachte im Dezember seine erste Aufführung auf die Bühne: Der Tiger in meiner Stadt“ von Gianina Cărbunariu, in der Regie von Bobi Pricop. Das Privattheater Apollo 111 öffnete November 2016 seine Pforten mit der Aufführung Ali: Angst essen Seele auf“ nach Rainer Werner Fassbinders Drehbuch zum gleichnamigen Film, in der Regie des Filmemachers Radu Jude. Das Theater wurde vom Filmregisseur Călin Peter Netzer gegründet.

  • Nationales Theaterfestival 2016: Mehr Tanz als Theater

    Nationales Theaterfestival 2016: Mehr Tanz als Theater

    Vom 21.-30. Oktober 2016 fand in Bukarest das Nationale Theaterfestival statt. Im Mittelpunkt jedes Theatertreffens stehen der Dialog und die Idee, dass Künstler zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, das ist auch, was wir beim 26. Nationalen Theaterfestival unseren Gästen anbieten werden“, erklärte die Theaterkritikerin Marina Constantinescu, Intendantin der Festspiele, auf der ersten Pressekonferenz des Festivals.



    Die 26. Auflage des Nationalen Theaterfestivals wurde der Choreographin Miriam Răducanu gewidmet, einer herausragenden Persönlichkeit des rumänischen Gegenwartstanzes. Bei der offiziellen Eröffnung des Festivals stand der Choreograph Gigi Căciuleanu, ein ehemaliger Schüler und Bühnenpartner von Miriam Răducanu, im Mittelpunkt. Eröffnet wurde das Nationale Theaterfestival 2016 mit der Foto-, Video- und Graphikausstellung Căciuleanu“ und einer Coupé-Tanzaufführung mit mehreren kurzen Tanzstücken. Ehrengäste waren die amerikanische Choreographin Carolyn Carlson und der französische Choreograph Angelin Preljocaj. Ferner wurden im Rahmen des Festivals Tanzaufführungen des ungarischen Choreographen Pál Frenák und der der rumänischen Choreographen Răzvan Mazilu und Andreea Gavriliu präsentiert.



    Wenn man ein Theaterfestival einer Persönlichkeit wie Miriam Răducanu widmet, bedeutet das nicht nur Tanz, sondern auch Kultur und Schönheit“, sagte Gigi Căciuleanu, der seine Karriere als Tänzer und Choreograph seiner Mentorin Miriam Răducanu zu verdanken hat. Die 1924 geborene Miriam Răducanu revolutionierte den Gegenwartstanz in Rumänien. Sie brachte Poesie und Musik zusammen, mit der Kraft und der Botschaft einer einmaligen Tanzsprache“, sagte die Tanzkritikerin Gina Şerbănescu bei der Eröffnung des Theaterfestivals.



    Der Tanzmacher“ (wie er sich selbst nennt) Gigi Căciuleanu eröffnete das Nationale Theaterfestival mit der Ausstellung Căciuleanu“ und schloss es mit einer Buchvorstellung ab. In dem Band Miroirs“ (Spiegel“) sammelte er zahlreiche Texte, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Gigi Căciuleanu:



    Soweit ich mich erinnern kann, habe ich immer auf Papierstücken etwas gekritzelt. So schreibe ich meine Tänze auf. »Miroirs« ist ein Buch, das vor allem aus Tänzen besteht, genauso wie meine Tänze grö‎ßtenteils aus Gedichten und Zeichnungen bestehen. Das Buch lässt sich leicht lesen, es ist gar nicht langweilig. Es enthält viele Gedichte, die ich auf Französisch geschrieben, dann ins Rumänische übertragen habe. Und während ich meine auf Französisch geschriebenen Gedichte ins Rumänische übertrug, entdeckte ich unsere wunderbare Sprache wieder, und begann, wieder in meiner Muttersprache zu schreiben.“




    In den ersten zwei Tagen des Nationalen Theaterfestivals hatte das rumänische Publikum die Gelegenheit, einen der besten europäischen Choreographen kennenzulernen. Der französische Choreograph albanischer Abstammung Angelin Preljocaj kam nach Bukarest mit der Tanzaufführung La Fresque“ (Das Fresko“), die von einem chinesischen Märchen inspiriert wurde und vor einem Monat ihre Weltpremiere hatte. Angelin Preljocaj dazu:



    Ich wollte andere Märchen entdecken, ich wollte etwas Anderes, und nicht mehr die bekannten »Aschenputtel« oder »Schwanensee«, die traditionsgemä‎ß für romantische Ballettaufführungen verwendet werden. Ich wollte herausfinden, wie Geschichten oder Märchen in anderen Kulturen übermittelt werden, was sie vermitteln, welchen tieferen Sinn sie enthalten. Ich entdeckte dieses mittelalterliche chinesische Märchen, das ich wirklich wunderbar finde, ein Märchen, das die äu‎ßerst subtile Frage der Vorstellung behandelt. Im Grunde genommen ist die Geschichte der Malerei, die mit den Höhlenmalereien der prähistorischen Menschen angefangen hat, bis zum heutigen Tage mit der Konzeptkunst verbunden. Diese gesamte Geschichte der Malerei und der Vorstellung finde ich besonders interessant, und in der heutigen Zeit des Internets erleben wir die Vorstellung auf höchst seltsame Art. Abgesehen davon erzählt das Märchen eine wundervolle Liebesgeschichte — jemand träumt, dass er sich in eine Vorstellung verliebt.“




    Die in Kalifornien geborene und in Paris lebende Choreographin Carolyn Carlson hielt ein Workshop im Rahmen des Nationalen Theaterfestivals und präsentierte in Bukarest zwei Tanzaufführungen: Short Stories“ (Kurzgeschichten“) und Now“ (Jetzt“). Jetzt“ vermittelt Hauptgedanken wie Tanz lebt und stirbt jetzt“, oder wir haben die Möglichkeit, die Welt jetzt zu ändern“. Carolyn Carlson über diese Tanzaufführung:



    Einerseits habe ich eine Vorliebe für den französischen Philosophen Gaston Bachelard. Ich schuf bereits zwei Tanzaufführungen nach seinen Texten »Leau et les rêves« (»Das Wasser und die Träume«) und »Lair et les songes« (»Die Luft und die Traumbilder«). Die dritte Tanzaufführung, »Jetzt«, basiert auf »La poétique de lespace« (»Die Poetik des Raumes«). Es geht dabei um Wälder, Grenzenlosigkeit und Intimität. In Paris fuhr ich mit der Metro zu den Proben, und es fiel mir auf, dass niemand wirklich da war. Das hei‎ßt, dass alle Leute mit ihren Handys beschäftigt waren. Und ich fragte mich: Ist noch jemand wirklich da? Warum kann man sich nicht mehr seine Mitfahrer anschauen und einfach die Fahrt genie‎ßen? Wir nehmen das Leben nicht mehr wahr, wir sind zu beschäftigt, wir sind nicht mehr hier und jetzt. Und ich nannte meine Tanzaufführung »Jetzt«.“




    Die Tanzkunst war beim Nationalen Theaterfestival in mehreren Theateraufführungen präsent. Bei zwei Aufführungen, die am letzten Festivaltag präsentiert wurden, gestaltete Andreea Gavriliu die Choreographie. Es handelt sich um Tänzerin im Dunkeln“, in der Regie von Vlad Massaci, eine Bühnenadaption nach dem Spielfilm Dancer in the Dark“, von Lars von Trier, und um das Stück Zu Befehl, mein Führer“, eine Aufführung des Regisseurs Mihai Măniuţiu mit Maia Morgenstern in der Hauptrolle. Andreea Gavriliu spricht über ihre Choreographien:



    In »Dancer in the Dark« versuchten wir, eine besonders expressive Welt der Klänge zu schaffen. Wenn jemand fast blind ist, verfeinern sich die anderen Sinne, vor allem das Gehör. Wir versuchten, dies mit der Körpersprache darzustellen, wir wollten zeigen, dass die Rhythmen und die Klänge, die uns im Alltag umgeben, viel prägnanter werden und eine stärkere Wirkung auf unseren Körper haben. Deshalb haben wir eine besonders suggestive Musik ausgewählt — alle gewöhnlichen Geräusche und Klänge, die wir normalerweise kaum noch wahrnehmen, werden zu Musik. Das Stück »Zu Befehl, mein Führer« ist etwas ganz Anderes. Es geht um das Schicksal einer Frau, die während des Nationalsozialismus aufgewachsen ist, aber immer versucht hat, nur Gutes zu tun, auch wenn das Nazi-Regime eine Katastrophe für die Menschheit war. Mit meiner Choreographie wollte ich die Härte des Nazi-Regimes ausdrücken.“




    Über die Bedeutung der starken Präsenz des Tanzes auf dem Nationalen Theaterfestival 2016 sagte Andreea Gavriliu:



    Alles, was ein Schauspieler bei der Gestaltung seiner Rolle macht, hat eine bedeutende choreographische Komponente. Das sollte immer deutlicher werden, sowohl für die Theaterprofis, Darsteller, Regisseure usw. aber auch für die Zuschauer im Saal.“

  • Nationales Theaterfestival 2016: Tanzkunst im Rampenlicht

    Nationales Theaterfestival 2016: Tanzkunst im Rampenlicht

    Zum 26. Mal findet in diesem Herbst das Nationale Theaterfestival in Bukarest statt. Auf dem Programm stehen Inszenierungen und Aufführungen, die in der Spielzeit 2015-2016 das Publikum begeisterten. Drei weltweit renommierte Künstler schlie‎ßen sich dieses Jahr den Festspielen an, unter ihnen der Choreograph Angelin Preljocaj, dessen Aufführung La Fresque — L’Extraordinaire Aventure“ das Festival am 21. Oktober eröffnete und die Choreographin Carolyn Carlson, deren Schlüsselrolle in der französischen und italienischen Tanzszene von der Fachpresse oftmals betont wird. Vor einem Monat hatte die Aufführung von Angelin Preljocaj beim Grand Théatre de Provence ihre Weltpremiere gefeiert. Carolyn Carlson bringt auf die Bühne der Bukarester Festspiele zwei Aufführungen: Short Stories“ und Now“.



    Dieses Jahr kommt allerdings dem Tanz eine gro‎ße Rolle im Festival zu, sagt die künstlerische Leiterin Marina Constantinescu:



    Als Hauptachse der Festspiele würde ich den französischen Tänzer und Choreographen rumänischer Herkunft Gigi Căciuleanu bezeichnen. Wir wollen dem rumänischen Publikum seine gro‎ße Persönlichkeit näherbringen und die Pforten seiner Welt öffnen. Dem Choreographen widmen wir eine Ausstellung, die ihn als gro‎ßartigen Künstler mit zahlreichen Nuancen präsentiert. Wer die Ausstellung besucht, wird leicht verstehen, woraus seine Motivation, Kreativität und Energie entspringen. Nach der Vernissage luden wir das Publikum zu einer Aufführung des sogenannten Coupe-Theaters ein. Es handelte sich um die Aufführung »Vivaldi und die Jahreszeiten« des Staatstheaters Târgu Mureş. Wenige Darsteller nehmen daran teil, der Maestro bringt seinen Lehrlingen das Tanzen, die Schauspielkunst bei und wie sie das Verhältnis zwischen Gedanken und Bewegung verfolgen können.“




    Das 26. Nationale Theaterfestival stellt auch die Choreographin Miriam Răducanu in den Vordergrund, eine Persönlichkeit der rumänischen Tanzschule, die mehrere Generationen bedeutender Tänzer und Choreographen geformt hat.



    Die Ausstellungen Căciuleanu — Fotografie, Graphik, Lyrik und Video“, TransMutaţii“ — eine Kunstinstallation des Bühnenbildners Dragoş Buhagiar und Shakespeare ad Infinitum“ — eine Ausstellung der Künstlerin Oana Maria Cajal präsentiert die künstlerische Leiterin Marina Constantinescu als Neuigkeiten des Festivals:



    Dieses Jahr hat sich auch das Nationale Kunstmuseum dem Festival angeschlossen und der Königspalast, der das Museum beherbergt, ist jetzt Teil der Struktur unserer Festspiele. Dort präsentieren wir dieses Jahr die bühnenbildnerische Installation von Dragoş Buhagiar, die einen neuen, magischen Raum mit einer besonderen Akustik eröffnet. Jeder Künstler bezeichnet eine solche Installation als eine besondere Herausforderung. Im Nationaltheater präsentieren wir zudem im Rahmen der Festspiele eine Ausstellung, die wir zum Teil vom Nationaltheater in Craiova und von der Kunstgalerie Senso in Bukarest übernehmen. Es handelt sich um eine dem Dramatiker Shakespeare gewidmete Gemälde-Collagen-Ausstellung der rumänischen Künstlerin Oana Cajal. Bei dieser Shakespeare-Hommage unseres Festivals versuchen wir diese besondere Technik neu zu definieren.“




    Radio Rumänien ist ein traditionsreicher Partner des Nationalen Theaterfestivals und beteiligt sich seit 2008 daran in der dem Hörspiel gewidmeten Sektion On Air“.

  • Nationales Theaterfestival 2016: Auswahl der Aufführungen steht fest

    Nationales Theaterfestival 2016: Auswahl der Aufführungen steht fest

    Die Spielzeit 2015-2016 war besonders erfolgreich für uns Theaterleute. Es gab vielfältige und dynamische Aufführungen, die den Wert des rumänischen Theaters bestätigten. Jedes Theaterfestival der Welt beruht auf wertvollen Aufführungen. Die Bukarester Theater-Festspiele bilden auch keine Ausnahme. Im Mittelpunkt jedes Theatertreffens stehen der Dialog und die Idee, dass Künstler zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, das ist auch, was wir beim 26. Nationalen Theaterfestival unseren Gästen anbieten werden“, hat die Theaterkritikerin Marina Constantinescu, Intendantin der Festspiele, auf der ersten Pressekonferenz des Festivals erklärt.



    Die Konferenz wurde als Live-Stream auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung www.fnt.ro übertragen. Die Intendantin Marina Constantinescu erläutert, wie die Initiative entstanden ist:



    Wir wollten diesem besonderen Zeitpunkt der Festspiele mehr Aufmerksamkeit schenken. Eine einfache Mitteilung konnte das ganze Ausma‎ß dieser Veranstaltung nicht fassen, denn es handelt sich um die Arbeit einer ganzen Branche, die interessante Strategien entwickelt hat. Am Sommeranfang begann unser Team, das diesjährige Festival zu organisieren. Die neue Strategie, die wir jetzt zum ersten Mal umsetzen, hat bereits zahlreiche Theaterleute näher aneinander gebracht und die Zuschauer können sich auch einen Einblick in das diesjährige Programm verschaffen, selbst wenn die Festspiele erst im Herbst anfangen. Ich bin mir sicher, dass die Theatertreffen Bukarest das Flair einer Stadt bescheren, in der Kunst sich bestens entfalten kann und den Theaterleuten einen besonderen Anlass zu feiern geben werden.“




    Die Regisseure Silviu Purcărete, Andrei Şerban, Victor Ioan Frunză, Gigi Căciuleanu, Radu Afrim, Gianina Cărbunariu, Răzvan Mazilu sind nur einige der Theatermacher, deren Aufführungen auf dem Programm der diesjährigen Festspiele stehen. Staatstheater und die unabhängige Theaterszene schlie‎ßen sich dieses Jahr der Veranstaltung an.



    Seit 2005 steht auf dem Programm auch die Sektion Ausländische Aufführungen“. Wir haben die Intendantin der Festspiele Marina Constantinescu um Einzelheiten gebeten:



    Dieses Jahr haben wir drei weltweit renommierte Theaterleute zu Gast, mit einigen von ihnen stehen wir bereits seit Jahren in Kontakt. Eröffnet werden die Festspiele mit der Inszenierung eines chinesischen Märchens von Angelin Preljocaj, die am 20. September ihre Weltpremiere feiert, am 21. Oktober findet die europäische Premiere der Aufführung beim Bukarester Theaterfestival statt. Über diese Zusammenarbeit sind wir besonders begeistert. Wir sind zudem froh darüber, dass die US-amerikanische Tänzerin und Choreographin Carolyn Carlson, die eine beeindruckende Karriere hinter sich hat, am 25. und 27. Oktober in Bukarest auftreten wird. Ihre erste Aufführung, »Now«, ist eine Tanztheater-Performance und die zweite, »Short Stories« besteht aus drei kleinen Performances. Es ist bemerkenswert, dass sie in Bukarest auch einen Workshop mit rumänischen Darstellern halten wird. Das Festival wird mit zwei Aufführungen des russischen Theaterregisseurs Lew Dodin und des Ensembles von Malyi Theater, Sankt Petersburg, zu Ende gehen. Es handelt sich um Tschechows »Kirschgarten«. In New York, bei der Brooklyn Academy of Music, feierte diese Inszenierung einen riesigen Erfolg.“




    Die Vorbereitungen für das 26. Nationale Theaterfestival laufen auf Hochtouren. Auch dieses Jahr werden die Festspiele vom Nationalen Theaterverband UNITER, dem Bukarester Nationaltheater und dem Kulturzentrum Bukarests ARCUB organisiert.

  • 25. Nationales Theaterfestival: eine Bilanz

    25. Nationales Theaterfestival: eine Bilanz

    Eines der drei ausländischen Stücke war eine Koproduktion mehrerer schwedischer Theaterhäuser. Ausgangspunkt für das Stück “der Tiger” war ein rumänisches Theaterwerk — der “Herrmannstädter Tiger” von Gianina Cărbunariu. Die schwedische Variante wurde im September beim Königlichen Dramatischen Schauspielhaus in Stockholm uraufgeführt, erzählt Ulrika Josephsson, Produzentin des Stücks.



    Es ist ein für uns in Schweden anderer Text. Es geht darum, wie er vorgetragen wird. Und es ist anders, als ob man eine menschliche Figur spielt. Die Schauspieler erzählen eine sehr direkte Story und nutzen die Tiere, um über die heutige Gesellschaft zu erzählen. Und dann ist auch das Thema der Geschichte wichtig, weil es uns alle verbindet, denke ich. Bei der ersten Lesung in der Stadt Orebro in Schweden haben die Schauspieler gedacht, ich hätte den Text angepasst, damit die Handlung in ihrer eigenen Stadt Orebro spielt. Ich sagte ihnen: Nein, ich habe nichts verändert, so ist das Original eben. Es ist also ein Universalthema, weil es damit zu tun hat, wie wir auf Fremde reagieren — der Fremde ist im Stück der Tiger. An Gianinas Text mag ich diese sehr menschliche Perspektive, aus der sie die Situation betrachtet. Es gibt sehr viel Mitgefühl für diese Menschen, auch wenn sie sich scheu‎ßlich verhalten. So müssten auch wir die Dinge sehen, so reagieren, wenn ein Tiger” plötzlich unter uns erscheint. Es ist also ein sehr politisches Stück, aber sehr leuchtend und direkt geschrieben, mit viel Mitgefühl und Humor”, sagt die Produzentin.




    Das Nationale Theaterfestival hatte letztes Jahr das Musical “West Side Story” produziert — in diesem Jahr entschied man sich in Partnerschaft mit dem Internationalen Theaterfestival in Sibiu für einen “Manifest für Dialog”, ausgehend von der Show “Asozial” von Bogdan Georgescu. Premier des Stücks war im Juni beim ITFS. Der Regisseur Bogdan Georgescu arbeitete damals mit sieben Masterstudenten.



    “Im November vor einem Jahr starteten wir mit einem kleinen Atelier. Mich interessierte das Zusammenspiel der Menschen im Kontext von Social Media und der Tatsache, dass wir ständig vernetzt sind. Zwei Wochen vor Beginn der Proben kam es in Cluj zu einem Skandal: die Schüler eines Gymnasiums hatten eine geheime Facebook-Gruppe eingerichtet und spotteten über die Lehrer. Die Schulleitung wollte dann 200 Schüler von der Schule entfernen. Ausgehend von dieser Story haben wir improvisiert und mit Verhandlung, Diskussion und Bewertung gespielt. SO entstand also dieses Projekt Asozial”. Mir geht es dabei, dass die Studenten lernen, wie sie im Team arbeiten und auch Arbeitsmethoden entwickeln, die sie nach Studienabschluss einsetzen können. Wir gehen jetzt mit diesem Projekt in die Gemeinden hinein und stellen ihnen eine Diskussionsplattform zur Verfügung — auch über Bildung und Erziehung in der Gegenwart des Jahres 2015”, sagt Regisseur Bogdan Georgescu, der für einen Monat mit “Asozial” durch 21 Städte in Rumänien tourt.



    Ein weiteres Stück beim NTF ist Vertij — zu Deutsch so viel wie Schwindelgefühl, Schwindelanfall. Regisseur Mihai Măniuţiu sagt, dass das Stück über seine Mutter handelt, die an Alzheimer leidet. “Die Mutter, die ich zwar nicht verloren habe, die mich aber verloren hat, obwohl sie ja noch bei mir ist”, so der Theaterschaffende. Die beiden Choreographinnen des Stückes, Vava Ştefănescu und Andrea Gavriliu, lie‎ßen es sich nicht nehmen, auch die Hauptrollen in der Produktionen des Theaters “Aureliu Manea” im westrumänischen Turda zu spielen. Zu dem Stück sagt Vava Ştefănescu: “Vertij” ist eine Choreografie, kein Theaterstück per se. Eine visuelle Körpershow. Ein Gedicht, das Mihai Măniuţiu mit der Stimme von Marcel Iureş und dem Text unserer Körper erzählt. Bei den Proben dachte ich mir, das sei ein unmögliches Projekt, weil wir ständig in Tränen ausbrachen. Aber Schmerz und Trauer und Leiden verschmelzen und man wird selbst Teil des Themas. Mihai Măniuţiu sagt treffend, dass nicht der Künstler weint, sondern das Publikum. Es geht nicht um Krankheit, sondern um den Verlust der Person, um die Unmöglichkeit, die eigene Identität oder die der anderen zu erkennen”, versucht die Choreografin das Projekt zu erklären.



    Die Auswahl der Stücke traf die Theaterkritikerin Marina Constantinescu. Ihr Kollege George Banu lobt ihre Arbeit. “Es scheint mir, dass Marina interessant entschieden hat — sie hat das Festival geöffnet, die Anzahl der Aufführungen verdoppelt und dabei alle Generationen berücksichtigt, unter denen ja durchaus polemische Verhältnisse herrschen”, meint der Theaterwissenschaftler George Banu.

  • Nationales Theater-Festival (FNT) zu Ende – eine Bilanz

    Nationales Theater-Festival (FNT) zu Ende – eine Bilanz

    Eine Auswahl wie ein Bild dessen, was heutzutage in der Dynamik des rumänischen Theaters passiert, von kleinen Aufführungen, Schmuckstücken, bis zu gro‎ßen Aufführungen, gleicherma‎ßen Schmuckstücken, da Leistung keine Grenzen kennt und überall willkommen ist, in Kammerspielen oder auf sehr gro‎ßen Theaterbühnen. Wir verfolgen die Spuren der Leistung und möchten, dass man das alles beim Nationalen Theaterfestival sieht.“



    Diese Aussage machte die künstlerische Leiterin Marina Constantinescu zu Beginn der 24. Auflage des Nationalen Theaterfestivals (FNT).



    Schauspieler, Clowns, Tänzer und Akrobaten; Akkordeonmusik, Walzer, alte Liebeslieder und traditionelle Chöre. So könnte man das Schauspielereignis beim FNT 2014 Donka — Ein Brief an Tschechow“ zusammenfassen. Dieses wurde von der Gesellschaft Finzi Pasca aus der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theaterfestival Tschechow produziert. Buch und Regie gehören dem berühmten Daniele Finzi Pasca. Maria Bonzanigo, Mitgründerin der besagten Gesellschaft, hat gemeinsam mit Finzi Pasca auch die Choreografie gestaltet. Die Künstlerin hat sich in Bukarest aufgehalten und von ihr erfuhren wir die Geschichte dieses visuellen Gedichts:



    Wir als Kreationsteam haben viel mit Tschechows Tagebuch gearbeitet. Wir haben alles gelesen, aber besonders hat uns die Reise nach Sachalin und das Leben als Arzt und als Mensch, aber auch als Schriftsteller und Angler interessiert… Also mehr die Person als der Künstler und der Schriftsteller. Wir waren an seinem Leben, an seiner Denkweise, an seinen Visionen interessiert. Im Schauspiel treten unsere Darstellungen Tschechows auf. Wir behaupten nicht, Tschechow wäre so oder so gewesen. Es sind unsere Visionen und unsere Huldigung Tschechows.“




    Für diejenigen, die das Schauspiel nicht gesehen haben, beschreibt Maria Bonzanigo die geschaffene Atmosphäre so:



    Voll von Licht, Farbe, eine Mischung zwischen Wirklichkeit und Traum. Es gibt eine Mischung von Ton, Text und Bühnensetzung, die ein einzigartiges, weniger vernünftiges Bild schafft, das eher das Ergebnis der Vorstellungskraft ist. Die Darsteller sind sehr gro‎ßzügig und einfühlsam. Jeder von ihnen hat seine eigene Einstellung Tschechow gegenüber und liebt Tschechow und drückt das aus, was Tschechow für ihn darstellt. Ich denke, dass das sehr aufregend ist.“




    Ein weiteres Schauspiel der 24. Auflage von FNT, das in die Kategorie Ereignisse“ eingestuft werden kann, war Die Nashörner“ von Eugène Ionesco. Inszeniert von Robert Wilson im Nationaltheater Craiova, markierte das Schauspiel den offiziellen Abschluss des Festivals. Somit reiste am 2. November der Gro‎ßteil der Gäste von FNT für einige Stunden nach Craiova.



    Die neue Inszenierung Robert Wilsons in Craiova war ein Triumph. Wilson hat verstanden, dass das kein Schauspiel des Kalten Krieges mehr war. Es war eine Geistesverfassun“, schrieb der Theaterkritiker John Elsom. Der junge Regisseur Bobi Pricop war Robert Wilsons Assistent beim Schauspiel Die Nashörner“ und berichtet über die Beziehung des Regisseurs zum Theater in Craiova und dem Theaterstück von Ionesco:



    Ich denke, dass er in erster Linie von den Schauspielern angezogen war, die er hier in Rumänien kennengelernt hat. Er hatte zwei gro‎ße Augenblicke, in denen er den Texten von Ionesco begegnet und Ionesco selbst in den 1970ern getroffen hat. So ist es gewesen. Es war ein Treffen, eine Kollision, worüber ich nicht theoretisieren kann. Das erscheint mir in dem Schauspiel lebendig: diese Kollision zwischen Ionesco und Wilson. Weil zu einem gewissen Zeitpunkt Eugène Ionesco gesagt hat, er möchte, dass seine Schauspiele von Wilson inszeniert werden. Letztendlich passiert das und ich bin froh, dass dies in unserem Land passiert. Es ist eine Begegnung, deren Zeuge man sein muss. Vielleicht werden daraus auch andere Schauspiele entstehen und es ist deutlich, dass dies Ionesco, Wilson und seinen Visionen zugutekommt.“




    Zum ersten Mal hat das Nationale Theaterfestival auch eine eigene Produktion gehabt. Es handelt sich um das berühmte Musical West Side Story“. Dieses wurde von dem Choreografen Răzvan Mazilu inszeniert, der für diese Produktion 21 junge Schauspieler ausgewählt hat. Răzvan Mazilu, über die Wahl dieses Musicals und über die Überschrift Das Manifest einer Generation“, eine Idee der künstlerischen Leiterin Marina Constantinescu:



    Ursprünglich schlugen wir eine Musicalwerkstatt vor, die im Rahmen von FNT auch ihr Ergebnis präsentiert. Allerdings haben sich die Dinge entwickelt und sind immer wichtiger und bedeutender geworden. Wir sind somit zu diesem für mich besonderen Ergebnis gekommen, denn das Projekt hat eine besondere Ladung. Es handelt sich um ein Projekt der Gro‎ßzügigkeit, ein Projekt, das einer ganz talentierten Generation Chancen gewähren möchte, die zu wenig Chancen im Theaterwesen bekommt. Die »West Side Story« ist selbst ein Manifest. Ein Manifest über Freiheit, Frieden, Menschlichkeit, Freude, über Jugend. Deshalb war ich der Meinung, dass dieses Buch sehr gut zu diesen jungen Künstlern passt, es scheint wie für sie geschrieben zu sein.“




    Zum Schluss stellen wir Ihnen die Meinung der rumänischen Journalistin Irina Wolf vor, die in Wien lebt und beim FNT zu Gast war, über die Initiative einer Produktion des Festivals und über die ganze Auflage 2014:



    Mir scheint es eine sehr gute Idee zu sein, die die Richtung verfolgt, die international auch verfolgt wird. Die Mehrheit der Festivals hat eine eigene Produktion oder Koproduktionen mit anderen Festivals. Auch die Wiener Festwochen und die Salzburger Festspiele, um mich auf die Festivals in Österreich zu beziehen. Ich glaube, dass die Säle sehr voll waren, das Publikum bestand meistens aus jungen Leuten. Diese Offenheit der Jugendlichen hat mich sehr gefreut, denn es waren nicht nur Theaterstudenten. Au‎ßerdem war die Organisation sehr gut. Ich freue mich auch, dass ich einen neuen Saal in Otopeni kennengelernt habe. Erwähnenswert ist auch die Liveübertragung auf der Webpublikation adevarul.ro. Täglich war ein Schauspiel für die Liveübertragung geplant. Somit war dieses auch für in Ausland lebende Rumänen sichtbar, die auf diese Weise mit dem Festival in Kontakt treten konnten.“




    Die 24. Auflage des Nationalen Theaterfestivals wurde vom Rumänischen Theaterverband UNITER zwischen dem 24. Oktober und dem 2. November veranstaltet. Radio Rumänien war traditionsgemä‎ß Partner dieses Ereignisses.