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  • Paolo Profeti e European Collective, Italia e Romania in jazz

    Paolo Profeti e European Collective, Italia e Romania in jazz

    Un nuovo progetto culturale Romania – Italia sta nascendo ai primi di maggio a Bucarest. Protagonisti sono il noto jazzista Paolo Profeti e European Collective, assieme al compositore, selezionatore e programmatore di festival Massimiliano Nardulli. Il sassofonista Paolo Profeti, che fa parte della Big Band di Radio Romania e insegna anche allUniversità Nazionale di Musica di Bucarest, registra nella Capitale il suo terzo album musicale con European Collective, coinvolgendo musicisti romeni, italiani e di altri paesi europei.



    Il 7 maggio, Paolo Profeti – European Collective (Paolo Profeti – sassofono contralto, flauto, composizione, arrangiamento, Siegmar Brecher – clarinetto basso, Michele Bonifati – chitarra elettrica, Giacomo Papetti – basso, Alessandro Rossi – tamburi) apriranno il Summit Musicale Europeo 2023 alla Sala Thalia di Sibiu, in un concerto organizzato dalla Filarmonica di questa città, in partenariato con lUnione di Creazione Interpretativa dei Musicisti di Romania (UCIMR). La squadra tornerà a Bucarest per eseguire le registrazioni dellalbum ed esibirsi il 10 maggio in un altro concerto.



    Una rosa di eventi dalla quale prede lo spunto anche il documentario che il compositore, selezionatore e programmatore di festival Massimiliano Nardulli vuole dedicare alla carriera di Paolo Profeti, al quale è legato da una grande amicizia. Anche Massimiliano Nardulli ha scelto di vivere in Romania, dopo esperienze in altri paesi europei, ma anche del Sudamerica. Nel 2019 ha vinto il Premio GOPO e il Premio dellUnione dei Cineasti di Romania per la musica originale del film “Charleston”, il lungometraggio di debutto del regista Andrei Creţulescu. Attualmente insegna sceneggiatura allUniversità Nazionale di Arte Teatrale e Cinematografica di Bucarest e collabora a vari progetti come sceneggiatore e musicista.



    Paolo Profeti e Massimiliano Nardulli hanno parlato a Radio Romania Internazionale di questa bella impresa culturale romeno-italiana.




  • Hörerpostsendung 12.4.2015

    Hörerpostsendung 12.4.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Heute am Ostersonntag in der Orthodoxen Kirche habe ich Antworten auf ein paar Hörerfragen, sodann werde ich einige Meinungen zu unserem Programm verlesen und zum Schluss gibt es auf Anregung eines Hörerfreunds ein bisschen Musik mit einem italienisch-rumänischen Jazz-Musiker.



    Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb uns per E-Mail zu mehreren Themen:



    Besonders bedrückend war für mich der Bericht aus der Reihe Pro Memoria über die [kommunistische] Strafvollzugsanstalt [Jilava] bei Bukarest. Es ist leider so: Viele Gefängnisse und auch die Konzentrationslager wurden 1:1 in ihrer Nutzung von einer Diktatur in die andere übernommen. Bekommen die unter der Ceausescu-Diktatur Inhaftierten eigentlich in Rumänien eine Entschädigung oder eine Rente? Oder wurden sie zumindest rehabilitiert?



    In der Sendung Es grünt so grün“ berichteten Sie über die EU-Projekte, die gegen die Überschwemmungen helfen sollen. Das ist ja immer schön, wenn solche Projekte gestartet werden. Leider werden aber grundsätzliche Dinge immer wieder vergessen: Wir haben ein lange Geschichte und unsere Vorfahren haben bewusst auch schon viel gegen Hochwasser und Überschwemmung getan. Dies wird oft vergessen und es kommen da immer neu Experten, die mit dem EU-Geld viel Schaden anrichten. Aufforstung und Überschwemmungswiesen zulassen (und nicht bebauen, weil ja das Leben am Fluss so schön ist) — das sind die einfachsten Lösungen für diese Probleme. Die Sendung war wieder sehr interessant und regt zum Nachdenken an!



    Im März fand in Deutschland die Leipziger Buchmesse statt, das ist die zweitgrö‎ßte Buchmesse in unserem Land. Die Frankfurter Buchmesse konzentriert sich eher auf die Verlage, bei der Leipziger Buchmesse werden die Leserinnen und Leser in den Mittelpunkt gestellt. Mit einem gro‎ßen Leserfest begehen die Verlage mit den Lesern diese Messe. Dazu gehört natürlich auch der Buchpreis, der das wohl wichtigste Buch in diesem Frühjahr auszeichnet. Was ist denn in Rumänien derzeit in der Literatur in den Bestsellerlisten so angesagt? Welche Titel werden von den Menschen in Rumänien derzeit am meisten gelesen?




    Lieber Herr Winkler, danke für Ihre Zeilen. Mit der Wiederherstellung des Rechtsstaates und der Entschädigung der Menschen, denen Unrecht während des Kommunismus angetan wurde, hat es in Rumänien bekanntlich etwas gedauert — in den neunziger Jahren wurde die kommunistische (aber auch faschistische) Vergangenheit des Landes nur zögerlich aufgearbeitet, die junge Demokratie erhielt zahlreiche Rückschläge durch teilweise bis heute nicht ganz aufgeklärte Ereignisse wie etwa die wiederholten Einfälle der Bergarbeiter oder der interethnische Konflikt im März 1990 zwischen rumänisch- und ungarisch-stämmigen Menschen in der zentralsiebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (Neumarkt am Mieresch). Eine stabile Demokratie wurde das Land erst ab den 2000er Jahren, manche sagen sogar erst ab Mitte der 2000er. Zwar gab es gleich nach dem Umbruch von 1989 Überlegungen, die ehemaligen Polit-Häftlinge zu entschädigen und die ehemaligen Folterer zur Verantwortung zu ziehen — in diesem Sinne wurde auch der Verband der ehemaligen Polit-Häftlinge gegründet und es wurden mehrere Regierungserlasse verabschiedet. Doch das mehrfach überarbeitete Gesetz zur Rehabilitierung und Entschädigung der ehemals politisch Verfolgten stammt erst aus dem Jahr 2009, und mit den strafrechtlichen Ermittlungen gegen ehemalige Folterer — sofern sie noch am Leben sind — hat man ebenfalls erst in den vergangenen Jahren begonnen. Über die Höhe der Entschädigungen und über etwaige Rückerstattungen von konfiszierten Besitztümern entscheiden allerdings Gerichte. Und — was ebenfalls typisch für Rumänien ist — es gibt immer noch kein Denkmal für die Opfer des Kommunismus und für die Widerstandskämpfer, weil man sich uneinig ist, wie ein solches Denkmal auszusehen hat und wo es am besten zu platzieren wäre. Zudem ist das im Falle der Widerstandskämpfer, die sich bis Ende der 1950er Jahre in den rumänischen Karpaten erbitterte Kämpfe mit den Securitate-Truppen lieferten, auch ein heikles Thema. Einige von den Widerstandkämpfern — und ich betone: einige — hatten während des Kriegs zumindest Sympathie für die faschistische Legionsbewegung gehegt. Somit wird das Thema auch politisch ausgeschlachtet. Linke Kreise meinen, die Widerstandskämpfer seien alle ein Faschistenpack gewesen, während Konservative eine Verschwörung der internationalen Linke gegen die Helden des antikommunistischen Widerstands wittern. Dass beide Ansichten verzerrt sind, liegt auf der Hand.




    Zum Thema Buchmarkt und Bestseller in Rumänien: Der rumänische Buchmarkt ist etwas atypisch und eine landesweit gültige Bestseller-Liste gibt es hier nicht, weil die Verlage nur selten und ungern Verkaufszahlen veröffentlichen. Einige Verlage haben auf ihrer Webseite zwar eine Bestseller-Rubrik, ich konnte mir aber beim besten Willen keinen Reim darauf machen, nach welchen Kriterien recht unterschiedliche Bücher und Genres ganz oben rangieren. Zudem haben Bücher in Rumänien generell weit niedrigere Auflagen, in der Sparte Belletristik hat kaum ein Buch eine Auflage von mehr als ein paar tausend Exemplaren — bei 10.000 spricht man schon von einem potenziellen Bestseller. Der rumänische Buchmarkt ist also eher klein und recht kompliziert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Mediafax vom Dezember 2014 sagte der Leiter eines bekannten Verlags, dass der Buchmarkt in Rumänien bei ca. 19 Mio. Einwohnern Umsätze von 40-60 Mio. Euro erzielen würde, eine genaue Zahl kenne er nicht. Hingegen seien die Umsätze im Nachbarland Ungarn 4-5mal so hoch, wobei das Land nur 9 Mio. Einwohner hat. Der Verlagsleiter gibt die Schuld dafür dem Vertrieb, im ganzen Lande gebe es nur 260 Buchhandlungen und in einem Landeskreis soll es sogar nur eine einzige Buchhandlung geben. Die Verlage hätten sich daraufhin auf den verstärkten Vertrieb durch die gro‎ßen Hypermarkt-Ketten umorientiert, seitdem seien die Umsätze etwas gestiegen, doch genaue Zahlen konnte oder wollte der gute Mann im Interview nicht nennen. Generell wich er konkreten Fragen aus, sagte aber, dass er für 2015 eine bessere Konjunktur des rumänischen Buchmarktes erwarte.




    Wir bleiben beim Thema Buchmarkt, denn auch Johann Ruff (aus Mühlheim am Main, Hessen) hatte unlängst eine Frage dazu:



    Was kosten in Rumänien die Bücher? Gibt es auch eine sogenannte Buchpreisbindung?




    Vielen Dank für die Fragen, lieber Herr Ruff. Eine Buchpreisbindung gibt es in Rumänien nicht. Die Preise beginnen für Taschenbücher bei umgerechnet ca. 3 € (bei älteren Rest- oder Mängelexemplaren auch weniger) und können bis zu 25 € für Hardcover-Bücher erreichen, teure Kunst-Alben oder Fachbücher und Lexika kosten natürlich mehr.




    Unser Stammhörer Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) schrieb uns in seinem März-Brief u.a. folgendes:



    Danke für die Beantwortung meiner Zuschrift im Funkbriefkasten am 1.03. mit einer gro‎ßen Überraschung: schöne Bachklänge auf der Orgel der Schwarzen Kirche in Kronstadt. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut, zumal der Empfang während der Abendsendung sehr gut war.



    Auch beim heutigen Programm habe ich wieder Musik vermisst. Denn da wird ein bekannter Jazzmusiker vorgestellt, der bei der Bigband des rumänischen Rundfunks spielt, und man hört nichts von seiner Saxophonmusik bzw. von den Klängen der Bigband. Nun, vielleicht lag es auch daran, dass in der Sonntagsstra‎ße nur Fragmente von Programmen gebracht werden und deshalb für Musik in der Zusammenfassung keine Zeit war (was erneut Kritik an dem minutengenau getakteten starren Programmschema hervorruft). Schlie‎ßlich hörte man ja auch im abschlie‎ßenden Musikprogramm Klänge eines anderen Jazzmusikers.




    Lieber Herr Andorf, vielen Dank für Ihr Feedback zu unserem Programm. Ich muss Ihnen zustimmen: Unser Wochenendprogramm ist etwas wortlastig, denn da sind in 56 Minuten viele Beiträge unterzubringen, die an sich wortbeladen sind, beispielsweise am Sonntag der Funkbriefkasten zum einen, dessen Dauer von 12-16 Minuten ich innerhalb einer Stunde für angemessen halte, und die Sonntagsstra‎ße zum anderen, in der Fragmente aus allen Features der Woche zum Nachhören angeboten werden. Erst zum Schluss wird mit der Musik-Rubrik wieder etwas aufgelockert. Während der Woche ist es etwas lockerer, was allerdings nicht den Geschmack aller Hörer trifft. Ganz im Gegenteil zu Ihnen finden sich andere Hörer durch die eingestreuten Musiktitel zwischen den Wortbeiträgen wochentags an den sogenannten Dudelfunk“ erinnert. Man kann eben nicht alle zufriedenstellen, wir hoffen aber, dass für jeden etwas dabei ist.



    Den italienisch-stämmigen Saxophonisten Paolo Profeti haben wir in der Sendreihe Neue Heimat, neues Leben“ vorgestellt, wo wir eben Wahlrumänen oder sogen. Expatriates vorstellen, die in Rumänien für längere Zeit bleiben. Dass da ein paar Takte seiner Interpretationskunst gut gepasst hätten, will ich nicht bestreiten, aber vermutlich hatte man auf die Schnelle keine Zeit, nach einem entsprechenden Ton-Dokument zu suchen. Gerne hole ich das heute nach und generell erfülle ich auch Musikwünsche in dieser Sendung, allerdings muss ich dafür ein paar Minütchen aus der Gesamtzeit des Funkbriefkastens abzwacken, damit alles noch reinpasst.




    Zuvor jedoch möchte ich noch die Zuschrift eines unserer jüngeren Hörer verlesen. Daniel Kähler (aus Mönkeberg, Schleswig-Holstein) studiert noch, ist aber selber auch schon als Journalist und Radiomacher tätig und hinterlie‎ß uns folgende Botschaft im Internetformular:



    Ich freue mich, Ihnen nach langer Pause endlich mal wieder einen kleinen Empfangsbericht schicken zu können und finde es schön, mal wieder bei Ihnen reingehört zu haben! Weiterhin ist es schön, zu sehen bzw. zu hören, dass Sie weiterhin ein äu‎ßerst ausführliches Programm anbieten, auf Kurzwelle wie auch im Internet, als Audio wie auch als Text. Ich hoffe, dass sich das grundsätzlich nicht ändert, auch wenn es natürlich immer Anpassungen geben wird. Beim Wochenspiegel hatte ich den Eindruck, dass es vielleicht etwas viele Themen am Stück waren. Da es zudem viele “harte” Themen waren, könnte man den Wochenspiegel eventuell durch ein Musikstück zwischendurch auflockern, momentan gab es nur einen kurzen Trenner zwischen den Meldungen, der für meinen Geschmack ein wenig zu häufig zu hören war. Da nach dieser Sendereihe die Kulturchronik ausschlie‎ßlich aus einem Sprechertext bestand, wäre vielleicht auch zwischen den Rubriken ein Musiktitel schön gewesen. Denn inhaltlich sind Ihre Sendungen ja nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Nur für meine Ohren wäre es dann etwas angenehmer. 🙂 Positiv hervorheben möchte ich, dass sich Ihr Sender und Ihr Team auch auf verschiedenen sozialen Netzwerken bewegen. Das ist ein guter und wichtiger Schritt. Mit diesen Medien sollte man auch weiterhin versuchen zu experimentieren.




    Lieber Daniel (unter Radiokollegen darf man sich wohl duzen), danke für Dein Feedback. Solange es zu meinem Aufgabenbereich gehört, wird sich das multimediale Angebot auf unserer Webseite nicht ändern. Ich gebe auch Dir Recht, das Programm ist auch am Samstag etwas zu stramm und die Kulturchronik ist auch für meinen Geschmack nicht selten etwas trocken. Ich werde auch Deine Meinung an unsere Zentralredaktion weiterleiten. Ich wünsche Dir noch viel Erfolg im Studium und viel Spa‎ß beim Radio und an allem, was Du sonst noch gerne machst.



    Zum Schluss wie versprochen ein bisschen Jazzmusik, dafür muss ich aber heute die Posteingangsliste opfern. Dafür gibt’s nächsten Sonntag die Liste der Schreiber für zwei Wochen, was wiederum andere Hörer nicht mögen werden, die diese Liste ohnehin für überflüssig halten. Aber wie gesagt kann man nicht jedes Mal alle Hörer restlos zufriedenstellen.



    Hören Sie nun ein Fragment aus einer Komposition von und mit Paolo Profeti, dem italienischstämmigen Saxophonisten, der in Bukarest eine neue Heimat gefunden hat. Waiting for Bucharest“ hei‎ßt das Musikstück, es spielen Paolo Profeti & Romanian All Stars Quintett — das sind (nebst Profeti am Saxophon) Florian Radu (Posaune), Mircea Tiberian (Klavier), Michael Acker (Kontrabass) und Vlad Popescu (Schlagzeug). Die Aufzeichnung stammt vom City Jazz Fest in Bukarest am 29. Mai 2014.



    Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören und überlässt Sie den jazzigen Tönen mit einem Touch von Bukarest.








    Audiobeitrag hören:




  • Italienisches Streiflicht im Bukarester Jazz-Universum: Paolo Profeti

    Italienisches Streiflicht im Bukarester Jazz-Universum: Paolo Profeti

    Das Leben gibt den Menschen manchmal Zeichen, und es kommt vor, dass die Menschen diese Zeichen auch wahrnehmen. Auch Paolo Profeti schien eine gewisse unsichtbare Kraft nach Rumänien zu ziehen:



    Keine Ahnung, ob das eine Rolle gespielt hat, aber mein bester Freund seit mehr als 25 Jahren ist zur Hälfte Rumäne. Nach Bukarest kam ich zum ersten Mal, als ich 17 Jahre alt war. Italien liegt nicht weit von Rumänien — weder geographisch, noch von meinem eigenen Empfinden her. Ich habe immer eine gewisse Anziehung für Osteuropa gespürt. Als Stadt scheint mir Bukarest sehr interessant und schön zu sein. Ich liebe es, hier zu wohnen. Ich denke, ich habe hier eine Art zuhause gefunden — auf jeden Fall fühle ich mich hier wie zuhause!“



    Paolo verliebte sich in eine rumänische Frau und entschloss sich vor etwa zwei Jahren, endgültig nach Bukarest zu ziehen. Hier hat er als Jazzmusiker bereits Erfolg. Er spielt in der Big Band des rumänischen Rundfunks, die gerade ein Superkonzert mit dem weltweit besten Akkordeonspieler Richard Galliano veranstaltet hat. Profetis Gelingen beruht auf einer jahrelangen Leidenschaft für Jazz, erzählt er:



    Zu spielen begann ich mit 13, nachdem ich zufällig eine Platte mit John Coltrane und Rashied Ali gehört hatte — das Saxophon schien mir besonders kraftvoll zu sein und es hat mich in seinen Bann geschlagen. Ich habe zwar in Italien auch Agrarwissenschaft studiert, einfach aus Angst, 100 Prozent Musiker zu sein. Aber ich hatte die Musik im Blut. Ich legte deshalb nach mit einem Studium an der internationalen Musikakademie in Mailand, am Centre des musiques Didier Lockwood bei Paris und am Conservatorio di musica Giuseppe Verdi in Mailand“, zählt Profeti die Stationen auf.



    Seit einem Jahr spielt Paolo Profeti in der Big Band von Radio Rumänien mit — eine interessante Erfahrung, denn ein gro‎ßes Orchester zwingt dem improvisationsfreudigen Italiener eine bestimmte Disziplin auf, denn nicht weniger als fünf Saxophonisten sind in der Band. In Bukarest eröffnete sich dem italienischen Künstler eine ganze Jazzwelt:



    Ich spiele auch mit in der Bucharest Jazz Orchestra, einer Band, die gerade drei Jahre alt wurde und von Sebastian Burneci geleitet wird. Er spielt auch in der Radio Big Band, aber Trompete. Wir haben auch eine ‚live recording session‘ in einem Jazzclub aufgenommen — Bukarester Geschichten ist aber eine Musik, die nur die Wurzeln im Jazz hat, die dann aber auch Richtung Hip-Hop abbiegt und auch George Enescu neu auslegt“, beschreibt der Italiener seine Arbeit hier. Er hat inzwischen auch seine eigene Band — die Paolo Profeti European Collective“ –, mit der er an der eigenen LP Waiting for Bucharest“ arbeitet. Die Musik soll in Bukarest, aber auch in Sibiu und Cluj promotet werden.



    Irgendwie scheint der Tag für Paolo Profeti mehr Stunden zu haben — denn der Italiener will jetzt auch unterrichten — aber nicht Jazz, Hip Hop, Enescu oder House, ein Genre, das ihm gleicherma‎ßen liegt:



    Als kleiner Junge wollte ich Tänzer werden — mein erster Traum. Seit 11 Jahren tanze ich Tango und ich liebe das. Viel Zeit bleibt mir nicht, aber es ist gut, mehrere Leidenschaften zu haben. Sobald ich mit meinem Album fertig bin, gehe ich mit einer Freundin, die Tango-Lehrerin ist, nach Iaşi, um dort zusammen Tango-Unterricht zu geben“, sagt Paolo Profeti.



    In den letzten Jahren haben Hunderttausende Rumänen den Weg nach Italien gewählt. Anscheinend geht das auch umgekehrt — und für immer. Oder wie es Profeti in seiner Komposition ausdrückt: Milan-Bucharest, One Way“ (Mailand — Bukarest‚ nur Hinfahrt).