Tag: Nicu Covaci

  • Nachrichten 04.08.2024

    Nachrichten 04.08.2024

    Beirut: Angesichts der immer größer werdenden Spannungen im Nahen Osten ruft das Außenministerium in Bukarest alle rumänischen Bürger im Libanon zur sofortigen Ausreise auf. Das Ministerium warnt, dass sich die Lage in der Region in unvorhersehbarer Weise verschlechtern könnte, was auch die Verfügbarkeit von kommerziellen Flügen und Reiserouten beeinträchtigen könnte. Das Außenministerium rät den Rumänen im Libanon außerdem dringend, ihre Anwesenheit bei der rumänischen Botschaft in Beirut zu melden.

    Paris: Nach den Wettkämpfen am Samstag, dem achten offiziellen Wettkampftag, liegt China weiterhin an der Spitze des Medaillenspiegels der Olympischen Spiele von Paris, während Rumänien weiterhin auf Platz 12 von 206 Ländern und Gebieten liegt. Rumänien hat sieben Medaillen gewonnen, drei mal Gold, drei Mal Silber und eine Bronzemedaille. Gold gewannen der Schwimmer David Popovici über 200 m Freistil, die Ruderer Andrei Cornea und Marian Enache im Männer-Doppelzweier und der Frauen-Achter (Maria Magdalena Rusu, Roxana Anghel, Ancuța Bodnar, Maria Lehaci, Adriana Adam, Amalia Bereș, Ioana Vrînceanu, Simona Radiș, Victoria Ștefania Petreanu), Silber gewannen Ancuța Bodnar und Simona Radiș im Frauen-Doppelzweier, Ioana Vrînceanu und Roxana Anghel im Frauen-Doppelzweier, Gianina van Groningen und Ionela Cozmiuc im Frauen-Doppelzweier – Leichtgewichtsklasse, und Bronze gewann David Popovici über 100 m Freistil. Die rumänischen Medaillengewinner in Paris erhalten 140.000 € für Gold, 100.000 € für Silber und 60.000 € für Bronze.

    Bukarest: Die Wartezeiten für Autos bei der Ausreise aus Rumänien haben sich an mehreren Grenzübergangsstellen verlängert. Die längste Wartezeit beträgt 80 Minuten am Grenzübergang Stânca zur Republik Moldau. Auch am Grenzübergang Negru Voda zu Bulgarien, wo es nur eine Ausfahrt gibt, stehen die Autofahrer 70 Minuten an, während die Wartezeit am Grenzübergang Giurgiu-Ruse 40 Minuten beträgt. Auf der bulgarischen Seite wird die Brücke repariert, und der Verkehr fließt einspurig. Die längste Wartezeit bei der Einreise in das Land ist ebenfalls an der Zollstelle Negru Voda mit 70 Minuten zu verzeichnen. Die Grenzübergänge zu Ungarn – Petea und Urziceni – sind mit 60 Minuten ebenfalls überfüllt.

    Sibiu: Die Bürgermeisterin von Sibiu (Mitte), Astrid Fodor, Mitglied des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (FDGR), hat alle Siebenbürger Sachsen aufgerufen, den Rumänen in Deutschland zu helfen, sich dort besser zu integrieren. “Sie haben vielleicht ähnliche Integrationsschwierigkeiten wie Sie selbst. Ich bitte Sie, ein offenes Ohr für ihre Bedürfnisse zu haben und ihnen zu helfen”, sagte Bürgermeisterin Fodor. Sie lud die Deutschstämmigen, die das Land verlassen haben, ein, in ihre Heimat zurückzukehren, denn “im heutigen Rumänien sprechen wir von Chancen”. Mehr als 10.000 Sachsen aus dem Ausland sind in diesen Tagen nach Sibiu zurückgekehrt, um an dem internationalen Treffen der Siebenbürger Sachsen teilzunehmen, dessen Hauptgast der ehemalige Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und Bürgermeister der Stadt, Klaus Iohannis, ist. Das Internationale Sachsentreffen geht am Sonntagabend mit einem Konzert auf dem Hauptplatz von Sibiu zu Ende.

    Timisoara: Im Kulturhaus von Timisoara findet eine dem verstorbenen Künstler Nicu Covaci gewidmete Fotoausstellung statt und ein Kondolenzbuch wurde für alle ausgelegt, die ihn geliebt und bewundert haben, hat der Bürgermeister Dominic Fritz angekündigt. Der Gründer der legendären Rockband Phoenix ist am Freitag im Alter von 77 Jahren gestorben. Nicu Covaci war einer der bekanntesten und einflussreichsten Musiker in der Geschichte des rumänischen Rock. Nach der Gründung von Phoenix und dem schnellen Erfolg in Rumänien beschloss er 1976, in den Westen zu fliehen. Er ließ sich zunächst in den Niederlanden, dann in Deutschland nieder. Nach dem Fall des Kommunismus kehrte er 1990 nach Rumänien zurück und nahm seine Tätigkeit mit Phoenix wieder auf.

  • „Phoenix: Har/Jar“ – fesselnde Doku über legendäre rumänische Rockband

    „Phoenix: Har/Jar“ – fesselnde Doku über legendäre rumänische Rockband





    Der Film Phoenix: Har/Jar“ (zu deutsch in etwa: Phoenix: Gabe und Glut“) kam am 20. Januar in die Kinos. Die Doku von Cornel Mihalache, ein Projekt, das 2022 vom rumänischen Fernsehen TVR über den hauseigenen Verlag produziert wurde, bringt bewegende Bekenntnisse von Zeitzeugen über die Mitglieder der 1962 in der westrumänischen multiethnischen und kosmopolitischen Stadt Timișoara (Temeswar) gegründeten Band zusammen. Die erfolgreichsten Alben von Phoenix wurden in den Jahren 1971 bis 1977 von Nicu Covaci, Mircea Baniciu, Josef (alias Ioji/Józsi) Kappl, Costin Petrescu und Valeriu Sepi komponiert: Cei ce ne ne-au dat nume“ (Die uns den Namen gaben) (1972), Meșterul Manole“ (Meister Manole“) (1973), Mugur de fluier“ (Flötenknospe“) (1974) und Cantafabule“ (Singfabeln“) (1975).



    Viele der auf diesen Alben enthaltenen Songs basieren auf Texten, die von zwei begnadeten Künstlern, dem Dichter Șerban Foarță und dem späteren Filmregisseur Andrei Ujică, geschrieben wurden. Die Doku Phoenix. Har/Jar“ bringt Mitglieder der Band aus der Zeit vor ihrer Ausreise aus dem kommunistischen Rumänien im Jahr 1977 zusammen und beleuchtet wichtige Momente in der turbulenten Chronologie der Band, von ihren ersten Auftritten 1962 unter dem Namen Sfinții“ (Die Heiligen“) bis zum heutigen Tag in einer veränderten Besetzung. Der Dokumentarfilm rekonstruiert Ereignisse, die sich während der Erfolgsgeschichte der Band zugetragen haben, erzählt, wie die Musiker ins Visier der Geheimpolizei Securitate gerieten, beleuchtet die Momente ihrer Abreise aus Rumänien und berichtet über die Aktivitäten der Band vor und nach der Revolution von 1989. Claudia Nedelcu Duca, Produzentin und Co-Autorin des Drehbuchs zum Dokumentarfilm Phoenix. Har/Jar“, gibt einige Details zur Entstehung des Films preis:



    Es ist eine Geschichte, die all die Legenden durchleuchtet, die die Band seit 60 Jahren begleiten, ein Film, in dem alle Bandmitglieder anwesend sind. Cornel Mihalache und ich haben uns mit Hilfe des TVR-Verlagshauses daran gemacht, diese sehr spannende Geschichte zu erzählen. Der Klatsch und die Missverständnisse, die die Seiten der Boulevardpresse füllten, sind zweitrangig und schmälern nicht im Geringsten den enormen Beitrag, den diese Menschen zur Entwicklung der Rockmusik in Rumänien geleistet haben. Wir haben im Film sowohl die Zeit vor 1977 eingefangen, als die Bandmitglieder beschlossen, Rumänien zu verlassen, als auch alle nachfolgenden Versuche, sich wieder zusammenzufinden, Versuche, die immer noch ein interessiertes Publikum zu den Konzerten locken, ein treues Publikum, das die Phoenix-Songs in- und auswendig kennt und immer mitsingt. Der Film zielt lediglich darauf ab, Menschen hervorzuheben, die sowohl Opfer als auch Helden dieser Zeit gewesen sind. Wir hatten uns vorgenommen, eine Geschichte zusammenzutragen, die von allen Bandmitgliedern erzählt wird, und wir haben es geschafft, jedem eine Stimme zu geben, der noch unter uns weilt und in der einen oder der anderen Weise in Phoenix mitgewirkt hat. Wie ich schon sagte, haben wir versucht, nichts auszulassen, um einzufangen, was mit der Band auch nach den 1990ern passiert ist. Für mich ist der Film sehr emotional, er ist wie ein Puzzle, das wir zusammen mit Roxana Elekes, die für den Schnitt zeichnet, aus den Perspektiven der Künstler erstellt haben, die man in der Dokumentation sieht. Im Grunde haben wir eine Geschichte, die die Mitglieder von Phoenix selbst erschaffen, eine emotionale Geschichte, die dramaturgisch sehr gut artikuliert ist. Meiner Meinung nach ist das ein Film, den man nicht verpassen sollte.“




    Mircea Baniciu, ehemaliger Leadsänger von Phoenix und Gründungsmitglied der späteren Folk-Band Pasărea Colibri“, wurde 1971 in Phoenix aufgenommen, als er noch Erstsemester an der Fakultät für Architektur war. Das war der Moment, in dem sich sein Leben dramatisch veränderte. Wir sprachen mit Mircea Baniciu über die Blütezeit der Band, 1971–1977.



    Ich möchte erwähnen, dass wir die guten Momente, die besten Momente in unserer Karriere auch anderen Künstlern und Freunden verdanken, mit denen wir zusammengearbeitet haben. Ich möchte nicht, dass es so aussieht, als ginge es bei Phoenix nur um uns, die Bandmitglieder, wir hatten ja ein ganzes Team hinter uns. Ich möchte vor allem diese gro‎ßen Lyriker erwähnen: Șerban Foarță, Andrei Ujică, Victor Cârcu, Victor Șuvăgău. Wir hatten auch andere Künstler um uns herum und wir haben immer mit all diesen Freunden zusammengearbeitet, sie haben uns sehr geholfen, sie standen uns sehr nahe. Phoenix war eine Art eingeschworene Gemeinschaft, wir sahen uns sehr oft und verbrachten viel Zeit miteinander, das waren Dinge, die uns einst verbanden. Ich spreche nicht nur von unseren wichtigen Auftritten, sondern auch von unseren Urlauben, die wir gemeinsam verbrachten, und ich denke, sehr wichtig war, dass wir in Timișoara lebten, einer kosmopolitischen Stadt sogar während des Kommunismus. Und die Atmosphäre dort hat uns einander näher gebracht. Au‎ßerdem ist bekannt, dass es in der kommunistischen Zeit nicht viele Freiheiten gab. Schon bei unseren ersten Auftritten verspürten wir eine gro‎ße Freude. Es gab Momente der Ekstase auf der Bühne, und diese Energie erreichte das Publikum, das uns dafür liebte und schätzte.“



    Zeitgleich mit der Premiere des Films Phoenix. Har/Jar“ wurde ein gleichnamiges Buch herausgebracht. Es enthält Interviews aus den Jahren 1962–1989 und grafische Einlagen aus den Akten der Securitate über die Band, die aus dem Bestand der Behörde für die Aufarbeitung des Securitate-Archivs stammen. Die im Buch zusammengetragenen Texte enthalten vollständige Transkripte von Interviews, die in den TVR-Studios und an anderen Orten im In- und Ausland geführt wurden.