Tag: Obst

  • Inflation in Rumänien steigt erneut an

    Inflation in Rumänien steigt erneut an

    Demnach sei die jährliche Inflationsrate im Vergleich zum Vormonat erneut gestiegen, und zwar auf 5,11% des Bruttoinlandsprodukts gegenüber 4,67% im Oktober. Sie erreichte damit ein ähnliches Niveau wie im August und Mai. Dies ist bezeichnend für die schwankende Entwicklung der Inflation im Jahr 2024, nachdem sie von 6,61% im Dezember 2023 zurückgegangen war.

     

    Die Rumänen mussten mehr Geld vor allem für frisches Obst – mehr als 6,5 %, aber auch für Strom – etwa 3,4% ausgeben. Darüber hinaus waren Flugdienste im November billiger als im Oktober – mehr als 8,2%, gefolgt von Heizenergie – fast 5 %. Eine 12-Monats-Statistik zeigt einen durchschnittlichen Anstieg der Postdienstleistungen von fast 18%, gefolgt von frischem Obst mit einem Anstieg von mehr als 17 % und Margarine mit einem Anstieg von rund 16%. Im Vergleich zum November 2023 sind die Preise für Lebensmittel im Durchschnitt um 5% und für Dienstleistungen um 7,5% gestiegen. Finanzanalyst Adrian Codirlașu, Präsident der Vereinigung von Investmentsprofis CFA erläutert: ʺDie Dienstleistungskomponente, wenn wir uns alle Monatsberichte ansehen, bleibt konstant auf hohem Niveau. Der Mindestlohn wurde mehrmals angehoben.

     

    Die meisten Arbeitnehmer, die mit dem Mindestlohn bezahlt werden, gehören zu dieser Dienstleistungskomponente, und daher hatten wir auf der Dienstleistungsseite einen Anstieg der Kosten, der sich dann, wie üblich, in den Preisen niederschlägt. Daher dieser leichte Anstieg der Inflation. Wir haben auch ein hohes Haushaltsdefizit. Das hohe Haushaltsdefizit ist inflationär. Warum ist das so? Wenn die Regierung Schulden zur Finanzierung ausgibt, im Grunde ist das dasgleiche mit dem Drucken von Geld, Geld, das zum Kauf von Waren und Dienstleistungen verwendet wird. Das erhöht die Nachfrage und lässt automatisch die Preise steigenʺ.

     

    Für 2025 sagen die Finanzanalysten eine Inflation von etwa 5 % voraus, sogar höherer zu Beginn des Jahres. Die Rumänische Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für Ende 2024 auf 4,9 % nach oben korrigiert und erwartet, dass sie erst Ende nächsten Jahres 3,5 % erreichen wird. Aber nichts ist sicher! Die Finanzpolitik und die Lohnerhöhungen auf nationaler Ebene, die jüngsten Entwicklungen der europäischen Volkswirtschaften, die Dynamik des Ölpreises oder die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen für Ungewissheit.

     

     

     

  • 03.09.2019

    03.09.2019

    Die Rumänische Marine organisiert beginnend mit Dienstag die rumänisch-ukrainische Übung Riverine 2019“ an der Donau, dem Abschnitt zwischen der rumänischen Stadt Tulcea und der ukrainischen Izmail. Daran nehmen ca. 300 Marine-Soldaten aus den beiden Ländern teil. Ziel der Übung ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Ukraine im Marinebereich, an der Donau, zu verbessern. Bis zum 7. September werden Inspektions- und Schleppübungen sowie Notfallübungen organisiert.



    Die Überreste der Königin Helena, der Mutter von König Michael I. von Rumänien, werden in diesem Herbst zurückgeführt und in die neue Erzdiözese und Königskathedrale in Curtea de Argeş beigesetzt, teilte die Kustodin der rumänischen Krone, Prinzessin Margaretha, am Dienstag mit. 71Jahre nach dem Exil von Königin Helena und 37 Jahre nach ihrem Tod beschloss Prinzessin Margaretha, die Überreste ihrer Gro‎ßmutter nach Rumänien zurückzubringen. Prinzessin Helena von Griechenland und Dänemark war die Tochter von König Konstantin I. von Griechenland und Königin Sophia von Preu‎ßen. 1921 heiratete sie Kronprinz Carol in Athen, von den sie 1928 geschieden wurde. 1940 wurde sie Königinmutter. Sie starb im November 1982 in Lausanne, in der Schweiz. Im Gegensatz zu König Michael I. sah Königin Helena ihr Land nach ihrem erzwungenen Exil nie wieder.



    In Bukarest wird am Dienstag das internationale George Enescu“ Musik-Festival mit einem Konzert des London Philharmonic Orchestra zusammen mit dem Akademischen Chor des Rumänischen Hörfunks fortgesetzt. Zwei weitere Konzerte finden in Cluj-Napoca und Sibiu statt. Das zentrale Thema der diesjährigen Ausgabe des Festivals ist Die Welt in Harmonie“, künstlerischer Leiter ist Vladimir Jurowski. Bis zum 22. September werden Bukarest und 10 weitere Städte in Rumänien und 5 weiteren Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und die Republik Moldau) Aufführungen im Zusammenhang mit dem Festival veranstalten. In Bukarest werden über 2.500 der bekanntesten Musiker der Welt 84 Konzerte und Rezitale geben.



    Das EU-Programm zur Förderung des Verzehrs von Obst, Gemüse und Milchprodukten in der Schule wird auch 2019 fortgesetzt. Von dem Gesamtbudget von 250 Millionen Euro wird Rumänien in diesem Schuljahr über 17 Millionen Euro erhalten. Im vergangenen Jahr haben mehr als 20 Millionen Kinder in der EU von diesem Programm profitiert, das in Schulen umgesetzt wurde und dessen Ziel es ist, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern.



    Rumänische Studenten gewannen eine Gold- und 3 Silbermedaillen auf der diesjährigen Ausgabe der Internationalen Olympiade der Geowissenschaften, die vom 26. August bis 3. September in Daegu, Südkorea, stattfand. Die Internationale Geo-Wissenschaftsolympiade fördert die Zusammenarbeit zwischen Studenten aus verschiedenen Ländern, indem sie internationale Teams bildet, die Forschungsthemen zu Umweltfragen in einem bestimmten geografischen Gebiet erhalten und ein Projekt mit Lösungsvorschlägen für die jeweiligen Probleme entwickeln müssen. An dieser 13. Internationalen Erdwissenschaftsolympiade nahmen 163 Schüler aus 41 Ländern teil.



    EU-Bürger gaben durchschnittlich 377 Euro für einen Urlaub aus und die Rumänen stehen mit rund 135 Euro, die für einen Urlaub vorgesehen sind, am unteren Ende der Liste, so die von Eurostat am Dienstag veröffentlichten Daten. Die grö‎ßten Urlaubsausgaben in der EU tätigten die Luxemburger mit durchschnittlich 769 Euro für einen Urlaub im Jahr 2017, gefolgt von den Österreichern mit 641 Euro und Maltesern, mit 633 Euro. Am anderen Ende befinden sich Ungarn, mit161 Euro, Lettland mit 155 Euro und Bulgarien mit 153 Euro.



    Die junge kanadische Tennisspielerin rumänischer Abstammung,Bianca Andreescu qualifizierte sich für das Viertelfinale der US Open, dem letzten Grand Slam des Jahres, nachdem sie die Amerikanerin Taylor Townsend in 3 Sätzen besiegt hat. Es ist das erste Mal, dass die 19-jährige Spielerin, Bianca Andreescu (Nummer 15 der Welt) an den US Open teilnimmt, und auch ihr erstes Grand Slam Viertelfinale. Taylor Townsend (116 WTA), hatte zuvor zwei Rumänen, Simona Halep und Sorana Cîrstea, ausgespielt. Im Viertelfinale tritt Andreescu gegen die Belgierin Elise Mertens (26 WTA) an.


  • Rumänien indirekt vom russischen Importstopp betroffen

    Rumänien indirekt vom russischen Importstopp betroffen

    Ein Krieg ohne Sieger — so kündigen sich die angespannten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union an. Nach der Annektierung der Halbinsel Krim im März hatten die Europäische Union und die USA wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland verhängt. Nachdem die Verwicklung Moskaus in der sezessionistischen Bewegung im Osten der benachbarten Ukraine deutlich wurde, wurden diese Sanktionen verschärft.



    Anfang August hat der Kreml darauf reagiert und seinerseits einen Importstopp von Obst und Gemüse gegen den Westen verhängt. Dies führte in Russland zu leeren Marktständen, in der Europäischen Union sind Obst- und Gemüseproduzenten in Schwierigkeit geraten, die sie daran hindern, ihre Produkte zu verkaufen. In der Europäischen Union seien besonders Polen, Deutschland, die Niederlande und Litauen von dem russischen Agrar-Einfuhrstopp betroffen, sagte der EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş.



    Das Exportvolumen Polens nach Russland betrug 800 Millionen Euro, Deutschlands knapp 600 Millionen Euro, während der Export der baltischen Staaten, vor allem Litauens nach Russland um hunderte Millionen höher war. Bukarest war immer zurückhaltend gegenüber der Konsolidierung wirtschaftlicher Beziehungen zu Russland. Daher sind die rumänischen Landwirte von dem russischen Agrarimportstopp nicht so stark betroffen. Rumänien bekommt eher die Auswirkungen dieser Ma‎ßnahme indirekt, durch die entstandenen Gleichgeswichtstörungen auf dem europäischen Binnenmarkt zu spüren.



    Landwirtschaftsminister Daniel Constantin erklärte, die Exporte Rumäniens nach Russland liegen kaum über 40 Millionen Euro, d.h. unter 2,3% der rumänischen Exporte an Agrar-Ernährungsgütern. Bislang verzeichente der Agrarbereich Rumäniens Verluste von dutzenden Millionen Euro, fügte Constantin hinzu. Der Landwirtschaftsminister fürchtet dennoch, dass es auf dem rumänischen Markt einen Überfluss an Obst und Gemüse geben wird, die urprünglich Russland erreichen sollten. Die rumänischen Landwirte könnten infolgedesse mit einer aggresiven“ Konkurrenz konfrontiert werden.



    In einem Interview mit Radio Rumänien erklärte der EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş, ein Teil der einhemischen Produktion könnte konstenlos verteilt werden und die Verluste könnten nachträglich mit EU-Fonds gedeckt werden. Die Europäische Kommission hatte vorige Woche angekündigt, sie werde 125 Millionen Euro bereitstellen, um die vom russischen Agrarimportstopp betroffenen Landwirte zu unterstützen.



    Alle Gemüse- und Obstbauern seien berechtigt, die EU-Hilfe zu bekommen, egal ob sie einer Organisation angeschlossen sind oder nicht, erläuterte EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş. In Bukarest erklärte dennoch Landwirtschaftsminister Constantin, die von der Europäischen Union bereitgestellten Finanzmittel seien hingegen nicht genug und Brüssel müsse weitere Ma‎ßnahmen treffen, um die vom russischen Importstopp betrofennen Landwirte zu unterstützen.

  • Europäische Kommission stellt Hilfe für EU-Landwirte bereit

    Europäische Kommission stellt Hilfe für EU-Landwirte bereit

    Anfang des Monats hat der russische Staatschef Wladimir Putin einen Importstopp gegen den Westen verhängt. Es handelt sich um Fleisch, Milch, Obst und Gemüse aus den USA, aus der Europäischen Union und ihren Verbündeten Kanada, Australien und Norwegen. Die Westeuropäer bleiben dennoch den Grundsätzen des internationalen Rechtes treu und Brüssel macht keinen Schritt zurück, egal, wieviel es dafür zahlen muss.



    Die Europäische Kommission hat am Montag angekündigt, sie werde 125 Millionen Euro bereitstellen, um die vom russischen Agrarimportstopp betroffenen Landwirte zu unterstützen. Demnach können unter anderem Produzenten von Möhren und Tomaten, Gurken und Pilzen, Äpfeln und Birnen sowie Tafeltrauben und Kiwi profitieren. Für diese Obst- und Gemüsearten gebe es weder Lagerräume, noch alternative Märkte.



    Daher sind Landwirte, egal ob einer Organisation angeschlossen oder nicht, berechtigt, die EU-Hilfe zu bekommen, erläuterte EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş. Cioloş verspricht Ma‎ßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, die das Angebot auf dem freien Markt reduzieren sollen, damit die Preise nicht zu stark verfallen. Vor allem Bauern aus Polen, Litauen, Belgien und aus den Niederlanden dürften davon profitieren – Ländern, aus denen gewöhnlich viel Obst und Gemüse nach Russland exportiert wird. In Bukarest erklärte Agrarminister Daniel Constantin, dass die rumänische Landwirtschaft die Auswirkungen des russischen Importverbots nicht stark zu spüren bekommen wird.



    Alle postkommunistischen Regierungen Rumäniens waren gegenüber der Beibehaltung oder Konsolidierung der kommerziellen Abhängigkeit von Moskau zurückhaltend. Voriges Jahr lagen die rumänischen Exporte auf dem russischen Markt bei wenig über 40 Millionen Euro. Einheimische Gemüse- und Obstproduzenten erklären dennoch, sie können unter aktuellen Umstäden ihre Produktion nicht richtig verwerten. Infolge des von Moskau verhängten Importstopps werden Obst und Gemüse in ihre Herkunftsländer, darunter auch Rumänien, zurückgebracht und blockieren somit den internen und europäischen Handel. Während es den europäischen Produzenten sehr schwer fällt, den Überschuss an Obst und Gemüse zu verwalten, sorgt in Russland der Importstopp für leere Marktstände und wütende Verbraucher.

  • Brüssel will Obst- und Gemüse-Produzenten unterstützen

    Brüssel will Obst- und Gemüse-Produzenten unterstützen

    Nachdem die EU gegen Russland Sanktionen verhängte, hat die Regierung in Moskau Gegenmassnahmen getroffen. So haben die russischen Behörden den Import von Obst und Gemüse aus der EU gestoppt. Die russischen Bürger haben jetzt darunter zu leiden. Die Regierung sucht nach Lösungen um etwa 35 % des internen Bedarfs zu decken.




    Auch die Europäer versuchen die Verluste der Landwirte zu begrenzen. Insbesondere der Pfirsich-und Nektarinen-Sektor wurde betroffen. Die EU produziert jährlich 2,5 Millionen Tonnen Pfirsiche und 1,2 Tonnen Nektarinen. Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland sind die grössten europäischen Produzenten. Für diese, aber auch für andere Länder, möchte Brüssel ausserordentliche Massnahmen treffen um das Angebot zu vermindern und die Nachfrage zu fördern. Man möchte, unter anderem, das Obstvolumen, das man vom Markt zurück rufen kann und den Krankenhäusern und Strafvollzugsanstalten kostenlos zur Verfügung stellen Kann, von 5 auf 10 % steigen.




    Es ist ein erstes Signal”, erklärte der EU-Agrarkommissar, der Rumäne Dacian Ciolos. Dieser fügte hinzu, er werde nicht zögern, wenn nötig, auch andere Sektoren, die von den Exporten nach Russland abhängen, zu unterstützen. Rumänien ist von der russischen Handelssperre nicht direkt betroffen. Laut George Turtoi, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, könnten aber indirekte Folgen auftreten:




    Wir exportieren kein Obst und kein Gemüse nach Russland, das wäre nicht das Problem. Das einzige Risiko ist, dass die Produktion aus anderen Staaten der Union nach Rumänien gebracht wird und es zum Wettbewerb auf dem internen Markt kommt.




    Auf dem rumänischen Markt sind die Preise, insbesondere bei Tomaten und Gurken, gesunken. Die Landwirte meinen, sie könnten ihre diejährige Produktion nicht mehr vermarkten. Grund seien die Produkte, die anfänglich für den russischen Markt bestimmt waren. Cristi Rusu, Direktor des Verbands “Hortifruct” dazu:




    Die Tomaten-und Gurken-Produktion ist betroffen. Ein paar Hunderttausend Tonnen im Wert von etwa 500 Millionen Euro, die in die Russische Föderation exportiert werden mussten, werden jetzt in andere EU-Staaten weiter geleitet, auch nach Rumänien. Folglich sinken die Obstpreise um 50 bis 70 %.




    In der benachbarten Moldaurepublik werden die Folgen des russischen Einfuhrstopps stärker gespürt. Moskau verhängte Sanktionen gegen die Moldaurepublik, nachdem diese näher an die EU rückte. Das Land könnte, trotz der Unterstützung Rumäniens und der Verdopplung der EU-Export-Quoten dieses Jahr Verluste in Höhe von 70 Millionen Dollar verzeichnen.

  • Nach russischem Embargo: Moldau orientiert sich Richtung EU-Binnenmarkt

    Nach russischem Embargo: Moldau orientiert sich Richtung EU-Binnenmarkt

    Die Wirtschaftstätigkeit der Moldaurepublik ist verstärkt Richtung EU-Binnenmarkt orientiert. In den ersten fünf Monaten des Jahres nahmen die moldauischen Exporte in die EU um mehr als 22% zu. Indes wurden um fast 19% weniger Güter und Dienstleistungen in die GUS-Staaten ausgefahren. Dennoch bleiben diese Staaten der Hauptabsatzmarkt der moldauischen Erzeugnisse.



    Rumänien bietet dem Nachbarland derzeit praktische Unterstützung an, um die wirtschaftlichen Folgen des russischen Embargos zu mildern. Das erklärte der stellvertretende Landwirtschaftsminister in Chişinău, Vladimir Loghin, der vom Radio-Rumänien Korrespondenten zitiert wird. In Vorbereitung sei ein Programm zur Unterstützung der Obst- und Gemüsebauern. Bukarest hat der Wirtschaftsmission in der Moldaurepublik den direkten Kontakt zu Vertretern der gro‎ßen Handelsketten, Besuche bei Unternehmen und Verkaufszentren für landwirtschaftliche Erzeugnisse vermittelt.



    Die Europäische Union ist infolge der Initiative ihrer Landwirtschafts-, Handels-, und Erweiterungskommissare, Dacian Cioloş, Karel de Gucht und Stefan Füle, ebenfalls tätig geworden: Ab dem 1. August sollen der Moldaurepublik die Zollgebühren auf exportierte Äpfel, Pflaumen und Tafeltrauben rückerstattet werden. Die Gebührensätze waren vor einiger Zeit verdoppelt worden.



    Russland hatte der Moldaurepublik mehrere Handelsbeschränkungen auferlegt. Im September vergangenen Jahres hatte Moskau die Einfuhr von moldauischen Weinen untersagt, seit Kurzem betrifft das Einfuhrverbot auch verarbeitetes Fleisch aus der Moldau. Ab dem 21. Juli dürfen zudem kein Obst und Gemüse importiert werden. Die Unterzeichnung und das Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens zwischen der Moldau und der EU erzeuge Widersprüche zwischen dem Gemeinschaftsmarkt und dem Markt der GUS-Staaten, verlautete es aus dem Kreml. Die EU habe allerdings nie die Moldau aufgefordert, Russland Handelsbeschränkungen aufzuerlegen, sagt Pirkka Tapiola, der Leiter der EU-Delegation in Chişinău. Das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen sei nämlich mit dem Freihandelsabkommen mit den GUS-Staaten voll und ganz vereinbar, so Tapiola. Die Handelsbeschränkungen würden lediglich eine der Waffen Moskaus darstellen.



    Unterdessen droht Russland Europa mit höheren Energiepreisen, einem weiteren bevorzugten politischen Instrument des Kreml zur Schwächung der Solidarität innerhalb der EU. Die wirtschaftlichen Vergeltungsschläge Moskaus betreffen nicht nur die Moldaurepublik, sondern auch Länder wie Polen, die Ukraine, Rumänien und sogar die USA. Sie erfolgen vor dem Hintergrund einer Reihe von Sanktionen, die die USA und die EU gegen Russland aufgrund des Eingriffs in den bewaffneten Konflikt im Osten der Ukraine verhängt haben. Eine dritte Sanktionsstufe war beinahe gleichzeitig von der EU und den USA beschlossen worden. Man erwartet sich davon tiefgründige und schnelle Konsequenzen für die russische Wirtschaft.

  • Ernährungskultur: frisches Obst und Gemüse in den rumänischen Schulen

    Ernährungskultur: frisches Obst und Gemüse in den rumänischen Schulen

    In einer Zeit, in der wir mit Informationen über ungesunde Lebensmittel bombardiert werden, und unsere E‎ßgewohnheiten gar nicht ernährend sind, ist eine Änderung angebracht. Die EU-Einrichtungen arbeiten schon seit einigen Jahren daran. Eine der Änderungsma‎ßnahmen trägt den Titel Schema zur Verteilung von Obst und Gemüse in Schulen“. Seit 5 Jahren wird dieses Programm von der EU-Kommission finanziell unterstützt, und die Anzahl der Kinder, die daran beteiligt sind, ist ständig gestiegen.



    Ein Beispiel: Im Laufe des Schuljahres 2011-2012 haben mehr als 8,1 Mio. Kinder aus den beteiligten EU-Ländern regelmä‎ßig Obst- und Gemüse-Portionen in den Schulen erhalten. Dazu gehören auch die rumänischen Kinder, die seit 2009 jeden Tag in der Schule je einen frischen Apfel bekommen. Irina Creangă, Beraterin für EU-Fragen im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, erklärte uns, wie dieses EU-Programm in Rumänien verlaufen ist und wie die Schüler darauf reagiert haben:



    Seit Beginn dieses Programms haben wir nur Äpfel verteilt und wir werden womöglich weiter so verfahren — das steht aber noch nicht fest. Im Schuljahr 2010-2011 waren über eine Million Kinder aus 6200 Schulen an dem Programm beteiligt. In derselben Zeitspanne wurden in Rumänien auch Umfragen durchgeführt. Das Programm ist bei den Schülern sehr gut angekommen. Etwa zwei Drittel der Befragten sagten, sie hätten die erhaltenen Äpfel gleich in der Schule gegessen. 86% der Befragten waren der Meinung, dies sei ein nützliches Programm, das fortgesetzt werden sollte. In puncto Geschmacksvorlieben der Kinder stehen die Äpfel ganz hoch unter den Lieblingsfrüchten. Der Bericht hat aber erwiesen, da‎ß in den ländlichen Regionen die Kinder eher exotische Früchte vorziehen, zum Beispiel Bananen.“



    Das Programm scheint auch in anderen EU-Ländern mit Erfolg zu laufen. Darüber sprachen wir mit dem rumänischen EU-Abgeordneten und Mitglied im Ausschu‎ß für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Claudiu Ciprian Tănăsescu:



    Laut dem Evaluierungsbericht sei dieses Programm ein notwendiger und richtiger Beitrag zum Sichern einer ausgewogenen Ernährung der Kinder. Die Kinder selbst und auch die Schulen sind sehr zufrieden mit dem Programm und wollen sich auch in Zukunft daran beteiligen. In den teilnehmenden EU-Ländern wurde eine beträchtliche Steigerung des Obstkonsums in den Schulen festgestellt und es wurde mehr Obst als die verteilte Menge konsumiert. Man kann aber noch nicht sagen, ob dieses Programm im Laufe der Zeit zu einer Verbesserung der E‎ßgewohnheiten unserer Kinder führen wird.“



    Weil das Programm so erfolgreich war, beschlo‎ß die EU-Kommission, die Fonds für das Schuljahr 2013-2014 aufzustocken. Für dieses Schuljahr hat das Schema zur Verteilung von Obst und Gemüse in Schulen“ EU-Fonds in Höhe von 90 Millionen Euro zur Verfügung. Die Hauptnutznie‎ßer sind Italien (20,5 Mio. Euro), gefolgt von Polen (3,6 Mio. Euro), Deutschland (2 Mio. Euro), Rumänien (4,9 Mio. Euro), Frankreich (4,7 Mio. Euro), Ungarn (4,5 Mio. Euro), Spanien (4,4 Mio. Euro) und die Tschechische Republik (4,2 Mio. Euro).



    Das Schema zur Verteilung von Obst und Gemüse in Schulen“ hat auch eine Erziehungskomponente: Die Schüler lernen, sich gesund zu ernähren, und erfahren auch, wie die Fruchte, die sie essen, angebaut werden. Irina Creangă, Beraterin für EU-Fragen im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, erläutert erneut:



    Im Vordergrung stehen unsere Ziele in den Bereichen Gesundheit und Erziehung, wie das Fördern eines gesunden Lebensstils, basierend auf dem Essen von frischem Obst und Gemüse, die Herausbildung gesunder E‎ßgewohnheiten und das Verstehen der Vorteile, die wir durch das Essen von Obst und Gemuse haben. Neben Gesundheit und Erziehung haben wir noch ein Ziel, und zwar den Kindern das Leben auf dem Lande näher zu bringen. Wir organisieren Ausflüge mit Besichtigungen von Obst- und Gemüsegärten, Agrarmessen und Ausstellungen, wie zum Beispiel die bekannten ‚Erntetage‘. Ferner werden in den Schulen Gärtnerei-Kurse und -Wettbewerbe veranstaltet, das sind unsere sog. ‚Stunden für die Gesundheit‘.“



    Auch wenn sie mit dieser Initiative zufrieden sind, meinen die Eltern doch, da‎ß die Erziehungsma‎ßnahmen nicht entsprechend verstanden und umgesetzt werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Föderation der Elternverbände, Adrian Topor, spricht über die Verteilung von Äpfeln in den Schulen:



    Wir haben Signale bekommen, da‎ß das Programm in einigen Regionen schwieriger gelaufen ist. Die Äpfel sind etwas später angekommen, und die Qualität lie‎ß zu wünschen übrig. Unserer Ansicht nach wurde das Programm nicht in seiner Gesamtheit durchgeführt und orientierte sich nicht in die Richtung, die für unsere Kinder besonders wichtig ist — das Beibringen von gesunden E‎ßgewohnheiten im jüngsten Alter. Es reicht nicht, wenn wir dem Kind einen Apfel geben, und ihm sagen, er soll bitte schön den Apfel essen. Da müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen — wenn wir als Erwachsene kein Obst und Gemuse essen, so werden es unsere Kinder auch nicht tun. So werden wir nur verlieren. Es wäre normal, den Kindern auch zu erklären, warum sie den Apfel essen sollten. Und wir müssen aufpassen, da‎ß der Apfel auch frisch und schmackhaft ist, nicht sauer oder fade. Ein gro‎ßes Problem ist aber das Fehlen der Räumlichkeiten, wo unsere Kinder unter hygienischen Bedingungen essen können. Das Brötchen, der Apfel, die Milch werden einfach im Klassenzimmer gegessen und getrunken.“



    Eine Kantine, ein Speisesaal wären angebracht, meinen die Eltern. Ab nächstem Jahr wird das EU-Programm Schema zur Verteilung von Obst und Gemüse in Schulen“ in den rumänischen Schulen bei den Klassen 1-8 und bei der vorbereitenden Klasse (der sog. Klasse Null) durchgeführt.



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