Tag: Oper

  • Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende

    Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende





    Die Gala wurde im Kulturpalast der Stadt in Anwesenheit von hochrangigen Lokalpolitikern, Kulturschaffenden und Gästen aus dem In- und Ausland gefeiert. Im Laufe des Wochenendes wurden zum Abschluss mehr als 100 Kultur-Veranstaltungen ausgetragen. Dazu gehörten Konzerte auf dem Vereinigungsplatz und dem Opernplatz, wobei die mit Spannung erwartete Luftakrobatik-Show am Freitagabend die meiste Aufmerksamkeit erhielt.



    Im Laufe des zu Ende gehenden Jahres 2023 haben mehr als 2 000 Veranstaltungen stattgefunden, die der europäischen Kulturhauptstadt Temeswar gewidmet waren und zahlreiche Künstler und Besucher anzogen. Au‎ßerdem wurden fünf neue Kulturräume in Kinos, Kunstgalerien und Mehrzweckhallen eröffnet. Laut Dominic Fritz, dem Bürgermeister von Temeswar, haben der Titel europäische Kulturhauptstadt“ und die dazugehörenden Veranstaltungen die volle Aufmerksamkeit auf die westrumänische Metropole gelenkt, so dass man das Programm symbolisch unter den Schlagworten Forever Temeswar“ fortsetzen wolle:



    Für uns als Stadt geht es darum, diesen Titel in einen langfristigen strategischen Vorteil zu verwandeln, einerseits durch die Art und Weise, wie wir uns auf Kultur beziehen und das Engagement der Stadt einbringen, andererseits auch, um unsere europäische Bestimmung zu betonen, denn Europa braucht die Geschichte Temeswars und all die positiven Beispiele, mit denen unsere Stadt vorangehen kann.“



    Rumänien braucht Phantasie, und Europa braucht Phantasie“, sagte noch Dominic Fritz. Er wies darauf hin, dass Temeswar im Jahr 2023 gezeigt habe, dass es möglich sei, sich eine kreative, wohlhabende und solidarische Zukunft vorzustellen, und zwar nicht nur für diese Stadt, sondern für ganz Europa: Eine Zukunft Europas, in der unsere Einheit auf Vielfalt und nicht auf Eintönigkeit beruhe, so der Bürgermeister von Temeswar.



    Ada Hausvater, Intendantin des Nationaltheaters von Temeswar, sagte ihrerseits, dass in diesem Jahr viele brillante Aufführungen in ihrem Hause stattgefunden haben; zudem habe die ehrwürdige Kulturinstitution einen neuen Aufführungsraum erhalten, der den Titel Kulturhauptstadt Europas trägt. Das zugereiste Publikum aus verschiedenen Regionen des Landes habe au‎ßerdem gezeigt, dass es ein unvermindertes Interesse an Kultur gebe, so die Intendantin Ada Hausvater. Der Generaldirektor der Rumänischen Nationaloper in Temeswar, Cristian Rudic, merkte seinerseits an, dass die Stadt nach diesem Jahr eine Menge Adrenalin angesammelt habe und dass der Nachahmungseifer spürbar sei.



    Tatsächlich werden einige Veranstaltungen fortgeführt. Obwohl das Veranstaltungsjahr Temeswar — Kulturhauptstadt Europas“ offiziell beendet ist, kann die dem gro‎ßen rumänischen Bildhauer Constantin Brâncuși gewidmete Ausstellung noch bis zum 28. Januar 2024 im Nationalen Kunstmuseum der Stadt besucht werden. In der Ausstellung sind berühmte Werke wie Die schlafende Muse“ und Fräulein Pogany“ zu sehen, die vorübergehend als Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Tate Museum in London und der Guggenheim-Stiftung nach Temeswar gebracht wurden. Aufgrund des Publikumsandrangs hat der Vorsitzende des Kreisrates Temesch, Alin Nica, angekündigt, dass die Brâncuși-Ausstellung am 20. Dezember rund um die Uhr geöffnet sein wird.

  • Nachrichten 17.06.2023

    Nachrichten 17.06.2023


    – Die Regierung in Bukarest und die Bildungsgewerkschaften haben sich auf einen Zeitplan für die Umsetzung der Änderungen am Gehaltsgesetz geeinigt, die von der Exekutive versprochen wurden, um den dreiwöchigen Generalstreik zu beenden. Die Berechnungen werden von dem Gehalt eines angehenden Lehrers ausgehen, das dem Durchschnittsgehalt in der Wirtschaft entspricht. Nächste Woche beginnen die Gewerkschaftsführer eine Reihe von Sitzungen mit den Ministern für Bildung, Arbeit und Finanzen, um die Gehaltstabelle für die Zukunft auszuarbeiten. Sobald ein Kompromiss gefunden ist, wird er der Regierungskoalition vorgelegt. Das Arbeitsministerium wird seinen Entwurf für das neue Lohngesetz bis zum 15. Juli vorlegen. Danach wird das Gesetz dem Parlament zur Debatte in der Herbstsitzung übermittelt.




    – Vom 14. bis 16. Juni fand in Timișoara die 26. Sitzung der Rumänisch-Deutschen Regierungskommission zur Frage der deutschen Aussiedler in Rumänien statt. Staatssekretärin Daniela Gîtman hob das hervorragende Niveau der deutsch-rumänischen Beziehungen hervor, die auf einem intensiven politischen Dialog, wachsender wirtschaftlicher Dynamik und engen menschlichen Beziehungen beruhen. Die Beamtin aus Bukarest erwähnte den Beitrag der deutschen Minderheit in Rumänien und der rumänischen Gemeinschaft in Deutschland zur Stärkung des bilateralen Dialogs und ihre Rolle als Katalysator für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Daniela Gîtman dankte der Bundesregierung für die Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für die deutsche Minderheit in Rumänien in diesem Jahr mit Zustimmung des rumänischen Staates in Höhe von 5,4 Millionen Euro fortzusetzen.




    – Am Freitag wurde in der Bukarester Nationaloper die zweite Ausgabe des Bukarester Opernfestivals eröffnet. Es stehen mehr als 1.500 Künstler auf der Bühne, neun verschiedene Produktionen, Titel, die normalerweise nicht auf der Bühne der Nationaloper aufgeführt werden, und ein Programm, das fast 300 Jahre Musikgeschichte umfasst. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Festival ein Beispiel dafür ist, dass Künstler Brücken bauen, dass sie Kulturdiplomatie betreiben, dass sie Brücken der Kommunikation zwischen Ländern, zwischen Menschen, zwischen verschiedenen Schauspielerstbesetzungen oder verschiedenen Managementteams im In- und Ausland bauen“, sagte Daniel Jinga, Generaldirektor der Bukarester Nationaloper. Die diesjährige Ausgabe wurde mit der Premiere von W.A. Mozarts Oper Die Hochzeit des Figaro“ eröffnet, die von Sir David Pountney inszeniert und mit der Oper Tel Aviv koproduziert wurde. Die Inszenierung von David Pountney sei auf einer Welt der Gegensätze aufgebaut: Es ist eine schöne und lustige Inszenierung, eine lyrische Oper, aber auch eine sehr politische Oper, in der es um die Mauern geht, die die Menschen in der Welt trennen.“




    – Rumänische Hydrologen haben die Hochwasserwarnung für neun Flusseinzugsgebiete im Südwesten des Landes bis morgen Mittag verlängert. Für die Flüsse im Westen, im Zentrum, im Osten und im Süden des Landes gilt bis morgen um Mitternacht ebenfalls der Hochwasseralarm. Starke Regenfälle haben mehrere Orte im Südwesten Rumäniens heimgesucht. Viele Häuser und Felder wurden überflutet. Feuerwehr und Gendarmerie arbeiteten gemeinsam, um das Wasser aus den Häusern der Menschen zu leiten. Es wurde vorübergehend der Stra‎ßen- und Schienenverkehr blockiert. Am Freitagabend genehmigte der Nationale Ausschuss für Notfallsituationen die Zuteilung von Lebensmitteln und Wasser aus staatlichen Reserven, die an die vom Hochwasser betroffenen Einwohner verteilt werden sollen.


    Die Höchsttemperaturen lagen am Sonnabend im Allgemeinen zwischen 19 und 30 Grad Celsius. In Bukarest waren es mittags 24 Grad.


  • „Fidelio bist du“: Projekt für junge Librettistinnen und Komponisten

    „Fidelio bist du“: Projekt für junge Librettistinnen und Komponisten

    Ausgehend von der Feststellung, dass in Rumänien jüngere Komponisten und Autorinnen von dramatischen Texten sich kaum mit zeitgenössischer Oper auseinandersetzen, startete im Herbst 2019 ein Workshop für für junge Librettistinnen und Komponisten, der als Ergebnis fünf kurze Opern hatte, deren Aufführung mit Publikum für den Herbst 2020 geplant wurde. Im Jahr des 250-jährigen Beethoven-Jubiläums fand das Projekt unter dem Motto Fidelio bist du“ statt, die fünf Opern mit unterschiedlichen Sujets wurden aufgrund der Pandemie allerdings nicht mehr live aufgeführt, sondern als Film zusammengeschnitten und Ende November auf der Facebook-Seite des Bukarester Goethe-Instituts gestreamt. Der Film kann nun auch auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts abgerufen werden: Fidelio eşti tu“.



    Den Workshop leiteten die australisch-deutsche Komponistin Catherine Milliken und der Regisseur Robert Lehmeier. Unsere Kollegin Cristina Stoica von der deutschen Inlandsredaktion hat sich mit den beiden unterhalten, um mehr über die Entstehungsgeschichte des Projekts und dessen Inhalt zu erfahren.



    Interview mit Catherine Milliken:




    Interview mit Robert Lehmeier:



  • Bukarester Nationaloper überträgt Archiv-Aufführungen online

    Bukarester Nationaloper überträgt Archiv-Aufführungen online

    Das Nationale Opernhaus beglückte sein Publikum im Laufe der Zeit mit vielen Premieren. Es lockte mit internationalen Gästen und weltberühmten Regisseuren und beeindruckte das Publikum mit dem herrlichen Bühnenaufbau. Doch besondere Zeiten erfordern besondere Ma‎ßnahmen. Während der Coronavirus-Pandemie musste die Rumänische Oper ihre Tore schlie‎ßen. Allerdings konnte sie nicht lange fern von ihrem Publikum bleiben. Daher bietet das Opernhaus ihre Aufführungen im Internet an. Mehr Informationen dazu lieferte uns der Intendant des Bukarester Opernhauses, Ştefan Ignat:



    Zum Glück verfügen wir über Aufnahmen sämtlicher Opern, die wir in den letzten zwei Jahren aufführten. Um nur einige Beispiele zu nennen — wir haben »Don Carlos«, »Tosca«, den »Troubadour«, die »Cavalleria Rusticana«, den »Bajazzo«, »Carmina Burana«, den »Nussknacker« und vieles mehr in unserem Archiv. All diese Videoaufnahmen stellen wir derzeit dem Publikum online zur Verfügung. Wir erleben schwierige Zeiten. Doch das Leben geht weiter und die Oper darf ihren Ruhm nicht verlieren. Wir wollen weiterhin sichtbar bleiben. Also bieten wir jeweils montags und donnerstags um 18.30 eine Oper im Internet an. Ich hoffe, die Qualität der Videos wird stimmen. Falls es aber doch anders sein sollte, entschuldige ich mich im Voraus bei unseren Zuschauern.“




    Das Rumänische Opernhaus wünscht sich, sein treues Publikum mit spannenden Aufführungen zu belohnen, aber auch neue Zuschauer zu gewinnen. Was es hierfür plante, erfahren wir vom Intendanten der Bukarester Oper:



    Wir wollen unsere Sänger und Musiker auch einzeln ins virtuelle Rampenlicht bringen, individuelle Aufnahmen organisieren. Das Publikum soll die Gelegenheit haben, Solisten und Orchestermitglieder kennenzulernen. Wir wollen ihm einen Einblick in unsere Arbeitsabläufe gönnen. Und erhoffen uns selbstverständlich Feedback.“




    Das Nationale Opernhaus Bukarest überträgt jede Woche zwei seiner beliebtesten Performances online. Wir baten den Intendanten Ştefan Ignat, uns die Plattform vorzustellen, auf die wir uns anmelden müssen, um uns die Aufführungen anzuschauen:



    Die Aufführungen sind über Facebook zugänglich, zu den genannten Zeiten. Es ist der richtige Zeitpunkt, um mehr Sichtbarkeit zu gewinnen. In den kommenden zwei Monaten werden wir alle 13 Premieren, die wir aufgenommen haben, online übertragen. Es sind hochqualitative Aufnahmen, für ein besonderes Erlebnis.“




    Die erste Online-Übertragung war Don Carlos“ von Giuseppe Verdi. Das Video präsentierte eine Aufführung, die am 18. Februar 2018 stattgefunden hatte. Der Intendant der Rumänischen Oper wünscht sich, dass die Leute zu Hause bleiben, dass sie gesund bleiben. Denn wir hätten es mit einer unsichtbaren Gefahr zu tun. Daher die Einladung, sich die online übertragenen Opern anzuschauen.



    Das Bukarester Opernhaus verwöhnte sein Publikum in den letzten Jahren mit vielen Premieren. Die Saison 2018–2019 ging zum Beispiel mit der Premiere der Oper Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi zu Ende. Inszeniert wurde die Aufführung vom italienischen Regisseur Mario de Carlo. Wir unterhielten uns mit ihm vor der damaligen Erstaufführung. Und er sagte uns Folgendes dazu:



    Ich möchte niemandem die Überraschung verderben. Eins kann ich aber sagen: Das Publikum in Rumänien, in Bukarest, kennt meine Arbeitsweise. Ich habe gro‎ßen Respekt vor dem Werk eines Komponisten, eines Librettisten. Ich versuche auch zu ahnen, was sich das Publikum wünscht. Im Falle des »Troubadours« beschränke ich mich nicht auf den oberflächlichen Kontrast zwischen zwei Individuen, sondern arbeite mit einem tiefer gehenden Kontrast. Ich spreche von zwei verschiedenen Weltanschauungen, zwei kontrastierenden Existenzen. Einerseits gibt es die rigide, an festen Regeln verankerte schwarze Welt — die Welt des Grafen De Luna. Andererseits haben wir es mit einer freieren Welt zu tun, in der viel mehr Licht scheint. Eine Welt, die keine Regeln aussteht — die Welt von Manrico.“




    Auch Carmina Burana“ von Carl Orff war ein gro‎ßer Erfolg auf der Bühne der Rumänischen Oper. Musik und Ballett verflechten sich mit gro‎ßer Intensität. Für die Choreographie ist Davide Bombana verantwortlich. Auch mit ihm unterhielten wir uns anlässlich der Erstaufführung der Oper. Und er erzählte uns Folgendes:



    Der Intendant der rumänischen Oper schlug mir vor, »Carmina Burana« zu inszenieren. Ich war sehr froh darüber, denn es war ein Projekt, von dem ich schon lange träumte. Ich hatte die Gelegenheit, mit professionellen, sehr begabten Balletttänzern zu arbeiten. Die Ballettschule der rumänischen Oper ist eher klassisch ausgerichtet, doch die Tänzer waren sehr offen für meine modernen Vorschläge. Sie nahmen meine Vorschläge freudig entgegen. Ich wollte nämlich, dass sie mehr ihren Oberköper einsetzen und gleichzeitig die klassischen Ballettbewegungen mit den Beinen weitermachen. Obwohl sie nicht daran gewöhnt waren, zeigten sie sich bereit, meinen Empfehlungen nachzugehen. Ich konnte sehr gut mit ihnen arbeiten.“




    Im Moment ist es wichtig, die Empfehlung #wirbleibenzuhause zu respektieren. Also vergessen Sie nicht, dass die rumänische Oper ihre Aufführungen zwei Mal die Woche online überträgt. Sie können sie sich anschauen, indem sie den Link www.operanb.ro/operaonline anklicken. Viel Spa‎ß dabei!

  • 60 Jahre Rumänische Nationaloper Iaşi

    60 Jahre Rumänische Nationaloper Iaşi

    Die erste Saison der neugegründeten Oper begann am Abend des 3. November 1956 mit Tosca“ von Giacomo Puccini, unter der Leitung von Radu Botez, Kunstregie führte Hero Lupescu. Im Jahr 2003 wurde die Staatsoper Iaşi zur Rumänischen Nationaloper Iaşi umbenannt.



    Auftakt der Veranstaltungsreihe zum Gedenken an sechs Jahrzehnten des Bestehens der Opernszene in Iaşi war am 3. Februar Don Giovanni“ in der Regie von Beatrice Rancea. In der Pause zwischen den beiden Akten wurde die Jubiläumsausstellung Rumänische Nationaloper Iaşi — 60 Jahre Bestehen“ eröffnet, die Fotografien aus den Darbietungen, Original-Plakate von Aufführungen und alte Programmhefte zeigte. Beatrice Rancea, Intendantin des Hauses seit 2011, spricht über besondere Projekte, die diesem Jahr gewidmet sind:



    Die erste Premiere dieser Eventreihe wird die »Königin des Balletts« sein — so nennen wir Tänzer den »Schwanensee«. Zum ersten Mal führt die Rumänische Oper in Iaşi eine Koproduktion mit dem Nationaltheater für Oper und Ballett »Maria Bieşu« aus Chişinău auf. Wir haben zwei gleich wichtige Premieren, am 08. und 10. April. Es sind über 15 Jahre her, seit “Schwanensee” in Iaşi gegeben wurde, und wir wünschen uns das auch für das Orchester, weil die Musik grandios ist. Regie und Choreographie führt die emeritierte Künstlerin Ileana Iliescu. Dirigent ist Maestro Traian Ichim, der von der Jury der Gala der Nationalopern als bester Dirigent der vorherigen Saison anerkannt wurde. Wir eröffnen die Saison am 4. September mit einer neuen Produktion, der Operette »Die lustige Witwe«, in einer einzigartigen Formel und mit einem eigens für diese Produktion von Andrei Şerban und Dana Dima geschriebenen Text. Es ist eine au‎ßergewöhnliche Darstellung, eine neue Interpretation dieser Show, mit neuem Bühnenbild, neuen Kostümen und einer meisterhaften Regie von Andrei Şerban. Am 3. November wird die Oper genau 60 Jahre alt — damals war die erste Aufführung die »Tosca«. Wir werden deshalb auch eine neue Produktion der »Tosca« vorbereiten, die letzte Premiere in der Reihe zu diesem Jubiläum wird »Turandot« sein. Es ist eine grandiose Montage in der Regie von Alexandru Darie, einem gro‎ßen Theater- und Opernregisseur, der zum ersten Mal mit uns zusammenarbeitet.“




    Laut Beatrice Rancea ist es zum ersten Mal in 60 Jahren, dass Turandot“ in Iaşi gegeben wird. Der bekannte Regisseur Andrei Şerban kommt wieder nach Iaşi, nachdem er hier die Trojanerinnen“ von Elizabeth Swad, Les Indes galantes“ von Jean-Philippe Rameau und Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti aufgeführt hat. Theaterregisseure einzuladen ist Teil der Strategie der Managerin Beatrice Rancea:



    Das Publikum hat sich bereits daran gewöhnt, an die Geschichte zu glauben, sehr viel mit der Geschichte mitzugehen. Dies war auch der Grund dafür, dass seit den 1980er Jahren im Rahmen eines internationalen Trends Theaterregisseure gebracht wurden, um die Opernaufführungen showmä‎ßig zu verbessern. Man wollte nicht nur Stimmen hören, sondern ein Show-Konzert erleben. Die Opernaufführung hat heute eine andere Qualität. Es ist eigentlich ein Theater von höchster Qualität, das sich an das Publikum durch die Musik richtet. Neue Aufführungen achten sehr viel auf die typischen Figurenbeschreibungen des Autors, erfordern darüber hinaus eine sehr gute schauspielerische Leistung in der Darbietung. Unsere Opernsägerinnen- und Sänger sind au‎ßergewöhnlich gute Schauspieler. Sie sind phantastisch fit. Zum Beispiel in der Show »Lucia di Lammermoor« von Andrei Şerban… Lăcrămioara Hrubaru Roată kriegt eine körperlich anstrengende Glanzleistung hin, von dem Gesang einmal abgesehen — für den sie übrigens auch den Preis für die beste Solistin der Saison bekam.“




    Auch das Opernballett in Iaşi hat sich in den vergangenen fünf Jahren stark verbessert, sagt Beatrice Rancea:



    Im Grunde gab es Ballett nur als Unterhaltung. Oper und Operette hatte nur zwei Aufführungen im Repertoire, für die Mehrzahl der Aufführungen kamen Solisten aus Bukarest. Und dann habe ich versucht, eine neue Generation von Balletttänzern heranzubilden; ich arbeite sehr gut mit dem Choreographie-Gymnasium — schon ab der neunten und zehnten Klasse werden die Schüler Teil unserer Shows.“



    Als Gastchoreographen haben bereits Maestros wie Ioan Tugearu und Gigi Căciuleanu in Jassy gewirkt. Auf jeden Fall muss erinnert werden, dass auf der Bühne in Iaşi im Laufe der Zeit berühmte Namen der rumänischen Künstlerwelt aufgetreten sind. Zu ihnen gehören die Sopranistinnen Viorica Cortez und Virginia Zeani, aber auch der Bariton Nicolae Herlea. Die Rumänische Nationaloper in Iaşi teilt sich die Bühne mit dem Nationaltheater Vasile Alecsandri“ Iaşi.

  • Nachrichten 03.05.2016

    Nachrichten 03.05.2016

    Bukarest: Der rumänische Ministerpräsident Dacian Cioloş hat die Staatssekretärin und ehemalige Leiterin des Rumänischen Kulturinstitutes in New Yor, Corina Suteu, für das Amt des Kulturministers vorgeschlagen. Nach dem Skandal bei der Bukarester Nationaloper hatte Ministerpräsident Dacian Ciolos den Rücktritt des Kulturministers Vlad Alexandrescu gefordert. Der Skandal war wegen Unzufriedenheiten der Ensemblemitglieder nach wiederholten unerwünschten Ernennungen von neuen Leitern der Bukarester Oper und wegen der großen Gehaltsunterschieden zwischen den rumänischen und den ausländischen Balletttänzern des Opernensembles aufgebrochen. Infolge der Proteste wurden drei Aufführungen annuliert, und Ministerpräsident Ciolos forderte den Rücktritt des Kulturministers Vlad Alexandrescu. Dieser erklärte auf Facebook und in der Presse, er sei gezwungen, das Ministerium zu verlassen, weil er unterschiedliche Interessengruppierungen gestört habe. Dacian Ciolos antwortete, er sei über diese Probleme nicht informiert worden und versprach, den künftigen Kulturminister aufzufordern, die von seinem Vorgänger angefangenen Reformen fortzusetzen.



    Brüssel: Am 3. Mai ist der internationale Tag der Pressefreiheit. Aus diesem Anlaß forderte der Generalsekretär des Europarates, Thorbjorn Jagland, die 47 Mitgliedesstaaten der Organisation auf, sich davon zu versichern, dass die nationalen Gesetzgebungen über Diffamierung die Presse nicht zum Schweigen bringen und die öffenliche Debatte nicht bremsen. Der Europarat präzisierte, es sei grundsätzlich für die Demokratie, dass die Presse ihren Auftrag zum Monitoring und zur Kritisierung der Machthaber erfüllt. In Rumänien wird der Journalistenberuf weiterhin von gewissen Individuen willkürlich ausgenutzt, um Einschüchterung, Erpressung, oder Beeinflussung auszuüben. Ferner haben manche Staatsbehörden im Laufe der Jahre versucht, den Zugang zu Informationen über wichtige Fälle in der Zeitgeschichte Rumäniens, wie die antikommunistische Revolution vom Dezember 1989, den Einsatz der Bergarbeiter vom Juni 1990 oder der Brand im Club Colectiv im November 2015 zu blockieren, steht im jüngsten Bericht FreeEx 2015/2016, veröffentlicht von ActiveWatch. Im besagten Dokument wird auch vermerkt, dass laut dem globalen Index der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen Rumänien dieses Jahr weltweit den 49. Platz belegt – im Vergleich zu 2015 hat sich Rumänien um drei Plätze verbessert.



    Chisinău: Etwa 200 US-Soldaten werden aus Rumänien nach Moldawien für gemeinsame militärische Übungen geschickt. Im Zeitraum vom 03.-20. Mai werden die US-Soldaten die verstärkte militärische Präsenz der USA in der Region beweisen – so Associated Press. Dem moldawischen Verteidigungsministerium zufolge werden auch mehrere Dutzend gepanzerte Fahrzeuge nach Moldawien entsendet. An den Manövern beteiligen sich auch 165 moldawische Soldaten. Die US-Botschaft in Chisinău hat bekanntgegeben, es handele sich um Übungen für ärtzliche Hilfe, Evakuierung und Abbau. 1994 ist die Republik Moldawien der NATO-Partnerschaft für den Frieden beigetreten.



    WETTER: Es ist kalt und unbeständig in Rumänien, bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad C. In Bukarest wurden am Mittag 12 Grad gemessen. In 29 Landkreisen im Süden, Osten und in der Landesmitte, sowie in der Hauptstadt Bukarest gilt bis Mittwoch abend eine Wetterwarnung Stufe Gelb wegen Regenfall, Schneefall und starken Wind. Es regnet in den meisten Regionen des Landes; die Wassermengen erreichen 30 und vereinzelt sogar 50 Liter/qm. Im Gebirge schneit es. Es weht ein mittlerer bis starker Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 55 und 70 Stundenkilometern.

  • Timişoara/Temeswar – Klein-Wien oder „Minieuropa“

    Timişoara/Temeswar – Klein-Wien oder „Minieuropa“

    Temeswar zählt zu den ersten Städten, die 1869 Pferdestra‎ßenbahn eröffnet hat. 1884 war sie die erste rumänische Stadt mit elektrischer Stra‎ßenbeleuchtung. Hier hatte die rumänische Revolution von Dezember 1989 ihren Ursprung. Dan Diaconu, Vize-Bürgermeister, bewirbt seine Stadt mit überschwenglichen Worten:



    In dieser Jahresperiode ist Temeswar eine spektakuläre Stadt. Wie Sie merken können, ist Temeswar eine Blumenstadt. Die Besucher erfreuen sich einer Symphonie von Farben und Düften. Die Stadt hat ein bedeutendes historisches Erbe sowie ein Architekturerbe, das zahlreiche Touristen anlockt und das besichtigt werden sollte. Temeswar rühmt sich mit 14.000 historischen Bauten.“




    Der Platz der Vereinigung ist der älteste Platz in Temeswar. Die um ihn liegenden Gebäuden sind im Barockstil gebaut. In der Nähe erheben sich der Dom oder der Römisch-Katholische Bischofssitz, die Serbisch-Orthodoxe Kathedrale, der serbische Bischofssitz, die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit (die Pestsäule), der Barockpalast, der Springbrunnen und andere Gebäude aus dem 18.-19. Jh. In der Nähe des Barockpalastes liegt ein Stein, worauf der Plan der ehemaligen Burg aus dem 19. Jh. zu sehen ist.



    Temeswar hat ein reiches kulturelles Leben. Hier funktionieren das Nationaltheater Mihai Eminescu“, die Rumänische Oper, das Deutsche Staatstheater, das Ungarische Staatstheater, die Philharmoniker, das Kulturhaus. Das Nationaltheater, das Deutsche Theater, das Ungarische Theater und die Oper funktionieren symbolischerweise in demselbem Gebäude. Der Bau begann 1871 nach den Plänen der berühmten Wiener Architekten Helmer und Fellner und wurde 1875 fertiggestellt. Zwei Brände haben das Gebäude zerstört. Der Wiederaufbau bewahrte den originalen Stil (Renaissance) nur für die Seitenfassaden. Die Hauptfassade und der Saal sind im neubyzantinischen Stil, der für die rumänische Architektur Anfang des 20. Jh. charakteristisch ist.



    Auf dem Kanal des Stadtflusses Bega werden ab diesem Sommer öffentliche Verkehrsboote fahren. Bis dahin können die Besucher auf der 18 km langen Piste entlang des Kanals Rad fahren.