Tag: Pferdefleischskandal

  • Europäische Kommission fordert DNA-Tests an Rindfleischprodukten

    Europäische Kommission fordert DNA-Tests an Rindfleischprodukten


    Die Europäische Kommission will wirksamer gegen den Pferdefleischbetrug vorgehen und sich stark für die Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher einsetzen. Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin stellte die die Beschlüsse des EU-Agrarrates vor.


    Die Briten waren die ersten europäischen Verbraucher, die vom Pferdefleischbetrug betroffen wurden. Inzwischen nahm der Skandal um falsch deklariertes Fleisch europaweite Ausma‎ße. Neulich wurden Pfedefleischspuren in den Hackfleischbällchen der Möbelkette Ikea in Tschechien nachgewiesen und die Nestlé Gruppe entdeckte Pferde-DNA in eigenen Produkten.


    In Spanien und Italien musste der Konzern infolgedessen zwei seiner Tiefkühlgerichte aus dem Verkauf nehmen. Der Skandal wurde auch Thema beim letzten EU-Agrarministerrat in Brüssel. Solche Lebensmittelkrisen müssen vermieden werden und die europäischen Staaten müssen wirksame Ma‎ßnahmen treffen, um das Vertrauen der Fleischverbraucher wiederherzustellen, hie‎ß es in einer gemeinsamen Erklärung der europäischen Landwirtschaftsminister.


    Der rumänische Ressortminister Daniel Constantin mit Einzelheiten über die Beschlüsse des EU-Agrarrates zum Pferdefleischskandal: Die Europäische Kommission will wirksamer gegen falsch deklariertes Fleisch vorgehen und demnächst bessere Kontrollen von Lebensmitteln durch jeden Mitgliedstaat erreichen. Demzufolge sollen Schlachthäuser, Lagerräume, Fleischwarengeschäfte genau überprüft werden, damit es keine Unstimmigkeiten zwischen der Handelsware und den Angaben auf dem Etikett gibt. Die Europäische Kommission sprach sich zudem für eine enge Zusammenarbeit aller Mitgliedstaaten mit der europäischen Behörde Europol aus, die die Ermittlungen in allen EU-Staaten um den Pferdeflesichskandal koordinieren soll. Rumänien engagierte sich bereits, gegen den Pferdefleischbetrug radikal vorzugehen.“


    Die Europäische Kommission fordert anschlie‎ßend DNA-Tests an Rindfleischprodukten und zeigt sich bereit, sie zu 75% zu finanzieren. Eine gute Nachricht, sagt Minister Constantin. Die Kosten solcher Tests, die ergeben sollen, ob bei der Behandlung der Pferde schädliche Stoffe verwendet wurden, seien sehr hoch.


    Überdies schloss sich Rumänien der Initiative Frankreichs und Deutschlands an, die sich beim EU-Agrarrat bereit erklärten, sich für die Verbesserung der Etikettierung einzusetzen. Rumänien wurde bekanntlich im europäischen Pferdefleischskandal beschuldigt, das Land konnte jedoch infolge zahlreicher Kontrollen beweisen, dass die einheimischen Pferdefleischlieferanten ihre Ware richtig etikettiert hatten. Der Betrug war später, bei der Etikettierung von tiefgefrorener Lasagne in britischen Supermärkten erfolgt.

  • EU will strengere Regelungen im Fleischhandel

    EU will strengere Regelungen im Fleischhandel


    Der Pferdefleisch-Skandal in Europa geht weiter. Die Aufdeckung dieses Betrugs schockierte die Öffentlichkeit und lie‎ß Bedenken über die Sicherheit der Lebensmittel-Lieferkette des alten Kontinents aufkommen. Am Mittwoch haben sich in Brüssel die Landwirtschaftsminister Gro‎ßbritaniens, Frankreichs, Irlands, Polens und Rumäniens getroffen. Dabei haben sie die Rechtswidrigkeiten in diesem Fall erkannt und strengere Regeln für die Warenzeichnung gefordert. Zudem sollen DNA-Tests an den inkriminierten Fleischprodukten durchgeführt werden.


    Beginnend mit dem 1. März werden verarbeitete Rindfleisch-Produkte und Pferdefleisch 3 Monate lang auf verbotene Substanzen untersucht. Europäischen Vertretern zufolge sollen die Ermittlungen in den verwickelten Ländern vom Europäischen Polizeiamt Europol koordiniert werden. Gleichzeitig wurde betont, dass die falsch gekennzeichneten Lebensmittel kein Risiko für die Gesundheit darstellen. Die inkriminierten Produkte wurden jedoch in mehreren EU-Staaten vom Markt genommen.



    Rumäniens Landwirtschaftsminister Daniel Constantin nahm am Treffen in Brüssel teil. Er erklärte:



    “Es gibt keine Zweifel, dass in Rumänirn ein solcher Betrug nicht stattfinden konnte. Alle Informationen, die uns vorliegen, alle Dokumente, die wir analysiert haben, zeigen, dass die Produkte zum Zeitpunkt der Versiegelung des Transports korrekt gekennzeichnet wurden. Wenn sie in den Besitz des Importeurs gelangen, liegt die Verantwortung bei diesem.”



    Der rumänische Minister sagte ferner, es wäre wünschenswert, die Ermittlungen schnellstens zu beenden, da die Tierzucht in den betroffenen Ländern gro‎ße Verluste erleide. Manche europäische Partner haben schon Fleisch von rumänischen Schlachthöfen abgelehnt.



    Im vor wenigen Tagen ausgebrochnem Skandal hatten zwei rumänische Schlachthöfe das Fleisch einem in Zypern registriertem holländischen Unternehmen geliefert. Laut der britischen Presse sei dieses Unternehmen der Hauptverdächtige in der Pferdefleischaffäre. Das holländische Unternehmen lieferte das Fleisch einem französischen Unternehmen weiter. Dieses Unternehmen wiederum hat seinerseits eine weitere französische Firma beliefert. Die letzte Firma hat das Fleisch verarbeitet und es nach Gro‎ßbritannien und andere Länder exportiert. Nun will keines der verwickelten Unternehmen das Fleisch falsch gekennzeichnet haben.

  • Pferdefleischskandal: Suche nach Schuldigen

    Pferdefleischskandal: Suche nach Schuldigen


    Der Skandal um Pferdefleisch, das als Rindfleisch deklariert wurde, ist zu einer europaweiten Affäre geworden. Die Suche nach den Schuldigen führt zunächst nach Rumänien. Die rumänischen Behörden befürchten einen Imageschaden für das Land und weisen die Verantwortung zurück.


    Die Europäische Union soll sich diese Woche mit dem Thema Pferdefleischskandal beschäftigen. Zu einem entsprechenden Treffen in Brüssel werden europäische Verantwortungsträger und Experten eingeladen, um die Auswirkungen der jüngsten Erkenntnisse über die Beimischungen von Pferdefleisch in Rindfleischprodukten und mögliche Ma‎ßnahmen zu erörtern. Der Skandal um falsch deklariertes Pferdefleisch war in Gro‎ßbritannien und Schweden ausgebrochen.


    Vor wenigen Tagen wurden Spuren von Pferdefleisch in Tiefkühlprodukte gefunden, die in Supermärkten verkauft wurden. In manchen europäischen Ländern hatten Tests ergeben, dass tiefgefrorene Lasagne Pferdefleisch und nicht – wie auf der Verpackung angegeben – Rindfleisch enthielt. Erste Spuren führten zu einem französischen Produzenten, der Fleisch unter anderem aus Rumänien bezieht. Der französische Produzent hatte in den vergangenen Tagen mehrere Tiefkühlgerichte in Gro‎ßbritannien, Frankreich und Schweden vom Markt zurückgezogen.


    Die rumänischen Behörden ordneten daraufhin bei den verdächtigen Schlachthöfen, die Pferdefleisch verarbeiten, eine genaue Untersuchung an. Diese ergab jedoch keine Unstimmigkeiten. Landwirtschaftsminister Daniel Constantin: Es liegt kein Nachweis vor, dass die jeweiligen Produkte von rumänischen Schlachtbetrieben und auf rumänischem Territorium falsch deklariert wurden. Ich möchte ferner betonen, dass Rumänien kein Hackfleisch exportiert.


    Ministerpräsident Victor Ponta weist auch die Verantwortung unseres Landes im europäischen Skandal um den Pferdefleischbetrug zurück: “Rumänien kann und soll nicht akzeptieren, von anderen europäischen Ländern verdächtigt zu werden. Unser Land beweist diesbezüglich hohe Transparenz und hält hohe Standards in diesem Prozess ein. Es hat sich klar herausgestellt, dass der französische Produzent keinen direkten Kontakt zu rumänischen Zulieferern hatte. Um unsere Glaubwürdigkeit in Europa wiederherzustellen, muss derzeit festgestellt werden, wer die Verantwortung für den Pferdefleischbetrug tragen muss. Wir haben hierzulande genaue Untersuchungen durchgeführt und daraufhin festgestellt, dass Rumänien gegen die EU-Regelungen nicht versto‎ßen und die im Bereich gültigen Standard eingehalten hat.”


    Die rumänischen Behörden sprechen von einem Imageschaden für das Land. Das Bukarester Landwirtschaftsministerium werde sich infolgedessen auf europäischer Ebene einsetzen, dass die Schuldigen die Verantwortung für den Betrug übernehmen, sagte Ponta ferner. Der EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş, der sich dieser Tage in Bukarest befindet, sagte dazu: Es handelt sich diesbezüglich um kein Problem der Lebensmittelsicherheit, sondern lediglich um ein Betrugsrisiko. Derzeit verfügt die Europäische Kommission über keine Beweise, die einen bestimmten EU-Staat belasten. Die Europäische Kommission pflegt ständigen Kontakt zu allen EU-Staaten, die in diesem Skandal verwickelt sind, und es liegt in unserem Interesse, dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen, sagte Cioloş in Bukarest.