Tag: Nationaltheater

  • Nachrichten 10.09.2024

    Nachrichten 10.09.2024

    Rumänien könnte in der nächsten Europäischen Kommission möglicherweise das Ressort soziale Rechte und Wohnen erhalten, ein Posten mit Zuständigkeiten für Fragen zu Löhnen, Renten und Sozialleistungen, so Regierungsquellen in Bukarest. Premierminister Marcel Ciolacu habe demnach ein Gespräch mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, geführt, an dem auch die Europaabgeordnete Roxana Mânzatu teilnahm – Rumäniens Vorschlag für die Position des EU-Kommissars. Die Präsidentin der Europäischen Kommission könnte die Verteilung der Ämter in der nächsten Kommission bald bekannt geben.

    In Rumänien hat das neue Schuljahr mit einer Reihe von wichtigen Änderungen begonnen. Schüler der 8. und 12. Klassen werden die Schule früher beenden, und der Prüfungsplan für die landesweite Lernstandserhebung und das Abitur wurde geändert. Ab diesem Jahr werden Schüler für ihr Verhalten bewertet und ihnen wird verboten, mit Handys in die Schulen zu kommen.  Auch werden spezielle Räume für Kinder eingerichtet, die den Unterricht stören. Im neuen Schuljahr wird in allen Bildungseinrichtungen in Rumänien der nationale Plan zur Bekämpfung von Schulgewalt umgesetzt. Mehr zu diesem Thema gibt es nach den Nachrichten.

    Bei den Dacia-Renault-Werken in Pitești (Südrumänien) hat ein Programm für freiwillige Kündigungen begonnen, bei dem die Mitarbeiter, die sich für ein Verlassen der Firma entscheide,  je nach Betriebszugehörigkeit entschädigt werden. Die Werksleitung hofft, das Personal um mehrere hundert Mitarbeiter zu reduzieren, insbesondere in Abteilungen, die infolge von Automatisierungsprozessen reorganisiert werden. Die Abfindungen beginnen bei umgerechnet etwa 4000 Euro netto für eine Betriebszugehörigkeit von bis zu zwei Jahren und können bis zu 30.000 Euro für eine Betriebszugehörigkeit von mehr als 16 Jahren gehen. Bei der letzten Kampagne für freiwillige Abgänge vor zwei Jahren haben etwa 500 Mitarbeiter von diesen finanziellen Leistungen profitiert. Das diesjährige Angebot sieht vor, dass Mitarbeiter mit Berufskrankheiten oder schweren Arbeitsunfällen bis zu 40.000 Euro erhalten könnten.

    Der rumänische Senat hat die Debatte über die Notverordnung begonnen, die eine Frist von drei Tagen für die Durchführung toxikologischer Auswertungen nach der Drogenkontrolle von Fahrern im Straßenverkehr festlegt. Sollten bei positiven Test die Labor-Bestätigungen nicht rechtzeitig vorliegen, erhalten die Fahrer ihre Führerscheine zurück. Ebenfalls im Senat befindet sich in den  zustgändigen Ausschüssen eine Vorlage zur Einführung des europäischen Mindestlohns in Rumänien. Demnach soll der Mindestlohn jährlich aktualisiert werden, sodass er mindestens die Hälfte des Durchschnittslohns beträgt.

    Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoană wurde am Dienstag in Anerkennung seiner „außergewöhnlichen Arbeit im Dienste des Nordatlantischen Bündnisses“ mit dem Orden für „Verdienste“ geehrt. Die Verleihungszeremonie fand am Sitz des Bündnisses in Brüssel statt und wurde von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg geleitet. Am 3. September teilte Mircea Geoană dem Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg, mit, dass er sein Amt als stellvertretender Generalsekretär des Bündnisses zum 10. September niederlegen werde. Mircea Geoană ist der erste Rumäne, der das Amt des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs innehat. Boris Ruge, stellvertretender Generalsekretär für politische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik, wird bis zur Ernennung von Mircea Geoanăs Nachfolger als stellvertretender Generalsekretär fungieren.

    16 Nationaltheater aus Rumänien und der Republik Moldau treffen sich bis zum 22. September in Chișinău. Die neunte Ausgabe dieses  Theaterttreffens bietet fast 50 kulturelle Veranstaltungen, mit Buchvorstellungen, Begegnungen mit Kulturschaffenden und Persönlichkeiten aus der Theaterwelt. Die Veranstaltung in Chișinău steht unter dem Motto “Europäische Verbindungen” und findet unter der Schirmherrschaft der Präsidenten Rumäniens und der Republik Moldau, Klaus Iohannis und Maia Sandu, statt. Ehrengast des Festivals ist das Nationale Dramatische Theater “Ivan Franko” aus Kiew. Auch das ist ein Thema im FJ nach den Meldungen.

    Rumänien hat Litauen am Montagabend in Bukarest mit 3:1 in der Gruppe C2 der Nations League besiegt. Nach dem Sieg am Freitag im Kosovo mit 3:0 führen die Rumänen die Gruppe mit sechs Punkten an. Rumänien bestreitet seine nächsten Spiele am 12. Oktober gegen Zypern und am 15. Oktober gegen Litauen auswärts.

  • Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende

    Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende





    Die Gala wurde im Kulturpalast der Stadt in Anwesenheit von hochrangigen Lokalpolitikern, Kulturschaffenden und Gästen aus dem In- und Ausland gefeiert. Im Laufe des Wochenendes wurden zum Abschluss mehr als 100 Kultur-Veranstaltungen ausgetragen. Dazu gehörten Konzerte auf dem Vereinigungsplatz und dem Opernplatz, wobei die mit Spannung erwartete Luftakrobatik-Show am Freitagabend die meiste Aufmerksamkeit erhielt.



    Im Laufe des zu Ende gehenden Jahres 2023 haben mehr als 2 000 Veranstaltungen stattgefunden, die der europäischen Kulturhauptstadt Temeswar gewidmet waren und zahlreiche Künstler und Besucher anzogen. Au‎ßerdem wurden fünf neue Kulturräume in Kinos, Kunstgalerien und Mehrzweckhallen eröffnet. Laut Dominic Fritz, dem Bürgermeister von Temeswar, haben der Titel europäische Kulturhauptstadt“ und die dazugehörenden Veranstaltungen die volle Aufmerksamkeit auf die westrumänische Metropole gelenkt, so dass man das Programm symbolisch unter den Schlagworten Forever Temeswar“ fortsetzen wolle:



    Für uns als Stadt geht es darum, diesen Titel in einen langfristigen strategischen Vorteil zu verwandeln, einerseits durch die Art und Weise, wie wir uns auf Kultur beziehen und das Engagement der Stadt einbringen, andererseits auch, um unsere europäische Bestimmung zu betonen, denn Europa braucht die Geschichte Temeswars und all die positiven Beispiele, mit denen unsere Stadt vorangehen kann.“



    Rumänien braucht Phantasie, und Europa braucht Phantasie“, sagte noch Dominic Fritz. Er wies darauf hin, dass Temeswar im Jahr 2023 gezeigt habe, dass es möglich sei, sich eine kreative, wohlhabende und solidarische Zukunft vorzustellen, und zwar nicht nur für diese Stadt, sondern für ganz Europa: Eine Zukunft Europas, in der unsere Einheit auf Vielfalt und nicht auf Eintönigkeit beruhe, so der Bürgermeister von Temeswar.



    Ada Hausvater, Intendantin des Nationaltheaters von Temeswar, sagte ihrerseits, dass in diesem Jahr viele brillante Aufführungen in ihrem Hause stattgefunden haben; zudem habe die ehrwürdige Kulturinstitution einen neuen Aufführungsraum erhalten, der den Titel Kulturhauptstadt Europas trägt. Das zugereiste Publikum aus verschiedenen Regionen des Landes habe au‎ßerdem gezeigt, dass es ein unvermindertes Interesse an Kultur gebe, so die Intendantin Ada Hausvater. Der Generaldirektor der Rumänischen Nationaloper in Temeswar, Cristian Rudic, merkte seinerseits an, dass die Stadt nach diesem Jahr eine Menge Adrenalin angesammelt habe und dass der Nachahmungseifer spürbar sei.



    Tatsächlich werden einige Veranstaltungen fortgeführt. Obwohl das Veranstaltungsjahr Temeswar — Kulturhauptstadt Europas“ offiziell beendet ist, kann die dem gro‎ßen rumänischen Bildhauer Constantin Brâncuși gewidmete Ausstellung noch bis zum 28. Januar 2024 im Nationalen Kunstmuseum der Stadt besucht werden. In der Ausstellung sind berühmte Werke wie Die schlafende Muse“ und Fräulein Pogany“ zu sehen, die vorübergehend als Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Tate Museum in London und der Guggenheim-Stiftung nach Temeswar gebracht wurden. Aufgrund des Publikumsandrangs hat der Vorsitzende des Kreisrates Temesch, Alin Nica, angekündigt, dass die Brâncuși-Ausstellung am 20. Dezember rund um die Uhr geöffnet sein wird.

  • Reaktionen auf die Gala der UNITER-Preise

    Reaktionen auf die Gala der UNITER-Preise

    Am 19. Juli hat im gro‎ßen Saal des Nationaltheaters “I.L. Caragiale” in Bukarest die 29. Gala der UNITER Preise stattgefunden. Die Gala des Rumänischen Theaterverbands ist ein wichtiger Moment in der rumänischen Kulturlandschaft und die blo‎ße Nominierung bedeutet vor allem eine gro‎ße Sichtbarkeit. Die Theaterkritikerin und Mitglied der Jury Oana Cristea Grigorescu ist der Meinung, dass die diesjährige Gala der UNITER-Preise alle Erwartungen erfüllt hat. “Wir hatten eine sehr lebendige Gala, viel kohärenter würde ich sagen und sie wurde vom Regisseur Bobi Pricop zusammen mit der Bühnenbilderin Irina Moscu sehr dynamisch gestaltet. Ich spürte während der Gala, bei der Vorstellung aller Nominierten und vor allem beim Applaus für die Gewinner so viel Energie und emotionale Beteiligung vom Publikum. Ich glaube, die Menschen in unserer Branche brauchten dieses natürliche Zusammentreffen, um ihre Freude darüber auszudrücken, dass sie bei einer feierlichen Veranstaltung in einem Theatersaal zusammen sind. Es war eine schöne Gala, nicht nur von der Energie her, sondern auch, wie gesagt, von der Konsequenz her. Wir, von der Jury haben uns gefreut, dass alle vergebenen Preise verdient waren, und wir haben uns über die Liste der diesjährigen Gewinner gefreut”.



    2020 war ein Jahr mit vielen Einschränkungen, ein Jahr, in dem die Theater in Rumänien geschlossen, wiedereröffnet und wieder geschlossen wurden. Viele Künstler haben darunter gelitten und am meisten betroffen waren wahrscheinlich die unabhängigen Künstler. Die Theaterkritikerin Oana Cristea Grigorescu spricht über unabhängige Künstler und ihre Rolle: “Ich denke, es war eine Gala, die uns zeigt, dass die Veranstaltung die Gegenwart ansprechen will, die Besonderheit des heutigen rumänischen Theaters, der neuen Generationen, die in den institutionalisierten und in den freien Theatern tätig sind.



    Ich habe sie auch in der Liste der Preisträger gefunden, was ich für wichtig halte. Ich habe eine Tendenz festgestellt, disjunkt zu urteilen: entweder einige oder andere. In letzter Zeit hat die Tätigkeit von Künstlern und unabhängigen Theatern eine gewisse Reife erreicht, die letzteren bringen Aufführungen auf die Bühne, die mit den Produktionen der institutionalisierten Theater auf Augenhöhe konkurrieren. Ich denke also, wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das unabhängige Theater und das institutionelle Theater zusammen das rumänische Theaterumfeld bilden.” Was das rumänische Theater – sei es ein unabhängiges oder ein institutionalisiertes – sonst noch an Überraschungen zu bieten hat, werden die kommenden Programme zeigen.







  • Klausenburg – die weltoffene Stadt

    Klausenburg – die weltoffene Stadt

    Heute reisen wir in das Herz Siebenbürgens und machen einen Aufenthalt in Cluj (dt. Klausenburg). Internationale Medien beschrieben die Stadt als das Silicon Valley Rumäniens. Laut dem Statistikamt in Cluj hätten letztes Jahr 170.000 Touristen die Stadt besucht, um 35% mehr als 2016. Laut einer Pressemitteilung des Statistikamtes kamen die meisten Touristen aus Italien, Deutschland, Ungarn, Gro‎ßbritannien, Frankreich und den USA. Es ist aber gar nicht überraschend, denn in Cluj werden alljährlich zahlreiche Veranstaltungen ausgetragen. Und das Gastronomieangebot ist auch vielfältig und verlockend.



    Die Vielfalt an Kirchen in der Innenstadt ist erstaunend — in der gleichen Stra‎ße können reformierte, römisch-katholische, unitarische und griechisch-katholische Kirchen gesehen werden. Die Stadt Cluj ist schon seit dem 16. Jahrhundert berühmt für ihre religiöse Toleranz, als eine neue Konfession, der Unitarismus, aufkam. Auch der Baustil der Gebäude ist eklektizistisch. In der Altstadt sind zum Beispiel viele typisch habsburgische Bauten zu sehen, die Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns unser heutiger Reiseleiter, Marius Oprea, von der Touristeninformation in Cluj:



    In der Stadt gibt es mehrere historische Denkmäler wie z.B. die römisch-katholische Kirche St. Michael, die Statuengruppe Matthias Corvinus, das Bánffy-Palais, in dem das Kunstmuseum untergebracht ist, die Metropolitankathedrale, das Nationaltheater »Lucian Blaga« und selbstverständlich den Museumsplatz. Diese Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt und können leicht zu Fu‎ß erreicht werden. Allerdings gibt es Sehenswürdigkeiten auch etwas weiter von der Altstadt entfernt, wie z.B. den Burghügel (rum. Dealul Cetăţuii). Die Aussicht über die Stadt von dort oben ist atemberaubend. Au‎ßerdem können auch die Ruinen der ehemaligen habsburgischen Burg besichtigt werden. Oder der Botanische Garten — eine der meistbesuchten Attraktionen in Cluj. Auch der Ethnografiepark »Romulus Vuia« ist einen Besuch wert. Er ist nämlich der älteste Park seiner Art in Rumänien. Cluj war stets eine offene, touristenfreundliche Stadt. Sie kann das ganze Jahr über besucht werden. Auch im Winter hat Cluj ein reiches Angebot an Veranstaltungen anzubieten.“




    Klausenburg empfängt seine Gäste auch mit überraschenden Sehenswürdigkeiten. Diesbezüglich ist das Apothekenmuseum zu erwähnen. Das Museum ist im Gebäude untergebracht, wo im 15. Jahrhundert die erste weltliche Apotheke in Cluj in Betrieb war. Das Museum lädt sie zu einer Zeitreise ein, zurück in die Zeit, in der manche Arzneimittel sogar Mumienstaub beinhalteten. Die Laborwerkzeuge, die damals verwendet wurden, würden heutzutage den Besuchern im besten Fall die Neugierde erregen. Manche bekommen aber richtig Angst davor. Das Labor wurde im Untergeschoss des Gebäudes eingerichtet, was ein Plus an Authentizität bringt.



    Anfang August verwandelt sich die Stadt Klausenburg in eine Welthauptstadt der Musik. Die Gäste des Internationalen Festivals Untold erwarten magische Nächte. Die Liste der teilnehmenden Musiker und Künstler ist sehr lang, so die Organisatoren. Das Musikfest wird aus diesem Grund parallel auf mehreren Bühnen ausgetragen. Und die gro‎ße Überraschung in diesem Jahr ist ein Konzert von Robbie Williams. Dieser wird auf der Hauptbühne auftreten. Die Veranstalter erhoffen sich einen Riesenerfolg.

  • „Klein-Wien“: Temeswar, die reizvolle Stadt in Westrumänien

    „Klein-Wien“: Temeswar, die reizvolle Stadt in Westrumänien

    Die Stadt liegt im Westen Rumäniens, knappe 700 Km von 13 europäischen Hauptstädten entfernt. Temeswar war im Laufe der Zeit stets an den Kulturwerten des alten Kontinents gebunden. Temeswar ist die Stadt historischer Premieren — 1718 zum Beispiel wurde hier die älteste Brauerei in Rumänien urkundlich erwähnt. Darüber hinaus war Temeswar die erste Stadt der habsburgischen Monarchie, dessen Stra‎ßen durch Stra‎ßenlampen beleuchtet wurden. Au‎ßerdem wurde Temeswar am 12. Oktober 1884 eine der ersten elektrisch beleuchteten Städte Europas. Ebenfalls in Temeswar fuhr ab 1889 die erste elektrische Stra‎ßenbahn in Rumänien.



    Das heutige Stadtzentrum am Piaţa Victoriei (dt. Siegesplatz oder Opernplatz), der bekanntesten Flaniermeile der Stadt, besteht aus einem breiten Boulevard mit Geschäften und Stra‎ßencafés in zahlreichen gro‎ßbürgerlichen, am Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Wohnpalais. Der Platz liegt zwischen der rumänisch-orthodoxen Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen und dem Nationaltheater und Opernhaus. Ebenso sehenswert ist der alte Festungskern der Stadt (Cetate) rund um den Piaţa Unirii (auch Domplatz“) mit ihren repräsentativen, zumeist aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Kirchen und Palais. Die Innenstadt wird wegen der langen Zugehörigkeit der Stadt zu Österreich-Ungarn und der damit verbundenen Prägung durch Bauten aus der Kaiserzeit auch als Klein-Wien“ bezeichnet, da sie an das alte Wien erinnert.



    Im Jahr 2021 soll Temeswar Kulturhauptstadt Europas sein. Zu den Vorbereitungen, die die Lokalbehörden zu diesem Zweck treffen, gehört die Sanierung des Altstadtkerns und die Einrichtung von thematischen Touristenrouten. Eine etwas jüngere Attraktion in Temeswar, die vor allem Familien mit Kindern anspricht, ist das Wasserkraftwerk, das einst einen gro‎ßen Teil der Stadt mit Strom versorgte. Mehr über das Projekt erzählte uns Violeta Mihalache, Vorsitzende des Vereins Urban Survey und PR-Verantwortliche im Rahmen des Projektes Aquapic:



    Das Wasserkraftwerk liegt derzeit in einem bewohnten Stadtviertel, in ein 100 Jahre altes Gebäude. Das Gebäude wurde im Art-Nouveau-Stil errichtet. Die Baupläne entwarf der erste leitende Architekt der Stadt, László Székely, der die städtische Entwicklung von Temeswar entscheidend prägte. In unmittelbarer Nähe liegt ein wundervoller Park, der sich auf fast 3 Hektar erstreckt. Im Rahmen des Projektes nahmen wir uns vor, knapp 2 Hektar des Parks umzugestalten. Demnach montierten wir verschiedene Spielanlagen, die den Kindern die Möglichkeit bieten, mehr über das Wasser und die Abläufe, die es in der Natur durchläuft, zu erfahren. Wir haben alle Anlagen bewahrt, die früher im Wasserkraftwerk waren — Maschinen, Wannen, Ausrüstungen — praktisch alles, was es drinnen gab, als 1916 der Betrieb startete. Wir versuchten das frühere Wasserkraftwerk in einen freundlichen Ort umzugestalten, wo man etwas dazu lernen kann. Erwachsene wie Kinder können anhand des nachgestellten Wasserkraftwerks die technologischen Abläufe zur Herstellung von Industriewasser nachvollziehen.“




    Seit 1953 ist Temeswar die einzige europäische Stadt, die drei Staatstheater in drei verschiedenen Sprachen beherbergt. Das Nationaltheater ist gleichzeitig der Sitz des Deutschen Staatstheaters (DSTT), des Ungarischen Staatstheaters Csiky Gergely“ sowie des Nationaltheaters Mihai Eminescu“. Eintrittskarten zu den Aufführungen können sowohl im Internet wie auch am Verkaufsschalter vor Ort gekauft werden.

  • Internationales Shakespeare-Theaterfestival in Craiova: Aufführungen von sechs Kontinenten

    Internationales Shakespeare-Theaterfestival in Craiova: Aufführungen von sechs Kontinenten

    Unter dem Motto Planet Shakespeare“ beginnt am 23. April das 11. Internationale Theaterfestival im südrumänischen Craiova. Das Festival zählt zu einem der wichtigsten Fachereignisse in Rumänien, das kein Theaterliebhaber verpassen möchte. Das vom Nationaltheater Marin Sorescu“ in Craiova zusammen mit der Shakespeare-Stiftung organisierte Festival beginnt am 23. April, dem Tag, an dem sich sowohl der Jahrestag des Geburtstags als auch des Todes des renommierten Dramatikers jährt. Eröffnet wird das Festival mit der Aufführung Afrikanishe Geschichten von Shakespeare“, die vom Neuen Theater Warschau auf die Bühne gebracht wird. Der Regisseur Krzysztof Warlikowski ist einer der renommierten Theatermacher Europas. In Craiova soll Warlikowski mit dem Internationalen Shakespeare-Preis ausgezeichnet werden.



    Am 6. Mai gehen die Festspiele mit der Aufführung Nadeln und Opium“ zu Ende. Inszeniert wird die Aufführung von einem ebenso weltweit renommierten Theatermacher: Robert Lepage, der vom Regisseur Peter Brook als das Genie der zeitgenössischen Regie weltweit“ bezeichnet wurde. Die Aufführung wird au‎ßer des dem Dramatiker gewidmetem Programm vom kanadischen Theaterensemble Ex Machina aus Quebec auf die Bühne gebracht.



    Das Festival, das weltweit als eines der wichtigsten Festspiele gilt, das dem berühmten Dramatiker gewidmet werden, bringt dieses Jahr 25 Aufführungen aus 13 Ländern nach Craiova. Der Intendant der Festspiele Emil Boroghină sagte über die diesjährige Auflage:



    Es ist eine gro‎ßartige Leistung, dass wir Aufführungen aus allen Kontinenten haben werden: mehrere aus Europa, zwei aus Asien, zwei aus Nordamerika und jeweils eine aus Australien, Afrika und Südamerika. Es war nicht leicht, aber wir hatten keine andere Wahl, das Motto der diesjährigen Festspiele hat uns irgendwie gezwungen, Aufführungen nach Craiova zu bringen, die diese Auflage vervollständigen, die unter dem Motto »Planet Shakespeare« steht. Das Programm wäre nicht vollständig gewesen, wenn einer der Kontinente gefehlt hätte. Auf die Bühne des Nationaltheaters Craiova, die so viel anbietet, bringen wir gro‎ße Aufführungen, die anderen werden in kleineren Sälen wie denen des Kindertheaters Colibri präsentiert.“




    Die Organisatoren laden auch zu Aufführungen in unkonventionellen Räumen wie auf dem Plätzen Mihai Viteazul und Fraţii Buzeşti sowie im Park Romanescu. Der Intendant des Festivals, Emil Boroghină, kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Einige Theater aus Rumänien haben ihre Aufführungen an unsere unkonventionellen Räume, einschlie‎ßlich der Plätze in der Stadt angepasst. Es gibt natürlich auch Aufführungen wie Ein Sommernachtstraum“ des Theaterensembles von Worcester Repertory aus Gro‎ßbritannien, die als solche gestaltet wurde, damit sie im Freien stattfindet. Dasselbe gilt für die Aufführung einer brasilianischen Theatergruppe — Seine Exzellenz Richard III“. Das Bukarester Theater Nottara, das am 2. Mai, der auf einen freien Tag folgt, Viel Larm um nichts“ präsentiert, wird die Aufführung an das Sommertheater im wunderschönen Park Romanescu anpassen. Das Sommertheater wurde neuerdings saniert und sieht wunderbar aus.“




    Dieses Jahr präsentiert die britische Theatergruppe Parrabbola zusammen mit dem rumänischen Theaterensemble Teatrulescu eine durch bürgerliches Engagement getragene Aufführung, Ein Sommernachtstraum“ in der Regie von Philip Parr. Der Intendant des Festivals Emil Boroghină kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Der Regisseur Philip Parr, Intendant des Shakespeare-Festivals in York, ist nicht bei seiner ersten Aufführung dieser Art. Bürger der Stadt Craiova, die das Schauspiel nicht beruflich ausüben, beteiligen sich an der Aufführung und proben bereits seit zwei Wochen. Voriges Jahr haben sie »Romeo und Julia« auf die Bühne gebracht. Die Aufführung hat den britischen Botschafter in Bukarest, Paul Brummell, so stark beeindruckt, dass er die Laiendarsteller im kommenden Jahr einlud, auch bei einer Feier anlässlich des Nationalfeiertags Gro‎ßbritanniens aufzutreten. Dieses Jahr wollen wir »Ein Sommernachtstraum« ebenfalls mit Laiendarstellern auf die Bühne bringen und hoffen, dass zahlreiche Bürger der Stadt mitmachen.“




    Seit 2006 präsentiert das Internationale Theaterfestival Shakespeare in Craiova eine Reihe von Aufführungen ebenfalls in Bukarest. Dieses Jahr finden die Festspiele in Partnerschaft mit dem Bukarester Theater Nottara statt, wo sechs Aufführungen von fünf Kontinenten auf die Bühne gebracht werden. Die Aufführung, mit der das Festival in Bukarest zu Ende geht, ist Othello Remix“ der Theatergruppen Q Brothers und Chicago Shakespeare Theater.

  • Nationaltheater aus Chişinău auf Tournee in Rumänien

    Nationaltheater aus Chişinău auf Tournee in Rumänien

    Das Nationaltheater Mihai Eminescu“ aus Chişinău war vom 19.-27. Januar auf Rumänien-Tournee, im Rahmen des Projekts Rumänisches Theater in Bukarest, Iaşi und Chişinău“. Das Projekt wurde auf Initiative des Chişinău-Nationaltheaters gestartet — 2014 eröffnete das Chişinău-Nationaltheater mit seinen Aufführungen die Spielzeit des Bukarester Nationaltheaters. Eine Woche später präsentierte das rumänische Nationaltheater einige Aufführungen auf der Bühne des Nationaltheaters in Chişinău. Dieser Tournee-Austausch ist inzwischen Tradition geworden, sagte uns der Schauspieler und Regisseur Petru Hadârcă, Direktor des Nationaltheaterrs Mihai Eminescu“ aus Chişinău:



    Dieses Projekt war und ist weiterhin ein gro‎ßer Erfolg. In der Regel kommen wir nach Bukarest in der Woche um den 24. Januar, wenn in Bukarest und Iaşi die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau von 1859 gefeiert wird. Und in der Woche um den 27. März, wenn die Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien gefeiert wird, kommen die Nationaltheater aus Bukarest und Iaşi nach Chişinău. Theater kennt keine Grenzen — wir haben rumänisches Theater in Bukarest, Iaşi, Chişinău, denn auf all diesen Bühnen wird auf Rumänisch gespielt. Wie der Dichter Nichita Stănescu sagte: ‚Unsere Heimat ist die rumänische Sprache.‘“




    Das Nationaltheater Mihai Eminescu“ aus Chişinău präsentierte in Bukarest und Iaşi drei erfolgreiche Aufführungen aus seiner jüngsten Spielzeit. Die Aufführung În ochii tăi fermecători“ (In deinen zauberhaften Augen“), Regie Alexandru Vasilache, ist eine Bühnenadaption nach einigen Novellen des rumänischen Schriftstellers Gib Mihăescu, der in der Zwischenkriegszeit Mitglied im künstlerischen Komitee des Chişinăuer Nationaltheaters war. Die anderen zwei in Bukarest aufgeführten Premieren waren Aveţi ceva de declarat?“ (Etwas zu verzollen?“) von Georges Feydeau, Regie Petru Hadârcă und Casa Mare“ (Das gro‎ße Haus“) des moldauischen Autors Ion Druţă, Regie Alexandru Cozub.



    Die Schauspieler des Nationaltheaters Chişinău spielen nur auf Rumänisch, und ihr Repertoire enthält Stücke aus der internationalen Dramatik. Theaterintendant Petru Hadârcă dazu:



    Wir suchen uns vor allem Themen aus, die uns naheliegen, Themen, die eine direkte Verbindung zu Chişinău oder Bessarabien haben. Wir sind ein Nationaltheater und 80% unserer Aufführungen sind Inszenierungen moldauischer Dramatiker. Wir versuchen, auf den Geschmack aller Kategorien von Zuschauern zu kommen. Wir haben auch eine Aufführung mit jungen Schauspielern unseres Theaters zu einem harten, dramatischen Kapitel aus der Geschichte der Republik Moldau. Die Produktion »Copiii foametei« (»Kinder der Hungersnot«) ist eine Inszenierung nach Zeitzeugnissen, gesammelt von Alexei Vakulovski. Es geht um die Hungersnot von 1946–1947, während des Kommunismus in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau. Damals waren etwa 500.000 Bessarabier verhungert — es war eine für uns besonders schmerzhafte Zeit. Ich schaue mir das Publikum an — das sind ältere Leute, die diese Erfahrung als Kinder erlebt haben, und die Aufführung mit besonderem Interesse verfolgen, weil sie die Erinnerung wachhalten wollen. Unser Publikum in Chişinău kann ich nicht genug loben. Wir bewundern und lieben unser Publikum, genauso wie das Publikum uns Schauspieler liebt. Und da wir von Schauspielern reden: In unserer Gesellschaft gibt es zurzeit sehr viele sogenannte Schauspieler, die sich im Fernsehen oder im Parlament zur Schau stellen. Wir, die echten Theaterschauspieler, lachen diese falschen Komödianten aus — sie machen ein gro‎ßes Theater in unserer Gesellschaft, während wir uns die Mühe geben, auf der Theaterbühne natürlich zu bleiben.“




    Während der Bukarester Tournee hielt Petru Hadârcă auch die Konferenz Die Dokumente — eine unschlagbare Macht gegen historische Spekulationen. Das Nationaltheater in Chişinău — die Etablierung einer rumänischen Kultureinrichtung im Sinne der Gro‎ßen Vereinigung von 1918“. Im Rahmen der Konferenz wurden auch zwei Bände mit Dokumenten aus dem Bukarester Nationalarchiv und aus dem Archiv der Bibliothek der Rumänischen Akademie über die Geschichte des Nationaltheaters in Chişinău vorgestellt, und zwar Die Genese des Nationaltheaters in Chişinău: 1918–1960“ von Iurie Colesnic und Eine Chronik des Chişinăuer Nationaltheaters »Mihai Eminescu«: 1918–1930“, herausgegeben von Petru Hadârcă, Schauspieler, Regisseur und Direktor des Nationaltheaters Mihai Eminescu“. Mehr dazu von Petru Hadârcă:



    Jedes Mal, wenn ich an diese Dokumente denke, freue ich mich wie ein Kind: Im Archiv entdeckte ich die Urkunde über die Einrichtung des Chişinău-Nationaltheaters vom Oktober 1921, mit dem Briefkopf des Theaters und dem Stempel »Das Nationale Theater in Chişinău«. Das ist unglaublich! Zur Zeit des sowjetischen Regimes behaupteten die Historiker, das Theatergebäude sei zwischen 1953-1954 von zwei sowjetischen Architekten gebaut worden. Aber die Dokumente, die ich im Archiv fand, sind Zeugnisse einer ganz anderen Geschichte. 1930 war das Theatergebäude bereits errichtet, nach einem Projekt, das dem Bukarester Athenäum sehr ähnlich war. In den Dokumenten stehen Berichte über Erfolge des Nationaltheaters in Chişinău in der Zwischenkriegszeit, über Themen, die bis 1990 in der ex-sowjetischen Republik Moldau Tabu waren. Und sogar nach 1990. Jetzt, nach der Veröffentlichung dieser Bände, gab es mehrere Angriffe seitens einer gewissen moldauischen Presse. Diese sogenannten Journalisten, die uns angreifen, haben ihren eigenen Standpunkt, sie wollen die Wahrheit vertuschen, sie haben die Geschichtsprüfung nicht bestanden. Was ich in diesen Büchern gesammelt habe, macht mich stolz: Ich freue mich, sagen zu können, dass das Nationaltheater in Chişinău eine sehr schöne Geschichte hat. Bis jetzt wusste man nicht, wieviele Spielzeiten es in unserem Theater gab. Zum ersten Mal konnte ich stolz verkünden: Dieses Jahr führen wir unsere 95. Spielzeit.“




    Das Theater Mihai Eminescu“ aus Chişinău präsentierte seine Aufführungen in zwei Sälen des Bukarester Nationaltheaters: im Gro‎ßen Saal, mit 940 Plätzen, und im Studio-Saal, mit 500 Plätzen. Auch wenn es ein Nationaltheater ist, werden nur 80% der Ausgaben vom Staatshaushalt finanziert; die restlichen 20% kommen vom Kartenverkauf und von privaten Finanzierungen.

  • Hörerpostsendung 15.1.2017

    Hörerpostsendung 15.1.2017

    Liebe Freunde, Prosit Neujahr und herzlich willkommen zur ersten Hörerpostsendung im Jahr 2017. Ich hoffe, bei Ihnen ist der Winter nicht allzu streng, denn in Rumänien versinken wir seit einer Woche in Schnee und es gibt sogar Dutzende Ortschaften, die von der Au‎ßenwelt völlig abgeschnitten sind. In Bukarest ist es nicht so schlimm, zumindest die Hauptstra‎ßen sind befahrbar, auch wenn einige Seitenstra‎ßen und engere Gassen wegen unaufgeräumten Schnees selbst für Passanten eine Zumutung sind. Und der Rundfunk in Bukarest liegt etwa 15-20 Minuten von einer U-Bahnstation entfernt, also schaffen wir es, uns bis zur Arbeit durchzuwatscheln, um Sie mit Nachrichten aus Rumänien zu versorgen.



    Ganz zu Beginn möchte ich mich herzlich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken, die uns in den letzten Wochen per Post und auf elektronischem Wege erreicht haben. Vorgestern habe ich mir einen dicken Briefstapel aushändigen lassen, alles Briefe, die noch im Dezember oder sogar November an uns abgeschickt wurden. Post erhielten wir von Brian Webb (Neuseeland), Wolfgang Waldl (A), Sandro Blatter (CH) sowie von Eberhard Equit, Thomas Jeske, Klaus Huber, Michael Willruth, Christoph Paustian, Hans-Peter Themann, Günter Jacob, Hans-Joachim Weiland, Michael Lindner, Werner Hoffmann, Werner Schubert, Walter Franz, Heiner Finkhaus, Joachim Verhees, Martien Post, Kirsten und Heinrich Eusterbrock, Mirko Raschke, Jörg-Clemens Hoffmann, Martina Pohl, Renate und Hermann Heyne-Pietschmann, Georg Schafheitle, Simon Wendl, Peter Möller, Lutz Winkler, Ulrich Wicke und Erhard Lauber (alle aus Deutschland).



    Rund 80 E-Mails erhielten wir seit dem letzten Funkbriefkasten am 18. Dezember 2016. Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich jetzt nicht die ganze Sendezeit verbrauche, um 80 Namen zu verlesen, daher an dieser Stelle nur die Sender der E-Mails, die uns ab dem 1. Januar bis Freitagnachmittag erreicht haben: Bernd und Anna Seiser, Horst Cersovsky, Heinz-Günter Hessenbruch, Hans-Joachim Pellin, Christian Laubach, Volker Willschrey, Marco Hommel und Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland), Paul Gager, Georg Pleschberger, Josef Robl und Friedrich Albert (alle aus Österreich) sowie Michal Hudák (aus der Tschechischen Republik) und Gérard Koopal (aus den Niederlanden).



    Das Internetformular nutzten Hans Gosdschan, Frank Helmbold, Christian Laubach (alle aus Deutschland) sowie Paul Gager und Friedrich Albert (beide aus Österreich).



    Stellvertretend für alle Hörer, die uns Grü‎ße, schöne Postkarten, persönliche Briefe und sogar kleine Aufmerksamkeiten geschickt haben, verlese ich die Zeilen von Renate und Hermann Heyne-Pietschmann, die uns ein sympathisches Gedicht zukommen lie‎ßen:




    Liebe Freunde,



    nun ist es wieder mal so weit,


    ein Jahr ist bald Vergangenheit.



    Man hofft, dass auch 2017


    die Kurzwelle bleibt bestehen.



    Dank allen, die im Studio sind


    und weltweit senden ganz geschwind.



    Wir wünschen Euch eine besinnliche Zeit


    Und angenehme Feiertage voller Freud’!



    Und Herr Pietschmann hat auch einen Musikwunsch, den ich gerne zum Schluss des Funkbriefkastens erfüllen möchte:



    Ich würde mich freuen, wenn ihr einmal das Lied Periniţa“ bzw. den sogenannten Kusstanz spielen könntet. Im Lokal Karpatenhirsch“ in Kronstadt habe ich eine Aufführung erlebt.



    Liebe Freunde, Ihnen allen herzlichen Dank für die vielen, vielen freundlichen Worte, und wir möchten Ihr Versprechen, uns auch in diesem Jahr treu zu bleiben, als Ansporn nehmen, Sie weiterhin mit interessanten Sendungen zu versorgen.



    Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: Mehrere Hörer haben sich beklagt, dass Sie immer noch nicht alle QSL-Karten für 2016 erhalten haben, manche sogar seit Frühjahr oder Sommer keine mehr. Nun, ich hoffe, dass die Postbearbeitungsstelle das in den nächsten Wochen nachholt, Kollege Mihai Stoicescu hat auf jeden Fall nach Silvester einen gro‎ßen Stapel Zuschriften mit nach Hause zum Bearbeiten genommen.



    Eine gute Nachricht ist hingegen, dass wir auch dieses Jahr eine QSL-Serie verlegt haben: Es handelt sich — ähnlich wie im Jahr 2014 — um Burgen und Schlösser in Rumänien, darunter auch weniger bekannte. Die QSL Nummer 1 für dieses Jahr werde ich Ende Januar oder Anfang Februar vorstellen, jetzt aber eine kurze Präsentation der letzten beiden QSLs für 2016, die ich Ihnen im Vorjahr noch schuldig geblieben war:



    Auf der QSL für November 2016 ist die Dreifaltigkeitssäule am Vereinigungsplatz in Temeswar abgebildet. Der Vereinigungsplatz (rum. Piaţa Unirii) in der Innenstadt von Temeswar ist der älteste Platz in der Banater Metropole. Sein heutiger Name rührt vom Einmarsch der rumänischen Truppen am 3. August 1919 her, womit die rumänische Verwaltung der Stadt und die Vereinigung des Banats mit dem Königreich Rumänien besiegelt wurde. Der 3. August ist seitdem auch ein offizieller Stadtfeiertag. Ursprünglich hie‎ß der Platz Losonczy-Platz, nach dem Heeresführer Stefan Losonczy benannt, der die Temeswarer Festung im 16. Jh. vor den osmanischen Truppen zu verteidigen versuchte. Nach der Eroberung Temeswars im Jahr 1552 lie‎ßen die Türken Losonczy hinrichten.



    Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz nach 1717, als die Truppen der Habsburger die Stadt aus den Händen der Osmanen befreiten. Lange Zeit war der Platz ein Marktplatz. Architektonisch ist der Vereinigungsplatz ein Paradebeispiel für barocke Baukunst. Das symbolträchtigste Baudenkmal ist der 1736 errichtete römisch-katholische Dom, wofür der Platz im Volksmund auch noch als Domplatz bezeichnet wird. Im Mittelpunkt des Platzes steht das Denkmal der Heiligen Dreifaltigkeit. Weitere wichtige Baudenkmäler am Vereinigungsplatz sind der Barockpalast, der heute das Kunstmuseum beherbergt, und das Gebäude-Ensemble des Serbischen Bistums. Das Letztere umfasst die serbisch-orthodoxe Bischofskirche und den Palast der serbischen Volksgruppe.



    Und schlie‎ßlich auf der QSL für Dezember 2016 sind das Rumänische Nationaltheater in Klausenburg und die Statue des Dichters und Philosophen Lucian Blaga zu sehen. Das rumänische Nationaltheater in Klausenburg ist eines der wertvollsten Baudenkmäler der siebenbürgischen Stadt und zugleich eines der repräsentativsten für die örtliche Baukunst Anfang des 20. Jh. In diesem Gebäude entfalten das Nationaltheater Lucian Blaga“ und die Rumänische Oper ihre Tätigkeit. Errichtet wurde das Gebäude in den Jahren 1904–1906 auf dem ehemaligen Holzmarkt, dem heutigen Avram-Iancu-Platz. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 7. und 8. September 1906.



    Architektonisch zeichnet sich das Gebäude durch die ausgewogen-funktionale Volumetrie. An der nördlichen Hauptfassade befindet sich der Arkadeneingang, der mit an den Barock erinnernden Elementen verziert ist. Der Aufführungssaal verfügt über 928 Sitzplätzen und ist im neobarocken Stil dekoriert; der Umriss ist oval, das Theater verfügt über zwei Logenränge und einen Balkon und ist mit einer Kuppel auf metallenen Quertraversen überdacht.



    Vor dem Haupteingang des Theaters ist eine 3 Meter hohe Statue des Namensgebers Lucian Blaga zu sehen. Sie zeigt den Dichter in einer meditativen Pose und ist ein Werk des Bildhauers Romul Ladea. Das Kunstwerk wurde 1986 eingeweiht und neben der gleichgro‎ßen Statue des Nationaldichters Mihai Eminescu platziert. Lucian Blaga war eine herausragende Persönlichkeit des siebenbürgischen Kulturraums im 20. Jh. — Dichter, Dramatiker, Philosoph, Diplomat, Professor an der Klausenburger Universität und Akademiemitglied.



    So, das waren die beiden letzten QSL-Karten vom vergangenen Jahr, die Sie hoffentlich bald erhalten werden.



    Mir verbleibt noch ein wenig Zeit, um eine Hörerfrage zu beantworten. Christoph Paustian (der im baden-württembergischen Häusern zu Hause ist) schickte uns ein paar Zeitungsausschnitte vom November 2016 mit folgender Frage:



    Unlängst machten sich in Deutschland Gerüchte über Kinderarbeit in Rumänien breit — im Bereich der Ferrero-Kinderüberraschungseier. Diese sollen angeblich von rumänischen Kindern mit Spielzeug gefüllt werden. War diese Meldung auch in Rumänien in den Medien?



    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Paustian. Tatsächlich wurde die Meldung auch von den rumänischen Medien aufgegriffen. In die Welt gesetzt hatte die Meldung allerdings die britische Boulevardzeitung The Sun. Diese hatte eine Reportage und ein angebliches Interview mit einer Frau veröffentlicht, in dem diese behauptet, sie würde zusammen mit ihren zwei minderjährigen Kindern Überraschungseier für Ferrero aufbereiten. Daraufhin nahm das regionale Arbeitsamt Ermittlungen auf und es stellte sich heraus, dass die ganze Geschichte eine Zeitungsente war. Die Frau soll in Gesprächen mit den rumänischen Arbeitsinspekteuren zugegeben haben, dass sie von den britischen Journalisten für die gewünschten Aussagen bezahlt worden sei, sie hätten sogar einen fiktiven Job in Gro‎ßbritannien für den Ehemann der Frau in Aussicht gestellt.



    Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass britische Tabloid-Medien Falschmeldungen über Rumänien in die Welt setzen. Im vergangenen Sommer hatte der britische TV-Sender Sky News eine Reportage über angebliche Waffenschieberbanden in Rumänien gedreht, die sich ebenfalls als Ente entpuppte. Was man mit solchen Falschmeldungen bezweckt, die einem Land natürlich schaden, ist mir schleierhaft; die britischen Medien waren nach der Liberalisierung des EU-Arbeitsmarktes für Rumänen und Bulgaren ohnehin etwas hysterisch über die vermeintliche Überschwemmung durch Billiglohnkräfte aus den beiden Ländern, die übrigens nie eintrat. Ich habe für solche Medien keinen Respekt und halte Kollegen, die vorsätzlich Falschmeldungen in die Welt setzen, nicht für Journalisten.



    Zum Schluss möchte ich — wie versprochen — den Musikwunsch von Herrn Heyne-Pietschmann erfüllen. Der Volkstanz periniţa (auch als Kusstanz bekannt) ist ein von beiden Geschlechtern getanzter Reigen, bei dem ein Bursche oder ein Mädchen in der Mitte steht und einem Tänzer des entgegengesetzten Geschlechts ein Tuch um den Hals wirft. Daraufhin knien beide in der Mitte des Kreises nieder und küssen sich. Der oder die Auserwählte bleibt danach in der Mitte stehen und darf sich ebenfalls einen anderen Partner aussuchen, während der vorherige sich wieder in den Reigen einreiht. Das geht so lange weiter, wie es Spa‎ß macht oder bis jede jeden mal geknutscht hat. Gewöhnlich wird der Tanz bei Hochzeiten zum Schluss oder im frühen Morgengrauen nach der Silvesternacht aufgeführt. Die Musik dabei ist lustig und anspornend. Die Version, die Sie gleich hören werden, stammt von einem Folkloreensemble aus dem südrumänischen Landkreis Teleorman unter der Leitung von Gelu Voicu. Zuvor sagt Ihnen Sorin Georgescu danke fürs Zuhören, tschüss und bis nächstes Mal!




    Audiobeitrag hören:




  • QSL 12 / 2016: Nationaltheater in Klausenburg

    QSL 12 / 2016: Nationaltheater in Klausenburg

    Das rumänische Nationaltheater in Klausenburg ist eines der wertvollsten Baudenkmäler der siebenbürgischen Stadt und zugleich eines der repräsentativsten für die örtliche Baukunst Anfang des 20. Jh. In diesem Gebäude entfalten das Nationaltheater Lucian Blaga“ und die Rumänische Oper ihre Tätigkeit. Errichtet wurde das Gebäude in den Jahren 1904–1906 auf dem ehemaligen Holzmarkt, dem heutigen Avram-Iancu-Platz. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 7. und 8. September 1906.



    Architektonisch zeichnet sich das Gebäude durch die ausgewogen-funktionale Volumetrie. An der nördlichen Hauptfassade befindet sich der Arkadeneingang, der mit an den Barock erinnernden Elementen verziert ist. Der Aufführungssaal verfügt über 928 Sitzplätzen und ist im neobarocken Stil dekoriert; der Umriss ist ovalförmig, das Theater verfügt über zwei Logenränge und einem Balkon und ist mit einer Kuppel auf metallenen Quertraversen überdacht.



    Vor dem Haupteingang des Theaters ist eine 3 Meter hohe Statue des Namensgebers Lucian Blaga zu sehen. Sie zeigt den Dichter in einer meditativen Pose und ist ein Werk des Bildhauers Romul Ladea. Das Kunstwerk wurde 1986 eingeweiht und neben der gleichgro‎ßen Statue des Nationaldichters Mihai Eminescu platziert. Lucian Blaga war eine herausragende Persönlichkeit des siebenbürgischen Kulturraums im 20. Jh. — Dichter, Dramatiker, Philosoph, Diplomat, Professor an der Klausenburger Universität und Akademiemitglied.

  • Theaterpremieren in Temeswar: gelebte Multikulturalität

    Theaterpremieren in Temeswar: gelebte Multikulturalität

    Es gibt keine Gegend in ganz Europa, in der die Ethnien so vielfältig sind wie im Banat“, schrieb im letzten Jahrhundert der englische Historiker und Politiker R. W. Seton Watson in seinem Werk Europe in the Melting Pot“. Temeswar, ein ausgesprochen multikultureller Raum, ist eine Stadt, die drei öffentliche Theater im demselben Gebäude beherbergt, die Schauspiele in drei unterschiedlichen Sprachen inszenieren: Rumänisch, Deutsch und Ungarisch. Es handelt sich um das rumänische Nationaltheater, das Deutsche Staatstheater und das Ungarische Staatstheater Gergely Csiky“ in Temeswar. Neben den rumänischen Regisseuren, die hier tätig sind, gehört zur Strategie der drei Theater die Einladung ausländischer Regisseure. Beweis dafür stehen die drei Premieren, die am Ende des Jahres aufgeführt werden und über die wir heute sprechen.



    Pál Frenák, einer der bekanntesten europäischen Choreografen und Tänzer teilt sein Künstlerleben zwischen Paris und Budapest. Die Temeswarer sind mit seinen Schöpfungen bereits vertraut, denn Frenák wurde an mehreren Auflagen des FEST — FDR (das Europäische Schauspielfestival Temeswar — Festival der Rumänischen Dramaturgie) eingeladen und war auch der erste ausländische Gastregisseur, der unter dem Motto sWitch“ eine Tanztheateraufführung am Temeswarer Nationaltheater inszenierte. Anfang Dezember schlugen Pál Frenák und das Temeswarer Nationaltheater dem Publikum die Theater- und Tanzaufführung Im Traum“ vor, einen umgekehrten Road-Movie, in dem sich Theater, Tanz und Kino verflechten. Ada Hausvater, die Leiterin des Nationaltheaters Temeswar:



    Es handelt sich um Geschichten unserer Zeit, die auf zeitgerechte Art erzählt werden. Es sind verschiedene Geschichten, die durch den Körper erzählt werden. Und auch viel Energie. Es sind wunderbare Bilder, die Schauspieler sind wunderbar, es sind einige fabelhafte Tänzer dabei. Alles wird durch den Tanz erlebt! Es ist eine schöne Geschichte, mit einem echten Cadillac in der Mitte der Bühne. Wir befinden uns im Auto, auf der Autobahn; abhängig von den persönlichen Anhaltspunkten haben wir die Gelegenheit, an berühmte Persönlichkeiten zu denken. Je mehr man wei‎ß, desto glücklicher ist man. Es ist ein besonders herausforderndes und intelligentes Schauspiel. Das ist für mich das Wichtigste, was Pál geschaffen hat. In diesem Schauspiel bleibt die Emotion der Hauptantrieb.“




    Der Multikulturalismus der Stadt am Bega-Fluss widerspiegelt sich auch in der Strategie des Nationaltheaters Temeswar. Ada Hausvater, die Leiterin der Anstalt:



    Es ist für uns sehr wichtig, mit Künstlern aus anderen Ländern zu arbeiten, gemeinsam unsere Erfahrungen und Ideale ins Nationaltheater zu bringen und jene Gemeinsamkeiten zu finden, die das Theater und das Schauspiel weiterbringen. Meiner Ansicht nach ist es unsere Pflicht, als Nationaltheater unsere Türen dem Neuen gegenüber zu öffnen. Damit uns das gelingt, müssen wir der Vielfalt Bedeutung verleihen. Es war wichtig für mich von Anfang an, dass das Theater sich nicht nur in einer Richtung öffnet und nicht zu urteilen: Das ist gut, das ist schlecht. Was uns wichtig als Mentalität erscheint, ist, die Kreativität zu fördern, die Fähigkeit des Einzelnen, originell und sensibel zu sein.“




    Zur Strategie des Deutschen Staatstheaters Temeswar gehört auch die Einladung einiger Regisseure aus dem Ausland. Lucian Vărşăndan, Leiter des Deutschen Staatstheaters in Temeswar (DSTT):



    Das Deutsche Staatstheater Temeswar hat als Ziel die Vorführung von deutschsprachigen Künstlern in Rumänien. Das erinnert mich an ein Gespräch mit einer Zuschauerin vor einigen Jahren, die mir gesagt hat, sie möchte im Deutschen Theater ab und zu sehen, wie man Theater im deutschsprachigen Raum macht. Die heutige Dramatik gehört zu den interessantesten und ist den grundlegenden Themen des zeitgenössischen Menschen gewidmet. In diesem Kontext ist es für uns wichtig, die Werke bedeutender Regisseure aus diesem Raum vorzustellen, von Regisseuren, die ihren Ruhm nicht nur im deutschsprachigen Raum erlangt haben, sondern auch über die Grenzen dieses Kulturraums hinaus bekannt sind. Ganz gewiss ist Volker Schmidt einer der Künstler, die all diese Voraussetzungen erfüllen. Seine Unterschrift, sei es als Regisseur oder als Dramaturg, findet sich auf Plakaten in vielen europäischen Ländern wieder, in zahlreichen Sprachen. Er ist also ein Regisseur und ein Schöpfer, der dem zeitgenössischen Theater stark verbunden ist.“




    Der Österreicher Volker Schmidt verzeichnet seine dritte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Staatstheater in Temeswar. Er hat an diesem Jahresende seinen eigenen Text inszeniert — Eigentlich schön“ hei‎ßt die Produktion. Ein Schauspiel über das persönliche Leben der Menschen im heutigen Europa, das manchmal bei Weitem nicht so schön und fröhlich ist, wie sie in den Social Media oft inszenieren. Volker Schmidt:



    ›Eigentlich/actually/de fapt‹ ist das das Wort unserer Generation, sagt man. Dieses sagt aus, dass alles in Ordnung sei, aber in Wirklichkeit fehlt etwas. Ich hatte die Idee, diesen Titel zu verwenden, um darüber ein Theaterstück zu schreiben. Dieses dreht sich um diese leere Mitte. Es handelt von der Generation im Alter von rund 30 Jahren oder der Generation ›Eigentlich‹, die in einer Welt aufgewachsen ist, die alles hatte, aber politisch nicht korrekt handelt. Sie wollen alles offen lassen, alle Möglichkeiten haben, die ganze Zeit die Wahl haben, aber sie wollen sich nicht selbst erklären, sich selbst definieren.“




    Wir schlie‎ßen mit dem Ungarischen Staatstheater Gergely Csiky“, natürlich in Temeswar. Hier hat auch am Ende dieses Jahres Zoltán Puskás, unabhängiger Regisseur und Schauspieler aus Zenta (Serbien), das berühmte Musical Hair“ inszeniert. Die Einladung ausländischer Regisseure gehört auch zur Strategie des Theaters Gergely Csiky“. Schauspieler Attila Balázs, Leiter der Anstalt:



    Wir sind in diesem Teil des Banats, wo wir sehr nahe an Ungarn, an Serbien leben… Man kann sogar sagen, dass wir dieselbe Sprache sprechen. Auch wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen, verstehen wir uns sehr gut. Regisseur Zoltán Puskás hat bereits Musikaufführungen auf der Bühne des Ungarischen Theaters in Temeswar inszeniert. Ich denke, dass wir uns jetzt Mut gemacht haben und mit dem Musical »Hair« einen gro‎ßen Schritt nach vorne gemacht haben. In dieser Spielzeit haben wir auch eine Zusammenarbeit mit einem weiteren Regisseur aus Serbien, der in Montenegro geboren wurde. Der Balkan ist sehr interessant und lebendig. Da wir uns in unmittelbarer Nähe befinden, wissen wir, was da passiert, denn es gibt das Euroregionale Theaterfestival TESZT. Natürlich möchten wir auch weitere Regisseure einladen. Z.B. ziehen wir auch einen amerikanischen Regisseur in Erwägung. Aber nicht das ist wichtig. Die Linie, die das Ungarische Theater in Temeswar befolgt, ist wichtig. Es ist eine zeitgenössische Linie, mit lebendigen Schauspielen, mit einem energischen Ensemble, das gute Ergebnisse erzielen möchte.“

  • Timişoara/Temeswar – Klein-Wien oder „Minieuropa“

    Timişoara/Temeswar – Klein-Wien oder „Minieuropa“

    Temeswar zählt zu den ersten Städten, die 1869 Pferdestra‎ßenbahn eröffnet hat. 1884 war sie die erste rumänische Stadt mit elektrischer Stra‎ßenbeleuchtung. Hier hatte die rumänische Revolution von Dezember 1989 ihren Ursprung. Dan Diaconu, Vize-Bürgermeister, bewirbt seine Stadt mit überschwenglichen Worten:



    In dieser Jahresperiode ist Temeswar eine spektakuläre Stadt. Wie Sie merken können, ist Temeswar eine Blumenstadt. Die Besucher erfreuen sich einer Symphonie von Farben und Düften. Die Stadt hat ein bedeutendes historisches Erbe sowie ein Architekturerbe, das zahlreiche Touristen anlockt und das besichtigt werden sollte. Temeswar rühmt sich mit 14.000 historischen Bauten.“




    Der Platz der Vereinigung ist der älteste Platz in Temeswar. Die um ihn liegenden Gebäuden sind im Barockstil gebaut. In der Nähe erheben sich der Dom oder der Römisch-Katholische Bischofssitz, die Serbisch-Orthodoxe Kathedrale, der serbische Bischofssitz, die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit (die Pestsäule), der Barockpalast, der Springbrunnen und andere Gebäude aus dem 18.-19. Jh. In der Nähe des Barockpalastes liegt ein Stein, worauf der Plan der ehemaligen Burg aus dem 19. Jh. zu sehen ist.



    Temeswar hat ein reiches kulturelles Leben. Hier funktionieren das Nationaltheater Mihai Eminescu“, die Rumänische Oper, das Deutsche Staatstheater, das Ungarische Staatstheater, die Philharmoniker, das Kulturhaus. Das Nationaltheater, das Deutsche Theater, das Ungarische Theater und die Oper funktionieren symbolischerweise in demselbem Gebäude. Der Bau begann 1871 nach den Plänen der berühmten Wiener Architekten Helmer und Fellner und wurde 1875 fertiggestellt. Zwei Brände haben das Gebäude zerstört. Der Wiederaufbau bewahrte den originalen Stil (Renaissance) nur für die Seitenfassaden. Die Hauptfassade und der Saal sind im neubyzantinischen Stil, der für die rumänische Architektur Anfang des 20. Jh. charakteristisch ist.



    Auf dem Kanal des Stadtflusses Bega werden ab diesem Sommer öffentliche Verkehrsboote fahren. Bis dahin können die Besucher auf der 18 km langen Piste entlang des Kanals Rad fahren.

  • Die Gewinner der 9. Gala der rumänischen Filmpreise „Gopo”

    Die Gewinner der 9. Gala der rumänischen Filmpreise „Gopo”

    Closer to the Moon” in der Regie von Nae Caranfil wurde dieses Jahr auf der Gala der rumänischen Filmpreise Gopo” zum gro‎ßen Gewinner gekürt. Die Veranstaltung fand am Montag im Bukarester Nationaltheater statt. Die internationale Koproduktion mit Hollywood-Besetzung wurde mit neun Preisen ausgezeichent, dazu gehören drei der meistbegehrten der Gala: der beste Film, der beste Regisseur und das beste Drehbuch. Mehrere Produktionen, die den Kommunismus erforschen, standen im Wettbewerb.



    Ich freue mich sehr, diesen Preis bekommen zu haben. Ich glaube, dass die kommunistische Epoche eine au‎ßergewöhliche Inspirationsquelle darstellt und dieser ganze Zirkus der sich in diesem Teil der Welt ereignete, sollte nie vergessen werden”, sagte der Filmemacher Nae Caranfil, als ihm der Kultusminister Ionuţ Vulpescu und der Intendant des Nationaltheaters Ion Caramitru die Gopo-Trophäe überreichten. Quod Erat Demonstrandum”, der Film von Andrei Gruzsniczki, der an der diesjährigen Gala der rumänischen Filmpreise in vielen Kategorien als Favorit galt, wurde mit fünf Gopo-Preisen geehrt.



    Dazu gehören der beste Hauptdarsteller, der an Florin Piersic Jr. ging, die beste Hauptdarstellerin (Ofelia Popii), der beste Nebendarsteller: Virgil Ogăşanu und die beste Nebendarstellerin: Alina Berzunţeanu. Der Streifen Toto şi surorile lui” (z.d. Toto und seine Schwestern”), in der Regie von Alexander Nanău wurde mit dem Gopo-Preis für den besten Dokumentarfilm geehrt, während Radu Jude mit dem Kurzfilm, Trece şi prin perete” (Geht selbst durch die Wand”) die sechste Gopo-Trophäe seiner Karriere erhielt. In der Kategorie Bester europäischer Film, ging der Gopo-Preis an die Produktion von Paolo Sorrentino, La Grande Bellezza”.



    Eine der rumänischen Produktionen mit den grö‎ßten Einnahmen (über 1.1 Millionen Lei, umgerechnet rund 250.000 Euro) und mehr als 100.000 Zuschauern #Selfie”, wurde mit dem Publikumspreis geehrt. Mit Preisen für gesamte Laufbahn wurden die Darstellerinnen Eugenia Bosînceanu und Coca Bloos geehrt. Mehr als 80 rumänische Produktionen wurden bei den Nominierungen für die 9. Gala der rumänischen Filmpreise berücksichtigt. Die Gopo-Preise gelten als die rumänischen Oscars und werden vom Verband zur Förderung des rumänischen Films verliehen. Das Festival trägt den Namen des berühmten rumänischen Filmkünstlers Ion Popescu Gopo, der 1957 auf den Filmfestpielen in Cannes, den Preis Palme d’Or” für den Kurzfilm Kurzgeschichte” erhielt.




    (Mihai)

  • Premiere im Bukarester Nationaltheater: „Gott bekleidet sich im Altklamottenladen“

    Premiere im Bukarester Nationaltheater: „Gott bekleidet sich im Altklamottenladen“

    Ein Pleyel- Klavier, das einmal Chopin gehörte, eine Familie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Chopins Musik — eine Aufführung, die den Zuschauern, der Reihe nach oder gleichzeitig, verschiedene Epochen und mehrere Generationen vorstellt. Die Erstaufführung des Stückes Dumnezeu se îmbracă de la second-hand“ (Gott bekleidet sich im Altklamottenladen“) fand vor kurzem im Studio-Saal des National-Theaters in Bukarest statt. Der Autor des Textes, Iulian Margu, sagte, er liebe die Satire, das Spiegeltheater das sich den Bürgern wendet, die zusammen spielen wollen“. Der Autor räumt ein, dass er für seine Gestalten Menschen aus der Vâlcea-Gegend, wo er geboren wurde, als Vorbild hatte. Ion Caramitru, Direktor des National-Theaters in Bukarest, führte Regie und zeichnete auch für die musikalische Illustration:



    In erster Linie geht es ums Leben. Es passiert, was im Leben und in Rumänien immer geschieht: Es wird gestohlen, die zwei Diebe werden mit Sympathie betrachtet, nicht weil sie Diebe oder weil sie sympathisch als Diebe sind, sondern weil sie eine Art Räuber darstellen, die von grö‎ßeren Dieben räubern, die ihrerseits vom Staat stehlen. Es folgt die Geschichte über das Klavier und die Klaviermusik, die für mich das kräftigste Bindemittel war. Ich habe das Klavier auf die Drehbühne gestellt, so dass wir von einer Periode in die andere übergehen können, so dass wir die ganze Geschichte, die der jüngere Dieb dem älteren erzählt, erzählen können. Das Publikum soll informiert sein und sich in die Geschichte einbringen. Das Publikum ist irgendwie auf der Bühne. Das Klavier ist ein lebendiger Körper. Wie jedes Instrument wird es von einem Menschen gespielt und belebt, der ihm ein bisschen seiner Seele und den Wunsch nach Perfektion einflö‎ßt. Das gefällt mir ganz gut.“




    Die Aufführung Dumnezeu se îmbracă de la second-hand“ ist ein soziales Manifest und übermittelt gleichzeitig eine Art Nostalgie der Vergangenheit, sagte Ion Caramitru:



    Es ist ein soziales Manifest, eine Metapher der Verhandlung mit Gott. Der als Gott verkleidete Teufel wurde eine inhaltsreiche Metapher. Sie (die Figur Teodora — Anm. d. Red.) verhandelt nicht mit Gott, sondern mit den Göttern des Tages, die die ganze Macht haben. Es ist eine transparente, reizvolle Metapher. Es ist keine Blasphemie, sondern die Ironie eines Autors, der nur das Wesentliche unserer Tage erzählt. Es sind Etappen meines Lebens, die ich erlebt habe. Die ’50er Jahre, die Verstaatlichung, die Erniedrigung der unschuldigen Menschen, die Verbrechen des Regimes… Der vollständige Text des Verstaatlichungsgesetzes erschüttert die Zuschauer. Niemand wusste, dass er so grausam lautet. Dieser Text allein könnte den Kommunismus nochmals blo‎ßstellen. Man spricht über die Menschenrechte und über das Eigentumsrecht, doch die Wirklichkeit sah anders aus.“




    Ein Text, der der jungen Generation fremd ist. Lae, der junge Dieb wird von dem jungen Schauspieler Lari Giorgescu dargestellt:



    Die Tatsache, dass ich mit erfahrenen Menschen gearbeitet habe, hat mir viel geholfen. Ich habe besser Sachen verstanden, die ich jetzt erlebe. Es gibt Auswirkungen, es existieren Spuren. Ich sehe sie jetzt klarer. Das kommunistische System hat zahlreiche Schicksale zerstört, besonders jene der Jugendlichen. Ich spiele die Rolle eines Jugendlichen.“




    Obwohl das Stück Dumnezeu se îmbracă de la second-hand (Gott bekleidet sich im Altklamottenladen) von Iulian Margu auf der Internetseite des Nationaltheaters in der Kategorie Lustspiel eingetragen ist, ist es bis zuletzt ein Manifest — so der Regisseur Ion Caramitru:



    Das als Wunder bezeichnete Theater — sensibel aber mit sozialer Haltung, ein Spiegelbild unserer Realität.“

  • Projekt „9G” auf der Bühne des Bukarester Nationaltheaters

    Projekt „9G” auf der Bühne des Bukarester Nationaltheaters

    Es ist weder Konzert…noch Musiktheater..auch keine musikalische Improvisation und mehr als Schauspielübung.… ActOrchestra”, eine Aufführung die im Monat September beim Nationaltheater Bukarest ihre Premiere feierte ist eine kollektive Kreation des jungen Regisseurs Horia Suru. Ein Theater-und Musikmarathon der die Musik von Mozart, Rock und Chansonetten miteinander verbindet, interpretiert von den Künstlern Emilian Mârnea, Petre Ancuţa, Florin Călbăjos mit zahlreichen Musikinstrumenten.




    Der junge Regisseur Horia Suru erklärte, er habe sich vorgenommen dass jeder seiner Darsteller in der Aufführung verschiedene Rollen spielt: Und ich hoffe, dass das ist leicht bemerkbar ist. Es ist ein kontrolliertes Spielen. In der Musik werden auch Partituren studiert und das benötigt Zeit…die Mechanismen des Komischen sollen auch studiert werden. Es handelt sich um keine Improvisation, sondern um Mathematik und Genauigkeit was auf der Bühne dargestellt wird und ich bin mir sicher dass es vom rumänischen Publikum sehr gut empfangen wird.




    Dahinter steckt eigentlich keine Geschichte, die ich als Regisseur entwickeln wollte, ich war hingegen einer von denen die zahlreiche Vorschläge bekommt. Jeder hatte einen Vorschlag und ich habe alle Vorschläge zusammengebastelt. Jemand hatte uns gefragt: Wer seid ihr eigentlich? Mein Kollege Petre sagte, wir seien Orchestrierer. Die Bezeichung Tanzschauspieler ist schon bekannt. Wir dachten die Bezeichnung Orchestrierer würde auf uns gut zutreffen. Ich warte eigentlich dass sich diese Aufführung von selbst definiert, insbesondere weil diese Art von Aufführung zu einer Marke werden kann, die weitere Aufführungen, andere Geschichten mit denselben komischen und musikalischen Mitteln entwickeln könnte.”




    ActOrchestra” ist die erste Aufführung die im Rahmen des Programms 9G beim Bukarester Nationaltheater inszeniert wurde und jetzt zum Repertoire des Bukarester Nationaltheaters gehört. Wie die Idee entstand erläutert ferner die Theaterkritikerin Cristiana Gavrila: Die Idee dieses Programms ist nicht neu. Es handelt sich um einen alten Wunsch des Theaterintendants Ion Caramitru. Als er die Leitung des Nationaltheaters übernamm, gab er bekannt dass nach Sanierungsarbeiten und Wiedereröffnung des Nationaltheaters, einer der Theaterräume, der kleine Saal ausschlie‎ßlich den jungen Theaterkünstlern gewidmet werden soll”, sagte die Theaterkritikerin Cristiana Gavrilă, Koordinatorin des Programms am Ende der Aufführung ActOrchestra”.




    Cristiana Gavrilă war Mitglied des Teams, das die Projekte ausgewählt hatte, die im Programm 9G beim Bukarester Nationaltheater eingeführt wurden: Es war ein Wettbewerb von Projekten der sich an die junge Generation von Theaterkünstlern richtet: Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren. Nach der ersten Auswahl der 42 Projekte die sich an den Wettbewerb eingeschrieben hatten sind neun im Wettbewerb geblieben, nach der zweiten Etappe haben es nur 7 auf dem weiteren Weg geschafft. Zwei der sieben ausgewählten Projekte wurden inszeniert.




    Es handelt sich um ActOrchestra”, eine Aufführung der Kunstgattung musikalischen Theaters, die laut seinen Regisseuren kein Musical sei und Dystopie. Shakespeare. Remix” der Regisseurin Catinca Drăgănescu, eine Inszenierung nach Shakespeares Werken. Es handelt sich um einen äu‎ßerst interessanten und neuen Vorschlag. Das Programm Neue Generation sieht heute vor, dass das Nationaltheater den jungen Künstlern den passenden Raum, das technische Team, die Kostüme, die Bühnenausstattung zur Verfügung stellt. In dieser Etappe des Wettbewerbs übernimmt das Theater keine Finanzierung für die Produktion der Aufführungen.”




    Der künstlerische Rat des Theaters beschlie‎ßt nach Probeaufführungen denen das Publikum beiwohnt welche Aufführungen ins Repertoire des kleinen Saals beim Nationaltheater eingegliedert werden. Am 2. Oktober fand die Premiere der zweiten Aufführung statt. Es handelt sich um DISTOPIE. shakespeare. REMIX”, der jungen Regisseurin Catinca Drăgănescu.

  • Nachrichten 12.09.2014

    Nachrichten 12.09.2014

    BUKAREST: Russland hat am Freitag seine Gaslieferungen nach Rumänien um 5% reduziert. Moskau habe dafür keine Erklärung gegeben, sagte der delegierte Energie-Minister, Răzvan Nicolescu. Die rumänische Bevölkerung habe kommenden Winter, ungeachtet der Entwicklung in der Region, jedoch keine Unterbrechungen der Gasversorgung zu befürchten, so der Energieminister nach einem Treffen mit den Vertretern der gro‎ßen Energiekonzerne des Landes. Österreich, Polen und die Slowakei gaben ebenfalls an, weniger Erdgas als die mit Russland vertraglich vereinbarten Mengen geliefert bekommen zu haben. Verglichen mit den meisten EU-Staaten, die Lieferverträge mit Russland abgeschlossen haben, ist Rumänien weniger von den Erdgasimporten abhängig. Laut Experten habe Rumänien in den vergangenen Monaten lediglich 10-15% des internen Bedarfs mit russischem Gas gedeckt.



    BUKAREST: Das Au‎ßenministerium Rumäniens hat am Freitag die Verabschiedung neuer Sanktionen der EU gegen Russland begrü‎ßt. Der Beschluss spiegele die Schwere der illegalen Aktionen der Russen in der Ukraine wider. Die rumänische Diplomatie befürworte ferner eine vollständige Umsetzung der Sanktionen gegen Russland, bis der Kreml zu einer friedlichen Lösung in der Ukraine-Krise beitragen wird. Die Sanktionen, die am Freitag im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurden und damit in Kraft treten, erschweren den Zugang russischer Banken, Rüstungs- und Energieunternehmen zu den Finanzmärkten der EU. Zudem werden Dienstleistungen für Ölbohrungen in der Tiefsee und der Arktis verboten. Kontensperrungen und Einreiseverbote gibt es für 24 zusätzliche Personen, darunter laut EU-Mitteilung «russische Entscheidungsträger und Oligarchen». Zeitgleich mit der EU verhängten auch die USA wegen der Ukrainekrise weitere Sanktionen gegen Russland.



    BUKAREST: Mitglieder der Rumänischen Regierung und Vertreter der Nationalbank werden kommende Woche in Brüssel mit den Vertretern des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission zusammenkommen. Laut einer Mitteilung des Vertreters des IWFs für Rumänien und Bulgarien, Guillermo Tolosa, enthält die Gesprächsagenda Themen wie die Entwicklung der Wirtschaft und die Umsetzung der Politik in Schlüsselbereichen. Besprochen wird auch der Plan der rumänischen Behörden für die zweite Haushaltsregelung im Jahr 2014. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte im Vorfeld, dass die Minister nur technische Gespräche führen werden. Die offiziellen Verhandlungen sollen Ende November in Bukarest stattfinden.



    BUKAREST: Die Führung der Sozialdemokratischen Partei ist am Freitag im siebenbürgischen Alba Iulia zusammengekommen. Zweck der Sondertagung war die Bestätigung der Kandidatur des aktuellen Ministerpräsidenten Victor Ponta bei den Präsidentschaftswahlen im November. Die Christlich-Liberale Allianz (mitte-rechts gerichtete Opposition) gab derweil die Einreichung eines Misstrauensantrags gegen das Pontakabinett bekannt. Die Allianz wirft dem Kabinett vor, die politische Migration zu ermutigen. Ponta und der Chef der Nationalliberalen Partei Klaus Iohannis gelten in den Meinungsumfragen als Favoriten der Präsidentschaftswahlen, die im zweiten Wahlgang gegeneinander antreten könnten. Dabei würde dann laut Umfragen der Sozialdemokrat Ponta gewinnen. Weitere Kandidaten sind der liberale Ex-Ministerpräsident Calin Popescu-Tariceanu, die Chefin der präsidentennahen Volksbewegung, Elena Udrea, und die Europaabgeordnete Monica Macovei.



    BUKAREST: In Bukarest und Chisinau entfaltet sich ab Freitag ein Kulturaustausch zwischen den Nationaltheatern in den Hauptstädten Rumäniens und der Moldaurepublik. Die zwei Theatergruppen werden demnach in Kürze die Bühnen wechseln. Das Bukarester Theater wird in Chişinău repräsentative Stücke aus der rumänischen und internationalen Dramaturgie aufführen. Im Gegenzug wird das Nationale Theater aus Chisinau dem Bukarester Publikum Aufführungen aus dem klassischen Repertoire und der zeitgenössischen moldauischen Dramaturgie bieten. Der Kulturaustausch wird von dem Rumänischen Kulturinstitut unterstützt. Zu den Medienpartnern zählt auch die Rumänische Rundfunkgesellschaft.