Tag: Obere Vorstadt

  • Allererste rumänische Schule entstand in Braşov

    Allererste rumänische Schule entstand in Braşov

    Für die Kulturgeschichte des Landes gilt der Ort, der im Deutschen auch unter der Bezeichnung Belgerei oder neueren Datums Obere Vorstadt bekannt ist, als Wiege der rumänischen Spiritualität schlechthin. Der orthodoxe Pfarrer und Professor Vasile Oltean betreut seit fast einem halben Jahrhundert das Museum und wei‎ß bestens Bescheid über die Geschichte:







    Der geschichtliche Überblick zeigt, dass die Kirche von über 32 Fürsten und Gro‎ßbojaren aus der Walachei und der Moldau gestiftet wurde. Das geht aus etwa 80 fürstlichen Stiftungsurkunden aus, die wir hier haben. Darauf aufbauend ist hier ein sehr starkes kulturelles und geistiges Zentrum entstanden, dessen besondere Ausprägung die erste rumänische Schule ist. Nach geschichtlichen Angaben gehen rumänische Bildungsinitiativen erst auf das 16. Jahrhundert zurück, was aber die Chronik der Kirche widerlegt — dort hei‎ßt es klar und für jeden verständlich, dass “im Jahre 1495 die Heilige Kirche und die Schule errichtet wurden”. Dieser Chronik müssen wir schon rein deshalb Glauben schenken, weil bereits 1932 die Gebäudeurkunden für den Bau der Kirche in 1495 veröffentlicht wurden. Das sind glaubwürdige Dokumente.“ src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    St. Nikolaus Kirche in Kronstadt


    Foto: Sorin Georgescu




    Wie Professor Oltean weiter ausführt, wird es schnell noch spannender. Die päpstliche Bulle von Bonifatius IX. erwähnt am 13. Dezember 1392 die Schismatiker“ im Şchei, die von Pseudolehrern“ unterrichtet werden würden. Mit der Schule als Mittelpunkt entstanden dann richtige Kulturbewegungen, die nicht für das Burzenland, sondern für den gesamten rumänischen Raum prägend waren. Hier erschienen die ersten Bücher des Diakons Coresi, hier schrieb der Kronstädter Rumäne Dimitrie Eustatievici im Jahr 1757 das erste Grammatiklehrbuch der rumänischen Sprache.



    Das Museum hortet einen richtigen Kulturschatz, der an sich eine bewegte Geschichte hat, erzählt Professor Vasile Oltean:



    1981 haben wir ein 700 Seiten starkes Lehrbuch aus dem 11. – 12. Jahrhundert entdeckt — allein die Lektion über die Tugend hat 250 Seiten. Ein derart umfangreiches und wichtiges Lehrbuch deutet sicherlich auf einen hochwertigen Unterricht hin. Ich denke dabei an die Menschen, die den Unterricht nach einem solchen Buch besuchen…“







    Im Gebäude gibt es laut Pfarrer Oltean 15 Lagerräume, dazu drei Räume, die noch nicht ausgeforscht sind. 6.000 alte Bücher und 30.000 alte Dokumente sind im Fundus des Museums enthalten. Bis 1962 waren sie im Turm der Kirche versteckt, niemand wusste von ihnen. Prof. Ioan Colan, ein alter Gelehrter, zog 1962 im Turm an einem Brett, das er für seine Arbeit brauchte — eine Mauer fiel ein, und hinter ihr waren diese vielen Dokumente gestapelt. Versteckt hatte sie in einer Rettungsaktion ein Pfarrer im Jahr 1949, als nach einem Dekret der kommunistischen Verantwortlichen Ana Pauker sämtliche kirchlichen Kulturgüter öffentlich zu verbrennen waren. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Im Hof der Nikolauskirche: älteste rumänische Schule


    Foto: Sorin Georgescu



    Ioan Colan, der die Dokumente fand, ist eine eigene Story wert. Er weigerte sich, die sogenannte Bibel von Şaguna, die er in seiner Bibliothek hatte, zu verbrennen, und wurde deshalb als Volksfeind zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Gefängnis durfte er hier bei der Kirche arbeiten — der dreimal promovierte Gelehrte musste sich aber mit einer Anstellung als Tischler zufriedengeben. Die Dokumente, die der Kircheninspektor Vasile Cuman organisierte, waren extrem interessant:



    Wenn ein Lehrbuch aus dem 11. Jahrhundert vorliegt, muss es bestimmt auch eine Schule gegeben haben. Wir sind auch auf einen Schülerkatalog aus dem Jahr 1683 gesto‎ßen, der älteste in Rumänien wahrscheinlich. Dieses Dokument gibt Aufschluss darüber, wie die Schule organisiert war“, sagt Pfarrer Oltean. Die Schule hatte einen einzigen Lehrer, Ioan Duma. Immatrikuliert waren 110 Schüler, der jüngste war 20 Jahre alt. Nach drei Monaten Schulung wurde der Schüler zum Gottesmann. Das war eine Schlüsselposition der Gemeinde und der Kirche. Diese Obmänner hatten sehr viel Macht und konnten sogar den Pfarrer entlassen, wenn er den Ansprüchen nicht gerecht wurde. Nach sechs Monaten Studium wurde der Schüler zum Hilfspfarrer — er durfte im Kinderchor mitsingen und kümmerte sich um die Schule. Wer neun Monate zur Schule ging, wurde selbst Pfarrer. Um an der Schule akzeptiert zu werden, musste ein Schüler einen Eimer Weizen, eine Fuhre Holz und vier Goldmünzen als Gegenleistung aufbringen. Das war sehr viel; man konnte damit schon drei, vier Ochsen kaufen. Aber die Gebühr bezahlte nicht der Schüler oder seine Familie aus der eigenen Tasche, sondern das ganze Dorf. Die Zahl von 110 Schülern belegt darüber hinaus, dass Gemeinden aus dem ganzen Burzenland Schüler zur Ausbildung nach Kronstadt schickten. Bewusst spricht der Pfarrer nur von Schülern — die erste Frau wurde erst 1846 zugelassen.



    Die extrem wertvolle Dokumentarsammlung des Museum der Şchei-Schule enthält auch das erste Buch in slawischer Sprache, das 1491 auf Befehl des moldauischen Fürsten Stefan der Gro‎ße gedruckt wurde. Sweipold Fiol, ein Pionier des Druckhandwerks, der damit beauftragt wurde, hatte natürlich keine Ahnung, dass er mitten in der katholischen Welt, in Krakau, das erste orthodoxe Buch druckte.

  • Hörerpostsendung 15.3.2015

    Hörerpostsendung 15.3.2015

    Am vergangenen Sonntag ist mir ein kleines Missgeschick passiert. In der Nachmittagssendung von 15-16 Uhr UTC haben wir statt des wenige Stunden zuvor aufgezeichneten Funkbriefkastens versehentlich die Hörerpostsendung vom vorangegangenen Sonntag gesendet. Die Schuld liegt bei mir, ich habe die sogenannte Playlist in unserem automatisierten Sendesystem unabsichtlich mit der falschen Audiodatei gefüttert. Als ich das merkte, war es bereits zu spät, die Sendung lief schon und dann kann man die Playlist nicht mehr ändern. In der Abendsendung am Sonntag und auch am Mittwoch in der Nachmittags- und Abendsendung ist dann der richtige Funkbriefkasten gesendet worden und auf unserer Webseite ist ebenfalls der richtige Sendebeitrag nachzulesen bzw. nachzuhören. Es tut mir leid und ich hoffe, dass auch Hörer ohne Zugang zum Internet nachträglich noch die richtige Hörerpostsendung hören konnten. Falls nicht — hier nochmal eine kurze Zusammenfassung des Inhalts:



    Vergangenen Sonntag hatte ich den Unmut unseres Hörers Wolfgang Waldl (aus Wien) zitiert, der sich darüber ärgert, dass der Deutschlandfunk zum Jahresende nun auch seine Mittelwellen-Ausstrahlungen einstellt. In diesem Zusammenhang hatte ich erwähnt, dass auch in Rumänien der Trend zur Digitalisierung seine negativen Nebeneffekte hat. Hier will man die analogen Fernsehsendungen bis 16. Juni 2015 einstellen; ab besagtem Datum kann man in Rumänien heimische Fernsehsender nur noch in terrestrisch-digitaler Übertragung empfangen. Das Problem ist dabei, dass die digitale Versorgung nicht flächendeckend ist, vor allem im ländlichen Bereich gibt es noch Menschen, die bei keinem Kabelanbieter sind und TV-Sender mit der herkömmlichen Dachantenne empfangen. Das sind rund 7% aller Haushalte, in absoluten Zahlen sind es etwa 500.000 Haushalte.



    Und als Antwort auf eine Frage von unserem Hörer Paul Gager (der ebenfalls in Österreich daheim ist) hatte ich ein paar Informationen und eine Audiodatei zum Thema Fasching bei den Siebenbürger Sachsen gebracht.




    Den E-Mails der letzten Woche konnte ich entnehmen, dass zumindest einige Hörer den richtigen Funkbriefkasten am Sonntagabend oder eben am folgenden Mittwoch doch noch gehört haben. So etwa meldete sich Walter Franz (aus Pö‎ßneck, Thüringen) per E-Mail:



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International!



    Habe wieder Eure Sendung auf Kurzwelle im DRM Modus abgehört. Eure Sendungen sind für mich immer eine Bereicherung. Ich bin zwar Rentner und da denkt man, da ist viel Zeit, dem ist aber nicht immer so.



    Der Meinung von Herrn Waldl aus Wien möchte ich mich voll anschlie‎ßen. Auch ich bedauere es sehr, dass immer mehr analoge Sender abgeschaltet werden. Die Entwicklung geht eben weiter. Blicken wir doch einmal zurück. Erst war die Langwelle, dann kam die Mittelwelle, danach die Kurzwelle und schlie‎ßlich die Ultra-Kurzwelle und noch dazu mit einer ganz anderen Modulationsart. Das war eben bis jetzt auch Fortschritt.




    Und da schon eine ganze Zeit von Radiowellen die Rede war, wissen Sie bestimmt schon, dass wir in zwei Wochen auf Sommerzeit umstellen und damit auch unsere Frequenzen ändern. Die Sommerfrequenzen der deutschsprachigen Sendungen von RRI finden Sie bereits auf unserer Homepage, und zwar im Abschnitt Über uns“ — Unterabschnitt Frequenzen“. Dort sind auch alle Frequenzen seit Frühjahr 2013 zu finden, falls jemand eine Übersicht über die in den letzten Jahren genutzten Wellenlängen braucht. Der Button Frequenzen“ oben rechts auf unserer Webseite führt momentan noch zu den aktuellen Winterfrequenzen, ab dem 29. März wird er dann zu den Sommerfrequenzen führen. Hörer, die in unserem E-Mail-Verteiler sind, dürften die neuen Frequenzen bereits erhalten haben; daher bitte ich jetzt um Verständnis, dass ich heute und nächsten Sonntag etwas Zeit verbrauche, um auch Hörern ohne Internetzugang zu ermöglichen, anhand der folgenden Durchsage die neuen Frequenzen mitzuschreiben. Zuvor jedoch ein paar Takte Musik, damit Sie schnell Schreibzeug und Papier holen können.



    In der Zeit vom 29.03.2015 bis einschlie‎ßlich 24.10.2015 können Sie die deutschsprachigen Programme von RRI auf folgenden Wellenlängen über analoge Kurzwelle und via DRM empfangen:









    Uhrzeit (UTC)

    Frequenz (kHz)

    Meterband

    Zielgebiet

    06.00 – 06.30

    7.435 DRM

    9.700

    41

    31

    Mittel- und Westeuropa

    14.00 – 15.00

    9.600

    11.620

    31

    25

    Mittel- und Westeuropa

    18.00 – 19.00

    7.300 DRM

    9.540

    41

    31

    Mittel- und Westeuropa




    Zum Thema Frequenzwechsel erhielten wir noch weitere Zuschriften. Ich hatte vor einigen Wochen gesagt, dass ich versuchen werde, meine Vorgesetzten zu überreden, damit der Funkbriefkasten wieder am Montagmorgen statt des Mittwochnachmittags bzw. –abends wiederholt wird. Daraufhin schrieb Anna Seiser (aus Gaggenau-Ottenau, Baden-Württemberg):



    Auch wir hoffen sehr, dass es mit der Sommerzeitumstellung wieder möglich werden wird, die Wiederholung des Funkbriefkastens am Montagmorgen zu hören. Das ist für uns in Ottenau und auch für andere Hörerfreunde schon bedauerlich, dass über den Winter die Wiederholung am Montagmorgen ausgefallen ist, aber wenn das ab April wieder möglich würde, wäre das doch schon eine deutliche Verbesserung zum Hören des Funkbriefkastens, weil es doch mal vorkommen kann, das man am Sonntagnachmittag wegen anderer Verpflichtungen nicht vor dem Radio sein kann.




    Zum selben Thema erhielten wir auch den noch im Februar abgeschickten Brief eines unserer langjährigsten Hörer, Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen):



    Ich bedauere die Einschränkung des Sendebetriebs bei Ihnen bzw. die Verlagerung der Sendezeiten (Verschiebung der Mittagssendung in die Nachmittagszeit und die Verschiebung der Wiederholung für den Funkbriefkasten von Montag 6.00 UTC auf Mittwoch 15.00 UTC). Trotzdem bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie noch die Kurzwelle, die wenig Aufwand erfordert, zur Verbreitung Ihrer Programme nutzen. Bedauerlich ist die Abendsendung um 19.00 UTC nur sporadisch zu empfangen. Den sichersten Empfang bietet die Frühsendung um 7.00 UTC. An der Qualität der Reportagen und Berichte gibt es nach wie vor keine Abstriche. So konnten wir als Hörer vieles über die Schwierigkeiten und Probleme Ihres Landes in Verbindung mit dem Hitler-Stalin-Pakt aus Ihrer Sendung Pro memoria“ erfahren. Ihr Weg auch als neues Mitglied der Europäischen Union ist recht dornenreich. In letzter Zeit gefielen mir besonders die Sendungen Radiotour und Sonntagsstra‎ße mit Zusammenfassung der wichtigsten Berichte in der Woche.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Freunde. In puncto Sendezeiten und Wiederholung des Funkbriefkastens muss ich Sie leider enttäuschen: Das aktuelle Programmschema gilt für ein Jahr und daran darf nicht mehr gerüttelt werden. Ich werde aber vor der Umstellung auf Winterzeit im Herbst dieses Jahres erneut mit dieser Bitte mehrerer Hörer an die Programmplaner herantreten, vielleicht wird es dann möglich sein.



    Für Horst Cersovsky (Sangerhausen, Sachsen-Anhalt) ist hingegen der Platz der einzelnen Sendungen im Programm nicht so wichtig, er ist vielmehr vom Fortbestand der Kurzwellensendungen erfreut. Folgende Botschaft hinterlie‎ß Herr Cersovksy im Online-Formular:



    Wie im Funkbriefkasten angekündigt, erhielt ich nun per E-Mail bereits gestern die Mitteilung der neuen Sommerfrequenzen. Vielen Dank! Ich bin eigentlich jedes Mal erleichtert, wenn die Verkündigung der neuen Frequenzen zugleich die Fortführung der deutschen Sendungen von RRI auf der Kurzwelle bestätigt. Meine Gedanken sind: “Wieder ein halbes Jahr gesichert”. Die Programmplätze einzelner Rubriken sind mir dabei weniger wichtig. Im Formularfeld “Weitere Eindrücke” möchte ich noch eine persönliche Empfindung mitteilen. Ich würde es begrü‎ßen, die kompakten aktuellen Beiträge und Informationen in den Sendungen wieder öfter mit Musiktiteln zwischendurch aufzulockern. Das ist sicher subjektiv aber der gedankliche Wechsel zwischen anspruchsvollen Themen fällt aus meiner Sicht dadurch etwas leichter.




    Vielen Dank für Ihre Gedanken, lieber Herr Cersovsky, Ihre Meinung werde ich weiterleiten. Aus Sachsen-Anhalt geht es nun ins nördliche Ruhrgebiet. Aus Gladbeck erreichte uns ein Brief von Frank Bresonik, der bereits am 11. Februar verfasst wurde:



    Hallo liebes Redaktionsteam,


    Verehrte Freunde von RRI!



    Es freut mich, auch in diesem Jahr unserem freundschaftlichen Kontakt eine Fortsetzung zu geben.



    Dieses Jahr ist zwar mittlerweile anderthalb Monate alt, doch es sicherlich noch nicht zu spät, Ihnen alles Gute für die kommenden Monate zu wünschen.



    Ihre Radiosendungen sind hierzulande weiterhin gut hörbar und aus diesem Grund schalte ich Ihren Sender auch sehr oft ein und meistenteils erfreue ich mich an Ihrer Mittagssendung.



    In der Stadt Braşov hatte ich vor vielen Jahren einmal eine Brieffreundin, doch der Kontakt ging in den Zeiten des Kommunismus leider in die Brüche, aber ich denke noch oft an sie.



    Leider ist mir nur bekannt, dass Braşov ein Wintersportort ist, in dem viele Einheimische die deutsche Sprache sprechen. Nun würde ich sehr gerne einmal von Ihnen erfahren, warum Deutsch in Braşov so beliebt ist und gibt es dort auch touristische Sehenswürdigkeiten? Ich würde Braşov sehr gerne einmal besuchen.



    Liegt mein Empfangsbericht vom November 2014 eigentlich bei Ihnen vor? Ich frage deswegen danach, da dieser Hörbericht von Ihnen leider noch nicht beantwortet worden ist.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Bresonik. Aus unseren Sendungen dürften Sie sicher erfahren haben, dass die Stadt Braşov auch einen deutschen und ungarischen Namen hat, nämlich Kronstadt bzw. Brassó. Kronstadt wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Ordens im frühen 13. Jahrhundert unter dem Namen Corona gegründet. Später mussten die Deutschordensritter Kronstadt verlassen und lie‎ßen sich im Baltikum nieder. Kronstadt war über Jahrhunderte neben Hermannstadt das kulturelle, geistige, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 12. Jahrhundert auf Einladung des ungarischen Königs in der Region siedelten und bis ins 19. Jahrhundert hinein die Mehrheit der Stadtbevölkerung bildeten. Neben dem von den Siebenbürger Sachsen geprägten Stadtkern entstand im heutigen Stadtteil Schkej (rum. Șcheii Brașovului), damals ein Vorort hinter dem Katharinentor, eine rumänische Siedlung mit eigener Kirche und Schule. Im Jahr 1880 lebten in Brașov knapp 30.000 Einwohner, die etwa je zu einem Drittel Deutsche (Siebenbürger Sachsen), Ungarn und Rumänen waren. 1941 wurde mit über 16.000 die grö‎ßte absolute Zahl der Deutschen registriert; wegen der stärkeren Zunahme insbesondere der rumänischen Bevölkerung betrug der Anteil der Deutschen jedoch nur noch 19%. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg lebten noch etwa 10.000 Deutsche in der Stadt. Seit den 1970er Jahren nahm ihre Zahl durch Auswanderung nach Deutschland kontinuierlich ab und liegt heute unter 2.000. Laut der Volkszählung von 2014 hatte Kronstadt etwa 253.000 Einwohner. Auch wenn es heute nur noch wenige Deutsche in der Stadt gibt, finden sich durchaus noch viele Einheimische, die passabel bis ausgezeichnet Deutsch sprechen. Das Johannes-Honterus-Gymnasium mit Deutsch als Unterrichtssprache, benannt nach dem Humanisten, Gelehrten und Reformator der Siebenbürger Sachsen, ist immer noch eine der begehrtesten Schuleinrichtungen der Stadt, auch wenn die Mehrheit der Schüler heute rumänischer oder ungarischer Nationalität ist. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die evangelisch-lutherische Schwarze Kirche, das Wahrzeichen der Stadt schlechthin, die orthodoxe Nikolauskirche im bereits erwähnten Schkej-Viertel mit dem dazugehörigen Museum für alte Schriften, das in der ältesten rumänischen Schule von 1583 eingerichtet ist. Das Alte Rathaus am Rathausplatz gilt als weiteres markantes Zeichen der Stadt. Die St.-Bartholomäus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Bauwerk der Stadt. Die historische Altstadt ist geprägt von spätmittelalterlichen Bürgerhäusern und gro‎ßzügigen, stilvollen Bauten des 19. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die mittelalterlichen Stadtbefestigungen, darunter das Katharinentor aus dem Jahr 1559, die Weberbastei, der Wei‎ße Turm und der Schwarze Turm. Alle sind heute restauriert und als Museum zugänglich.



    Sie sehen also, Kronstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ich bin immer wieder gerne dort, von Bukarest aus erreicht man die südsiebenbürgische Stadt in drei Stunden Zugfahrt. Zuletzt war ich Ende Februar auf einen kurzen Abstecher dort. Eigentlich schade, dass Sie keinen Internetzugang haben, lieber Herr Bresonik, denn ich werde in der Online-Fassung dieser Sendung einige Bilder aus der vor drei Wochen noch (teilweise) verschneiten Stadt hochladen.







    Hinsichtlich Ihres Hörberichts vom November 2014 kann ich leider nur schwer sagen, ob er hier eingetroffen ist, die Briefe landen in der Ablage unserer Postbearbeitungsstelle und werden im folgenden Jahr nach einer gewissen Zeit entsorgt. Am besten schicken Sie uns Ihren Empfangsbericht erneut zu, falls Sie Ihre Notizen noch haben. Oder Sie können auch einen aktuellen Hörbericht schicken, mit dem Vermerk, dass Sie die QSL für November 2014 dafür erhalten möchten — nach meinem Wissen ist die Serie vom vergangenen Jahr noch vorrätig.



    Postbriefe erhielten wir von Sandro Blatter (Schweiz), Wolfgang Kühn, Frank Bresonik, Michael Lindner, Hans-Josef Pütz, Ulrich Wicke, Heiner Finkhaus, Peter Thränert, Detlef Jurk, Christoph Paustian, Hans-Peter Themann, Klaus Huber, Klaus Osterburg, Günter Rommelrath, Hans Josef-Pütz (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von Arman Sabciyan (Türkei), Dmitrij Kutusow (Russland), Christian Mayer und Georg Pleschbeger (Österreich) sowie von Anna und Bernd Seiser, Werner Hoffmann, Volker Willschrey, Herbert Jörger, Walter Franz, Reinhard Westphal, Fritz Andorf, Andreas Fessler und Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland).



    Das Feedback-Formular auf unserer Homepage nutzte Horst Cersovsky (aus Deutschland).




    Audiodatei hören: