Tag: Neumarkt am Mieresch

  • Herztransplantationen: Kardiologen-Team in Târgu Mureș kümmert sich um die jüngsten Patienten

    Herztransplantationen: Kardiologen-Team in Târgu Mureș kümmert sich um die jüngsten Patienten





    Târgu Mureș (dt. Neumarkt am Mieresch), Siebenbürgen, Zentralrumänien. Wir befinden uns im Institut für kardiovaskuläre Krankheiten und Herztransplantationen. Hier führt ein Ärzte-Team um den Kardiologen Horațiu Suciu eine schwierige Herztransplantation durch. Nutznie‎ßerin ist eine junge Frau im zarten Alter von nur 16 Jahren. Der Augenblick ist beachtenswert und erinnerungswürdig. Zum einen erhält eine junge Patientin die Chance auf ein neues und besseres Leben; zum anderen findet der chirurgische Eingriff nach zwei Jahren der alles lähmenden Pandemie statt — während dieser Zeit waren nur 3–5 kardiovaskuläre Operationen im Jahr durchgeführt worden. Das zu transplantierende Herz war kurz davor mit dem Helikopter aus dem ostsiebenbürgischen Sfântu Gheorghe (dt. Sankt Georgen) eingeflogen worden, der Kreishauptstadt des überwiegend ungarischsprachigen Landkreises Covasna. Der Organspender war — kraft seiner Familie — ein 17-jähriger Teenager gewesen, der nach einem Polytrauma — auf gut deutsch: nach vielfältigen Verletzungen — im Koma lag.



    Dieser Fall eröffnet somit schon die Diskussion über Transplantationen und Organspendern in Rumänien. Herztransplantationen bei Kindern und Jugendlichen sind ohnehin eher selten in Rumänien. Herzinsuffizienz, d.h. Herzschwäche, ist bei Kindern in der Regel nicht nur rasant in der Entwicklung der Krankheit, sondern meistens auch tödlich in der Folge. Zusätzlich kommt das Problem der fehlenden Organspender für diese Altersgruppe. Die Warteliste für Organe ist generell für Patienten aller Altersgruppen lang, so dass im Durchschnitt jederzeit 22 Patienten auf einen positiven Bescheid warten und sich in der Zwischenzeit auf einer Art Lebens- und Todesliste mit Geduld wappnen müssen.



    Der Kardiologe Horațiu Suciu, Chef des Ärzte-Teams im Institut für kardiovaskuläre Krankheiten und Herztransplantationen in Târgu Mureș, das die Herzverpflanzungen durchführt, kennt die Probleme, die eine bessere Behandlung verhindern:



    Das klinische Bild der Kinder, die auf der Warteliste für Transplantationen stehen, verändert sich zusehends — viel schneller als bei erwachsenen Patienten, deren hämodynamische Stabilität, also das Bild der Blutbewegung im Körper, medizinisch einfacher überwacht werden kann. Bei Kindern ändert sich der Gesundheitszustand viel schneller und dramatischer, und leider sind Organspender in diesem Alter auch viel seltener als bei Erwachsenen. Das ist auch ein Grund für unsere Unzufriedenheit, denn leider gibt es viel zu wenig Kinder, die in den Genuss einer Herztransplantation kommen.“



    In Rumänien bleiben jährlich 400–500 Tausend Kinder mit kongenitalen Malformationen — auf gut deutsch: mit angeborenen Missbildungen im Herzbereich — unbehandelt. Davon sind 10 % Dringlichkeitsfälle bei Neugeborenen, die schon im ersten Lebensmonat operiert werden müssten. 40–50 % davon kommen wahrscheinlich gar nicht in den OP, sondern sterben an den Folgen der Missbildung. Und es hei‎ßt »wahrscheinlich«, weil niemand eine Statistik darüber führt. Die Herzklinik in Târgu Mureș ist die einzige ihrer Art in Rumänien, und ihre Aufnahme-Kapazität ist leider limitiert. In Rumänien werden jährlich etwa 1000 Kinder mit schwerwiegenden Missbildungen im Herzbereich geboren.



    Hinzu kommt noch, dass die Entscheidung, Organe der eigenen Kinder zu spenden, die an lebensspendenden Apparaten hängen, für viele Eltern selbstverständlich schwierig ist. Gewöhnlich lehnen es Eltern ab, mit Ärzten über diese Möglichkeit zu diskutieren. Und das kommt nicht von ungefähr: Wer tatsächlich darüber nachdenkt, das Leben eines anderen Kindes zu retten, während das eigene Kind — theoretisch — noch eine Chance auf Überleben hat, gilt als Held oder als unrealistischer Luftikus. Für Ärzte ist es allerdings eine Herausforderung, das noch lebende Organ in einer angemessenen Umgebung aufzubewahren und es auch noch für eine aussichtsreiche Transplantation am Leben zu erhalten, wei‎ß der Kardiologe Horațiu Suciu:



    Die Nutznie‎ßer einer Herz-Transplantation werden unverzüglich danach einer sogenannten immunosuppressiven Behandlung unterzogen, um also das körpereigene Abwehrsystem für die Aufnahme des Transplantats fit zu machen. Das ist für uns die grö‎ßte Herausforderung, nämlich die immunologische Toleranz für das neue Organ zu steigern. Um auf den Fall der 16-jährigen Patientin zurückzukommen, deren Behandlung Sie beiwohnen durften — das Mädchen ist geistesgegenwärtig, kooperativ und sehr froh über den chirurgischen Eingriff, denn vorher hatte sie kaum noch eine Chance auf Überleben. Ihre Mutter hatte mir erzählt, dass das Mädchen kaum noch eine Treppe hochgehen konnte.“



    Die Familie des anfangs erwähnten Spenders — eines 17-Jährigen aus Covasna, der in einem Unfall ums Leben gekommen war — hat geholfen, weiteren zwei Kindern das Leben zu retten. Die Angehörigen spendeten auch die Leber und die Nieren des jungen Unfallopfers — die Leber wurde in Bukarest einem fünfjährigen Mädchen transplantiert, die Nieren kamen nach Klausenburg, wo sie ebenfalls einem Minderjährigen das Leben retteten.



    Die Zahl der jungen Organspender sei dennoch niedrig, sagt der Kardiologe Horațiu Suciu, minderjährige Spender machten nur 10–15 % der Gesamtzahl aus. Als man in Rumänien in Bukarest und Târgu Mureș 1999 mit der Durchführung von Herz- und Lebertransplantationen begann, gab es landesweit nur 11 Organspender, erinnert sich der Arzt. Mit der Zeit sei die Situation viel besser geworden, 2018 wurden 200 Spender verzeichnet; das sei ein Rekord gewesen, die Zahl bleibe aber schwankend, heute finden sich rund 100 Organspender im Jahr. Die meisten gespendeten Organe sind Lebern und Nieren, Herzen machen nur etwa 10–15 % der Organspenden aus. Da die Anzahl der Organspender im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung viel niedriger als in anderen Ländern ist, erklärt sich dadurch auch, warum in Rumänien nur relativ wenige Herztransplantationen durchgeführt werden, so der Kardiologe Horațiu Suciu.

  • Hörerpostsendung 26.1.2020

    Hörerpostsendung 26.1.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Obwohl die Kurzwelle immer wieder totgesagt wird und der Kreis der Hörer von internationalen Sendern recht überschaubar geworden ist, kommt es immer wieder vor, dass sich neue Hörer bei uns melden oder solche, die sich nach vielen Jahren des Schweigens oder Aufgebens des Hobbys Rundfunkfernempfang überraschend wieder für das alte Steckenpferd interessieren. So erhielten wir einen Postbrief, der noch im Dezember abgeschickt wurde, mich aber erst jetzt erreichte, von einer Dame mit belgisch-flämischem Namen aus Kiel. Hier ein paar Auszüge aus den Zeilen von Evelien van Ryckeghem:



    Durch Zufall bin ich am Abend auf Ihr hörenswertes Programm in deutscher Sprache gesto‎ßen am heutigen Donnerstag, den 12. Dezember 2019, auf der Kurzwellenfrequenz 6040 kHz. Bisher war ich davon ausgegangen, dass das Programm aus Rumänien auf der Kurzwelle eingestellt worden ist. Wie ich heute erfreulicherweise feststellen konnte, ist das nicht der Fall, und die deutsche Sendung erfreut sich weiterhin gro‎ßer Beliebtheit. So möchte ich Ihnen im Folgenden gern meine Hörereindrücke vom Empfang schildern, welcher an einem Sangean-Weltempfänger nur mit Teleskopstab hier in Deutschland gut und sauber zu hören war. Das Signal war klar und stark verständlich. […]



    Die Sendeinhalte kommentierte unsere Hörerin folgenderma‎ßen:



    Rumänien kauft weitere Kampfflugzeuge, man fragt sich: Wozu in Friedenszeiten? Gibt es nicht so viel Wichtigeres zu tun in jedem Staat der EU anstatt Waffenkäufe? Erstaunlich finde ich die hohen Anschaffungskosten für die aus meiner Sicht völlig überflüssigen Rüstungsinvestitionen. Das Geld sollte lieber in die Infrastruktur der Länder flie‎ßen, wo es dringend benötigt wird. Welchem normalen Bürger ist durch den Kauf solcher Tötungsmaschinen in Millionenhöhe in Friedenszeiten geholfen? Wenn die EU-Mitgliedsstaaten den Brüsseler Bürokraten nur eine Sache zu verdanken haben, dann ist es doch der jahrzehntelange Frieden! Durch Aufrüstung und unnötige Panikmache vor den Russen durch das Öl-ins-Feuer-Gie‎ßen der Nato wird der Frieden und die Stabilität in Europa nur gefährdet. Das ist alle sandere als sinnvoll aus Sicht des gesunden Menschenverstands Rüstungs- und Waffenkäufe sollten für einen EU-Mitgliedstaat in Friedenszeiten verboten sein. […]



    Zum Ende der Sendung waren sowohl Popmusik als auch ein längeres klassisches Stück zu hören. Wünschen würde ich mir mehr tanzbare Titel wie von Play & Win, Dan Bălan, Akcent, Alexandra Stan oder der faszinierenden Persönlichkeit Inna, die mit ihrem Temperament und ihrem starken feministischen Selbstbewusstsein ein Vorbild für viele westeuropäische Frauen ist, auch dank ihrer grandiosen Stimme und des Rhythmusgefühls. Sie schenkte uns so viele wunderbare tanzbare Hits!



    Ich freue mich auf ein baldiges Wiederhören und werde sicher gern wieder öfter einschalten.



    …schrieb uns Evelien van Ryckeghem aus Kiel in Deutschland und bat uns auch um eine QSL-Karte und einen Sendeplan.



    Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback, liebe Frau Van Ryckeghem, und herzlich willkommen im Kreise der Hörer von RRI! Ich kann mich nicht genau erinnern, ob sie uns auch früher mal geschrieben haben, in der Postbearbeitungsstelle hat man mir mitgeteilt, dass die QSL-Karte für Dezember bereits an Sie abgeschickt wurde, und ich werde unserer Mitarbeiterin sagen, dass Sie auch einen Sendeplan wünschen — hoffentlich haben wir noch einige vorrätig. Am schnellsten finden Sie uns allerdings im Internet, die Frequenzen und Sendezeiten sämtlicher Sprachdienste sind dort leicht zu erfahren.



    Zu Ihren Anmerkungen: Ich sehe den einen oder anderen Ankauf von teuren Waffen auch kritisch, zumal in Rumänien in den letzten Jahren kaum gewichtige Investitionen in die Infrastruktur getätigt wurden, obwohl es das Land bitter nötig hätte. Allerdings müssen Sie auch die geopolitische Lage in Mittelost- und Südosteuropa berücksichtigen. Es mag sein, dass die EU bzw. die Nato und Russland wieder der verhängnisvollen Logik des Kalten Kriegs und der Abschreckungsstrategie verfallen sind, doch sollte man die Angst der Osteuropäer vor Russland auch verstehen. Russland hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es jederzeit sogenannte Hybridkriege anzetteln und ganze Regionen destabilisieren kann. Von unnötiger Panikmache oder Kriegstreiberei der Nato würde ich daher nicht sprechen, denn wenn tatsächlich etwas passieren würde, erfährt man‘s in Westeuropa bequem im Sessel vor dem Fernseher, betroffen sind aber andere. Und die EU hat den Frieden vor 1989 nur solange garantiert, wie die beiden ideologischen und militärischen Blöcke sich in einem gewissen Gleichgewicht gegenüberstanden, für Kompromisse bereit waren und gegenseitige Rüstungskontrollen erlaubten.



    Man kann es auch aus der anderen Richtung betrachten. Aus osteuropäischer Sicht ist beispielsweise die Politik Deutschlands, am Projekt der Northstream-Pipeline im Alleingang und gegen die Bedenken Polens, der Ukraine und der baltischen Staaten festzuhalten, auch kritisierbar. Schlie‎ßlich führt das zu Nachteilen auch für kleinere Staaten in Südosteuropa — wie Rumänien und Bulgarien –, denn das Projekt Southstream ist dadurch praktisch aufs Eis gelegt worden. Generell findet man in Osteuropa die ambivalente Au‎ßenpolitik Deutschlands im Rahmen der Nato und im Verhältnis zu Russland etwas problematisch.



    Wie auch immer, diese Sendung und generell unsere Programme sind nicht dazu da, um zu streiten, sondern um sich die unterschiedlichen Meinungen und Standpunkte anzuhören.



    Was unsere Musikprogramme anbelangt, bestimmt sie unsere Musikredaktion, ich werde aber Ihren Wunsch nach etwas tanzbarer Musik weiterleiten. Ich befürchte aber, dass wir aufgrund von Urheberrechten nicht sehr viele neuere Hits senden können, denn unser Sender ist recht knapp bei Kasse. Vielen Dank nochmals für Ihre Zeilen, liebe Frau Van Ryckeghem, und herzliche Grü‎ße nach Kiel!



    In der letzten Dezemberwoche schickte auch Frank Bresonik (aus Gladbeck) seinen letzten Brief vor dem Jahreswechsel, aus dem ich ebenfalls ein paar Auszüge verlese:



    Kurz vor dem Jahreswechsel schicke ich Ihnen auf diesem Wege noch einmal einen Brief, obwohl dieser sicherlich erst im Januar 2020 bei Ihnen eintreffen wird. Die kleine Reise durch Ihr heutiges Nachmittagsprogramm hat mir wieder einmal sehr gefallen und gutgetan. Die Empfangsqualität auf der Kurzwellenfrequenz 7330 kHz war auch gut, und so machte ich es mir am 4. Advent so richtig gemütlich vor meinem Empfänger.



    Im Rahmen der Senderubrik Radiotour“ stellten Sie die Kreis- und Rosenstadt Târgu Mureş vor. Die diesbezüglichen Informationen fand sich sehr hörenswert. Gibt es irgendwie die Möglichkeit, noch mehr deutschsprachige Hinweise über diesen Ort zu erfahren? Eventuell, denke ich mir mal, durch einen Prospekt? Bitte klären Sie mich darüber auf, ich freue mich über Ihre Antwort.



    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Bresonik. Nun, wir haben in der Radiotour“, aber auch in der Rubrik Reiseland Rumänien“ und gelegentlich auch in anderen Sendereihen mehrmals über den Landeskreis Mureş und über die Kreishauptstadt Târgu Mureş (auf deutsch: Neumarkt am Mieresch) berichtet, eine einfache Eingabe über die Suchfunktion auf unserer Homepage in Deutsch würde gleich mehrere Ergebnisse liefern. Da ich aber vermute, dass Sie keinen Internetzugang haben, werde ich bei nächster Gelegenheit ein paar Artikel ausdrucken und unsere Mitarbeiterin in der Postbearbeitungsstelle bitten, sie Ihnen mit der nächsten QSL-Sendung zuzuschicken. Herzliche Grü‎ße ins Ruhrgebiet!




    Einen weiteren Postbrief erhielten wir von Manfred Schida aus Wien, einem Stammhörer unserer Programme, der sich immer wieder freut, dass wir auf Kurzwelle senden. Hier ein paar Auszüge:



    Liebe Freunde,



    ich möchte mich recht herzlich für die wunderschöne QSL-Karte mit dem Bauernschmuck bedanken.



    Und ganz besonders für die gro‎ße Karte von dem Kulturpalast im moldauischen Jassy. Der Palast ist einfach wundervoll, die Karte gefällt mir sehr. […]



    Es ist schön, dass es Sie gibt. Ich hoffe, dass Sie noch lange senden können. Am besten kann ich die Frühsendung von 7–7.30 Uhr auf 7345 kHz hören und auch die englische Frühsendung eine halbe Stunde vorher.



    Herr Schida legte auch eine farbenfrohe Weihnachtsgru‎ßkarte bei sowie ein Foto von ihm anlässlich seines Geburtstags am 9. November. Vielen herzlichen Dank, lieber Herr Schida, es freut uns, dass Ihnen unsere Programme gefallen, und nachträglich alles Gute zum Geburtstag!



    Weitere Postsendungen vom Dezember, die kurz vor Jahresende bei uns noch eintrafen, erhielten wir von Thomas Krüger, Hans-Peter Themann, Joachim Verhees, Uwe Spangenberg, Johann Ruff, Matthias Martin, Hermann und Renate Heyne-Pietschmann, Klaus Huber, Michael Lindner, Peter Möller, Frieder Ecke und Christoph Paustian (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Paul Gager (beide aus Wien, Österreich). Vielen Dank für diese zweite geballte Ladung an Gru‎ßkarten zu Weihnachten und Neujahr!



    Zeit noch für eine kurzes Feedback per E-Mail. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) findet Gefallen an unserer relativ neuen Gastronomie-Rubrik:




    Die Sendereihe Empfehlungen aus der rumänischen Küche“ ist ein tolles Programm. Auf Ihrer Internetseite ist so schon ein recht umfangreiches Kochbuch der rumänischen Küche entstanden, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Rezepte so einfach wie möglich gehalten sind und doch der rumänische Stil erhalten bleibt. Ich hoffe, diese Rubrik bleibt uns noch lange erhalten, sowohl im Programm als auch auf Ihrer Internetseite, denn wenn diese verschwindet, wäre es wirklich ein Verlust.



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Aus dem Programm werden die Tipps aus der rumänischen Küche so lange nicht verschwinden, wie Irina Adamescu Lust hat, diese zu gestalten. Und auf der Webseite werden sie auch erhalten, so lange unsere etwas eigenbrötlerischen IT-Leute nicht wieder etwas verschlimmbessern. Ich bin im Prinzip gegen das sogenannte Depublizieren, aber manchmal müssen eben alte Rubriken durch neue ersetzt werden, denn eine Webseite kann nicht unbegrenzt gro‎ß sein. Und wir archivieren auch alte Beiträge, sollte also etwas mit der Webseite geschehen, dürften zumindest die Sendemanuskripte noch vorhanden sein.



    Zeit für die Postliste. Die Briefpost habe ich schon erwähnt, E-Mails und Feedback in unserem Online-Formular erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von Jörg-Clemens Hoffmann, Willi Seiser, Marco Hommel, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Gerd Brüschke, Stefan Druschke, Helmut Matt und Alex Choroba (D), Harald Süss und Josef Robl (A) sowie von Siddhartha Battacharjee (IND).



    Audiobeitrag hören:



  • Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt

    Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt

    Târgu Mureş ist die Hauptstadt des Kreises Mureş und liegt am gleichnamigen Fluss. Târgu Mureş ist eine Stadt mit reicher Geschichte. Im Mittelalter war sie ein aufblühendes Kultur- und Handelszentrum.



    Die Gebäude in der Stadt sind nicht besonders alt — die Stadt wurde nämlich im Laufe der Zeit von mehreren Bränden heimgesucht. Dennoch bewahrte sie den mittelalterlichen Charakter, zumindest im Norden der Innenstadt. Hier befindet sich auch ein bedeutender Bezugspunkt innerhalb der Stadt — die mittelalterliche Burg — die wichtigste Sehenswürdigkeit vor Ort. Die Burg wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Die starken Mauern und Basteien blieben bis heute noch gut erhalten und erinnern an die damalige Wirtschaftskraft der siebenbürgischen Stadt. Fünf von den insgesamt sieben Basteien wurden von örtlichen Zünften gebaut. Derzeit werden hier kulturelle Tätigkeiten durchgeführt. Ebenfalls in der Burg werden auch verschiedene Kulturveranstaltungen ausgetragen. Die Burg beherbergt gelegentlich auch Gemälde- und Fotoausstellungen.



    Lidia Fabian arbeitet beim Kreisrat Mureş. Sie erzählte uns mehr zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort:



    Das Rathaus, der Kulturpalast wurden im Jugendstil erbaut. Einen Besuch wert ist auch die erste öffentliche Bibliothek in Rumänien. Sie wurde von Graf Teleki gestiftet. Auch die Museen sind sehr interessant — der Kulturpalast beherbergt ein Geschichts- und ein Kunstmuseum. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. Das touristische Angebot ist sehr vielfältig. Es kann jeden Geschmack zufrieden stellen.“




    Der zentrale Platz in der Stadt ist der Rosenplatz (rum. Piaţa Trandafirilor). Der Name ist auf die zahlreichen Rosen, die den Platz verschönern, zurückzuführen. Ebenfalls hier fand früher der sogenannte Markt am Mieresch“ statt. Von hier begann auch die Entwicklung der Stadt. Der Rosenmarkt vereinigt die wichtigsten Architektursymbole der Stadt. Diese lassen auf die einstige mittelalterliche Marktstadt schlie‎ßen. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der Apollo-Palast und das Nationaltheater. Sie sind lebender Beweis für die Entwicklung der Stadt vom Marktstädtchen zum Kulturzentrum.



    Die Vertreterin der Kreisrates, Lidia Fabian, vermittelte uns darüber hinaus einen Einblick in die verlockende Küche der Region:



    Wie Sie bereits schon wissen, ist unser Landkreis ein multikulturelles Zentrum. Wir vereinen hier rumänische, ungarische und sächsische kulinarische Traditionen. Demnach laden wir Sie auf eine Portion Krautrouladen ein, oder auf einen Vargabeles (einer ungarischen Nudelspezialität mit Käse — Anm. d. Red.). Käsekuchen gehört selbstverständlich auch dazu!“




    In unmittelbarer Nähe zum Landkreis Mureş — und mit Sicherheit einen Besuch wert — befindet sich die Stadt der Geigen, Reghin, sowie der Kurort Sovata. Und auch die mittelalterliche Stadt Schä‎ßburg — so unsere Gesprächspartnerin.

  • Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt am Mieresch

    Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt am Mieresch

    Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marosvásárhely) ist eine Stadt in Siebenbürgen, Rumänien. Sie ist Hauptstadt des Kreises Mureş und liegt am Fluss Mureş (zu dt. Mieresch). Târgu Mureş ist eine Stadt mit reicher Geschichte. Im Mittelalter war sie ein aufblühendes Kultur- und Handelszentrum. Târgu Mureş ist die sechzehnte grö‎ßte Stadt in Rumänien und die sechstgrö‎ßte Stadt in Siebenbürgen. Hier lebt die grö‎ßte ungarische Gemeinschaft in Rumänien. Bei einem Rundgang durch die Stadt wird Ihnen das Gebäude der Theaterakademie auffallen. Sie hat zwei Abteilungen: eine rumänische und eine ungarische. Das Theater hat eine lange Tradition in Neumarkt — Theateraufführungen wurden schon im 17. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Ein weiterer wichtiger Augenblick in der Theatergeschichte der Stadt, der allerdings nicht so weit entfernt liegt, ist die Gründung des Szekler-Theaters 1945 unter der Leitung des Regisseurs Miklós Tompa. Das Theatergebäude wurde 1973 eröffnet. Die Theatertruppe geht oft auf Tournee ins Ausland. Im Neumarkter Gebäude werden ebenfalls zahlreiche Festivals ausgerichtet.



    Es ist eine der schönsten Städte in Rumänien“, sagt Dorin Florea, der Bürgermeister von Neumarkt am Mieresch. In der Tat — die Stadt hat einen besonderen Reiz, den sie zum Teil dem harmonischen Zusammenleben unterschiedlicher Minderheitengruppen zu verdanken hat.



    Es ist eine Gegend mit einer reichen Geschichte. Hier wurden mehrere Tausend Jahre alte Überreste menschlicher Siedlungen gefunden. Wir sind sehr stolz auf unser multikulturelles Erbe. Die Volksgruppen der Rumänen und Ungarn sind von der Anzahl her ausgeglichen in der Region. Die Judengemeinschaft vor Ort war auch sehr gut entwickelt in der Vergangenheit. Das Zusammenwirken dieser Volksgruppen hat das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt entscheidend beeinflusst. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, die dritte Stadt der Welt zu sein, die die Stra‎ßenbeleuchtung mit Methangas einführte. Au‎ßerdem wurde in Neumarkt das erste Bohrloch europaweit gebohrt.“




    Der Rosenplatz ist eine Attraktion der Stadt. Vor Zeiten fand dort der Markt am Mieresch“ statt. Zugleich war es der zentrale Punkt, von dem die Ausweitung der Stadt begann. Der Name stammt von den vielen Rosen, die den Platz verzieren. Am Rosenplatz sind auch die schönsten Architekturwerke zu sehen. Der Kulturpalast ist eines davon. Im Palast befindet sich ein prachtvoller Spiegelsaal. Weiterhin beherbergt das Bauwerk ein interessantes Geschichts- und Kunstmuseum und das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Weitere zwei repräsentative Gebäude sind der Präfekturpalast und das Rathaus. Auf der entgegengesetzten Seite liegen der Palast Apollo und das Nationaltheater, zwei Gebäude, die die kulturelle Dimension der Stadt hervorheben. Die mittelalterliche Burg, errichtet Anfang des 17. Jahrhunderts, blieb bis heute noch gut erhalten. Im Inneren der Burg befindet sich eine reformierte Kirche. Sie wurde im gotischen Stil des 16. Jahrhunderts erbaut. In der mittelalterlichen Burg werden verschiedene Kulturveranstaltungen organisiert wie z.B. Malerei- oder Fotografie-Ausstellungen.



    Auch die Sportliebhaber sind in Neumarkt willkommen. Denn in Neumarkt gibt es ein besonderes Sport- und Unterhaltungszentrum im Freien. Das Zentrum wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet und wird seit damals von vielen Besuchern in Anspruch genommen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ioan Cârcu, der Verwalter des Komplexes.



    Schwimmbecken, Sportplätze, Terrassen und Biergärten, ein Gästehaus, Parkanlagen — unser Komplex bietet sämtliche Dienstleistungen für sportliche und unterhaltsame Aktivitäten an. Die Schwimmbecken sind in mehreren Etappen gebaut worden, nach dem Jahr 2000. Es wurde sogar ein Wasserkanal gebaut, auf dem mit Ruder- und Tretbooten gefahren werden kann. Der Komplex verfügt über ein Wasserwerk, das die Schwimmbecken mit Wasser versorgt. Das Wasser wird aus dem Mieresch ins Werk eingespeist. Wir haben auch ein olympisches Schwimmbecken.“

  • QSL 10 / 2013

    QSL 10 / 2013

    Der öffentlich-rechtliche Regionalsender Radio Târgu Mureş (RTM) in der gleichnamigen siebenbürgischen Stadt (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) ist ein wichtiger Akteur in der transsilvanischen Medienlandschaft. Sein informativer Auftrag gilt in erster Linie den Bewohnern der Landkreise Mureş (Mieresch), Covasna, Harghita und Braşov (Kronstadt) gegenüber. Mit seinen Sendungen in rumänischer, ungarischer und deutscher Sprache belegt RTM den ersten Platz in der Beliebtheitsskala der Hörer diverser Muttersprachen.



    Das Angebot von RTM umfasst Nachrichten, Hintergrundberichte, Kultur, Lifestyle und Gesellschaft sowie Unterhaltung. Die Klangidentität des Senders ist ungeachtet der Sprachenvielfalft seiner Programme einheitlich und daher leicht erkennbar. Zum Auftrag des Senders gehören Information über Menschen und Leben in der Region und Förderung der multikulturellen demokratischen Werte. RTM sendet auf Langwelle und UKW.



    Webseite des Senders: www.radiomures.ro