Tag: Notsituationen

  • Rumänien im „Lockdown light“

    Rumänien im „Lockdown light“

    Seit der Nacht von Sonntag auf Montag gelten in Rumänien neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens, nach dem das Land die Schwelle von 300.000 diagnostizierten COVID-19 Infektionen überschritten hat. Von nun an müssen Masken in allen öffentlichen Räumen, egal ob drinnen oder drau‎ßen und unabhängig von der täglichen Infektionszahl vor Ort, getragen werden. Alle Schulen gingen zum roten Aktionsplan über, das bedeutet, dass ausschlie‎ßlich Fernunterricht stattfindet. Offen geblieben sind lediglich After-School-Betreuungen und Kinderkrippen. Auch die öffentlichen und privaten Einrichtungen müssen die Arbeitsweise überarbeiten, sodass alles, was im Homeoffice erlegte werden kann, auch von Zuhause erfolgt. In Einrichtungen mit mehr als 50 Angestellten müssen Gleitzeiten eingeführt werden, Geschäfte schlie‎ßen ab heute spätestens um 21.00 Uhr. Im normalen Arbeitsprogramm dürfen nur noch Anbieter von Heimlieferungen, Apotheken und Tankstellen arbeiten. Auch der Verkehr wird während der Nacht eingeschränkt. Wer sich spät nachts auf dem Weg macht, der braucht seit gestern Nacht eine schriftliche Erklärung.



    Der Leiter der Abteilung für Notsituationen, Raed Arafat teilte mit, dass der Verkehr von 23:00 in der Nacht bis 5:00 am Morgen nur aufgrund von rechtfertigenden Reisedokumenten, Dienstausweis, vom Arbeitgeber ausgestellten Bescheinigung oder Erklärung auf eigene Verantwortung möglich ist. Davon ausgenommen sind berufsbedingten Fahrten, solche für dringende medizinische Versorgung, zur Beschaffung von Arzneimitteln, zur Kinderbetreuung, zur Betreuung älterer, behinderter oder kranker Menschen, oder in Todesfällen. Sollten all diese Ma‎ßnahmen nicht greifen, könnten schärfere zum Zuge kommen, warnte Arafat. Eine Ma‎ßnahme sorgte schon heute für Unmut — die Schlie‎ßung der Märkte und Verkaufsstände in geschlossenen Räumen. In der südostrumänischen Stadt Brăila kam zu einem Spontan-Protest. Der Bürgermeister, Marian Dragomir versuchte zu beschwichtigen und versprach auf Kosten der Stadt die Zahl der Verkaufsflächen und, mit Blick auf Weihnachten, der Häuschen in Freien aufzustocken. Er sagte auch Stromanschluss für die für Beleuchtung und Stromversorgung der elektrischen Geräte zu. Er sprach auch von einem kontrollierten Zugang zu den Märkten, damit diese wie Malls besucht werden können und somit Kleinunternehmer und Händler nicht zusätzlich leiden müssen. Bürgermeister anderer Städte zogen nach. Bereits in der Nacht von Sonntag protestierten im Bukarest, vor dem Sitz der Regierung, Mehrere Hundert Menschen gegen die neuen Einschränkungen. Die Polizei verhängten Mahnungen und Bu‎ßgelder. (Eugen Coroianu)

  • Die Woche 29.04.-03.05.2019 im Überblick

    Die Woche 29.04.-03.05.2019 im Überblick

    Polenbesuch der rumänischen Ministerpräsidentin



    Die rumänische Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă hat am Mittwoch in Warschau an der Konferenz der Regierungschefs der mittel- und osteuropäischen Staaten teilgenommen, die der Europäischen Union nach 2004 beigetreten sind: Bulgarien, die Tschechische Republik, Kroatien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Rumänien, Ungarn. Am Donnerstag beteiligte sich die rumänische Ministerpräsidentin am Internationalen Marsch des Lebens, einer jährlichen Bildungsveranstaltung, bei der die Entfernung zwischen den ehemaligen Vernichtungslagern der Nazis in Auschwitz und Birkenau zu Fuss zurückgelegt wird. Außerdem hat sich Viorica Dancila an einer Gedenkzeremonie in Birkenau beteiligt, zusammen mit Führern der internationalen Gemeinschaft, Regierungsvertretern, religiösen Vertretern, sowie Vertretern der Studenten- und Kinderorganisationen. Premierministerin Viorica Dăncilă erwähnte bei der Veranstaltung, dass die tragischen antisemitischen Ereignisse der letzten Jahre in Europa zeigen, wie wichtig es ist, zu ermitteln, wie wir Antisemitismus verhindern können. In diesem Zusammenhang bekräftigte die Chefin der Exekutive von Bukarest das anhaltende Engagement Rumäniens im Kampf gegen den Antisemitismus. Die Bildung der jungen Generation müsse gestärken, damit sie jede Form von Extremismus, Intoleranz, Rassismus oder Antisemitismus verurteilen und bekämpfen kann.



    Extremwetter in Rumänien



    Die Bukarester Behörden haben beschlossen, das Ro-Alert-Warnsystem für Notsituationen auf Unwetterphänomene auszuweiten. Das unbeständige und unberechenbare Wetter hat es dieses Jahr geschafft, den Kurzurlaub, den die Rumänen über Ostern und den 1. Mai, den Internationalen Tag der Arbeit, hatten, zu verderben. Am Dienstag war der Süden des Landes, darunter auch Bukarest, von Stürmen und heftigen Regenfällen betroffen. Nach einem Bericht der Generalinspektion für Notfallsituationen mussten mehr als eintausend Feuerwehrleute eingesetzt werden, um den lokalen Behörden und der Bevölkerung zu helfen. Sie trugen dazu bei, das Wasser aus den Kellern mehrerer Häuser und öffentlicher Einrichtungen abzulassen, und die vom Wind geschlagenen Bäume und Strommasten zu entfernen. Im Landkreis Calarasi (im Süden des Landes) zwang ein mittelgroßer Tornado einen Bus von der Straße und stieß ihn in einem nahe gelegenen Feld um. 12 Personen wurden verletzt. Der Tornado, der zweite, der in Rumänien gemeldet wurde (nach dem von 2002), hat auch die Dächer von Dutzenden Häusern abgerissen.


    Die zentralen Behörden haben daher entschieden, dass das Warnsystem RO-ALERT für Notsituationen auch dazu verwendet werden soll, Warnungen vor Unwetter zu senden. Die Maßnahme wurde von der Notabteilung des Innenministeriums und von der Nationalen Wetterbehörde verabschiedet. Der Leiter der Notabteilung des Innenministeriums, Raed Arafat, hat erklärt, dass die Gesetzgebung über das Funktionieren des RO-ALERT-Systems noch nicht abgeschlossen ist. Das System wird jedoch neue Arten von Warnungen vermitteln, und zwar in einem Verfahren, das bis Montag abgeschlossen sein wird.



    Vorbereitungen für den Besuch von Papst Franziskus



    Hunderttausende Rumänen haben sich online registriert, um an den Messen teilzunehmen, die Papst Franziskus bei seinem Besuch zelebrieren wird. Die Registrierungsfrist wurde bis zum 15. Mai verlängert. Allein in Bukarest werden zur Messe im Josefsdom rund 40.000 Menschen erwartet. Papst Franziskus wird einen dreitägigen apostolischen Besuch unternehmen, der am 31. Mai beginnt. Der Papst besucht außer Bukarest noch Iasi, eine Großstadt mit einer bedeutenden römisch-katholischen Bevölkerung, sowie Blaj, die spirituelle Hauptstadt der rumänischen griechischen Katholiken. Dort wird der Papst sieben Bischöfe seligsprechen, die in kommunistischen politischen Gefängnissen ums Leben kamen. Der Papst wird zudem das Franziskanische Heiligtum in der mehrheitlich ungarischen bewohnte Ortschaft Sumuleu Ciuc in Siebenbürgen weihen. 1999 war Rumänien das erste Land mit einer orthodoxen Mehrheit, das von einem Papst – damals Johannes Paul II – besucht wurde.



    Ostern in Rumänien



    Nach den orthodoxen Ostern standen in Rumänien wieder einige freie Tage an: der 1. Mai ist der Internationale Tag der Arbeit und viele haben deshalb dienstfrei. Wer clever plante, konnte sich so einen Urlaub von etwa 10 Tagen basteln. Für diese Miniferien über die Osterfeiertage und den 1. Mai fuhren Menschen an die Schwarzmeerküste, ins Donaudelta, ins Gebirge aber auch ins Ausland. Leider spielte das Wetter nicht überall mit: Acht Landkreise im Süden des Landes und die Hauptstadt Bukarest wurden am Dienstag von Stürmen und sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Mehr als 1.000 Feuerwehrleute wurden eingesetzt, um der Bevölkerung und den örtlichen Behörden zu helfen, indem sie das Wasser aus den Kellern öffentlicher Gebäude und Privathäuser pumpen und die vom Wind geschlagenen Strommasten und Bäume entfernen. Im Kreis Calarasi, im Süden, kippte bei einem Tornado mittlerer Intensität ein Bus um und stürzte in ein nahes Feld. 12 Personen wurden verletzt. Auch die Dächer von rund 20 Häusern wurden abgerissen. Am Mittwoch wurde Windwarnung Stufe gelb in 18 Kreisen und in Bukarest ausgegeben.

  • Nachrichten 26.11.2015

    Nachrichten 26.11.2015

    BUKAREST: Präsident Iohannis hat sich am Donnerstag mit den Botschaftern der EU-Staaten in Bukarest getroffen. Dabei kamen die Rolle Rumäniens innerhalb der EU, mögliche Lösungen für einen Migrationsstopp und die Terrorangriffe von Paris zur Sprache. Der Staatschef erklärte, Rumänien möchte zum Kern der Europäischen Union gehören. Auf das Migrationsproblem angesprochen, sagte Iohannis, dass die europäischen Staaten mit den Transit- und Herkunftsländern zusammenarbeiten müssen, um die Flüchtlingswelle zu stoppen.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt ist am Donnerstag die Generalversammlung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation angelaufen. Der amtierende Präsident der parlamentarischen Versammlung der Organisation ist derzeit der rumänische Senatsvorsitzende Călin Popescu-Tăriceanu. Er bekräftigte in seiner Ansprache vor den angereisten Mitgliedern der Organisation, dass das Schwarze Meer das strategische Bindemittel der Kooperation bleiben müsse. Im aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Kontext sollten die Vorteile der Region nicht unterschätzt werden: Dabei handelt es sich um ein Gebiet von 20 Millionen Quadratmetern und einer Einwohnerzahl von 350 Millionen Meschen. Deshalb habe die Region eine bedeutende geostrategische Rolle, sagte Tăriceanu bei der Eröffnung der 46. Generalversammlung der Organisation, die bis Freitag in Bukarest stattfindet. Die Tagung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation bringt 76 Abgeordnete aus 12 Schwarzmeerländern in der rumänischen Hauptstadt zusammen.



    BUKAREST: Die Leitung des Instituts für Notsituationen Bukarest-Ilfov wurde nach einer internen Untersuchung entlassen. Die Untersuchung hatte ergeben, dass die Institution über frühere Veranstaltungen mit großer Beteiligung im Bukarester Club Colectiv in Kenntnis gesetzt worden war. Dennoch hatte das Institut keine Kontrollen der Sicherheitslage im Club durchgeführt. Am Mittwoch gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie im Falle der Clubbesitzer den Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung in fahrlässige Tötung geändert habe. Die Strafverfolgung soll zudem auch gegen den Feuerwerk-Dienstleister und den Pyrotechniker eingeleitet werden. 60 Menschen kamen infolge der Brandkatastrophe vom 30. Oktober im Bukarester Nachtclub ums Leben. 38 Verletzte im schweren oder kritischen Zustand werden derzeit in Bukarester Krankenhäusern behandelt, weitere 39 sind ins Ausland verlegt worden.



    CHISINAU: Brüssel empfiehlt den führenden Politikern in Chişinău, sich bedingungslos an den Verhandlungstisch zu setzen. Die Beratungen zwischen Präsident Nicolae Timofti und Parlamentsparteien zur Ernennung eines Kandidaten für das Premierminister-Amt wurden auf Freitag verschoben. Das Parlament hatte Ende vorigen Monats der Exekutive des Liberal-Demokraten Valeriu Streleţ das Vertrauen entgozen. 65 der 101 Abgeordneten folgten dem Misstrauensantrag der prorussischen Opposition. Streleţ hatte sein Amt erst Ende Juli angetreten. Falls das Parlament keine neue Regierung bis Januar 2016 im Amt bestätigt, kann es aufgelöst werden.

  • Nachrichten 03.12.2014

    Nachrichten 03.12.2014

    Bukarest: Rumäniens Umweltminister Attila Korodi hat am Mittwoch das ministerielle Komitee für Notsituationen ausgerufen, um alle Informationen zum Atomunfall im südostukrainischen Atomkraftwerk Zaporojie zu analysieren. Das Atomkraftwerk liegt ca 500 km entfernt von Rumänien. Ein Reaktorblock wurde beim grö‎ßten Atomkraftwerk Europas heruntergefahren und es kam zu Stromausfällen. Erhöhte Radioaktivität sei nicht aufgetreten, erklärte der ukrainische Energieminister Volodimir Demcişin. Die technische Störung im dritten Reaktorblock hat sich bereits am 28. November ereignet. Demcişin versicherte, dass die Situation unter Kontrolle sei und dass die Reparaturarbeiten bis 5. Dezember abgeschlossen sein würden. Das französische Institut für Radioschutz und nukleare Sicherheit erklärte seinerseits, dass eine Gefahr für die Bevölkerung und Umwelt ausgeschlossen sei. In der Ukraine ereignete sich 1986 die grö‎ßte Nuklearkatastrophe der Welt. Von der bei der Explosion im Atomkraftwerk Cernobîl entstandenen radioaktiven Wolke wurden zahlreiche europäische Staaten stark betroffen.



    Bukarest: Rumäniens delegierter Haushaltsminister Darius Vâlcov hat am Mittwoch erklärt, dass die rumänische Regierung im Rahmen der Verhandlungen mit dem IWF und der EU-Kommission keine Anhebung der Steuern vorschlagen werde. Die gemeinsame Mission der internationalen Kreditgeber Rumäniens wird am 10.Dezember in Bukarest eintreffen um mit der rumänischen Regierung über den Haushaltsentwurf für das Jahr 2015 zu diskutieren. Die Exekutive hat eine letzte Haushaltsanpassung angekündigt, bis der nächstjährige Haushalt erstellt werden soll. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    Brüssel: Rumäniens Au‎ßenminister Bogdan Aurescu ist am Mittwoch in Brüssel mit dem NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg zu Gesprächen zusammengekommen. Dabei erklärte Aurescu, dass die nordatlantische Allianz der Sicherheitslage im Schwarzmeerraum auch zukünftig Aufmerksamkeit schenken soll, gemeinsame Militärübungen und den Informationsaustausch müssten fortgesetzt werden. Ferner bekräftigte Aurescu bei Gesprächen mit dem NATO-Generalsekräter dass Rumänien bereit sei, auf eigenem Territorium Komando-und Kontrollelemente der NATO zu beherbergen. Aurescu kam in Anschlu‎ß mit seinem französischen Gegenüber Laurent Fabius zu Gesprächen zusammen. Die beiden haben bei Brüsseler Beratungen die Grundlagen einer regelmä‎ßigen Beratungseinrichtung zum Thema europäische Angelegenheiten und Sicherheit zwischen dem Bukarester und Pariser Au‎ßenministerium gesetzt. Au‎ßenminister Aurescu nahm in Brüssel am ersten Treffen der US-geführten Koalition gegen die Dschihadisten teil. Rumänien äu‎ßerte dabei seine Bereitschaft, sich den Bemühungen der Koalition anzuschlie‎ßen, trägt jedoch nicht militärisch, sondern im Bereich der humanitären Hilfe und der Logistik bei.




    Bukarest: Die rumänische Wirtschaft hat im 3.Quartal ein Wachstum von 1,8 % gegenüber dem vorigen Jahresquartal verzeichnet, meldete das rumänische Statistikamt. In den ersten neun Monaten des Jahres sei das Bruttoinlandsprodukt um 2,8 % gestiegen. Den wichtigsten Beitrag zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im Zeitraum 1. Januar — 30. September 2014 gegenüber dem Vorjahr leistete die Industrie, mit 30,3 % und der IT-und Kommunikations-Sektor mit 5,2 %. Einen negativen Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt hatten die Bereiche Bauwesen, Finanzen und Versicherungen. Mitte November zeigten die vom rumänischen Statistikamt gelieferten Daten, dass die rumänische Wirtschaft die Rezession vermieden hat. Das Bruttoinlandsprodukt ist im 1. Quartal um 0,5 % gestiegen.



    Bukarest: Rumänien nimmt den 69. Platz in der Rangliste über die Wahrnehmung der Korruption ein. Das besagt ein Bericht, der am Mittwoch von der Nichtregierungsorganisation Transparency International veröffentlicht wurde. Der Korruptionswahrnehmungsindex umfasst insgesamt 175 Länder. Gleich hoch wie in Rumänien wird die Korruption in Brasilien, Bulgarien, Griechenland, Italien und Senegal empfunden. Dänemark, Neuseeland und Finnland sind an der Spitze der untersuchten Länder, Sudan, Nordkoreea und Somalia gelten als Schlusslichter. Die Korruption habe in letzter Zeit in China, in der Türkei und in anderen Ländern deutlich zugenommen, warnt Transparency International.