Tag: Ornithologenverband

  • Harter Winter: Vögel brauchen mehr Futter

    Harter Winter: Vögel brauchen mehr Futter

    Buchfinke, Meisen, Spechte, Kleiber, Feldsperlinge sind nur einige Vogelarten, die in Rumänien überwintern. Damit es ihnen in der kalten Jahreszeit nicht besonders schwer wird, haben die Ornithologen künstliche Nester und Futterspender angebracht, wo die Vögel gefüttert werden. Die eisigen Temperaturen in diesem Winter hätten zu einer Verdoppelung der notwendigen Menge von Samen geführt, die die Vögel bei der Winterfütterung brauchen, sagt der Sprecher des Ornithologen-Verbands, Ovidiu Bufnilă:



    Voriges Jahr haben wir den ganzen Winter 700 Kilo Samen für die künstliche Winterfütterung der Vögel gebraucht. In diesem Winter haben wir 1,5 Tonnen bereits verwendet. Wir haben infolgedessen noch eine Tonne Sonnenblumen- und Weizensamen bereit, weil die Vögel während Frost mehr Nahrung brauchen. Es kann sein, dass 2,5 Tonnen Samen bis März nicht reichen. Beim Frühlingsbeginn suchen sich die Vögel alleine Insekten, aber im Februar müssen wir ihnen dabei helfen. Jeder kann eigentlich den Vögeln helfen, die notwendige Nahrung zu finden. Wenn sie künstliche Futterspender bei ihnen zu Hause einrichten, wo sie Vögel füttern, wäre das sehr hilfreich. Es reicht eigentlich, wenn jeder ein paar Sonnenblumensamen auf einen Teller im Garten oder auf die Fensterbank legt, um hungrige Vögel zu füttern. Nachdem sie sich daran gewöhnen, kommen sie dann bestimmt wieder und dann kann man auf dem Balkon oder im Garten sogar einen Futterspender einrichten. Bei eisigen Temperaturen muss man ihnen helfen, denn der Schnee führt zu einem Nahrungsengpass für Vögel. Es gibt keine Insekten oder Spinnen, die sie fressen können, denn diese verstecken sich im Winter hinter der Baumrinde, wo nur Spechte Zugriff haben. Aus diesem Grund sind die 50 Futterspender, die wir in Bukarest eingerichtet haben, wirklich überlastet. Ein Futterspender im Park Văcăreşti ist beispielsweise in diesem Winter jeden Tag voll.“




    Auch die Wasservögel brauchen in der kalten Jahreszeit Hilfe. Es handelt sich hauptsächlich um gro‎ße Vögel wie den Sommerschwan oder die Winterstörche, die in der kalten Jahreszeit nach Rumänien ziehen, um hier zu überwintern. Ovidiu Bufnilă kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Der Sommerschwan zieht auf der Suche nach Nahrung von einer Region zur anderen. Er frisst Wasserpflanzen, aber dafür braucht er, dass die Gewässer nicht zugefroren sind. Aber infolge dieses heftigen Wintereinbruchs, den wir im Januar erlebten, waren viele Seen zugefroren, sie haben folglich keine Nahrung gefunden und deswegen deutlich abgenommen. Falls sie ihre Beine aus dem Wasser nicht heben können, wenn es gro‎ße Eisschollen gibt, können sie dort sogar sterben. Diesen Vögeln können die Menschen auch die notwendige Nahrung zur Verfügung stellen: kleine Salatstücke, Kartoffelschalen oder Kohlreste.“




    All diese Aktionen sind Teil des Projektes Bucureştiul prinde Aripi“ (Verleihen wir Bukarest Flügel!), das dieses Jahr erweitert wird, da mehrere Stadtbehörden sich bereit gezeigt haben, den Ornithologen-Verband dabei zu unterstützen, Futterspender und künstliche Nester für Vögel in Parks einzurichten.

  • Balkanweite Zählung der Pelikan-Population: In Rumänien leben knapp 20.000 Pelikane

    Balkanweite Zählung der Pelikan-Population: In Rumänien leben knapp 20.000 Pelikane

    Rumänien bietet zwei Pelikanarten einen Lebensraum: dem Krauskopfpelikan (Artenbezeichnung Pelecanus crispus) und dem gewöhnlichen Pelikan. Die Zugvögel ziehen nach Rumänien um den Frühlingsanfang und wandern zurück in Richtung tropisches Afrika zu Herbstbeginn. Sie sind die grö‎ßten Wasservögel, die in Rumänien leben, und gelten als gefiedertes Wahrzeichen des Donaudeltas. Die Wasservögel werden nicht nur durch das Jagdgesetz geschützt, sondern stehen auch unter Schutz der Berner Konvention, die den Artenschutz weltweit regelt.



    Der Ornithologische Verein Rumäniens hat sich neulich an einem internationalen Projekt zur Zählung der Pelikane in Osteuropa beteligt. Das Projekt wurde in der Brutzeit der Wasservögel durchgeführt, damit es einen genauen Einblick in die Zahl der in diesem Teil Europas lebenden Pelikane ermöglicht. In Rumänien wurde eine neue Kolonie der Krauskopfpelikane und eine weitere Kolonie entdeckt, in der die Vögel zu nisten begannen, nachdem sie das Gebiet neben der archäologischen Stätte der Burg Histria an der Schwarzmeerküste verlassen hatten. Auf rumänischem Territorium wurde die Studie im Donaubecken und den angrenzenden Seen, im Razelm-See und einem Teil des Donaudeltas ausgeführt. Wir haben den Pressesprecher des Vereins, Ovidiu Bufnilă, um Einzelheiten über das Projekt gebeten:



    Die Zählung der Pelikane ist eigentlich kein neues Projekt für den Rumänischen Ornithologischen Verein, wir haben mit der Beobachtung und Zählung dieser Gattung schon im Jahr 2000 angefangen. Damals machten wir das mit Hilfe von leichten Fluggeräten. Unsere Experten fliegen über das ganze Donaudelta und fotografieren die Kolonien im Flug. Dann werden die Bilder schärfer gemacht und mithilfe einer speziellen Technik kann man jeden anwesenden Vogel erfassen. In Rumänien sind die gewöhnlichen Pelikane in grö‎ßerer Zahl als die Krauskopfpelikane zu finden. Im Donaudelta-Gebiet Roşca Buhaiova lebt eigentlich die grö‎ßte Kolonie dieser Art in ganz Europa. Eine Zählung dieser Wasservögel führen wir jedes Jahr aus, die Studie erfolgt eigentlich zweimal im Jahr, weil der Krauskopfpelikan früher als der gewöhnliche Pelikan im Frühling ins Donaudelta zieht, um hier zu nisten. Dieses Jahr fand die Zählung gleichzeitig in allen Balkan-Staaten statt, die Ornithologischen Vereine eines jeden Landes haben ihren Beitrag zu diesem Projekt erbracht. Angesichts der gro‎ßen Zahl der in Rumänien anwesenden Wasservögel haben wir uns an die Verwaltung des Biosphärenreservats Donaudelta gewendet und sie hat uns dabei unterstützt, alle Gebiete zu decken, wo Pelikane leben. Dieses Jahr fand die Zählung zwischen dem 6. und dem 8. Mai in Griechenland, Albanien, Montenegro, Bulgarien, Rumänien und in der Türkei statt. Die Zählung erfolgte wie gesagt gleichzeitig in allen Ländern, weil die Pelikane, selbst wenn sie gro‎ße Wasservögel sind, sehr schnell fliegen können.“




    Die Zahl der in Rumänien lebenden Krauskopfpelikane liegt bei 534, während es auf rumänischem Territorium insgesamt 20.000 gewöhnliche Pelikane gibt. 2015 war die Zahl der Krauskopfpelikane infolge der Vogelgrippe viel kleiner.