Tag: Olympia 2024

  • Rückblick auf die externen Ereignisse 2024

    Rückblick auf die externen Ereignisse 2024

    Parlamentswahlen in Europa: Aufstieg der rechtsextremen Parteien

     Die diesjährigen Parlamentswahlen haben den Aufstieg nationalistischer oder rechtsradikaler Parteien in mehreren europäischen Ländern bestätigt. In Österreich wählte das Parlament Ende Oktober zum ersten Mal einen rechtsextremen Politiker an die Spitze des Nationalrats – der Abgeordnetenkammer in Österreich. Die rechtsextreme FPÖ hatte bei den Parlamentswahlen im September einen historischen Sieg errungen. In Frankreich gelang es einer bürgerlichen Allianz die Machtübernahme der nationalistischen Rassemblement National zu blockieren. Allerdings fehlt der Allianz, die sich im Sommer gebildet hatte, eine klare Mehrheit. Das löste in Frankreich eine nahezu permanente politische Krise aus.

    Und im September gewann die migrationsfeindliche Alternative für Deutschland (AfD) zum ersten Mal eine Landtagswahl und erzielte in zwei weiteren Bundesländern historische Höchstwerte.

    Vor diesem Hintergrund haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments am 27. November eine neue Europäische Kommission gewählt. Die EU-Exekutive nahm am 1. Dezember ihre Arbeit auf, und Ursula von der Leyen, die Präsidentin in zweiter Amtszeit, versprach für ihre ersten 100 Tage große Projekte.

     Wahlen in den USA: Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück

    Der Republikaner Donald Trump hat am 5. November die Präsidentschaftswahlen in den USA  deutlich gewonnen – er sicherte sich dank eines spektakulären politischen Comebacks eine zweite Amtszeit im Weißen Haus. Im Jahr 2016 hatte er einen Überraschungssieg über die Demokratin Hillary Clinton errungen, die damals in den Umfragen als Favoritin galt. In diesem Jahr besiegte er Kamala Harris, die Notfallkandidatin der Demokratischen Partei. Sie war im Juli, nach dem Rücktritt des 82-jährigen Amtsinhabers Joe Biden, ins Rennen eingestiegen.

    Obwohl die Umfragen einen sehr engen Kampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris vorhersagten, gewann der Republikaner die sieben Bundesstaaten, in denen der Wahlsieg auf der Kippe stand – die sogenannten „Swing States“. Der 78-jährige Trump – dessen Wahlkampf durch zwei Attentate auf ihn, vier Anklagen und eine strafrechtliche Verurteilung getrübt wurde – wird sein Amt am 20. Januar antreten.

    Vor dem Hintergrund von Wahlen und Repression in Russland: Ukraine-Krieg hält an

    Unter Ausschluss der Opposition hat in Russland eine als Farce kritisierte Präsidentenwahl zu einer fünften Amtszeit von Kremlchef Wladimir Putin geführt. Anfang Februar war sein prominenter Gegner, der 47-jährige Alexej Nawalnyj, plötzlich gestorben. Sein Tod ereignete sich unter ungeklärten Umständen in einem Gefängnis am Polarkreis, wo er eine Strafe wegen sogenannten Extremismus verbüßte.

    Die Ukraine hat im Sommer 2024 einen Überraschungsangriff in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Im November setzte Kiew zum ersten Mal amerikanische und britische Langstreckenraketen auf russischem Gebiet ein, nachdem Washington und London ihre Zustimmung gegeben hatten. Moskau schlug daraufhin mit einer hochmodernen ballistischen Mittelstreckenrakete zurück. Zudem drohte Russland mit einer Verstärkung seiner Angriffe, sollte die Ukraine Russland weiterhin mit westlichen Raketen angreifen. Putin erwähnte sogar die Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen.

     Nahost-Konflikt: Militäroffensiven und Vergeltungsschläge nehmen kein Ende

     Israel setzt seine Militäroffensive gegen die Hamas im Gazastreifen fort, nachdem die Gruppe im Oktober 2023 einen schweren Angriff auf Israel verübt hatte. Dieses Jahr wurden mehrere Hamas-Anführer getötet, darunter ihr Chef Ismail Haniyeh im Juli in Teheran. Waffenstillstandsgespräche blieben erfolglos, und im Gazastreifen starben bisher über 44.000 Menschen, vor allem Zivilisten. Die humanitäre Lage bleibt katastrophal. Gleichzeitig bombardierte Israel nach einem Jahr Konflikt mit der Hisbollah Stellungen im Süd-, Ost- und Nordlibanon sowie in Beirut. Zusätzlich begann eine Bodenoffensive gegen Hisbollah-Hochburgen im Südlibanon.

    Nach der Ermordung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah im September in Beirut feuerte der Iran Hunderte Raketen auf Israel ab. Israel reagierte mit Angriffen auf iranische Militärbasen, was die Sorge vor einer regionalen Eskalation verstärkte. Gleichzeitig führte eine Offensive radikaler Islamisten in Syrien gegen Ende des Jahres dazu, dass Präsident Bashar al-Assad das Land verließ und die fünf Jahrzehnte lange Herrschaft der Baath-Partei endete.

     Extreme Wetterbedingungen

     Auch dieses Jahr gab es extreme Wetterereignisse: Hitzewellen und Dürren auf der einen Seite, heftige Regenfälle und Überschwemmungen auf der anderen. Laut einem UN-Weltatlas könnten Dürren bald zur Normalität werden. Überschwemmungen richteten weltweit schwere Schäden an. In Europa traf es besonders den Südosten Spaniens, wo es im Herbst zu historischen Überflutungen kam. 230 Menschen starben, davon 222 in der Region Valencia. Betroffene kritisierten die Behörden für verspätete Warnungen und chaotische Hilfeleistungen.

    Die Olympischen Sommerspiele in Paris

    Alle vier Jahre finden die Olympischen Sommerspiele stattt, das größte Multisportereignis der Welt. Im Sommer 2024 richtete Paris die 33. Auflage der Olympischen Spiele aus.  Die Eröffnungszeremonie auf der Seine war ebenso aufwendig wie umstritten. Nach der Austragung der Sommerspiele in den Jahren 1900 und 1924 wurde Paris zur zweiten Stadt nach London, die drei Olympische Sommerspiele organisiert.

    Ebenfalls in der französischen Hauptstadt fand am 7. Dezember eine Zeremonie anlässlich der Wiedereröffnung der berühmten Kathedrale von Notre-Dame statt. Daran beteiligten sich Politiker und Bürger zugleich. Die Kathedrale war vor fünf Jahren von einem  Brand zerstört worden, das gothische Bauwerk musste restauriert werden.

     Die Welt ist um einige Persönlichkeiten ärmer

    Ein Rückblick auf das Jahr 2024 wäre nicht vollständig, ohne an die großen Persönlichkeiten zu erinnern, die uns verlassen haben. Dazu zählen die Weltklasse-Schauspieler Alain Delon, Anouk Aimée, Donald Sutherland und Maggie Smith, der Schriftsteller Ismail Kadare, die Sängerin Françoise Hardy sowie der Musiker, Komponist und Produzent Quincy Jones. Ihr Vermächtnis wird unvergessen bleiben.

  • Olympia-Sieger Popovici: „Danke auch denjenigen, die nicht an mich geglaubt haben”

    Olympia-Sieger Popovici: „Danke auch denjenigen, die nicht an mich geglaubt haben”

    Am Montag gewann Popovici die erste Medaille für die rumänische Delegation bei den Sommerspielen in Paris. Es war auch der erste olympische Titel Rumäniens im Schwimmen bei den Männer überhaupt. Zuvor hatten nur die Damen olympische Goldmedaillen gewonnen, im Jahr 2000 in Sydney durch Diana Mocanu über 100 und 200 Meter Rücken und 2004 in Athen mit Camelia Potec über 200 Meter Freistil.

    In das Finale in Paris ging David als Favorit. Er hatte sein bestes Saisonergebnis eingefahren und in der Olympiaqualifikation und im Halbfinale die schnellste Zeit erzielt. Doch der Schlussakt war unerwartet ausgeglichen. Der deutsche 400-Meter-Olympiasieger Lukas Maertens erwischte einen starken Start. Nach der Hälfte des Rennens verlor er aber die Initiative und die Verhältnisse glichen sich aus. Der Amerikaner Luke Hobson und die Briten Matthew Richards und Duncan Scott sahen abwechselnd wie die Sieger aus, doch David Popovici setzte sich schließlich durch. Im Exklusiv-Interview mit Radio Romania schien der Sieger fast nüchtern.

    Es war ein außerordentlich knapper Ausgang. So wie ich vor drei Jahren zwei Hundertstel von der Bronzemedaille entfernt war, waren es jetzt zwei Hundertstel für den Zweitplatzierten. Glückwunsch an alle, die es ins Finale geschafft haben, an alle, die sich qualifiziert haben… Danke an alle Rumänen, die mich immer unterstützt haben. Danke auch an diejenigen, die nicht an mich geglaubt haben, denn ohne sie könnte ich nicht hier sein. Nach den 100 Metern und im Urlaub werde ich Zeit haben, das Geschehene richtig zu genießen.

    Im Alter von nur 19 Jahren hat Popovici nun die einzige Medaille gewonnen, die ihm noch fehlte – eine olympische. Bislang hatte er zwei Weltmeistertitel, 2022 in Budapest, und fünf Europameistertitel gewonnen: einen 2021 in Kasan im Kurzbecken, dann zwei 2022 in Rom und dieses Jahr in Belgrad im olympischen Becken.

    Davids nächste Herausforderung in Paris ist der 100-Meter-Freistil-Wettbewerb, dessen Finale am Mittwochabend ausgetragen wird. Brisant ist dabei die Tatsache, dass Popovici 2022 bei den Europameisterschaften in Rom den Weltrekord über 100 Meter Freistil brach, als er das Rennen in 46 Sekunden und 86 Hundertsteln beendete. Damit übertraf er ein 13 Jahre altes Ergebnis des Brasilianers Cesar Cielo Filho. Dieses Jahr, bei den Weltmeisterschaften in Doha, wurde der Weltrekord allerdings von dem Chinesen Pan Zhanle um 6 Hundertstelsekunden erneut gebrochen. David Popovici kann jetzt also eine Medaille über 100 Meter Freistil gewinnen, was Rumänien im Medaillenspiegel der Olympischen Spiele von Paris nach vorne bringen würde. Das Land befindet sich nach der Goldmedaille vom Montag auf Platz 15 der Nationenwertung.

  • EOC-Treffen in Bukarest: Sport hat einigendes Potential

    EOC-Treffen in Bukarest: Sport hat einigendes Potential

     

     

    Die führenden Persönlichkeiten der europäischen olympischen Bewegung haben sich in Bukarest zur Generalversammlung der Vereinigung der Europäischen Olympischen Komitees (EOC) getroffen, die unter dem Vorsitz der Mitglieder des Exekutivausschusses stattfand und Thomas Bach, den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), als Ehrengast hatte. Die Versammlung wurde vom Rumänischen Olympischen und Sportkomitee (COSR) organisiert, dessen Präsident Mihai Covaliu bei der Eröffnung über die Leistungen seines Landes sprach.

    Rumänien gehört mit 309 olympischen Medaillen zu den 20 größten Sport-Nationen der Welt. Unsere Champions sind durch ihre Leistungen weltbekannt geworden und haben Rumänien auf die olympische Landkarte gebracht. Nadia Comăneci und Elisabeta Lipă, Ivan Patzaichin und Iolanda Balaș sind Vorbilder, die die Grenzen Rumäniens überschritten und ein unermessliches Vermächtnis für jede Generation geschaffen haben, die es ihnen gleichtun oder sie übertreffen wollte“, sagte Covaliu. Bei der Zusammenkunft wurden die seit dem letzten Treffen in Istanbul erzielten Fortschritte im Rahmen der Strategischen Agenda 2030 erörtert. Außerdem gab es aktuelle Informationen zu den EOC-Veranstaltungen 2025, darunter das Europäische Olympische Jugend-Winter- und -Sommerfestival und die Spiele der Kleinen Staaten von Europa.

    Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung der Generalversammlung war eine Diskussionsrunde, die sich mit den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf den Sport befasste. Thomas Bach betonte, wie wichtig es sei, die Agenda 2020+5 des IOC zu respektieren und zu befolgen, und hob die Solidarität und Verantwortung hervor, die die olympische Bewegung während der Pandemie gezeigt habe. Er lobte die Bemühungen aller Nationalen Olympischen Komitees der europäischen Nationen bei der Umsetzung der IOC-Empfehlungen. Spyros Capralos, Präsident des EOC, sprach ebenfalls über die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem IOC und dem von ihm geleiteten Verband. Er hob die stolze und lange Geschichte der olympischen Erfolge Rumäniens hervor und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die EOC-Vollversammlung in Bukarest stattfindet, das den Spitznamen „Klein-Paris“ trägt.

    IOC-Präsident Thomas Bach wurde auch vom rumänischen Staatsoberhaupt Klaus Iohannis empfangen. Bei dem Treffen wurde die wichtige Rolle der Olympischen Spiele bei der Förderung von Frieden, Dialog, Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Nationen erörtert. In der aktuellen Sicherheitslage wurde das einigende Potential des Sports durch die Olympischen Sommerspiele hervorgehoben, die vom 26. Juli bis 11. August in Frankreich stattfinden. Der rumänische Staatspräsident betonte die Bedeutung der körperlichen Ertüchtigung für die Entwicklung einer Gesellschaft und den Einfluss des Sports auf eine gesunde Lebensweise. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte seinerseits, dass die olympische Bewegung beträchtliche Fortschritte gemacht habe, um junge Menschen für den Sport zu gewinnen, und betonte die Notwendigkeit, den Breitensport und seine Bedeutung für die geistige Gesundheit zu fördern. Ein weiteres Thema waren die hervorragenden Leistungen der rumänischen Athleten, die an den Olympischen Spielen teilnehmen werden.