Tag: Ökotourismus

  • Via Danubiana: Die Ökotourismus-Route entlang der Donau

    Via Danubiana: Die Ökotourismus-Route entlang der Donau

    Die Donaukessel, das Eiserne Tor, die Inseln und Werder, die der Fluss entlang seines Laufs bildet, das Donaudelta und die spektakulären Gebiete im Mündungsbereich am Schwarzen Meer – das sind nur einige der Attraktionen. Das Projekt wird von dem Verein „Mai Mult Verde“ (zu dt. Mehr Grün) entwickelt. Wir haben uns mit der Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Alexandra Damian, über die Projekte des Vereins unterhalten.

    Seit 2008, dem Jahr unserer Gründung, führen wir Projekte in verschiedenen Bereichen durch. Wir wollen eine Kultur der Verantwortung und des ehrenamtlichen Engagements für Mensch und Natur in Rumänien aufbauen. Wir pflanzen Bäume, wir engagieren uns im Kampf gegen die Plastikverschmutzung der Donau, wir haben ein großes Programm „Mit sauberen Gewässern“, in dem wir Aktionen zur Säuberung der Ufer der Donau und ihrer Nebenflüsse durchführen. Wir haben eine Reihe von schwimmenden Barrieren auf den Nebenflüssen der Donau installiert, um zu verhindern, dass Abfälle den Fluss und seine Nebenflüsse hinunterfließen, und wir fördern grundsätzlich Naturgebiete in Rumänien, um der Natur auf eine Weise näher zu kommen, die wir in letzter Zeit vergessen haben.

     Durch die Entwicklung einer langen Ökotourismus-Route entlang der Donau werden naturbegeisterte Touristen das enorme Potenzial des Gebiets entdecken. Gleichzeitig profitiert die lokale Bevölkerung von einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, sagt Alexandra Damian vom Verein „Mai Mult Verde“. Doch wie kam das Projekt Via Danubiana zustande?

    Die Idee zu diesem Projekt liegt schon seit mehreren Jahren in der Schublade. Wir wollten diese Ökotourismus-Route unbedingt schaffen, denn wir alle wissen, dass die Donau einzigartige Erlebnisse bietet. Vom Beginn des rumänischen Abschnitts bis zum Schwarzen Meer gibt es viele schöne Orte, Natur- und Kulturerbe, einzigartige Landschaften in Europa, weshalb wir dieses Gebiet, das in Rumänien weniger bekannt ist, hervorheben wollten.

     In dem Gebiet wurden eine Reihe von Schutzgebieten und Natura-2000-Gebieten ausgewiesen, und die Route führt durch Uferwälder, Inseln, Kanäle und Werder. Diese sind derzeit für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich, da es an Infrastruktur und Werbung fehlt. Als Nächstes sollen über tausend Kilometer der Donau in Rumänien kartiert werden, berichtet Alexandra Damian vom Verein „Mai mult verde“.

    Es geht darum, die natürlichen, kulturellen und historischen Orte, oder die lokale Gastronomie auf einer Karte zu erfassen. In der ersten Phase haben wir eine 100 Kilometer lange Strecke im Kreis Giurgiu markiert, mit weniger bekannten Naturschutzgebieten und Sehenswürdigkeiten. Im September haben wir den ersten Kilometerstein in der Gemeinde Găujani aufgestellt. Es ist einer der Endpunkte dieser Route. In Kürze werden wir zwei weitere Kilometersteine an zwei anderen strategischen Punkten der Route aufstellen.

     Nur eine Stunde von Bukarest entfernt bietet dieser Abschnitt eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Naturliebhaber können die Region für die Vogelbeobachtung und die Betrachtung der spezifischen Tier- und Pflanzenwelt der Donau generell nutzen.

    Aus kulturhistorischer Sicht gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten, die der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt und nicht ausgeschildert sind, wie die Ruinen der Festung von Mircea dem Älteren in Giurgiu, eine historische Grubenhütte oder der Bunker-Komplex in Slobozia. Auch einige kulinarische Traditionen können wiederbelebt werden, wie die für den rumänisch-bulgarischen Donauraum spezifischen Pasteten, Paprika- oder Auberginensalate oder Gänsesuppe. Alle Details sind bereits in einem Reiseführer auf der Internetseite viadanubiana.ro veröffentlicht.

    Wir haben die Website bereits eingerichtet. Es gibt GPS-Koordinaten für diejenigen, die die Route auf viadanubiana.ro verfolgen wollen. Wir haben auch einen Reiseführer für den Kreis Giurgiu veröffentlicht. Wir sind sehr daran interessiert, dass Naturliebhaber, Liebhaber von Wanderungen in der Natur, Liebhaber der Donau und natürlich des Deltas zu uns kommen und sich uns anschließen. Da wir nur einen kleinen Teil, 100 km von 1000 km, kartieren, können sie sich auf verschiedene Weise einbringen, damit wir diese Route erweitern können. Besucher können auch spenden, sie können Produkte aus dem speziell für die Via Danubiana eingerichteten Shop kaufen. Sie können sich natürlich auch als Freiwillige an den Aktionen beteiligen, die sie organisieren werden, und natürlich Botschafter der neuen Route werden.

     Auf der Website viadanubiana.ro finden Sie alle Möglichkeiten, wie sich Naturliebhaber für das Projekt engagieren können. Bislang waren die Aufrufe zur Mitarbeit erfolgreich, sagt Alexandra Damian, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim Verein „Mai Mult Verde“. Auch Freiwillige von außerhalb Rumäniens haben sich gemeldet.

  • Zu Hause im Banat: Verein restauriert Wassermühlen

    Zu Hause im Banat: Verein restauriert Wassermühlen

    In Timișoara (Temeswar) wurde das Projekt Hai la Rudăria“/Gehen wir nach Rudăria“ ins Leben gerufen, eine Initiative, die darauf abzielt, die Gemeinde Eftimie Murgu im Landkreis Caraș-Severin in ein attraktives und nachhaltiges Reiseziel für die lokale Gemeinschaft zu verwandeln.



    Die 22 Wassermühlen in Rudăria sind einzigartig in Osteuropa. Das Projekt ist Teil eines grö‎ßeren Programms, das der Verein Zu Hause im Banat“ seit Jahren durchführt. 2021 ist das zweite Jahr, in dem der Verein an der Sanierung von Wassermühlen im Banat beteiligt ist. Die aktuelle Phase des Projektes wurde am Mittwoch, den 15. April, auf einer Pressekonferenz in Timișoara (Temeswar) bekannt gegeben. Radu Trifan, Präsident des Vereins Zu Hause in Banat“, mit Einzelheiten:



    Die erste Aktion mit Freiwilligen findet am 14. und 16. Mai statt. Wir haben die Registrierung für Freiwillige geöffnet und sind fast überwältigt: Sehr viele Menschen haben sich unserem Projekt angeschlossen. Das Projekt ist auch eine gro‎ße Herausforderung, denn wir müssen sanieren, bauen, aufräumen, den Fluss begrünen, die Landschaft gestalten, Schilder aufstellen, Mehl mahlen, Brot backen. Wir machen auch Coleșa, eine traditionelle lokale Polenta, die aus in einer Wassermühle gemahlenem Maismehl gemacht wird und hervorragend schmeckt.“




    Der traditionelle Name des Dorfes ist Rudăria, aber seit 1970 wird es auch Eftimie Murgu genannt — weil dort der gro‎ße 1848er Revolutionär geboren wurde. Den offiziellen Namen gibt es heute nur noch auf dem Papier. Es gibt Stimmen, die glauben, dass es an der Zeit sei, dass die Ortschaft zu ihrem alten, authentischen Namen zurückkehrt, aber die Entscheidung liegt bei den lokalen Behörden. Unter dem einen oder anderen Namen ist der Ort ein Juwel der Volksarchitektur, das nicht richtig gefördert wurde. Das Projekt, das sich zum Ziel setzt, den Tourismus hier zu fördern, beruht auf der Unterstützung von Freiwilligen. Sie haben den Rest des Jahres zur Verfügung, erklärt Radu Trifan:



    Unser Ziel ist es in diesem Jahr, den Ort attraktiver zu machen, ihn mehr an den aktuellen Tourismus anzuschlie‎ßen. Im Moment gibt es keine sehr enge Verbindung zwischen dem Tourismus und dem täglichen Leben der Menschen im Dorf. Wir wollen den Einheimischen die Möglichkeit geben, ihre Produkte besser zu verkaufen und den Touristen die Möglichkeit, eine ordentliche Route zu erschlie‎ßen. Nicht mit dem Auto, sondern zu Fu‎ß, um die Orte hier zu erkunden, um alle 22 Wassermühlen zu entdecken. Und nicht zuletzt, um die Einheimischen zu entdecken, die sehr gastfreundlich und nett sind.“




    Der Verein Zu Hause in Banat“ und seine Freiwilligen werden sich vor allem auf die Mühlen konzentrieren, die nicht zum nationalen Erbe gehören und deshalb nicht geschützt sind. Sie laufen derzeit Gefahr, zerstört zu werden. Einige sind dringend sanierungsbedürftig, andere wurden mit neuen, ungeeigneten Materialien repariert, die ihr Aussehen verhunzen.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 13.12.2020

    Hörerpostsendung 13.12.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zu Beginn muss ich etwas richtigstellen. Letzten Sonntag habe ich auf die Webseite www.rumaenienadventskalender.de verwiesen. Dabei hatte ich als Urheber das Ehepaar“ Gudrun und Hans-Ulrich Schwerendt erwähnt, wobei ich einem Missverständnis aufgesessen bin, denn es handelt sich um befreundete Menschen, die privat mit dem jeweils eigenen Partner zusammen sind. Folgenden Nachtrag erhielten wir von Hans-Ulrich Schwerendt:



    Frau Gudrun Pauksch und ich führen eigentlich nur für drei Monate eine Kalenderbeziehung“. Dann muss Thomas, der Ehemann von Frau Pauksch, seine Ehefrau virtuell mit mir teilen. Ebenso muss meine Freundin Ulrike in dieser Zeit sehr zurückstecken und ebenso teilen. Von Januar bis September verbinden Frau Pauksch und mich eine tiefe Freundschaft und die gemeinsame Liebe für Land und Menschen in Rumänien.



    Und vergessen darf man nicht die vielen tollen Schreiber, ohne die es den Kalender nicht geben würde und er auch nicht so schön strahlen würde in der Adventszeit.



    Mit herzlichen Grü‎ßen


    Gudrun Pauksch und Hans-Ulrich Schwerendt




    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und verzeihen Sie bitte das Missverständnis — aus Ihrer ersten E-Mail war Ihr Beziehungsstatus nicht klar ersichtlich. Herzliche Grü‎ße an Sie beide und bleiben Sie gesund!




    Weiter geht es mit den Zeilen von Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main):



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International, lieber Sorin Georgescu,



    der Empfang der RRI-Kurzwelle ist auf allen analogen Frequenzen signalstark und in bester Audioqualität möglich.



    Vielen herzlichen Dank für die prima Kurzwellen-Programme. Danke für die Radiotour mit Tipps und Berichten zum Öko-Tourismus in Rumänien, im Besonderen dem Auerochsenland und Transsilvanien. Hörgenuss ist für mich stets die Jazzmusik. Die Sonntagsstra‎ße bietet beste Gelegenheit, versäumte Programmhöhepunkte der Woche auf elegante Art und Weise nachzuholen.



    Herzliche Glückwünsche zum Nationalfeiertag!


    Ich wünsche Ihnen Gesundheit und einen besinnlichen Advent.



    73


    Siegbert Gerhard




    Vielen herzlichen Dank, lieber Herr Gerhard, auch Ihnen viel Gesundheit und einen besinnlichen Advent!




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) hörte in letzter Zeit unsere digitalen Ausstrahlungen und gab uns Feedback dazu:



    Die DRM-Frequenz im 41-Meterband für die Abendsendung scheint für dunkelsten Wochen des Jahres, welche wir zurzeit haben, ein wenig zu hoch zu liegen. Bei mir ist das Signal zu Beginn der Sendung immer richtig stark und kann unterbrechungsfrei empfangen werden, wird dann aber zunehmend schlechter. Als Ergebnis kommt es dann immer wieder zu kurzzeitigen Unterbrechungen des Empfangs. In ein paar Wochen wird es bestimmt wieder besser werden.



    Von der Bărăgan-Steppe, die im Mittelpunkt des aktuellen Programms Radiotour“ stand, hatte ich bisher nur im Rahmen von Berichten über die Deportationen der frühen 1950er Jahre der deutschen und serbischen Minderheit aus dem Banat gehört. Ich konnte sie in Rumänien bisher nicht einmal geografisch verorten. Nun habe mir nach der Sendung die angesagte Internetseite vom Projekt Explorator în Bărăgan“ angeschaut und habe jetzt einen kleinen Eindruck von dieser Region. Das sieht auf jeden Fall besser aus, als ich mir den Bărăgan nach den vielen Geschichten über die erwähnten Deportationen vorgestellt hatte: Es gibt keine trockene Steppe, sondern gemütliche Dörfer und grüne Felder, Wiesen, Obstgärten und kleine Flüsse, Holzkirchen, Herrenhäuser und kulturgeschichtliche Zeugnisse aus archäologischen Ausgrabungen.



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Ihr Hörer Ralf Urbanczyk




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Der Bărăgan ist tatsächlich nicht zu vergleichen mit den Steppen in Südrussland oder Zentralasien. Im Vergleich zu den anderen Landesteilen Rumäniens ist aber die Dobrudscha — mit Ausnahme des Donaudeltas — eine eher karge Landschaft, daher die Bezeichnung. Das Wort Bărăgan“ selbst ist unbekannten Ursprungs, laut einer Theorie würde es aus der Sprache der Petschenegen stammen, eines nomadischen Turkvolkes, das im 10. Jh. im südrussischen Steppengebiet ansässig wurde, bevor es vermutlich von anderen Völkerschaften verdrängt oder assimiliert wurde. Herzliche Grü‎ße nach Eisleben, lieber Herr Urbanczyk!




    Weiter geht es mit den Zeilen von Helmut Matt (aus Herbolzheim im Breisgau):



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International,


    lieber Sorin,



    das Jahr geht schon bald wieder zu Ende.



    Heute ist der zweite Adventssonntag und Weihnachten steht vor der Tür. Leider ist noch immer keine Normalität eingekehrt in diesem Land und dem Rest der Welt. Nein, ich werde mich zu dem Thema nicht mehr äu‎ßern, weil ich zum einen keine Lust habe, meine Gedanken zerpflücken zu lassen, und zum anderen, weil es sinnlos ist, Menschen mit betoniertem Weltbild mit abweichenden Meinungen zu konfrontieren. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mich in diesem Jahr nicht am Hörertag beteiligt habe.



    Zur Persönlichkeit des Jahres: Ich entscheide mich für Prof. Dr. John Ioannidis. Er ist Professor für Medizin und Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit an der Stanford University School of Medicine sowie Professor by Courtesy für biomedizinische Datenwissenschaft an der Stanford University School of Medicine, Professor by Courtesy für Statistik an der Stanford University School of Humanities and Sciences und Kodirektor des Innovationszentrum für Meta-Forschung in Stanford, ebenfalls Stanford University School of Medicine. Mutig und mit beeindruckend sachlich-wissenschaftlichen Methoden hat er in seinen gro‎ßangelegten Studien nachgewiesen, dass die derzeitige weltweite, durch die WHO gelenkte Politik rund um das Virus SARS-COV2, ebenso unverhältnismä‎ßig wie wissenschaftlich unhaltbar ist. Leider verhallen all seine Arbeiten und Erkenntnisse ungehört und leider wird er von Politikern und Medien bewusst geschnitten und ignoriert — und so bin ich mir im Klaren, dass Prof. Dr. Ioannidis es auch bei Radio Rumänien International nicht zur Persönlichkeit des Jahres schaffen wird — was mich nicht davon abhält, für ihn zu optieren.



    Nun, ich will, so kurz vor Weihnachten, nicht nur über solche traurigen Dinge schreiben. Es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Ich hatte Ihnen ja geschrieben, dass ich am 3. Februar von meinem Katerchen Samsi Abschied nehmen musste. Nun, hier bei Familie Matt geht es seit vier Wochen wieder ziemlich lebhaft zu. Wir haben nämlich ein neues Familienmitglied bekommen. Findi hei‎ßt der kleine Kerl. Sein offizieller Name ist Findus vom Badenweiler Schloss“, aber wir finden, Findi passt besser zu dem Buben. Der ebenso sü‎ße und verschmuste wie lebhafte Abessinierkater ist knapp 5 Monate alt, geboren am US-amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli. Sicher können Sie sich vorstellen, wie der Findi uns in Bewegung hält. Ich sende Ihnen heute mal ein Foto.



    Für heute verbleibe ich mit den besten Grü‎ßen


    Ihr Breisgauer Hörerfreund


    Helmut Matt




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Matt. Zu Professor John Ioannidis möchte ich nichts sagen, ich bin ja selber kein Fachmann in dem Bereich und kann seine Position zur Pandemie daher nicht beurteilen. In wissenschaftlichen Fragen sollte sich jeder je nach Urteilsvermögen seine eigene Meinung bilden. Zur Persönlichkeit des Jahres möchte ich allerdings sagen, damit keine Missverständnisse entstehen, dass sie von den Hörern sämtlicher Sprachdienste gekürt wird. Es ist einfach ein Mehrheitsvotum, dessen Ergebnis nicht unbedingt mit den Präferenzen beispielsweise der deutschsprachigen Hörer übereinstimmen muss. Danke auch für das Foto von Findi — ich finde ihn sehr liebenswert. Auch einige unserer Redaktionsmitglieder haben Katzen zu Hause, nächsten Sonntag berichte ich darüber und werde auch Fotos von den Vierbeinern zur Verfügung stellen, um eine Anregung von Bernd Seiser wahrzunehmen, die er uns bereits im September hatte zukommen lassen. Herzliche Grü‎ße nach Herbolzheim, lieber Herr Matt!




    Vergangene Woche hatte ich über die Engpässe in der Versorgung mit Warmwasser und Heizung im Bukarester Fernwärmesystem berichtet und dabei erwähnt, dass ich bei mir zu Hause das Einmontieren von Durchlauferhitzern in Erwägung ziehe. Dieter Langguth meldete sich darauf mit einigen technischen Ratschlägen:



    Lieber Sorin,



    schade, dass Sie Warmwasserversorgung in Ihrer Wohnung nicht in den Griff bekommen.



    Ich möchte Ihnen mit einigen Tipps gerne eine kleine Hilfsstellung geben. Die Installation von elektrischen Durchlauferhitzern kann sich schnell als erneutes und unbedachtes Problem darstellen.



    Wegen der hohen Leistung, ab 18 kW aufwärts, benötigen diese Geräte Drehstrom und Leitungsquerschnitte von 4–6 mm Kupfer und eine Absicherung von 25 bis 32 Ampere.



    Somit würde ich vor der Installation eines Durchlauferhitzers zunächst prüfen, ob das Hausnetz diese Belastung hergibt. Hier in Deutschland müssen derartige Geräte wegen der hohen Leistung vom Netzbetreiber zunächst genehmigt werden. Oft müssen Durchlauferhitzer auch mit weiteren Durchlauferhitzern gegenseitig verriegelt werden.



    Eine Alternative zum Durchlauferhitzer wäre z.B. ein Speicher. Diese Geräte haben eine Leistung von 2 bis 3 kW und lassen sich somit mit normalen Haushaltsstrom betreiben. Abhängig von der gespeicherten Wassertemperatur und dem Volumen des Speichers lassen sich dann bis zu 2 Badewannen nacheinander füllen. Die Speicher arbeiten nach dem Prinzip, dass von unten kaltes Wasser nachflie‎ßt, sobald der Warmwasserhahn aufgedreht wird. Oben im Speicher wird dann das warme Wasser für das Bad abgeleitet. Nachteilig ist, dass in der Aufheizungsphase, bedingt durch die Ausdehnung des Wassers, aus der Warmwasserleitung Wasser tröpfelt. Die Abstrahlungswärme des Speichers heizt aber auch das Badezimmer auf, was vielleicht im Winter angenehm und im Sommer nicht so schön ist. Man kann aber den Speicher einige Stunden vor der Nutzung erst einschalten, dann spart man Strom und er strahlt im Sommer keine Wärme ab.



    Auch bei uns ist es nicht immer möglich, das Wasser abzustellen. Wenn man irgendwie Zugang zur Wasserleitung in der Wohnung hat, benutzt man zum Absperren des Leitungswassers sogenannte Einfriergeräte. Ein tragbarer Kühlkompressor erzeugt die notwendige Kälte. In den Kühlschellen, die um das Wasserrohr gelegt werden, wird das Kühlmittel verdampft und erzeugt die Kälte, die erforderlich ist, um die Flüssigkeit im Rohr gefrieren zu lassen. Wenn sich dann in Wasserrohr ein Eiszapfen gebildet hat, kann man an den Einrichtungen hinter dieser Einfrierstelle gut arbeiten.



    Aus Sicherheitsgründen sollte man aber möglichst schnell an der Trennstelle ein Absperrventil einbauen, denn man wei‎ß ja nicht, ob vielleicht der Strom für den Kühlkompressor ausfällt.



    Soviel für heute.



    Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und der deutschen Redaktion ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest. Bleiben Sie bitte gesund!



    Viele Grü‎ße


    Dieter Langguth




    Vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Zeilen, lieber Herr Langguth. Ich bin mit Technik alles andere als vertraut, befürchte aber auch, dass ein Durchlauferhitzer nicht unbedingt die beste Lösung in meiner Wohnung wäre. Mein Hochhaus wurde 1981 errichtet, also ist die gesamte Elektrik im Haus für damalige Verhältnisse angelegt worden, als die Menschen nicht so viele Geräte wie heute im Haushalt hatten. Dementsprechend müsste ich sowohl einen Klempner als auch einen Elektriker zu mir bestellen, damit die beiden zusammen beurteilen, ob das Hausnetz tatsächlich die Belastung aushält. Ein Speicher kommt in meinem kleinen Bad vermutlich auch nicht in Frage, es gibt einfach keinen Platz dafür. Ich werde mich in diesem Winter also mit dem lauwarmen Wasser zufrieden geben müssen und ebenso in Kauf nehmen müssen, dass sich die Stromrechnung durch die Nutzung eines zusätzlichen elektrischen Heizkörpers verdoppeln oder verdreifachen wird. Hierzulande gibt es ein geflügeltes Wort, das besagt: Wir leben in Rumänien und das frisst unsere gesamte Zeit auf.“ Kommt Zeit, kommt Rat — vielen Dank nochmals für die technischen Ratschläge und herzliche Grü‎ße, lieber Herr Langguth!




    Zeit noch für eine kurze Rückmeldung, die wir von Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) erhielten:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Wieder geht so langsam ein Jahr zu Ende. Leider hat sich vieles zum Negativen verändert. Corona hat sich nicht nur bei uns ausgewirkt, sondern in der ganzen Welt. Leider hat es auch Rumänien erwischt.



    Ihre Sendungen des abgelaufenen Jahres waren eine willkommene Ergänzung zu meinem Wissen über Ihr Land. Wie ich im Fernsehen verfolgen konnte, kommt der Samen für unsere Weihnachtsbäume, die hier angepflanzt werden, aus Ihrem Land. Es wurde auch gezeigt, wie die Männer auf die Bäume hinaufsteigen, um den Samen zu ernten. Eine mühselige Arbeit.



    Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen


    Ihr Hörer


    Dieter Feltes




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Feltes, bleiben Sie gesund und herzliche Grü‎ße!



    Ich bin vergangene Woche immer noch nicht dazu gekommen, die eingetroffenen Postbriefe zu lesen, tue es aber bestimmt bis nächsten Sonntag. Auf elektronischem Wege erreichten uns bis Samstag Nachrichten von folgenden Hörern: Bruno Simmert, Heinz Günter Hessenbruch, Helmut Matt, Michael Lindner, Hans-Ulrich Schwerendt, Wolfgang Maschke, Frieder Ecke, Bernd Seiser, Fritz Andorf, Dieter Langguth, Ivo Sesnic, Michael Willruth, Dieter Feltes, Alexandru Bușneag, Jürgen Zenker, Simon Heinrich, Peter Vaegler, Hans Kaas, Rainer Laure, Jörg-Clemens Hoffmann und Hansjörg Biener (D) sowie von Paul Gager und Josef Robl (A), Adervall Lima Gómez (BR) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).



    Ihnen allen herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und bis nächsten Sonntag!



    Audiobeitrag hören:



  • Märchenland im Herzen Transsilvaniens: das Siebenbürgische Hochland

    Märchenland im Herzen Transsilvaniens: das Siebenbürgische Hochland

    Es war einmal ein Märchenland. So könnte unsere Geschichte von heute beginnen. Eine Geschichte, die uns ein Gebiet in Siebenbürgen entdecken lässt — genauer gesagt, das Siebenbürgische Hügelland. Und es war auch noch ein leidenschaftlicher Fotograf und mehrere Touristen, die nach Siebenbürgen reisten, um die Schönheit dieses Landes zu entdecken und sie fotografisch zu verewigen.



    Wir befinden uns also in der Mitte des Landes in einem Dreieck, gebildet von den Ortschaften Sibiu (Hermannstadt), Făgăraş (Fogarasch) und Sighişoara (Schä‎ßburg). Hier befindet sich das Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului), eine Region, die unter anderem auch als Siebenbürgisches Hügelland (Colinele Transilvaniei) bekannt ist. Das siebenbürgische Hügelland ist das zweitgrö‎ßte Schutzgebiet in Rumänien. Hier kann man als Reisender ankommen und niemals wieder das Gebiet verlassen wollen“ — so lautet das Motto eines Dokumentarfilms über genau diese Region. Ein Ort, ein Fotograf und viele Besucher — mehr war nicht notwendig, um den Dokumentarfilm anzuregen. Manche Touristen kamen so oft hierher, dass sie schlie‎ßlich beschlossen, sich hier ein Leben aufzubauen.



    Mehr über den besagten Film erfahren wir vom seinem Autor, Mihai Moiceanu, der gleichzeitig auch Fotograf und Videokünstler ist:



    Mein Film erzählt die Abenteuer einer Familie aus Deutschland, die vor 15 Jahren zum ersten Mal Rumänien besuchte. Das deutsche Paar hatte bis dahin in einem multinationalen Unternehmen gearbeitet. Sie waren leidenschaftliche Fotografen, also begleitete ich sie auf mehrere Fototouren in Rumänien. Das Siebenbürgische Hügelland gefiel ihnen sehr, also beschlossen sie, hier ein Grundstück zu erwerben. Es war ein verkommenes Grundstück, doch sie wussten, es umzugestalten. Sie lie‎ßen eine schöne Pension errichten und zogen nach Rumänien. Und sie leben immer noch in Siebenbürgen.“




    Der Dokumentarfilm war das Ergebnis einer Kampagne zur Förderung des Tourismus in Siebenbürgen. Die Umweltorganisation Asociaţia de Ecoturism România“ und die Partnerstiftung des Vereins leisteten ihren Beitrag dazu — das erzählte uns Mihai Moceanu. Er sagte uns auch, wieso er das Siebenbürgische Hügelland als Filmthema wählte:



    Das Dorfleben hat eine jahrhundertelange Tradition in Siebenbürgen. Das ist ein gro‎ßer Vorteil. Es gibt hier spannende Denkmäler, viele davon nur wenig bekannt. Allerdings sind es wertvolle Sehenswürdigkeiten. Ihre Architektur ist spektakulär. Auch die örtlichen ländlichen Gemeinschaften sind interessant zu beobachten. Hier werden immer noch alte Bräuche und Sitten bewahrt. Die Touristen können hier einen aktiven Urlaub am Bauernhof buchen. Sie können beobachten, wie das Leben auf dem Land gelebt wird, sie können den Puls des hiesigen Lebens fühlen. Die Touristen lernen die Beschäftigungen der Landwirte kennen, sie bekommen Einsicht in den bäuerlichen Haushalt. Darüber hinaus können sie viele traditionelle Gerichte essen. Sie sind besonders lecker, es sind Bio-Speisen.“




    Die Region ist bekannt für die Dauerwiesen und –weiden, die Laubwälder sowie die hohe Artenvielfalt. Traditionelle landwirtschaftliche Praktiken, herkömmliche Handwerke — das alles kann im Siebenbürgischen Hügelland beobachtet werden. Im Frühjahr, wenn die Natur zum Leben erwacht, ist alles noch schöner.



    Au‎ßer den beeindruckenden evangelischen Kirchenburgen können hier auch mehrere Steinkirchen besichtigt werden. Diese wurden Anfang des 19. Jahrhundert erbaut. Bemalt wurden sie von der Malerfamilie Grecu. Familie Grecu war berühmt in der Region für die persönliche, moralisierende künstlerische Auslegung der Bibel und der gesellschaftlichen Ethik. Mihai Moceanu lieferte uns mehr Einzelheiten über die Helden in seinem Dokumentarfilm:



    Ich veranstalte und leite seit vielen Jahren Fototouren in Rumänien an. An den Fototouren beteiligen sich sowohl Hobbyfotografen wie auch Profis. Wir entdecken zusammen verschiedene schöne Orte in Rumänien. Dabei schenken wir gro‎ße Aufmerksamkeit sowohl der Landschaft als auch den Tradition und den Menschen. Land und Leute sind wichtig bei einem solchen Unternehmen. Die Figuren in meinem Film sind Amateurfotografen, die sich vor vielen Jahren an einer von mir angeleiteten Fototour beteiligten. Sie kamen dann öfters und wir freundeten uns an. Der Film wurde allerdings durch den Ökoverein Rumäniens angereizt. Die Umweltschutzorganisation wollte die ökotouristischen Regionen Rumäniens fördern. Das Siebenbürgische Hügelland ist ein ökotouristisches Reiseziel, also schlug ich vor, einen Dokumentarfilm zu machen, in dem die Geschichte dieser Familie erzählt wird. Eine spannende Geschichte, die gut beim Publikum ankam.“




    Der Film Das Siebenbürgische Hügelland, das Herz Siebenbürgens“ von Mihai Moceanu erntete Erfolg. Der Film begleitet uns durch eine Region, in der nicht das Gro‎ßartige vorherrscht und beeindruckt, sondern viel mehr die Einfachheit. Das zumindest meinte unser Gesprächspartner:



    Die Touristen, die Rumänien besuchen, kommen in der Regel nicht für die spektakuläre Landschaft, sie suchen nicht die Natur, wie sie in den Alpen zu sehen ist. Die Touristen wollen die Verbindung zwischen Mensch und Natur erleben. Denn die Natur lässt sich hier sehr gut mit den herkömmlichen Traditionen, mit der hiesigen Lebensweise verflechten. Und das zieht hauptsächlich die ausländischen Touristen an. Sie können hier uralte Traditionen sowie eine sehr einfache Lebensweise finden. Sie finden eine Zivilisation wieder, die im Westen vor etwa 50–70 Jahren verschwunden ist.“




    Ein sehenswerter Film, den wir Ihnen nur empfehlen können.



    Aus dem Rumänischen von Adina Olaru

  • Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Wir laden Sie heute ein, wieder einmal den Geschmack des Lebens inmitten der Natur zu probieren. Wir wollen nämlich heute den sich natürlich entwickelnden Lebensrhythmus auf dem Lande beobachten und, warum nicht, sogar miterleben. Damit meinen wir das traditionelle Dorfleben — mit Hoftieren, die im eigenen Betrieb gezüchtet werden, mit hausgemachten Produkten und einem selbst gepflegten Gemüsegarten. Anlass zu diesem Beitrag ist das 25. Jubiläum des Landesvereins für Ökologischen und Kulturellen Dorftourismus in Rumänien (kurz ANTREC).



    Der Verein wurde 1994 gegründet. ANTREC ist eine gemeinnützige Organisation, die den Dorftourismus in Rumänien fördert. Er hat 3.500 Mitglieder, unter anderem Pensionen, Gast- und Bauernhöfe. Insgesamt bieten diese 20.000 Unterkunftsplätze in 1.000 Ortschaften in 32 Landkreisen des Landes. ANTREC war schon seit seinem Gründungsjahr Mitglied im Europäischen Verband zur Entwicklung des ländlichen Tourismus. Der Verein ist federführend im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung des Tourismus im ländlichen Raum. Seine Bemühungen in Bezug auf die Erhaltung des ökologischen Natur- und Umweltschutzes, sowie auf die Bewahrung der traditionellen rumänischen Kultur werden sowohl im In- wie auch im Ausland hochgeschätzt.



    Marilena Stoian ist ANTREC-Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins. Sie erzählte uns, wie sich der Verein in 25 Jahren von Null aus zu einem zu europäischen Standards funktionierenden Netzwerk entwickelte:



    In mehr als 1000 Ortschaften gibt es touristische Pensionen und Bauernhöfe. Die Dorfeinwohner, die die Möglichkeit hatten, Touristen in ihren Häusern unterzubringen, hie‎ßen Gäste willkommen. Mit der Zeit wurden die Unterkunftsbedingungen immer besser. Auch das Gastronomie-Angebot wurde vielfältiger. Es wurde auch neu gebaut, meistens unter Berücksichtigung des traditionellen Baustils. Somit wuchs das Unterkunftsangebot im ländlichen Raum. Die Leute bauten Gasthöfe mit 5–6 Zimmern, manche sogar geräumiger, mit 10–15 Zimmern. Auch die Speisekarte ist derzeit sehr verlockend. Und es wurde ein Freizeitprogramm entwickelt, zur Unterhaltung der Gäste. Radtouren, Wanderungen, Boots- und Kajakfahrten, Besuche verschiedener Handwerker-Werkstätte, Teilnahme am Dorfleben, Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Kirchen, örtliche Festivals — das alles steht nun im Angebot.“




    Rumänien ist der richtige Ort, um herkömmliche Sitten und Bräuche näher kennenzulernen. Die Touristen haben die Möglichkeit, den Hirten bei ihrer alltäglichen Tätigkeit — einschlie‎ßlich beim Melken der Schafe und bei der Erzeugung der Milchprodukte — zuzuschauen oder am Lagerfeuer verschiedene traditionelle Bräuche zu erleben. Zusammengefasst, das Dorfleben allgemein zu genie‎ßen, mit dem charakteristischen Gebell der Hunde, das Gackern der Gänse und den nach Hause kehrenden Kühen. Unter der Schirmherrschaft von ANTREC wurden zahlreiche Festivals veranstaltet. Mehr Einzelheiten dazu bringt Marilena Stoian:



    Das Festival der Wirtshäuser in Neamţ, das Forellen-Festival in der Ortschaft Ciocăneşti, in der Bukowina, das Käse- und Pastramifest in Bran, das Kuchen- und Pastetenfestival in Oituz und viele mehr. Manche Dörfer sind durch die von ihnen organisierten Festivals zu begehrten Reisezielen geworden.“




    ANTREC organisiert im Laufe des ganzen Jahres landesweit verschiedene spannende Veranstaltungen, die das rumänische traditionelle Dorfleben in den Vordergrund bringen. Wir empfehlen sie Ihnen herzlichst.

  • Ökotourismus: Nationalpark Nera-Klamm soll Reiseziel werden

    Ökotourismus: Nationalpark Nera-Klamm soll Reiseziel werden

    Der Nationalpark Nera gilt als eines der schönsten Naturschutzgebiete Rumäniens. Der Nationalpark im Südwesten des Landes besteht aus einer eindrucksvollen und wilden Karstlandschaft auf einer Länge von rund 20 Kilometern entlang des Tals des gleichnamigen Flusses. Die Klamm des Flusses bietet innerhalb des Naturparks eine atemberaubende Landschaft. Die Wände der Klamm erreichen 200 Meter, der Fluss hat in dieser aus Kalkstein bestehenden Landschaft beeindruckende Schluchten, Wasserfälle und Höhlen geformt. Angesichts der gro‎ßen Zahl an Touristen, die jedes Jahr das Naturschutzgebiet besuchen, wollen die rumänischen Behörden demnächst alle Ma‎ßnahmen ergreifen, damit die Nera-Klamm als Reiseziel für Ökotourismus wahrgenommen wird. Raluca Peternel ist die zuständige Fachexpertin der Organisation World Wide Fund for Nature Rumänien für dieses Projekt:



    Wir haben dieses Gebiet aus mehreren Regionen in den Südwest-Karpaten ausgewählt. Es handelt sich um eine breite Initiative, die von unserer Umweltschutzorganisation zusammen mit einigen Partnern angesto‎ßen wurde. Das Projekt trägt den Namen »Die Wildnis der Karpaten, ein Reichtum für die Menschen«. Was den naturnahen Tourismus angeht, haben wir uns zuerst alle in Naturschutzgebieten liegenden Reiseziele, die aus dieser Sicht ein gro‎ßes Potential aufweisen, näher angeschaut. Die Landschaft ist in der Tat atemberaubend. Interessante Legenden, ein natürlicher Reichtum, Kultur und lebende Traditionen, Wälder, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, sowie Wälder mit hohem Konservierungswert und gute Dienstleistungen — alles spricht dafür, dass die Nera-Klamm zum Reiseziel für Ökotourismus erklärt wird. In der Gegend gibt es zudem gute Unterkunftsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Die markierten und sorgfältig festgelegten Wanderwege sind auf Karten zu finden, die den Besuchern jederzeit bei der Parkverwaltung und in Pensionen zur Verfügung stehen.“




    Damit die Biodiversität und die wilden Landschaften bewahrt werden, wurde der Naturpark Nera-Klamm-Beuşniţa im Jahr 1943 zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Gebiet ist in den Ranglisten der beeindruckendsten Landschaften der Welt zu finden. Der moosbedeckte und kuppelförmige Wasserfall Bigăr ist durch seine Struktur einzigartig in der Welt, Lacul Dracului (Der See des Teufels), der sich auf 700 qm erstreckt und durch den Einsturz des Dachs einer Höhle entstand, wurde als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Der See misst 9 Meter in der Tiefe und gilt als der tiefste in Rumänien. Der kraterförmige See Ochiul Beiului liegt in einem wilden Gebiet des Parks und ist 3,6 Meter tief. Durch das blaue und kristallklare Wasser des Sees kann man sogar den Seeboden und die Fische sehen. Nur 20 Gehminuten entfernt liegt der 15 Meter hohe und moosbedeckte Wasserfall Beuşniţa, der aus kleineren Wasserfällen besteht.



    In der Nera-Klamm sind Urwälder mit mehreren hundert Jahre alten Buchen sowie 30 verschiedene Orchideenarten zu finden, die bewaldeten Gipfel sind nicht besonders hoch, ihre Biodiversität ist jedoch beeindruckend. Auf den Kalksteinwänden der Klamm klettern zahlreiche Kriechpflanzen, Flieder- und Perückensträucher bereichern die Landschaft. Călin Uruci ist Biologe bei der Parkverwaltung:



    Der Fluss Nera bietet zahlreichen Tertiärreliquien einen Lebensraum, einige davon: die gestreifte Sumpfdeckelschecke oder der Fisch Balkan-Steinbei‎ßer (Cobitis elongata), der nur in diesem Fluss lebt. Auf dem Kalksteinplateau auf den Abhängen der Nera-Klamm gibt es Wälder mit mehreren hundert Jahre alten Buchen, die durch ihre Einzigartigkeit und Schönheit in die Liste des UNESCO-Naturerbes eingeführt werden können. Zahlreiche wirbellose Arten finden hier, bei den alten Bäumen und den beachtlichen Mengen an Totholz einen Lebensraum und leisten somit einen bedeutenden Beitrag zum Regenerieren des Ökowaldes. In einem toten Baum gibt es angesichts der Arten, die dort leben, mehr Leben als in einem jungen Baum. Je älter der Baum ist, desto wertvoller ist er also aus der Sicht der Biodiversität. Ein anderes Merkmal des Parks liegt in den submediterranen Einflüssen und der Karstlandschaft, die den europäischen Hornotter oder die Karpatenskorpione beherbergt. Die letzteren sind eigentlich repräsentativ für den Nationalpark Nera-Klamm, sie sind ebenfalls auf dem Wappen des Parks zu finden.“




    Das Gebiet um die Nera-Klamm beherbergt auch zahlreiche Vogel- und Säugetierarten, in den klaren, sauberen und unverschmutzten Gewässern dieser Gegend leben auch Raubfische. Călin Uruci kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Es gibt eine signifikante Bevölkerung von Wanderfalken und mehr als drei Drittel aller Raubvögel im Land sind hier zu finden, neun aus zehn in Rumänien lebenden Spechtarten finden hier ebenfalls einen Lebensraum. Hier leben zudem Vogelarten, die europaweit als seltene Arten gelten: der Ziegenmelker, der Ortolan, die Blauracke. Es gibt insgesamt über 140 geschützte Vogelarten in diesem Areal. Wer mit dem Boot auf dem Nera-Fluss fährt, kann einen wunderschönen Vogel bewundern: den Eisvogel. Das Gebiet beherbergt zudem Luchse und Wölfe. Der Bär kommt hier nur selten vor. Weil das Wasser ein kennzeichnendes Element des Gebiets ist, lebt hier eine signifikante Bevölkerung von Fischottern.“




    Das Gebiet, das in Zukunft als Reiseziel für Ökotourismus wahrgenommen werden soll, soll viele Vorteile aus der Entwicklung der Lokalgemeinden ziehen. Somit können auch die traditionellen Spezialitäten, die auf internationalen Fachveranstaltungen präsentiert werden, einem breiteren Markt zugänglich gemacht werden: Banater Raki, Tirolwein sowie vielfältige Arten von feinen Konfitüren, Marmeladen und Honig (Robinien-, Linden-, Propolishonig).

  • Ökotourismus im Hatzeger Land

    Ökotourismus im Hatzeger Land

    Heute schlagen wir Ihnen eine Reise in den Westen Rumäniens vor. In der historischen Region Hatzeger Land (auch Wallenthal) und Retezat wird erstmalig ein touristisches Monitoring-System umgesetzt. Um mehr Einzelheiten diesbezüglich zu erfahren, unterhielten wir uns mit Bogdan Papuc, dem Geschäftsführer des Ökotourismus-Vereins in Rumänien:



    Touristisches Monitoring bedeutet, dass wir Daten erfassen, die uns ermöglichen, die Tourismusbewegung in der Region besser zu verstehen. Wir erkundigen uns zum Beispiel, wo die Touristen herkommen, wie lange sie sich in der Region aufhalten, wie viel Geld sie während ihres Aufenthalts ausgeben, inwiefern sie die touristische Infrastruktur nutzen, welche Sehenswürdigkeiten sie besuchen oder was für Tätigkeiten sie in einer bestimmten Region durchführen. Es sind ganz wichtige Daten, die uns bei der Erarbeitung künftiger Strategien weiterhelfen und uns ermöglichen, die Qualität der Dienstleistungen in der Region zu verbessern. Die Rumänisch-Amerikanische Stiftung finanziert die Umsetzung des erwähnten Management-Systems in der Region Wallenthal — Retezat. Das Projekt soll weitere zwei Jahre laufen.“



    Wallenthal ist das ideale Reiseziel für die Touristen, die sich einen Urlaub wünschen, bei dem sie die Gelegenheit haben, Dinosaurier zu erleben, Legenden zu hören, Kirchen und Burgen zu besichtigen und herkömmliche Traditionen kennenzulernen. Wer Lust auf Dinosaurier hat, kann die Reise in der Kleinstadt Haţeg beginnen. Hier gibt es nämlich den grö‎ßten Dinosaurier-Geopark in Osteuropa, wo auch ein Stämmiger Drache (rum. dinozaur bondoc) gesehen werden kann. Auf dem Weg zum Haus der Zwergdinosaurier ist ein Aufenthalt bei der mittelalterlichen Kirche empfehlenswert. Darüber hinaus lohnt sich auch ein Besuch beim Haus der Traditionen. Auf dem Weg zu den Zwergdinos können Zeichnungen, die Dinosaurier abbilden, gesehen werden. Sie wurden von den Kindern, die den Park besucht haben, gezeichnet. Die Touristen können auch weitere bedeutende Architekturdenkmäler und archäologische Funde in der Region besichtigen, wie etwa im Sibişelului-Tal oder im Dorf Ohaba Sibişel, wo die Ruinen einer 200 Jahre alten ländlichen Siedlung erhalten geblieben sind. Die Strecke kann mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Allerdings sei empfehlenswert, sich einen ganzen Tag dafür einzuplanen. In diesem Zusammenhang fragten wir Bogdan Papuc, was unter Ökotourismus zu verstehen sei:



    Es ist ein technischer Begriff, den wir gerne verwenden. Was dahinter steckt, ist allerdings ganz einfach: Ökotourismus bedeutet gemütlicher Tourismus. Wir verzichten auf das Auto und genie‎ßen einen gemütlichen Urlaub. Wir steigen aufs Pferd oder aufs Fahrrad, machen Wanderungen durch die Berge, wagen uns bis zu den höchsten Spitzen im Retezat-Gebirge. Wir machen das alles ganz lässig, wir nehmen uns die Zeit, um in aller Ruhe Land und Leute kennenzulernen. Der Ökotourismus setzt den Aufenthalt in kleinen Gasthöfen und Familienbetrieben voraus. Das Essen wird meistens mit Zutaten aus der Eigenproduktion oder aus dem Eigenbetrieb anderer Dorfbewohner zubereitet. Ökotourismus ist eine andere Art, Rumänien zu entdecken.“



    In der Gegend gäbe es viele Sehenswürdigkeiten, sagte Bogdan Papuc, der Geschäftsführer des Ökotourismus-Vereins in Rumänien.



    Die Bergliebhaber müssen unbedingt durch das Retezat-Gebirge wandern. Die Gletscherseen bieten eine spektakuläre Aussicht. Möchten sie nicht die Höhen erklimmen, haben die Touristen die Möglichkeit, das ländliche Gebiet zu erforschen. Die Hauptstadt des ehemaligen römischen Dakien, Sarmisegetusa Ulpia Traiana, ist hier zu besichtigen. Und auch die Kirche in Densuş, über die erzählt wird, sie sei die älteste orthodoxe Kirche in Rumänien. Die Art, in der die Kirche errichtet wurde, ist einzigartig. Es wurden Steine von Sarmisegetusa verwendet. Au‎ßerdem können römische Skulpturen, römische Grabsteine, Säulen mit römischen Aufsätzen bewundert werden. Darüber hinaus gibt es weitere Sehenswürdigkeiten: mehrere Fossilienfundstätten oder der Dinosaurier-Geopark. Es sind viele interessante Orte, die im Vorbeieilen, wenn man Auto fährt, oder in nur ein-zwei Tagen nicht entdeckt werden können. Zu Fu‎ß können die Steinkirchen oder die Burg Colţi, die vermutlich dem Schriftsteller Jules Vernes als Inspirationsquelle für seinen Roman »Das Schloss in den Karpaten« gedient hat, besichtigt werden. Sehenswert sind auch die Fürstenhöfe oder die alten Verteidigungstürme, die aus dem Mittelalter erhalten geblieben sind.“



    Das war s für heute! Nächste Woche stellen wir Ihnen ein neues Reiseziel vor. Bis dahin wünschen wir eine angenehme Reise und schönes Wetter!

  • Hermannstadt: Kultur, Landschaft, Natur

    Hermannstadt: Kultur, Landschaft, Natur

    Unser Weg führt uns heute in eine zentral gelegene Region Rumäniens, und zwar in den touristisch relevanten Landkreis Sibiu, zu dt. Hermannstadt. Unser Besuch startet in der Hauptstadt des Landkreises. Sie trägt den gleichen Namen wie der Kreis, nämlich Sibiu/Hermannstadt. Sibiu ist eine mittelalterliche historische Stadt. Sie wird als architektonisches Juwel betrachtet. Die Besucher der Stadt können jederzeit an einer interessanten Veranstaltung, die hier ausgetragen wird, teilnehmen. Die Stadt wurde zum ersten Mal im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Gebäude, die im Zeitraum vom 14. bis zum 19. Jahrhundert errichtet wurden, können heute noch bewundert werden. Einen Besuch wert sind auch die zahlreichen Museen in der Stadt. Besonders interessant ist das Brukenthal-Museum, das erste Museum auf dem Gebiet des heutigen Rumänien. Es beherbergt eine faszinierende Kunstgalerie.



    Die Stadt ist lebendig und dynamisch, voll von Touristen, vor allem am Wochenende. Derzeit gebe es auch noch einen zusätzlichen Grund, nach Hermannstadt zu reisen, erzählt Simina Manea, Vertreterin des örtlichen Tourismusvereins. Die Vorbereitungen für eine besonders aufregende Kunstaufführung seien in vollem Gange, so Simina Manea:



    Hermannstadt macht sich bereit für den bedeutendsten Kultur-Event, der in Sibiu ausgetragen wird — das Internationale Theaterfestival. Das Kulturangebot der Stadt ist auch dieses Jahr sehr gro‎ßzügig. Es folgen das Filmfestival, danach ein Folklore- und ein Rockfestival. Unser Entertainment-Programm umfasst Angebote für jeden Geschmack. Wir legen gro‎ßen Wert auch auf Gastronomie. Im September findet in Hermannstadt das Fest der kulinarischen Kunst — Gastronomisches Siebenbürgen — statt. Ab Mai bis Oktober veranstalten wir jedes Wochenende einen hochwertigen gastronomischen Event im ländlichen Gebiet um Hermannstadt.“




    Die Touristen können in Hermannstadt das erste öffentliche Theater in Siebenbürgen besichtigen. Ebenfalls hier haben sie die Möglichkeit, auf die Prominentenallee zu schreiten. Die Allee bringt eine Hommage an berühmte Persönlichkeiten aus der Theaterwelt. Bei einem Rundgang durch die Stadt werden Sie entlang den alten Mauern und Türmen der ehemaligen Burg vorbeispazieren. Die Büste des Königs Franziskus der I. von Österreich herrscht souverän inmitten der Stadt. Sie erinnert an die Epoche, in der Hermannstadt eine Blütezeit erlebte. Damals war sie die dritte Stadt in Österreich-Ungarn, die mit Strom versorgt wurde, nach Wien und Temeswar. Egal aus welcher Richtung Sie in die Stadt kommen, führen alle Wege zum Gro‎ßen Ring (rum. Piaţa Mare), dem Ort, wo die meisten Veranstaltungen organisiert werden. Ab hier können Innenstadt und Umgebung mit dem Fahrrad entdeckt werden — empfiehlt Simina Manea, die Vertreterin des örtlichen Tourismusvereins Sibiu.



    In der Region gibt es etwa 600 Km markierter Fahrradrouten und Wanderwege. Land und Leute sowie natürliche Vielfalt lernt man am besten im Fahrradschritt kennen. Die verschiedenen Ortschaften in der Region sind durch beschilderte Fahrradwege miteinander verbunden. Es gibt auch einen thematischen Radweg, »Emil Cioran«, der in Hermannstadt startet. Der Radweg beginnt in Hermannstadt und geht weiter durch den Naturpark Pădurea Dumbrava (Hermannstädter Jungwald). Im Norden wurde vor knapp einem Jahr eine neue Fahrradroute gebaut. Die Infrastruktur ist neu, muss von den Touristen noch entdeckt werden. Die vernetzten Fahrradwege verbinden die sächsischen Ortschaften aus zwei Tälern, dem Kokel-Tal (rum. Valea Târnavelor) und dem Harbach-Tal (rum. Ţinutul Hârtibaciului). Die Touristen brauchen sich keine Sorgen zu machen. Die Karte der Region mit den markierten Wegen ist vielerorts ausgehängt. Au‎ßerdem warten erfahrene Reiseführer vor Ort, die den Touristen gerne weiterhelfen.“




    Mărginimea Sibiului — diese Gegend ist ein Must see“ in der Region, darf demnach nicht verpasst werden. Sie erfüllt sämtliche Kriterien, um als ökotouristisches Top-Reiseziel betrachtet zu werden, so Simina Manea:



    Zahlreiche Pensionen und Gaststäten erwarten ihre Gäste. Die Region ist au‎ßerdem für die köstlichen einheimischen Käsesorten bekannt. Im ländlichen Raum werden herkömmliche Traditionen noch gelebt. Das kunsthandwerkliche Können wird hier immer noch hoch geschätzt. Weniger bekannt ist vermutlich die au‎ßergewöhnlich schöne Naturlandschaft in der Region. Fast die ganze Gegend ist Teil des Naturschutzgebietes Natura 2000. Wertvolle natürliche Habitate genie‎ßen dadurch gesetzlichen Schutz. Ich empfehle, im Monat Juni den Naturpark Iezurile Cindrelului zu besuchen. Er liegt in einer Höhe von mehr als 2.000 m, unweit von der Bergspitze Cindrel. Auch die Gletscherseen Iezerul Mare und Iezerul Mic liegen in der Nähe und bieten einen bezaubernden Anblick. Im Juni blüht auch die Alpenrose, die alpine Landschaft wirkt bunt und lebendig. Die Sportliebhaber können sich am 30. Juli an einem Bergmarathon beteiligen. Das Rennen hei‎ßt »Cindrel in alergare/Cindrel rennt«. Der Startpunkt ist der Kurort Păltiniş (dt. Hohe Rinne). Die Teilnehmer kämpfen sich durch die Cindrel-Berge durch.“

  • Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Der Berg Pădurea Craiului (Königswald) im nordwestlichen Apuseni-Gebirge soll bald zu einem der wichtigsten Ökotourismus-Reisezielen Rumäniens werden. Alle zertifizierungsrelevanten Unterlagen wurden bereits erstellt und das Zentrum für Naturschutzgebiete und nachhaltige Entwicklung des Kreises Bihor hat ein Projekt zu Ende gebracht, das auf die Entwicklung des Gebietes abzielt. Das durch norwegische Fonds finanzierte Projekt lief innerhalb 20 Monaten, zwischen 2014 und 2016, und setzte sich zum Ziel, Orte mit ökotouristischem Potenzial zu identifizieren und Investitionen zu fördern, damit das Gebiet der Berge Pădurea Craiului attraktiv für Touristen wird. Einzelheiten haben wir vom Leiter des Zentrums für Naturschutzgebiete Bihor, Paul Iacobaş, erhalten:



    Wir haben eine Reihe von nicht markierten Radrouten ausgebaut, es gibt aber auch Informationen bezüglich ihrer GPS-Ortung, Landkarten und Ortsbeschreibungen in englischer und rumänischer Sprache. Es gibt zudem zwei Fahrradverleih-Zentren und einen Kleinbus, die den Radtourismus-Begeisterten zur Verfügung stehen. Im Rahmen bisheriger Projekte ist es uns gelungen, ein Netzwerk von Höhlen mit touristischem Potenzial zu entwickeln. Die Kristallhöhle im Bergwerk Farcu und die Höhle Meziad sind die Top-Attraktionen der Region. Sie sind aus Sicht der Sicherheit und der Auswirkungen, die jedes touristische Reiseziel auf die Umwelt hat, nach modernen europäischen Standards eingerichtet worden. Gefolgt werden diese Höhlen von den Höhlen Vadu Crişului und Unguru Mare. Alle vier sind Teil eines Netzwerkes von Schauhöhlen, die Touristen unter durchaus guten Bedingungen besuchen können. Wir arbeiten derzeit an einem anderen Netzwerk von Schauhöhlen, die ab 2018 besichtigt werden können. Es handelt sich um zehn Höhlen, die von verschiedenen Kategorien von Touristen besucht werden können, selbst wenn sie keine Innenlichter, Treppen und Sicherheitseinrichtungen haben werden; den Touristen stellen wir aber Reiseführer zur Verfügung, die sie begleiten können. Es gibt zudem eine Reihe von sogenannten Via-ferrata-Abenteuerstrecken, die Klettern und Wandern verbinden. Sie werden an senkrechten Wänden eingerichtet und man kann sie mit Hilfe von an der Wand befestigten Metallelementen und Kabel-Handläufen hochklettern. Mit Schutzkleidung können diese Wände selbst Einsteiger hochklettern. Es gibt zudem eine Rafting-Tour, die in Bulz beginnt, in Vadu Crişului endet und den atemberaubenden Engpass des Flusses Crişul Repede durchquert. Es handelt sich um eine Tour, die den Schwierigkeitsgrad mittelleicht aufweist und daher auch für Kinder, Jugendliche oder Familien geeignet sein kann. Wir stellen den Touristen wie erwartet Boote und Instruktoren zur Verfügung.“




    In den Bergen Pădurea Craiului sollen thematische und miteinander verbundene Bergpfade eingerichtet werden, die man mit dem Fahrrad befahren kann. Das Netz soll den Namen Karstweg“ tragen, denn hier in diesem Naturschutzgebiet kommt der Karst als Reliefform am häufigsten vor. Der grö‎ßte Teil des Natura-2000-Gebietes mit dem Engpass Crişul Repede — Pădurea Craiului ist von Wäldern bedeckt. Das Gebiet weist eine bedeutende Biodiversität auf. Mehr dazu erfahren wir vom Manager des Natura-2000-Gebietes Pădurea Craiului, Andrei Acs:



    Der Königswald ist ein Naturschutzgebiet von europäischem Interesse, wo rund 37 Arten einen Lebensraum finden. Es handelt sich um gro‎ße fleischfressende Arten wie der Wolf, der Bär, der Luchs und geschützte Pflanzenarten wie der Steppen-Iris. Hier gibt es zudem drei wichtige Habitate, die europaweit sehr selten, unter 0,5% vorkommen. Ich möchte zudem die Flaumeiche erwähnen, die hier vorkommt.“




    Der Berg Pădurea Craiului beherbergt zahlreiche Höhlen. Und viele davon bieten riesigen Fledermaus-Kolonien im Laufe des Jahres einen Lebensraum. Andrei Acs kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Hier leben über 16 Fledermausarten. Die grö‎ßte davon, die in Rumänien lebt, trägt den Namen Gro‎ße Hufeisen-Fledermaus (rum. Liliacul mare cu potcoavă), hier lebt aber auch die kleinste Fledermausart, die nicht grö‎ßer als eine Zündholzschachtel ist. Eigentlich beherbergen alle Höhlen in den Bergen Pădurea Craiului Fledermaus-Kolonien grö‎ßeren oder kleineren Umfanges. Hier gibt es 2000 Höhlen, die sich über 40.000 Hektar auf der ganzen Fläche des Bergmassivs erstrecken. In der Höhle Meziad lebt die mit 60.000 Exemplaren im Winter zweitgrö‎ßte Fledermaus-Kolonie Rumäniens und eine der grö‎ßten Europas. Hier gibt es auch gemischte Naturreservate, so etwa ist der Engpass des Flusses Crişul Repede ein Naturreservat, das sowohl Höhlen, archäologische Befunde als auch einzigartige Pflanzenarten beherbergt, die auf Abhängen und in diesem Gebiet mit hohem Kalksteinanteil nur selten vorkommen. Das Gebiet Pădurea Craiului ist auch ein geeignetes Habitat für Vogelnester. Hier leben drei Arten von Bergadlern, darunter auch eine Art, die als ausgestorben galt, die aber in den letzten 10 Jahren in Rumänien wieder vorgekommen ist. In diesem Gebiet gibt es zudem zwei Schwarzstorch-Nester, die europaweit ebenfalls als durchaus selten gelten.“




    Das Gebiet Pădurea Craiului wird von Traditionen und traditionellen Beschäftigungen belebt, die im modernen Leben einen wichtigen Raum finden. In der Dorfgemeinde Roşu gibt es eine Wassermühle, die ein Jahrhundert alt ist und heute noch funktioniert. Die Holzkirchen in Petreasa oder Beznea stellen ebenfalls eine beliebte Attraktion für Touristen dar.



    Eines der ersten Ökotourismus-Reiseziele Rumäniens ist das Gebiet Mara-Cosău –Creasta Cocoşului im nördlichen Kreis Maramureş. Zertifiziert wurden ebenfalls das Gebiet Haţeg, die Hügellandschaft Siebenbürgens sowie das Donaudelta.

  • Das Fischerboot-Habitat – schonender Tourismus im Donaudelta

    Das Fischerboot-Habitat – schonender Tourismus im Donaudelta

    Grö‎ßtenteils in der südostrumänischen Region Dobrudscha und teilweise in der Ukraine gelegen, ist das Donaudelta das grö‎ßte und am besten erhaltene Delta Europas. Dieses wurde 1991 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen und gilt auf nationaler Ebene als Biosphärenreservat. In puncto Biodiversität belegt das Donaudelta den 3. Platz weltweit, nach dem Great Barrier Reef und dem Archipel Galapagos.



    Obwohl das touristische Potential enorm ist, sind die Deltabewohner leider sehr arm: In dieser Region gibt es keine Kanalisation, keine Trinkwasserversorgung, keine ärztliche Versorgung und keine Arbeitsstellen. Das Donaudelta ist eine wirtschaftlich benachteiligte Region, die die Unterstützung der Behörden und Entwicklungsprojekte braucht. Die Verwertung der lokalen Handwerke und Traditionen, Bootsfahrten auf den Kanälen, das Kochen von typischen Fischgerichten für Touristen sind nur einige Aktivitäten, die die Entwicklungschancen für das Donaudelta erhöhen könnten. Leider ist das Angebot an qualitativ wertvollen Dienstleistungen sehr klein, vor allem wegen der fehlenden Infrastruktur, aber auch wegen Mangel an qualifiziertem Personal in den bereits existierenden Pensionen.



    Wenn Sie an über 330 Vogelarten, 42 Sü‎ßwasserfischarten, Bootsfahrten, Angeln und Ferien in der Natur interessiert sind, dann ist das Donaudelta genau das richtige Urlaubsziel. Der Verband Ivan Patzaichin — Mila 23“, benannt nach dem mehrfach olympiagekrönten Kanusportler und seinem Geburtsort im Donaudelta, schlägt allen Interessenten einen Donaudeltaaufenthalt der ganz anderen Art vor. Es geht um verantwortungsvollen, sanften“ Tourismus, welcher ein Gleichgewicht zwischen der produktiven Verwertung der lokalen Schätze (Biodiversität, lokale Traditionen, Fischergemeinden) und den hochwertigen Dienstleistungen, die Geld in die Kasse der Deltabewohner bringen, bewahren sollte. Das Projekt hei‎ßt Lotca Habitat: Pescaturism în Delta Dunării“ (zu deutsch in etwa Fischerboot-Habitat: Fischertourismus im Donaudelta“). Für Rumänien ist das eine Neuheit, aber auf Europaebene ist diese Idee schon verbreitet. Der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Ivan Patzaichin — Mila 23“, Teodor Frolu, erläutert das Projekt:



    Es handelt sich um Ausflüge mit Fischerbooten, genauer gesagt verbringen die Touristen einen halben Tag oder einen Tag mit einem Fischer. Sie fahren zusammen über die Donaukanäle mit den traditionellen Fischerbooten (rum. »lotcă«, Pl. »lotci«) und sie fischen zusammen. Die Donaudeltafischer haben viele Fischorte, wo sie ihre Fischnetze werfen, etwa 20 bis 30 Fischnetze über mehrere Kanäle und Seen verstreut. Wenn man die Netze eines nach dem anderen prüft, macht man gleichzeitig einen sehr schönen Bootsausflug. Mit dem Fischfang gehen die Touristen zum Haus des Fischers, wo die Fische aufbereitet und sofort als traditionelle Produkte der lokalen Gastronomie verkauft und konsumiert werden. Das ist wirklich ein Aufenthalt der besonderen Art, und jeder rumänische oder ausländische Tourist, der einen solchen Tag erlebt hat, wird diese Erfahrung lange in Erinnerung behalten.“




    Die Vertreter des Verbands Ivan Patzaichin — Mila 23“ haben über die Vorteile nachgedacht, die die Donaudeltabewohner von diesem Projekt haben können. Teodor Frolu:



    Erstens gibt es weniger Druck auf die Fischbestände — quantitativ werden weniger Fische gefangen, aber qualitativ werden diese Fische wertvoller, weil sie von den Touristen mit einem Mehrwertpreis als fertige Produkte gekauft werden. Kurzum: Der Fischer fischt weniger und gewinnt dabei mehr. Zweitens gehört diese Dienstleistung zum Ökotourismus, weil man eine wichtige Komponente der lokalen Tradition verwertet. Nur wenige Leute wissen, dass die Gastronomie zum immateriellen Kulturgut einer Gegend gehört. Drittens bietet man den Deltabewohnern mit diesem Projekt eine Alternative zum Fischen, eine andere Einkommensquelle. Im Donaudelta leben zurzeit etwa 1.800 akkreditierte Fischer. Wenn nur ein Prozent dieser Menschen ihre wirtschaftliche Tätigkeit diversifizieren, ist das schon ein Gewinn für die Region und für die Gemeinde.“




    Fünf Fischerfamilien aus der Donaudelta-Ortschaft Mila 23 beteiligen sich an dem Projekt Lotca Habitat: Pescaturism în Delta Dunării“. Sie wurden bereits im Frühjahr geschult, um den Touristen den Alltag eines Donaudeltafischers zu zeigen. Das Fischerboot (Lotca) ist für 10 Personen gebaut, und der 5-Pferdestärke-Motor sichert eine Autonomie von 6 Stunden bei einer Geschwindigkeit von 8 Stundenkilometern. Bei den Fahrten mit traditionellen Fischerbooten haben die Touristen die Möglichkeit, die Vögel im Donaudelta zu beobachten und zu fotografieren. Das Donaudelta ist bekanntlich ein Fisch- und Vogelparadies. Zu den bekanntesten Vogelarten, die im Donaudelta Kolonien bilden, gehören die Rosapelikane, die Krauskopfpelikane, die Seidenreiher, die Graureiher, die Kormorane. Im Frühling migrieren die Zugvögel ins Donaudelta, um zu nisten, und sie singen bis Juni, wenn die Paarungszeit vorbei ist. Die Vogelkolonien sind in der Tat spektakulär.



    Und genauso spektakulär ist die Pflanzenwelt, insbesondere in den Monaten April und Mai, wenn alles grünt und blüht. Mit diesem Projekt wollen die Vertreter des Verbands Ivan Patzaichin — Mila 23“ ein Muster schaffen, das später im ganzen Donaudelta multipliziert wird. Zum Abschluss des Projekts wird auch eine Dokumentation gedreht, die zeigen sollte, wie diese Fischertourismus-Aktivität funktioniert. Die Dokumentation wird in weiteren 10 Donaudelta-Ortschaften gezeigt, und im Anschluss an der Filmvorführung werden Treffen und Diskussionen mit den dortigen Fischern stattfinden, damit die Erfahrung der Fischer in der Ortschaft Mila 23 auch von anderen Fischergemeinden verwertet werden kann.



    Das Projekt Lotca Habitat: Pescaturism în Delta Dunării“ wird von der Deutschen Agentur für Internationale Kooperation durch die Kooperationsplattform im Bereich Tourismus in der Donauregion finanziert. Das Projekt startete in Oktober 2014 und wird in Juli 2015 zu Ende gehen. Es verfügt über ein Gesamtbudget von 29.320 Euro; 25% davon kommen vom eigenen Beitrag des Verbands Ivan Patzaichin — Mila 23“.

  • Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge ist das breiteste Naturschutzgebiet im Norden der Ostkarpaten und das wichtigste Reiseziel in der nordrumänischen Maramuresch. Der Park deckt das ganze Rodna-Massiv ab und streckt sich mit einer Gesamtfläche von 46.399 Hektar über zwei Landkreise aus: Maramuresch und Bistriţa-Năsăud. 1979 wurde der nordrumänische Naturpark zum Biosphärenreservat erklärt und später ins Netzwerk der Schutzgebiete Natura 2000“ eingegliedert. Im Umkreis des Naturparks befinden sich die höchsten Gipfel der Ostkarpaten: Pietrosu Mare (2303 Meter) und der Ineu-Gipfel (mit einer Höhe von 2279 Metern). Vom höchsten Gipfel der Ostkarpaten kriegt man einen atemberaubenden Blick hinunter auf felsige Kämme, Gerölle und Bergweiden, die eine einzigartige Pflanzenwelt und eine au‎ßergewöhnlich hohe Biodiversität beherbergen. Bergadler, Murmeltiere und schwarze Ziegen beleben die beeindruckende Landschaft. Um den Gipfel Pietrosu schlängeln sich zahlreiche schmale Pfade, die auf den Berg führen.



    Der Wasserfall der Pferde (Cascada Cailor) stellt zudem eine der schönsten touristischen Attraktionen in der Region dar. Vor Jahrhunderten zog dieser Ort mit seinen breiten Weiden zahlreiche Einheimische an, sie richteten hier bis in den späten Herbst ihre Gestüte ein. Auf dem Ostabhang des Berges Saca befindet sich in 1600 Metern Höhe ein Naturreservat, das sich über 5 Hektar streckt. Die dichten Wälder der Rodna-Berge beherbergen ebenfalls eine beeindruckende Pflanzen- und Tierwelt, sagt die Direktorin des Naturparks, Doina Jauca:



    Die Pflanzenwelt des Naturparks zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und einen gro‎ßen Anteil an endemischen Pflanzen, Pflanzen die nur in dieser Umgebung vorkommen, aus. Es gibt zudem über 2.000 Pflanzenarten, die nur in den oberen Bereichen der Gebirge wachsen und unter Naturschutz stehen, einige davon sind das Edelwei‎ß, der punktierte Enzian, die karpatische Akelei, die Bergglöckchen, der Eisenhut, die Schlüsselblume, die Alpenrose. Die Tierwelt ist ebenfalls sehr reich in diesem Naturschutzgebiet, hier leben Karpatenbären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen, Gämsen, Marmorkatzen, Karpatenhirsche, Rehböcke. Der Naturpark bietet zudem einen Lebensraum für mehr als 600 Schmetterlingsarten, zahlreiche Fischarten, einige davon sind die Lachsforelle, die Forelle und verschiedene Vogelarten wie der Birkhahn, der Auerhahn, der Bergadler.“




    Die Gämse, die auf dem Wappen des Landkreises steht, ist ein Symbol der Region Maramuresch. Die schönsten Gämsen waren einst im Rodna-Gebirge zu finden. 1899 fiel bei der ersten internationalen Ausstellung der Jagdtrophäen in Wien ein Gämsenkopf Trophäe aus der Maramuresch, Rodna-Gebirge, als die schönste und stärkste Jagdbeute auf. 1910 wurde die Gämsen-Trophäe aus dem Rodna-Gebirge, Piatra Rea, mit einer Länge von 35 cm zum Weltrekord erklärt.



    Die atemberaubende Landschaft im Nationalpark Rodna-Gebirge lockt zahlreiche Touristen an. Sowohl die abenteuerlichen Wanderwege als auch der Badekurort Sângeorz-Băi bringen regelmä‎ßig Touristen aus allen Ecken der Welt in die Maramuresch. In der Umgebung bestehen zudem vielfältige Möglichkeiten für Kulturtourismus: zahlreiche Holzkirchen, beeindruckende Klöster, historische Stätten wie die Trümmer der dominikanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert, Museen und die Memorialhäuser des Schriftstellers Liviu Rebreanu und des Dichters George Coșbuc



    Pferdeliebhaber und Begeisterte des Dorf- und des Ökotourismus sind hier ebenfalls gut aufgehoben. Touristen werden in einer gastfreundlichen Atmosphäre mit traditionellen Speisen in rustikalem und entspannendem Ambiente erwartet. Die Naturpark-Verwaltung hat eine Reihe von Projekten angesto‎ßen, die die Biodiversität erhöhen und bewahren sollen. Doina Jauca mit Einzelheiten:



    Im Zeitraum 2004-2013 haben wir mit EU-Fördergeldern über zwanzig neue Projekte angesto‎ßen. Das wichtigste ist das operationelle Programm »Umwelt«. Wir sind gerade dabei, zwei weitere Projekte umzusetzen, es handelt sich erstens um das Projekt »Managementma‎ßnahmen zur Bewahrung der Biodiversität im Nationalpark Rodna-Gebirge«. Dadurch monitorisieren wir besser die Pflanzen- und Tierwelt. Für das zweite Projekt, »Managementma‎ßnahmen zu einer besseren Informierung im Naturpark Rodna-Gebirge«, haben wir ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen des letzteren setzen wir uns zum Ziel, ein modernes Besucherzentrum im Prislop-Pass, der die meisten Touristen anlockt, zu eröffnen. Wir wollen den Besuchern thematische Filme über die Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzpark zur Verfügung stellen, damit sie besser informiert werden, und bieten ihnen zugleich die Möglichkeit, auf Wanderwegen von Reiseführern begleitet zu werden. Wir werden also die unserem Land von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Finanzmittel in der Tat abschöpfen.“




    Die Naturpark-Verwaltung organisiert derzeit 13 zwei- oder dreitägige touristische Programme, die Rundfahrten in der Kutsche oder mit den von Pferden gezogenen Schlitten sowie spannende Wanderungen anbieten. Auf dem Areal des Naturparks gibt es über zwanzig touristische und thematische Routen.



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