Tag: Oltenien

  • Koordinierung des Erdbebenschutzes

    Koordinierung des Erdbebenschutzes


    Die verheerenden Erdbeben der vergangenen Woche in der Türkei und in Syrien sowie die ungewöhnlichen Beben in der südwestrumänischen Region Oltenien scheinen die Behörden in Bukarest wachgerüttelt zu haben. Premierminister Nicolae Ciucă forderte, dass die Qualität der Materialien und die Baustandards noch einmal überprüft werden müssen, damit das, was in den Projekten geplant ist, auch tatsächlich gebaut wird. Ciucă kündigte auf der Exekutivsitzung auch die Einrichtung einer interministeriellen Gruppe an, die sich vorwiegend mit der Prävention, der Vorbereitung und der Reaktion von Institutionen in Notsituationen befassen wird. Er erklärte, dass eine besondere Aufmerksamkeit auf erdbebengefährdete Schulinfrastrukturen gelegt werden sollte. Er forderte auch eine Kontrolle der türkischen Firmen, die in Rumänien bauen.




    Die türkische Geschichte hat in diesem Bereich viele Ähnlichkeiten mit der rumänischen nach 1990, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Rumänien in diesem Zeitraum von Erdbeben in der Grö‎ßenordnung der türkischen verschont blieb. Die islamisch-konservative Regierung in Ankara gewährte im Vorfeld der Wahlen 2018 eine Amnestie für illegal errichtete Gebäude. Inzwischen haben sich mehr als neun Millionen Hausbesitzer selbst registriert und sind damit legal geworden. Es ist unklar, wie viele der Gebäude durch das Erdbeben vom 6. Februar beschädigt wurden. Kommentatoren äu‎ßern hierzu unterschiedliche Meinungen.




    In Oltenien haben in den vergangenen Tagen Erdbeben mit einer Stärke über 5 Sachschäden und akute Panik verursacht, aber keine Menschenleben gefährdet. Der Entwicklungsminister Cseke Attila erklärte, dass bisher Verträge zur Verstärkung von 240 Gebäuden in erdbebengefährdeten Gebieten unterzeichnet wurden, die aus Mitteln des nationalen Aufbau- und Resilienzplans (PNRR) finanziert werden. Es gibt auch mehrere Programme, die der Staat zur Verstärkung von erdbebengefährdeten Gebäuden finanziert, und allein über den Resilienzplan werden 555 Millionen Euro bereitgestellt; 290 Anträge wurden bereits auf der Plattform des Ministeriums registriert.




    Am 4. März 1977 ereignete sich in Rumänien ein schweres Erdbeben, bei dem 1 570 Menschen ums Leben kamen und Sachschäden in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar entstand. Die Zerstörung von etwa 230 000 Häusern und Zehntausenden von Unternehmen führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang. Nach Ansicht von Historikern löste das Erdbeben eine wirtschaftliche und soziale Krise aus, die die kommunistische Diktatur bis zu ihrem Zusammenbruch im Jahr 1989 nicht überwinden konnte. Experten warnen vor dem Einsturz weiterer Gebäude in Bukarest, sollte es zu einem Erdbeben wie im Jahr 1977 kommen. In Rumänien treten jedes Jahr mehr als 100 Erdbeben der Stärke 3 oder höher auf der Richterskala auf.

  • Desertifizierung: Obstbau und Landwirtschaft gegen Wüstenbildung

    Desertifizierung: Obstbau und Landwirtschaft gegen Wüstenbildung

    In Rumänien betrifft das Phänomen der Wüstenbildung sowohl den südlichen Teil des Landes in der Nähe der Donau als auch die Region Dobrudscha. Aus Mangel an Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung des Problems dehnen sich die degradierten Flächen von einem Jahr zum nächsten aus, wobei Sand immer mehr fruchtbares Land einnimmt. In einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes aus dem Jahr 2018 wurde festgestellt, dass es in der Europäischen Union an einer gemeinsamen Vision fehlt und dass die Gefahr der Wüstenbildung nicht effizient und wirksam bekämpft wird.



    In einem Interview mit Radio Rumänien sagte der Umweltminister Costel Alexe, dass die derzeitige Regierung bereit sei, die schnellstmögliche Umsetzung von Projekten zur Bekämpfung der Wüstenbildung zu unterstützen, und nannte eine Reihe von Ma‎ßnahmen zur Stabilisierung des Sandbodens.



    Ein konkretes Beispiel ist der Akazienwald, der zur Stabilisierung und zur Verhinderung der Ausbreitung von Sanddünen in Mârşani, im Bezirk Dolj, angepflanzt wurde. Die rumänische Regierung verfügt über die finanziellen Mittel für die Durchführung dieser Kampagnen und Aufforstungen auf Sandboden, die aus Mitteln des Verbesserungsfonds und der Verwaltung des Umweltfonds stammen. Die lokalen Behörden müssen nur das betreffende Land identifizieren und vor allem mit den Eigentümern sprechen und ihnen zu verstehen geben, dass es in zehn oder zwanzig Jahren viel zu spät sein wird, wenn wir nicht sehr schnell handeln, und wir sind ohnehin schon spät dran.“




    Der Kreis Dolj im Süden Rumäniens hat die grö‎ßte Sandbodenfläche Rumäniens, nämlich mehr als 100.000 Hektar, ein Gebiet, das als Sahara Rumäniens“ bekannt ist. Der Wüstenbildungsprozess in der Kleinen Walachei (Oltenien, rum. Oltenia), einer Region im Süden des Landes, wird von den Experten des Forschungs- und Entwicklungszentrums für auf Sand gewachsene Pflanzen in Dăbuleni aufmerksam verfolgt, die seit der Gründung dieses Instituts eine Reihe von Lösungen vorgeschlagen haben. Die Leiterin des Zentrums, Aurelia Nedelcu, glaubt, dass die effiziente Nutzung dieser Bodenart die Lösung zur Bekämpfung der Wüstenbildung ist:



    Sand kann ein idealer Boden für die Landwirtschaft sein, insbesondere für den Gartenbau, wenn man die durchschnittlichen Temperaturen bedenkt, die in diesem trockenen und halbtrockenen Klima in Oltenien gemessen werden. Die Niederschlagsmenge, die in einem Jahr fällt, reicht für keine Art aus. Deshalb müssen wir die Bewässerung einsetzen. Der Boden in diesem Gebiet ist sandig, leicht, das Ergebnis der Windaktivität, und wird leicht vom Wind aufgewirbelt, was ein sehr einschränkender Faktor in der Landwirtschaft ist.“




    Vor fünfzig Jahren wurde in diesem Gebiet ein Bewässerungssystem gebaut, das als System Sadova-Corabia bekannt ist. Über 9.000 Hektar Land wurden gerodet, aber gleichzeitig wurde weitere 1.400 Hektar Wald-Schutzgürtel geschaffen, um das Vordringen von Sand zu verhindern. Leider sind einige dieser Wälder in den letzten drei‎ßig Jahren infolge des illegalen Holzeinschlags verschwunden. Die Leiterin des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Sandpflanzen in Dăbuleni, Aurelia Nedelcu, erklärt, wie Sandböden stabilisiert werden können:



    Reihen von 10 Meter breiten Akazien-Schutzgürteln werden auf Sandböden gepflanzt, die anfällig für Windaktivität und -dissipation sind. Sie werden in einer Entfernung von 288 Metern in den am stärksten exponierten Gebieten und innerhalb von 560 Metern in den weniger gefährdeten Gebieten platziert. Der Windeinwirkung wird also durch diese Barrieren aus Akazienbäumen und Sträuchern entgegengewirkt. Roggen wird im Herbst in Streifen von 50 Metern Abstand angebaut, und im Frühling kultivieren wir Gartenbaupflanzen, die als Windschutz dienen. Die Bewässerung hat auch dazu beigetragen, diese Sandböden in landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu verwandeln.“




    Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für auf Sand gewachsene Pflanzen in Dăbuleni untersucht seit vielen Jahren, wie sich verschiedene Pflanzen und Obstbäume an Sandböden anpassen, und die Ergebnisse sind ermutigend. Die Direktorin des Zentrums, Aurelia Nedelcu, erzählt uns mehr:



    Obstbaumplantagen wurden eingeführt, insbesondere Steinobstbäume wie Pfirsich-, Aprikosen- und Kirschenbäume. Sie reagierten gut auf Bewässerung. Auch Gemüse wurde angebaut. Die Wassermelonen von Dăbuleni sind jetzt auf den Bauernmärkten sehr gefragt. Während es in der Vergangenheit nicht in Frage kam, hier Kartoffeln anzubauen, hat sich diese aride Region dank der Bewässerung in ein Gebiet verwandelt, in dem Frühkartoffeln angebaut werden, ein sehr profitables Geschäft für die lokalen Bauern. Auch die Erdbeeren gedeihen hier sehr gut, und sie können ab April geerntet werden.“




    Im vergangenen Jahr begann das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Sandpflanzen in Dăbuleni mit dem Anbau von Arten, die bisher in Rumänien nur in botanischen Gärten zu finden waren, wie Kiwi, Olivenbäume, chinesische Datteln, Goji-Bäume und Feigenbäume. Die Schaffung neuer Sorten und Hybriden reicht jedoch nicht aus, sondern muss von dem wichtigsten Mittel zur Bekämpfung der Wüstenbildung, nämlich der Bewässerung, begleitet werden.

  • Reformer der Phanariotenzeit: Die Verfassung des Konstantinos Mavrokordatos

    Reformer der Phanariotenzeit: Die Verfassung des Konstantinos Mavrokordatos

    1735 begann Constantin Mavrocordat als Herrscher der Walachei Reformen durchzusetzen, die von den österreichischen Reformen in der besetzten Nachbarregion Oltenien beeinflusst waren. Österreich hatte 1718 die sog. Kleine Walachei (rum. Oltenia) annektiert. Auf Mavrocordats Initiative hin werden einige indirekte Steuern abgeschafft und eine allgemeine Abgabe eingeführt, die in vier Raten gezahlt werden konnte. Er entlastet ferner die Bauern, indem er ihnen das Recht einräumt, durch Zahlung einer Rücknahmegebühr von einem Gut auf ein anderes zu ziehen. 1735 beteiligt er sich an der Gründung der ersten Freimaurerloge in Iaşi (Jassy), in der Moldau. Während der anschlie‎ßenden Regierungszeiten schafft er 1746 die Leibeigenschaft in der Walachei ab und dann 1749 auch in der Moldau.



    Im Interview mit Radio Rumänien sprach Historikerin Georgeta Filiti von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Phanarioten, der Zeit von Constantin Mavrocordat. Sie sagt, es sei eine Zeit der versuchten Reformen nach Vorbild der französischen Aufklärung gewesen.



    Der französische Einfluss wird durch die Menschen ausgeübt, durch Abonnements von Zeitungen, durch Bücher aus dem Westen, durch Waren aller Art. Und auf einmal landet auch der »Mercure de France« hier. Diese Zeitschrift veröffentlicht 1746 eine Art Verfassung von Constantin Mavrocordat. Interessanterweise wirft er die Frage der sozialen Befreiung lange vor der französischen Revolution auf. Mit anderen Worten wird die Abhängigkeit der leibeigenen Bauern in der Walachei aufgehoben. Es gelten allerdings nach wie vor viele andere Abgaben, die Steuerlast für die Bauern besteht aus 43 Gebühren, aber man setzte sich wenigstens mit dem Thema auseinander. Das ist sehr wichtig. Diese befreienden Vorstellungen von sozialer Gleichheit sind jedenfalls kein Neuland.“




    Constantin Mavrocorat war zweifellos ein raffinierter Intellektueller. Aber auch ein guter Politiker, der die Richtung ahnte, in die sich die Welt zu seiner Zeit bewegte, erklärt Georgeta Filiti.



    Der Mann liest sehr viel, der Mann studiert, er fühlt Europa auf den Puls und erkennt sehr gut, worauf die Gesellschaft zusteuert. Das ist die Pflicht eines Politikers, der in eine Führungsposition gelangt, eine Person, die für das Schicksal einer grö‎ßeren oder kleineren sozialen Gruppe verantwortlich ist. Hier, im rumänischen Raum, verfolgen die phanariotischen Fürsten, die im Grunde griechische Beamte im Dienste des Osmanischen Reiches sind, einige Ziele: die Befreiung der Christen unter türkischer Herrschaft und die sog. »megali idea«, die Hauptidee von der Wiederherstellung des Byzanz, die Wiederherstellung eines griechischen Reiches christlicher Prägung. Und das geschieht nicht nur, indem man gemütlich zu Hause bleibt, sondern durch ständiges Dazulernen und Handeln. Die Phanarioten spielten auch für sie und das Osmanische Reich eine au‎ßergewöhnliche Rolle, nämlich die Verwendung von Informationsquellen. Im Klartext: Sie hatten Spione an allen europäischen Höfen. Sie waren also sehr gut informierte Leute und wussten genau, in welche Richtung sich die Welt bewegte. Hier in unserer Region ist für weitere hundert Jahre die sogenannte orientalische Frage aktuell, das ist der Machtkampf an der unteren Donau. Die Türken waren sehr stark, die Russen bekämpften sie, etwas weiter in Europa befand sich das österreichische Reich.“




    Constantin Mavrocordat hatte eine beeindruckende Bibliothek, die vom Kloster Văcăreşti, der Stiftung seines Vaters, Nicolae Mavrocordat, beherbergt wurde. Dort kam er in Kontakt mit den Schriften von Montesquieu, Diderot, Voltaire und den anderen französischen Aufklärern, berichtet die Historikerin Georgeta Filiti.



    Es gibt indirekte Zeugnisse von dem, was er schreibt, von dem, was er tut, wie Mavrocordat sich verhält, weil er kein Tagebuch geführt hat, in dem er seine Lektüren hätte vermerken können. Diese Bibliothek in Văcăreşti ist angesichts der Manuskripte, die sie beherbergte, bemerkenswert. Aus den wenigen Zeugnissen von Zeitgenossen erfahren wir, wie lange er sich in der Bibliothek aufhielt. Es gibt einige zusätzliche Zeugnisse, aus denen wir ganz klare Schlussfolgerungen ziehen können: Er organisiert die ländliche Bildung, ist für die Verwaltungseinheiten des Landes zuständig, die er nach Kreisen unterteilt, wobei jeder Landkreis seine eigenen Herrscher bekommt, die sog. »ispravnici«. Das hei‎ßt, diese legen Steuern fest. Das Gesetz, so streng es auch war, war Gesetz, kein Gesetz hätte Gesetzlosigkeit bedeutet. Die Dinge beginnen sich einigerma‎ßen zu legen. Mavrocordat ist Grieche, fängt aber an, Rumänisch zu lernen, und diejenigen, die sich beim ihm einschmeicheln wollen, indem sie ihn auf Griechisch ansprechen, haben keinen Einfluss mehr. Er fordert die Klientel auf, mit der er aus Konstantinopel gekommen war, die Landessprache zu lernen.“




    Während des russisch-österreichischen-türkischen Krieges von 1736–1739 erhält Constantin Mavrocordat die Provinz Oltenien von Österreich zurück. 30 Jahre später, 1769, wird Constantin Mavrocordat während eines weiteren russisch-türkischen Krieges in Galaţi gefangen genommen und stirbt im Alter von 58 Jahren, von einem russischen Soldaten getötet. Der wichtigste rumänische Reformator des 18. Jahrhunderts ist in Iaşi begraben.

  • Nachrichten 30.12.2016

    Nachrichten 30.12.2016

    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat am Freitag das Dekret zur Einführung des Sozialdemokraten Sorin Grindeanu ins Amt des Ministerpräsidenten unterzeichnet. Es geht um den zweiten Vorschlag der Koalition aus der Sozialdemokratischen Partei und ALDE nachdem die erste Nominierung Sevil Shhaidehs von dem rumänischen Landespräsidenten abgelehnt wurde. Der 43-jährige Grindeanu ist zurzeit Kreisratsvorsitzender im westrumänischen Timiş und Mitglied der Sozial-Demokratischen Partei seit 20 Jahren. In der Regierung von Victor Ponta belegte er das Amt des Kommunikationsministers. Laut Gesetz hat Sorin Grindeanu 10 Tage zur Verfügung, um das neue Kabinett zu bilden. Es folgt die Investitur im Parlament.



    Die Arbeitslosenquote wird im Jahre 2017 von 4,8% auf 4,6% sinken. So der Bericht der Nationalen Progrose-Kommission. Die größte Arbeitslosenquote wird im Südwesten Oltenies und zwar auf 7,7% für das Jahr 2017 geschätzt. Für die Region Bukarest -Ilfov wird eine sinkende Quote vorhergesagt, von 1,7% im Jahre 2016 auf 1,6% im kommenden Jahr. Laut der Prognosekommission wird die Arbeitslosenzahl sich weiter auf einem Abwärtstrend bewegen, so dass diese 2018 4,4% und 2019 4,3% erreichen könnte.



    Rumänien muss im Jahre 2017 über 1,26 Milliarden Euro an die EU und Weltbank zahlen. Es geht um das Stand-By-Abkommen, das Rumänien im Jahre 2009 unterzeichnet hat, so das Rumänische Finanzministerium. Rumänien hat in diesem Jahr 113 Millionen Euro an die EU und Weltbank gezahlt und muss an die Weltbank und EU bis 2023 weitere 4,7 Milliarden Euro zahlen.



    Rund 1,3 Millionen Ausländer haben Rumänien dieses Jahr besucht. Dies entspricht einer Steigerung um fast 20% im Vergleich zum Jahr 2015. Die meisten kamen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Zahlreiche Vertreter der Tourismusbranche führten die guten Ergebnisse auf den günstigen europäischen Kontext für Rumänien zurück, das 2016 eines der sichersten Länder der Region war. Darüber hinaus wird 2016 von allen Branchenvertretern als das beste der letzen Zeit für die rumänische Schwarzmeer-Riviera betrachtet. Die Zahl der Touristen ist hier um 12% – bis 15% gestiegen. Statistisch gesehen, besuchten 11% mehr rumänische und 10% mehr ausländische Touristen die rumänische Schwarzmeerküste verglichen mit 2015. Allerdings überstieg die Zahl der Ausländer an der Riviera kaum die symbolische Marke von 50.000 Reisenden. Der meistbesuchte Badeort ist auch dieses Jahr Mamaia gewesen.

  • Nachrichten 18.03.2015

    Nachrichten 18.03.2015

    BUKAREST: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis reist am Donnerstag zum zweitägigen Frühjahrsgipfel des Europäischen Rates nach Brüssel, meldete das Präsidialamt. Laut einer Mitteilung werde Iohannis im Vorfeld des Gipfels an der Sitzung der Europäischen Volkspartei teilnehmen und sich anschlie‎ßend am Treffen des Europäischen Rates mit dem Parlamentspräsidenten beteiligen. Nach einer ersten Arbeitssitzung des Rates werden alle Regierungs- und Staatschefs der Europäischen Union im Rahmen eines Arbeitsessens zusammenkommen. Schlie‎ßlich nimmt Iohannis am Freitag an der zweiten Arbeitssitzung des Europäischen Rates teil.



    BUKAREST: Der ehemalige Chef der Rumänischen Integritätsbehörde, Horia Georgescu, wurde am Mittwoch in Untersuchungshaft genommen. Das Oberste Gericht des Landes stimmte dem entsprechenden Antrag der Staatsanwälte zu. Georgescu war am Dienstag aus seinem Amt zurückgetreten. Die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA werfen ihm Amtsmissbrauch mit schwerwiegenden Folgen vor. Er soll als Mitglied des Zentralausschusses zur Festlegung der Entschädigungen in der Behörde zur Rückererstattung verstaatlichten Eigentums im Zeitraum 2008-2009 ein Grundstück überbewertet und so einen Schaden von 75 Millionen Euro verursacht haben. Ebenfalls am Mittwoch hatte der Rechtsausschuss des Bukarester Senats der Nationalen Antikorruptionsbehörde grünes Licht für die Festnahme und Untersuchungshaft im Fall von Dan Şova gegeben. Die Staatsanwälte werfen dem ehemaligen Transportminister Amtsmissbrauch in einer Akte vor, in der gegen zwei staatliche Energiebetriebe ermittelt wird. In einem anderen Verfahren beschloss der Oberste Gerichtshof, dass gegen den Bürgermeister des südostrumänischen Constanta, Radu Mazăre, ohne Freiheitsentzug ermittelt wird. Mazăre soll infolge eines Amtsmissbrauchs dem Staat einen Schaden von 26 Millionen Euro verursacht haben.



    BUKAREST: Das rumänische Au‎ßenministerium hat den tödlichen Terroranschlag auf das Bardo-Nationalmusem in Tunis auf’s Schärfste verurteilt. Laut einer Mitteilung des Ministeriums seien unter den Opfern bislang keine rumänischen Staatsbürger identifiziert worden. Der rumänische Botschafter in Tunis habe sich zum Zeitpunkt des Anschlags im benachbarten Parlamentsgebäude befunden, konnte allerdings in Sicherheit gebracht werden. Bei dem Terrorangriff auf das Bardo-Nationalmuseum wurden nach Angaben der Regierung 19 Menschen getötet. Darunter seien 17 ausländische Touristen aus Deutschland, Italien, Polen und Spanien, erklärte Regierungschef Habib Essid.



    BUKAREST: Dutzende Bergleute vom Energiekomplex CEO im südrumänischen Oltenien bleiben seit Dienstag in der Zeche eingeschlossen, andere setzten ihren Hungerstreik vor dem Hauptsitz des Unternehmens fort. Die Bergleute sind unzufrieden, dass die Geschäftsführung nach eigener Aussage, 2000 Stellen abbauen will und nur eine geringe Zahl an Abfindungen gewährleistet. Mehr als 1.200 Mitarbeiter der Bergwerke im südrumänischen Vâlcea, die kürzlich vom Energiekomplex Oltenien übernommen wurden, haben ihre Arbeit eingestellt. Die Geschäftsführung von CEO und die Gewerkschaften setzten überdies die Verhandlungen zum neuen Tarifvertrag 2015 fort. Die Geschäftsführung hat bereits einen Stellenabbau geplant, der 2015 umgesetzt werden soll und hat vor, den Tarifvertrag bis Monatsende zu unterzeichnen.



    BERLIN: Mehr als 25 rumänische Unternehmen beteiligen sich in Hannover an der weltweit grö‎ßten Messe für Informations-und Kommunikationstechnik. Der Pavillion Rumäniens präsentiert unter dem Namen ”RomaniaIT” unter anderen Software-Lösungen für eine breite Auswahl an Apps, teilt das Bukarester Wirtschafts-und Handelsministerium mit. An der diesjänhrigen Messe, die am 20. März zu Ende geht, zeigen rund 4.000 Aussteller aus über 70 Ländern den Besuchern ihre Produkte aus allen Bereichen der Informations-und Kommunikationstechnik. Die Organisatoren schätzen die Zahl der Besucher auf der diesjährigen IT-Messe auf rund 250.000.

  • Schutzwälder: Beforstung aufgrund Eigentumsverhältnisse teils schwierig

    Schutzwälder: Beforstung aufgrund Eigentumsverhältnisse teils schwierig

    Die Notwendigkeit der Schutzwälder, die Felder und Stra‎ßen vor Schnee und Wind schützen sollen, wurde schon im Jahr 1860 von dem rumänischen Agronomen Ion Ionescu de la Brad erkannt. Er pflanzte auf seiner Farm Bäume gegen den Wind“. Dann treten solche Waldarten auch auf den Domänen in der Gegend Ialomița auf. Diese werden Vorhänge zur Schneesammlung und Winddämmung“ genannt und bestehen aus Robinien. Einen besonderen Beitrag zur Ausweitung der Schutzwälder leisteten die Anbauflächen um die Herrenhäuser und Höfe. 1884 begann man in der Region Oltenien mit der Befestigung der Sandböden. Hier wurden bereits 1890-1895 zum ersten Mal in Rumänien 3000 Ha mobiler und semimobiler Sandboden befestigt. Rumänien zählt somit zu den ersten Ländern, die eine solche Lösung angewandt haben.



    Wenn man in Oltenien vor einigen Jahrhunderten den Gro‎ßteil der Sandböden durch einen grünen Wald- und Wiesenteppich stabilisierte, führten mit der Zeit die intensive Landwirtschaft und die Abholzungen zu Sandstürmen. Nach den Katastrophen in den Jahren 1929 und 1935, die von der Dürre verursacht wurden, entstand eine einheitliche Meinung bezüglich der Schutzwälder. Anfangs wurden die Schutzwälder hier und da eingerichtet, ohne miteinander verbunden zu sein, auf Gemeindewiesen, auf landwirtschaftlichen Anbauflächen, aber nach 1950 wurden Schutzwaldnetzwerke aus mehreren landwirtschaftlichen Forschungsstationen auf die Beine gestellt. Durch die landwirtschaftliche Reform von 1945 wurden in Rumänien über 1000 weitere Ha Schutzwälder, insbesondere in den Landkreisen Ialomiţa, Buzău und Brăila eingerichtet.



    1958 wird die erste Gegenma‎ßnahme gegen diese Art von Arbeiten getroffen, als Folge der Erweiterung der landwirtschaftlichen Flächen. Somit werden Tausende Ha Wälder abgeholzt, die dem Schutz der landwirtschaftlichen Anbauflächen, der Landesstra‎ßen, der Eisenbahnlinien und sogar der Forschungsstationen dienten. Adam Crăciunescu, Generalleiter des rumänischen Forstamtes Romsilva:



    Wie wir im Laufe der Zeit feststellen konnten, haben wir besonders im Flachland des Bărăgans und auch im Westen und Osten Rumäniens Probleme mit dem Schnee. Die Winde wehen in Ost-West-Richtung und beeinträchtigen die Infrastruktur Rumäniens. In diesem Sinne wäre es natürlich angemessen, entlang der Kommunikationswege solche Schutzwälder zu haben, um diese Teile der Infrastruktur unseres Landes zu schützen. Diese Wälder dienten nicht nur dem Schutz der Kommunikationswege, der Eisenbahnlinien, der Landstra‎ßen und Autobahnen, sondern auch dem Schutz der Felder. 1906 hat man in Rumänien einen ehrgeizigen Plan ins Leben gerufen zur Einrichtung von Schutzwäldern, der bis in die Zwischenkriegszeit hinein funktioniert hat. Im Flachland des Bărăgans hat es überall Schutzwälder gegeben. Zurzeit können wir das nur über die südliche Dobrudscha behaupten, wo rumänische Ingenieure und Forster solche Wälder eingerichtet haben.“




    Diesen Herbst hat die Nationale Forstbehörde Romsilva die Arbeiten an dem ersten Schutzwald der letzten 25 Jahre eingeleitet. Dieser soll im Osten des Landkreises Ialomiţa, entlang der Autobahn A2, auf einer Teilstrecke von 11 Km bzw. auf einer Fläche von 24 Ha eingerichtet werden. Vertreter von Romsilva behaupten, dass sie Machbarkeitsstudien für die Einrichtung von 600 Km Schutzwald landesweit erarbeitet haben. Alles hängt aber von den Landeigentümern ab, ob sie mit der Einrichtung dieser Wälder einverstanden sein werden. Die Eigentümer der Grundstücke am Rande der Landesstra‎ßen werden gefördert, dem Programm beizutreten und die Einrichtung der Schutzwälder auf ihren Landflächen für eine gewisse Gebühr zu gestatten. Wenn die Eigentümer nicht einverstanden sind, wird Romsilva sie zum Zwecke des öffentlichen Nutzens enteignen. Adam Crăciunescu:



    Man hat Grundstücke zurückerstattet, ohne diese Flächen in Betracht zu ziehen, und wir sind erst nach den 1990er Jahren darauf gekommen, dass diese notwendig sind. Das rumänische Parlament hat ein Gesetz der Schutzwälder verabschiedet. Das reicht aber nicht aus, denn zurzeit verfügt der Staat nicht über diese Landflächen, um diese Wälder anzubauen. Hier in Feteşti ist es uns gelungen, aufgrund eines Regierungsbeschlusses 23,9 Ha aus der Verwaltung des Staatseigentums in das Eigentum der Nationalen Forstbehörde zu gewinnen. Hier wird heute auch der erste Teil des Schutzwaldes entlang der Autobahn A2 errichtet.“




    Anhand eines kohärenten Programms kann man binnen 10 Jahren die Schutzwälder einrichten, die Rumänien nötig hat, sagte noch der Leiter von Romsilva. Er betonte aber, dass man erst jetzt auch Gelder dafür zugewiesen bekommen hat, auch wenn das Schutzwaldgesetz bereits seit 2002 besteht. Dieses Jahr wurden 30 Millionen Lei (knapp 6,8 Mio. Euro) zugewiesen. Das Budget müsste 2015 laut den Vertretern von Romsilva verdoppelt werden.



    Auf Landesebene brauchen wir rund 1.720 Km Schutzwälder für den Schutz der Stra‎ßen, um nicht vom Schutz der Anbauflächen zu sprechen. Durch dieses Projekt hat man einen Teil der Machbarkeitsstudie erarbeitet. Nun wissen wir, wo diese Wälder angesetzt werden müssen. Dar Problem ist nur, die Landeigentümer sind nicht damit einverstanden. Laut Gesetz wird die Forstbehörde nach Verhandlungen mit den Leuten Enteignungen vornehmen. In erster Linie muss die Autobahn A2, die Landes- und Kreisstra‎ßen im südlichen Teil Rumäniens geschützt werden, um die Stra‎ßenverkehrssicherheit im Winter zu gewährleisten.“




    Zurzeit gibt es in Rumänien 2.000 Ha Land, das mit Schutzwäldern beforstet ist. Das entspricht etwa 10% der notwendigen Fläche.