Tag: Öl

  • Sechstes Sanktionspaket gegen Russland

    Sechstes Sanktionspaket gegen Russland


    Angesichts des anhaltenden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine hat die Europäische Union am Mittwoch das sechste Sanktionspaket gegen Moskau angekündigt. Laut der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, laufen die neuen Ma‎ßnahmen in vier Richtungen hinaus. Sie sehen den Ausschluss von drei weiteren russischen Banken aus dem internationalen Swift-System für Finanztransaktionen vor, darunter die Sberbank, über die ein Drittel der Transaktionen Moskaus abgewickelt wird. Ferner sind mehrere hochrangige russische Beamte und Militärangehörige, die für die Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung etwa in Butscha verantwortlich waren, von europäischen Sanktionen betroffen. Um russischer Propaganda entgegenzuwirken, soll drei weiteren russischen Staatssendern die Sendelizenz in der EU entzogen werden und europäischen Lobby- und Beratungsfirmen ist es untersagt, für den Kreml zu arbeiten. Als wichtigste Ma‎ßnahme im sechsten Sanktionspaket gegen Russland schlägt die EU-Kommission ein Öl-Importstopp vor.




    Die Kommissionspräsidentin erklärte, dass der Ausstieg aus der Versorgung mit russischem Öl und Raffinerieprodukten schrittweise erfolgen werde, um eine alternative Versorgung sicherzustellen. Sie warnte davor, dass es für Europa nicht einfach sein werde, zumal einige Mitgliedstaaten zu 100 % vom russischen Öl abhängig sind. Deshalb sieht das Paket Ausnahmen für diese Länder und eine Übergangsfrist vor. Ursula von der Leyen: Putin muss einen hohen Preis für seine brutale Aggression zahlen. Und die Zukunft der Union wird in der Ukraine geschrieben. Es wird ein vollständiges Einfuhrverbot für russisches Öl geben, über den Seeweg und über Pipelines, für Rohöl, aber auch alle raffinierten Öl-Produkte. Wir werden dafür sorgen, dass das Verbot schrittweise und geordnet erfolgt, sodass wir und unsere Partner über alternative Lieferwege verfügen und die Auswirkungen auf den Weltmarkt minimieren können. Deshalb wird das russische Rohöl mit einer Übergangsfrist von sechs Monaten und die Raffinerieprodukte bis zum Ende dieses Jahres gestoppt.“



    Nach Angaben von Reuters haben Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Bulgarien ihre Besorgnis über das russische Ölembargo zum Ausdruck gebracht. Sowohl die Tschechische Republik als auch die Slowakei drängten auf eine Ausnahmeregelung von einigen Jahren, um ihre Ölpipeline-Kapazitäten zu erhöhen, während Ungarn mitteilte, dass es den Vorschlag nicht unterstützt, da er seine Energiesicherheit ernsthaft beeinträchtigen würde. Bulgarien kündigte seinerseits an, dass es die Kommission um Ausnahmen vom russischen Ölembargo ersuchen werde. Deutschland hingegen stimmte den Vorschlägen zu, warnte aber davor, dass ein solches Embargo zu Schwierigkeiten bei der Kraftstoffversorgung und höheren Kraftstoffpreisen führen könnte. Bukarest stimmte der Entscheidung der Europäischen Kommission zum russischen Ölembargo zu. Nach Angaben des Energieministers, Virgil Popescu, importiert Rumänien 70 % seines Rohöl-Verbrauchs. Davon entfallen nur 30 % auf russisches Rohöl.


  • Nachrichten 12.03.2022

    Nachrichten 12.03.2022

    Rumänien verfügt über ausreichende Vorräte an Lebensmitteln und nicht verderblichen Produkten, es gibt genügend Waren in den Lagern und Geschäften, und die Behörden stehen in ständigem Kontakt mit den Einzelhändlern – sagte am Samstag Regierungssprecher Dan Cărbunaru. Seine Erklärung erfolgte, nachdem viele Rumänen die Geschäfte gestürmt hatten, um Öl einzukaufen, nachdem das Gerücht aufgekommen war, dass dieses Produkt aus den Regalen verschwinden würde. Landwirtschaftsminister Adrian Chesnoiu erklärte, Rumänien verfüge über genügend Ölvorräte bis zur neuen Sonnenblumenernte, so dass es zu keinem Ungleichgewicht kommen werde. Er forderte die Menschen auf, nicht in Hysterie zu verfallen, wie es vor einigen Tagen der Fall war, als angekündigt wurde, dass die Kraftstoffpreise explodieren würden, was zu endlosen Schlangen an den Tankstellen führte. Dies, nachdem das Ende der letzten Woche vom Ansturm auf Devisen geprägt war, da der Zusammenbruch der Landeswährung in den sozialen Medien als selbstverständlich angesehen wurde. Die rumänischen Behörden warnen erneut davor, dass solche Falschinformationen nur dazu dienen, Panik zu schüren.



    Rumänien hilft weiterhin den Ukraine-Flüchtingen. Die einheitliche Notrufnummer 112 und das Kinder-und Jugendtelefon 119 stehen auch für Anrufe in ukrainischer Sprache zur Verfügung. An den Grenzübergängen wurden zusätzliche Maßnahmen zur Verhinderung des Menschenhandels ergriffen. Seit Freitag gibt es auch eine Online-Plattform, auf der Hilfsangebote zur Unterstützung von Zivilisten, die vor dem Krieg in Rumänien fliehen, gesammelt werden. Die neue Plattform wurde in Rekordzeit mit der Unterstützung von mehr als 600 Freiwilligen entwickelt. Andererseits hat die Exekutive in Bukarest am Samstag den Entwurf eines Beschlusses über die Gewährung von kostenlosem Transport und Erleichterungen für den Straßen-, Schienen-, See- und Luftverkehr für Flüchtlinge aus der Ukraine angenommen. Die Grenzpolizei berichtet, dass seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mehr als 380 Tausend ukrainische Bürger nach Rumänien eingereist sind, von denen mehr als 304 Tausend das Land verlassen haben.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu wird am Sonntag in Bukarest mit seinem israelischen Amtskollegen Yair Lapid über die Verwaltung der Auswirkungen der russischen Aggression auf die Ukraine sprechen. Laut einer Pressemitteilung des rumänischen Außenministeriums findet der Besuch des israelischen Beamten auf Einladung des rumänischen Diplomatiechefs vor dem Hintergrund der von Moskau provozierten Verschärfung der Krise, aber auch einer sehr guten rumänisch-israelischen Zusammenarbeit bei der Evakuierung israelischer Bürger aus der Ukraine durch Rumänien statt. Israel ist einer der wichtigsten Partner Rumäniens im Nahen Osten, wobei sich die bilateralen Beziehungen strategischer Natur in den letzten Jahren stetig entwickelt haben – betont die Bukarester Diplomatie. Bogdan Aurescu und Yair Lapid werden auch die Entwicklung der bilateralen Beziehungen erörtern und sich dabei auf die Bereiche Politik, Wirtschaft und Sicherheit konzentrieren. Gleichzeitig werden sie den Stand der Vorbereitungen für das dritte gemeinsame rumänisch-israelische Regierungstreffen bewerten, das in diesem Jahr stattfinden soll.



    Die Bundesregierung wird von den mehr als 100.000 ukrainischen Flüchtlingen in der Republik Moldau 2.500 direkt nach Deutschland aufnehmen. Das sagte die Leiterin der Berliner Diplomatie, Annalena Baerbock,am Samstag in Chisinau, wo sich die humanitäre Krise verschärft. Sie sagte, dass die moldauische Regierung zusätzlich zu den in diesem Jahr bereits zugesagten 37 Millionen Euro 5 Millionen Euro von der EU und 3 Millionen Euro von der deutschen Regierung erhalten wird. Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Nicu Popescu betonte seinerseits, dass die moldauischen Behörden den Flüchtlingen aus der Ukraine weiterhin helfen würden, bat aber die EU um Unterstützung, da Chisinau mit dem Zustrom zu kämpfen habe. Agence France Presse berichtete am Freitag, dass Frankreich auch 2.500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldawien aufnehmen wird. Die ehemalige Sowjetrepublik ist ein kleines Land mit 2,6 Millionen Einwohnern, in dem vor allem Rumänisch gesprochen wird und das an die Ukraine grenzt, aber auch eines der ärmsten Länder Europas ist.



    We Are One, ein Wohltätigkeitskonzert zur Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine, bringt am Samstag in der National Arena in Bukarest große Namen aus der Musikbranche zusammen. Unter ihnen sind Armin Van Buuren – ein international bekannter DJ, Tom Odell – der Künstler hinter dem Song Another Love, der Hymne der friedlichen Demonstranten, Jamala – die ukrainische Sängerin, die 2016 den Eurovision Song Contest gewann, sowie zahlreiche rumänische Sänger. Nach Angaben der Organisatoren ist We Are One, das acht Stunden dauern wird, die größte Wohltätigkeitsveranstaltung, die jemals in Rumänien organisiert wurde.

  • Energiemarkt: Rumänien muss 100 Milliarden Euro über die nächsten 20 Jahre investieren

    Energiemarkt: Rumänien muss 100 Milliarden Euro über die nächsten 20 Jahre investieren

    Das Strategiepapier untersucht die Energiebranche, wobei die Autoren aus Politik, Verwaltung, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auch die Verpflichtungen berücksichtigt haben, die auf Rumäniem als Mitglied der EU zukommen. So muss Rumänien einen stabilen, berechenbaren und transparenten Markt gewährleisten. Dafür müssen energiepolitische Strategien verabschiedet werden, die potenzielle Schranken auf dem Wege der Heranziehung ausländischer Investoren beseitigen. Durch Gesamtinvestitionen von rund 100 Milliarden über die nächsten 20 Jahre soll die Energiebranche fit gemacht werden. Dazu gehört, dass neue Kapazitäten für die Erzeugung, den Transport und den Vertrieb aufgebaut und die bereits bestehenden nachgerüstet werden. Unter anderen geht es um die Modernisierung der Kraftwerke — Atom-, Wasser- und Wärmekraftwerke gleicherma‎ßen. Eine wichtige Komponente ist die Erschlie‎ßung der Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer. Nachdem die OMV-Tochter Petrom bereits 2012 auf ein riesiges Erdgasvorkommen auf der Kontinentalplatte gesto‎ßen war, gelang dem Unternehmen auch ein Erdölfund, der noch näher an der rumänischen Küste liegt als die Erdagsquellen. Nach Angaben der Experten könnten diese Funde das Energiegefüge in Europa neu ordnen. Durch die Ausbeutung der Gasvorkommen im Schwarzen Meer könnte Rumänien sich von seiner Importabhängigkeit befreien — sollten die Vorkommen noch grö‎ßer sein als im Moment geschätzt wird, könnte damit auch ein Teil des europäischen Bedarfs gesichert werden, teilte das Unternehmen mit, in dem auch der rumänische Staat als Aktionär noch ein Wort mitzureden hat.



    Rumänien ist auch im Moment relativ unabhängig und sichert über 80% des Bedarfs aus interner Gasförderung, so dass aus Russland weniger als 20% des Bedarfs importiert werden. Nachdem Moskau letzte Woche den Rückzug aus dem Projekt der Gaspipeline South Stream angekündigt hat, will sich die EU vor den Launen Russlands in Sicherheit bringen und sucht alternative Gasversorgungsrouten. Dazu gehört eine Pipeline durch die Türkei. Die Union setzt auf den Ausbau des Transports von Flüssiggas zwischen Georgien und Rumänien über das Schwarze Meer. Rumänien hat seinerseits noch an der Anbindung seiner Gasnetze an die Gasnetze der Nachbarländer zu arbeiten. Das Strategiepapier zeigt, dass in Rumänien mittlerweile auch die Bedeutung der Energieeinsparungen für die Importunabhängigkeit verstanden wird. Programme zur thermischen Gebäudesanierung in Ballungsräumen mit vielen Wohnblocks oder massive Investitionen in Biogas und Windenergie belegen die neue Einstellung.