Tag: NAVROM

  • Hörerpostsendung 26.5.2019

    Hörerpostsendung 26.5.2019

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Heute möchte ich wieder mit Postbriefen beginnen. Erneut erreichten uns gleich mehrere Briefe von Manfred Schida aus Wien, die von Mitte April bis Anfang Mai verfasst wurden. Hatte Herr Schida bis Mitte April noch Schwierigkeiten, unsere Sendungen deutlich zu empfangen, so hat sich das verbessert, seitdem er von einem Hobbykollegen einen besseren Empfänger mit Stabantenne ausgeliehen bekam. Jetzt klappt es bestens mit dem Empfang und Herr Schida hört manchmal auch unsere englischsprachige Sendung. Auch die Musikeinlagen gefallen ihm gut und besonders gelungen fand Herr Schida unser Programm zu Ostern.



    Sie sind meine besten Freunde. Ohne Sie kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Ihre Briefkastensendung war wie immer sehr interessant. Einfach spitze. Aber ich bin sehr traurig, dass Ihnen der Wirbel am Rücken und die Schulter noch weh tun. Ich werde für Sie beten“, schreibt Herr Schida und empfiehlt mir auch einige Medikamente gegen Schmerzen, die er mir sogar schicken möchte.



    Lieber Herr Schida, vielen Dank für Ihre Briefe, ich bin ergriffen von so viel Hörertreue. Machen Sie sich bitte keine Umstände, mir Medikamente aus Wien zu schicken — wir haben auch hier ähnliche Medikamente, und Apotheken gibt es in Bukarest an jeder Stra‎ßenecke; auch wenn die Handelsbezeichnung der diversen Medikamente vielleicht eine andere ist, so sind die Wirkstoffe im Prinzip dieselben, denn der Arzneimittelmarkt ist in der EU recht streng geregelt. Und mir geht es viel besser, müsste allerdings häufiger ins Fitness-Studio und Schwimmbad gehen. Nochmals vielen Dank für Ihre freundlichen Worte und herzliche Grü‎ße, lieber Herr Schida!



    Ebenfalls aus Wien erhielten wir einen Postbrief von Paul Gager, der uns mitteilte, dass er Anfang Mai auf einem geselligen Treffen des Hörerklubs von Radio Taiwan International in Berlin war. Und dass er uns auch in Berlin empfangen konnte: Vertraute Stimmen und Top-Informationen auch im fremden Lande. Das kann für mich nur die Kurzwelle“, schreibt uns Herr Gager. Vielen Dank auch für die beilegten Broschüren und Prospekte aus Berlin und herzliche Grü‎ße nach Wien, lieber Herr Gager!



    Wir bleiben in Österreich, denn aus Strasshof in Niederösterreich erreichte uns ein Brief von Harald Süss, der uns auch Empfangsberichte vom Hobbykollegen Günter Traunfellner aus Salzburg beilegte. Hier ein paar Auszüge aus dem Brief:




    Hallo liebes Team von der Deutschen Redaktion von RRI!



    Zunächst möchte ich mich herzlich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie für uns deutschsprechende Gemeinde weiterhin Sendungen für uns bereithalten und auch noch auf Kurzwelle ausstrahlen. Auch ich gehöre zu Ihren Hörern, wenn auch ich aus Zeitgründen derzeit nicht regelmä‎ßig dabei sein kann. Ich bitte Sie, auch weiterhin für uns ein Sprachrohr zu bleiben.



    Anbei ein Empfangsbericht von unserem Klubmitglied Günter Traunfellner aus Salzburg, der seine Berichte noch mit der Hand schreibt. Bitte könnt Ihr ihm diesen Bericht mit einer QSL-Karte beantworten, ich glaube, er wird sich sehr darüber freuen. Ich hoffe, Sie haben noch ein Budget, von dem das Porto bezahlt werden kann.



    Ich werde vielleicht demnächst auch wieder einmal einen Bericht schreiben, so hoffe ich, dass ich dafür Zeit finde. Vor vielen Jahren hatte ich schon einmal Gelegenheit, mit Irina Adamescu von RRI in persönlichem Kontakt gestanden zu sein.



    In diesem Sinne schicke ich Ihnen die besten Grü‎ße und freue mich auf die nächsten Sendungen!



    Ihr Hörer


    Harald Süss



    Lieber Herr Süss, herzlichen Dank für Ihre Zeilen. Irina Adamescu hat tatsächlich früher mal die Hörerpostsendung moderiert, das muss so Ende der 1990er bis Mitte der 2000er Jahre gewesen sein. Hinsichtlich der QSL-Karten habe ich leider keine Neuigkeiten. Zwar wurde uns ein bisschen Budget für Porto bewilligt, damit wir die Preise für das letzte Quiz verschicken können. Doch hinsichtlich der neuen QSL-Serie, die vorerst nur in virtueller Form existiert, hei‎ßt es nur irgendwann“. Beste Grü‎ße im Namen der gesamten Redaktion!



    Wir verweilen noch in Österreich, denn noch ein Brief erreichte uns aus Wien. Wolfgang Waldl hat nämlich eine Frage an uns:



    Gibt es noch die rumänische Flussschifffahrtsgesellschaft NAVROM und betreibt diese noch die Frachtschifffahrt? Vor Jahren lagen regelmä‎ßig Kähne dieser Gesellschaft am Wiener Handelskai, und wenn sie heimfuhren, waren sie voller alter Eiskästen und Waschmaschinen. Die Zugschifffahrt gibt es nicht mehr und daher auch keine Kähne mit Schifferfamilien und deren Kleintieren zur Selbstversorgung.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Waldl. Die NAVROM gibt es noch, sie entstand nach 1989, als die gro‎ße staatliche Gesellschaft für Fluss- und Seeschifffahrt in drei kleinere Unternehmen geteilt wurde. Die rumänische Flotte bestand damals aus 186 Frachtschiffen, 12 Öltankern, 70 Erztankern und 18 Spezialtankern, die unter den drei Unternehmen Navrom, Petromin und Romline aufgeteilt wurden. Hauptsitz der Navrom ist die rumänische Donauhafenstadt Galatz. Navrom hält auch 90% der Aktien von Navrom Delta inne, einem Subunternehmen, das den Transport von Passagieren von der Hafenstadt Tulcea in die Ortschaften des Donaudeltas sichert. Navrom Delta verfügt über zwei Schnellboote und sechs Schiffen mit Transportkapazitäten von 130 bis 300 Personen. Als ich das letzte Mal im Donaudelta war, fuhren die Schnellboote nur zweimal am Tag, der Preis für die Fahrt von Tulcea bis Sfântu Gheorghe an der Donaumündung war ziemlich gepfeffert, dafür ist man in anderthalb Stunden am Ziel. Die Fahrt mit den grö‎ßeren Schiffen ist preisgünstiger, dauert aber gemächliche 4–5 Stunden, und dann hat man auch mehr Zeit, die wirklich einmalige Natur des Donaudeltas zu bewundern.



    Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten vom April und Mai erreichten uns von Erhard Lauber und Peter Möller (beide aus Deutschland). Auch Ihnen herzlichen Dank für das Feedback!



    Zeit noch für zwei Zuschriften per E-Mail. Martina Pohl (aus Überlingen am Bodensee) gefiel unlängst ein Beitrag in unserer Reiserubrik über die moldauische Metropole Jassy:



    In einer Ihrer Sendungen wurde die moldauische Stadt Iaşi mit ihren Sehenswürdigkeiten, guter Küche und köstlichem Wein vorgestellt. Wie erwähnt wurde, gibt es sogar Weingüter, die 2000 Jahre alt sind. Erstaunt hat mich ebenso die Anzahl von 1 Million Weinflaschen, die in der Vinothek lagern. Die Önologin sagte einen schönen Satz: Es hei‎ßt, eine ausgetrunkene Weinflasche umfasse die in drei Büchern enthaltene Philosophie“. Im Internet gibt es sicherlich rumänische Weine zu kaufen, aber in Weinhandlungen habe ich bewusst noch nie welche aus diesem Land gesehen.



    Viele Grü‎ße nach Bukarest

    Martina Pohl



    Vielen Dank für das Feedback, liebe Frau Pohl. In der Tat wird in Rumänien Weinbau seit über 2000 Jahren betrieben — es sind aber sicherlich nicht dieselben Weingüter. Und die moldauischen Weine sind seit dem Mittelalter bekannt, Reisende aus Westeuropa haben immer wieder die Vielfalt der Weine gelobt. Das Fürstentum Moldau gibt es heute nicht mehr, das Gebiet, das sich einst von den Ostkarpaten bis zum Dnjestr und von der Bukowina bis an die Donau erstreckte, ist heute auf mehrere Staaten verteilt. Der westliche Teil bildet die rumänische Moldau, Teile der östlichen Moldau (auch Bessarabien genannt) bilden heute die Moldaurepublik und die Nordbukowina und Südbessarabien sind heute ein Teil der Ukraine. Auf jeden Fall werden heute in der Moldau und in der Moldaurepublik tatsächlich gute Weine produziert, die auch zu meinen Favoriten gehören — zumindest die Rotweine. Ich habe irgendwo gelesen, dass das britische Königshaus sich einen ganz bestimmten Rotwein aus der Moldaurepublik zukommen lässt. Warum es rumänische Weine in Deutschland nur im Online-Handel und nicht auch im Weinhandel gibt, wei‎ß ich nicht genau, vermutlich ist es eine Frage des Vertriebs oder des ineffizienten Marketings.



    Mitte Mai meldete sich per E-Mail auch Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) mit seinem monatlichen Empfangsbericht und den Kommentaren zu unserem Programm:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    der Mai ist gekommen — und mit ihm leider ein kühler und nasser Monat. Zumindest bis jetzt — letztes Wochenende hat es sogar noch kräftig geschneit. Ich hoffe auf schönere Tage in meinem Lieblingsmonat. Oder wie ihn Erich Kästner genannt hat: Der Mai ist der Mozart des Kalenders.



    An dieser Stelle herzlichen Dank für die Erwähnung und Beantwortung meines Hörerbriefes in der Hörerpostsendung im April. Die Sendungen sind weiterhin sehr gut zu empfangen — und die Inhalte immer abwechslungsreich und unterhaltsam.



    In der Reihe Pro Memoria berichteten Sie über die Einbürgerung der Juden in Rumänien, welche sich zum 100. Mal jährte. Ein sehr interessanter Blick auf dieses Kapitel, welches jedoch mit der unsäglichen von Deutschland initiierten Judenvernichtung beendet wurde. Mich würde an dieser Stelle interessieren, welche Rolle Juden und jüdisches Leben im kommunistischen Rumänien gespielt haben und ob es heute auch wieder jüdische Gemeinden in Rumänien gibt?



    Ich wünsche Ihnen einen schönen Rest-Mai und grü‎ße Sie ganz herzlich



    Ihr Hörer


    Lutz Winkler




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Vor dem Krieg umfasste die jüdische Gemeinschaft im damaligen Gro‎ßrumänien 800.000 Menschen, nur etwa die Hälfte hat den Holocaust überlebt. Doch bis zur Wende von 1989 sind allmählich nahezu alle ausgewandert — die meisten nach Israel. Vor allem gegen Ende der 1970er Jahre, als sich das Leben in Rumänien dramatisch verschlechterte und auch der politische Kurs von einer relativen Öffnung zum Neostalinismus und Nationalismus wechselte, stellten viele einen Ausreiseantrag. Doch ähnlich wie bei den Rumäniendeutschen, die von der Bundesrepublik freigekauft wurden, machte der kommunistische Staat auch ein Geschäft mit seinen jüdischen Bürgern. Der Staat Israel zahlte für jeden Ausgewanderten ein Kopfgeld, das nach der Ausbildung des jeweiligen Menschen bemessen war. Die Ausreisewilligen mussten allerdings fast ihr ganzes Hab und Gut dem rumänischen Staat überlassen, so dass man vor der Auswanderung noch schnell versuchte, alles, was sich verwerten lie‎ß, zu Geld zu machen. Und so kam es, dass bis zur Auswanderungswelle der russischen Juden in den 1990er Jahren Rumänisch zeitweilig zu einer der meistgesprochenen Zweitsprachen in Israel wurde. Viele der ausgewanderten rumänischen Juden oder ihre Nachfahren fühlen sich aber noch der alten Heimat verbunden, nicht wenige besuchen sie mittlerweile oft. Abgesehen von israelischen Geschäftsleuten oder Investoren zählt die einheimische jüdische Gemeinschaft heute in Rumänien nur noch wenige Tausend Menschen.




    Zeit für die Postliste. Briefschreiber habe ich am Anfang erwähnt, E-Mails erhielten wir nur wenige in der vergangenen Woche, und zwar von Bernd Seiser (D), Dmitrij Kutusow (RU), Hans-Martin Friedrich (CH) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).




    Audiobeitrag hören:




  • Romania’s Merchant Navy

    Romania’s Merchant Navy

    Romania is
    almost completely landlocked, with only a small piece of the coast on the Black Sea, 250 km
    long, which explains why Romania does not have a seafaring tradition. Romanian
    experience in navigation was limited to the river Danube, as merchant river
    vessels used that route to transport goods as far as Vienna, the closest
    western port. Consequently, the Romanian port towns of Braila, Galati, Reni and
    Chilia were among the most developed in the country. Under the Treaty of Adrianopole
    of 1829, Braila and Galati were granted free port status.

    In the mid 19th
    century, the vessels sailing on the Danube were simple sailboats, while the
    navy used engine-powered vessels. Romanian ships had access to the Black Sea
    via the mouths of the Danube, and hugged the coast down to Istanbul for trade.
    The union of Moldavia with Wallachia in 1859 added a new state to Europe’s map,
    with its own distinct flag. Romanian vessels thus started to sail under their
    new country’s red, yellow and blue flag. When Dobrudja also joined Romania in
    1878, the Romanian state gained access to the Black Sea and the country’s sea
    fleet started to develop. Before 1878, the school training navigation
    specialists was based in Galati, but after that the school moved to Constanta.
    The Romanian Maritime Service was also established in 1878, and by 1909 it had
    several dozen of packet boats and cargo ships.

    The organisation of the merchant
    fleet changed significantly after World War II. The Romanian Maritime Service
    was dismantled as the Soviet Union confiscated 16 vessels owned by the company.
    The model of SovRoms, Romanian-Soviet joint ventures, also started to be
    applied to the maritime merchant fleet. SovRom Transport was established in
    1945, and was the first enterprise of this type, in fact a means of plundering
    Romania’s economy. SovRom Transport had two of the 16 vessels that had been
    seized. With the death of Stalin in 1954, Soviet pressure decreased, and SovRom
    Transport was dismantled to be replaced by the state-owned company Navrom.


    Navrom
    constantly developed in the years to come. Before 1989, Romania’s maritime
    merchant fleet had more than 300 vessels, which for the most part were sold
    starting in 1993. In 2012, the media in Romania made public a list of 142
    vessels that had belonged to Romania and which had been baptized by their new
    owners. Of those vessels, 21 were now Chinese, 19 Greek, 9 Syrian, 7 British
    while 7 others belonged to the United Arab Emirates. Romania also had an ocean
    fishing fleet, with more than 100 fishing vessels, collector ships and 12
    transport reefer ships. Also, Romania had a river fleet made up of barges and
    flat boats. The ocean fishing fleet was also privatised.


    Romania went on
    to set up four maritime and seven river shipyards for shipbuilding and repair.
    The one in Constanta was established in 1892 as a repair and maintenance
    workshop, and it was not until 1936 that the first vessel built there was
    launched. It was a small-size cargo ship called Crai Nou (New Moon). In
    1950, the shipyard expanded and gradually increased its production capacity.
    The shipyard was privatised in 2002 and built small-size vessels. Throughout
    its lifetime, the shipyard built 365 vessels for Navrom and 67 others for
    clients in South Africa, Belgium, The Czech Republic, Egypt, France, Germany,
    Greece, Hong Kong, Italy, Japan, Liechtenstein, the Netherlands, Norway,
    Panama, and the USSR. Three other, smaller shipyards were those in Midia,
    Mangalia, Navodari; the shipyard in Mangalia was taken over by the South-Korean
    company Daewoo in 1997.


    Romania also had
    sea and river shipyards in Orsova, founded in 1890, in Turnu Severin, built by
    a Austrian company in 1852, and in Giurgiu, set up in 1897. Other such
    shipyards were those in Oltenita, set up in 1940, in Galati, founded in 1897,
    in Tulcea, founded in 1976, and in Sulina, which was founded in 1876, at the
    initiative of the European Commission of the Danube. The first privately funded
    shipyard was inaugurated in Cernavoda in 1994, and it services the nuclear power
    plant in the city.