Tag: NATO-Reaktionskräfte

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.–09.02.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.–09.02.2024

    Präsident Iohannis informiert das Parlament über Stationierung der NATO-Reaktionskräfte in Rumänien


    Die gemeinsamen ständigen Ausschüsse des Senats und der Abgeordnetenkammer haben am Mittwoch das Schreiben von Präsident Klaus Iohannis zur Kenntnis genommen, in dem er das Parlament darüber informiert, dass die NATO-Reaktionskräfte im Jahr 2024 nach Rumänien einreisen, dort stationiert werden oder das Land durchqueren dürfen, um falls nötig, militärische Operationen vorzubereiten und/oder durchzuführen. Im besagten Schreiben stellt der Präsident fest, dass das internationale Umfeld zunehmend unberechenbar geworden ist, der regionale und globale Konfliktzustand eskaliert ist und Russland seine ursprünglich erklärten Ziele einer Invasion nicht aufgegeben hat.



    In dem Dokument hei‎ßt es: “Sollten die Voraussetzungen für den Ausbruch einer grö‎ßeren Sicherheitskrise mit möglichen Auswirkungen auf die nationale Unabhängigkeit und Souveränität Rumäniens zur Unzeit eintreten, kann der Nordatlantikrat den Beschluss fassen, die NATO-Reaktionskräfte mit einer sehr hohen Reaktionsfähigkeit nach Rumänien zu entsenden, um die Krise zu entschärfen und ihre Eskalation zu verhindern”. Präsident Iohannis weist darauf hin, dass die auf nationaler Ebene vorbereiteten Ma‎ßnahmen für die Aufnahme der NATO-Reaktionskräfte in der sehr kurzen zur Verfügung stehenden Zeit – 72 Stunden – nur mit vorheriger Genehmigung der Stationierung oder des Transits auf nationalem Gebiet durchgeführt werden können.



    Ein neues Gesetz für die militärische Vorbereitung der Bevölkerung?


    Mitglieder der Verteidigungsausschüsse des Parlaments haben sich diese Woche mit der Leitung des Verteidigungsministeriums zu Gesprächen über die regionale Sicherheitslage getroffen. Der Chef des Obersten Verteidigungsrates, General Gheorghiță Vlad, wies dabei auf die Notwendigkeit hin, die Rechtsvorschriften über die Ausbildung der Bevölkerung für die Verteidigung zu aktualisieren, und betonte, wie wichtig es sei, die operationelle militärische Reserve angesichts eines gravierenden Personalmangels und alternder Reservisten wieder aufzubauen. In diesem Zusammenhang, soll das Ministerium einen Gesetzesentwurf vorlegen, der die Einführung eines Freiwilligendienstes als Form der Einweisung in die militärische Ausbildung vorsieht. Junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, die dies wünschen, können unabhängig von ihrem Geschlecht an der Waffe ausgebildet werden, um freiwillige Reservisten zu werden. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht ist nicht vorgesehen. Darüber hinaus haben ausnahmslos alle Beamten in Bukarest versichert, dass in Rumänien keine Kriegsgefahr bestehe. In jüngster Zeit haben NATO-Beamte und die Chefs der verbündeten Armeen ihre Besorgnis über eine mögliche Ausweitung des militärischen Konflikts in der Ukraine zum Ausdruck gebracht.




    Regierung trifft Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Landwirte


    Die Regierung hat am Donnerstag eine Reihe von Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Landwirte beschlossen. Die wichtigsten Ma‎ßnahmen sind zinsgünstige Darlehen und Stromsubventionen. Alle mit den Darlehen verbundenen Gebühren werden vom Landwirtschaftsministerium übernommen. Nach Angaben von Minister Florin Barbu sind die meisten der mit den Landwirten vereinbarten Ma‎ßnahmen bereits umgesetzt. Wie ihre Kollegen in anderen EU-Ländern gehen auch die rumänischen Landwirte seit Wochen auf die Stra‎ße, um sich über die hohen Produktionskosten im Zuge der Umstellung auf den ökologischen Landbau, die billigen Agrarimporte aus der Ukraine und die überbordende europäische Bürokratie zu beschweren.




    Präsident Iohannis fordert in Stra‎ßbourg den schnellen Schengen-Beitritt Rumäniens


    Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch in einer Rede vor dem Plenum des Europäischen Parlaments in Stra‎ßburg für einen schnelleren Entscheidungsprozess auf EU-Ebene, auch unter Verzicht auf das Vetorecht bei bestimmten Dossiers plädiert. Das europäische Projekt erfordert Anstrengung und Geduld, wenn wir in einem geeinten und wohlhabenden Europa leben wollen, betonte Iohannis. Au‎ßerdem forderte er den vollständigen Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum: “Auf die Aufhebung der Kontrollen an den Luft- und Seegrenzen im März muss natürlich so schnell wie möglich die Abschaffung der Kontrollen an den Landgrenzen folgen. Nur so können wir den Beitrag Rumäniens zur Stärkung der Sicherheit der gesamten Union korrekt und konkret widerspiegeln”, so Klaus Iohannis. Angesichts der Europawahlen im Juni forderte Iohannis die Kandidaten auf, sich im Wahlkampf für Europa und nicht gegen Europa einzusetzen. Er sagte auch, dass die Union ihre Werte und ihre Verteidigung stärken müsse.




    Neuer Au‎ßenminister der Republik Moldau besucht Rumänien


    Die Reformbemühungen der Republik Moldau seien sichtbar und würden geschätzt, sagte Au‎ßenministerin Luminița Odobescu nach Gesprächen mit ihrem neuen Amtskollegen in Chisinau, Mihai Popșoi, in dieser Woche in Bukarest. “Wir sehen Manipulationsversuche und verschiedene Aktionen, die offensichtlich von au‎ßen orchestriert werden. Republik Moldau hat trotzdem Widerstand geleistet und wird dies auch weiterhin tun. Chisinau stärkt seine institutionellen Kapazitäten, führt Reformen durch und ist vor allem fest in seinem europäischen Kurs verankert”, betonte Odobescu. Minister Mihai Popșoi sagte, dass die letzten zwei Jahre eine gro‎ße Herausforderung für sein Land gewesen seien, aber gleichzeitig auch eine gro‎ße Chance, sich auf dem Weg der europäischen Integration positiv zu verändern. Er versicherte erneut, dass Rumänien seinem östlichen Nachbarn weiterhin vorrangige, umfassende und solide Unterstützung bei Projekten zur Stärkung der Energiesicherheit, zum Ausbau der Infrastruktur, zum Voranschreiten auf dem Weg der europäischen Integration und zum Aufbau institutioneller Kapazitäten für die wirksame Umsetzung von Reformen gewähren werde.



  • Nachrichten 12.10.2022

    Nachrichten 12.10.2022

    Laut einer Pressemitteilung der Europäischen Union sind Rumänien, Belgien, Luxemburg und die Slowakei die Länder mit dem stärksten Rückgang der Industrieproduktion im August im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat stieg die Industrieproduktion in Rumänien im August um 0,1 % im Vergleich zum Vormonat, nachdem sie im Juli um 0,5 % zugelegt hatte. Die jährliche Inflationsrate Rumäniens stieg von 15,32 % im August auf 15,88 % im September dieses Jahres. Die Lebensmittelpreise stiegen um mehr als 19 %, während die Preise für Nicht-Lebensmittel und Dienstleistungen um 8 % und 17 % anstiegen. Dies ist laut, den vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Daten zu erkennen. Die jährliche Inflationsrate wird sich wahrscheinlich gegen Ende des Jahres weiter erhöhen, allerdings in einem deutlich geringeren Tempo als in den vergangenen Monaten. Laut Aussage des Gouverneurs der Zentralbank, Mugur Isărescu, wird die Inflation in diesem Jahr 13,9 % betragen und bis Ende 2023 auf sinken 7,5 %. Die Verbraucherpreisinflation in Rumänien wurde von der internationalen Finanzinstitution Internationalem Währungsfonds (IWF) deutlich nach oben korrigiert. Diese wird sowohl für dieses Jahr von 9,3 % auf 13,3 % angehoben als auch für das nächste Jahr von 4 % auf 11 %. Dies geht aus dem jüngsten Bericht über die Weltwirtschaftsaussichten hervor, der am Dienstag von dem IWF veröffentlicht wurde.



    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch eine Dringlichkeitsverordnung zur Einführung einer staatlichen Beihilferegelung für Energiegroßverbraucher sowie eine Änderung des Asylgesetzes verabschiedet. Die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen, die das rumänische Asylgesetz ändern werden, betreffen die Beseitigung der Situation, in der ein Asylbewerber während des Asylverfahrens Gegenstand eines Strafverfahrens war. Dadurch wird das Asylverfahren in Rumänien für diejenigen, die die Grenze illegal überquert haben, einfacher und schneller. Die Regierung hat auch ein anderes Gesetz, das Gesetz zur Verhinderung und Bekämpfung des Terrorismus, geändert, so dass eine Person, die aus einem anderen Land nach Rumänien einreist oder innerhalb des Landes reist, um an terroristischen Handlungen teilzunehmen, diese zu unterstützen oder zu trainieren, des Terrorismus angeklagt wird. Eine weitere verabschiedete Dringlichkeitsverordnung sieht eine staatliche Beihilferegelung für große Energie verbrauchende Unternehmen vor, die mit einem Anstieg der Strompreise konfrontiert sind. Diese Regelung gilt bis 2030 und kommt unter anderem den Unternehmen zugute, die keine Zahlungsrückstände gegenüber dem Staat oder den lokalen Haushalten haben.



    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis dankte am
    Mittwoch dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte für die Präsenz
    des niederländischen Militärs in Rumänien und wies darauf hin, dass dieses
    zusammen mit anderen verbündeten Militärs Europa sicherer mache und die
    euro-atlantischen Werte schütze. Ihre Anwesenheit hier zeigt die Einheit,
    die Kohärenz und die hohe Reaktionsfähigkeit, die die NATO – das stärkste
    politisch-militärische Bündnis der Geschichte – und uns als Verbündete
    auszeichnen, sagte Präsident Iohannis in Cincu im Kreis Brașov (Zentrum),
    wo er zusammen mit dem niederländischen Premierminister Mark Rutte und dem
    rumänischen Premierminister Nicolae Ciucă das Nationale Gemeinsame
    Ausbildungszentrum ,,Getica besuchte. Der niederländische Beamte
    erklärte, dass die verbündeten Länder gemeinsam gegen Putins
    Angriffskrieg stehen und dass die Versuche, die NATO zu spalten, das
    Bündnis sogar stärker gemacht haben. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums
    sind die Niederlande mit 195 Soldaten in Cincu stationiert, Frankreich mit 313,
    Belgien mit 64 und Rumänien mit 57. Insgesamt sind 629 Soldaten auf dem
    Stützpunkt Getica stationiert.



    Die Ankunft von einer Kompanie gepanzerter Mannschaftstransportwagen und einer Kompanie Leclerc-Panzer der französischen Armee, Ende Oktober, wird die technische Ausstattung der in Cincu, in Zentralrumänien, stationierten NATO-Kampftruppen ergänzen. Das rumänische Verteidigungsministerium teilte des Weiteren mit, dass die Gruppe im Mai durch die Umwandlung der multinationalen verbündeten Elemente der in Rumänien stationierten NATO-Reaktionskräfte geschaffen wurde. Paris hat zugestimmt, das Kommando über die ständige NATO-Kampftruppe in Rumänien zu übernehmen, zu der turnusgemäß auch Truppen aus Belgien und den Niederlanden gehören. Am Dienstag begrüßte der rumänische Präsident Klaus Iohannis auf Twitter die Entscheidung von Präsident Emmanuel Macron, die französische Militärpräsenz in Rumänien zu verstärken. Dies ist eine wichtige Geste für die Ostflanke der NATO, ein Zeichen der alliierten Solidarität – betonte Iohannis.



    In Rumänien können strafrechtlich Verurteilte künftig nicht mehr bei Kommunal- oder Parlamentswahlen kandidieren. Dies sieht ein am Dienstag von der Abgeordnetenkammer gebilligter Gesetzentwurf vor. Sobald das Gesetz in Kraft tritt, wird es keine Abgeordneten, Bürgermeister, Landräte, Gemeinde- und Kreisräte mehr geben, die wegen Vergewaltigung, Kinderpornografie, Pädophilie, Zuhälterei oder Korruption verurteilt wurden.



    Der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dîncu nimmt ab Mittwoch an einem zweitägigen Treffen mit seinen Amtskollegen aus den NATO-Mitgliedstaaten in Brüssel teil. Laut einer Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums wird bei dem Treffen auch die nukleare Abschreckung des Bündnisses im aktuellen Sicherheitsumfeld, das durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine geprägt ist, erörtert. Am Rande des Treffens der NATO-Verteidigungsminister nimmt Dîncu auch an der Sitzung der Verteidigungskontaktgruppe der Ukraine und an der Sitzung der Verteidigungsminister des Bukarest Formats (B9) teil.