Tag: Nordkorea

  • Nachrichten 09.04.2017

    Nachrichten 09.04.2017

    Eine 83jährige rumänische Frau ist beim Lkw-Attentat vom Freitag in Stockholm verletzt worden. Sie wurde dabei von Betonteilen getroffen und erlitt zwei Knochenbrüche am Bein. Ein Vertreter der rumänischen orthodoxen Kirche in Nordeuropa besuchte die Frau im Krankenhaus und sprach ihr Mut zu. Am Freitag hatte ein 39jähriger Usbeke mutmaßlich einen gestohlenen Lkw in eine Menschenmenge auf einer Einkaufsstraße in Stockholm gesteuert und dabei 4 Menschen getötet. Weitere 15 Personen wurden verletzt.



    Die rumänische Straßenverwaltungsgesellschaft will die Europäische Kommission in Verbindung mit dem neuen Mautsystem in Bulgarien anrufen. Im Nachbarland können Vignetten nicht mehr in Tankstellen gekauft werden, was am Grenzübergangspunkt Giurgiu-Ruse in der Fahrtrichtung nach Bulgarien zu kilometerlangen Lkw-Warteschlangen führt. Die bulgarische Seite habe bislang alle Vorschläge zur flüssigeren Gestaltung des Grenzverkehrs abgelehnt, hieß es aus Bukarest. Giurgiu-Ruse ist der wichtigste Übergang an der rumänisch-bugarischen Grenze und wird am Tag von mehr als 1000 Lkw genutzt.



    Bei einer Bombenexplosion in einer koptischen Kirche in Ägypten sind am Sonntag mindestens 21 Menschen getötet und weitere 59 verletzt worden. Möglicherweise habe es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen etwa zehn Prozent der 90 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Die Minderheit sieht sich immer wieder gewaltsamen Angriffen ausgesetzt. Papst Franziskus wird Ägypten am 28. und 29. April besuchen. Dabei will er auch seine Solidarität mit den Kopten zum Ausdruck bringen.



    US-Außenminister Rex Tillerson und sein russischer Kollege Sergej Lawrow haben erstmals seit dem US-Raketenangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt miteinander telefoniert. Lawrow wiederholte dabei die Auffassung Russlands, wonach Vorwürfe gegen die syrische Regierung, für den mutmaßlichen Giftgas-Angriff von letzter Woche verantwortlich zu sein, nicht der Realität entsprächen. Der Angriff auf einen Staat, dessen Regierung gegen den Terrorismus kämpft, schaffe neue Risiken für die regionale und globale Sicherheit, teilte das russische Außenministerium mit.



    Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch das Atomprogramm Nordkoreas hat die US-Armee eine Flugzeugträgergruppe in Richtung der Koreanischen Halbinsel entsendet. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um die Präsenz und Bereitschaft in der westlichen Pazifikregion zu stärken, sagte ein Armeesprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Nordkorea unterhält trotz umfassender Sanktionen seit Jahren ein Atomwaffenprogramm. Seit 2006 hat das Land insgesamt fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Experten gehen anhand von Satellitenaufnahmen davon aus, dass derzeit ein sechster Test vorbereitet werden könnte. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.



    Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat die Umsetzung der vereinbarten weiteren Wirtschaftsreformen an Schuldenerleichterungen geknüpft. Mittelfristige Schuldenerleichterungen, die es Griechenland ermöglichten, am Anleihekaufprogramm der EZB teilzunehmen, und ein machbarer Kurs in der Haushaltspolitik sei die Voraussetzung für die Umsetzung der mit den Gläubigern vereinbarten Maßnahmen, sagte Tsipras am Sonntag vor dem Zentralkomitee seiner linken Syriza-Partei in Athen. Griechenland hatte am Freitag mit den Gläubigern im monatelangen Streit über Reformen die größten Hürden ausgeräumt und damit den Weg für die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen geebnet. So sind unter anderem Veränderungen im Rentensystem vorgesehen. Der Primärüberschuss – also der Staatshaushalt ohne Zinszahlungen – soll sich 2018 und auch mittelfristig auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung belaufen.

  • Nachrichten 07.03.2017

    Nachrichten 07.03.2017

    Die rumänische Regierung beabsichtigt, das Gesetz über das einheitliche Entgeltungsschema bis zum Ende des 2. Jahresquartals 2017 zu finalisieren. Dies erklärte der rumänische Ministerpräsident, Sorin Grindeanu, in einem Interview für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im öffentlichen Sektor könnten die Gehälter unter 4.000 Lei (umg. etwa 888 Euro) in den nächsten 3 oder 4 Jahren verdoppelt werden, aber alles hängt von den Leistungen der rumänischen Wirtschaft, präzisierte Grindeanu. Ferner sagte der rumänische Ministerpräsident, dass sein Regierungskabinett die jüngsten Änderungsvorschläge des sozialdemokratischen Senators Şerban Nicolae betreffend das Gesetz über die Begnadigung gewisser Kategorien von Gefangenen, in dem Sinne, dass auch wegen Korruption inhaftierte Personen begnadigt werden sollten, nicht unterstützt. Seinerseits erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, am Dienstag, er sei gegen eine Begnadigung von Korruptionsverbrechen.



    Das BIP Rumäniens ist 2016 um 4,8% gegenüber dem Vorjahr gewachsen, geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Nationalen Statistikamtes hervor. Laut Schätzungen des Statistikamtes lag das BIP 2016 über 759 Milliarden Lei (umgerechnet rund 169 Milliarden Euro), im Vergleich zu 160 Milliarden Euro im Jahr 2015. Mit zwei Ausnahmen hätten alle Wirtschaftszweige demnach zum Anstieg des BIP beigetragen. Die Landwirtschaft und der Baubereich stagnierten im vergangenen Jahr und das Wachstum beruhe hauptsächlich auf dem Verbrauch, so das Nationale Statistikamt im Anschluß. Die Europäische Kommission hat darüber hinaus für 2017 das Wirtschaftswachstum Rumäniens nach oben revidiert. Brüssel schätzt dass dieses Jahr die Wirtschaft des Landes auf 4,4% wachsen wird, ab 2018 soll sich dennoch der Aufschwung verlangsamen und 3,7% erreichen. Der IWF prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum des BIP Rumäniens auf 3,8%; somit soll Rumänien europaweit das höchste Wirtschaftswachstum verzeichnen. Der Haushaltplan Rumäniens für dieses Jahr stützt sich auf einem Wirtschaftsaaufstieg von 5,2% des BIP.



    Am Dienstag hat eine neue Runde der Gespräche zwischen Vertretern der Polizeigewerkschaften, der Innenministerin Carmen Dan und dem Finanzminister Viorel Ştefan über das Gesetz zur einheitlichen Entlohnung begonnen. Am Vortag gab es Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsführern der Polizei und der Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu. Die ersteren erklärten, sie seien über den Ausgang der Gespräche nicht zufrieden und drohten mit einer Protestaktion, die Mitte März stattfinden soll. Die Polizeibeamten zeigen somit ihre Unzufriedenheit, dass die Zuschüsse nicht auf dem Mindestlohn von 1.450 Lei (umg. 320 Euro) sondern auf einem Betrag angerechnet werden, der im Monat Dezember eingefroren wurde. Wie Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu mitteilte, soll das Gesetz der einheitlichen Entlohnung in Juli fertiggestellt werden, wie es im Regierungsprogramm des Kabinetts der Sozial-Demokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten vorgesehen ist. Am Dienstag fanden auch Verhandlungen mit Gewerkschaftsvertretern vom Gesundheitswesen statt. Am Donnerstag und Freitag werden Verhandlungen mit Gewerkschaftsvertretern vom Bildungswesen, bzw. vom Kulturwesen stattfinden.



    Die rumänische Europaministerin Ana Birchall hat am Dienstag am Treffen des Rates für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel teilgenommen. Bei dem Treffen wurde ein offizielles Dokument des Rates mit den Schlussfolgerungen zum Fortschrittsbericht des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus angenommen. In dem Bericht werden Rumänien beachtliche Fortschritte auf dem Weg zum Erreichen der Ziele des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus im Justizbereich eingeräumt. Bei dem Treffen des Rates für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel wurde die Agenda für das Treffen des Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs am 8. und 9. März fertiggestellt.



    Die Generalstaatsanwaltschaft hat am Dienstag die Jahresbilanz für 2016 präsentiert. 2016 habe der Justizbereich selbst unter Bedingungen einer rechtlichen Instabilität, beträchtliche Ergebnisse erzielt, erklärte aus diesem Anlass der Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr. So wie in der Verfassung vorgesehen, habe das Justizministerium seine wichtige Mission in der institutionellen Architektur des Rechtsstaates erfüllt. Die Mission der Institution beruhe auf der Nationalen Landesverteidigungsstrategie für den Zeitraum 2015 — 2019, Ein starkes Rumänien in Europa und in der Welt, der Nationalen Antikorruptionsstrategie und der nationalen Strategie der Reformierung des Justizwesens 2015 – 2020, fügte Augustin Lazar hinzu. Zu den Prioritäten, die das Ministerium für dieses Jahr setzt, nannte der Generalstaatsanwalt den Kampf gegen Korruption, Steuerhinterziehung und die Umweltkriminalität. Der Staatschef Klaus Iohannis hob dabei die beachtlichen Fortschritte hervor, die Rumänien im Justizbereich machte. Ferner sagte Klaus Iohannis, er erwarte, dass die Ermittlungsverfahren über die Rumänische Revolution und über die Bergarbeiter-Einsätze in Bukarest zu Ende gebracht werden.



    Das rumänische Außenministerium hat die jüngsten Raketenabschüsse Nordkoreas ins Japanische Meer nachdrücklich verurteilt. Diese Aktion Nordkoreas stelle eine Verletzung der UN-Resolutionen dar, die Nordkorea ausdrücklich die Nutzung ballistischer Raketentechnologie verbieten. Die nordkoreanischen Verantwortlichen hätten somit den Appel der internationalen Gemeinschaft ignoriert, die sie aufgerufen hatte, die Provokationen gegen den Frieden und die Stabilität der Koreanischen Halbinsel einzustellen, steht noch im Communique des rumänischen Außenministeriums. Rumänien richtet einen Appell an Nordkorea, die internationalen Normen einzuhalten und zum Verhandlungstisch zurückzukehren. Nordkorea hat vier Raketen ins Japanische Meer abgefeuert und damit erneut seine Nachbarländer und die USA provoziert. Nach Angaben aus Tokio gingen drei Geschosse am Montag in der japanischen 200-Meilen-Zone nieder. Japans Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer neuen Stufe der Bedrohung.



    Mehrere Tennisspielerinnen Rumänien starten beim Turnier Premier Mandatory im US-amerikanischen Indian Wells. Das Turnier ist mit Preisen im Wert von 6,9 Millionen Dollar dotiert. Patricia Tig, Nummer 99 in der Weltrangliste hat sich 6/0, 6/2 gegen die Japanerin Shuko Aoyama durchgesetzt und ist somit in die Endrunde der Qualifikation eingestiegen. Um den Sprung ins Haupttableau zu schaffen, soll die rumänische Spielerin gegen die Amerikanerin Julia Boserup, Nummer 97 in der Weltrangliste gewinnen. Die Rumänin Ana Bogdan, Nummer 124 WTA, schied im Spiel gegen die Japanerin Nao Hibino, Nummer 81 WTA, 6-4, 2-6, 6-7 aus. Zwei Rumäninnen treffen in der ersten Runde des Turniers aufeinander: Sorana Cirstea, die den 66. Platz in der Weltrangliste belegt und Monica Niculescu (Nummer 45 WTA), während die Weltranglistenvierte Simona Halep und Irina Begu (Platz 32 WTA) direkt in der zweiten Runde des Turniers starten.

  • Nachrichten 03.08.2106

    Nachrichten 03.08.2106

    Die Bukarester Regierung hat für den 13. August,
    dem Tag der Beisetzung der am Montag verstorbenen Königin Anna von Rumänien,
    der Ehegattin von König Michael I., Staatstrauer angeordnet. Laut dem
    angekündigten Programm wird der Sarg nach der Ankunft in Rumänien zum Schloß
    Pelesch in Sinaia und dann nach Bukarest, in den Thronsaal des königlichen
    Palastes überstellt. Das rumänische Königshaus hat mitgeteilt, dass Königin
    Anna von Rumänien am 13. August im Kloster Curtea de Arges, wo die rumänischen
    Könige bestattet werden, zur Ruhe gelegt wird. Drei Kondolenzbücher wurden für
    das Publikum bereitgestellt – eines im
    Schloss Pelesch und zwei in Bukarest.




    Die
    rumänischen Straßenspediteure haben am Mittwoch mit den stellvertretenden
    Ministerpräsidenten Costin Borc und Vasile Dîncu sowie mit Vertretern der
    Finanzaufsichtsbehörde über die Entwicklung der Preise für Fahrzeugversicherungen
    diskutiert. Sie bemängeln eine dreifache Teuerung der Haftpflichtversicherungen
    und verlangen, dass die Regierung die Preise auf dem Niveau des Monats Juni für
    ein Jahr einfriert. Das sind konkret knapp 2.000 € für einen LKW und ca. 700 €
    für einen Reisebus. Sollte der Forderung nicht nachgekommen werden, drohen die
    Spediteure mit landesweiten Protesten ab September.




    155
    Angestellte in zwei Kohlebergwerken in Westrumänien haben am Mittwoch Bescheide
    über ihre künftige Kündigung erhalten. Die Gruben sollen innerhalb von zwei
    Jahren geschlossen werden, bereits im Herbst werden die ersten 90
    Arbeitsstellen gestrichen. Die entlassenen Bergarbeiter sollen in den nächsten
    zwei Jahren nebst Arbeitslosengeld auch Abfindungen und ein zusätzliches
    monatliches Einkommen erhalten.




    In Rumänien hat der Einzelhandel im Juni um 16% gegenüber dem selben
    Vorjahresmonat zugenommen: der stärkste Zuwachs in der gesamten EU. Das zeigen
    die am Mittwoch gemeldeten Zahlen von Eurostat. Der Zuwachs in der gesamten
    Union lag nach den selben Daten bei durchschnittlich 2,4%.


    Auch die rumänischen Banken
    gehören zu den gewinnstärksten in Europa. Die Rendite der Bankbranche lag im
    ersten Quartal nach Angaben der Europäischen Bankenaufsicht bei 13,5%, mehr als
    das Doppelte im Vergleich zu den sechs Prozent auf europäischer Ebene. Die
    Gesamtgewinne erreichten in den ersten drei Monaten über 220 Millionen Euro.




    Die rumänische Regierung wird am 24. August die erste Teilzahlung
    einer rückzahlbaren Hilfe an die Moldau überweisen. Nach einem Sprecher der
    regierung in Bukarest gehe es dabei um einen Betrag von von 60 Millionen Euro.
    Die beiden Länder haben auch eine Reihe von Verpflichtungen auf moldauischer
    Seite vereinbart – dazu gehöre die Erstellung eines Fahrplans für ein Abkommen
    mit dem IWF, ein Gesetzespaket für die Verbesserung des Geschäftsumfelds, sowie
    die Erkennung und Beseitigung von Schwachpunkten im Bankensystem.




    Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjörn Jagland hat am
    Mittwoch bei seinem Besuch in der Türkei erklärt, dass die dortigen Behörden gegen
    die Verantwortlichen des gescheiterten Putschversuches vom 15. Juli vorgehen
    müssten. Zugleich ermahnte er zu Einhaltung von Menschenrechten. Bei der Strafverfolgung müssten die Prinzipien der Europäischen
    Menschenrechtskonvention und der Rechtsstaatlichkeit eingehalten werden,
    forderte Jagland. Dazu gehöre das Unschuldprinzip.




    Eine von Nordkorea abgeschossene Rakete hat erstmals japanische
    Gewässer erreicht. Sie sei in einem Gebiet ins Meer gestürzt, das Japan für
    sich beansprucht. Laut Ministerpräsident Shinzo Abe sei der Raketentest als
    ernsthafte Bedrohung Japans anzusehen. Die südkoreanische Regierung
    sprach von einer direkten und breiten Bedrohung für die Nachbarländer. Die Mittelstreckenrakete wurde am Mittwochmorgen im Westen
    Nordkoreas abgeschossen und stürzte nach Angaben des südkoreanischen Militärs
    im Japanischen Meer ab. Die Raketentests Nordkoreas sind eine Verletzung von Resolutionen
    des UN-Sicherheitsrats, mit denen das Land von der Entwicklung ballistischer
    Raketen abgehalten werden soll.

  • Nordkorea düpiert die Welt

    Nordkorea düpiert die Welt

    Die Wasserstoffbombe ist die mächtigste Waffe der Geschichte — verständlich also, dass die Welt besorgt auf den nordkoreanischen Atomtest reagiert hat. Gleich nach der Ankündigung meldeten Militär- und Atomexperten Bedenken an. Die Explosion habe eher zu einer klassischen Atomwaffe gepasst, von einer Wasserstoffbombe könne nicht die Rede sein, sagten beispielsweise südkoreanische Experten der Washington Post. Ob Wasserstoffbombe oder nicht, der Test sei auf jeden Fall hochgradig alarmierend, meinte hingegen der Nuklearforscher Siegfried Hecker in einem Interview für die Fachzeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists: Das Problem sei, dass die Nordkoreaner durch einen neuen Test Fortschritte machen. Mit jedem Test lernen sie dazu, sagt Hecker, der mit dem nordkoreanischen Nuklearprogramm gut vertraut ist. Wodurch sich die zwei Bomben unterscheiden, erläuterte in einem Interview mit Radio Rumänien Vasile Şomoghin, gewesener Leiter des Instituts für ABC-Verteidigung:



    Die Wasserstoffbombe gehört zu den Kernwaffen, wobei es davon zwei Arten gibt. Die eine basiert auf Kernspaltung. Uran- oder Plutoniumkerne werden gespalten, dabei wird Energie freigesetzt. Dann gibt es noch so genannte thermonukleare oder Wasserstoffbomben. Hier geht es wiederum um die Kernschmelze. Wasserstoffisotope — Deuterium und Tritium – verschmelzen und so entsteht Helium. Die dabei freigesetzte Energie ist tausend Mal grö‎ßer als bei einer klassischen Bombe”, erklärt Vasile Şomoghin.



    Das amerikanische Zentrum für Geologieüberwachung und das nationale Erdbebenzentrum in China haben zum Zeitpunkt des Tests ein Erdbeben der Stärke 5,1 Richterskala registriert. Auf einen ersten Blick haben sie einen Nukleartest durchgeführt, aber die zweite Etappe, also eine Wasserstoffexplosion nicht geschafft”, glaubt der australische Atomverteidigungsexperte Crispin Rovere. Ein Skeptiker ist auch Bruce Bennett von der Rand Corporation: Bei einer echten Wasserstoffbombe wäre die Stärke des Bebens höher gewesen, mindestens 7 Grad”. Laut Bennett entspricht die Explosion einer Bombenkraft von 10-15 Kilotonnen, in der Grö‎ßenordnung der Bombe, die 1945 auf Hiroshima abgeworfen wurde.



    Auf jeden Fall: Es ist der vierte nordkoreanische Atomtest. 2006 und 2009 detonierten Plutoniumbomben, 2013 schien es, dass auch Uran im Spiel war — dies wurde aber nicht bestätigt. Ging es beim diesmaligen Test um reine Propaganda? Verteidigungsexperte Vasile Şomoghin:



    Propaganda ist klar ein bevorzugtes Mittel des nordkoreanischen Regimes. Möglicherweise war es ein gewöhnlicher Atomtest oder ein gescheiterter thermonuklearer Versuch. Dass Nordkorea seit geraumer Zeit auch über klassische Atomwaffen verfügt ist aber schon sehr, sehr gefährlich. Ob nun diese Kernwaffen zielsicher sind, hängt von der Entwicklung der Raketensysteme ab. Nach meinem Kenntnisstand können sie leicht Südkorea und Japan erreichen. Die Gefahr ist also hoch”, so der rumänische Experte.



    Presseagenturen berichten, dass Nordkorea trotz grassierender Armut und internationaler Sanktionen ein Atomprogramm entwickelt hat — aus eigener Kraft. Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung gibt der kommunistische Nachbarstaat jährlich zwischen 1,1 und 3,2 Milliarden Dollar für sein Kernwaffenprogramm aus. Die absolute Geheimhaltung macht genauere Schätzungen unmöglich. Nervös auf den neuen Test reagierte selbst China, Nordkoreas traditioneller Verbündeter. Das Land müsse seinen Verpflichtungen nachkommen, hie‎ß es nachdrücklich aus Peking.

  • Bruderländer: Kommunistisches Rumänien und Nordkorea im Schulterschluss

    Bruderländer: Kommunistisches Rumänien und Nordkorea im Schulterschluss

    Die rumänisch-nordkoreanischen Beziehungen waren Anfang der siebziger Jahre sehr intensiv. Nicolae Ceauşescu und Kim Il-Sung haben sich mehrmals gegenseitig besucht, eine gro‎ße gegenseitige Sympathie entwickelt und daher versucht, auch ihre Länder näher aneinander zu bringen und durch gegenseitige Interessen zu verbinden. Die rumänisch-nordkoreanischen Beziehungen beruhten auf der Ideologie des Marxismus-Leninismus in eigener Auslegung sowie auf dem Wunsch, sich dem sowjetischen bzw. chinesischen Einflussbereich zu entziehen. Infolgedessen fanden Rumänien und Nordkorea den Weg zum Dialog und zur Kooperation.



    Im Jahr 1970 wurde der Oberst Emil Burghelea zum Militärattaché Rumäniens in Pjöngjang ernannt. Burgehlea erzählte in Jahr 2000 dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des rumänischen Rundfunks über die Umstände, die zu seiner Ernennung führten, selbst wenn er die koreanische Sprache nicht kannte und für den Posten nicht vorbereitet war.



    Meine Ernennung wurde dadurch begründet, dass ich Offizier war und dass Offiziere sich schnell den bestehenden Umständen anpassen würden. Bei dem Beschluss der Behörden galten zudem die guten Russischkenntnisse, die ich hatte, sie sagten, die Koreaner würden auch Russisch sprechen, also sprach alles dafür, dass ich die richtige Person für den besagten Posten war. Alle koreanischen Militärattachés in Rumänien sprachen Rumänisch. Wenn Sie mir erlauben, einen Witz darüber zu machen: Bei einem unserer offiziellen Besuche in Nordkorea wurde die Delegation von Emil Bodnăraş von der ganzen koreanischen Partei- und Staatsführung empfangen. Dem Delegationschef Bodnăraş, Offizier von Beruf, haben die Koreaner einen Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Bodnăraş wollte herausfinden, wieviele von den Koreanern Rumänisch konnten. Das Geleit war sehr zahlreich, es umfasste allerhand Personal, vom Schneider bis zum Schuster. An einem Ruhetag während des Besuches machte Bodnăraş einen dreckigen Witz. Zu seiner gro‎ßen Überraschung brauchte der Dolmetscher den Witz nicht mehr zu übersetzen, weil 10 von ihnen gleich ins Lachen ausbrachen. Sie radebrechten auf Rumänisch, sie sagten beispielsweise ‚unser elterlicher Vater‘. Ich sagte dann: Ein Vater ist ein Elternteil, also wieso ‚elterlicher Vater‘? Mir wurde dann klar, dass sie diesen Ausdruck benutzten, um die Verwechslung mit dem Führer Nordkoreas zu vermeiden, der auch als Vater bezeichnet wurde.“




    Mit der Zeit wurden die bilateralen Beziehungen sehr eng, man konnte sogar von privilegierten Beziehungen sprechen, erinnerte sich Oberst Emil Burghelea weiter:



    Die Beziehungen zwischen unseren Staaten waren ausgezeichnet, weil das Verhältnis zwischen unseren Landespräsidenten und Parteivorsitzenden ausgezeichnet war. Ich war selber auch ein privilegierter Militärattaché in Nordkorea. Ich hatte Zugang dort, wo er anderen Militärattachés, sei es jener Russlands oder Chinas gewesen, verweigert wurde. Die Nordkoreaner zeigten eine gewisse Zurückhaltung den Gro‎ßmächten der Weltpolitik gegenüber, selbst wenn rund 2 Millionen Chinesen im Koreakrieg ihr Leben verloren hatten. Rumänische Delegationen besuchten Nordkorea mit dem Zweck, die bilaterale Zusammenarbeit zu verstärken.“




    Rumänien exportierte nach Nordkorea Lastkraftwagen, Fahrzeuge und zahlreiche Produkte für die Industrie. Emil Burghelea mit weiteren Einzelheiten:



    Die Nordkoreaner waren immer sehr offen und hilfsbereit den Rumänen gegenüber. Auch im Privatbereich zeigten sie sich jederzeit hilfsbereit. Meine Familie wurde einmal mit einer schweren Situation konfrontiert: Eines meiner Kinder, das in Rumänien geblieben war, brauchte dringend unsere Hilfe. Es ist schlie‎ßlich dazu gekommen, dass ein nordkoreanischer Minister im letzten Moment auf seinen Flug verzichtete, damit meine Ehefrau umgehend nach Rumänien fliegen konnte. Ich stellte üblicherweise keine Forderungen an die nordkoreanischen Behörden, damals handelte es sich aber um eine äu‎ßerst heikle Situation. Das Ziel der Nordkoreaner war es, eine sehr gute Rüstungsindustrie aufzubauen. Sie arbeiteten unter schlechten Bedingungen, sie setzten aber alle Kräfte dafür ein, um dieses Ziel zu erreichen. Es gab auch ein zweites Problem: die Mobilmachung der Nordkoreaner, die sich von vier Gro‎ßmächten eingekesselt wähnten — Russland, China, Japan und die USA. Wir exportierten automatische Drehbänke nach Nordkorea, die im westrumänischen Arad und in Kronstadt hergestellt wurden. Die Nordkoreaner entfernten die Etiketten, auf denen ‚Hergestellt in…‘ stand und klebten darauf Etiketten, auf denen als Herstellungsland Nordkorea angegeben wurde, sie exportierten die Drehbänke dann nach Süden und sagten, sie seien in Nordkorea hergestellt worden. Wir haben das herausgefunden, haben aber die Information verschwiegen. Dasselbe machten sie auch mit Produkten, die in anderen Ländern hergestellt wurden.“




    Die rumänisch-nordkoreanische Freundschaft konnte man als legendär bezeichnen. Viele Historiker sind der Ansicht, dass Nicolae Ceauşescu sich von dem nordkoreanischen Arbeits- und Lebensstil beeinflussen lie‎ß. Nach der Wende hat sich das bilaterale Verhältnis grundlegend verändert.

  • Koreanische Halbinsel – die Zeitbombe tickt

    Koreanische Halbinsel – die Zeitbombe tickt

    Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem gespannt. Pjönjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Präventivschlag angedroht und den “Kriegszustand” mit Südkorea ausgerufen. Tickt eine Zeitbombe in Nordkorea?



    Seit seinem ersten Atomtest im Jahr 2006 ist Nordkorea imstande, Nuklearkraft zu zu militärischen Zwecken einzusetzen. 2007 hatte Nordkorea eingewilligt, seinen Atomreaktor in Yongbyon einzustellen, wenn die internationale Gemeinschaft wirtschaftliche Hilfe und Sicherheitsgarantien bietet. Vor einigen Tagen hat aber Nordkorea die Wiederinbetriebnahme seines Atomreaktors in Yongbyon angekündigt. Damit könnte Nordkorea seine Bestände an Plutonium zum Atomwaffenbau weiter vergrö‎ßern. Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem angespannt. Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Präventivschlag angedroht und den “Kriegszustand” mit Südkorea ausgerufen.



    Ungeachtet weltweiter Appelle zur Zurückhaltung hat Nordkorea seine Kriegsrhetorik weiter verschärft. Ein militärischer Konflikt würde zu einem umfassenden und gnadenlosen Vergeltungskrieg Nordkoreas führen, hie‎ß es in einer Erklärung, für die das nordkoreanische Fernsehen am Dienstag sein Programm unterbrach. Seit Jahrzehnten hatte es immer wieder Spannungen auf der koreanischen Halbinsel gegeben, die aber keine gravierende Folgen hatten. Ist die jetzige Lage etwa gefährlicher — wo liegt der Unterschied? Wie reagiert die EU auf die Krise?



    Über diese und andere Fragen sprachen wir mit dem Politikkommentator Bogdan Chirieac sowie mit der RRI-Korrespondentin in Brüssel, Luminiţa Apostol.



    Corina Cristea / Alex Grigorescu



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