Tag: Nemira

  • Gaudeamus: Rumäniens größte Buchmesse nach zwei Jahren Pause zurückgekehrt

    Gaudeamus: Rumäniens größte Buchmesse nach zwei Jahren Pause zurückgekehrt

    Bei der aktuellen Ausgabe der Gaudeamus-Buchmesse, der ersten Messe im bewährten Standardformat nach zwei Jahren Pause, fanden mehr als 600 Verlagsveranstaltungen statt und die mehr als 200 Teilnehmer boten dem Publikum ein äußerst vielfältiges Angebot an Verlagsprodukten.



    Wir haben heute zu Gast bei RRI Eli Bădică, Koordinatorin der Nemira-Sammlung N’autor, und Diana Iepure, PR-Managerin des Verlags Paralela 45 und Koordinatorin der Prima-Dragoste-Sammlung. Diese zwei Initiativen haben es geschafft, die aktuelle rumänische Literatur in den Vordergrund zu stellen.



    Die von Diana Iepure koordinierte Sammlung Prima dragoste mit fünf Romanen rumänischer Schriftstellerinnen – Diana Geacăr, Andrei Crăciun, Andrei Doșa, Alina Pietrăreanu, Cristina Ispas – wurde im Sommer auf der Buchmesse Bookfest vorgestellt. Es handelt sich um eine Sammlung zeitgenössischer Literatur für ein junges Publikum, die auf der Gaudeamus-Buchmesse zu finden war und mit neuen Veröffentlichungen fortgesetzt wird. Diana Iepure stellt sie vor.



    Es besteht eine Kontinuität, so dass ein Mikroroman von Ștefan Manasia, <Die Platanen von Samothraki>, in der Sammlung erscheinen wird. Ștefan Manasia ist ein Schriftsteller der Generation 2000, ein sehr talentierter Schriftsteller, Dichter, Essayist und Prosaist, der von den Lesern sehr geschätzt wird. ist Stefan Manasias zweiter Prosaband und lässt sich mit einem Autorenfilm für die Oberstufe vergleichen. Es geht um einen Jungen, der von seinem Onkel in seine Suche eingeweiht wird, einem warmherzigen und offenen Jungen, und all diese Wärme der Hauptfigur fließt in das Buch von Stefan Manasia ein, das meiner Meinung nach von Schülern der Oberstufe einfach geliebt werden muss.



    Wie ich schon oft erwähnt habe, habe ich unsere Autoren gebeten, ein Buch für Jugendliche zu schreiben, ein Buch, das sie gerne in der Schule oder im Gymansium gelesen hätten, aber nicht gelesen haben. So begann die Sammlung , und es stimmt, dass die Autorinnen und Autoren ihr Bestes gaben und wirklich einige großartige Mikroromane herausbrachten. Das gilt auch für den Roman von Stefan Manasia, der auf der Gaudeamus-Messe am Stand unseres Verlags vorgestellt wird. Ich möchte auch erwähnen, dass der Stand von Paralela 45 bei dieser Messe der größte sein wird, den der Verlag je auf einer Buchmesse hatte, denn wir wollen ihn so umfassend wie möglich präsentieren. Wir fördern alle Facetten eines Verlags für Generationen, so wie wir sie sehen. Und damit meine ich alle Genres, auf die sich Paralela 45 spezialisiert hat.



    Vor vier Jahren hat Nemira die Reihe zeitgenössischer rumänischer Literatur N’autor herausgebracht, eine Sammlung, die auf unterschiedliche Weise über die Welt, in der wir leben, spricht. Es ist eine der meistgelesenen Sammlungen aktueller rumänischer Literatur, und das jüngste und mit Spannung erwartete Buch ist von Florin Chirculescu. Eli Bădică, Koordinatorin von N’autor, erzählt uns, was es Neues in der Sammlung gibt.



    Das Buch von Florin Chirculescu ist ein wahres Ereignis. Es ist in jeder Hinsicht ein bemerkenswertes Buch, stilistisch, aber auch thematisch, denn es hat den bedeutendsten rumänischen Dichter Mihai Eminescu als Leitfigur. Und bemerkenswert ist, dass es gelingt, Mihai Eminescu zu vermenschlichen. Ich glaube nicht, dass es einen anderen Text von solchem Umfang gibt, der ein so überzeugendes Porträt von Mihai Eminescu liefert. Ein Porträt, das mit außerordentlicher Dokumentation und Gelehrsamkeit, aber auch mit viel Originalität und Humor erstellt wurde. Erwähnen möchte ich auch die Neuauflagen von N’autor, Raluca Nagys Roman <Ein Pferd im Schwanenmeer> und Goran Mrakićs , es kam zufällig dazu, dass diese Bücher zur gleichen Zeit erschienen, und das erinnert mich an eine Tournee 2018, die ich mit diesen beiden Autoren nach der Veröffentlichung der genannten Bände unternahm.


    Unter den Romanen, die Sie bei Gaudeamus finden, ist auch der erste Roman von Goran Mrakić, , der in diesem Herbst veröffentlicht wurde. In diesem Buch setzt der Autor die literarische Kartographie des Banats fort, die er auch in seinem vorherigen Band durchgeführt hat. Ebenfalls in diesem Herbst wurde der erste Roman von Horea Sibișteanu, ein Rätselroman, veröffentlicht. Mit diesem Mosaikroman hat Horea Sibișteanu bereits sein zweites Buch in der Reihe N’autor veröffentlicht. Das Buch mit dem Titel handelt von einem jungen Mann, der auf der Suche nach seiner Identität ist, und mehr noch, der versucht, sie zu akzeptieren. Er versucht auch, seine Kindheit in den 90er Jahren zu verarbeiten und sich selbst in einer Gegenwart zu verstehen, die uns sehr, sehr nahe ist. Unter den Romanen befindet sich auch der erste Roman von Liviu Ornea, den die Welt als Mathematiker, Übersetzer, Wissenschaftler, Forscher und Theaterkritiker kennt. Nach seinem Debüt mit im Jahr 2020 kehrte er dieses Jahr mit zurück, wie gesagt, seinem ersten Roman.



    Zum ersten Mal waren auf dem Messegelände zwei Räume für interaktive Spiele für die jüngsten Besucher eingerichtet, gemeinsam mit den Partnern dieser Ausgabe – der Komischen Oper für Kinder und dem Verband Versus. Der nationale Lesewettbewerb Mircea Nedelciu für Gymnasiasten, an dem Schüler aus dem ganzen Land teilnehmen, fand in diesem Jahr in einem neuen Format statt, das auf per Video übertragenen Aufsätzen basierte; das Thema des Wettbewerbs lautete Marin Preda. 100 Jahre seit seiner Geburt.

  • Christian Ghibaudo (France) – Des campagnes censées encourager la lecture

    Christian Ghibaudo (France) – Des campagnes censées encourager la lecture

    En janvier
    2022, Christian Ghibaudo nous posait la question suivante :
    « que fait le service public de radio et télévision pour
    encourager les Roumains à lire un peu plus ? Par exemple, disait-il,
    en France, à la télévision nous avons la grande librairie et à la radio la
    librairie francophone. Cette dernière émission diffusée le samedi après midi
    sur France Inter est largement plus intéressante, opinait notre auditeur. Hé
    bien, cher Christian Ghibaudo, récemment, une campagne lancée par une des
    maisons d’édition les plus connues de Roumanie, m’a fait penser justement à ce
    sujet. Effectivement, les statistiques sur la place que les livres occupent
    dans la vie des Roumains sont plus qu’inquiétantes : 93,5% des Roumains
    n’achètent aucun bouquin par an ce qui fait que le marché roumain du livre soit
    un des moins importants en Europe.


    Dans ce contexte, la maison
    d’édition Nemira vient de lancer la campagne « Bookvertising » censée
    encourager la lecture et la littérature roumaine contemporaine. Comment ? « Hé
    bien, en plaçant dans les publicités aux différents produits autochtones des
    livres écrits par des auteurs roumains contemporains », explique
    Laura Câlţea Vinţ, bloggeuse, en citant le communiqué de presse officiel. Il est très rare que des
    bouquins soient présents dans des publicités et lorsqu’ils le sont, ils font
    plutôt partie du cadre, donc impossible de déchiffrer le nom de l’auteur ou le
    titre. Et si tous ces livres deviennent réels et que leurs auteurs soient mis
    en avant ? Voilà l’idée qui a servi de tremplin à cette campagne qui a
    enthousiasmé déjà plusieurs marques importantes de produits roumains. « Par
    cette campagne, poursuit Laura Câlţea Vinţ, Nemira souhaite que le public
    considère une sorte de normalité de voir des livres apparaître dans des
    publicités ».


    Pour
    cela, rien de plus simple: les maisons d’édition dressent des listes d’auteurs
    roumains contemporains et de leurs livres et les producteurs entrent sur la
    plateforme Bookvertising, à l’adresse www.bookvertising.ro pour choisir
    le bouquin qu’ils souhaitent intégrer dans la publicité faite à leurs produits.

    Cette idée
    innovatrice cartonne déjà sur les réseaux et a toutes les chances d’encourager les
    Roumains à lire, notamment de la littérature roumaine contemporaine. Et pour
    que cette démarche soit encore plus pertinente, les Maisons d’édition Nemira
    ont lancé dans le cadre de cette même campagne, une pétition enligne censée
    convaincre le Conseil national de l’Audiovisuel à faire passer à la télé le
    message « Pour un développement harmonieux, lisez au moins un livre par
    mois ».

    Les Roumains
    lisent moins de 5 minutes par jour et 41% des élèves roumains ont des
    difficultés de la lecture, titre le journal Libertatea qui a consacré tout un
    article à cette campagne intéressante. Parmi les livres promus jusqu’à présent dans
    le cadre de la campagne Bookvertising, une grande partie figurent dans la
    collection N’auteur coordonnée par Eli Badica, celle à qui on doit, en fait, l’idée de cette campagne mise en place avec ses collègues du Département de Relations publiques de Nemira. La collection N’auteur est consacr&e justement aux auteurs roumains contemporains. Une chance de plus donc offerte à ceux-ci de se faire
    connaître dans un pays où la lecture perd de plus en plus, du terrain. Et
    pourtant, n’oublions pas que le simple fait de lire enrichit notre vocabulaire,
    nourrit l’imaginaire, réduit le stress et améliore la concentration.

    Le lien audio de cette réponse est à écouter ici:

  • “Téo de 16 à 18”

    “Téo de 16 à 18”

    L’écrivaine Raluca Nagy représente la nominalisation de
    la Roumanie pour le Prix de l’Union européenne pour littérature, l’édition
    2022, pour son roman « Teo de 16 à 18 ». Originaire de Cluj, Raluca
    Nagy a fait des études d’économie, de sociologie et d’anthropologie à Bucarest,
    Rabat et Bruxelles.Elle a débuté en littérature en 2018 avec le roman « Un
    cal intr-o mare de lebede », « Un cheval parmi un tas de
    cygnes », nominé au Festival du premier roman de Chambery. Trois ans plus
    tard, Raluca revient sur le devant de la scène littéraire avec un roman hors du
    commun qui choque, intrigue et séduit dans lequel l’auteure se fait un plaisir
    de réinventer le langage et la construction romanesque. Raluca Nagy est avec
    nous en ce moment, par téléphone, pour parler ensemble de ce projet littéraire.

  • La Foire internationale du livre Gaudeamus

    La Foire internationale du livre Gaudeamus

    « La Roumanie Centenaire », voilà le thème central de la 25ème édition de la Foire internationale de l’éducation et du livre Gaudeamus, qui s’est déroulée du 14 au 18 novembre au Pavillon Romexpo de Bucarest. Environ 600 titres et 50 événements – lancements et présentations de livres, débats, projections de film, lectures publiques – ont célébré le centenaire de la Grande Union des principautés roumaines et celui de la Grande Guerre. Il y avait une autre occasion à célébrer : 90 ans depuis la première transmission de Radio Roumanie ! Plus de 300 exposants étaient présents à cette édition de la foire : des maisons d’édition, des institutions d’enseignement, des diffuseurs de livres et de publications, des producteurs et des distributeurs de jeux éducatifs, des associations et des organisations actives dans les domaines de la culture et de l’éducation.

    Plusieurs invités viendront au micro nous présenter les nouveautés éditoriales de cette 25ème édition de la Foire internationale Gaudeamus. Bogdan-Alexandru Stănescu est coordinateur éditorial de la collection de littérature étrangère des Maisons d’édition Polirom. George Orwell, « Comment j’ai tué un éléphant », est un des lancements-phare dans la collection « Biblioteca Polirom » qu’il dirige. Bogdan-Alexandru Stănescu affirme que « Le volume rassemble des essais, en partie des souvenirs de George Orwell sur la période où il travaillait pour la police impériale indienne en Birmanie, entre 1922 et 1927. Parmi ceux-ci, on trouve même des essais sur la période de pauvreté qu’Orwell s’est auto-imposée. Ces écrits réussissent encore mieux que son journal à dresser le portrait de l’écrivain britannique. Autre nouveauté de la collection « Biblioteca Polirom » est « Pourquoi écrire » de Philip Roth, dans l’excellente traduction de Radu Pavel Gheo. Un livre d’essais, d’interviews, de confessions, le dernier livre que l’écrivain a vu paraître de son vivant chez la prestigieuse maison d’édition Library of America. Le volume réunit aussi des fragments autobiographiques publiés par Roth entre 1960 et 2014, mais aussi des débats, Philipe Roth étant un polémiste redoutable. Lors de cette dernière édition de la Foire Gaudeamus, le public s’est vu proposer le premier volume de correspondance « Une vie épistolaire» d’Anton Tchekhov. Traduit et dirigé par Sorina Bălănescu, le volume réunit les lettres envoyées par Tchekhov entre 1879 et 1890. Nous avons prévu de réunir la correspondance de l’écrivain russe en trois volumes, mais il ne serait pas surprenant qu’un quatrième tome voie le jour. »

    La maison d’édition Humanitas propose une nouvelle collection depuis l’année dernière, « Ecrivains roumains contemporains ». Andreea Răsuceanu, la coordinatrice de cette collection, est déterminée à mettre en avant la diversité de la littérature roumaine contemporaine. Elle nous parle des nouveautés de la collection au moment de la Foire internationale Gaudeamus. Andreea Răsuceanu : « Nous avons prévu trois sorties importantes. La première est le roman « Transparenţa », « La transparence », de Radu Vancu. C’est un roman érudit, semi-fantastique, qui fait penser à l’univers de Mircea Cărtărescu. Cette très belle histoire d’amour se passe dans un Sibiu mythique, elle redessine ainsi la cartographie de la ville et la fait rentrer dans la série des villes explorées grâce à la fiction. Un autre titre qui sort au moment de la foire est un volume de nouvelles, « Guadalajara » de Iulian Popa. C’est un recueil de début et on remarque tout de suite sa voix, il m’a suffit de lire quelques textes pour être sous le charme. Les nouvelles ont un air d’étrangeté, de mélancolie, et elles abordent des sujets comme la crise dans le couple, la solitude, la vieillesse ou le manque actuel de communication. C’est une écriture dans laquelle je crois et j’espère que Iulian Popa arrivera à trouver son public. Le dernier titre dont je veux vous parler est un volume collectif, qui s’appelle « 16 prosateurs contemporains » et qui réunit les plus importants écrivains roumains contemporains de prose. »

    Une autre collection qui table sur le succès de la littérature roumaine contemporaine a été lancée cette année par la maison d’édition Nemira et s’appelle n’autor. Une collection qui, à l’instar d’un kaléidoscope, parle de n-èmes façons du monde où l’on vit, des réalités d’hier et d’aujourd’hui, étalant les fragments de cette réalité multiple dont est faite la société, de Roumanie et d’ailleurs, une société en perpétuel mouvement. Eli Bădică, à la fois initiatrice et coordinatrice de la collection affirme que « Nous lançons un nouveau titre à l’occasion de la foire. Il s’agit du roman signé par Irina Georgescu Groza, et intitulé « Noaptea dintre lumi », « La nuit de l’entre-deux mondes ». Irina avait débuté il y a deux ans à la Maison des paris littéraires, avec un volume de récits. Aujourd’hui, elle récidive avec un roman splendide, dont le protagoniste principal est une fillette aux dons particuliers. L’action a lieu pendant l’époque communiste. Evidemment, dans l’ensemble, la littérature étrangère a une capacité à se faire connaître et à être promue auprès de son public qui est bien supérieure à ce qu’on peut espérer pour la littérature autochtone. Cependant, les réactions qui me sont parvenues depuis le lancement de cette collection, n’autor, me rendent optimiste. Lors des tournées de promotion de nos titres, j’ai rencontré, évidemment, des libraires. Ces gens connaissent mieux que quiconque les goûts du public. Eux-mêmes sont optimistes. Alors je le suis forcément aussi. Les nouveaux titres ont reçu un accueil enthousiaste de la part du public. On parle des auteurs tels Raluca Nagy, avec son volume intitulé « Un cheval dans un océan de cygnes », de Goran Mrakić, avec ses « Histoires du garage », et de bien d’autres encore. Les bloggeurs, le public, les journalistes, tous ont bien accueilli ces parutions. Je fais donc confiance au flair des lecteurs roumains, et je crois que c’est un moment faste pour la littérature roumaine, pour les écrivains roumains, qui commencent à se faire connaître, à avoir leur public. Un public qui commence à comprendre que les écrivains roumains n’ont rien à envier aux écrivains étrangers ».(Trad. Elena Diaconu, Ionut Jugureanu)

  • Buchmesse „Gaudeamus“ beim 25. Jubiläum

    Buchmesse „Gaudeamus“ beim 25. Jubiläum

    Die Messe Gaudeamus ist der wichtigste Bestandteil des Programms Lectura“ (Lektüre), eines landesweiten Programms, das 1994 von Radio Rumänien ins Leben gerufen wurde. Dessen Ziel ist, die Landeskultur durch Messen und Ausstellungen, die dem Buch und der Erziehung gewidmet sind, zu unterstützen. Radio Rumänien ist die einzige Rundfunkanstalt der Welt, die ein derartiges Kulturprojekt betreut.



    Die Buchmesse Gaudeamus 2018 findet unter dem Zeichen dreier Jubiläen statt: das Jahrhundertjubiläum der Gro‎ßen Vereinigung der rumänischen historischen Provinzen zu einem einheitlichen Staat, neun Jahrzehnte seit der ersten Sendung von Radio Rumänien, einem der ältesten Radiosender Europas, und 25 Auflagen der Gaudeamus-Messe. Obwohl die Buchmesse Gaudeamus üblicherweise ein Gastland und dessen Kultur zelebriert, steht dieses Jahr ein spezielles Thema im Mittelpunkt der Veranstaltung: Das Jahrhundertjubiläum Rumäniens. An einem repräsentativen Stand wird eine Sammlung von 600 Bänden präsentiert, die diesem historischen Augenblick gewidmet sind. Au‎ßerdem finden hier ungefähr 50 Ereignisse statt, darunter Buchvorstellungen, Rundtischgespräche, Filmvorführungen, öffentliche Lesungen. Der Stand des Jahrhundertjubiläums Rumäniens bietet dem Publikum die Möglichkeit, mit einigen der bekanntesten rumänischen Schriftsteller, Literaturkritiker und Historiker zusammenzukommen.



    Auf der diesjährigen Auflage der Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen“ sind mehr als 300 Aussteller vertreten, darunter bekannte, altbewährte rumänische Verlage, Bildungseinrichtungen, Buchvertriebe, Produzenten von Erziehungspielen für Kinder, Berufsverbände und andere Organisationen, die in den Bereichen Bildung und Kultur aktiv sind. Über die Neuheiten, die auf der 25. Auflage der Buchmesse Gaudeamus präsentiert werden, unterhielten wir uns mit Bogdan-Alexandru Stănescu, Koordinator der Sektion Weltliteratur vom Polirom-Verlag, Andreea Răsuceanu, Koordinatorin und Initiatorin der Buchreihe Rumänische Schriftsteller der Gegenwart“ vom Humanitas-Verlag, und Eli Bădică, Initiatorin und Koordinatorin der Buchreihe N’Autor“ vom Nemira-Verlag. Ein besonderes Event der Sektion Weltliteratur vom Polirom-Verlag ist die Vorstellung des Bandes Cum am împuşcat un elefant“ (Einen Elefanten erschie‎ßen“) von George Orwell. Mehr dazu von Bogdan-Alexandru Stănescu:



    Der Band enthält Essays und Kurzgeschichten von George Orwell, geschrieben in der Zeit von 1922 bis 1927, als er auf den Posten eines Assistant Superintendent in der britischen Imperial Police in Burma arbeitete. Verpflichtet, die Gesetze des Empire auszuführen, mit denen er nicht sympathisierte, entwickelte sich seine Abneigung gegen das repressive und totalitäre Regime im britischen Kolonialreich. Eine weitere Neuerscheinung beim Polirom-Verlag ist »De ce scriem« (»Why write?«) von Philip Roth, in der exzellenten Übersetzung von Radu Pavel Gheo. Es handelt sich um einen Band mit Essays, Interviews, Polemiken und autobiographischen Fragmenten, die Philip Roth zwischen 1960 und 2014 veröffentlichte. Es ist das letzte Buch, das vor dem Tod Philip Roths im berühmten Verlag Library of America erschienen ist. Und in der Non-Fiction-Sektion präsentieren wir bei der diesjährigen Auflage der Buchmesse Gaudeamus den Band »O viaţă în scrisori. Corespondenţă I« (»Ein Leben in Briefen. Korrespondenz I«) (1879–1890) von Anton Pawlowitsch Tschechow, ins Rumänische übertragen und herausgegeben von Sorina Bălănescu. Das ist der erste von drei geplanten Bänden mit dem Briefwechsel des gro‎ßen russischen Schriftstellers.“




    2017 hat der bekannte rumänische Humanitas-Verlag eine neue Buchreihe gestartet: Scriitori români contemporani“ (Rumänische Schriftsteller der Gegenwart“). Die Koordinatorin der neuen Buchreihe, Andreea Răsuceanu, ist der Meinung, dass die rumänische Literatur der Gegenwart eine breite Palette bietet, und daher sollte die Diversität im Mittelpunkt stehen. Über die Buchvorstellungen in der Reihe Rumänische Schriftsteller der Gegenwart“ auf der Buchmesse Gaudeamus erfahren Sie mehr von Andreea Răsuceanu:



    Der Humanitas-Verlag hat dieses Jahr drei neue Bände vorgestellt. Der erste ist der Roman »Transparenţa« (»Transparenz«) von Radu Vancu, ein Gelehrtenroman mit Stil, ein halbfantastischer Roman, der auch eine sehr schöne Liebesgeschichte erzählt. Diese Liebesgeschichte entfaltet sich in einem mythischen Sibiu/Hermannstadt. Die alte siebenbürgische Stadt gewinnt neue Facetten, sie wird literarisch verwertet. Ferner stellen wir ein Debutbuch vor, den Erzählungsband »Guadalajara« von Iulian Popa. Der Autor ist eine neue, originelle Stimme der rumänischen Literatur, er hat mich mit seinen Texten sofort überzeugt, und ich glaube, dass wir noch viel von ihm zu hören bekommen werden. Seine Geschichten haben etwas Unheimliches, Melancholisches, sie erzählen über Ehekrisen, über die Einsamkeit und Orientierungslosigkeit der älteren Menschen, über den Mangel an Kommunikation in der heutigen Gesellschaft. Der dritte Band, den wir auf der Buchmesse Gaudeamus vorstellen, trägt den Titel »16 prozatori de azi« (»16 Prosaschriftsteller von heute«) und ist ein Sammelband mit Texten von 16 der wichtigsten rumänischen Prosaschriftsteller der Gegenwart.“




    Eine weitere Buchreihe mit rumänischer Gegenwartsliteratur ist N’Autor“, vorgestellt vom Nemira-Verlag. Dazu gehören Bücher, die Fragmente von der heutigen Gesellschaft in Rumänien oder auch von überall, von einer Welt im Wandel beschreiben. Die Koordinatorin der Reihe, Eli Bădică:



    Auf der diesjährigen Messe Gaudeamus stellen wir den neuen Band »« Noaptea dintre lumi” (»Die Nacht zwischen den Welten«) von Irina Georgescu-Groza vor. Vor zwei Jahren debütierte Irina mit einem Kurzprosaband, und jetzt kommt sie mit einem wunderbaren Roman über ein junges Mädchen, das in der kommunistischen Zeit lebt und ein sehr spezielles Kind ist. Weitere Bücher, die in der Reihe »N’Autor« erschienen sind und von Lesern, Bloggern und Fachjournalisten positiv aufgenommen wurden, sind »Un cal într-o mare de lebede« (»Ein Pferd in einem Schwanenmeer«) von Raluca Nagy und »Povestiri din garaj« (»Geschichten aus der Garage«) von Goran Mrakić. Auch wenn die internationale Literatur sich immer noch besser verkauft, glaube ich doch an die rumänischen Leser, die verstanden haben, dass die rumänischen Autoren genauso gut wie die ausländischen sind.“




    Am Sonntag, den 18. November, werden wie jedes Jahr die Preise der Messe Gaudeamus verliehen. Drei Trophäen gehen an die besten Aussteller, der Preis für das beliebteste Buch auf der Messe wird per Abstimmung des Publikums gewährt, und Radio Rumänien wird einem der auf der Messe anwesenden Verlage den Exzellenzpreis verleihen. Au‎ßerdem gibt es Preise für Übersetzung und Erziehung. Nicht zuletzt werden die Veranstalter die schönste Buchliebhaberin mit dem Preis Miss Lektüre“ auszeichnen.

  • Târgul Internaţional de Carte Gaudeamus

    Târgul Internaţional de Carte Gaudeamus

    România
    Centenar
    este tema centrală a celei de-a 25-a ediții a Târgului Internaţional
    Gaudeamus Carte de Învăţătură, care are loc între 14 şi 18 noiembrie, la
    Pavilionul Central Romexpo din Bucureşti. Aproximativ 600 de volume şi circa 50
    de evenimente -lansări şi prezentări de carte, dezbateri, proiecţii de film,
    lecturi publice- vor celebra Centenarul Marii Uniri şi al Primului Război
    Mondial, dar și 90 de ani de la prima transmisiune a Radio România. La această
    ediție, Târgul propune peste 300 de expozanţi: edituri româneşti cu tradiţie,
    instituţii de învăţământ, difuzori de carte şi publicaţii, producători şi
    distribuitori de jocuri educaţionale, asociaţii profesionale şi organizaţii
    active în domeniile cultură şi educaţie. Ce noutăți ne-au pregătit
    editurile pentru cea de-a XXV-a ediţie a Tîrgului Internaţional de Carte
    Gaudeamus aflăm cu ajutorul invitaților noștri: Bogdan-Alexandru Stănescu,
    coordonatorul colecției de literatură universală Biblioteca Polirom, Andreea
    Răsuceanu, coordonatoarea și inițiatoarea seriei Scriitori români
    contemporani a editurii Humanitas, și Eli Bădică, inițiatoarea și
    coordonatoarea colecției n’autor, lansată de Editura Nemira.

    George Orwell, Cum
    am împușcat un elefant, este una dintre aparițiile eveniment ale colecției
    Biblioteca Polirom. Bogdan-Alexandru Stănescu ne prezintă volumul și ne
    semnalează câteva dintre noutățile colecției.: O parte dintre ele
    sunt eseuri care adună amintirile lui George Orwell despre perioada petrecută
    între 1922 şi 1927, când a lucrat pentru Poliţia Imperială Indiană din
    Birmania. Sunt, printre ele, şi eseuri despre perioada de sărăcie autoimpusă a
    lui Orwell. Eseuri care reuşesc poate chiar mai bine decât jurnalul lui să
    creioneze un portret al scriitorului britanic. Un alt titlu nou în Biblioteca
    Polirom este De ce scriem de Philip Roth, în traducerea excelentă a lui Radu
    Pavel Gheo. O carte de eseuri, interviuri, confesiuni, ultima carte pe care
    Roth a apucat să o vadă, apărută la prestigioasa Library of America. Volumul
    reunește și fragmente autobiografice publicate de Roth între 1960 şi 2014, dar
    și polemici, pentru că Philip Roth a fost un polemist redutabil. Tot la această
    ediție a Târgului Gaudeamus, la categoria nonficțională lansăm și O viață în
    scrisori. Corespondență I (1879-1890) de A.P. Cehov. Este vorba de o ediţie
    îngrijită şi tradusă de Sorina Bălănescu, iar acesta este primul volum din
    autobiografie epistolară a lui Cehov, care reuneşte scrisorile trimise de Cehov
    între 1879 şi 1890. Este o ediţie proiectată a fi în trei volume, dar care se
    modifică pe lună ce trece, așa că n-ar fi surprinzător să apară şi un al
    patrulea volum.


    De anul trecut, Editura
    Humanitas s-a îmbogățit cu o nouă colecție, Scriitori români contemporani.
    Andreea Răsuceanu, coordonatoarea colecției, consideră că în acest moment
    literatura română contemporană este foarte variată și că diversitatea aceasta
    trebuie să se afle în prim-plan. Despre noile volume apărute în colecţia
    Scriitori români contemporani şi lansate la Târgul Gaudeamus ne vorbeşte Andreea
    Răsuceanu: Deschidem seria de lansări de
    la Editura Humanitas cu trei noi volume. Primul dintre ele este romanul Transparenţa
    de Radu Vancu, un roman erudit, cu un aer cărtărescian, un roman semifantastic,
    care are şi o foarte frumoasă poveste de dragoste. O poveste care se întâmplă
    într-un Sibiu mitic și care rescrie
    astfel harta acestui oraş, introducându-l
    în seria orașelor exploatate ficțional. Un alt volum pe care îl lansăm
    la Târg este unul de debut, volumul de povestiri al lui Iulian Popa, intitulat
    Guadalajara. Autorul are o voce nouă, o voce care m-a convins imediat după ce
    i-am citit câteva dintre textele scurte. Povestirile lui au un aer de
    stranietate, de melancolie, indiferent că vorbesc despre criza dintr-un cuplu,
    despre singurătatea şi debusolarea bătrâneţii, despre lipsa de comunicare în
    ziua de astăzi. Este o proză în care cred foarte mult și sper că este o voce
    care se va impune. Nu în ultimul rând am pregătit şi un volum colectiv, o
    antologie intitulată 16 prozatori de azi. Este, de fapt, o antologie de proză
    care îi include pe unii dintre cei
    mai importanţi prozatori de azi.




    O altă colecție care mizează pe literature
    română contemporană este n’autor, lansată anul acesta de Editura Nemira. O
    colecție care vorbește, în n moduri, despre lumea în care trăim – realități de
    ieri și de astăzi, fragmente din societatea românească ori de pretutindeni, o
    umanitate în permanentă schimbare. Eli Bădică:
    Urmează
    un nou volum pe care îl lansăm la Târg. Este vorba de un roman care se intitulează Noaptea dintre lumi, semnat de Irina
    Georgescu Groza. Irina a debutat cu un volum de proză scurtă la Casa de Pariuri
    Literare în urmă cu doi ani, iar acum revine cu un splendid roman, care are ca
    protagonistă o fetiţă care trăiește în perioada comunistă și este foarte
    specială. În ceea ce privește felul în care proovăm și receptăm literatura, în
    continuare literatura străină beneficiază, comparativ cu cea română, de o
    promovare mult mai puternică. Dar toate reacţiile pe care le-am avut de la
    inaugurarea acestei colecții, n’
    autor, mă ajută să rămân în continuare
    ooptimistă incurabilă. În turneele de promovare a volumelor am avut discuții și
    cu librari -care ştiu mai bine ca oricine ce se caută- și ei sunt tot
    optimişti. Mi-au spus că volumele scoase recent în colecție Un cal într-o mare
    de lebede, de Raluca Nagy, și Povestiri din garaj, de Goran Mrakić, au fost
    foarte bine primite de cititori. Și, într-adevăr, sunt niște volume căutate şi
    discutate, care au primit reacţii de la cititori, de la blogeri şi de la
    jurnalişti. Asta mă face să cred foarte tare în publicul cititor din România şi
    cred că este într-adevăr un moment bun în sensul că autorii români sunt tot mai
    vizibili iar cititorii încep să înţeleagă că mulți dintre ei nu sunt cu nimic
    mai prejos decât cei străini.

    Premiile Târgului Internaţional Gaudeamus 2018 vor fi
    decernate duminică, 18 noiembrie.

  • Internationales Lyrikfestival in Bukarest: Elena Vlădăreanu stellt ihren jüngsten Gedichtband vor

    Internationales Lyrikfestival in Bukarest: Elena Vlădăreanu stellt ihren jüngsten Gedichtband vor

    Das Internationale Lyrikfestival in Bukarest gilt als die wichtigste Veranstaltung dieser Art in Rumänien. Dieses Jahr brachten die Festspiele zwischen dem 14. und dem 20. Mai über 150 Dichter aus 30 Ländern zusammen nach Bukarest. Auf dem Programm des 9. Internationalen Festivals standen 40 Veranstaltungen, die in den bekanntesten Kulturräumen der rumänischen Hauptstadt stattfanden: das Nationale Literaturmuseum, die Zentrale Universitätsbibliothek Carol I.“, die Buchhandlungen Humanitas Cişmigiu und Cărtureşti Verona sowie die Cafébars Apollo 111 und Tramvaiul 26. Ehrengast des Festivals war dieses Jahr der portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes. Der Direktor des Literaturmuseums Ioan Cristescu sagte, dass das Festival einen wertvollen Gesamtübersicht über die internationale Lyrik der Gegenwart biete und dem Publikum vielfältige Ausdruckformen der Lyrik näher bringe.



    Eine der Veranstaltungen wurde dem jüngsten Gedichtband von Elena Vlădăreanu gewidmet: Geld. Arbeit. Freizeit“. Der Literaturkritiker Mihai Iovănel bezeichnete den im Verlag Nemira erschienenen Gedichtband als den direktesten der rumänischen Dichterin, ein Gedichtband, der als Manifest formuliert wird“. Ein künstlerisches und feministisches Manifest, das mehrere Stimmen zusammenbringt, die im Einklang und voller Kraft der Botschaft zum Ausdruck verhelfen. Die Dichterin sagte über ihr jüngstes Werk:



    Irgendwie trage ich dieses Buch in mir selbst seit vielen Jahren und in all diesen Jahren ist es in mir gewachsen. Der Band entstand ausgehend von den Worten eines Familienmitglieds, als ich noch Literaturstudentin war, laut denen wir Künstler eine Art Parasiten seien und erschossen gehören. Das war Ausgangspunkt des Bandes und so ist er gewachsen. Dazu gehören auch andere derartige Zitate, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe und die im Buch wiedergefunden werden können, ich nenne jedoch nicht die Menschen, die sie ausgesprochen hatten. Ich sammele nicht nur Zitate, sondern auch Bilder und Dokumente, die ich in einen neuen Kontext setze. Meine Texte werden zu einer Art Fotorahmen für diese Zitate und dank der Situation werden sie selbst zu Gedichten.“




    Die Literaturkritikerin Alina Purcaru sagte über das Werk der Dichterin:



    Elena Vlădăreanu ist eine wahre Kraft und wie es meistens mit den Naturkräften passiert, werden sie nicht von gewöhnlichen Dingen wie zum Beispiel schönen Landschaften ausgelöst. Solche Kräfte werden von gro‎ßen Problemen, von Tabus und Ungerechtigkeit entfacht. Ihre ganze Literatur war von Anfang an so, seit dem ersten Buch. Ihre Literatur erkundet die Welt.“




    Auch der Schriftstellerkollege Vasile Ernu zeigt sich begeistert vom jüngsten Gedichtband von Elena Vlădăreanu:



    Ich schätze ihre Arbeit sehr. Wenn ich ihre Gedichte lese, fallen mir ihre Empfindsamkeit und ihre soziale Leidenschaft auf, die in Rumänien nicht üblich sind, denn die rumänischen Dichter befassen sich nicht gerne mit solchen Themen. Nur in wenigen Gedichten sind soziale Themen zu erkennen.“




    Ein Buch über die Lebensbedingungen des Künstlers, über die Gewohnheiten der rumänischen Welt der Literatur. Eine Poetik darüber, wie unpoetisch das Überleben ist. Eine Stimme jenseits der Metapher und der Illusion. Mehr als je zuvor, bekräftigt die Dichterin in diesem Buch ihren Stil, ihre Kraft und ihre Mission“, schreibt die Koordinatorin der Gedichtsammlung des Verlags Nemira, Svetlana Cârstean.

  • Neuer Roman von Florin Chirculescu als Sensation gefeiert

    Neuer Roman von Florin Chirculescu als Sensation gefeiert

    Für viele Literaturkritiker gilt der Roman Der Streik der Sünder“ als einzigartig in der rumänischen Literaturlandschaft. Das 1000-seitige Werk dreht sich um die Geschichte zweier Ärzte, der eine lebt im derzeitigen Bukarest, der andere im Jahr 632. Also das marode Gesundheitswesen Rumäniens gegenüber den orientalischen Düften.



    Einzigartig ist hierbei auch, dass der Autor zum ersten Mal das Buch mit seinem bürgerlichen Namen unterzeichnet, während seine bisherigen Werke unter dem Pseudonym Sebastian A. Corn erschienen sind. Florin Chirculescu unterschreibt allerdings seinen neuesten Roman nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Thorakalchirurg des Universitätskrankenhauses Bukarest. Der Arzt habe laut eigener Angaben den Band als journalistischen Bericht schreiben wollen, nach der drei Jahre langen Arbeit, sei aber ein Roman entstanden:



    Am Anfang wollte ich einen informationsreichen journalistischen Bericht schreiben, dessen Ausgangspunkt die unglücklichen Ereignisse in unserem maroden Gesundheitsbereich darstellen sollten. Das Ganze hat sich aber in eine andere Richtung entwickelt, weil die Figuren, die ich trocken und mit einer gewissen Distanz beschreiben wollte, mit dem Ablauf der Handlung ihr eigenes Leben bekommen haben. So habe ich auch verstanden, dass das soziale Problem, mit dem ich mich befassen wollte nur den Ausgangspunkt für die Beschreibung der gesamten Situation im heutigen Rumänien darstellen könnte. Ich habe nicht lange überlegt, bevor ich mich entschied, ein Bild Rumäniens zu malen, eines Balkanlandes, dessen Schicksal von seiner geographischen Lage stark beeinflusst wurde. Ich habe meine Ruhelosigkeit in Bezug auf die Zukunft meines Landes zum Ausdruck gebracht. Der Roman enthält also eine starke soziale Komponente, die vom Leben als Ganzes nicht getrennt werden kann. Es handelt sich um das politische Leben und um den kulturellen Hintergrund meiner Gestalten. Aus dieser Sicht kann ich jetzt behaupten, dass sich mein Werk von einem journalistischen Bericht in einen Roman über Rumänien umgewandelt hat und im Anschluss sogar darüber hinaus gegangen ist, denn es befasst sich mit aktuellen Themen in Bezug auf Toleranz und die Fähigkeit, Andersdenkende zu akzeptieren.




    In Buchrezensionen wird Der Streik der Sünder“ als mehrstimmiger Roman beschrieben, in dem die Gegenwart als Synonym der Krise und der Korruption vorkommt und in dem der Autor die Vergangenheit des Orients und die Anfänge der modernen Medizin miteinander verschmilzt. Laut dem Autor sei das Buch auch durch das Bedauern nach dem Verlust einer Mentalität entstanden. Florin Chirculescu:



    Ich bin im kommunistischen Rumänien aufgewachsen. Als ich vor der Wende ein Jugendlicher war, bedeutete mir die Hippie-Bewegung Flower Power sehr viel und ich kann sagen, dass sie auch heute meinen Lebensstil prägt. Diese Bewegung bedeutet nicht, sich ständig querzusetzen und sich stets beweisen wollen, dass man besser als die anderen ist und dass man immer Recht hat. Ganz im Gegenteil, die Vertreter dieser Bewegung wollen die anderen und ihre Standpunkte akzeptieren, was leider in der heutigen Gesellschaft ziemlich selten vorkommt. Das trifft nicht nur auf die rumänische Gesellschaft zu und ich spüre eine gro‎ße Angst vor mangelnder Toleranz. Wegen erbitterter Menschen, die andere Meinungen nicht gelten lassen, entstehen folgenschwere Ereignisse. Es reicht, einen Blick zurück in die moderne Geschichte Rumäniens und Europas zu werfen.“




    Sein Prosadebüt gab Florin Chirculescu 1993 in einer in den neunziger Jahren populären Science-Fiction-Zeitschrift: JSF. Als junger Schriftsteller wurde er mehrmals ausgezeichnet: Rund 40 Preise erhielt der Prosaautor, darunter den europäischen Preis für Debüt bei der SciFi Convention Eurocon in Glasgow im Jahr 1995 und zwei Jahre später den gro‎ßen Preis des Verlags Nemira.