Tag: Ostkarpaten

  • Karpatenbecken: Erosion nimmt im Hochgebirge seit 100 Jahren zu

    Karpatenbecken: Erosion nimmt im Hochgebirge seit 100 Jahren zu





    Die Bodenerosion wird zu einem dringenden Umweltproblem in den Karpaten, die bereits an biologischer Vielfalt und natürlichen Lebensräumen eingebü‎ßt haben. Dies ist das Fazit der rumänischen Forscherin Aritina Haliuc, Postdoktorandin an der Universität Bordeaux, Frankreich. Sie verweist auf zwei kürzlich veröffentlichte Studien, in denen die Bodenerosion in zwei Karpatenbecken untersucht wurde: Am Roten See in den Ostkarpaten im Landkreis Harghita und am Ighiel-See im Westgebirge im Landkreis Alba. Konkret wurde gemessen, wie viel Sediment über einen Zeitraum von 100 Jahren den Grund dieser Seen erreicht und wie dies mit dem Klima und der Anwesenheit des Menschen zusammenhängt. Beide Studien haben gezeigt, dass sich die Erosion mit zunehmenden menschlichen Aktivitäten beschleunigt. Neben den Auswirkungen auf das Ökosystem, insbesondere am Roten See, hat der erhöhte Sedimenteintrag auch zu einer beschleunigten Ablagerung geführt, ein Prozess, der die Lebensdauer des Sees beeinträchtigt. Vlad Zamfira, Klima-Experte und Autor auf dem Umweltportal Infoclima, wo die beiden Studien veröffentlicht wurden, erläutert, was Erosion genau ist:



    In den letzten 100 Jahren haben wir in den Gebirgsbecken beobachtet, dass sich die Erosion mit der Intensivierung der menschlichen Aktivitäten, insbesondere der Abholzung und Überweidung, beschleunigt. In den Karpaten führt die Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Grasland zu weniger Pflanzen und damit zu instabilen, erosionsanfälligen Böden, was zu einer Degradierung der Landschaft führt. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Klimawandels, zu dem Temperaturschwankungen, Dürren und Überschwemmungen beitragen, beschleunigt sich die Bodenerosion. Prognosen zeigen, dass dieser Prozess bis 2050 in der Europäischen Union um 13 % bis zu über 22 % zunehmen wird.



    Was aber ist Erosion genau? Die Landformen — Berge, Hügel, Ebenen, Täler –, die wir heute sehen, sind das Ergebnis von Erosionsprozessen, die das Land im Laufe der Zeit abgetragen haben. Erosion ist der geologische Prozess, bei dem der Boden durch natürliche Kräfte wie Wasser, Eis und Wind abgebaut, zerkleinert und abgeführt wird. Es gibt zwei Hauptarten von Erosion: die chemische und die physikalische Erosion. Chemische Erosion liegt vor, wenn sich die chemische Zusammensetzung eines Gesteins verändert, während physikalische Erosion vorliegt, wenn Gesteine zerbrechen, ihre chemische Zusammensetzung aber gleich bleibt. Erdrutsche oder Schlammlawinen werden beispielsweise durch physikalische Erosion verursacht. Die Hochgebirgsregionen der Karpaten sind aufgrund ihres zerklüfteten Geländes und der starken Regenfälle anfällig für Bodenerosion. Abholzung, Überweidung und Vegetationsbrände führen zu Bodendegradation, Verlust der biologischen Vielfalt und der Fruchtbarkeit sowie zu einem erhöhten Risiko von Erdrutschen und Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten.“




    Durch Erosion werden die Gesteine kleiner, glatter und leichter abtragbar durch weitere Einwirkungen wie Wasserströme. Sowohl Wasser als auch Eis tragen zur physischen Erosion bei, da ihre Bewegung Felsen zum Auseinanderbrechen oder Zusammensto‎ßen bringt. Auch der Wind ist ein starker Erosionsfaktor, der Staub, Sand, Asche und andere Trümmer über weite Strecken befördert, erklärt die Forscherin Aritina Haliuc. Die Erosion hängt von Klima, Gelände, Vegetation, tektonischen Aktivitäten und menschlichem Handeln ab. Das Klima trägt durch Niederschläge, Wind und Frost-Tau-Wechsel zur Erosion der Landschaft bei. Die Vegetation kann die Auswirkungen der Erosion verlangsamen. Die Wurzeln von Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen stabilisieren den Boden, verhindern den Sedimenttransport und können die Auswirkungen von Erdrutschen begrenzen. Im Karpatenhochland, wo die Vegetationsdecke dünn und lückenhaft ist, führt selbst eine geringe Erosion zu einem irreversiblen Bodenverlust, was zu einer Verschlechterung der Landschaft und einem Verlust der natürlichen Ökosystemleistungen führt.



    Andererseits sind die rumänischen Karpaten auch für Vegetationsbrände anfällig. Diese können verheerende Auswirkungen auf Ökosysteme im Hochland haben und zum Verlust natürlicher Lebensräume sowie zur Zerstörung der biologischen Vielfalt führen und sogar die Sicherheit der Gemeinden in der Nähe der betroffenen Gebiete gefährden. Darüber hinaus erhöhen Brände, vor allem in Hochgebirgsregionen, das Risiko von Naturkatastrophen wie Erdrutschen, Überschwemmungen und Murenabgängen. In den Karpaten, so zeigen uns die Klimamodelle, sollten die Zunahme der Niederschläge in kurzer Zeit sowie der Anstieg der Temperaturen und die Verlängerung der warmen Jahreszeiten als Folge des Klimawandels Anlass zur Sorge sein, schlie‎ßt die rumänische Forscherin von der Universität Bordeaux.



    Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gibt es eine Reihe von Initiativen und Strategien, die darauf abzielen, die Bodenerosion zu begrenzen und — so gut es geht — zu verhindern. Da gibt es zum Beispiel das Bodenschutzgesetz, das eine Reihe von Ma‎ßnahmen zur ordnungsgemä‎ßen Bodennutzung, zur Verringerung der Erosion und zur Verhinderung von Degradation vorschreibt. Oder das Nationale Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums — ein nicht rückzahlbares EU-Förderprogramm, das die Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken unterstützt.



    Auf europäischer Ebene gibt es die EU-Bodenstrategie, die darauf abzielt, eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu gewährleisten und zu fördern. Auf regionaler Ebene schlie‎ßlich zielt die Karpatenkonvention, ein 2003 von Polen, der Slowakei, der Ukraine, Ungarn, Rumänien und der Tschechischen Republik angenommener internationaler Vertrag, auf die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und des Umweltschutzes in den Karpaten ab. Darüber hinaus gibt es lokale Stiftungen und Organisationen, die sich für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen, indem sie die Abholzung einschränken, Naturparks einrichten, betroffene Gebiete überwachen und bewerten und die lokale Bevölkerung aufklären.

  • Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Auf dem Gebiet des Nationalparks Rodna-Gebirge finden Sie ein breites Spektrum an Naturgebieten mit vielfältigen wissenschaftlichen Bezügen. Diese Gebiete sind auch in Bezug auf Relief, Landschaft, Flora und Fauna sowie für die speläologische Forschung von gro‎ßem Interesse. Der Nationalpark Rodna-Gebirge hat viele Arten von Lebensräumen: Strauchwerk, boreale und alpine Weiden, Bergwiesen, Sümpfe, Moore sowie ein spektakuläres, gut erhaltenes Gletscherrelief. Die Wälder, Weiden und Felsen des Parks beherbergen eine vielfältige und reiche Flora und Fauna. Es gibt auch zahlreiche seltene, für die Karpaten typische Arten sowie Arten, die nur im oben genannten Park zu finden sind. Mit Details dazu die Leiterin der Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge, Lucia Mihaela Poll:



    Erwähnenswert ist die Pechnelke, die mit ihrer kleinen rosa Blume eine weltweit einzigartige Art ist. Wir haben mehr als 2.000 Arten von entwickelten Pflanzen, Arten von Gletscherrelikten, geschützte Arten wie den gefleckten Enzian, die Garten-Engel, den breitblättrigen Rhododendron. Wir haben auch die Eibe, die Steinkiefer, wir haben mehr als 600 Arten von Schmetterlingen, 12 Arten von Regenwürmern, aber auch viele Arten von Vögeln wie z.B. das Birkhuhn. Das Areal ist eines der letzten Gebiete Rumäniens, in dem diese Arten zu finden sind — das Auerhuhn, der Steinadler. In den Berggewässern gibt es Fischarten wie den Huchen oder den Donaulachs, die Forelle, die Äsche. Was die Säugetiere betrifft, so haben wir viel Gämsen, wobei die Anzahl der Exemplare deutlich zunimmt. Wir haben Familien von Murmeltieren, Rotwild, Rehwild, Bären, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Obwohl etwa zehn Jagdgebiete Teil des Nationalparks Rodna-Gebirge sind, haben wir robuste Bärenpopulationen, aber wir hatten kein Problem damit, dass Bären Menschen in städtischen Gebieten angreifen. Im Moment sind sie oben in den Bergen, wo sie noch Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren finden können. Wir haben mehr als 100 Exemplare von Bären im Park, wir kennen ihre Höhlen, wir haben mehr als 110 Schafställe, Transhumanz wird Jahr für Jahr praktiziert, zwar befallen Bären im Sommer einige Schafställe, aber sie greifen keine Menschen an.“



    Die Gämse genie‎ßt einen Kultstatus im Hochgebirge der Karpaten. 1933 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt. Sie ist ein geschütztes Tier und eine der wertvollsten Arten der rumänischen Fauna. Die Gämsen, der Steinadler, das Rotwild und die Adler beleben die wilde Landschaft der alpinen Hänge der Rodna-Berge. Obwohl die Gämse keine indirekte oder direkte Gefahr für den Menschen darstellt und keinerlei Schaden anrichtet, wurde sie kürzlich in die Liste der zu jagenden Tiere aufgenommen. Die Entscheidung hat die Naturschützer empört, die lautstark den Schutz der Gämsen fordern. Naturpark-Leiterin Mihaela Poll zum Thema:



    Vor 1928 gab es im Rodna-Gebirge zwischen 120 und 160 Exemplare. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie ausgerottet, dann wurde 1964 die Wiederbevölkerung gestartet, wobei Zicklein aus dem Bucegi-Massiv und dem Retezat-Gebirge gebracht wurden. Von diesen Zicklein gab es 1967 acht bis zehn Exemplare, die ausgewildert wurden. Bis 1990 erreichte die Anzahl der Gämsen 320 Exemplare oder mehr, während 2004, als die Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge gegründet wurde, nur 36 Exemplare im Frühjahr und 61 im Herbst gesichtet wurden. Dann waren wir es, die mit der Wiederbevölkerung neubegannen. Im Jahr 2004 wurden acht Exemplare aus dem Bucegi- und Retezat-Gebirge mitgebracht. Im Jahr 2019, während der Frühjahrsbewertung, hatten wir mehr als 120 Exemplare von Gämsen, während die Herbstbewertung in einer Woche geplant ist. Aber seien Sie überzeugt, dass es hier Gämsen gibt. Viele Touristen haben sie gesehen. Wir haben gro‎ße Scharen von 50–60 solcher Exemplare. Hier im Nationalpark ist die Jagd verboten, und die Gämse gilt als Naturdenkmal, deshalb versuchen wir, sie zu schützen. Doch wir waren mit Problemen konfrontiert, die mit der Wilderei, aber auch mit Krankheiten zusammenhängen. Die Gämse kann an einem Herzinfarkt sterben, wenn sie Angst bekommt. Nur sehr wenige Menschen wissen das. Aber in letzter Zeit, da es in den Bergen ruhig und friedlich war, konnten sie sich vermehren.“




    Im gesamten Nationalpark Munţii Rodnei gibt es viele Naturschutzgebiete. Am Nordhang befindet sich einer der spektakulärsten Wasserfälle Rumäniens, Cascada Cailor (Pferdewasserfall), der sich auf einer Höhe von 1300 Metern befindet. In Borşa befindet sich auch der Iezer-See, der auch als unergründlicher“ See bekannt ist und sich unter dem Pietrosu-Gipfel auf einer Höhe von 1825 Metern befindet, ein Gletschersee, der von kargen und wilden Gipfeln bewacht wird, die Teil des Wissenschaftsparks Pietrosu Mare sind. Einer der grö‎ßten Gletscherseen Rumäniens ist der Lala-Mare-See, der auf einer Höhe von 1815 Metern liegt. Er ist von Forellen bevölkert und ist umgeben vom breitblättrigen Rhododendron, einer geschützten Art. In den sumpfigen Gebieten in der Nähe finden wir Relikte aus der Eiszeit, etwa Blumenarten wie das Edelwei‎ß oder den gelben Enzian. Zu jeder Jahreszeit ist der Anblick des Rodna-Gebirges reizvoll, wei‎ß Mihaela Poll, Verwaltungsleiterin des Nationalparks:



    In einer Höhe von 1600 Metern haben wir die Narzissen-Lichtung. Seit 2007 beobachten wir ihre Entwicklung genau — von nur wenigen hundert Metern Fläche im vergangenen Jahr überwachen wir jetzt fast 6 Hektar. Touristen kommen im Mai in gro‎ßer Zahl vorbei, um sie zu bewundern. Der Massiv Pietrosul Mare beherbergt einige Gletscherseen, die auf der ganzen Welt einzigartig sind. Pietrosul ist auch der höchste Gipfel der Ostkarpaten, 2303 Meter hoch, wir haben viele Tierarten, Murmeltierfamilien und eine üppige Vegetation. Wir können hier auch Karstquellen, Täler, kalkhaltige Steilhänge, Haine, Weiden, Grasland, Wacholderbüsche, Nadel- oder Laubwälder sowie Mischwälder finden. Nicht nur dieses Massiv, sondern das Rodna-Gebirge in seiner Gesamtheit bietet eine atemberaubende Landschaft. Jede Jahreszeit hat ihre eigene Schönheit.“




    Aufgrund ihrer gro‎ßen wissenschaftlichen Bedeutung sind rund 2300 Hektar des Nationalparks Rodna-Gebirge zu strengen Schutzgebieten erklärt worden, darunter auch Wildgebiete, in denen der Eingriff des Menschen extrem gering war. Mehr als 800 Hektar Altwälder sollen in den Nationalen Katalog der Urwaldgebiete aufgenommen werden.

  • Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Was halten Sie von ein bisschen Entspannung? Ist eigentlich immer willkommen, vor allem beim gegenwärtigen Lebenstempo. Unter diesen Umständen schlagen wir Ihnen einen Aufenthalt im Ferien- und Kurort Covasna vor. Der Ort wurde schon 1548 urkundlich erwähnt, aber erst um 1900 als Kurort anerkannt. Covasna ist unter anderem als Stadt der 1000 Quellen bekannt. Oder als Königin des Mineralwassers. Der Kurort liegt direkt am Ostkarpatenbogen, auf einer Höhe von rund 600 m. In kleiner Entfernung befinden sich die Städte Sfântu Gheorghe (dt. Sankt Georgen) und Târgu Secuiesc (dt. Szekler Neumarkt). Die am nächsten liegende Gro‎ßstadt ist Braşov (dt. Kronstadt). Die Entfernung nach Bukarest, der rumänischen Hauptstadt, ist von 250 km.



    Die Natur war besonders gro‎ßzügig in der Region. Das kohlenstoffhaltige Mineralwasser, die natürlichen Mofetten und die reine Luft, reich an negativen Ionen, schaffen günstige Bedingungen für einen gelungenen Urlaub. Erholung, aber auch medizinische Behandlungen stehen hoch im Angebot, so Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung des Informationszentrums Covasna. Wir unterhielten uns mit ihm bei der Frühjahrstourismusmesse in Bukarest:



    Covasna ist ein Reiseziel für alle Jahreszeiten. Es werden Herz-Kreislauf-Behandlungen während des ganzen Jahres angeboten. Die Luft ist reich an Ozon, dank der zahlreichen Nadelbaumwäldern. Im Feental (rum. Valea Zânelor) ist die Luft noch reiner, reicher an Sauerstoff. Die von uns angebotenen Kuren behandeln nicht nur die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern tragen auch zur Stressminderung bei.“




    Die örtlichen Gewässer wurden von Fachleuten untersucht. Die Schlussfolgerung: Sie haben heilende Wirkung und helfen im Falle von Herzkrankheiten, Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden oder Gehirnstörungen. Damit die Behandlungen wirken, seien 10-tägige Kuren empfehlenswert. Im Kreis Covasna gibt es allerdings auch viele touristische Sehenswürdigkeiten. Mehr Details dazu lieferte uns Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung beim Informationszentrum Covasna:



    Die komplette Behandlung, die sowohl verschiedene natürliche Faktoren wie auch Mineralwasserkuren und Mofettenbäder umfasst, schafft die günstigen Bedingungen für einen erholenden Schlaf. Allerdings können in der Umgebung auch mehrere sanierte Anwesen ehemaliger Adeligen besucht werden. Auch die dakische Burg bei Covasna ist einen Besuch wert. Ich würde auch einen Spaziergang bis hoch auf das Plateau Comandău empfehlen. Dort kann eine von Hirten zubereitete traditionelle Mahlzeit probiert werden.“




    Das Kloster Mărcuş ist ebenfalls eine Wanderung wert. Es wurde auf einer Anhöhe errichtet und bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Burzenland (rum. Ţara Bârsei). Wer sich in der Umgebung von Covasna heilen lassen will, darf die grö‎ßte Mofette in Europa — Peştera Puturosu (dt. Stinkhöhle) — nicht verpassen. Sie verdankt ihren Namen dem Geruch, den der Schwefel ausstö‎ßt. Die Mofette liegt auf einer Höhe von 1052 m und hat eine Länge von 14 m. Fachleuten zufolge würde sie täglich eine Menge von 3000 Kubikmetern kohlendioxidhaltiger Gase ausstrahlen. Die Wände sind gelb wegen des ausgesto‎ßenen Schwefels. Es hei‎ßt, Kaiserin Maria Theresia habe die Heileigenschaften des Ortes erkannt. Daher habe sie eine Arbeitergruppe beauftragt, eine Anlage zu bauen, die die dortigen Gase auffangen würde. Leider wurde die Anlage vor langer Zeit zerstört.



    Nach dem ersten Weltkrieg erkannten auch die Ärzte die Heileigenschaften der Mofetten. Viele Besucher der Höhle Puturosu kommen hierher für ihre heilende Wirkung. Die Schwefeltherapie hilft vor allem im Fall von Herz- und Kreislauferkrankungen. Sie wirkt sich allerdings auch bei Allergien und rheumatischen Beschwerden positiv aus. Au‎ßerdem erzählen die Ortsbewohner, die Männer sollten unbedingt mindestens einmal im Leben hier vorbeischauen. Der Schwefel habe nämlich die Wirkung eines natürlichen Viagra.

  • Nationalpark Rodna-Gebirge: Karstgebiet in den Ostkarpaten

    Nationalpark Rodna-Gebirge: Karstgebiet in den Ostkarpaten

    Heute besuchen wir den zweitgrö‎ßten Naturpark Rumäniens — nämlich den Naturpark Rodna-Gebirge. Im Rodna-Gebirge befinden sich viele interessante Höhlen, denn das Gebirge ist verkarstet. Au‎ßerdem fällt der Naturpark durch die Vielfalt von Gletscherseen und spektakulären Wasserfällen auf. Dazu übersteigen zahlreiche Gipfel die 2000-Meter-Marke — ein wahrhaftes Paradies für Bergsteiger und Wanderer. Der Nationalpark erstreckt sich auf das Gebiet zweier Landkreise — Maramureş und Bistriţa Năsăud. Er hat eine Oberfläche von mehr als 46.000 Hektar. 1979 wurde der Nationalpark Rodna-Gebirge zum Biosphären-Reservat erklärt, so Muntean Ioan, Mitarbeiter der Naturpark-Verwaltung:



    Der Naturpark sticht durch seine Schönheit hervor — deshalb wurde das Gebiet ja zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Besucher sind entzückt von der reichen, wilden Natur, die sie hier finden. Der Nationalpark Rodna-Gebirge ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in Rumänien. Es wurde 1932 gegründet, allerdings interessieren sich die Wissenschaftler heute noch für das Gebiet. 2004 wurde die Verwaltung des Nationalparks gegründet. Wir legen gro‎ßen Wert auf die Biodiversität und, vor diesem Hintergrund, auf die Förderung heimischer Kulturwerte und auf Ökotourismus.“




    Die besondere Landschaft im Rodna-Gebirge ermöglicht unterschiedliche Tourismusformen. Die Touristen können sich hier wohl entspannen, Wanderungen angehen und die wunderschöne Landschaft genie‎ßen. Darüber hinaus befindet sich in der Region auch der Kurort Sângeorz-Băi, wo unterschiedliche Erkrankungen geheilt werden können. Kulturtourismus ist ebenfalls eine mögliche Option. Die Touristen können die hiesigen Kirchen und Klöster sowie historische Relikte, Denkmäler und Museen besichtigen.



    Wer gerne reitet, ist hier ebenfalls willkommen. Es werden Reitausflüge angeboten, bei denen durch wunderschöne Orte im Naturpark geritten wird, unter anderem Poiana Narciselor (dt. Narzissenwiese), der See Lacul Lala, die Berggipfel Ineu, Ineuţ und Roşu. Die im ländlichen Tourismus, Tourismus auf dem Bauernhof und Ökotourismus angebotenen Dienstleistungen sind sehr gefragt vor Ort, dank der gastfreundlichen Gastgeber, die ihre Gäste mit traditionellen Speisen in einem an den Besonderheiten des Ortes angepassten Ambiente verwöhnen. Ioan Muntean, Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung, erzählte uns mehr über das Naturschutzgebiet Rodna-Gebirge:



    Das Gletscherrelief ist sehr vielfältig. Es gibt hier 67 Gletscherseen und -täler. Vor allem am nördlichen Abhang sind diese Formen häufiger anzutreffen. Allerdings befinden sich im Rodna-Gebirge auch viele Höhlen. Spektakulär ist die Höhle Izvorul Albastru al Izei am Nordrand, bei Borscha. Die Höhle hat eine Länge von 2,5 Km und ist aus vielen Galerien gebildet. Die hiesigen Wasserfälle sind ebenfalls spektakulär. Ebenfalls am Nordrand gibt es auch den Wasserfall der Pferde (rum. Cascada Cailor), den grö‎ßten Wasserfall in Rumänien. Der Wasserfall ist die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit im Rodna-Gebirge. Der Nationalpark Rodna-Gebirge ist sowohl im Sommer wie auch im Winter sehr gefragt. Im Winter können hier verschiedene Wintersportarten getrieben werden. Wir haben nämlich zwei Schigebiete, Valea Blaznei und Borşa.“




    Das Rodna-Gebirge ist ein ruhiger Ort, passend für die Leute, die das Gebirge und die Natur entsprechend beachten, so Ioan Muntean:



    Im Rodna-Gebirge gibt es vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten, was nicht für alle Gebirgsregionen in Rumänien unbedingt typisch ist. Hier kann man sich wohl ausruhen und den Alltag vergessen. Hier herrscht Ruhe. Obwohl es 17 Wanderwege für Touristen gibt, sind sie niemals voll. Deshalb wird die Natur kaum überfallen. Da begegnet man keinen lauten Wanderern, die die Umwelt nicht respektieren.“




    Mehr als 20.000 Besucher kommen alljährlich in den Naturpark Rodna-Gebirge. Sie lernen örtliche Bräuche kennen und bewundern die spektakuläre Landschaft. Falls Sie sich für einen Aufenthalt im Rodna-Gebirge interessieren, haben Sie die Möglichkeit, sich darüber über die Webseite des Naturparks zu informieren. Sie brauchen nur die Internetseite www.parculdorna.ro anzuklicken und sind schon einen Schritt näher an die frische Luft der Berge!

  • Ciucaş-Gebirge: Spektakuläre Landschaft abseits des Massentourismus

    Ciucaş-Gebirge: Spektakuläre Landschaft abseits des Massentourismus

    Das Krähensteingebirge ist Teil der Ostkarpaten und liegt etwa 40 Km südöstlich von Kronstadt (rum. Braşov) entfernt. Trotz seiner landschaftlichen Schönheit wird der Ciucaş-Gipfel recht selten von Bergsteigern in Angriff genommen. Das Bergmassiv ist nämlich eher unbekannt, im Vergleich zum Bucegi-Gebirge. Dennoch lassen sich im Krähensteingebirge einige landschaftlich schöne Bergrouten sowie eine herrliche Überschreitung der gesamten Bergkette der Ciucaş-Berge unternehmen. Allerdings muss gesagt werden, dass oben auf dem Berg, auf den Tierweiden, viele Schafsherden unterwegs sind. Da muss man schon auf der Hut sein vor den Schäferhunden, die womöglich zubei‎ßen könnten. Abgesehen davon steht den Wanderlustigen nichts im Weg. Und die bezaubernde Landschaft lässt einen ein solch unwichtiges Hindernis schnell vergessen.



    Die meisten Wanderungen und Bergtouren im Krähensteingebirge starten im etwa 900 m hoch gelegenen Bergdorf Cheia. Paul, ein erfahrener Bergführer und Veranstalter von Bergtouren, lädt uns zu einer Wanderung im Krähensteingebirge ein. Die Winterwanderung soll 7–8 Stunden dauern, je nach Zusammensetzung der Gruppe und Wetterbedingungen.



    Winterwanderungen im Krähensteingebirge können höchst spannend sein. Zu dieser Jahreszeit sind alle Berge in Rumänien von Schnee bedeckt — es ist eine gute Gelegenheit, die schöne Landschaft im Ciucaş-Gebiet kennenzulernen. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Berghütte Muntele Roşu. Die erste Strecke geht durch den Wald, über einen breiten Waldweg bis zur Berghütte Ciucaş. Die Hütte liegt am Fu‎ße des Ciucaş-Gipfels. Hier legen wir eine kurze Pause ein, um uns bei einem hei‎ßen Tee aufzuwärmen. Von hier geht es weiter bergauf bis zum Gipfel Ciucaş. Während der Gipfelbesteigung bewundern wir die alpine Winterlandschaft. Der Wanderweg ist markiert und es besteht überhaupt keine Lawinengefahr. Bei gutem Wetter können wir bis hoch auf die Bergspitze gelangen. Bei starkem Wind und Schneesturm brechen wir die Wanderung eher ab und kehren dann zu unserem Ausgangspunkt, also zur Berghütte zurück.“





    Die Berghütte Ciucaş empfängt ihre Gäste mit leckeren traditionellen Speisen. Am gefragtesten sind die sogenannten papanaşi“ (dt. Quark-Donuts), die mit Marmelade und Sauerrahm serviert werden. Der Ciucaş-Gipfel liegt in einer Höhe von 1954 m. Der Weg dahin führt durch eine spektakuläre Schlucht. Bei Winterwanderungen sollten die Bergsteiger entsprechend angezogen und ausgerüstet sein, so unser Gesprächspartner:



    Bergbesteigungen und Winterwanderungen bedürfen einer entsprechenden Ausstattung. Zu dieser Jahreszeit müssen die Bergsteiger unbedingt feste Winterwanderschuhe tragen. Dazu warme Hosen und eine wasserdichte Windschutz-Jacke.“




    Die zwei Berghütten bieten auch Unterkunftsmöglichkeiten. Nach Ansicht vieler Gäste sei die Almhütte im Krähensteingebirge eine der schönsten Berghütten landesweit.

  • Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    19 Museumskollektionen und eine Kunstgalerie, frische Luft, Wald und Berge und eine märchenhafte Stimmung — um all das zu genie‎ßen, laden wir Sie heute auf eine Reise nach Piatra Neamţ, der Hauptstadt des nordöstlich gelegenen Kreises Neamţ, ein. Piatra Neamţ liegt in der historischen Region Moldau, am linken Ufer der Bistritz, umgeben von Ausläufern der Ostkarpaten, den Bergen Pietricica, Cozla, Cernegura und Bâtca Doamnei.



    Die meisten Attraktionen und touristischen Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt. Der ehemalige Fürstenhof erinnert an die glorreiche Vergangenheit der Region. Der Fürstenhof umfasst mehrere Denkmäler, darunter die Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche (rum. Naşterea Sf. Ioan Botezătorul“), der Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen und das Fürstenhof-Museum.



    Der Fürstenhof wurde in den Jahren 1497-1498 errichtet und ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler in der Moldau. Die Augen der Passanten bleiben wie verzaubert an der Kirchenfassade heften. Die polychrome Originalkeramik und die mit gotischen Elementen verzierten Rahmungen beeindrucken die Besucher zutiefst. Der 1499 erbaute 19 m hohe Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen, ragt über den Hauptplatz empor.



    Am gleichen Ort befindet sich auch das 1980 gegründete Kunstmuseum. Der Pfarrer, Archäologe und Memoirenschreiber Constantin Matasă (1878-1971) trug wesentlich zur Entstehung der Kunstsammlung in Piatra Neamţ bei. Das Ethnografie-Museum in Piatra Neamţ wurde 1931 vom Architekten Roger Bolomey errichtet. Die wichtigsten ethnographischen Exponate sind auf die Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückzuführen.



    Das Fürstenhofmuseum — Keller II (rum. Pivniţa II) wurde im Frühjahr dieses Jahres eröffnet. In einem unweit vom Rathaus hergerichteten Raum haben die Besucher die Möglichkeit, Ruinen alter fürstlicher Häuser, die bei den jüngsten archäologischen Grabungen entdeckt wurden, zu besichtigen. Es handelt sich um Gebäude mit Keller, ein Baumuster, das früher sehr beliebt war in der Moldau.



    Das Museum für Neolithische Kunst Cucuteni wurde am 24. Juni 2005 anlässlich des Festtages der Stadt Piatra Neamţ eröffnet. Das Museum beherbergt eine einzigartige Kunstsammlung, so Constantin Preoteasa, der Kurator des Museums:



    Das Museum für neolithische Kunst Cucuteni ist einmalig in der ganzen Welt. Es verbindet Archäologie, Geschichte und Kunst zugleich. Im Mittelpunkt steht die bedeutendste europäische prähistorische Zivilisation — die Cucuteni-Tripolje-Kultur. Die Bezeichnung bezieht sich auf die beiden Ortschaften — Cucuteni im Landkreis Iaşi und Tripolje, einer Ortschaft bei Kiew — wo offiziell die ersten Überreste dieser Zivilisation Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Das Museum beherbergt die wichtigste Kunstsammlung der Cucuteni-Kultur weltweit sowie die bedeutendste Kollektion von prähistorischen Kunststücken in Osteuropa. Die Besucher können hier lediglich namhafte Artefakte, wahrhafte Kunstwerke der dekorativen und figurativen Cucuteni-Kunst bewundern. Es sind höchst wertvolle Kunststücke.“




    Allerdings bietet Piatra Neamţ viele weitere Attraktionen. Die Besucher können den Gipfel des Berges Cozia mit der Seilbahn erreichen. Vom 675 m hohen Berggipfel starten im Winter die Schifahrer ihre Abfahrt zur Talstation hin.

  • Nationalpark Ceahlău: Spektakuläre Wanderrouten in den Ostkarpaten

    Nationalpark Ceahlău: Spektakuläre Wanderrouten in den Ostkarpaten

    Unsere heutige Reise geht in den Nordosten Rumäniens, nämlich zu einem Berg hin, von dem die Einheimischen meinen, er sei einmalig in Rumänien. Es ist das beeindruckendste Bergmassiv in den Ostkarpaten, der Olymp hierzulande. Die spektakulären Landschaften sowie die herrlichen Aussichten waren eine Quelle der Inspiration für zahlreiche rumänische Schriftsteller.



    Der Nationalpark Ceahlău erstreckt sich über eine Fläche von 292 Km2 und beherbergt eine artenreiche Flora und Fauna. 27% der Oberfläche stehen unter Naturschutz. Der Nationalpark Ceahlău ist also ein montanes Schutzgebiet mit Felsformationen, Wäldern, Wiesen und Weiden. Ion Pîrvulescu leitet eine Abteilung innerhalb der Parkverwaltung. Er lieferte uns mehr Informationen zum Nationalpark Ceahlău:



    Am spektakulärsten ist der zentrale Teil des Gebirges. Die Felsformationen, die sich hier gebildet haben, sind beeindruckend. Die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt erhöht einmal mehr die Schönheit der Landschaft. Viele Pflanzen und Tiere stehen unter Artenschutz. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Naturpark leicht erreichbar und demnach touristenfreundlich ist. Der Naturpark liegt an der Kreuzung zweier Hauptstra‎ßen, die Siebenbürgen mit der Moldau verbinden. Im Vergleich zu anderen Bergregionen, ist der Nationalpark Ceahlău leicht zugänglich.“




    Eine Besucher-Infostelle steht den Wanderlustigen am Fu‎ße des Berges mit wertvollen Informationen zur Verfügung. Den Touristen werden hier durch interaktive Techniken einige Geheimnisse des Berges enthüllt. Die Besucher-Infostelle ist der richtige Ort, um mehr über den Naturpark Ceahlău und seine Naturgeheimnisse zu erfahren. Auch die Kinder werden mit dem Berg und den Bergwanderungen familiarisiert. Die für die Arbeit mit Kindern geschulten Mitarbeiter bringen den kleinsten Besuchern durch spezielle Entdeckungstechniken die Welt der Berge näher. Das Informationszentrum beherbergt auch einen Kinosaal, in dem ein kurzer Dokumentarfilm über das Bergmassiv Ceahlău gezeigt wird. Neuerdings kann sogar ein kurzer 3D-Film angeschaut werden. Ion Pîrvulescu, Abteilungsleiter in der Naturparkverwaltung, bringt mehrere Informationen zu den Wanderrouten in der Umgebung:



    Denjenigen, die in guter Form sind, empfehle ich den längsten Wanderweg. Er startet nördlich von der Ortschaft Durău und geht abwärts bis zum See Izvorul Muntelui. Die Wanderroute ist durch einen roten Streifen ausgeschildert. Sie führt weiter zur Almhütte Cabana Fântânele. Von dort geht es bergauf zur zweithöchsten Bergspitze im Ceahlău-Gebirge, der Spitze Toaca. Der Bergweg geht dann weiter bis zur Berghütte Cabana Dochia. Sie ist die am höchsten gelegenste Hütte im Ceahlău-Gebirge. Es wäre überhaupt nicht überraschend, wenn die Wanderer auf dem Weg zur Spitze hin Gämsen erblicken würden. Dieser Wanderweg durchquert den Massiv vom Norden nach Süden. Er ist durchaus schön und auch nicht besonders anstrengend. Eine etwas kürzere Wanderung geht zum Wasserfall Duruitoarea, in der Umgebung der Ortschaft Durău. Für diese Wanderung sollten etwa 3,5 Stunden eingeplant werden. Die erste Wanderroute, die quer durch das Gebirge führt, nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, um die 7 Stunden.




    Die Gegend sei besonders attraktiv für ausländische Touristen, so unser Gesprächspartner:



    Wir lernten Torristen aus Argentinien, Australien, Südafrika kennen — um nur die zu erwähnen, die von weither kamen. Darüber hinaus kommen sehr viele Touristen aus der Europäischen Union, insbesondere aus Italien, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Polen. Sie sind beeindruckt von dem, was sie hier finden.”




    Die Touristen, die durch den Naturpark Ceahlău wandern möchten, unterliegen einer Tagesgebühr von 5 Lei (umgerechnet 1,10 Euro) pro Erwachsener. Für den Campingplatz müssen weitere 10 Lei (umgerechnet 2,40 Euro) pro Übernachtung gezahlt werden.

  • Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Im Rahmen unseres Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ laden wir Sie heute in den Norden Rumäniens ein. Wir wollen heute zusammen den Tihuţa-Pass kennenlernen. Er ist u.a. auch unter dem Namen Borgo- oder Bârgău-Pass bekannt. Der Tihuţa-Pass ist ein Gebirgspass in den Ostkarpaten, im Bârgău-Gebirge. Er befindet sich in 1200 m Höhe. Die Passstra‎ße verbindet die siebenbürgische Stadt Bistriţa/Bistritz im Westen mit dem Kur- und Wintersportort Vatra Dornei im Osten. Weiter östlich führt die Stra‎ße über die Bukowina nach Moldawien.



    Einmal das Reiseziel erreicht, wäre es schade, nicht in die Legende des Ortes einzutauchen und einen Halt beim Hotel Castel Dracula“, einem der Sponsoren des Hörerwettbewerbs, zu machen. Das Hotel möchte die Stimmung des berühmten Romans von Bram Stoker wiedergeben, so Ana-Maria Muscar, die Leiterin des Hotels.



    Wir befinden uns in einer Höhe von 1116 m im berühmten Bârgău-Pass. Unser Hotel ist ein bedeutendes Reiseziel in Bistritz. Wir haben vielfältige attraktive Tätigkeiten für Touristen im Angebot. Das Hotel richtet sich an eine bestimmte Touristen-Zielgruppe, nämlich an die Touristen, die an Dracula und an die zusammenhängende Legende besonders interessiert sind. Wir legen hohen Wert auf Freizeitaktivitäten, organisieren Team-Buildings vor Ort. Wir hei‎ßen allerdings auch Wochenend-Touristen und Geschäftsleute willkommen. Das Hotel Castel Dracula sollte eine Verwirklichung des berühmten Romans von Bram Stoker werden. Wir haben es also mit einer imposanten Konstruktion zu tun, mit vielen sehr hohen Türmen, zugleich aber auch mit zahlreichen niedrigen Punkten und Zinnen, viel Stein, viel Naturelementen, Holz. Die Gestaltung der Innenräume ist sehr originell. Rot und schwarz sind die zwei dominanten Farben. Es gibt auch Gemälde, die Drachen darstellen.“




    Darüber hinaus organisiert das Hotel auch touristische Veranstaltungen, die abenteuerlichen Entdeckungstouren ähnlich sind. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ana-Maria Muscar:



    In unserem Schloss gibt es zwei Brennpunkte — eines davon ist das Grab von Graf Dracula. Das zweite Highlight ist der vor kurzem gebaute Grafentunnel. Es ist eine etwas längere Strecke von einigen zig Metern, die ebenfalls zur Grabstätte des Grafen führt. Wir versuchten, die Stimmung im Roman nachzustellen. Halbdunkelheit, düstere Musik und unterhaltsame Programme, die ich aber ungerne enthülle, weil ich sonst den Überraschungseffekt vermasseln würde, stellen die Stimmung im berühmten Roman von Bram Stoker her. Au‎ßerdem organisieren wir punktuell, zu gewissen Anlässen, verschiedene Veranstaltungen — z.B. zu Halloween oder anlässlich des Hexenballs im Schloss. Dann gibt es Theateraufführungen zu verschiedenen Dracula-Themen, Jongleure jonglieren mit Feuer usw. Zu diesen Anlässen zünden wir vor dem Schloss viele reinigende Feuer sowie Schwedenfeuer an, wir sto‎ßen neue Strecken an, Graf Dracula lädt die Touristen zur Katakomben-Besichtigung ein. Zum Schluss geht die Party los — entweder der Ball der Dracula-Jünger oder der Ball von Graf Dracula. Gewöhnlich wird bis gegen Morgen gefeiert.“




    Ana-Maria Muscar zählte dazu die Sehenswürdigkeiten in der Region auf:



    Der Bârgău-Pass ist einer der wichtigsten und spektakulärsten Gebirgspässe in Rumänien. In der Region befindet sich auch der mit Steinplatten bepflasterte Römerweg, der mittlerweile einigerma‎ßen konsolidiert wurde. Er wurde auch umbenannt und hei‎ßt derzeit Maria-Theresia-Weg. Alljährlich wird hier eine Sportveranstaltung organisiert. Die Teilnehmer müssen die Strecke laufend zurücklegen. Es gibt auch gro‎ßzügige Preise für die Gewinner. In Tihuţa werden au‎ßerdem Schiwettbewerbe organisiert — sowohl Ski Alpin wie auch Langlauf. Es werden auch Trainingslager veranstaltet. Und es gibt gut markierte Wanderwege für die Wanderlustigen. Und auch erfahrene Bergführer, die den Touristen gerne zur Verfügung stehen. Die Naturlandschaft ist wunderschön. Die Jahreszeit, zu der Sie Ihren Urlaub in der Region buchen, ist unwichtig. Sie hat jederzeit etwas Besonderes anzubieten.“



    Das Kloster Piatra Fântânele im Tihuţa-Pass ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Kloster wurde an dem Ort gebaut, wo einst die älteste orthodoxe Kirche im Nordwesten Siebenbürgens war. Ebenfalls hier kann ein eisernes 31 m hohes Kreuz bewundert werden, das 2010 errichtet wurde. Das LED-bestückte Kreuz ist auch bei Nacht sichtbar.

  • WolfLife: NGO und Umweltschutzämter für den Erhalt der Wolfspopulation in den Ostkarpaten

    WolfLife: NGO und Umweltschutzämter für den Erhalt der Wolfspopulation in den Ostkarpaten

    Rumänien muss sich mit der Struktur und Dynamik der Wolfpopulation auseinandersetzen. Die Umsetzung falscher Managementma‎ßnahmen könnte die Existenz des Wolfes in Gefahr setzen. Die Umweltschutzagentur Vrancea entwickelt zusammen mit den Umweltschutzagenturen in Harghita, Covasna sowie mit einer lokalen NGO das europäische Projekt WolfLife. Das Projekt erstreckt sich auf vier Jahren (2014-2018) und beschäftigt sich mit dem Wolfsbestand der Ostkarpaten in sechs Landkreisen. Die Wölfe werden auf nationaler und internationaler Ebene durch Gesetze und Konventionen geschützt, darunter die Berner Konvention, die CITES Konvention, die europäische Richtlinie, das Jagdgesetz. Seit dem Anfang des Projektes WolfLife sind schon bedeutende Daten über das Leben der Wölfe in den Karpaten gesammelt worden. Silviu Chiriac, Projektmanager und Experte für Konservierung der Fleischfresser (Umweltschutzagentur Vrancea), dazu:




    In erster Linie haben wir festgestellt, dass Streunerhunde, die ins Habitat der Wölfe eindringen, eine echte Bedrohung für das Leben ihrer Artenverwandten sind. Die Hunde können Krankheiten übertragen, und dann gibt es noch Territorialkämpfe. Die Wölfe verursachen den Landwirten viel Schaden, was zu Konflikten zwischen Farmern und Wolf und sogar zu einer verstärkten gezielten Tötung der Wölfe durch die Landwirte führen kann. Eine weitere Ursache für die Intensivierung der Konflikte ist das negative Image des Wolfes in den Reihen der rumänischen Dorf- und Stadtbevölkerung. Wir haben uns vorgenommen, konkrete Konservierungs- und Schutzaktionen in den Landkreisen Vrancea, Bacău, Mureş, Covasna, Harghita und Neamţ umzusetzen.“




    Mithilfe des Projektes WolfLife wurden die Wolfsrudel gezählt, die Fläche ihrer Territorien, die Bewegung der Wolfsrudel, die Gewohnheiten, die Sterblichkeit beobachtet und studiert. Silviu Chiriac dazu:



    Wir haben erfahren, dass die Wolfsrudel in der südlichen Gruppe der Ostkarpaten aus weniger Individuen bestehen als die Rudel im Norden des amerikanischen Erdteils. Während des Winters zählten wir 3-4-5 Individuen. In Amerika spricht man von 24. Die Grö‎ße eines Rudels und die Nahrung sind direkt proportional. Bezüglich der Fressgewohnheiten konnten wir feststellen, dass die Wölfe auch Hunde fressen. Praktisch decken diese Hunde wenigstens 20% der Beute des Wolfes. Daher zwei Hypothesen: die erste — es gibt sehr viele Hunde im Wald; und die zweite — es gibt nicht genug Wildtier, und der Wolf muss Hunde jagen.“




    Die im Rahmen des Projektes WolfLife gesammelten Informationen zeigen, dass die streunenden Hunde und die von den Schäfern freigelassenen Schutzhunde einen bedeutenden Einfluss auf das Leben der Wildtiere haben. Eine Lösung des Problems wäre, dass die Schäfer nur traditionelle Schäferhunde haben sollen. Silviu Chiriac dazu:



    Das Rumänische Umweltministerium wird ab März einen eigenen Zuchtbetrieb haben, wo nur der rumänische Karpaten-Schäferhund gezüchtet werden soll. Dieser ist zahm, greift keine Menschen und kein Wildtier an. Wir versuchen den Schäfern zu helfen, um ihre Herden besser zu schützen. Wir wollen ein Netz der Besitzer des Karpaten-Schäferhunds gründen, die in einer ersten Etappe von uns kostenlos eine Hündin und einen Rüde bekommen. Die Schäfer müssen die Hundefamilie pflegen und, wenn sie Jungen bekommt, einen anderen Schäfern gratis geben. Wir hoffen, dass sich unser Netz entwickeln wird.“




    Das Projekt WolfLife hat als weiteres Ziel, ein besseres Zusammenleben zwischen Tier und Mensch herbeizuführen. Silviu Chiriac erläutert, wie man Schäfern und Landwirten dabei hilft:



    Wir haben in den sechs Landkreisen eine Gegend geschaffen, wo wir den Schäfern zeigen, wie sie die von Wölfen, Bären und Luchsen verursachten Schäden vermindern können. 6 Landwirte haben elektrifizierte Zäune bekommen, die sie kostenlos gebrauchen. Im Sommer 2017 werden wir Landwirte aus anderen Landregionen in unsere Gegend bringen, wir werden zusammen Ausflüge unternehmen und Erfahrungen austauschen.“




    Die Wölfe spielen eine wesentliche Rolle in der Erhaltung der Lebensfähigkeit der wilden Tiere und eines natürlichen gesunden Ökosystems. In den rumänischen Karpaten leben mehr als 2700 Wölfe.

  • Braunbären-Population: Artenschutzprojekt von EU ausgezeichnet

    Braunbären-Population: Artenschutzprojekt von EU ausgezeichnet

    Die Europäische Kommission hat ein Projekt für den Schutz der Braunbär-Bevölkerung in den Ostkarpaten als eines der besten Life-Natura-Projekte in Europa ausgewählt. Das Projekt lief im Zeitraum 2010-2014 und wurde von der Umweltschutz-Agentur des Landkreises Vrancea in Zusammenarbeit mit anderen Behörden eingeleitet. Daran beteiligt waren insgesamt drei Landkreise: Vrancea, Covasna und Harghita. Mit über 2000 Exemplaren lebt in den Wäldern dieser Region die größte Braunbär-Bevölkerung Rumäniens.



    Silviu Chiriac ist Projektmanager bei der Umweltschutz-Agentur in Vrancea. Ihn fragten wir nach den Hauptmaßnahmen des erwähnten Artenschutz-Projektes:



    Zu Beginn haben wir die Anzahl der Bären in diesem Areal ermittelt, wir wollten sehen, wie dicht das Gebiet bevölkert ist und wie diese Bären die natürlichen Habitate nutzen. Unsere Anstrengungen waren sehr intensiv, weil wir mehrere Monate im Freien waren und die Bestandsaufnahme der von den Bären hinterlassenen Spuren gemacht haben. Gleichzeitig haben wir herausgefunden, wie sich die Tiere während ihres Winterschlafs verhalten, dafür wurden Videokameras in den Bauen einiger Bären installiert, die alle Bewegungen der Tiere während des Winters aufgezeichnet haben. So haben wir zum Beispiel gesehen, wie ein Weibchen seine Jungen in einem Bau in Harghita gebar, und haben dann mit eigenen Augen verfolgt, wie die Bärenjungen bis Anfang Juni gewachsen sind, bevor sie mit ihrer Mutter in den Wald gingen. Dann haben wir mehrere Anträge von den Lokalverwaltungen erhalten, die wollten, dass wir die Schafställe, Obstgärten oder Acker der Landwirte in den Regionen irgendwie schützen. Und so mussten wir über 120 elektrische Zäune auf den Grundstücken einiger Landwirte installieren, die von den Bären im Laufe der Zeit geschädigt worden waren. Außerdem sind wir in vielen Fällen rausgefahren, um Bären zu retten, die sich zufällig oder nicht in von Wilderern gelegten Schlingfallen verfangen hatten. Die Wilderer legen sehr häufig Schlingfallen, mit denen sie Tiere für den eigenen Verzehr fangen wollen: Wildschweine, Rehe, Hirsche usw., aber auch Bären, die entlang derselben Pfade wandern, können sich in den Schlingen verfangen und dort verenden. Wir verfügen über eine mobile Rettungseinheit für Wildtiere, eine Art Rettungswagen, und über ein Reha-Zentrum für verwundete Exemplare. Deshalb war es uns möglich, schnell einzugreifen und mehrere Dutzend Bärenexemplare aus den Schlingen zu retten. Oftmals werden vor allem im Frühling in dieser Region mutterlose Bärenjungen entdeckt. In der vierjährigen Projektphase haben wir etwa 37 solcher Bärenjungen identifiziert und sie in das Reha-Zentrum für Bärenjungen in der Gemeinde Bălan im Landkreis Harghita gebracht.“




    Die Bärenbevölkerung wird in Rumänien auf 6500 Exemplare geschätzt, die entlang der gesamten Gebirgskette der Karpaten ihre Habitate haben. Sie stellen etwa 40% der Braunbärpopulation Europas dar. Das Life-Programm der EU-Kommission für Umwelt- und Klimapolitik verfügt bis 2020 über ein Gesamtbudget in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hat Rumänien insgesamt etwa 5 Millionen Euro für die Durchführung von sechs Life-Projekten erhalten – dabei ging es um ganz unterschiedliche Themen: etwa die Reduzierung der Staubpartikel in Bukarest, der Artenschutz von Wölfen und Bären oder der Schutz der Höhlen in den Karpaten.

  • Sovata – der Kurort der sechs Salzseen

    Sovata – der Kurort der sechs Salzseen

    Sovata (ung. Szováta, dt. Sowata) ist sowohl für den Erholungs- als auch für den aktiven Tourismus zu empfehlen. Die Touristen können wandern oder Ski fahren. Hier gibt es zwei Skipisten: eine für Anfänger und die zweite mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Ein Abo für einen Tag kostet für Erwachsene 70 Lei (16 Euro) und für Kinder 35 Lei (8 Euro). Für den Skilift auf der Anfängerpiste muss man 2 Lei (0,50 Euro zahlen). Attila Demeter vom touristischen Informationszentrum Mieresch stellt uns die Vorteile der Ferien in Sovata vor:



    Sovata liegt im Landeskreis Mureş, 60 km weit von der Kreishauptstadt Târgu Mureş. Der Badeluftkurort ist seit 1884 bekannt und wurde 1956 zur Stadt. Hier befindet sich der einzige heliothermale Salzsee in Europa: der Bärensee. Sovata wird für die Behandlung der dermatologischen und gynäkologischen, der lokomotorischen, der Herzkrankheiten sowie für die Behandlung von Rheuma empfohlen. Die zwei Schipisten haben eine Länge von 1.100 m. Der Höhenunterschied beträgt 350 m.“




    Sovata kann in jeder Jahreszeit besucht werden. Die Touristen bevorzugen im Winter die Skipisten, während im Sommer die Attraktion de heliothermale See ist. An der Oberfläche des Salzwassers gibt es eine Schicht von frischem Wasser, das von den Niederschlägen stammt. Diese Schicht bleibt an der Oberfläche und wirkt wärmedämmend. Die Temperatur des Seewassers hängt von der Sonneneinstrahlung ab. Im Sommer kann sie 40 Grad Celsius erreichen. Der salzige Schlamm hat kurative Eigenschaften.




    Péter Ferenc, Bürgermeister der Stadt Sovata, spricht nun über die Stadtumgebung.



    Nicht weit entfernt von Sovata liegt das Salzbergwerk Praid, das für die Behandlung der Atemwegserkrankungen empfohlen wird. Die Entfernung von Sovata zu Cheile Bicazului (Bicaz-Klamm) und zu den Klöstern in der Moldau ist nicht sehr gro‎ß. In der Nähe des Badeluftkurortes befinden sich berühmte Städte wie die mittelalterliche Burg Sighişoara (Schässburg) und die Kreishauptstadt Târgu Mureş. Wir haben es geschafft, die gro‎ßen Infrastrukturinvestitionen zu finalisieren. Die Stra‎ßen und Gehsteige wurden neu gepflastert. Wir haben ebenfalls Blumen gepflanzt und das wurde sowohl von Rumänen als auch von ausländischen Gästen positiv wahrgenommen. Sie meinten, sie haben sich wohl gefühlt, so wie man sich in einem Kurort fühlen muss.“




    Man sagt, dass Sovata der schönste Badeluftkurort Siebenbürgens sei. Unterkunftsplätze gibt es ausreichend in Hotels oder Pensionen. Die Restaurants bieten traditionelle siebenbürgische Speisen. Sovata ist also auf jeden Fall einen Besuch wert.

  • Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge ist das breiteste Naturschutzgebiet im Norden der Ostkarpaten und das wichtigste Reiseziel in der nordrumänischen Maramuresch. Der Park deckt das ganze Rodna-Massiv ab und streckt sich mit einer Gesamtfläche von 46.399 Hektar über zwei Landkreise aus: Maramuresch und Bistriţa-Năsăud. 1979 wurde der nordrumänische Naturpark zum Biosphärenreservat erklärt und später ins Netzwerk der Schutzgebiete Natura 2000“ eingegliedert. Im Umkreis des Naturparks befinden sich die höchsten Gipfel der Ostkarpaten: Pietrosu Mare (2303 Meter) und der Ineu-Gipfel (mit einer Höhe von 2279 Metern). Vom höchsten Gipfel der Ostkarpaten kriegt man einen atemberaubenden Blick hinunter auf felsige Kämme, Gerölle und Bergweiden, die eine einzigartige Pflanzenwelt und eine au‎ßergewöhnlich hohe Biodiversität beherbergen. Bergadler, Murmeltiere und schwarze Ziegen beleben die beeindruckende Landschaft. Um den Gipfel Pietrosu schlängeln sich zahlreiche schmale Pfade, die auf den Berg führen.



    Der Wasserfall der Pferde (Cascada Cailor) stellt zudem eine der schönsten touristischen Attraktionen in der Region dar. Vor Jahrhunderten zog dieser Ort mit seinen breiten Weiden zahlreiche Einheimische an, sie richteten hier bis in den späten Herbst ihre Gestüte ein. Auf dem Ostabhang des Berges Saca befindet sich in 1600 Metern Höhe ein Naturreservat, das sich über 5 Hektar streckt. Die dichten Wälder der Rodna-Berge beherbergen ebenfalls eine beeindruckende Pflanzen- und Tierwelt, sagt die Direktorin des Naturparks, Doina Jauca:



    Die Pflanzenwelt des Naturparks zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und einen gro‎ßen Anteil an endemischen Pflanzen, Pflanzen die nur in dieser Umgebung vorkommen, aus. Es gibt zudem über 2.000 Pflanzenarten, die nur in den oberen Bereichen der Gebirge wachsen und unter Naturschutz stehen, einige davon sind das Edelwei‎ß, der punktierte Enzian, die karpatische Akelei, die Bergglöckchen, der Eisenhut, die Schlüsselblume, die Alpenrose. Die Tierwelt ist ebenfalls sehr reich in diesem Naturschutzgebiet, hier leben Karpatenbären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen, Gämsen, Marmorkatzen, Karpatenhirsche, Rehböcke. Der Naturpark bietet zudem einen Lebensraum für mehr als 600 Schmetterlingsarten, zahlreiche Fischarten, einige davon sind die Lachsforelle, die Forelle und verschiedene Vogelarten wie der Birkhahn, der Auerhahn, der Bergadler.“




    Die Gämse, die auf dem Wappen des Landkreises steht, ist ein Symbol der Region Maramuresch. Die schönsten Gämsen waren einst im Rodna-Gebirge zu finden. 1899 fiel bei der ersten internationalen Ausstellung der Jagdtrophäen in Wien ein Gämsenkopf Trophäe aus der Maramuresch, Rodna-Gebirge, als die schönste und stärkste Jagdbeute auf. 1910 wurde die Gämsen-Trophäe aus dem Rodna-Gebirge, Piatra Rea, mit einer Länge von 35 cm zum Weltrekord erklärt.



    Die atemberaubende Landschaft im Nationalpark Rodna-Gebirge lockt zahlreiche Touristen an. Sowohl die abenteuerlichen Wanderwege als auch der Badekurort Sângeorz-Băi bringen regelmä‎ßig Touristen aus allen Ecken der Welt in die Maramuresch. In der Umgebung bestehen zudem vielfältige Möglichkeiten für Kulturtourismus: zahlreiche Holzkirchen, beeindruckende Klöster, historische Stätten wie die Trümmer der dominikanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert, Museen und die Memorialhäuser des Schriftstellers Liviu Rebreanu und des Dichters George Coșbuc



    Pferdeliebhaber und Begeisterte des Dorf- und des Ökotourismus sind hier ebenfalls gut aufgehoben. Touristen werden in einer gastfreundlichen Atmosphäre mit traditionellen Speisen in rustikalem und entspannendem Ambiente erwartet. Die Naturpark-Verwaltung hat eine Reihe von Projekten angesto‎ßen, die die Biodiversität erhöhen und bewahren sollen. Doina Jauca mit Einzelheiten:



    Im Zeitraum 2004-2013 haben wir mit EU-Fördergeldern über zwanzig neue Projekte angesto‎ßen. Das wichtigste ist das operationelle Programm »Umwelt«. Wir sind gerade dabei, zwei weitere Projekte umzusetzen, es handelt sich erstens um das Projekt »Managementma‎ßnahmen zur Bewahrung der Biodiversität im Nationalpark Rodna-Gebirge«. Dadurch monitorisieren wir besser die Pflanzen- und Tierwelt. Für das zweite Projekt, »Managementma‎ßnahmen zu einer besseren Informierung im Naturpark Rodna-Gebirge«, haben wir ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen des letzteren setzen wir uns zum Ziel, ein modernes Besucherzentrum im Prislop-Pass, der die meisten Touristen anlockt, zu eröffnen. Wir wollen den Besuchern thematische Filme über die Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzpark zur Verfügung stellen, damit sie besser informiert werden, und bieten ihnen zugleich die Möglichkeit, auf Wanderwegen von Reiseführern begleitet zu werden. Wir werden also die unserem Land von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Finanzmittel in der Tat abschöpfen.“




    Die Naturpark-Verwaltung organisiert derzeit 13 zwei- oder dreitägige touristische Programme, die Rundfahrten in der Kutsche oder mit den von Pferden gezogenen Schlitten sowie spannende Wanderungen anbieten. Auf dem Areal des Naturparks gibt es über zwanzig touristische und thematische Routen.



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