Tag: Orchideen

  • Nationalpark Măcin-Gebirge fördert nachhaltigen Tourismus

    Nationalpark Măcin-Gebirge fördert nachhaltigen Tourismus

    Der Nationalpark Măcin-Gebirge liegt in der Dobrudscha, im Südosten Rumäniens. Das Gebiet steht unter Naturschutz und wurde 1998 zum Biosphären-Reservat erklärt. Besonders ist hier die seltene Steppen-Vegetation. In diesem Nationalpark gibt es sehr viele gefährdete Pflanzenarten, viele dieser sind in Rumänien nur in der Dobrudscha zu finden. In diesem Gebirge, in der Nähe der Ortschaft Izvoarele, befindet sich Dealul Consul, der Consul-Hügel, ein Fels aus Vulkanstein, den die lokalen Behörden dieses Jahr touristisch erfassen möchten.



    Vier neue touristische Routen, die archäologische Stätten, religiöse Stätten und Landschaften umfassen, sollen eröffnet werden. Der Consul-Hügel ist 333 Meter hoch und ist seit mehr als 80 Jahren Naturreservat. Mehr dazu erfahren wir vom Direktor des Nationalparks Măcin-Gebirge, Viorel Roşca:



    Der Consul-Hügel ist der Ausgangspunkt der ersten Route: Consul, Alba, Valea Teilor ist eine der beiden von der Königin Maria 1927 erklärten Naturreservate. Die Entscheidung kam, nachdem ein Jahr zuvor König Ferdinand, Königin Maria und die Prinzessinnen eine Reise mit dem Schiff unternahmen. Sie starteten in Olteniţa und kamen auf dem Măcin-Arm in die Dobrudscha. Sie wurden von dieser märchenhaften Region verzaubert. Auf dem Consul-Hügel entdeckte Königin Maria einen wunderbaren Ort zum Malen. Hier gibt es ein Gemisch von Steppenpflanzen und Feuchtpflanzen, weil es da auch den Taiţa-Fluss gibt, der ins Schwarze Meer flie‎ßt. Es verleiht dem Gebiet ein besonderes Bild, sowohl landschaftlich als auch wissenschaftlich. Königin Maria fragte den Apotheker, der sie begleitete, nach diesen Pflanzen und wunderbaren Landschaften und dieser erklärte ihr, dass es seltene Pflanzen seien, viele von ihnen nur in der Dobrudscha zu finden. Jetzt haben wir die Ehre, diesen Hügel in eine touristische Route, die ganz bestimmt Interesse wecken wird, einzuschlie‎ßen.“




    Das Măcin-Gebirge kann zu Fu‎ß, auf dem Pferd oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Die Radwege verbinden die Ortschaften, die sich in der Nähe des Parks befinden. Auf den Kämmen und am Fu‎ße der Gebirge sind antike Burgen und Klöster zu finden. Viorel Roşca berichtet weiter:



    Das Gebiet des Măcin-Gebirges stellt eine einmalige touristische Alternative dar, wo uralte Landschaften, die vom Wind in den letzten 500 Millionen Jahren geschaffen wurden, bewundert werden können. Sehr wertvoll sind hier die unterschiedlichen Pflanzenarten. Es gibt Waldwiesen voller Byzantinischer Pfingstrosen und Netzblatt-Pfingstrosen, Diptame, Gletscher-Nelken, Orchideen und Schwertlilien. Es sind Gebiete, die wir fördern, weil bis jetzt diese Gebirge eher den Wissenschaftlern bekannt waren. Wir finden hier noch eine Achillea-Art (Schafgarben), die nur 15 cm gro‎ß ist, nur wenn man sie berührt, geht aus ihr ein starker Moschus-Duft aus. Weiter wachsen in diesem Gebiet noch gelbe Zeitlosen. Ein interessanter Baum, der hier wächst, ist die orientalische Hainbuche, der eine gro‎ße Baumkrone hat und während des hei‎ßen Sommers für die anderen Arten um sich für Schatten sorgt.“




    Die Vielfalt in Land-, Wald-, und Fels-Ökösystemen zusammen mit den Wasser-Ökosystemen der Region bieten sehr gute Bedingungen für die Existenz zahlreicher Vogelarten. Zudem fliegen viele Zugvögel durch das Gebiet. Ebenfalls hier gibt es den wichtigsten Brutort für Greifvögel in der ganzen Dobrudscha. In den Fels-Spalten des Măcin-Gebirges lebt der Sakerfalke, eine der am meisten gefährdeten Arten in Rumänien, sowie der Adlerbussard. Viorel Roşca gibt weiter Auskunft:



    Das Măcin-Gebirge befindet sich auf der Migrationsroute gro‎ßer Greifvögel. Vom Consul-Hügel aus kann man wichtige, seltene Vogelarten sehen. Zudem gibt es hier zwei Höhlen, in denen zwei Fledermaus-Arten leben, eine davon sehr selten. Das Gebiet ist ein echtes Naturlabor und deshalb muss hier ein nachhaltiger Tourismus betrieben werden.“




    Die Verwaltung des Nationalparks Măcin-Gebirge hofft, dass mindestens 15 Tausend Personen das geschützte Gebiet besuchen werden. In der Nähe des Parks wurden schon Camping-Plätze eingerichtet und in den Ortschaften Isaccea, Cetăţuia und Traian werden den Gästen 80 Unterkunftsplätze zur Verfügung stehen.

  • Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Rumäniens kleinster Nationalpark hat eine Gesamtfläche von nur knapp 4200 Hektar und befindet sich im Landkreis Vâlcea, im Süden der Căpățânii-Gebirge. Dieser Nationalpark hei‎ßt Buila-Vânturariţa. Er umfasst den kalkhaltigen, 14 Kilometer langen Bergkamm des gleichnamigen Gebirgsmassivs — die Namen der beiden Gipfel ergeben auch den Namen des Nationalparks: der Buila-Gipfel (1849 Meter) und der Vânturarița-Mare-Gipfel (1885 m).



    Im Laufe der Zeit haben Flüsse wie die Bistriţa, Costeşti, Cheia und Olăneşti spektakuläre Klammen und Schluchten in den Fels gegraben. Die Bistriţa-Klamm stellt den bekanntesten Abschnitt dar, weil die Passierstelle sehr eng ist. Sie ist etwa 1000 Meter lang und wird von Nord nach Süd von einem Waldweg durchkreuzt, der entlang der alten Eisenbahnstrecke verläuft. Die Landschaft ist atemberaubend: unter den steilen Hängen sind über 20 Höhlen, einige darunter stehen unter Naturschutz, wie z.B. die Einsiedler-Höhle des Heiligen Grigore Decapolitul (Gregor der Dekapolyt).



    Der Nationalpark Buila-Vânturariţa, der in Zukunft zum EU-weiten Netz von Schutzgebieten Natura 2000“ gehören soll, wurde vor 10 Jahren gegründet, wie uns Parkdirektor Cosmin Botez erzählte. Er wei‎ß, warum die Gegend zum Naturschutzgebiet erklärt werden musste.



    Die Menschen haben im Laufe der Zeit Besonderheiten der Vegetation, der Fauna beobachtet, das hat im Endeffekt in den 1960er Jahren zur Gründung des Naturreservats zur Erhaltung der Eibe in der Klammesklamm geführt. Im selben Zeitraum entstanden weitere Reservate, darunter viele Höhlen, wie die Höhle des Heiligen Grigorie Decapolitul oder die Fledermaus-Höhle. Es wurden hier gro‎ße Bevölkerungen von Gämsen, Luchsen, Wölfen, Bären oder Rehen gesichtet, ganz zu schweigen von den Wildschweinen, Auerhähnen und anderen Exemplaren der Tierwelt. Von den Pflanzen wachsen hier die Bartnelke, der Königs-Seidelbast und von den Bäumen die geschützte Eibe und die Bergkiefer in über 1600 Metern Höhe. Dann haben wir im Nationalpark Buila-Vânturariţa noch 17 anerkannte und geschützte Habitate. Au‎ßerdem leben hier noch 6 Fledermausarten, die unter strengem Naturschutz stehen, sowie der Gro‎ße und Kleine Adler.“



    Die Hauptgründer des Nationalparks Buila-Vânturariţa sind Mitglieder einer Nichtregierungsorganisation — des Verbandes Kogayon. Dieser hat viele Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur, der Gestaltung von Camping-Plätzen, der Erneuerung von Wanderwegen und für die Umwelterziehung abgewickelt. Parkdirektor Cosmin Botez mit Einzelheiten:



    Es wurden sehr viele Projekte abgewickelt, über das grö‎ßte Budget verfügte ein Projekt im Jahr 2008 — insgesamt 100.000 Euro. Alle zwei Monate haben wir im Rahmen unserer Tätigkeit zur Umwelterziehung Treffen mit den Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft organisiert, abwechselnd in den zwei Tälern, die den Hauptzugang zum Park darstellen. Eingeladen waren alle Entscheidungsträger aus den Gemeinschaften, sie wurden über die Durchführung der Projekte informiert, aber auch über die spezifischen Probleme der Schutzgebiete, die Gesetzgebung, die entsprechenden Änderungen. Wir erwarten mit Interesse die Fortsetzung der EU-Umweltprojekte (POS Mediu) für den Zeitraum 2014-2020. Sie stehen bereits auf der Agenda, allerdings ist der Finanzierungsrahmen noch nicht ausgearbeitet. Dann wollen wir ein weiteres Projekt abwickeln, finanziert aus dem LIFE-Plus-Budget, in Zusammenarbeit mit einer NGO aus Bihor, ‚Batlife‘, die sich für den Schutz der Fledermausarten einsetzt. Sie haben Erfahrung in diesem Bereich und wollen sie in der Nähe des Castrums des Gebirgsmassivs Buila-Vânturariţa nutzen, wo es gut 150 Höhlen gibt.“



    Über 500 Hektar des Nationalparks Buila sind von jungfräulichen Wäldern bedeckt, die aus der Sicht der Biodiversität die wertvollsten sind: Jahrhunderte alte Bäume neben vielen Arten von Jungbäumen, Lichtungen voller seltener Blumenarten, sowie Tierarten aus allen Ebenen der Nahrungspyramide. Zu den Besonderheiten der heimischen Pflanzenwelt gehören etwa die Türkenbund-Lilie sowie etwa 28 Orchideen-Arten. In grö‎ßeren Höhen wächst die Trollblume, die zu den Hahnenfu‎ßgewächsen gehört. Im alpinen Bereich findet man die Engelwurz, eine Volks-Heilpflanze. Repräsentativ für den Gebirgskamm ist allerdings das Alpen-Edelwei‎ß.



    Zu den spektakulärsten Vogelarten zählen der Rotmilan, der Schreiadler, die Raubvögel sind, und von den nachtaktiven Arten der Uhu. Und nicht zuletzt eine der vielleicht schönsten Vogelarten in Rumänien, der Mauerläufer, der in der Nähe der Klammen sein Habitat hat.



    Lange Zeit waren in den ruhigen Felslandschaften dieses Gebirgsmassivs heilige Stätten verborgen, die nur von wenigen Pilgern bekannt waren. Beweis dafür liefern die Einsiedeleien und Klöster am Rande des Parks und die Mythen und Legenden rund um ihre Entstehungsgeschichte.



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